Golfplatz des kleinen Mannes: Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter

(c) Veit Mette - comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse
(c) Veit Mette - comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse
(c) Veit Mette – comspace Bürogebäude Elsa-Brändström-Strasse

Ja, ich kann arbeiten wie und wo ich will. Nicht nur, weil mir comspace einerseits und meine Freiberuflerschaft andererseits das erlauben, sondern vielmehr, weil mir die Technik und mein Kopf das möglich machen. Deswegen freue ich mich, mit diesem Artikel bei Bastian Wilkats Blogparade auf The New Worker teil zu nehmen.

Doch was bedeutet das überhaupt: Wissensarbeiter?

Als Wissensarbeiter erledige ich in wechselnder Reihenfolge:

  1. Wissen als Arbeitsmaterial nutzen
  2. Wissen (ver)-arbeiten
  3. Mit Wissen Wert erzeugen

Das war es auch schon im Wesentlichen. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Sie bei der Erklärung von Wissensarbeit enttäuschen muss. 😉

Interessanter wird es in der Tat, wenn wir uns die Arbeitsumgebung ansehen, in der wir aus Wissen Werte erzeugen.

Technische Voraussetzungen

Mobilität ist sicher die größte Veränderung, die in den letzten Jahren Einzug in die Geistesarbeit gehalten hat. Noch vor wenigen Jahren waren klassische Sachbearbeiter_innen genauso an ihre Schreibtische als Arbeitsplatz gebunden, wie Handwerker an Werkstatt oder Baustelle und Industriearbeiter an Werkshalle oder Montage-Objekt.

Wenn wir wollen stecken wir unseren Schreibtisch heute ganz einfach als Smartphone in die Hosentasche.

Räumliche Arbeitsumgebung

Wissensarbeit ist in den meisten Fällen Kopfarbeit und erfordert entweder Konzentration auf die Aufgabe oder Interaktion mit anderen Wissensträgern in Meetings jedweder Form. Von diesen zwei Hauptanforderungen hängt die Wahl des Arbeitsraumes ab.

Liegt mein Schwerpunkt des Arbeitstages auf Interaktion mit Kunden oder Kolleg_innen, dann ziehe ich es vor, mit den Personen räumlich unter einem Dach zu sein. Durch die höheren Interaktions-Möglichkeiten sinkt aber meine Konzentration und damit auch Produktivität deutlich.

Sind Aufgaben still und alleine zu erledigen, die als Resultat der Interaktionen entstanden sind, funktioniert es für mich besser, hinter verschlossenen Türen – bsw. im Home-Office zu arbeiten.

Ein Sonderfall sind Aufgaben, die Kreativität fordern. Hier bieten sich für mich Umgebungen an, die inspirieren, wie z.B. lebendige Cafés, Bibliotheken, Parks oder Flughafen Lounges.

Verfügbarkeit der Arbeitsmaterialien

Eigentlich mag ich sonnige Tage deutlich lieber als wolkige, aber die Cloud hat uns etwas ermöglicht, das früher ein Grund für graue Haare beim digitalen Arbeiten war:

Alle Arbeitsmaterialien immer dabei zu haben – zugegeben, das ist noch nichts bahnbrechendes, aber diese auf allen Geräten immer auf dem neuesten Stand zu halten. Dadurch kann ich auf dem Notebook ein Arbeitspaket bearbeiten, ein Konzept schreiben oder eine Recherchesammlung erstellen. In der Warteschlange an der Supermarktskasse auf dem Smartphone Mails checken, einen wichtigen Punkt klären, auf den ich bis dahin gewartet habe und das Ergebnis in eines der vorher genannten Dokumente übertragen. Und abends auf dem Tablet kann ich noch aktuelle Projektstati kontrollieren, ggf. verändern, Dokumente Korrektur lesen und eine Präsentation vorbereiten.

Verteilung von Arbeit

Haben Sie schon einmal mit 5, 6 oder mehr Personen gleichzeitig in einem Dokument gearbeitet? Was für „viele Köche“ wie Todesurteil für den Brei klingen mag, hat bsw. hier bei comspace schon häufig zu einer bisher nicht da gewesenen Ergebnis-Qualität in immer kürzeren Zeitabständen geführt. Unterschiedlichstes Wissen, Erfahrungen und Rückmeldungen fließen fast gleichzeitig in ein Produkt ein, statt durch sequenzielle und zeitraubende Abstimmungsschleifen Stück für Stück eingearbeitet zu werden.

Das bedeutet auch, dass Menschen zusammen arbeiten können, ohne dabei im gleichen Raum sein zu müssen. Und: Dabei zeitgleich ein handfestes Ergebnis erzielen. Denn eine Telefonkonferenz, die nicht gleichzeitig oder im Nachgang verschriftlicht wird, erzeugt zwar auch Wissen. In den meisten Fällen aber sehr flüchtiges. Wer schreibt der bleibt gilt demnach natürlich auch für Wissensarbeiter. Ob sie Konzepte, Projektpläne, Lastenhefte oder Programme schreiben.

Fazit

Soweit also mein Plädoyer für möglichst große Freiheit in der Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter.

Ich glaube momentan kann man die Menschheit noch getrost in zwei Gruppen unterteilen:
Die, die sehr glücklich über diese Art der Arbeit sind. Und die, die nichts davon halten, die klare räumliche und zeitliche Trennungen zwischen Arbeit und Freizeit möchten und maßlos überfordert vom ständigen Ansturm von Informationen, Anforderungen und Aufgaben sind.

Zugegeben: Mir fällt es manchmal durchaus schwer abzuschalten und Arbeit auszublenden. Insbesondere, weil Arbeit, Hobby und Leidenschaft bei mir auch noch sehr stark verschmelzen.

Trotzdem habe ich in der modernen Wissensarbeit meine Traumberufung gefunden und sie beschert mir:

  • Mehr Zeit
  • Mehr Zufriedenheit
  • Mehr Freiheit

Unabhängig davon, wo ich gerade bin.

Meiner Einschätzung nach werden wir noch lange mit den beiden oben erwähnten Arbeitsgruppen leben können. Sie werden sich immer weiter annähern und voneinander lernen, bis sich die Frage nach der Arbeitsumgebung nicht mehr stellt.

So lange ist die Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter eben der Golfplatz des kleinen Mannes 😉

Weitere Beiträge zur Blogparade

Artikelbild: (c) Veit Mette – comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse

Fazit: Die re:publica 2015 war sehr ruhig und sehr gut #rp15

Die re:pubica 2015 war sehr gut. Wieder einmal. Was Kontakte, Ideen und Geschäft angeht sogar besser als die vorher gegangenen Veranstaltungen. Das ist auch kein Wunder: Wenn um die 6.000 Leute aus dem digitalen Business für drei Tage auf einem Fleck zusammen kommen, sollte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn nichts dabei heraus kommt.

Deswegen möchte ich mit meiner kleinen Rückschau einige Highlights heraus stellen und eine Meta-Kritik abliefern.

republica-2015-eroeffnung
Ein wenig Festival – sehr viel Konferenz – das muss die re:publica sein 😉

Die Kritik zur re:publica vorweg:

Mein erster Eindruck am Dienstag war: “Die re:publica hat sich kein bisschen weiter entwickelt.”

Optisch war das in sofern richtig, als dass das Betreten der Halle in den vergangenen Jahren bereits das erste Highlight darstellte: Was hat sich das Team um die Veranstalter dieses Jahr ausgedacht? Wie wurden die Hallen gestaltet? Wie hat sich das Konferenz-Design und die Nutzerführung weiter entwickelt?

In diesem Bereich gab es 2015 nur kleine bis gar keine Weiterentwicklung. Die Hallendeko wurde größtenteils aus 2014 wiederverwendet und die Designsprache entwickelte sich nur marginal weiter. Auffallend war einzig der Wechsel von den Hauptfarben grün/rosa zu blau/grün.

Andererseits ist ein solches Vorgehen durchaus nachhaltig. Warum das Rad immer wieder neu erfinden?

Nach den ersten Vorträgen beschlich mich das gleiche Gefühl im Hinblick auf die Themen. Der erste Gedanke war “Alter Wein in neuen Schläuchen!” und ein leichter Anflug von Enttäuschung machte sich breit.

Aber:
Mir wurde recht schnell klar, dass wir in Sachen Digitalisierung momentan auf einem Plateau angelangt sind.

Die großen Themen sind erst einmal durch. Die Devise wird in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren lauten:

Unaufgeregt Detailverbesserungen entwickeln und in verhältnismäßig kleinen Schritten weiter gehen.

Zur Verdeutlichung:
Selbst die Apple Watch ist keine wirkliche Innovation wie es das iPhone war, sondern eine Detailverbesserung des Telefons. Ein kleiner Schritt zu einer einfacheren Bedienung und daraus neu entstehenden Möglichkeiten.

Das ist richtig und wichtig. In den letzten Jahren wurden auf der re:publica Netz-Themen vertieft und weiterentwickelt, die auch in der anfassbaren Welt lange Zeit brauchen um sich zu bewegen:

Gesellschaft, Politik, Kultur an der Schnittmenge zum Geschäft. Denn natürlich verändert sich durch das vernetzte Leben auch ein ganz wesentlicher Teil: Die Arbeit in und mit dem Netz.

Am besten konnte unser Geschäftsführer Andreas Kämmer hier im Live-Talk zum Thema Zukunft der Arbeit auf der re:publica einen Überblick geben, wie wir bei comspace modernes Arbeiten angehen:

Gelernt auf der re:publica

  1. Bereits die Zugfahrt war inspirierend: Ich bekam mit Nummer 17 von 66 die erste von Wiebke Ladwigs handgezeichneten Visitenkarten
  2. Ebenfalls im Zug erfuhr ich einige spannende Neuigkeiten über das Marketing-Tool hubspot von Norbert Diedrich
  3. Erkenntnis der Zugfahrtrunde: Vertriebler werden zukünftig so etwas wie Profiler
  4. Design Thinking Methoden von IBM in einem Workshop angewendet. Design Thinking kannte ich schon länger, aber die Weiterentwicklung von IBM ist besonders für die Digitale Transformation hilfreich. Insbesondere das IBM-eigene Konzept der “Hills” ist sehr spannend und die Frage nach dem Wow-Effekt in Prozessen sollte man sich häufiger stellen.
  5. In einem Gespräch vor der Eröffnung lernte ich einiges über Business in Schweden. Überraschende Erkenntnis von jemandem, der 3 Jahre dort gearbeitet hat: Trotz aller Transparenz ist es immens wichtig, die Netzwerke und Zusammenhänge im Hintergrund zu kennen, um erfolgreich Geschäfte in Schweden zu machen.
  6. Thomas Andrae von 3M Ventures berichtete über den aktuellen Stand der Wearables. (Videolink) Dabei skizzierte er einen unglaublich spannenden Case:
    Mechaniker, die an Genera Electric Triebwerken arbeiten, tragen Google Glass Brillen. Einerseits werden bei Bedarf Hilfestellungen und nächste Schritte sowie Checklisten eingeblendet. Andererseits wird die gesamte Reparatur durch die Brille als Video aufgezeichnet. Bei einem Zwischenfall an einem Triebwerk kann so der Reparaturvorgang nachvollzogen werden.
    Aber das ist noch nicht alles:
    Die Triebwerke generieren während eines Fluges Gigabytewise Daten und senden diese an den Hersteller. Sollte eine der Titan-Lamellen beschädigt sein, fährt das Triebwerk die Leistung zurück um weitere Beschädigungen zu verhindern. Am Boden wird das Werk in München benachrichtigt und in einem der modernsten 3D-Drucker wird on-the-fly eine neue Lamelle produziert. Wenn das Flugzeug bspw. in Peking landet, geht es in den Hangar, die Reparatur wird vorbereitet und 7-8 Stunden später trifft die Lamelle ein. Früher dauerte es Tage, bis ein Flugzeug repariert war – heute Stunden.
  7. YouTube Session – WWF wird durch YouTuber Unge unterstützt „Seit Simon (@unge) uns unterstützt (@WWF_Deutschland), wachsen wir auf @youtube deutlich schneller“-Rezepte sind ausgelutscht. Entwickelt zu jeder eurer Aktionen eigene Ideen und PROBIERT SIE AUS! – BestCase: @caseyneistat Phillippinen – Meine Frage: Emotional, lustig, wo andere Leute sich wieder finden, Aufrufbuttons zum Klicken, dran glauben sind die #youtube Tipps vom Panel #rp15 #fb
  8. Was Mittelstand und Konzerne von Foodblogs lernen können: Die Kunden stimmen immer mehr mit dem Portemonnaie ab. Als B2B-Unternehmen kann man Wiederverkäufer bei der Kommunikation mit Endkunden unterstützen.
  9. Johannes Kleske prägte im Zusammenhang mit der Zukunft der Arbeit den Begriff  “Daten-Hausmeister” und den Algorithmus als Vorgesetzter (s.u.)
  10. People Analytics – in dieser Session wurden Ansätze zur Auswertung von Arbeitsplätzen und Arbeitskräften vorgestellt – von Google über IBM bis zum MIT. SEHR spannend und kontrovers. Hier zum Nachhören
Kurzes Treffen der Ostwestfalen v.l.n.r. ich, Frank Michna, Thorsten Ising, Jan Westerbarkey
Kurzes Treffen der Ostwestfalen v.l.n.r. ich, Frank Michna, Thorsten Ising, Jan Westerbarkey – Foto: Anke Knopp

 

Alternativen zur re:publica

Gibt es Vergleichbares? Klares: Jain. Hier eine kleine Auswahl an Konferenzen, die mir spontan einfallen – Ergänzungen gerne in den Kommentaren:

  • Smashing Conference – variierende Veranstaltungsorte: Design- und entwicklungslastiger
  • Chaos Communication Congress in Hamburg – mit 12.000 Besuchern in 2014 deutlich größer. Ähnlich politisch, aber technischer und mehr Underground.
  • ars electronica in Linz – stärker von Kunst und Kultur geprägt
  • DLD in München – medienlastiger, auf Hubert-Burda-Medien ausgerichtet
  • SXSW in Austin – noch mehr Festival-Charakter, mehr Musik, Film, Entertainment
  • Le Web in Paris, größte Web-Konferenz Europas
  • Web Summit in Dublin – größte Technikkonferenz Europas
  • Webstock in Neuseeland – soll eine der besten Konferenzen im Web-Bereich sein

Was ich mir für die rp16 wünschen würde

Der Einstieg in die Konferenz mit dem IBM Desing Workshop hat mir mal wieder gezeigt, dass sich Themen vor allem dann in Hirn und Herz festsetzen, wenn ich mit ihnen arbeiten kann.

Deswegen wünsche ich mir für zukünftige re:publicas:

Mehr mitmachen. Workshops im Anschluss an die Vorträge mit den Vortragenden. Mehr Projekte, die im Anschluss an die Veranstaltung weiter gehen.

Zum Abschluss noch ein typischer rp15 Dialog 🙂

Vorträge der re:publica 2015 als YouTube Videos ansehen

Wie gehabt lassen sich fast alle der 450 Vorträge als Video anschauen, oder zumindest als Tonspur hören. Einzig einige Workshops sind nicht aufgezeichnet worden. Hier eine kleine Zusammenstellung interessanter Beiträge. Um den Beitrag hier nicht zu lang werden zu lassen, beschränke ich mich auf Links rüber zu YouTube:

  1. Die Eröffnungsrede von Ethan Zuckerman – braucht einige Minuten, um in Schwung zu kommen
  2. Alexander Gerst erzählt von seiner Zeit auf der ISS
  3. Pragmatische Sicht auf die Netzgemeinde und netzpolitische Soforttipps von Markus Beckedahl und Leonhard Dobusch
  4. Frank Rieger – Wir müssen etwas gegen Geschäftsmodelle tun, nicht gegen Technologie
  5. Slow Media Studie: Die Digitalen kommen wieder zu langsamen Medien zurück https://twitter.com/probefahrer/status/595614816636637187
  6. Gunther Dueck – Schwarmdumm: „Mit Überstunden kriegt man Wunder nicht hin.“ Leider etwas zu kurz, um Duecks komplexe Ideen, warum Mathe meist vor BWL Recht behält, zu transportieren
  7. Mensch, Macht, Maschine – wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten? Mit Johannes Kleske. Sehr gute Weiterführung seines Talks von 2013. Hintergrundinformationen zum Beitrag
  8. Eine bedrückende, sehr interessante und doch humorvolle Session analysierte die Social Marketing-, “Unternehmenskommunikation”- und Employer Branding der ISIS – mit Sascha Stoltenow und Thomas Wiegold:

Artikelbild:

Kurzes OWL-Treffen mit mir, Frank Michna, Thorsten Ising und Jan Westerbarkey – Bild: Anke Knopp

https://twitter.com/nowanda1/status/595606217029980160

Weitere Zusammenfassungen zur re:publica finden Sie bei:

comspace und das Kamel: Wir unterstützen Team Suedhei.de bei der Allgäu-Orient-Rallye

Normalerweise berichten wir hier im Blog ja vor allem über unsere verrückten Ideen. In diesem Fall möchten wir unseren langjährigen Partner und Freund Christoph Ranze vorstellen, der sich mit seinem Team Suedhei.de Anfang Mai auf eine irre Rallye einlassen wird: Vom Allgäu nach Jordanien!

teamfoto-team-suedheide
Team Südheide Rallye Allgäu – Orient

Die wichtigste Sache vorab: Es kann die gesamte Rallye über für humedica und ein Flüchtlingslager im Libanon hier bei betterplace.org gespendet werden! comspace ist schon dabei!

Für ein Kamel nach Jordanien?

Die Allgäu-Orient-Rallye ist mittlerweile schon so etwas wie ein Klassiker unter den automobilen Abenteuern: 2015 feiert die Old- und Youngtimer-Rallye 10-jähriges Jubiläum.

Die Rallye startet am 10.Mai in Oberstaufen und endet etwa drei Wochen später in Amman, Jordanien. Den 111 teilnehmenden Teams steht eine über 7.000 Kilometer lange Odyssee auf Landstraßen bevor. Denn der spannende Clou ist das Regelwerk: Es gibt ein Gentlemen’s Agreement, nach dem die teilnehmenden Autos nicht mehr als 1.111 Euro kosten und weder Navis noch Maut-Straßen und Autobahnen auf der Fahrt benutzt werden dürfen. Übernachtungen vor Ort sollen nicht mehr als 11,11 € pro Person und Nacht kosten! Damit ist für den ersten Teil der Reise schonmal für genug Abenteuer gesorgt.

Allgäu Orient Rallye
Screenshot (c) Allgäu Orient Rallye

In Istanbul treffen sich die 333 Autos und 600 Teilnehmer auf dem Platz vor der blauen Moschee und werden vom Istanbuler Bürgermeister begrüßt. Ab hier beginnt dann der eigentliche Rallye-Teil mit Aufgaben, Wertungsprüfungen und und Orientierungsfahrten nach Roadbook.

Ziel der Rally ist Jordaniens Hauptstadt Amman. Der Sieger gewinnt ein symbolisches Kamel, das vor Ort zusammen mit den angekommenen Autos durch den Prinzen von Jordanien für einen guten Zweck versteigert wird.

Wer steckt hinter dem Team Suedhei.de?

Wir sind durch unseren Freund und Geschäftsführer der Firma encoway Christoph Ranze auf das Projekt aufmerksam gemacht worden. Christoph ist im Team Suedhei.de für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und fährt die Allgau-Orient-Rallye zum ersten Mal mit. Der Teamchef Cord ist bereits ein alter Hase und zum zweiten Mal dabei.

Insgesamt besteht das Team aus 6 Personen – 2 pro Auto. Drei der Teammitglieder sind begeisterte Schrauber und haben die 3 betagten Mercedes-Benz Kombis mit zusammen mehr als 750.000 Kilometern auf dem Tacho vor der Rallye auf Vordermann gebracht. Dazu wurden die Unterböden mit Metallplatten gegen gelegentliche Aufsetzer verstärkt und die Schnauzen der Autos mit Bullen- pardon – Kamel-Fängern ausgerüstet.

Aus der IT-Welt in die Wüste

Christoph ist mit seinem Unternehmen ebenso wie wir in der IT-Welt unterwegs und entwickelt in umfangreichen Projekten Konfigurator-Software für die Industrie.

Als ich ihn fragte, in wie weit sich die Erfahrungen aus dem Beruf auf eine solche Rallye übertragen lassen, musste er lachen:

“So viele Parallelen gibt es da nicht. Es ist eher genau umgekehrt. Wo wir in Projekten natürlich sehr genau und gezielt planen, haben wir für die Rallye zunächst Mal ein überlebensfähiges Gerüst gebaut. Im Vordergrund stehen erst einmal Leidenschaft und die Liebe zum Projekt. Vieles wird sich dann unterwegs spontan und intuitiv ergeben.

Aber!

Da ergibt sich dann tatsächlich eine Parallele zu meiner Arbeitswelt: Auch bei encoway mache ich das, was ich tue genauso aus Überzeugung wie ich es bei der Rallye tue. Und so geht es auch allen Mitstreitern.”

In diesem Video erklärt Christoph das Projekt noch einmal in unter einer Minute.

Video-Link: Christoph Ranze erklärt die Rallye Allgäu-Orient
Video-Link Christoph Ranze erklärt die Rallye Allgäu-Orient

Wir freuen uns darauf, das Team Suedhei.de auf seiner spannenden Reise online zu begleiten und wünschen großartige Abenteuer! Die Autos sind mit GPS-Trackern ausgerüstet und können so permanent auf der Webseite verfolgt werden.

Christoph versprach uns bereits auch schon den einen oder anderen Livestream, wenn es das Mobilfunknetz unterwegs erlaubt und erwähnte die eine oder andere GoPro Kamera, die spektakuläre Wüstenaufnahmen liefern soll.

Die erste Schrecksekunde gab es übrigens nicht etwa kurz vorm Vorderen Orient, sondern mitten im Sauerland, als einer der drei Mercedes-Benz C-Klasse Kombis kurz streikte. Die drei Autos haben zusammen immerhin schon 750.000 Kilometer auf dem Tacho. Die Lösung des Problems war so einfach wie witzig und ist bereits im Blog des Teams Suedhei.de nachzulesen.

Was war los mit dem Mercedes des Teams Suedhei.de ?
Was war los mit dem Team Suedhei.de Mercedes?

Außerdem gratulieren wir bereits jetzt schon einmal zum sensationellen Spenden-Zwischenstand von aktuell über 13.000 Euro! Über die Hilfsorganisation humedica kommen die gesammelten Spenden direkt einem Flüchtlingslager im Libanon zu Gute. Dort kommen derzeit auf 3,8 Millionen Einwohner 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge!

Humedica im Libanon
Humedica im Libanon

Hier gibt es noch einmal detaillierte Informationen über das humedica-Projekt und das Team Suedhei.de als PDF-Flyer zum Download.

Neben der finanziellen Spendenaktion hat sich das Team noch ein zweites Charity-Projekt überlegt: Auf dem Weg nach Istanbul hat man sich zwei Kinderheime in Rumänien gesucht, die mit Sachgütern und Kleidung aus den drei Mercedes-Kombis versorgt werden. Mehr dazu ebenfalls im Team-Blog.

Übrigens drücken wir natürlich auch dem ostwestfälischen MillersRacingTeam aus Minden die Daumen 🙂

Digitale Transformation: 30+1 Sessions auf der re:publica #rp15

Screenshot re:publica 2015 Presse
Screenshot re:publica 2015 Presse
(c) re:publica 2015 – facts and figures

Die re:publia #rp15 ist für uns Internetleute wie ein großes Klassentreffen. Auf kaum einem anderen Event trifft man so viele alte Bekannte, neue Kontakte und Menschen, die man bisher nur von ihren Blogs, Tweets, Photos oder  YouTube-Channels kannte.
Aber:
Neben all dem großartigen networking und Austauschen gibt es auch auf keiner anderen Konferenz eine so spannende und interessante Zusammenstellung an Vorträgen.

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, den Großteil der Sessions, die ich besuchen möchte nach einem Überbegriff auszuwählen. Und was wäre da auf DER Digitalkonferenz passender als das omnipräsente Schlagwort Digitale Transformation?

Deswegen habe ich aus dem Sessionplan folgende Vorträge heraus gesucht, die mir als Wegweiser entlang des Pfades Digitale Transformation durch 3 Tage re:publica dienen werden. Und die Ihnen für die eigene Planung ein paar Anregungen geben können, oder – falls Sie es nicht nach Berlin schaffen – den einen oder anderen Blick in die Videos werfen lassen. Live oder in der Nachberichterstattung.

Tag 1

  1. WEARABLES – CURRENT DEVELOPMENTS ON THE PATH TO RELEVANT APPLICATIONS – Wie lassen sich aus Daten in handlungsfähige Informationen umwandeln?
    Mit Thomas Andrae (3M New Ventures)
  2. IBM BluemixApps in der Cloud entwickeln – auf die Ergebnisse des Social Media Hackathon bin ich besonders gespannt
  3. WORKING IN THE ON-DEMAND ECONOMY – Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus, wenn jeder seine Arbeitskraft auf Abruf zur Verfügung stellen kann?  mit Linda Kozlowski von Evernote
  4. FASHIONTECH I: APPAREL – Digitale Transformation in der Mode-Branche. Wie sieht mobil digitalisierte Bekleidung aus? Wann werden wir unsere Klamottenmarke nach dem Social Network aussuchen mit dem es sich verbinden lässt?“ – Spannende Fragen, die Thomas Gnahm vom Wear It Festival und Markus Strecker von teiimo da aufwerfen.
  5. STORYTELLING IM MOBILEN ZEITALTER – INHALTE ERFOLGREICH VERMITTELN – wie bekommen wir Content in die veränderten Medienkonsumgewohnheiten und immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen der Menschen unter? Und welche Rolle spielt ein CMS bei der Aufgabe Geschichten zu erzählen? mit Hans Evert vom EPOS Magazin
  6. TALK WITH NETFLIX CEO REED HASTINGS – Man muss kein House of Cards Fan sein, um zuzustimmen, dass Hastings einer der großen Vordenker der Digitalen Transformation in der Unterhaltungsbranche ist.
  7. INNOVATIVE TECHNOLOGIES IN DESIGN INTERFACES AND PERSONAL SHOPPINGTobias Eichenwald spricht über die Programmierung physischer Bedieninterfaces und Linh Nguyen zeigt, wie sie eine Personal Shopping Plattform entwickelt hat. Wieder Mode!
  8. BIG DATA AND PRE-CRIME: SCIENCE NON-FICTION – Wer erinnert sich noch an Minority Report? Die spacigen Wisch-Hologram Bedienelemente von Tom Cruise gibt es noch nicht. Verbrechensvorhersage aus dem Digital-Orakel aber schon.
  9. DIY DEATH AND FUNERAL – Kurz vor Abschluss des Tages wird es etwas morbide: Wissenschaftler, Hacker und Bestatter präsentieren in diesem Workshop Ansätze zum modernen Begräbnis. Das klingt SO abgefahren, dass ich mir das anschauen muss.
  10. TRINKEN GEHEN –  nein, nicht was Sie denken. Dieser Vortrag um 20 Uhr abends beleuchtet die Kulturtechnik des gemeinsamen Trinkens. Und ich verspreche mir wertvolle Erkenntnisse 🙂

Tag 2

Nachdem der letzte Vortrag von Tag 1 hoffentlich nicht zu einem dicken Kopf führt, geht es am Tag 2 mit einem re:publica Dauergast & Klassiker und einem der digitalen Vordenker in Deutschland los:

  1. SCHWARMDUMMHEIT! – so lautet der Titel von Gunter Duecks neuen Buch und Vortrag. Der Name ist Programm
  2. E-MAIL-WAHNSINN: ZEIT FÜR EINE NEUE ART ZU ARBEITEN  – Lässt sich der E-Mail noch etwas Innovatives abringen? #IBMDESIGN wird es wohl versuchen.
  3. INDUKTIVE GENERATIONENEMPATHIE – WIE INFORMIERT SICH EIN JUNGER MENSCH? – Es sollte mehr Workshops über die Mediennutzung von Unter-Zwanzigjährigen geben.
  4. DAS ENDE DER SUCHE? NEUE WEGE ZU INHALTEN – Wie bekommen wir die Inhalte dorthin, wo sich die Nutzer aufhalten?
  5. ARBEIT NEU ERFINDEN: AGIL, DIGITAL, BANAL? – Ein exzellentes, vierköpfiges Panel diskutiert 6 Thesen zur Zukunft der Arbeit
  6.  BLUE DOT MISSION – SECHS MONATE LEBEN UND ARBEITEN AUF DER ISS – WOW! Astronaut Alexander Gerst erzählt von seinen 6 Monaten im All auf der ISS! Mal wieder so ein typisches (verstecktes) re:publica Highlight
  7. VON DER NETZWERK- ZUR PLATTFORMGESELLSCHAFT – Kulturwissenschaftliche Blicke auf Geschichte, Phänomene und kulturelle Praktiken der Netzwerke werfen; von den ersten Kanälen und Fangnetzen in Mesopotamien, über Kreditkartensysteme bis hin zu Uber und AirBnB.
  8. DIE DISTINKTION DER DATEN – WIE DER DIGITALE HABITUS DAS NETZ PRÄGT – noch einmal Digitale Kultur Transformation: Die feinen Unterschiede sozialer Stellung lassen sich auch täglich im Netz beobachten. Von #Tatort zu Candy Crush, von der Auswahl unserer Instagram-Bilder zu den rebloggten Posts auf Tumblr – täglich signalisieren wir aufs Neue unseren (gewünschten) Status und was uns wichtig ist.
  9. BLUESCREEN AUF DER AUTOBAHN – Das gehackte Auto ist schon ein Horrorszenario an sich. Aber was, wenn das Auto buchstäblich mit seinem Computer abstürzt?
  10. NUDGE! NUDGE! – WAS DESIGN VON VERHALTENSPSYCHOLOGIE LERNEN KANN – wie lassen sich gesteuerte Verhaltensänderungen durch kleine Anstöße zum Guten nutzen?

Tag 3

Als Schwerpunktthemen des dritten Tages stellen sich für mich Digitale Transformation der Städte und der Gesundheit dar:

  1. HACK YOUR CITY – welche digitalen Werkzeuge werden Bürgern zukünftig zur Verfügung stehen, um ihren physischen und digitalen Lebensraum zu gestalten?
  2. MENSCH, MACHT, MASCHINE – WER BESTIMMT WIE WIR MORGEN ARBEITEN?Johannes Kleske hat bereits 2013 einen meiner Lieblingsvorträge der rp13 zum Ende der Arbeit gehalten. Umso gespannter bin ich, wie er das Thema dieses Jahr weiter entwickelt hat.
  3. INTERSECTION OF SUSTAINABILITY AND TECHNOLOGY IN FASHION – ein wenig Mode hat sich auch in diesen Tag wieder reingemogelt – wenn auch nur als Katalysator für die Frage: Wie haben unsere menschlichen Aktivitäten des Verstehens eine Abhängigkeit zu Daten, Informationen und Wissen entwickelt?
  4. THE MYTH OF THE EMPOWERED CONSUMER. HOW SOCIAL MEDIA FAILED TO DELIVER ON ITS PROMISE – steeeeeile These! Der Talk will eine vernichtende Analyse der letzten 7 Jahre Social Media, aber auch Licht am Ende des Tunnels zeigen. Na, da bin ich gespannt – ich bin ja ein Fan von Utopien.
  5. FIGHTING CHRONIC DISEASE WITH DIGITAL INNOVATION – Endlich das erste Health-Thema: Wie können wir mit digitalen Technologien die Ausbreitungen von Lifestyle-Krankheiten in den Griff bekommen?
  6. „ONLINE? BRINGT UNS NICHTS!“ – EIN DEPRIMIERENDER LAGEBERICHT AUS DEN CHEFBÜROS DEUTSCHER INDUSTRIEUNTERNEHMEN – DA bin ich ja mal gespannt, ob es hier eine ernsthafte Auseinandersetzung oder nur einige lustige Anekdötchen gibt. Lästern ist ja immer einfach. Lösungswege und Herangehensweisen zu zeigen ist schon etwas anderes.
  7. WENN BEHÖRDEN ZUHÖREN WOLLEN: SOCIAL MEDIA MONITORING DURCH DEN STAAT – Wo hört Monitoring auf und wo fängt Bespitzelung an? Ein SEHR spannendes Thema das Mister Barcamp Stefan Evertz da mitbringt!
  8. DIE LOGIK VON GOOGLE UND DER ANSPRUCH AN GUTE GESUNDHEITSINFORMATIONEN – These: Google lenkt, was wir über Gesundheitsinformationen erfahren. Woher weiß Google bsw. über die Qualität der medizinischen Informationen, zu denen es uns führt?
  9. HARNESSING THE POWER OF SOCIAL MEDIA DURING ELECTION CAMPAIGNS – nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf! Und wie sich der Kampf um die Wähler digital transformiert hat ist nicht erst seit Obamas Wiederwahl interessant.
  10. 40 MILLIONEN DEUTSCHE GESUNDHEITS-SURFER: EINE BOTTOM-UP BEWEGUNG GEGENÜBER EINEM TOP-DOWN GESUNDHEITSSYSTEM? – Health 2.0 kommt mit Riesenschritten auf uns zu. Ich selbst überwache an mir auch einige gesundheitsrelavante Daten. Die Session beschäftigt sich mit aktuellen Treibern und Hürden und stellt die Frage: Wo steht Deutschland bei der Digitalen Transformation der Gesundheit im Vergleich zum Rest der Welt?

Bonus-Session: SEVEN ON SEVEN mit Ai Wei Wei!
Hierauf bin ich wirklich hochgespannt! Ob Ai Wei Wei tatsächlich in Berlin vor Ort sein wird? Spätestens Donnerstag werden wir schlauer sein 🙂

Update: Dank Bahnstreik wird es besonders interessant, ob ich am Donnerstag von Berlin nach Hause gen Bielefeld komme, oder eher nicht 😉 

Andere haben sich auch Gedanken zur Sessionauswahl gemacht:

Beitragsbild: Screenshot re:publica 2015 Presse – facts and figures

Wenn das Fernsehen kommt: Was hat ein Unternehmen von einem TV-Beitrag?

WDR Dreh bei comspace

Vor kurzem kam der WDR auf uns zu und fragte für das Wirtschafts-Magazin markt an, ob eine Redakteurin mit ihrem Kamera-Team bei comspace zum Thema “Anders arbeiten” drehen dürfte.

Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen einen kleinen Behind-the-Scenes Einblick vermitteln, wie das so ist, wenn plötzlich das Fernsehen vor der Firmentür steht:
Hier geht es direkt zu den Beiträgen:

UPDATE 1.5. Zusatzbeitrag Tagesthemen (Facebookseite Tagesschau)

TV Beitrag WDR markt 27.4. 2015
Radio Beitrag WDR5 27.4.2015

markt-webseite
Screenshot WDR markt

Was passierte im Vorfeld des TV-Beitrags

Natürlich ist es für uns etwas Besonderes, ins Fernsehen zu kommen. Ganz besonders zu unseren Herzensthemen Zukunft der Arbeit und Unternehmenskultur.
Die Redakteurin interessierte sich besonders für den Bereich Feelgood Management und wie Sarahs Arbeit im Alltag mit den Kolleg_innen aussieht.

Bevor der erste Clip überhaupt geschossen werden konnte, holte unsere PR-Referentin Ann-Kathrin zunächst einmal das OK der Kollegen ein, die später auch im Bild zu sehen wären und bereitete uns, die wir uns als Gesprächspartner im Interview zur Verfügung stellten, auf das vor, was uns erwarten würde.

TV-Team-Tuer

Der Drehtag

Der Aufwand, den das 3-köpfige Team aus Redakteurin Eva, Kameramann Stefan und Tontechniker Christopher betrieb war beachtlich! Die Daumenregel, die uns vorher als Ratschlag mitgegeben wurde, sollte sich als ziemlich richtig herausstellen:
Für jede fertige Minute TV-Beitrag kann man min. 1 Stunde Drehzeit veranschlagen.

Nach einer kurzen Führung durch die Büros starteten wir zunächst mit unserem gemeinsamen Frühstück, damit das Team einen unserer typischen Benefits direkt in Aktion filmen konnte. Großer Pluspunkt: Redakteurin Eva konnte die Situation nutzen, um das Team vorzustellen und in entspannter Atmosphäre zu erklären, was an diesem Tag passieren würde.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
WDR-Dreh beim comspace Frühstück

Danach wurden weitere Einzelszenen gedreht und dann kamen die Interviews dran. Ferit, Kornelius und ich wurden aus Mitarbeitersicht befragt. Sarah schilderte ihre Eindrücke aus Sicht der Feelgood Managerin und Andreas hat aus der Perspektive der Geschäftsführung erklärt, warum wir auf diese besondere Arbeitskultur setzen.

Wir wissen nicht mehr genau, wer aus dem Kamera-Team dann unsere Nerf-Guns auf der Entwickler-Fläche entdeckte, aber ab da war wohl klar, wie das Ende des Beitrags aussehen würde – aber schauen Sie einfach selbst 😉

Interview-Situation

Es war schon eine interessante Erfahrung, einen ganzen Tag vom TV-Team begleitet zu werden, auch wenn hinterher “nur” etwa 4 Minuten im Beitrag zu sehen sind.

WDR Dreh bei comspace
WDR Dreh bei comspace

Gewöhnungsbedürftig ist es, direkt interviewt zu werden. Natürlich haben wir uns etwas vorbereitet und Gedanken darüber gemacht, welche Fragen uns gestellt werden könnten und was wir darauf antworten würden. Durch die Eindrücke bei uns im Unternehmen kamen unserer Interviewpartnerin Eva allerdings noch einige weitere Fragen in den Sinn, auf die wir dann spontan eingehen mussten.

Insbesondere, wenn man nicht oft interviewt wird, ist es eine merkwürdige Erfahrung, ein und dieselbe Frage dreimal in drei unterschiedlichen Ausführungen gestellt zu bekommen. Der Hintergrund für die Interviewende war ganz einfach, dass wir uns warm reden und Eva später den besten O-Ton auswählen konnte. Man selbst fühlt sich in der Situation allerdings eher wie in einem Kreuzverhör und bekommt mehr und mehr das Gefühl, sich zu widersprechen oder sich zu wiederholen.

Da hilft nur eins: Flexibel bleiben, genau überlegen, was man sagen möchte, eisern dabei bleiben und trotzdem einen lockeren Gesprächsplauderton beibehalten.
Außerdem hilft es darüber hinaus sehr, eine erfahrene PR-Kollegin dabei zu haben, die zwischendurch signalisiert, dass alles super läuft 😉

Was bringt denn so ein Beitrag?

Zunächst einmal: Eine Menge Arbeit 😉 Unsere PR-Referentin Ann-Kathrin hatte 2 Tage lang alle Hände voll zu tun, gemeinsam mit den Kollegen und der Redakteurin den Ablauf des Drehtages zu planen und betreute das WDR-Team dann vor Ort natürlich auch die gesamte Zeit.

Qualitativ steht da natürlich ganz groß im Vordergrund, unser Unternehmen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen zu können. Insbesondere hier in der Region Ostwestfalen. Unser Geschäftsführer Andreas Kämmer spricht das im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel auch direkt im Beitrag an. Denn über menschliche Themen wie Feelgood Management und Unternehmenskultur können allgemeine Medien natürlich viel einfacher berichten als über unsere sonst sehr technischen Fachthemen.

Damit Sie sich einmal ein Bild davon machen können, was der Aufwand in Zahlen verpackt ungefähr bringt, haben wir Ihnen hier einmal drei Kennzahlen zusammen gestellt. Uns ist bewusst, dass Reichweiten, Mediawert und Einschaltquoten nur ein Teil vom gesamten Mehrwert sind, daher überlassen wir Ihnen die genaue Interpretation:

  • Unsere Webseite erhielt innerhalb der ersten Stunden nach dem Beitrag das Fünffache der üblichen Seitenaufrufe
  • Der ungefähre Mediawert für Werbespots liegt deutlich über 50.000 EUR
  • Die Einschaltquote des Beitrags lag bei 5,3% und 390.000 Zuschauern
  • Die gesamte Reichweite errechnen wir gerade noch, da wir hierzu bsw. den Radiobeitrag noch hinzuzählen, genauso wie Tweets und Facebook-Meldungen
WDR-Videotext - Einschaltquoten
WDR-Videotext – Einschaltquoten

Witzige Information am Rande:

Unser Kollege John, der auch bereits für unseren Aprilscherz PÖMPEL verantwortlich war, schaffte es im Beitrag, drei mal in einem anderen T-Shirt aufzutauchen. Diesen kleinen Continuity-Streich hatte er sich bereits vor dem Dreh überlegt und insgesamt 4 Mal am Drehtag das T-Shirt gewechselt 🙂

Hier der Beweis:

comspace-john-WDR-continuity-Shirt

Fazit

Abschließend bleibt zu sagen, dass es für uns Kolleg_innen sehr schön war, mal den Blick von außen auf uns werfen zu können und natürlich auch mal Bestandteil eines Fernsebeitrags zu sein. Das Feedback, das wir nun im Nachgang zu den Beiträgen in TV und Radio erhalten ist sehr positiv und zeigt uns, dass comspace tatsächlich ein besonderer Arbeitsplatz ist und wir viel darüber zu erzählen haben.

Gemeinsam mit uns wurde in dem Beitrag auch die Agentur elbdudler in Hamburg vorgestellt und der Experte Andreas Schubert von Great Place to work beurteilte das Thema “anders arbeiten” noch einmal aus objektiver Sicht.

Über den Dächern von Bielefeld – im zweithöchsten Bürogebäude der Stadt für die 360 Grad App

Dienstliche Veranlassung
Der Tresor der Hauptstelle Bielefeld ist zu klein.

Dieser Satz begründet ein Stück weit, warum comspace seit Mai 2014 in den neuen Räumen an der Elsa-Brändström-Straße 2-4 sein zu Hause gefunden hat. Denn ohne diesen Satz aus dem Jahr 1971 gäbe es möglicherweise gar kein Gebäude gegenüber der IHK. In bester Innenstadtlage haben wir nun neben der größten und vielseitigsten Kantine und Kaffee-Auswahl auch einen der schönsten Aussichtspunkte der Stadt, denn die Elsa-Brändström-Str. 2-4 ist nach dem Telekomgebäude auch noch das zweithöchste Bürogebäude der Innenstadt.

Dienstliche-Veranlassung-Elsa-Braendstroem-Strasse

Deswegen entstand von unserem Dach aus auch eines der Panoramen in der Bielefeld 360 Grad App die wir gemeinsam mit der Neuen Westfälischen gebaut haben.

Doch was hat das Ganze nun mit einem Tresor und Dienstlicher Veranlassung zu tun?

Der obenstehende Satz stammt aus einem Dokument aus dem Jahr 1971 von der Landeszentralbank NRW an das Bauordnungsamt Bielefeld und sollte 5 Jahre später zu diesem fertigen Gebäude hier führen.

Denn von 1975 an beherbergte das achtstöckige Gebäude die LZB und 10 Mietwohnungen. Die Stadt Bielefeld benötigte die alte Wirkungsstätte der LZB an der Stresemannstraße für den Straßenbau und so wurde das Grundstück kurzerhand getauscht. Übrigens erfuhren wir, dass die Bank ihre Arbeit am 16.10.1858 als Kommandite der Preußischen Bank in Bielefeld aufnahm. Vom 01.01.1876 bis Ende März 1948 war es eine Reichsbankstelle, anschließend dann die Landeszentralbank  – zunächst Zweigstelle, ab Mitte 1957 Hauptstelle -, die seit 2002 als Filiale Bielefeld der Deutschen Bundesbank „firmiert“.

“Zwischen dem Planungsamt der Stadt Bielefeld und der Bauabteilung (Anm.: der LZB) bestand eine übereinstimmende Auffassung … ein Turmhaus zu errichten, das … einen städtebaulichen Akzent setzen möge”

Im Erdgeschoss und auf der ersten Etage befanden sich die Schalterräume sowie die Kantine. Das historische Archiv der Bundesbank hat uns ein paar wunderbare Bilder aus dem Jahr 1976 geschickt. Seit wir die Aufnahmen gesehen haben, haben wir hier noch ein bisschen mehr “James-Bond-Feeling” bei der Arbeit 🙂

Die folgenden Fotos wurden uns freundlicherweise vom Historischen Archiv der Bundesbank zur Verfügung gestellt:

Außensicht Elsa- Brändström-Straße (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Außensicht Elsa- Brändström-Straße (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

 

Unser 1. OG - heute Stellplatz der Besprechungs-Sauna (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Unser 1. OG – heute Stellplatz der Besprechungs-Sauna (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

Die Features des Hauses

Nachdem wir die Räumlichkeiten von der Werbeagentur Peters übernommen haben, gestalteten wir nach unserem Geschmack um. Wäre der 70er Jahre Glamour der LZB erhalten gewesen, hätten wir vermutlich nur kurz die stylishen Leuchten aufpoliert und die Schaltertheke feucht aufgewischt, aber davon war bei unserem Einzug leider nichts mehr vorhanden.

ehemalige Schalter-Bereich (C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
ehemalige Schalter-Bereich
(C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

Daher gestalteten wir das Erdgeschoss hell und freundlich mit viel Holz und Licht. Einzig die weißen Marmorwände blieben bestehen.

heutiger comspace Empfangsbereich
heutiger comspace Empfangsbereich

Im ersten OG schufen wir im Arbeitsraum mit einer dunklen hohen Decke und einer kontrastreichen Kombination aus anthrazitfarbenem Industrieboden und Holzbodenbereichen so etwas wie eine Denk-Fabrikhalle. Der industrielle Charme mit freigelegten Säulen, Schallabsorbern und Falzrohren an der Decke bietet viel Freiraum für rauchende Köpfe unserer Entwickler ;).

Doch wie man in diesem Bild hier sieht, standen auch vor fast 40 Jahren schon Rechner an dieser Stelle – wenn auch mechanische statt digitale 😉

Arbeitsbereich 1. OG damals (C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Arbeitsbereich 1. OG damals
(C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

 

 

comspace 1 OG -

Mittlerweile haben wir uns ja den Innenhof wunderbar als sommerlichen Chill-Out und Freiluft-Arbeitsraum eingerichtet, aber auch die Landeszentralbank hatte sich damals durchaus eine chice Gartenlandschaft gebaut:

8966

Und so sieht unser Projekt „Occupy-Innenhof“ heute beim comspace Sommerfest aus:

comspace-Innenhof-Sommerfest-2014

Auf dem Dach des Hauses befindet sich ein Fassaden-Aufzug des Bielefelder Traditions-Unternehmens HIRO-Lift die heute Treppenlifte herstellen. Die Kollegen vom HIRO-Blog freuten sich ungemein, als wir ihnen die Bilder ihres Oldie-but-Goldie zuschickten:

HIRO-Fassadenarbeiten-Aufzug

Immerhin hat HIRO damals auch die Fassadenlifte des World Trade Centers gebaut, die ein verrückter Stuntman dann nutzte, um wie Spiderman am WTC hoch zu klettern:

 

Eine Besonderheit des Gebäudes haben wir nun selbst mitgebracht: Die eingebaute Besprechungs-Sauna 🙂 (Die auch schon unserem amtierenden Oberbürgermeister Pit Clausen zu Ohren gekommen ist).

Heute:

comspace-Besprechungs-Sauna-Tonne

Und so sah der gleiche Bereich damals zu Landeszentralbank-Zeiten aus:

8960

Und last but not least natürlich:

Das Panorama vom Dach

Klicken für eine größere Ansicht des Bielefeld Panoramas. Fotografiert mit Dermandar auf iPhone 5S
Klicken für eine größere Ansicht des Bielefeld Panoramas.
Fotografiert mit Dermandar auf iPhone 5S

Und dann sind da noch die Kellergewölbe! Aber davon mehr in einem späteren Beitrag 🙂

Ach übrigens:

Falls Sie sich nun die ganze Zeit fragen, wer eigentlich Elsa Brändström – die Namensgeberin unserer Straße hier ist, diese Frage haben wir in diesem Blogbeitrag beantwortet.

Die App selber können Sie hier für 1,79 EUR herunterladen:

10 historische Beispiele für Content Marketing #cmcb15

Bereits vor einiger Zeit hatte ich einen unserer Fachartikel herausgefunden, dass nicht etwa John Deere der erste große Wurf in Sachen Content Marketing war, wie es US-Kollegen immer gerne auf 1895 datieren, sondern unser Bielefelder Traditionsunternehmen DrOetker war 1891 mit Content-Marketing schon deutlich früher dran.

In der Zwischenzeit habe ich mich mehr und mehr in das Thema Content Marketing eingearbeitet und bin dabei auf einige weitere interessante historische Fallbeispiele gestoßen, von denen ich Ihnen hier im Rahmen von Klaus Ecks Blogparade #cmcb15 zum Thema Content-Marketing und Corporate Blogs etwas mehr erzählen möchte. Auf das Thema Corporate Blogs werden wir noch etwas genauer in späteren Beiträgen eingehen.

Historisches Content-Marketing

Wenn man Trends und Neuentwicklungen bewerten und entdecken möchte, ist es meiner Erfahrung nach immer eine ganz gute Idee erstmal in die Vergangenheit zu schauen. Was hat sich schon bewährt? Welche Fehler haben andere gemacht? Welche Erfolge aus der Geschichte lassen sich auf heutige Vorhaben übertragen?

(c) HOLSTE-Gruppe Bielefeld
(c) HOLSTE-Gruppe Bielefeld

Kaiser Natron – ein weiteres Beispiel aus Bielefeld

Einsteigen möchte ich mit einem – Taadaa – weiteren Beispiel aus Bielefeld. Und zwar von der Firma Holste, die den Kaiser Natron herstellt. Mit der Vermarktung von Pulvern aller Art kennen wir uns hier in Bielefeld ganz besonders gut aus:)

Kaiser Natron – auch als Natriumhydrogencarbonat bekannt – wird bereits seit 1881 in Bielefeld hergestellt. Sehr früh begann man bei der Firma Holste ebenfalls wie Dr. Oetker damit, Anwendungstips, Rezepte und Anregungen auf die Verpackungen zu drucken. Ob damit bei Holste noch früher als bei Dr.Oetker mit dieser Form des Content Marketing begonnen wurde, konnte ich nicht herausfinden. Wohl aber entdeckte ich vor kurzem im historischen Museum eine außergewöhnliche Form des Content Marketing:

Im Zweiten Weltkrieg riet einer der aufgedruckten Anwendungstips auf Kaiser Natron Tütchen dazu, bei Bombenangriffen dem Löschwasser Kaiser Natron beizugeben, um damit die Löschwirkung zu erhöhen. In wieweit das tatsächlich stimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Da aber Natriumhydrogencarbonat in Kombination mit Säure wie z.B. Essig Kohlendioxid erzeugt, könnte tatsächlich etwas dran sein.

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Nichtsdestotrotz: Aus Marketingsicht durchaus geschickt: Die Kunden erhalten eine weitere Anwendungsmöglichkeit, Sicherheit ist immer ein wichtiges Thema und somit wird die Nutzung des Produkts intensiviert und Umsätze nach oben getrieben.

Der Guide Michelin

CC BY-SA 3.0 Trou Wikipedia
CC BY-SA 3.0 Trou Wikipedia

Ratgeber zum Reifenwechseln, Standorte von Werkstätten und wichtige Points of Interest wie Bahnhöfe, Apotheken und Hotels führte der erste Guide Michelin der gleichnamigen Brüder 1900 auf. Damals brachten Sie das Heftchen für gerade mal 3000 Autofahrer in Frankreich heraus. Damit brachten Sie nicht nur ihr eigenes Produkt – die Reifen – in den Fokus, sondern auch die Technologie Automobil weiter voran. Als 1923 dann die ersten Restaurantempfehlungen erschienen, lieferten die Michelins ihren Kunden Gründe und Anregungen die Michelin-Reifen fleißig abzufahren. Mehr zum Guide Michelin im Kontext Content-Marketing lesen Sie bei Kircher-Burkhardt.

Die Soap Operas

Soap Operas müssten eigentlich Frühstücksflocken-Oper heißen, denn die erste Radio-Serie mit Sponsor mit dem Titel „Betty and Bob“ lief 1932 auf NBC und wurde vom Cerealien-Hersteller Generell Mills unterstützt. Erst am 14.August 1933 startete mit „Ma Perkins“ die erste Radio Unterhaltungsserie, die vom Seifenhersteller Procter & Gamble präsentiert wurde und damit dem Format Soap Opera ihren Namen gab. Ob in diesen Sendungen regelmäßig auf die Produkte der Sponsoren hingewiesen wurde, weiß ich nicht – nichtsdestotrotz handelt es sich bei den Produkten um Content-Marketing, denn auch Unterhaltung, die eine positive Verbindung zum präsentierenden Unternehmen herstellt, kann als solches bezeichnet werden.

Product-Placement in Filmen

Ebenfalls in den 1930er Jahren begannen Filmproduzenten damit, ihre Produktionskosten damit zu senken, dass Produkte in die Handlung der Filme eingebaut und gezeigt wurden und die Hersteller der Produkte einen Zuschuss zum Film bezahlten. Wikipedia nennt als frühestes Beispiel für Product Placement den Alfa Romeo von Dustin Hoffman im Film Die Reifeprüfung von 1967. Ein erstes Beispiel mit Zahlen sind dann die Schokolinsen von Hershey’s aus E.T. Der Außerirdische deren Absatz sich nach dem Film um 60-75% gesteigert haben soll. Bogners Film Fire and Ice aus den 80ern ist mir auch noch ein Begriff. Hier wurde ein ganzer Kinofilm inszeniert, um Skimode zu verkaufen. Übrigens: Eine der aktivsten Industrien in Sachen Product Placement in Filmen und neuerdings Computerspielen ist die Waffenindustrie in den USA. Im Unterhaltungskontext werden Produkte in Aktion gezeigt, ein Image und ein Wert transportiert, die später bei einer Kaufentscheidung zum Tragen kommen.

Die Werbeanzeige mit mehr Inhalt als Werbung

Diese erste Anzeige von David Ogilvy (der auch als Vater der Werbung bezeichnet wird) als Chef seiner eigenen Agentur zeigt Content Marketing in Reinform. Nicht das Produkt – Guiness Bier – wird beworben, sondern dem Kunden werden interessante Informationen über Austern angeboten, zu denen dann die Brücke geschlagen wird, dass sie zufälligerweise gut mit Guiness schmecken:

Ogilvys-Guiness-Guide-to-Oysters

Content-Produkt weit ab vom Hauptprodukt

Und noch einmal Guiness. Diesmal als Guiness Buch de Rekorde. 1955 wurde das erste Guiness-Buch durch die Brauerei in Auftrag gegeben. Laut Wikipedia mit dem Ziel, den Bierkonsum durch die Wettleidenschaft der Biertrinker anzukurbeln.

Zur Meisterschaft hat dieses Prinzip heute natürlich Red Bull gebracht, das zwar noch Energydrinks verkauft, aber eigentlich sein eigenes Sportevent- und Medien-Imperium ist.

Just do it: Dem Kunden etwas verkaufen, für das er mein Produkt kauft

Genau das hat Bill Bowerman getan. Zunächst hat er für Blue Ribbon Sports das Produktdesign gemacht und sich um Verbesserungen bei den Sportschuhen gekümmert. Dann beobachtete er in Neu Seeland eine Joggergruppe und überlegte sich eine Strategie, wie er Jogging in den USA populär machen könnte. Denn: Mehr Leute die joggen bedeuten auch mehr verkaufte Schuhe. Also gab Bowerman 1966 zusammen mit dem Herzspezialisten Waldo Harris eine zunächst 3-seitige später 19-seitige Broschüre mit dem einfallsreichen Titel „Jogging“ heraus, die rasend schnell Verbreitung fand und die Joggingwelle in den USA auslöste.

Bowerman gab den Menschen nicht einfach neue Schuhe, er gab ihnen einen Grund, die Schuhe zu benutzen.

Ach ja: Die Schuhfirma heißt übrigens seit 1971 NIKE.

George Lucas drehte den Spieß um

A pros pos Filme: Star Wars gilt ja als DAS Paradebeispiel und Ursprung für Merchandising rund um Unterhaltungsprodukte. George Lucas verzichtete damals gegenüber 20th Century Fox auf einen Teil seiner Gage als Regisseur, erhielt dafür aber die Vermarktungsrechte für die Filmtrilogie. Was dann geschah wissen wir alle: Der Content – also die Filme – wurden zum initialen Treiber für den Verkauf „echter“ Produkte wie Actionfiguren, Kostüme, Tassen, Bettwäsche und Stormtroopers Keksdosen. Content-Marketing einmal anders herum.

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Sind Kundenmagazine dann eigentlich auch Content Marketing?

Oh ja! Selbstverständlich. Insbesondere die eher Branchenübergreifenden Magazine wie die Apotheken Umschau liefern den Kunden bsw. Informationen, über Produkte und die damit verbundenen Vorteile in Sachen Gesundheit, die eben nur bei den Apotheken zu erhalten sind. Das erste Apothekenmagazin erschien bereits 1925.

Allerdings waren die Apotheken damit nicht die erste Branche, die mit Kundenmagazinen auf sich aufmerksam machte, sondern – da kommen sie NIE drauf! – die Elektrizitätswirtschaft! Die musste sich als Junger Wirtschaftszweig gegen Gas und Petroleum durchsetzen und so erschienen 1905 die „Mitteilungen der Berliner Electricitäts-Werke“ (Wikipedia)

Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit Werbebotschaften

Auch hier lässt sich ab einem gewissen Grad von inhaltlicher Tiefe von Content Marketing sprechen. Nehmen wir hier als letztes Beispiel den Taschenwerbekalender denn der wurde 1902 ebenfalls in Bielefeld erfunden. Friedrich Wilhelm Eilers, ein gelernter Buchbinder gründete aus der seit 1820 bestehenden Buchbinder- und Druckereifamilie heraus Spezial-Fabrik für vornehme Reklame. Bereits 1905 hatten die Taschenkalender mit Werbedruck ihren Durchbruch geschafft.

Der Klassiker im Kalendercontentmarketing sind und bleiben natürlich die Abreißkalender mit den oft despektierlich als solche bezeichneten Kalendersprüchen 🙂

In diesem Sinne verweise ich an dieser Stelle noch auf Andreas Graap und seine 10 Weisheiten von Goethe zum Content Marketing 🙂

Welche Beispiele für Content Marketing aus vergangenen Tagen oder der ausgefallenen Art fallen Ihnen noch ein? Wir freuen uns auf ergänzende Kommentare.

Hier die weiteren Beiträge zur Blogparade #cmcb15:

Das schöne an Blogparaden sind die vielen verschiedenen Perspektiven, aus denen ein Thema beleuchtet wird. Aus unserer eigenen Blogparade zum Thema Familienfreundlicher Arbeitgeber ist ein fast 70-seitiges PDF geworden, das Ole Wintermann zu der Frage veranlasste, „ob nicht vielleicht mit Hilfe der interessierten Crowd solche Handlungsempfehlungen grundsätzlich sehr viel schneller, praxisorientierter und vielfältiger (und auch kostengünstiger) zusammengestellt werden können“ (als durch Studien bsw.).  

Damit Sie sich bereits zu diesem Zeitpunkt tiefer in die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema Content Marketing einlesen können, hier nur die weiteren Einreichungen, diverser anderer Blogs mit sehr spannenden Einblicken. Weitere werden folgen:

Panoramafotografie in der Bielefeld 360 Grad App

Panoramafotografie ist der wesentlich inhaltliche Bestandteil der Bielefeld 360 Grad App. Daher auch der Namensbestandteil 360 Grad. Das Panoramafotografie aber deutlich mehr bedeutet, als ein Fotograf, der sich im Kreis dreht und ein paar mal auf den Auslöser drückt, sondern eine ganz eigene Expertise beansprucht, hat uns der Neue Westfälische Fotograf Andreas Frücht erklärt, der die Motive der App in seiner Kamera eingefangen hat.

Die App selber können Sie hier für 1,79 EUR herunterladen:

Panoramafotograf-Fruecht
(C) Panorama-Fotograf Andreas Frücht

Stellen Sie sich den Lesern doch bitte einmal kurz vor.

Andreas Frücht, Freier Fotograf, 52 Jahre alt, ich komme eigentlich aus dem Ruhrgebiet und wurde 1983 durch die ZVS nach Bielefeld „versetzt“. Psychologie-Studium an der Uni Bielefeld, zur Finanzierung desselben ab Oktober 1983 Freier Fotograf für die NW-Sportredaktion, ab 1988 auch für andere NW-Redaktionen. Volontariat bei der NW nach Abschluss des Studiums von 1992-94, danach wieder Freie Mitarbeit als Pauschalist. Wohne seit 1998 in Steinhagen, Hund Katze Haus.

Wie sind Sie zur Panorama-Fotografie gekommen?

Ich habe schon in den 80ern mit Kleinbild- und Mittelformat-Panoramakameras fotografiert, immer auf Diafilm,  meistens Reise- und Landschaftsfotos. Panoramafotos geben optimal den Eindruck wieder, den man von einer Landschaft oder einer fremden Stadt hat. Keine Ausschnitte, keine Gewichtung durch selektive Bildbeschnitte, keine Baustelle neben dem Traumhotel, die im Prospekt zufällig abgeschnitten wurde.

Was genau ist Panorama Fotografie eigentlich und wie funktioniert sie?

bielefeld-panorama-comspace-dach-fruecht Kopie
Bielefeld-Panorama vom comspace Dach (c) Andreas Frücht (Neue Westfälische) – größere Ansicht hier

 

In vordigitaler Zeit waren Panoramakameras Spezialgeräte, die sich von anderen handelsüblichen Fotoapparaten konstruktivisch unterschieden. Bei einer Panoramakamera schwenkte das Objektiv über einen zuvor festgelegten Bereich und belichtete dabei ein Format, welches gleich hoch wie das Standard-Filmformat war, dabei aber doppelt bis dreifach so breit. Die Aufnahmen waren also 36mm hoch (bei Mittelformat 60mm) und mindestens 70mm breit (bei Mittelformat etwa 130mm) Vereinfacht: Zwei aneinandergelegte Bilder. Ein sehr flaches Bild also. Während das Objektiv der Kamera während der Belichtung schwenkte, das heißt im Halbkreis die Umgebung abfotografiert, blieb die Kamera unbewegt in der Hand des Fotografen oder besser auf dem Stativ. In der Regel gab es nur drei oder vier einstellbare Belichtungszeiten: schwenkte das Objektiv schnell über den Film, entsprach dies einer schnellen Belichtungszeit, ein langsamer Schwenk dagegen entsprach einer langen Belichtung. Üblich waren Belichtungszeiten von einer 250stel bis zu einer 15tel Sekunde. Ich würde von „echter“ Panoramafotografie sprechen.

NW-AppAktuelle Kameras dagegen sind konventionelle Digitalkameras, ausgestattet mit einer Panorama-Funktion. Diese Kameras haben kein schwenkbares Objektiv, man muss die gesamte Kamera schwenken. Während des Schwenkens liefern sie dann im Panorama-Fotomodus eine Serie von vielen Aufnahmen, die von dem Panoramaprogramm in der Kamera mehr oder weniger gut zu einem einzigen Bild zusammen gerechnet werden. Am störungsfreiesten gelingt dies, wenn man die Aufnahme von einem Stativ macht und die Kamera auf dem Stativ um die eigene Achse dreht. Aber auch Aufnahmen aus der Hand sind möglich. Dies erfordert einige Erfahrung, da bei zu langsamem oder zu schnellem Schwenk das Programm abbricht und die Aufnahme wiederholt werden muss. Bei schrägen oder ruckeligen Schwenks wird das Bild zerhackt oder die Kamera bricht die Aufnahme ganz ab.

Ganz ohne Panoramakamera kommt man aus, wenn man ein Panoramaprogramm in Kombination mit einer herkömmlichen Digital-Kamera verwendet. Mit einer solchen fotografiert man einmal im Hochformat in die Runde, so dass die einzelnen Bilder an den Längskanten überlappen: Die entstandenen Bilder werden im Rechner vom Panorama-Programm (Autopano pro etwa) zu einem Bild vereinigt. Erfordert viel Rechenleistung.

Welche verschiedenen Arten der Panorama-Fotografie gibt es?

Echte Panoramafotografie plus kamera- oder rechnerbasiertes Zusammenrechnen mehrerer Einzelaufnahmen. Weitere Variante am Beispiel des Titelpanoramas von der Sparrenburg: beim Sparrenburgturm  ist es nicht möglich, von einer Stelle der Aussichtsplattform ein Stadtpanorama zu fotografieren, da das Häuschen auf der Turmplattform im Wege stehen würde. Also muss die Kamera mitsamt Fotograf sich während der Aufnahme(n) einmal im Kreis bewegen, also den gesamten Turm umrunden. Dasselbe gilt für das Panoramabild von der Altstädter Nicolaikirche. Auch hier würde der Turm im Weg stehen, wenn die Kamera an der selben Stelle bliebe.

Weitere Variante: Ein Kugelpanorama. Hier wird mit einem Fisheye-Objektiv mit 180 Grad Bildwinkel ein Panorama fotografiert, in welchem man nicht nur nach links und rechts, sondern auch nach oben und unten schwenken kann. Auch bei diesem Panorama werden viele einzelne 180-Grad-Bilder von einem Programm miteinander verrechnet zu einem einzigen virtuellen Bild, in welchem man nach links und rechts, aber auch hoch und runter schwenken kann. Diese Variante eignet sich nur noch für eine Bildschirmbetrachtung, nicht mehr für eine Printausgabe.

Welche Form der Panorama-Fotografie kam bei der NW-App zum Einsatz und warum?

Da das NW-Redaktionssystem mit digitalen Bilddateien arbeitet, wurde auf den Einsatz einer klassischen, analogen Panoramakamera (Widelux, Horizont) verzichtet. Digitale Panoramafotografie hat außerdem den Vorteil, dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch brauchbare Ergebnisse zu erwarten sind. Zum einen sind die Kameras empfindlicher als Filme, zum anderen sind auch langsame Belichtungszeiten möglich. Schlussendlich: ein komplett „echtes“ 360-Grad-Panoramabild alter Schule für den Online-Gebrauch wäre gar nicht möglich. Selbst wenn es eine 360-Grad-Panoramakamera gäbe, so müssten Anfang und Ende des Bildes zusammengefügt werden – was störungsfrei  wiederum nur mit Bildprogrammen geht. Die Panoramakameras liefern aber je nach Schwenkgeschwindigkeit nur Ausschnitte zwischen 100 und 180 Grad, daher müssen in der Regel drei oder vier Bilder zu einem Bild verbunden werden.

Welche spezielle Kamera und welches Equipment braucht man?

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Eine Digitalkamera mit Panoramafunktion. Verbessert wird das Ergebnis durch ein möglichst schweres Stativ mit Panorama-Kugelkopf. Alternativ: eine normale Digitalkamera und eine Panoramaprogramm (PTGUI,, Autopano Pro); Für das Verbinden der einzelnen Panoramen bzw. das Beseitigen von panoramatypischen Abbildungsfehlern ein Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop)

Welche Motive eigenen sich besonders gut für 360 Grad Fotografie?

Am besten eignen sich Plätze mit einem Durchmesser von 25-50 Metern, Parks, Hallen, Stadien. Die Bebauung sollte nicht zu hoch sein, damit die Kamera nicht zu sehr geneigt werden muß. In der Mitte sollte sich kein störendes Bauwerk befinden. Ein Traum: Wenn man genau in der Mitte des Platzes eine Stehleiter aufbauen kann. Oder ein Gerüst!!  Beim manuellen  Zusammenbau der Bilder sind Bäume und Blattwerk sehr erleichtend, hier kann man Übergänge prima verstecken. Aufwendig: Strassenbahn-Oberleitungen, Kopfsteinpflaster.

Worauf muss man beim Fotografieren achten, was sind besondere Schwierigkeiten?

Will man lange Nächte bei der Bildnachbearbeitung vermeiden, sollte man auf eine genaue Ausrichtung der Kamera achten. Ansonsten endet der Horizont vom Bildende in Höhe des dritten Stockwerks am Anfang. Langgezogene Bauwerke sehen bauchig aus, da Anfang und Ende des Bauwerks weiter entfernt sind (und somit kleiner abgebildet werden) als die Mitte. Direkte Sonne ist nicht so ratsam, da für alle Bereiche des Bildes identische Belichtungswerte eingehalten werden sollten. Was dazu führt, dass der Teil mit der Sonne zu hell auf dem Bild erscheint. Leicht dunstiges Licht oder weiches Morgen- bzw. Abendlicht sind ideal. Es sollte nicht allzuviel Bewegung im Bild sein. Passanten, die während der Belichtung durchs Bild laufen, werden zerhackt und/oder mehrfach abgebildet, fahrende Autos desgleichen. Wasserflächen oder bewegtes Laub kann das Rechenprogramm in der Kamera irritieren, die Aufnahme wird dann abgebrochen. Für ein Foto von der Brandung am Strand habe ich einmal 20 Versuche gebraucht, und das Ergebnis war nicht besonders. Hier sind die analogen Kameras endlich einmal klar im Vorteil!

Welche Apps oder Software-Tools sind für die Bearbeitung der Fotos empfehlenswert?

Ich weiß, dass es Software-Tools gibt und wie sie heißen. Für meine Panoramen verwende ich Adobe Photoshop und meinen Kopf.

Die Apps finden Sie für 1,79 EUR in den entsprechenden Stores:

Bildnachweise:
Lomography Sprocket Rocket by Flickr User Boxy Brown’s Bling
Polaroid Land Camera 360 by Flickr User Peter Pawlowski
Bielefeld Panorama by Andreas Frücht

Lohnt sich die Ausbildung noch – Unser Beitrag zur #Blogparade

Im November rief das Blog Karrierebibel auf Anregung der Krones AG die Blogparade zur Frage „Lohnt sich die Ausbildung noch?“ ins Leben.

Wir bei comspace beantworten das mit einem klaren ja und möchten gerne erklären warum es sich für uns als Unternehmen und für Auszubildende lohnt, bei comspace die Lehre zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Fachinformatiker für Systemintegration zu machen.

Die Kurzfassung in nackten Zahlen:

  • Auszubildenen-Quote von über 12%
  • Übernahmequote über 90%
  • 100% Erfolgsquote bei Abschlussprüfungen am Ende der Ausbildung 

Die Langfassung

comspace steht für erfolgreiche Integrationen im Online Business. Ganz einfach gesagt bauen wir komplexe Webseiten-Projekte für mittelständische Unternehmen und Konzerne auf Basis sogenannter Standardsoftware. In unserem Fall sind das die Content Management Systeme Sitecore, Opentext oder FirstSpirit sowie die Multi-Channel Plattform Hybris. Unsere Arbeit beginnt bereits bei der Installation und dem Hosting der Systeme, geht weiter über das Projektmanagement des (Re)-Launch und das Verbinden des CMS mit der bestehenden Systemlandschaft wie Online-Shops, PIM, MAM, CRM-Systeme usw. Hierbei entwickeln wir aus der Standard-Software eine Lösung, die individuell an die Anforderungen unserer Kunden angepasst ist.

Warum Ausbildung für uns als Unternehmen Sinn macht

Genau wie in vielen Industrieunternehmen brauchen auch wir Spezialisten. Da diese nicht unbegrenzt auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen bilden wir diese einfach aus. Gerade in unser sich schnell wandelnden Branche mit einem hohen Maß an Spezialisierung ist die duale Ausbildung eine wichtige Säule der strategischen Personalentwicklung. Nur so können wir gewährleisten, dass wir weiter wachsen können. Dabei erfüllen die Auszubildenden zwei wichtige Punkte:

  1. Auszubildende sind eine wichtige Säule in der Unternehmenskultur, denn durch die Arbeit in verschiedenen Bereichen, Teams oder Abteilungen verfügen sie über ein hohes Maß an Identifikation und sind innerhalb der Organisation gut vernetzt
  2. Auszubildende stehen dem Unternehmen langfristig zur Verfügung, können sich parallel zum Beruf weiter qualifizieren und stehen während dieser Zeit mit ihrer Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung.

Gerade der zweite Punkt gewinnt für uns immer mehr an Bedeutung. Denn durch duale Studiengänge können wir den ehemaligen Auszubildenden eine weitere Perspektive bieten und sie so weiter an uns binden. Wer aber mit einem abgeschlossenen Studium in das Unternehmen eintritt, wird vielleicht noch einen Masterabschluss anstreben aber ein zweiten Studium eher in den seltensten Fällen aufnehmen. Wenn dies aber der Fall ist, führt es bei kleineren Unternehmen wie comspace in der Regel auch zum dauerhaften Verlust der Arbeitskraft.

Ausbildung macht auch für junge Menschen Sinn

Für die so viel beschriebene Generation Y ist die duale Ausbildung eigentlich genau der richtige oder zumindest ein sehr reizvoller Weg. Familie und Freunde sind wichtig, man möchte Geld verdienen um z.B. zu reisen und selbstbestimmt arbeiten möchte man auch noch. Das alles geht problemlos mit einer Ausbildung. Der Ausbildungsort ist meistens auch der Schulort, man kann weiter in seiner Band oder Mannschaft spielen, eine erste eigene Wohnung mit dem Freund oder der Freundin kann bezogen werden und ein gemeinsamer Sommerurlaub oder regelmäßige Konzertbesuche sind bei einer fairen Ausbildungsvergütung auch noch drin. Wenn man einen modernen Arbeitgeber gefunden hat, dann darf man spannende Projekte begleiten und besucht Schulungen, Messen und Konferenzen. Den ganzen lieben langen Tag ist man im Internet unterwegs und private Mails, Amazon-Pakete oder unaufschiebbare private Termine oder ganz alltägliche Erledigungen lässt der moderne Arbeitgeber in der Regel auch zu.

Nach drei Jahren Ausbildung ist man prima qualifiziert, hat Projekterfahrungen gesammelt und ist schon ganz gut vernetzt. Das Unternehmen hat aber schon viel eher einen wertvollen Mitarbeiter gewonnen, der im Rahmen der Ausbildung gezielt weiterentwickelt werden kann und nach der Ausbildung entsprechend seiner Stärken eingesetzt wird. Hinzu kommt: Man kennt sich und man schätzt sich.

Unser Potenzial zur Weiterentwicklung der Ausbildung bei comspace

Die sehr praxisnahe Ausbildung bei comspace hat aber auch einen Nachteil. Auch wenn es bei uns keine ausbildungsfernen Inhalte gibt, diese wurden im Berufsbildungsbericht 2014 als einer der häufigsten Gründe für Unzufriedenheit unter Azubis genannt, so haben auch wir noch Luft nach oben. Im Rahmen unseres internen c42 Firmen-Barcamps kam der Wunsch auf, dass es eigene Auszubildende-Projekte zum Ausprobieren und Experimentieren geben sollte. An der Umsetzung dieses Wunsches arbeiten wir, weil wir das Lernen im Team für unsere Azubis weiter fördern möchten.

Das Tolle an Blogparaden – man lernt viele neue Unternehmensblogs kennen.

Weitere Beiträge zur Blogparade „Macht Ausbildung noch Sinn?“ bei:

So entstand die Bielefeld 360 Grad App der Neuen Westfälischen

Screenshot 360 Grad Bielefeld App
Screenshot 360 Grad Bielefeld App

Am Anfang eines jeden neuen Projektes steht die richtige Team-Zusammenstellung. Bei unseren CMS-Projekten werden die Teams vor allem nach der verwendeten CMS-Technologie wie Sitecore oder FirstSpirit zusammen gesetzt. Im Fall der 360 Grad Bielefeld App-Entwicklung setzte sich das Kernteam nach den Anforderungen der Neuen Westfälischen aus drei Personen zusammen, die besonders gut zum Bereich Web-Anwendungsentwicklung passen:

John Gibbon als Web-Entwickler, Daniel Blomeyer als Frontend-Entwickler und Markus Plauschinn war der verantwortliche Projektmanager.

Die App selber können Sie hier für 1,79 EUR herunterladen:

Wer macht was?

Kurz gesagt: WebEntwickler_innen bauen die eigentliche App auf – die Anwendung eben. Frontend-Entwickler_innen sorgen dafür, dass die App gut aussieht und vor allem gut benutzt werden kann und Projekt-Manager_innen sind die Schnittstelle zwischen Kunde und comspace. Sie sorgen für die Abstimmung der Anforderungen, geben Lösungsansätze die durch Entwickler_innen erarbeitet werden an die Kunden zurück, erstellen den Projektplan und behalten ein Auge auf die Einhaltung von Terminen.

Ausführlich können Sie sich in diesem Artikel über die Berufsportraits informieren

Das heißt im Falle der Bielefeld 360 Grad App

Stefan Gerold von der Neuen Westfälischen stellte uns einen ersten Entwurf als Ausgangslage für den Aufbau der App vor. Diese bestand aus einer Webseite, die die grundsätzlichen Funktionen und erste Panorama-Fotos enthielt. Auf dieser Basis entstand eine technische Konzeption, die das spätere Endprodukt zum 800 Jahre Jubiläum der Stadt Bielefeld beschrieb.

Die technische Konzeption ließ uns die besonderen Herausforderungen erkennen, für die wir individuelle Lösungen entwickeln mussten:

  • Ansicht und Navigation durch Panorama-Bilder
  • lange Ladezeiten durch große Panoramas vermeiden – Zielgröße der App kleiner als 50MB
  • Bielefeld 360 Grad soll in verschiedenen Größen in Hoch- und Querformat dargestellt werden (auf Smartphones und Tablets verschiedener Größen)

Neben den Basisanforderungen wie Menü-Steuerung, Hilfe- und Infoseiten haben wir aus der vorliegenden Lösungsskizze die genauen Anforderungen rückwärts abgeleitet (re-engineered). Dann wurde zunächst einmal eine Web-Anwendung erstellt, die auf stationären Rechnern entwickelt wurde. Begonnen wurde mit dem Rahmen und der Navigation. Dann folgten die ersten Bielefeld-Panoramen um die App benutzbar zu machen. Die mobile Anwendung wurde zunächst einmal nur simuliert. Aus dieser Entwicklung entstanden dann die einzelnen Lösungsansätze, mit denen wir die Darstellung der großen Bielefeld-Panoramas ermöglichten:

  • Wir zerschnitten die Panoramas in Einzelbilder, die später in der App wieder zusammen gesetzt dargestellt werden, wie man es bsw. von Google Maps kennt
  • Um eine flexible Darstellung auf unterschiedlichen Bildschirmgrößen zu ermöglichen wurden die Markierungen neu gesetzt, mit deren Hilfe sich Benutzer_innen auf ihrem Bielefeld-Rundgang durch die einzelnen Panoramas navigieren
  • Bildergalerien und Zusatzinformationen wurden den Orten im Panorama zugeordnet und über eine Menüfunktion zugänglich gemacht
  • Radio Bielefeld steuerte Tonspuren bei, die automatisch abgespielt werden sollen, wenn ein Panorama angeklickt wird. Hierzu benötigte die App eine eigene  Abspielfunktion für Audiodateien
  • Das führte zu einem zusätzlichen Button um den Ton schnell an und aus zu schalten

Nachdem die erste funktionierende Web-App mit entsprechenden Funktionen stand, fütterten wir das Cordova-Framework mit dem Projektergebnis. Dieser Werkzeugkasten zur Webentwicklung, der mittlerweile zu Adobe gehört, hält den Aufwand gering, um aus einer Web-Anwendung eine lauffähige App für verschiedenste Smartphone-Systeme zu erzeugen.

Danach ging eigentlich alles ganz schnell: Der erste Stand wurde durch uns präsentiert und in mehreren Feedbackrunden nah am Kunden wurde mit der NW die App fertig entwickelt. Dabei wurden vor allem viele kleine Änderungen Schritt für Schritt durchgeführt, wie die Gestaltung des App-Icons, Testinstallationen auf verschiedenen Geräten usw.

Wie kommt die App in den Store?

Hier kommt das eigentlich aus dem voran gegangenen Absatz zum Tragen, denn von der Fertigstellung der App, der Freigabe durch den Kunden bis zur tatsächlichen Verfügbarkeit im Appstore (besonders bei Apple) vergehen gerne einmal zwei bis drei Wochen. Sollte Ihre App also zeitkritisch sein – bsw. für eine Messe oder ein Jubiläum, planen sie ausreichend Zeit für das Einstellen in die App-Stores ein. Mittlerweile ist es sowohl im Apple wie auch im Android Store möglich, eine automatische Veröffentlichung nach Freigabe zu deaktivieren. So lässt sich ein gleichzeitiger Launch verschiedener Versionen realisieren.

Weitere Einblicke in die Entstehung der Bielefeld 360 Grad App erhalten Sie in den kommenden Tagen zu folgenden Themen:

  • Wie entstand die Idee zur App – Interview mit Stefan Gerold von der NW
  • Panorama Fotografie was ist das eigentlich – Fotograf Andreas Frücht erklärt
  • Die Berufe hinter der App: Anwendungsentwickler, Frontent-Developer, Projektmanager
  • Elsa-Brändström-Straße 2-4:  Eines der Panoramas über den Dächern Bielefelds entstand auf dem Dach von comspace