Sitecore Usergroup Deutschland – Entstehung, Ziele und Entwicklung

Workshop Kreativität

Was ist eine Usergroup?

Usergroups finden sich überwiegend im IT-Umfeld und verstehen sich als Anwendergruppen für eine bestimmte Software oder Technik. Die Mitglieder einer Usergroup sind bestrebt, die Software gemeinsam weiter zu entwickeln, ihre Interessen gegenüber der Herstellerfirma zu vertreten und einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zu pflegen.

Im Bereich der Content Management Systeme bestehen einige Usergroups bereits seit längerem, so z.B. die OpenText Usergroup und die OpenCMS Usergroup.

Von der Idee zum 1. SUG-Treffen

Sitecore Usergroup Deutschland LogoSitecore Usergroups wurden bereits bspw. in der Schweiz, den Niederlanden und den USA gegründet. Da das Sitecore CMS immer stärker auch bei Web-Projekten für den deutschen Markt eingesetzt wird, hat sich Christopher Wojciech von der netzkern AG zum Ziel gesetzt diese Community ebenfalls auch im deutschen Raum aufzubauen. Nachdem das erste Treffen in Köln ein voller Erfolg war, wollte man dies wiederholen. Aufgrund des Besuchs von webit! Gründer Sven Haubold in Köln hat man sich dazu entschlossen das nächste Treffen in Dresden zu veranstalten. Ein ebenso großes Engagement zeigte comspace aus Bielefeld und somit hat sich eine kleine Gruppe aus sehr motivierten Menschen gefunden, um die Sitecore Communtiy in Deutschland weiter nach vorne zu bringen.

Workshop Kreativität

 

Zielsetzung und Zielgruppen der Sitecore Usergroup

Da das Sitecore CMS in Deutschland einerseits noch nicht so lange auf dem Markt ist wie andere CMS-Lösungen, andererseits aber enormes Potential für digitale Marketingprojekte bietet und sich schnell weiter entwickelt, stehen der Erfahrungsaustausch und die gezielte Verbreitung von neuen Lösungen im Sitecore-Umfeld im Vordergrund.

Zu diesem Zweck wurden gemeinsam organisierte und regelmäßig stattfindende Veranstaltungen geplant, die Sitecore-Entwickler und -Anwender sowie Marketing- und IT-Verantwortliche zusammen bringen – sprich potentiell jeden, der in seinem Arbeitsalltag mit Sitecore zu tun hat, ob auf Agentur- oder Kundenseite. Diese Treffen dienen dem Wissensaustausch und der Weiterbildung, u.a. durch Fachvorträge, in denen über neue Lösungsansätze, Tools und Einsatzszenarios in der Praxis berichtet werden.

Auch außerhalb der Veranstaltungen soll ein fachlicher Austausch zu Erfahrungen, Ideen und auch Problemen mit dem Sitecore CMS nicht zu kurz kommen. Dazu dient z.Zt. eine Sitecore Usergroup Deutschland XING-Gruppe. Für die Zukunft ist eine Community geplant, die allen Sitecore Usergroup-Interessierten – unabhängig von einer XING-Mitgliedschaft – offen steht.

Nicht zuletzt bildet die Sitecore Usergroup eine gemeinsame Interessenvertretung von Anwendern und Partnern gegenüber Sitecore als Hersteller. Durch einen regelmäßigen Dialog mit Sitecore möchten wir die Wünsche und Anregungen der deutschen Anwender gesammelt und strukturiert kommunizieren.

Was die Usergroup nicht ist

Wichtig für die Organisatoren war es auch sich auf gewisse Rahmenbedingungen zu einigen. Dazu gehörte es festzulegen welche Zwecke die Sitecore Usergroup nicht verfolgt:

  •         Die Usergroup ist nicht der Platz für Kundengespräche.
  •         Die Usergroup dient nicht der Kundenakquise.
  •         Die Usergroup-Treffen sind keine Werbeveranstaltung.

Erfahrungen aus den ersten Sitecore Usergroup Treffen

Mittlerweile haben die ersten Sitecore Usergroup Treffen stattgefunden – im Herbst 2014 in Köln und im Frühjahr 2015 in Dresden. Die Events mit Vorträgen von Sitecore-Kollegen, – Partnern und -Kunden und mit einem kulturellen Rahmenprogramm wurden von allen Zielgruppen gut angenommen, auch wenn Entwickler von Sitecore-Partneragenturen in der Überzahl waren. Präsentiert wurden sowohl technische als auch Consulting-Themen oder Kundenprojekte, bspw. “Sitecore Health – Monitoring und Stabilität von Sitecore Umgebungen”, “Vernetzt ans Ziel – die neue Website der Dresdner Verkehrsbetriebe AG” oder Mehrwert für Webprojekte mit Sitecore und Microsoft Azure.

Wie geht es weiter?

Wir haben große und spannende Pläne um diese Community weiter zu vergrößern. Wir wollen eine kontinuierliche Plattform schaffen und dies auch in der Außenwirkung bekräftigen. Seid gespannt und kommt zum nächsten Treffen, dann erfahrt ihr mehr!

Daher lade ich Euch zu guter Letzt…

… herzlich zum 3. Sitecore Usergroup Treffen am 30. September 2015 im Historischen Museum in Bielefeld ein. Diese spannenden Themen stehen auf dem Programm:

  •         Evaluierung einer Hybris-Anbindung an Sitecore mittels Commerce Connect
  •         The good, the bad and the ugly Sitecore module
  •         Auf dem Weg zur Connected Customer Experience – Möglichkeiten zu omni-channel Strategien mit Sitecore

Ausführlichere Informationen zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Golfplatz des kleinen Mannes: Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter

(c) Veit Mette - comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse
(c) Veit Mette - comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse
(c) Veit Mette – comspace Bürogebäude Elsa-Brändström-Strasse

Ja, ich kann arbeiten wie und wo ich will. Nicht nur, weil mir comspace einerseits und meine Freiberuflerschaft andererseits das erlauben, sondern vielmehr, weil mir die Technik und mein Kopf das möglich machen. Deswegen freue ich mich, mit diesem Artikel bei Bastian Wilkats Blogparade auf The New Worker teil zu nehmen.

Doch was bedeutet das überhaupt: Wissensarbeiter?

Als Wissensarbeiter erledige ich in wechselnder Reihenfolge:

  1. Wissen als Arbeitsmaterial nutzen
  2. Wissen (ver)-arbeiten
  3. Mit Wissen Wert erzeugen

Das war es auch schon im Wesentlichen. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Sie bei der Erklärung von Wissensarbeit enttäuschen muss. 😉

Interessanter wird es in der Tat, wenn wir uns die Arbeitsumgebung ansehen, in der wir aus Wissen Werte erzeugen.

Technische Voraussetzungen

Mobilität ist sicher die größte Veränderung, die in den letzten Jahren Einzug in die Geistesarbeit gehalten hat. Noch vor wenigen Jahren waren klassische Sachbearbeiter_innen genauso an ihre Schreibtische als Arbeitsplatz gebunden, wie Handwerker an Werkstatt oder Baustelle und Industriearbeiter an Werkshalle oder Montage-Objekt.

Wenn wir wollen stecken wir unseren Schreibtisch heute ganz einfach als Smartphone in die Hosentasche.

Räumliche Arbeitsumgebung

Wissensarbeit ist in den meisten Fällen Kopfarbeit und erfordert entweder Konzentration auf die Aufgabe oder Interaktion mit anderen Wissensträgern in Meetings jedweder Form. Von diesen zwei Hauptanforderungen hängt die Wahl des Arbeitsraumes ab.

Liegt mein Schwerpunkt des Arbeitstages auf Interaktion mit Kunden oder Kolleg_innen, dann ziehe ich es vor, mit den Personen räumlich unter einem Dach zu sein. Durch die höheren Interaktions-Möglichkeiten sinkt aber meine Konzentration und damit auch Produktivität deutlich.

Sind Aufgaben still und alleine zu erledigen, die als Resultat der Interaktionen entstanden sind, funktioniert es für mich besser, hinter verschlossenen Türen – bsw. im Home-Office zu arbeiten.

Ein Sonderfall sind Aufgaben, die Kreativität fordern. Hier bieten sich für mich Umgebungen an, die inspirieren, wie z.B. lebendige Cafés, Bibliotheken, Parks oder Flughafen Lounges.

Verfügbarkeit der Arbeitsmaterialien

Eigentlich mag ich sonnige Tage deutlich lieber als wolkige, aber die Cloud hat uns etwas ermöglicht, das früher ein Grund für graue Haare beim digitalen Arbeiten war:

Alle Arbeitsmaterialien immer dabei zu haben – zugegeben, das ist noch nichts bahnbrechendes, aber diese auf allen Geräten immer auf dem neuesten Stand zu halten. Dadurch kann ich auf dem Notebook ein Arbeitspaket bearbeiten, ein Konzept schreiben oder eine Recherchesammlung erstellen. In der Warteschlange an der Supermarktskasse auf dem Smartphone Mails checken, einen wichtigen Punkt klären, auf den ich bis dahin gewartet habe und das Ergebnis in eines der vorher genannten Dokumente übertragen. Und abends auf dem Tablet kann ich noch aktuelle Projektstati kontrollieren, ggf. verändern, Dokumente Korrektur lesen und eine Präsentation vorbereiten.

Verteilung von Arbeit

Haben Sie schon einmal mit 5, 6 oder mehr Personen gleichzeitig in einem Dokument gearbeitet? Was für „viele Köche“ wie Todesurteil für den Brei klingen mag, hat bsw. hier bei comspace schon häufig zu einer bisher nicht da gewesenen Ergebnis-Qualität in immer kürzeren Zeitabständen geführt. Unterschiedlichstes Wissen, Erfahrungen und Rückmeldungen fließen fast gleichzeitig in ein Produkt ein, statt durch sequenzielle und zeitraubende Abstimmungsschleifen Stück für Stück eingearbeitet zu werden.

Das bedeutet auch, dass Menschen zusammen arbeiten können, ohne dabei im gleichen Raum sein zu müssen. Und: Dabei zeitgleich ein handfestes Ergebnis erzielen. Denn eine Telefonkonferenz, die nicht gleichzeitig oder im Nachgang verschriftlicht wird, erzeugt zwar auch Wissen. In den meisten Fällen aber sehr flüchtiges. Wer schreibt der bleibt gilt demnach natürlich auch für Wissensarbeiter. Ob sie Konzepte, Projektpläne, Lastenhefte oder Programme schreiben.

Fazit

Soweit also mein Plädoyer für möglichst große Freiheit in der Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter.

Ich glaube momentan kann man die Menschheit noch getrost in zwei Gruppen unterteilen:
Die, die sehr glücklich über diese Art der Arbeit sind. Und die, die nichts davon halten, die klare räumliche und zeitliche Trennungen zwischen Arbeit und Freizeit möchten und maßlos überfordert vom ständigen Ansturm von Informationen, Anforderungen und Aufgaben sind.

Zugegeben: Mir fällt es manchmal durchaus schwer abzuschalten und Arbeit auszublenden. Insbesondere, weil Arbeit, Hobby und Leidenschaft bei mir auch noch sehr stark verschmelzen.

Trotzdem habe ich in der modernen Wissensarbeit meine Traumberufung gefunden und sie beschert mir:

  • Mehr Zeit
  • Mehr Zufriedenheit
  • Mehr Freiheit

Unabhängig davon, wo ich gerade bin.

Meiner Einschätzung nach werden wir noch lange mit den beiden oben erwähnten Arbeitsgruppen leben können. Sie werden sich immer weiter annähern und voneinander lernen, bis sich die Frage nach der Arbeitsumgebung nicht mehr stellt.

So lange ist die Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter eben der Golfplatz des kleinen Mannes 😉

Weitere Beiträge zur Blogparade

Artikelbild: (c) Veit Mette – comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse

comspace und das Kamel: Wir unterstützen Team Suedhei.de bei der Allgäu-Orient-Rallye

Normalerweise berichten wir hier im Blog ja vor allem über unsere verrückten Ideen. In diesem Fall möchten wir unseren langjährigen Partner und Freund Christoph Ranze vorstellen, der sich mit seinem Team Suedhei.de Anfang Mai auf eine irre Rallye einlassen wird: Vom Allgäu nach Jordanien!

teamfoto-team-suedheide
Team Südheide Rallye Allgäu – Orient

Die wichtigste Sache vorab: Es kann die gesamte Rallye über für humedica und ein Flüchtlingslager im Libanon hier bei betterplace.org gespendet werden! comspace ist schon dabei!

Für ein Kamel nach Jordanien?

Die Allgäu-Orient-Rallye ist mittlerweile schon so etwas wie ein Klassiker unter den automobilen Abenteuern: 2015 feiert die Old- und Youngtimer-Rallye 10-jähriges Jubiläum.

Die Rallye startet am 10.Mai in Oberstaufen und endet etwa drei Wochen später in Amman, Jordanien. Den 111 teilnehmenden Teams steht eine über 7.000 Kilometer lange Odyssee auf Landstraßen bevor. Denn der spannende Clou ist das Regelwerk: Es gibt ein Gentlemen’s Agreement, nach dem die teilnehmenden Autos nicht mehr als 1.111 Euro kosten und weder Navis noch Maut-Straßen und Autobahnen auf der Fahrt benutzt werden dürfen. Übernachtungen vor Ort sollen nicht mehr als 11,11 € pro Person und Nacht kosten! Damit ist für den ersten Teil der Reise schonmal für genug Abenteuer gesorgt.

Allgäu Orient Rallye
Screenshot (c) Allgäu Orient Rallye

In Istanbul treffen sich die 333 Autos und 600 Teilnehmer auf dem Platz vor der blauen Moschee und werden vom Istanbuler Bürgermeister begrüßt. Ab hier beginnt dann der eigentliche Rallye-Teil mit Aufgaben, Wertungsprüfungen und und Orientierungsfahrten nach Roadbook.

Ziel der Rally ist Jordaniens Hauptstadt Amman. Der Sieger gewinnt ein symbolisches Kamel, das vor Ort zusammen mit den angekommenen Autos durch den Prinzen von Jordanien für einen guten Zweck versteigert wird.

Wer steckt hinter dem Team Suedhei.de?

Wir sind durch unseren Freund und Geschäftsführer der Firma encoway Christoph Ranze auf das Projekt aufmerksam gemacht worden. Christoph ist im Team Suedhei.de für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und fährt die Allgau-Orient-Rallye zum ersten Mal mit. Der Teamchef Cord ist bereits ein alter Hase und zum zweiten Mal dabei.

Insgesamt besteht das Team aus 6 Personen – 2 pro Auto. Drei der Teammitglieder sind begeisterte Schrauber und haben die 3 betagten Mercedes-Benz Kombis mit zusammen mehr als 750.000 Kilometern auf dem Tacho vor der Rallye auf Vordermann gebracht. Dazu wurden die Unterböden mit Metallplatten gegen gelegentliche Aufsetzer verstärkt und die Schnauzen der Autos mit Bullen- pardon – Kamel-Fängern ausgerüstet.

Aus der IT-Welt in die Wüste

Christoph ist mit seinem Unternehmen ebenso wie wir in der IT-Welt unterwegs und entwickelt in umfangreichen Projekten Konfigurator-Software für die Industrie.

Als ich ihn fragte, in wie weit sich die Erfahrungen aus dem Beruf auf eine solche Rallye übertragen lassen, musste er lachen:

“So viele Parallelen gibt es da nicht. Es ist eher genau umgekehrt. Wo wir in Projekten natürlich sehr genau und gezielt planen, haben wir für die Rallye zunächst Mal ein überlebensfähiges Gerüst gebaut. Im Vordergrund stehen erst einmal Leidenschaft und die Liebe zum Projekt. Vieles wird sich dann unterwegs spontan und intuitiv ergeben.

Aber!

Da ergibt sich dann tatsächlich eine Parallele zu meiner Arbeitswelt: Auch bei encoway mache ich das, was ich tue genauso aus Überzeugung wie ich es bei der Rallye tue. Und so geht es auch allen Mitstreitern.”

In diesem Video erklärt Christoph das Projekt noch einmal in unter einer Minute.

Video-Link: Christoph Ranze erklärt die Rallye Allgäu-Orient
Video-Link Christoph Ranze erklärt die Rallye Allgäu-Orient

Wir freuen uns darauf, das Team Suedhei.de auf seiner spannenden Reise online zu begleiten und wünschen großartige Abenteuer! Die Autos sind mit GPS-Trackern ausgerüstet und können so permanent auf der Webseite verfolgt werden.

Christoph versprach uns bereits auch schon den einen oder anderen Livestream, wenn es das Mobilfunknetz unterwegs erlaubt und erwähnte die eine oder andere GoPro Kamera, die spektakuläre Wüstenaufnahmen liefern soll.

Die erste Schrecksekunde gab es übrigens nicht etwa kurz vorm Vorderen Orient, sondern mitten im Sauerland, als einer der drei Mercedes-Benz C-Klasse Kombis kurz streikte. Die drei Autos haben zusammen immerhin schon 750.000 Kilometer auf dem Tacho. Die Lösung des Problems war so einfach wie witzig und ist bereits im Blog des Teams Suedhei.de nachzulesen.

Was war los mit dem Mercedes des Teams Suedhei.de ?
Was war los mit dem Team Suedhei.de Mercedes?

Außerdem gratulieren wir bereits jetzt schon einmal zum sensationellen Spenden-Zwischenstand von aktuell über 13.000 Euro! Über die Hilfsorganisation humedica kommen die gesammelten Spenden direkt einem Flüchtlingslager im Libanon zu Gute. Dort kommen derzeit auf 3,8 Millionen Einwohner 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge!

Humedica im Libanon
Humedica im Libanon

Hier gibt es noch einmal detaillierte Informationen über das humedica-Projekt und das Team Suedhei.de als PDF-Flyer zum Download.

Neben der finanziellen Spendenaktion hat sich das Team noch ein zweites Charity-Projekt überlegt: Auf dem Weg nach Istanbul hat man sich zwei Kinderheime in Rumänien gesucht, die mit Sachgütern und Kleidung aus den drei Mercedes-Kombis versorgt werden. Mehr dazu ebenfalls im Team-Blog.

Übrigens drücken wir natürlich auch dem ostwestfälischen MillersRacingTeam aus Minden die Daumen 🙂

Über den Dächern von Bielefeld – im zweithöchsten Bürogebäude der Stadt für die 360 Grad App

Dienstliche Veranlassung
Der Tresor der Hauptstelle Bielefeld ist zu klein.

Dieser Satz begründet ein Stück weit, warum comspace seit Mai 2014 in den neuen Räumen an der Elsa-Brändström-Straße 2-4 sein zu Hause gefunden hat. Denn ohne diesen Satz aus dem Jahr 1971 gäbe es möglicherweise gar kein Gebäude gegenüber der IHK. In bester Innenstadtlage haben wir nun neben der größten und vielseitigsten Kantine und Kaffee-Auswahl auch einen der schönsten Aussichtspunkte der Stadt, denn die Elsa-Brändström-Str. 2-4 ist nach dem Telekomgebäude auch noch das zweithöchste Bürogebäude der Innenstadt.

Dienstliche-Veranlassung-Elsa-Braendstroem-Strasse

Deswegen entstand von unserem Dach aus auch eines der Panoramen in der Bielefeld 360 Grad App die wir gemeinsam mit der Neuen Westfälischen gebaut haben.

Doch was hat das Ganze nun mit einem Tresor und Dienstlicher Veranlassung zu tun?

Der obenstehende Satz stammt aus einem Dokument aus dem Jahr 1971 von der Landeszentralbank NRW an das Bauordnungsamt Bielefeld und sollte 5 Jahre später zu diesem fertigen Gebäude hier führen.

Denn von 1975 an beherbergte das achtstöckige Gebäude die LZB und 10 Mietwohnungen. Die Stadt Bielefeld benötigte die alte Wirkungsstätte der LZB an der Stresemannstraße für den Straßenbau und so wurde das Grundstück kurzerhand getauscht. Übrigens erfuhren wir, dass die Bank ihre Arbeit am 16.10.1858 als Kommandite der Preußischen Bank in Bielefeld aufnahm. Vom 01.01.1876 bis Ende März 1948 war es eine Reichsbankstelle, anschließend dann die Landeszentralbank  – zunächst Zweigstelle, ab Mitte 1957 Hauptstelle -, die seit 2002 als Filiale Bielefeld der Deutschen Bundesbank „firmiert“.

“Zwischen dem Planungsamt der Stadt Bielefeld und der Bauabteilung (Anm.: der LZB) bestand eine übereinstimmende Auffassung … ein Turmhaus zu errichten, das … einen städtebaulichen Akzent setzen möge”

Im Erdgeschoss und auf der ersten Etage befanden sich die Schalterräume sowie die Kantine. Das historische Archiv der Bundesbank hat uns ein paar wunderbare Bilder aus dem Jahr 1976 geschickt. Seit wir die Aufnahmen gesehen haben, haben wir hier noch ein bisschen mehr “James-Bond-Feeling” bei der Arbeit 🙂

Die folgenden Fotos wurden uns freundlicherweise vom Historischen Archiv der Bundesbank zur Verfügung gestellt:

Außensicht Elsa- Brändström-Straße (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Außensicht Elsa- Brändström-Straße (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

 

Unser 1. OG - heute Stellplatz der Besprechungs-Sauna (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Unser 1. OG – heute Stellplatz der Besprechungs-Sauna (c) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

Die Features des Hauses

Nachdem wir die Räumlichkeiten von der Werbeagentur Peters übernommen haben, gestalteten wir nach unserem Geschmack um. Wäre der 70er Jahre Glamour der LZB erhalten gewesen, hätten wir vermutlich nur kurz die stylishen Leuchten aufpoliert und die Schaltertheke feucht aufgewischt, aber davon war bei unserem Einzug leider nichts mehr vorhanden.

ehemalige Schalter-Bereich (C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
ehemalige Schalter-Bereich
(C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

Daher gestalteten wir das Erdgeschoss hell und freundlich mit viel Holz und Licht. Einzig die weißen Marmorwände blieben bestehen.

heutiger comspace Empfangsbereich
heutiger comspace Empfangsbereich

Im ersten OG schufen wir im Arbeitsraum mit einer dunklen hohen Decke und einer kontrastreichen Kombination aus anthrazitfarbenem Industrieboden und Holzbodenbereichen so etwas wie eine Denk-Fabrikhalle. Der industrielle Charme mit freigelegten Säulen, Schallabsorbern und Falzrohren an der Decke bietet viel Freiraum für rauchende Köpfe unserer Entwickler ;).

Doch wie man in diesem Bild hier sieht, standen auch vor fast 40 Jahren schon Rechner an dieser Stelle – wenn auch mechanische statt digitale 😉

Arbeitsbereich 1. OG damals (C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank
Arbeitsbereich 1. OG damals
(C) Historisches Archiv Deutsche Bundesbank

 

 

comspace 1 OG -

Mittlerweile haben wir uns ja den Innenhof wunderbar als sommerlichen Chill-Out und Freiluft-Arbeitsraum eingerichtet, aber auch die Landeszentralbank hatte sich damals durchaus eine chice Gartenlandschaft gebaut:

8966

Und so sieht unser Projekt „Occupy-Innenhof“ heute beim comspace Sommerfest aus:

comspace-Innenhof-Sommerfest-2014

Auf dem Dach des Hauses befindet sich ein Fassaden-Aufzug des Bielefelder Traditions-Unternehmens HIRO-Lift die heute Treppenlifte herstellen. Die Kollegen vom HIRO-Blog freuten sich ungemein, als wir ihnen die Bilder ihres Oldie-but-Goldie zuschickten:

HIRO-Fassadenarbeiten-Aufzug

Immerhin hat HIRO damals auch die Fassadenlifte des World Trade Centers gebaut, die ein verrückter Stuntman dann nutzte, um wie Spiderman am WTC hoch zu klettern:

 

Eine Besonderheit des Gebäudes haben wir nun selbst mitgebracht: Die eingebaute Besprechungs-Sauna 🙂 (Die auch schon unserem amtierenden Oberbürgermeister Pit Clausen zu Ohren gekommen ist).

Heute:

comspace-Besprechungs-Sauna-Tonne

Und so sah der gleiche Bereich damals zu Landeszentralbank-Zeiten aus:

8960

Und last but not least natürlich:

Das Panorama vom Dach

Klicken für eine größere Ansicht des Bielefeld Panoramas. Fotografiert mit Dermandar auf iPhone 5S
Klicken für eine größere Ansicht des Bielefeld Panoramas.
Fotografiert mit Dermandar auf iPhone 5S

Und dann sind da noch die Kellergewölbe! Aber davon mehr in einem späteren Beitrag 🙂

Ach übrigens:

Falls Sie sich nun die ganze Zeit fragen, wer eigentlich Elsa Brändström – die Namensgeberin unserer Straße hier ist, diese Frage haben wir in diesem Blogbeitrag beantwortet.

Die App selber können Sie hier für 1,79 EUR herunterladen:

Wie gut das Geschäft funktioniert, darüber entscheidet auch das passende CMS

“release” heißt das neue Magazin unseres Partners e-Spirit, das heute erscheint und Content-Strategen und Marketers Anregungen für digitale Strategien im Hochglanzformat bietet.

Wir freuen uns über diese Premiere und sind gleich in der ersten Ausgabe mit einem Beitrag zu dem anspruchsvollen Thema CMS-Auswahl dabei. Hier lesen Sie das vollständige Interview mit unserem Geschäftsführer Michael Steinfort, das in Teilen in der „release“ erschienen ist. Das Interview führte Temel Kahyaoglu, LNC Group.

release_e-Spirit-sml

Die Wahl des richtigen CMS ist für Unternehmen keine Kleinigkeit

Fachliche und funktionale Anforderungen müssen beachtet werden, technische Vorgaben und betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen spielen eine zentrale Rolle. Zukunftssicherheit, Internationalisierung, Skalierung und die funktionale Erweiterbarkeit sind wichtige Auswahlkriterien. Jeder Relaunch bietet zudem die Möglichkeit, die Online-Strategie und bisherige technologische Entscheidungen zu hinterfragen. Ein Interview mit Michael Steinfort, Geschäftsführer bei der comspace GmbH & Co. KG, zu der Frage „Wo liegen heute die Herausforderungen bei der CMS-Auswahl?“.

Wo liegen heute die Herausforderungen bei der CMS-Auswahl?

MICHAEL STEINFORT: Für Kunden ist das Thema anspruchsvoll. Wir erleben jetzt zum einen, dass sich die Content Management Systeme spezialisiert haben. Zum anderen überschneiden sie sich immer stärker mit anderen Produkten. Die Basis-Funktionalität eines CMS ist immer gleich: Ich erstelle als Redakteur unterschiedliche Inhalte und publiziere diese auf Webseiten und weiteren (mobilen) Kanälen  – eventuell in verschiedenen Sprachen, vielleicht gibt es einen Workflow. Darüber hinaus haben die Hersteller jetzt angefangen, ihre Produkte zu erweitern. Es gibt Systeme, die zusätzlich zum Basis-CMS starke Community-Funktionen haben. Andere spezialisieren sich darauf, den Content aus unterschiedlichsten Quellen anzapfen zu können und dafür möglichst viele vorgefertigte Module zur Verfügung zu stellen, wie zum Beispiel das e-Spirit CMS FirstSpirit. FirstSpirit bietet auch einen Marketplace an. Das heißt, es gibt die Möglichkeit – analog zum Google Android Marketplace – eigene kleine Module durch Dienstleister entwickeln zu lassen und dort einzustellen. Die gleiche Strategie verfolgen andere Anbieter, um das Produkt neben der eigenen begrenzten Produktentwicklung noch attraktiver zu machen. Gleichzeitig nähern sich die Produkte immer mehr an. Ein Shop-System hatte früher beispielsweise nur ein sehr rudimentäres CMS. Heute liegt der Fokus von Shop-Systemen immer noch auf Geschäftsprozessen, der Anbindung an Warenwirtschafts-, ERP- oder CRM-Systeme und Marketing-Werkzeuge. Dennoch gibt es inzwischen Kunden, die ihre normale Webseite mit der E-Commerce-Software Hybris erstellen, statt dafür ein zusätzliches CMS zu nutzen. Der Kunde macht Kompromisse im Punkt CMS-Funktionalität, dafür weiß er aber, dass er später eine sehr vollumfängliche Shop-Funktionalität zur Verfügung hat. Das bedeutet: In den CMS-Basisfunktionen ähneln sich die Systeme immer mehr, in den Erweiterungen und Spezialisierungen erfolgt die Differenzierung.

Wozu raten Sie Ihren Kunden?

MICHAEL STEINFORT: Wir sagen immer: „Schaut die Systeme an, welche Schwerpunkte vor zwei oder drei Jahren adressiert wurden.“ Dort liegen die Kernstärken des jeweiligen Produkts. Was ein CMS langfristig auch zukunftsfähig macht, sind Aspekte wie: Gibt es eine breite Kundenbasis, hat sich der Hersteller mit Partnern wie Microsoft, IBM oder SAP strategisch gut aufgestellt und vernetzt? Heute ist eine Entscheidung für ein Content Management System eine Investition, die sich länger als drei Jahre tragen muss. Die Investitionen unserer Zielgruppe befinden sich durchaus auch im sechsstelligen Bereich. Die Nutzungsdauer liegt häufig bei mehr als fünf Jahren. Ein CMS ist heute geschäftskritisch, auch in konservativen Branchen. Daher kümmern sich inzwischen CIOs um dieses Thema und es gibt Experten, die fokussiert die CMS-Auswahl beraten. Den Kunden ist inzwischen bewusst, dass dieser Prozess keine schnelle Entscheidung sein kann und dass diese über Jahre hinweg Auswirkungen darauf hat, wie gut die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells funktioniert.

Welche Unterstützung bieten Sie beim Auswahlprozess?

MICHAEL STEINFORT: Unsere Rolle als Implementierer ist unter anderem Mittler zu sein zwischen den Fachabteilungen des Kunden, das heißt vorwiegend zwischen Kommunikation/Marketing und IT. Wir haben ein Verständnis für die Marketingfachleute, genießen aber durch unsere IT-Sprache auch ein hohes Vertrauen bei den CIOs. Richtung IT ist es wichtig, dass wir als CMS-Implementierer verstehen wie die Architektur des Kunden ist und was er für Standards hat. Verwendet er Java-basierte oder Microsoft-Systeme, nutzt er gerne Open Source, gibt es Standards für Datenbanken, wo hostet er seine Rechner – In-house oder in einem externen Rechenzentrum. Diese Analyse- und Beratungsleistung ist häufig schon Teil der Akquise.

Stichwort CMS-Funktionalitäten – welche Themen stehen zurzeit im Vordergrund?

MICHAEL STEINFORT: Die Punkte Integration und Leadgenerierung sind aktuell große Themen. Nur in der Umsetzung hapert es oft. Ein Beispiel: Eine Prothese wird für einen Anwender beschrieben und auch für den behandelnden Arzt. Die zwei Zielgruppen sind Patienten und Ärzte. Das sind zwei völlig verschiedene Nutzer mit unterschiedlichen Begriffswelten. Trotzdem wird die Prothese nur einmal beschrieben. Nicht, weil das CMS nicht personalisieren kann, sondern weil die Ressourcen für die Contenterstellung nicht vorhanden sind. Das ist auch ein Punkt, wo man als CMS-Implementierer aus Erfahrung auf die notwendigen Change Prozesse hinweisen kann.

Wo genau liegen die Herausforderungen bei der Content-Erstellung?

MICHAEL STEINFORT: Für die Unternehmen wird es immer schwieriger Content zu verwalten und diesen für alle Ausgabegeräte aufzubereiten und auszugeben, denn die Ansprüche werden immer größer. Es gibt immer mehr Bewegtbild und immer mehr Endgeräte, die auch in einem ganz anderen Kontext stehen. Die ersten Automobilhersteller schließen Kooperationen mit Apple oder Google. Außerdem wird die Komplexität des Contents immer größer. Es gibt Produktdaten, Assets, Bestellinformationen, Preise, Videos, redaktionellen Content, PDF-Dokumente usw. Diese Inhalte müssen dann vielleicht noch individuell angepasst werden: für verschiedene Länder mit unterschiedlichen technischen Spezifikationen und in verschiedenen Sprachen. Irgendwann ist das nicht mehr zu schaffen, denn die Organisationen wachsen ja nicht in dem Maße, wie solche Content-Gebilde wachsen. Das können Unternehmen nur leisten, indem sie sich ein Modell definieren, mit dem sie erstens diese ganzen Daten auf ihrer Seite in ihrem Haus pflegen. Dafür gibt es PIM-, MAM-, ERP- oder CRM-Systeme. Dann muss zweitens eine “Zauberkiste” existieren. Das ist häufig ein CMS oder ein Shop-System, das die Daten aufnimmt, verarbeitet, in einem bestimmten Kontext durch redaktionelle Inhalte anreichert und dann publiziert. Egal ob die Daten aus Datenbanken, ERP-, MAM-Systemen oder Video-Streaming-Plattformen kommen – alles wird zusammen kanalisiert und dann wieder verteilt. Man redet hier auch von einem Content-Api-Modell. Wachsende Komplexität entsteht, wenn parallel zu diesem Content-Api Modell weitere Plattformen betrieben werden. Das sind z.B. mobile Apps mit proprietärem Pflegefrontend, mehrere parallel betriebene CM-, Shop-, ERP- oder PIM-Systeme.

Wie fängt man solche Situationen am besten auf?

MICHAEL STEINFORT: Eine Konsolidierung der Systeme und eine saubere Content-Stragie hilft da den Kunden. Beispiel: Eine mobile App existiert und der Fachbereich möchte diese erweitern oder erneuern. Dann ist zu prüfen, ob man den Content nicht aus einer Quelle zieht und diese proprietäre Lösung umbaut. So dass z.B. bei Änderung der Produktdaten im PIM, sich diese nicht nur auf Webseiten automatisch ändern, sondern auch in der mobilen App. Das Ziel ist, dass man sich nicht fragen muss – „Haben all meine ganzen Inseln draußen auch den gleichen Content-Stand?“.

Wie einfach ist das umzusetzen?

MICHAEL STEINFORT: Für die IT-ler in den Unternehmen ist der Punkt Komplexität reduzieren ein Muss, denn CIOs müssen die Infrastruktur im Rahmen einer IT-Governance zusammenhalten. Dagegen steht natürlich der Fachbereich, der z.B. sagt “Wir brauchen in zwei Wochen eine App”, also Geschwindigkeit erwartet. Da kommen wir als Berater ins Spiel. Wir verstehen den fachlichen Druck. Richtung Fachbereich müssen wir über die Konsequenzen der proprietären Content-Inseln aufklären. Sich in diesen Situationen durchzusetzen in dem langfristige Auswirkungen aufgezeigt werden, zeichnet einen guten Berater in dem Umfeld aus.

Es sei denn, man kann alles was man da macht, an seine Plattform z.B. ein CMS anbinden und in seine System-Landschaft integrieren?

MICHAEL STEINFORT: Genau. Dann ist es ja gut. Wenn dann ein Produktmanager sagt, mein Produkt ist jetzt nicht mehr fünfeckig sondern sechseckig, dann zieht sich das idealerweise durch alle Kanäle durch. Das bedeutet, all die Kanäle, die nach draußen publizieren, die horchen dann und sagen hier, das ist ein deutscher Benutzer, also liefere ich sechseckig aus. Und die anderen sagen, der ist aus England, der kriegt fünfeckig. Bestes Beispiel sind Netzstecker, also alle Produkte, die irgendwie einen Stecker mit 220 Volt haben. Produktinformationen sind unterschiedlich und das müssen Systeme adressieren.

Und das am besten automatisiert.

MICHAEL STEINFORT: Richtig. Denn dann kommen ja immer noch die ganzen “Hype-Themen” dazu – von Story-Telling über Content-Marketing usw. Die Komplexität kommt von ganz alleine. Aber man kann es ganz zu Anfang schon so komplex machen, dass das, was die Kunden letztendlich vielleicht wollen – so etwas wie Lead-Generierung – gar nicht mehr möglich ist, da sie vorher schon so viel Komplexität im Tagesgeschäft haben, dass sie für diese Themen einfach keine Kraft oder Kapazitäten mehr haben.

Wie sehen die Anforderungen Ihrer Kunden erfahrungsgemäß aus?

MICHAEL STEINFORT: Die Anforderung der meisten Unternehmen, die wir kennen, ist so etwas wie Kontrolle zu behalten und trotzdem loszulassen. Das ist bei vielen Konzernen der Fall, die verschiedene Gesellschaften oder Auslandstöchter haben. Diese Unternehmen haben oft sehr konträre Ziele. Einerseits gibt es so etwas wie Marken-Ziele, also ein durchgängiger Corporate Brand über die ganze Welt. Dann gibt es so etwas wie Content-Ziele. D.h., wenn ein neuer Vorstandsvorsitzender reinkommt, dann sollen das auch die Philippinen auf ihrer Website haben, denn das ist der Vorstandsvorsitzende. Oder wenn es um eine AG geht, dann ist diese berichtspflichtig, d.h. überall müssen die aktuellen Reports auf der Webseite sein. Es gibt also einerseits dieses große Bedürfnis von Kontrolle, auf der anderen Seite sollen die Ländergesellschaften etc. möglichst viel Freiraum bekommen, damit sie ihren Job gut machen können. Dann gibt es natürlich auch völlig unterschiedliche Ländergesellschaften. Eine Auslandsgesellschaft sitzt in Costa Rica und hat fünf Mitarbeiter, weil der Markt nun mal klein ist. Der Vertriebsmitarbeiter betreut das Marketing mit und hat dafür vielleicht eine Stunde Zeit in der Woche. Das ist das eine Extrem. Bis hin zu – ich bin die Tochter eines deutschen Konzerns und ich bin der amerikanische oder chinesische Markt. Meine Unit besteht aus mehr als 1.000 Mitarbeitern mit einer eigenen großen Marketingabteilung. Diese unterschiedlichen Anforderungen sind entscheidend bei der Beratung, welches CMS ist das richtige System und wie erfolgt der Projektbau für den Kunden.

Welches Know-how ist sonst noch wichtig, um die Kunden bei der CMS-Auswahl kompetent zu beraten?

MICHAEL STEINFORT: Als Implementierer müssen wir eine gute Markteinschätzung über die Anbieter haben. Wir analysieren den Markt mindestens ein Mal im Jahr, aber letztendlich prüfen wir unser Portfolioständig. Kriterien bei der Systemauswahl für comspace sind u.a. die Funktionalität des Systems, der fachliche Fit für die Zielgruppe mittelständische Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter bis hin zu Konzernen, ob es eine eigene Organisation in Deutschland gibt, d.h. Ansprechpartner und bei Bedarf schnellen Support vor Ort, und wie das Partnermodell konzipiert ist. Ebenso spielt die Bewertung von Analysten (Gartner, Forrester, CMS Wire) für uns eine Rolle bei der Evaluation.

Wie sieht das ideale Projektteam aus?

MICHAEL STEINFORT: Die Kooperation von Kommunikation/Marketing und IT ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Online-Strategie auf Kundenseite. Dazu wird häufig externe Strategie-, Kreation-, User Experience Design- und Implementierungs-Expertise eingekauft. Wichtig ist in dem Zusammenhang: Bereits in der Konzeption muss das Produkt von Konzeptern / User Experience Designern verstanden werden, um dieses später erfolgreich zu implementieren.

Mal abgesehen von der Herausforderung für Unternehmen Content zu  meistern – welche Chancen und neuen Geschäftsmodelle eröffnen sich hier in den nächsten Jahren?

MICHAEL STEINFORT: Anfangs hatten Content Management Systeme einzig die Aufgabe, Redakteure ohne Web-Hintergrund in die Lage zu versetzen, Inhalte auf eine Webseite zu stellen. Heute sind weitere maschinelle Systeme wie ERP, CRM, Suchmaschinen und viele mehr hinzugekommen, die mit dem Content arbeiten müssen. Schauen wir nun auf die zukünftige Entwicklung des “Internet of Things”, zeichnet sich eine weitere Anforderung ab, Inhalte, Daten und Schnittstellen nicht nur für Menschen und betriebswirtschaftliche Systeme zugänglich zu machen, sondern für eine nahezu unüberschaubare Anzahl Geräte, die in Kombination neue Services und Produkte für den Kunden bedeuten. Nehmen wir zum Beispiel die vernetzte Waschmaschine, die neben dem aktuellen Strompreis auch den Wetterbericht aus dem Netz erhält und aus diesen Daten den besten Zeitpunkt errechnet, wann sie mit Netzstrom und wann sie mit dem eigenen Solarstrom wäscht (oder wann sie den Strom aus dem Akku des Elektroautos ziehen kann, wenn dieses vom Einkaufen zurück kommt). Es gibt Prognosen, die davon ausgehen, dass die Zahl der ans Netz angeschlossenen Geräte bis zum Jahr 2020 bei 50 Milliarden liegen wird. Da wäre es doch logisch, wenn wir Inhalte, Daten und Kommunikationskanäle nicht nur für Webseiten, mobile Devices oder Suchmaschinen abstimmen, sondern in Zukunft auch für die besagte Waschmaschine, unsere Autos oder andere Dinge, die uns im Alltag begleiten. Die Industrie arbeitet bereits auf Hochtouren an einheitlichen Schnittstellen und Standards um optimale Voraussetzungen für einen breiten Einsatz der sog. “Connected Devices” zu schaffen. Beim Thema RFID funktioniert das bereits sehr gut, warum nicht auch hier? Beherrschbare Komplexität und das richtige Maß an Kontrolle über den Content sind eine zentrale Herausforderung für die Zukunft.

Michael Steinfort, Geschäftsführer comspaceUnser Geschäftsführer Michael Steinfort verantwortet die Bereiche Vertrieb und Projektabwicklung.
Zudem entwickelt er die Partnerstrukturen weiter.

KrisenPRCamp 2014 in Köln: unsere erste und bestimmt nicht letzte Barcamp-Teilnahme

Bei unserem Besuch des KrisenPRCamps 2014 in Köln haben meine Kollegin Ann-Kathrin und ich als Newbies zum ersten Mal Barcamp-Luft geschnuppert – und sind vollauf begeistert von dieser Veranstaltungsform nach Hause zurück gekehrt. Die lockere, offene Atmosphäre, die auf aktivem Meinungs- und Erfahrungsaustausch beruhenden Sessions und die hohe Qualität der Teilnehmerbeiträge machte aus der Veranstaltung ein beeindruckendes Ereignis.

Aber fangen wir vorne an: Organisiert wurde das erstmals zum Thema Krisenkommunikation stattfindende Barcamp von den beiden Kölner Kommunikationsberatern und Social Media Experten Stefan Evertz und Mike Schnoor. Die Location im “Startplatz” im Mediapark Köln, einem Hotspot für Start-ups und Freelancer, war gut gewählt und bot das passend kreative Umfeld für die Veranstaltung.

KrisenPRCamp 2014 - Begrüßung durch Stefan Evertz und Mike Schnoor
KrisenPRCamp 2014 – Begrüßung durch Stefan Evertz und Mike Schnoor

Ablauf des KrisenPRCamps

Nach einer launigen Begrüßung der rund 120 Teilnehmer aus DACH am Freitag morgen durch die Organisatoren gab es eine kurzweilige Vorstellungsrunde, in der sich jeder Teilnehmer mit drei prägnanten Hashtags bekannt machte. Dann ging es an die Session-Planung. Dazu bedurfte es keiner mehrmaligen Aufrufe: in wenigen Minuten füllte sich das Flipchart mit ca. 20 interessanten Themen rund um die Krisenkommunikation. Da sich die Sessions auf vier Räume verteilten, hatte man zu jeder vollen Stunde die Qual der Wahl, welche der Parallel-Sessions man besuchen sollte.

KrisenPRCamp 2014 - Sessionsplanung
KrisenPRCamp 2014 – Sessionsplanung

Die Sessions reichten von lehrreichen Theorie-Themen (bspw. Twitter für Einsteiger, Social Media Monitoring für Einsteiger) über spannende Praxisberichte (Krisenkommunikation bei DHL, Umgang mit den letzten vier Shitstorms beim ZDF) bis zu Planspielen. Zu jedem vorgestellten Thema entspannen sich lebhafte Diskussionen. Erfahrungen wurden ausgetauscht, Tipps gegeben und im Einzelfall gemeinsame Lösungen erarbeitet. Da rauchte dem einen oder anderen nach ein paar Stunden auch schon mal der Kopf.

34 Sessions mit vielseitigen Themen und lebhaften Diskussionen

In den Sessions tauchten immer wieder Fragen auf wie diese:

Wie definiert sich eigentlich eine Krise? Wo hört eine “normale” Kundenkritik auf und wo fängt eine Krise an? Und ist eine Krise gleich ein Shitstorm, nur weil Hunderte Follower auf Facebook, Twitter & Co. einen Kommentar hinterlassen? Werden nicht oft Situationen, die im Ansatz (noch) gar keine Krisensituationen sind, durch Verbraucherreaktionen im Social Web erst zu einer Krise “hochstilisiert”? Frei nach dem Ausspruch von Arne Klempert in einem Interview:

„Die allermeisten „Shitstorms“ sind doch eher Folklore für ein gelangweiltes Publikum als ernsthafte Kommunikationskrise. Sie sind Strohfeuer ohne spürbare Auswirkungen auf die Reputation.“

Eine klare Abgrenzung zwischen Verbraucherenttäuschung, Empörungswelle und ausgewachsener Krise konnte (und kann) nicht gezogen werden. Letztendlich geht es um die Beurteilung der Relevanz einer Krisensituation und die entsprechende Reaktion darauf. In Zeiten, in denen Verbraucher durch ihre Online-Äußerungen den Erfolg oder Misserfolg eines Produktes,  einer Dienstleistung und damit eines ganzen Unternehmens massiv beeinflussen können, werden die Kommunikationsexperten der Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen gestellt.

Unsere Learnings aus den Sessions

Was macht nun eine gute Krisen-PR aus und wie kann man sich als Unternehmen auf eine solche Situation – möge sie möglichst selten eintreten! – vorbereiten?

Folgende Tipps und Erfahrungen haben wir aus den Sessions mitgenommen:

  • schnelles Handeln im Krisenfall
  • persönliche Ansprache der Zielgruppe
  • Ehrlichkeit, Authentizität und Empathie in allen Kommunikationskanälen
  • mit nur einer Stimme aus dem Unternehmen nach außen kommunizieren
  • als vorbereitende Maßnahme auf den Ernstfall unternehmensinterne Prozesse und Abstimmungswege festlegen: Welche Abteilung / Team / Mitarbeiter ist für was verantwortlich? Wer darf in welchen Kanälen kommunizieren? Gibt es bestimmte Freigabeprozesse oder haben Kommunikations-/ Social Media-Teams eigenständige Entscheidungs- und Handlungsbefugnisse?
  • die interne Kommunikation ist im Krisenfall mindestens genauso wichtig wie die externe Kommunikation!
  • wer vorher eine gute und persönliche Zusammenarbeit mit Journalisten gepflegt und damit eine Vertrauensbasis geschaffen hat, stößt auch im Krisenfall bei der Presse auf mehr Vertrauen und Glaubwürdigkeit
  • Der beschleunigende Faktor “Kommunikation in Echtzeit” bei Twitter hat in Krisensituationen auch Vorteile, bspw. auf Pressekonferenzen: Anfragen, die über Twitter rein kommen, können direkt vorgelesen und beantwortet werden
  • Humorvolle Antworten / Videos können (bei vorhandenem Budget…) gegensteuern
  • Screenshots vom Statement twittern zur Platzgewinnung bei nur 140 Zeichen

Unser Fazit:

Das Barcamp war rundum eine gelungene Veranstaltung und eine bereichernde Erfahrung für uns. Allein die aktive Teilnahme an den Sessions und das gleichzeitige Verbreiten unserer Eindrücke im Social Web via Smartphone statt vom Büro-PC aus war eine bislang ungewohnte Herausforderung;). Zwischen den Sessions und bei leckeren Cocktails am Freitagabend (danke dafür an Jo Reinhardt) gab es reichlich Gelegenheit zu anregenden Gesprächen mit den Teilnehmern aus Kommunikations- und PR-Agenturen, Unternehmen und Behörden.

Vielen Dank an die Organisatoren und Sponsoren dieses Barcamps. Wir freuen uns jetzt schon auf eine Neuauflage im nächsten Jahr!

 

Hier können Sie weitere Berichte und Präsentationen zum KrisenPRCamp nachlesen:

Christine Dingler: KrisenPRCamp 2014: Echte Krisen, digitale Empörungswellen & überschätzte Relevanz

Kai Heddergott: kommunikative Prokura KrisenPRCamp 2014

Gesine Märten: Kreativität in der Krisenkommunikation

Christian Bartels: Shitstorm Management

Tim Ebner: Was ist ein Shitstorm? Eine klare Checkliste und Definition auch auf Slideshare

 

 

Versand von automatisierten Trigger-Mailings mit Inxmail

Die E-Mail-Marketing Software Inxmail Professional bietet neben dem Standard-Versand von Mailings noch weitere interessante Möglichkeiten zur Steigerung der Kundenbindung. Dazu gehören bspw. sog. Aktionsmailings als eine von mehreren Formen des Trigger-Mailings, daher auch aktionsbasiertes Trigger-Mailing genannt. Aktionsmailings sind personalisierte, automatisiert vom System versendete Mailings, die beim Eintreten einer bestimmten Aktion (bspw. Anmeldung für einen Newsletter oder Klick auf einen Link) ausgelöst werden.

Ein solches aktionsbasiertes Trigger-Mailing haben wir kürzlich selber verschickt – zum einen, weil es sich für unser aktuelles Newsletter-Thema gerade thematisch anbot, zum anderen, um auf diese Weise eigene Erfahrungen mit einer weiteren der vielfältigen Inxmail-Funktionen zu sammeln.

Aufbau unseres Aktionsmailings

Der Newsletter, der die Aktion auslöste, beinhaltete eine Einladung zu den Multi-Channel Tagen unseres CMS-Partners Sitecore.

Newsletter Sitecore-Multi-Channel-Tage
Newsletter Sitecore Multi-Channel Tage

Die auslösende Aktion für das automatisierte Triggermailing in dem Newsletter war der Anmeldebutton zu der Sitecore-Veranstaltung. Alle Newsletter-Empfänger, die den Button angeklickt hatten, bekamen automatisch einen Nachfolge-Newsletter mit dem Angebot, sich ein kostenloses Whitepaper von Sitecore zum Thema Multi-Channel herunter zu laden.

Newsletter Sitecore Multi-Channel Leitfaden
Newsletter Sitecore Multi-Channel Leitfaden

Und der Nutzen dieser Mailing-Aktion?

Beide Seiten profitierten von der Mailing-Aktion: Wir als Unternehmen haben mit einem überschaubaren Einrichtungsaufwand ein zweistufiges, thematisch aufeinander aufbauendes Mailing versendet. Unsere Newsletter-Empfänger haben relevante Inhalte zu einem Thema erhalten, für das sie im ersten Mailing durch die Aktivierung des Anmelde-Buttons bereits aktiv Interesse gezeigt haben. Damit ist das Aktionsmailing ein besonders zielgerichtetes personalisiertes Mailing.

Fünf Schritte zur Erstellung eines Aktionsmailings

Schritt 1: Erstellen des auslösenden Mailings

Zunächst wird der Newsletter, der die Aktion auslöst, in Inxmail angelegt wie jedes andere Mailing auch. Diesem Mailing wird die dazu gehörige Empfängerliste zugeordnet.

Schritt 2: Erstellen des Aktionsmailings

In der gleichen Liste, in der das 1. Mailing erstellt wurde, wird nun unter dem Reiter “Trigger-Mailing” das automatisierte Folgemailing mit den entsprechenden Inhalten angelegt.

Inxmail Triggermailing anlegen
Inxmail Triggermailing anlegen

Wichtig: Das automatisiert versandte Trigger-Mailing muss erst fertig gestellt und freigegeben sein, bevor die nächsten Schritte durchführbar sind.

Schritt 3: Anlegen einer Aktion

Ist das Trigger-Mailing auf diese Weise fertig erstellt, wird im nächsten Schritt eine Aktion angelegt. Dazu wechselt man in den Cockpit-Reiter “Globale Einstellungen” und klickt auf den Button “Aktionen” in der linken Menüleiste.

Anlegen einer neuen Aktion in Inxmail
Anlegen einer neuen Aktion in Inxmail

Hier kann man über das Icon “Aktionsabfolge neu anlegen” eine neue Aktion hinzufügen. Nach Eingabe eines Aktionsnamens erscheint eine Maske, in der man das auslösende Ereignis auswählen und ggfs. eine Listeneinschränkung festlegen kann.

Schritt 4: Verknüpfen des auslösenden Mailings mit dem Aktionsmailing

Für die Verknüpfung der beiden Mailings geht es zurück zum Ursprungsmailing. Im Redaktionsbereich wird in der oberen Menüleiste der Button “Linkverwaltung” geöffnet.

Linkverwaltung in Inxmail
Linkverwaltung in Inxmail

Der Link, der das Trigger-Mailing auslösen soll, wird mittels Doppelklick aktiviert. Nun kann der Link bearbeitet werden: im Kontrollkästchen “Link mit Aktion verbinden” wird ein Häkchen gesetzt und das zu verbindende Aktionsmailing wird aus der Liste im Drop-down-Menü ausgewählt.

Link mit Aktion verbinden
Link mit Aktion verbinden

Nach dem Schließen der beiden Fenster durch zweimaliges Bestätigen mit ok ist die Verbindung zwischen Aktionselement (dem Link) und Trigger-Mailing hergestellt.

Schritt 5: Mailing-Versand

Im letzten Schritt wird das auslösende Mailing in der üblichen Weise geprüft, freigegeben, getestet und versendet. Klickt ein Empfänger nun auf den auslösenden Link, in diesem Falle den Anmelde-Button zum Webinar, bekommt er automatisiert das Aktionsmailing zugesandt.

Vielseitige Möglichkeiten für Trigger-Mailings

Neben dem hier vorgestellten zweistufigen Aktionsmailing bietet Inxmail Professional noch viele weitere Möglichkeiten für Trigger-Mailings, mit denen Sie Ihre Empfänger zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Inhalten erreichen können. Dazu gehören bspw. Erinnerungsmailings, die anlässlich eines Termins, u.a. bei Events, Messen oder Veranstaltungen, versendet werden um den Empfänger an diesen Termin zu erinnern. Geburtstags- und Jubiläumsmailings können automatisiert am entsprechenden Stichtag verschickt werden und beim Intervallmailing werden Inhalte in einem definierten Rhythmus an die Empfänger gesendet. Sollten Sie selber einmal ein Aktionsmailing mit Inxmail testen wollen und Fragen bei der Erstellung des Mailings haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Datenschutz als Unternehmensaufgabe

Daten - das Gold der Zukunft?

„Informatik und Freiheit“

Datenschutz ist ein wenig geliebtes Thema. Woran liegt das? Provokant geantwortet: Die „Jungen“ verstehen den Wert von Grundrechten nicht mehr, die „Alten“ nicht mehr die Technik, die Datenschutz erst so wichtig macht. Die zahlreichen Skandale und Diskussionen, so hat man den Eindruck, haben nur wenig an einer gewissen Gleichgültigkeit für den Datenschutz geändert, z.B. die:

  • Enthüllungen von Edward Snowden,
  • EuGH kippt EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (vgl. Frank Bräutigam, SWR, ARD-Rechtsexperte: Spannungsfeld Freiheit und Sicherheit)
  • der offene Brief von dem Vorstandsvorsitzenden von Axel Springer Mathias Döpfner an Google Manager Eric Schmidt: Warum wir Google fürchten
  • US-Urteil: US-Unternehmen müssen im Ausland gespeicherte Daten herausgeben (z.B. Artikel EAID)
  • Suchmaschinen müssen personenbezogene Daten u.U. löschen; Urteil des EuGH: „Recht, vergessen zu werden“

Vielleicht liegt diese Gleichgültigkeit am Wort Datenschutz. In Frankreich nennt man den Datenschutz „informatique et liberté“, also „Informatik und Freiheit“. Das trifft die Sache wesentlich besser (vgl. Prof. Dr. Kongehl: 40 Jahre Datenschutz).
Nun aber der Reihe nach. Es soll zunächst mal den Fragen nachgegangen werden: Was schützt der Datenschutz überhaupt? Warum ist das, was geschützt werden soll überhaupt schutzwürdig? Und- wie setzt man den Datenschutz im Unternehmen um?

Was schützt der Datenschutz?

Der Datenschutz schützt  nicht, wie der Begriff vermuten lässt, alle Daten. Der Schutz erstreckt sich lediglich auf den einzelnen Betroffenen, der vor den Gefahren der Datenverarbeitung geschützt werden soll. Einfach gesagt: Er schützt jeden Mensch aus „Fleisch und Blut“, nicht jedoch reine Unternehmensdaten. (§ 3 Abs.1 BDSG: Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener).)
Der Betroffene soll vor der Beeinträchtigung von Persönlichkeitsrechten geschützt werden. Beispiele für personenbezogene Daten sind:

Adresse
Berufsbezeichnung
Konfession
Krankheiten
Kreditkarten
Mitgliedschaften
Scoringdaten
Vertragsverpflichtungen etc.

„Warum sind meine Daten schutzwürdig? Ich habe doch nichts zu verbergen.“

Daten können nicht nur strafrechtlich zur Verbrechensbekämpfung ausgewertet werden. Daten können auch zur Erstellung von Profilen dienen. So können beispielsweise

  • Kommunikationsprofile,
  • Konsumprofile,
  • Bewegungsprofile
  • und Leistungsprofile erstellt werden.

Dies ist mit Hilfe der automatisierten Datenverarbeitung bzw. der Informatik kein allzu großer Aufwand mehr und hat zur Folge, dass der Betroffene kategorisiert werden kann. Es besteht die Gefahr, digitale Inhalte nur noch entsprechend der vergebenen Kategorie zugewiesen zu bekommen. Dies kann gravierende Auswirkungen auf die Urteilsfindung des Einzelnen haben. Laut Gesetzgeber ist dies mit dem Recht des Betroffenen auf informationelle Selbstbestimmung nicht vereinbar. Dieses Recht leitet sich aus

Art. 2 GG (Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung) und
Art.1 GG (Die Würde des Menschen ist unantastbar) ab.

Zwei Grundpfeiler unserer Demokratie und wichtige Freiheitsrechte.

Abstrakt und deshalb zunächst auch kaum nachvollziehbar ist die Notwendigkeit des Datenschutzes auch deshalb, weil eine unrechtmäßige Individualisierung der Daten, also ein Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen z.B. durch unrechtmäßig ausgeführtes Data-Mining, Scoring, Screening, Rasterfahndung (vgl. FAZ, Die Polizei lernt Twitter lieben) etc., zunächst für den Betroffenen überhaupt nicht erkennbar ist. Sogar die Beeinträchtigungen selbst, die diese Datenschutzverstöße mit sich führen können (kein Bankkredit, keine Fortbildung, keine Einstellung, keine Beförderung, keine Privatversicherung, kein freier Zugang zu Informationen, Diskreditierungen etc.) sind für den Betroffenen nicht unbedingt sofort auf die Datenschutz-Verstöße zurückzuführen.
Es fehlt dem Datenschutz also noch an eingängigen Bildern in den Köpfen der Menschen. Bilder, die auf die Gefahren aufmerksam machen können.

Daten sind geduldig und können auch nach Jahren noch ausgewertet werden, so kann ein weiteres Rechtsstaatsprinzip außer Kraft gesetzt werden:

„Die Gnade des Vergessens.“

Gerade die im Internet veröffentlichten Daten sind nur lokal löschbar, denn sie unterliegen zahlreichen Vervielfältigungsmechanismen. Eine je nach Profil zugewiesene Kategorie für den Betroffenen kann unter Umständen falsch sein oder sein Profil, also sein Verhalten, kann sich geändert haben, die zugewiesene Kategorie bleibt jedoch in der Regel bestehen – für immer.  Beispielsweise unterscheidet der Schufa-Eintrag nicht, ob nur ein kurzfristiger Zahlungsengpass vorlag – den man unter Umständen noch nicht mal selbst zu verantworten hat (Kunde zahlt nicht) – oder ob es sich um langfristige Zahlungsprobleme handelt. Da aber die Schufa mit Sitz in Deutschland den hiesigen Datenschutzgesetzen unterliegt, gibt es hier zumindest noch Speicherfristen, beispielsweise bei Krediten gibt es nach  drei Jahren nach dem Jahr der Rückzahlung eine gesetzliche Löschungspflicht des Eintrags.
Suchmaschinen müssen nach jüngster Rechtssprechung des EuGH auf Antrag indexierte, personenbezogene Daten löschen. Dieses Urteil ist wohl ein wichtiger Meilenstein für den Datenschutz, auch wenn es sich nur um eine Löschung aus der Indexierung (->Suchergebnisse) handelt. Diese Indexierung ermöglicht es einem jedoch, sich „auf einen Blick“ ein umfassendes Profil des Betroffenen zu machen.

Personenbezogene Daten können auch je nach Kontext bzw. Blickwinkel „in einem anderen Licht“ erscheinen. Daten die momentan nur zur Mauterfassung genutzt werden oder zur Messung von Geschwindigkeitsverstößen, können auch zur Erstellung eines Bewegungsprofils dienen, beispielsweise für KFZ-Versicherungen. In den Händen eines Überwachungsstaates haben diese Daten noch verheerendere Folgen, wie wir Deutschen wohl mit am besten wissen.

Fazit: Es geht beim Datenschutz nicht nur um Verbrechensbekämpfung (Spannungsfeld zw. Sicherheit und Freiheit) oder personalisierte Werbung. Es sollte gezeigt werden, warum persönliche Daten  schutzwürdig sind, auch wenn man „nichts zu verbergen hat“! Nicht mehr schutzwürdig sind persönliche Daten laut BGH nur dann, wenn sie zur Abwehr „von überragend wichtigen Aufgaben des Rechtsgüterschutzes“ dienen können.

Die 4 wichtigsten Grundzüge des Datenschutzes

1. Verbot mit Erlaubnisvorbehalt

Die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist im Grundsatz immer unzulässig (§ 4 Abs. 1 BDSG).
Zulässig ist die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten nur bei zwei Alternativen:

  1. Einwilligung des Betroffenen (§ 4a BDSG), unter Beachtung der Formerfordernisse

  2. Es besteht eine gesetzliche Ausnahmevorschrift (z.B. Daten sind zur ordnungsgemäßen Durchführung des Vertragsverhältnisses erforderlich und dürfen deshalb gespeichert werden, § 28 Abs.1 BDSG)

2. Auskunfts- und Korrekturrechte des Betroffenen

Eine kaum bekannte Regelung – doch sehr effektiv nutzbar gegen Datenschutzverstöße.
Die Regelung hilft dem Betroffenen sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung durchzusetzen. Der Betroffene (also Du!) hat jederzeit und uneingeschränkt die Möglichkeit, Auskunft darüber zu erhalten, welche Daten beim jeweiligen Unternehmen oder auch der öffentlichen Stelle gespeichert sind. Bei unzulässiger (keine Einwilligung des Betroffenen, keine gesetzliche Ausnahme) oder falscher Speicherung bzw. Erhebung von Daten, hat der Betroffene das Recht auf Löschung bzw. Korrektur. Er kann das Recht auch mit Hilfe der zuständigen Aufsichtsbehörde durchsetzen (mögl. Rechtsfolgen: Bußgelder und behördliche Prüfungen, bis hin zur Freiheitsstrafe der GF). Das Persönlichkeitsrecht setzt an dieser Stelle auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit, insofern ist die getroffene Regelung ein Teil der Privatautonomie.

3. Datenvermeidung und Datensparsamkeit

Der Grundsatz lautet: “need-to-know” und nicht “nice-to-have”.

4. Zweckbindung

Im Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts von 1983 ist es nicht erlaubt, „Daten auf Vorrat zu unbestimmten Zwecken“ zu speichern. So muss schon vor dem Erheben von personenbezogenen Daten ein zweckdienlicher Nutzen festgelegt werden.
Das Gebot der Zweckbindung soll sicherstellen, dass Daten nur für den Zweck verarbeitet werden, für den sie erhoben worden sind (Zweckidentität). Die Europäische Datenschutzrichtlinie lässt in Art. 6 Abs. 1b S.2 an Stelle der Zweckidentität eine Zweckvereinbarkeit zu.

Sind wir zu klein?

Ich werde Ihnen als Leser nichts Neues erzählen, wenn ich sage, Daten sind heute global und unterliegen keinen Ländergrenzen. Die Anwendbarkeit von Datenschutzgesetzen hingegen schon. Das deutsche Bundesdatenschutzgesetz ist das umgesetzte Europäische Datenschutzrecht. Somit dienen die genannten Grundzüge auch in Europa als Orientierung- zumindest soweit die Europäische Datenschutzrichtlinie auch unionrechtskonform umgesetzt wurde.

Das europäische Datenschutzrecht hat sicherlich eines der weltweit höchsten Schutzniveaus. Eine weltweite Angleichung des Niveaus wird in Zukunft eine sehr, sehr große Herausforderung sein, sowohl politisch-kulturell wie auch ökonomisch (Wer Daten Personalisieren darf, kann sie gezielter zu wirtschaftlichen Zwecken einsetzen. Das kann zu einem Standortvorteil führen,  aufgrund eines niedrigeren Datenschutzniveaus) und ist wohl

  • rechtlich nur auf einer starken europäischer Ebene lösbar, die den Datenschutz nach innen und außen vorantreibt, z.B. bei den anstehenden Freihandelsabkommen mit den USA,
  • ethisch lösbar, durch Selbstbeschränkungen der verantwortlichen Stellen oder/und,
  • durch mehr Eigenverantwortlichkeit der Menschen, die die eigenen Daten zu einfach bereitwillig herausgeben
  • ein Ende der Gratis Kultur und mehr Verständnis für eine kostenpflichtige Nutzung von Diensten
  • mehr Konsistenz in der Verfolgung der Datenschutzverstöße durch die Aufsichtsbehörden.

„Daten sind das Gold der Zukunft“. Datenschutz auch.

Daten - Das Gold der Zukunft
Daten – Das Gold der Zukunft (© RFsole – Fotolia.com)

 

Datenschutz bei comspace

Die Herausforderung ist es, die abstrakten und technikneutralen Vorgaben zum Schutz personenbezogener Daten gem. BDSG, TMG, und TKG in greifbare und anwendbare Kategorien zu übertragen. Bei Mitarbeiterdaten (Arbeitsverträgen etc.), Geschäftsdaten (unterliegen nur bei bestimmbaren Personenbezug dem BDSG) und Daten von Kunden fällt eine Kategorisierung, z.B. in sensitive Daten (Krankheiten, Behinderungen) oder nicht sensitive Daten, personenbezogene und nicht personenbezogene Daten leichter, da die Daten mit Hilfe unseres Datenschutzbeauftragten kategorisiert und entsprechend gesichert werden, beispielsweise durch die Vergabe von Nutzungsrechten, Pseudonymisierung der personenbezogenen Daten und der IT-Sicherheit (Verschlüsselungen, Technisch und Organisatorische Maßnahmen).

Hereinspaziert?
Hereinspaziert?

Schwieriger ist der Datenschutz bei personenbezogenen Daten umzusetzen, die quasi in Echtzeit anfallen. Das Teilen von Informationen und die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg sind wohl wesentliche Erfolgsfaktoren von comspace und somit als geschäftliche Notwendigkeit zu betrachten. Dabei fallen Daten an. Hier ist ein Konsens über die Wichtigkeit von Datenschutz im Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Um es technisch auszudrücken, der  Datenschutz muss in allen Köpfen des Unternehmens implementiert sein, um Datenschutzverstöße zu vermeiden. comspace pflegt die offene Kommunikation – sowohl extern als auch intern – und es entstand so auch über die Bedeutung von Datenschutz und IT-Sicherheit eine rege und offene Diskussion. Bei der Urteilsfindung in Datenschutz- und IT-Sicherheitsfragen steht uns seit Jahren unser externer Datenschutzbeauftragter Lars Christiansen zur Seite. Ihn habe ich gefragt, wie aus seiner Sicht der Datenschutz und die IT-Sicherheit bei comspace umgesetzt werden und er hat einen wichtigen, hier noch nicht berücksichtigten Aspekt angesprochen, die sogenannten Datenschutz-Audits (§ 11 BDSG).

Dazu Lars Christiansen (Datenschutzbeauftragter):

Lars Christiansen (DSB, udis Zertifiziert)
Lars Christiansen (DSB, Udis-Zertifiziert)

Durch die Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Auftrag für andere Unternehmen entstehen für den sogenannten Auftragsdatenverarbeiter umfangreiche Anforderungen an die Bereiche Datenschutz und Informationssicherheit. Die Auftraggeber sind verpflichtet, sich vor Vertragsabschluss und danach regelmäßig von der Einhaltung der vertraglich vereinbarten technischen und organisatorischen Maßnahmen zu überzeugen. Damit werden oftmals externe Unternehmen, wie z.B. der TüV, beauftragt. Hier wurde comspace, bei den bisher durchgeführten Audits, ein gutes Niveau bei der Umsetzung der ,von den Kunden geforderten, Maßnahmen bescheinigt.
Für die Vertragsgestaltung der Auftragsdatenverarbeitung nach § 11 BDSG wurden Standardvorlagen entwickelt, in denen auch die umfangreichen technischen Maßnahmen zur Sicherstellung des geforderten Datenschutzniveaus beschrieben werden. Hierzu zählen z.B. die Zugangskontrolle zum Rechenzentrum, die Rechtevergabe in den Systemen oder die Mandantenfähigkeit von Systemen. Damit wird ein Mehrwert für den Kunden geschaffen, indem hier der Bereich Datenschutz aktiv rechtssicher gestaltet wird. Datenschutz kann so auch für den Vertrieb zu einem entscheidenden Faktor werden.

Guter Datenschutz ist also immer auch ein Qualitätsmerkmal für Kunden. Guter Datenschutz trägt immer zu einer guten IT-Sicherheit bei, die alle Unternehmensdaten schützt (Vermeidung von Betriebsspionage und Hackerangriffen). Das wiegt die überschaubaren Kosten, die der Datenschutz  für uns als mittelständisches Unternehmen verursacht, doppelt und dreifach auf.

Fazit: Datenschutz ist ein wichtiger Baustein für den Schutz unserer Freiheitsrechte und er schützt letztendlich auch die Informationsfreiheit des Internets.

MERIAN-Ausgabe zu Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe

Kurz vor seinem 800. Geburtstag im September wird unser schönes Bielefeld noch einmal geadelt: Das renommierte Reisemagazin widmet Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe nach 1955 eine komplette Ausgabe!

MERIAN - comspace

Auch unser Kunde Alt-Kanzler Gerhard Schröder kommt in dem Heft zu Wort und spricht in einem ausführlichen Interview über seine Kindheit und das Aufwachsen im Lipperland.

Besonders gefreut habe ich mich über den Artikel „Die Nähstube der Nation“, in der auch ein Blick hinter die historischen Kulissen der Dürkopp-Werke geworfen wird, in denen auch wir noch für einige Wochen unser zu Hause haben (hier können Sie die Modernisierung des Gebäudekomplexes nachvollziehen). Die Dürrkopp-Werke waren seinerzeit eine der größten Fabriken der Stadt. Über 32.000 Menschen arbeiten 1957 in Bielefelds Textil-Industrie und deren Zulieferen.

Dieses Video zeigt einige Impressionen zu 150 Jahre Dürrkopp im Historischen Museum Bielefeld:

https://www.youtube.com/watch?v=OsBETG-wFgE

Erwähnt wird im Artikel auch Friederike von Müller, die Modedesignerin, die ihre Boutique und Werkstatt direkt bei uns um die Ecke betreibt und wohl zu den heißesten Bielefelder Shopping-Tipps gehört. Sie fertigt dort Kleider und Röcke nach Maß – oft aus alten Stoffen wie z.B. witzig gemusterten Küchentischdecken aus den 70ern. Und benutzt dazu ab und an auch eine der Dürrkopp-Nähmschinen aus den 70ern, die noch bei ihr stehen. Wer einen authentischen Einblick in die frühe Textilproduktion Bielefelds erhalten möchte, wird im Museum Wäschefabrik fündig, das im Merian mit einem 3-seitigen Artikel vertreten ist. Fabrik und Unternehmervilla blieben mit ihrem gesamten Inventar seit den späten 1960er Jahren nahezu unverändert.

Neben einem Stadtrundgang durch Paderborn und 4 Ausflugstouren ins Umland sind einige spannende Sightseeing-Ziele der Region enthalten, bei denen auch ich nach 40 Jahren in Bielefeld noch Neues gelernt habe 🙂 Zum Beispiel dass die Stararchitekten Frank Gehry und Mario Botta sich mit einigen Bauten in OWL verewigt haben oder wie wunderschön es in und um das  Schloss Corvey doch ist. Einen schönen Überblick über Sightseeing, Wander- und Outdoor-Möglichkeiten und Unterkünfte in der Region gibt es bei Teutoburger Wald Tourismus und in deren YouTube Kanal:

Einzig das Lenkwerk Bielefeld, in dem wir von comspace schon mehrfach zu Gast waren, fehlt mir in dem Heft. Ist es doch gerade für Autofans eines DER Ziele in Ostwestfalen-Lippe (neben dem Bilster Berg Drive Resort).

Hier geht es zum MERIAN Shop, in dem das Magazin noch bestellt werden kann.

Wer war eigentlich Elsa Brändström?

Elsa Brändström
Elsa Brändström 1906
Fotograf: Unbekannt
via Wikimedia Commons

Seit nicht ganz einem Jahr hat ein Teil unseres Teams die neuen, renovierten Büroräume in der Elsa-Brändström-Str. 2-4 bezogen und anfangs kam immer mal wieder die Frage auf, wer eigentlich Frau Brändström war. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um eine Skandinavierin und der Eine oder Andere weiß aus der eigenen Google Recherche auch etwas mehr über diese Frau.

Geboren wurde sie am 26. März 1888 (heute vor 126 Jahren) als Tochter eines schwedischen Militärattachés in Sankt Petersburg. Wenn man sich mit ihrem Leben beschäftigt, dann stellt man fest, dass sie zurecht als Philanthropin (ein Freund der Menschen) bezeichnet wird. Ihr ganzes Leben widmete sie der Hilfe für andere Menschen in Not. Während des 1. Weltkrieges reiste sie für das Schwedische Rote Kreuz nach Sibirien, um sich dort um deutsche Kriegsgefangene in russischem Gewahrsam zu kümmern. Später lebte sie in Deutschland und kümmerte sich dort u.a. um Kinder von verstorbenen und traumatisierten Kriegsgefangenen. Nachdem sie mit ihrem Mann in die USA gezogen war, engagierte sie sich in der Flüchtlingshilfe für ankommende Deutsche und Österreicher. Sie gilt als Begründerin von CARE, dessen CARE-Pakete inzwischen weltweit ein feststehender Begriff für Hilfspakete sind. Elsa Brändström verstarb am 04. März 1948 in Cambridge / Massachusetts an Knochenkrebs.