Von Content Management bis New Work: Die digitalen Trends 2017 unserer Experten

Digitale Trends 2017

Digitale Trends 2017Der Anfang eines Jahres ist häufig der Zeitpunkt, an dem man zurückschaut auf das, was im vergangenen Jahr erreicht worden ist, und sich mit dem beschäftigt, was das vor einem liegende Jahr an Entwicklungen und Themen bringen wird. Auch wir bei comspace haben dies getan: In diesem Beitrag fassen einige unserer digitalen Experten für Sie zusammen, welche Trends oder weiterhin prägenden Entwicklungen sie für ihren jeweiligen Fachbereich für die kommenden Monate und darüber hinaus sehen. Von Content Management über Digital Marketing und Webdesign bis zu Human Relations – gewinnen Sie im Folgenden einen Einblick in unsere ganz persönlichen digitalen Prognosen.

Content Management Systeme

von Johannes Tappmeier, Account Management

Nahtlose Integration von Unternehmenssystemen

In unserem Vertriebsalltag erleben wir immer wieder die Herausforderung vieler Unternehmen, unterschiedliche, nicht miteinander kommunizierende Unternehmenssysteme parallel bedienen und pflegen zu müssen. Dies kostet viel Zeit, ist fehleranfällig und verschenkt Potential für eine konsistente Kundenansprache.

Die Entwicklung zum nahtlosen Zusammenspiel von Backend-Systemen, die für verschiedene Funktionalitäten im Marketing- und Sales-Prozess verantwortlich sind wie:

ist unaufhaltsam und für den Geschäftserfolg essentiell. Ziel sollte es sein, Systeme durch intelligente Schnittstellen und Automatismen miteinander zu verbinden. So entsteht eine integrierte, unternehmensübergreifende Plattform, auf der alle erforderlichen Geschäftsprozesse mit unterschiedlichen Rollen und Rechten abgebildet und gesteuert und damit Redundanzen vermieden werden können.

Automatisierte Personalisierung

Durch eine optimale Integration der Unternehmenssysteme bietet sich auch die Chance, Workflows zu automatisieren und Angebote für potentielle Kunden zu personalisieren, um diese auf ihrer Customer Journey vom ersten Interesse an dem Unternehmensangebot bis zum After-Sales-Service zu begleiten. Aus Datenanalysen der verknüpften Systeme lassen sich Bedarfe und Persona Verhalten ableiten. Als Ergebnis können Unternehmen relevante und individuell angepasste Informationen, Zusatzangebote und Services für einzelne Kunden entwickeln und automatisiert anbieten.

Im Marketing können die Unternehmens- und Produkt-Webseiten durch die oben bereits erwähnten Datenquellen und digitale Erkenntnisse über das individuelle Verhalten der Kunden automatisch angepasst werden. Die Relevanz für die Kunden wird dadurch erzeugt, dass mehr Inhalte gezeigt werden, die der Kunde sehen will und weniger, die für den Kunden uninteressant sind.   

Dezentrale Redaktionsprozesse

Insbesondere für international tätige Unternehmen ist der Einsatz von professionellen Content Management Systemen wichtig, die die dezentrale Pflege und Verteilung von Inhalten ermöglichen, um länderspezifische Angebote und Besonderheiten berücksichtigen und schnell und flexibel auf Änderungen reagieren zu können. 

Der Trend liegt dabei weniger in den schon länger möglichen dezentralen Redaktionsprozessen, als vielmehr in der immer individuelleren Arbeitsweise der Redakteure. Distributed Teams, die nicht nur weltweit verteilt sind, sondern von Unternehmensstandorten, aus dem Home Office oder direkt beim Kunden arbeiten, sind dabei sowohl auf dezentrale Redaktionsprozesse angewiesen als auch auf flexibel an weltweite Zeitzonen und an New Work Modelle angepasste Arbeitszeiten.

Weitere Entwicklungen in Content Management und Marketing haben wir auch in diesem Blogbeitrag aufgezeigt.

E-Commerce

von Marcus Knittel, Account Management

Das Übersetzen der technologischen Möglichkeiten in echten Kundennutzen ist eine der zentralen Herausforderungen im E-Commerce 2017. Für den Shop-Betreiber kommt es immer mehr auf das effektive Zusammenspiel von Commerce, Content und Customer-Orientation an. Reine Shop-Funktionalitäten müssen durch zielgruppen- und themenbezogene Inhalte, einen individuellen Kundenservice und Analysemöglichkeiten aus verschiedenen Datenquellen ergänzt werden, um die Kunden optimal zu erreichen. Dafür werden integrierte und vordenkende Systeme benötigt, die im Hintergrund sinnvoll miteinander kommunizieren. So können auch die Mitarbeiter, die diese Kundenerlebnisse im Hintergrund schaffen, effizient und fokussiert arbeiten.

Sowohl im B2C- als auch für den B2B-Commerce gibt es also auch in 2017 noch viel Potential. Die konsequente Digitalisierung von Handelsprozessen und die Einbindung aller Vertriebskanäle und Geschäftspartner in eine einheitliche E-Commerce-Strategie steigern Wertschöpfung und Wachstum.

Digital Marketing

von Marco Hüsener, Marketing

Personalisierung und Automatisierung

Für mich steht in diesem Jahr die personalisierte Kundenansprache als fortschreitender Trend im Fokus. Dazu benötigt man einerseits die Technologie, welche die Daten erhebt und aufbereitet, und andererseits das Verständnis und die Ressourcen auf Marketing-Seite, um die Möglichkeiten zu erkennen und inhaltlich mit Leben zu füllen. Marketing und Technologie verzahnen sich zunehmend – das macht vieles vielleicht auf Anhieb nicht einfacher, aber es sorgt definitiv für spannende Entwicklungen und Innovationen. Richtig genutzt profitieren beide Seiten (also Kunde und Anbieter) von personalisierten Marketingmaßnahmen: Die Kunden erhalten auf ihre Interessen und ihr Kaufverhalten abgestimmte Angebote und Informationen. Die Anbieter lernen ihre Kunden zunehmend besser kennen, können automatisierter zielgruppenorientierten Content ausspielen und dadurch die Kundenbindung erhöhen.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz, sei es in Form von Assistenten, wie Chatbots oder anderen Algorithmen, werden den Einzug ins Marketing fortsetzen und im Mainstream ankommen. Die Einsatzmöglichkeiten der Dienste sind nahezu unbegrenzt und werden vorerst in den Bereichen Service und Kundensupport Einzug halten. Die Verknüpfung mit nutzerbezogenen Daten werden aber den echten Mehrwert solcher Dienste zu Tage bringen.

Beispielsweise sind hinzugezogene Standortdaten bei einer Hotelbuchung oder die informationsangereicherte Navigation per Smartphone unter Berücksichtigung meiner Route, Reisegeschwindigkeit und verfügbaren Verkehrsdaten nützliche Anwendungsszenarien. 

Die Assistenzsysteme betrachte ich daher persönlich als eine Bereicherung, da diese Services noch weit entfernt sind von der selbstlernenden KI und der Mehrwert durchaus gegeben ist.

Weitere interessante Informationen zu dem Thema finden Sie hier:

10 Anwendungsfälle für KI

Microsoft setzt auf künstliche Intelligenz und Chatbots

Online Marketing

von Linnea Bak, Online Marketing

Mobile Suche – An der mobilen Optimierung führt 2017 kein Weg mehr vorbei

Die mobile Suche ist in den letzten Jahren in einem rasanten Tempo gewachsen und zeigt keine Anzeichen für eine Verlangsamung. Der Besucher-Traffic verlagert sich vom Desktop weg hin zu Smartphones und Tablets.

Seit einigen Jahren unternimmt Google viele Schritte, die signalisieren, dass nicht das Desktop, sondern das mobile Endgerät als die Standard-User Experience betrachtet werden sollte. Vor kurzem hat Google angekündigt darauf hinzuarbeiten, ihren primären Suchindex sukzessiv auf „mobile-first“ umzustellen.

Bereits jetzt ist die mobile Optimierung eine sehr wichtige SEO-Strategie. Sie wird 2017 weiterhin an Bedeutung gewinnen. Wenn Sie mit responsivem Webdesign oder dynamische Bereitstellung ihren Content für die Darstellung auf allen Bildschirmgrößen angepasst haben, sollten Sie gut aufgestellt sein.

Wenn die mobile Version ihrer Website eine eigene URL hat (zB m.ihredomain.de), sollten Sie einige Empfehlungen von Google hierzu beachten. Websites, die nicht für Mobilgeräte optimiert sind, werden weiter Positionen in den Google Suchergebnissen verlieren. Auf dieser Seite von Google können Sie Ihre Website auf Mobilgerätefreundlichkeit  testen.

Social Media und Content Marketing

von Alex Kahl, Social Media Strategie

Im Social Bereich sehe ich derzeit keine Mega-Trends. Vielmehr wird man sich noch mehr auf (Live)-Video und Stories konzentrieren. Seien es Facebook, Instagram oder auch Snapchat. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in großartigem Content, der den Kunden einen echten Nutzen bringt. Der Content wird für mobile first entwickelt und die User Experience in den eigenen Kanälen wird ständig verbessert. 

Eine Sache, die wir uns insbesondere online immer und immer wieder vor Augen führen müssen ist: Niemand da draußen wartet auf unsere Inhalte! Wir müssen jede Sekunde mit unseren Wettbewerbern um die Aufmerksamkeit unserer Leser und Nutzer, der täglichen Arbeit unserer Kunden, mit den Nachrichten und Game of Thrones konkurrieren.  

Also machen wir unseren Nutzern den Content so einfach wie möglich zugänglich, schneiden den Content auf den Kontext der Kanäle in denen sie sich bewegen genau zu, machen den Content absolut relevant für den individuellen Nutzer und liefern den Content so schnell wie möglich aus, damit die Entscheidung der Nutzer für unseren Content fällt.

Webdesign

von Axel Salder, Frontend Entwicklung

Seit geraumer Zeit, so scheint es, sehen Webseiten relativ ähnlich aus. Der Aufbau unterscheidet sich nur marginal. Gerade mobile Ansichten zeigen meist eine 1-spaltige Version der Module. Mit einer neuen Methode namens CSS Grid Layout könnte ein wenig Abwechslung ins Spiel kommen. Sieht die Unterstützung der Browser aktuell noch recht mager aus, so ändert sich dies vermutlich im März. Dann nämlich erhalten auch die Browser Firefox und Chrome Unterstützung für CSS Grid Layout. Hoffen wir, dass diese Tatsache den Designern etwas mehr Experimentierfreudigkeit einhaucht!

Hosting

von Benjamin Heilmann, Account Management

Beim Betrieb einer nicht übermäßig komplexen Infrastruktur hat das klassische Hosting weitgehend ausgedient. Den Markt für IaaS (Infrastructure as a Service) bedienen heute vorwiegend die Platzhirsche Microsoft (mit dem Clouddienst „Azure“) und insbesondere Amazon mit AWS. Auch den Sicherheitsaspekten deutscher Unternehmen haben diese Platzhirsche mittlerweile Rechnung getragen: So betreiben Amazon und Microsoft Rechenzentren u. a. in Frankfurt a. M. Auch Google plant den Aufbau eines RZ in der Mainmetropole.

Bei der Wahl des passenden Clouddienstes und der Skalierung sollte eine umfängliche Beratung allerdings nicht zu kurz kommen. Der Grad an Komplexität, den der Aufbau einer Cloud-Infrastruktur bedeutet, ist nicht zu unterschätzen.

Die Agentur oder der Hosting-Provider können durch zusätzliche Leistungen wie das Monitoring der Plattform und der Anwendungen, der Definition eines geeigneten Backup-Plans, einen 24/7 Service mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung diese Komplexität ein Stück weit reduzieren bzw. verlagern.

Welchen Mehrwert das Verlagern der Infrastruktur von physischen Servern in die Cloud bietet und welche Herausforderungen damit verbunden sind, erklärt Ihnen Johannes Tappmeier, Head of Account Management, in diesem Video.

Human Relations

von Sarah Biendarra, People and Culture

Das Thema Digitalisierung macht auch vor HR nicht halt. Einen großen Umschwung in Richtung Virtual Reality-Arbeitgebermarketing, Chatbot-Recruiting oder Bewerberauswahl mit People Analytics sehe ich in diesem Jahr aber nicht. Vielleicht in 2020. 😉 In den kommenden Monaten muss HR deutlich interdisziplinärer werden, d.h. HR ist nicht mehr nur “was mit Menschen”, sondern auch “was mit Menschen und IT”. Das bedeutet für mich nicht nur Google Analytics für die Jobseite, sondern auch Arbeitgebermarketing über Social Media und Recruiting via Direct Sourcing. Darüber hinaus muss sich HR mehr Marketing- und PR-Themen annähern und sich generell stärker vernetzen, sowohl innerhalb des eigenen Fachbereichs als auch mit anderen Disziplinen.

von Hanna Drabon, Spende dein Talent

Im Rahmen meiner Gespräche mit  Unternehmen steht immer wieder das Thema “Digitale Führung” im Fokus. Wie kann man die “Arbeit 4.0” in die Unternehmens- und Arbeitskultur einbinden? Was heißt eigentlich “Digitales Arbeiten”? Wie kann ich meine Mitarbeiter und besonders meine Führungskräfte bei diesem Wandel begleiten?

Unternehmens- und kulturindividuelle Antworten auf diese Fragen zu finden wird zur Herausforderung der nächsten Jahre für Unternehmen aller Branchen. Dabei spielt zwar auch die technische Digitalisierung, wie die Nutzung kollaborativer Tools und Methoden eine Rolle, es bedarf jedoch auch den Fokus auf ein stärkeres zwischenmenschliches Networking über Abteilungen und Hierarchien hinweg. Denn die in der Gesellschaft bereits gelebte digitale Vernetzung ist in der Arbeitswelt noch nicht überall angekommen. Hier geht es darum, starre Hierarchien aufzulösen zugunsten kleiner, agiler und interdisziplinär arbeitender Teams, die ihr Wissen miteinander teilen. So entstehen Ideen, die Herausforderungen schneller und intelligenter lösen werden.

Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung der Arbeit, ob bei Arbeitszeit oder -ort. Flexible Rahmenbedingungen, die sich der individuellen Lebensphase anpassen, schaffen Freiräume für  mehr Motivation und Innovation.

Welche interessanten Entwicklungen oder Trends seht ihr in eurem digitalen Arbeitsumfeld? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

Gibt es noch Mega-Trends im Content Management?

Mega Trends im Content Management

Für einen aktuellen Artikel haben wir uns Gedanken über die digitalen Trends 2017 gemacht. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die wirklich großen Trends der kommenden Jahre erst ums Eck gedacht mit Content Management in Zusammenhang gebracht werden können.

Die daraus entstehende Wirkung, Komplexität und vor allem Möglichkeiten sind aber umso beeindruckender:

Mega Trends im Content Management

Sprach-Dienste und Assistenten

Sprach-Dienste werden in 2017 mit Siri, Amazon Echo und Google Home weiter Einzug ins Leben der Late Adopters halten. Das bedeutet auf mittelfristige Sicht eine zusätzliche Ausrichtung von Content nicht nur auf Text und Bild, sondern auch auf den Klang. Was heute noch skurill wirken mag, wenn Menschen versuchen Siri Kommandos zu zu brüllen oder sich am Frühstückstisch von Amazons Alexa die Nachrichten vorlesen lassen, wird in Kürze alltägliches Nutzungsverhalten werden.

Warum?
Weil es so intuitiv und einfach ist. haben sich Nutzer erst einmal daran gewöhnt und eine Nutzungsart akzeptiert, werden die Geräte und Kanäle schlagartig zunehmen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: “Hey Siri schalte das Licht ein” geht in der Tat schneller, als zum Lichtschalter zu gehen oder die smarten Glühbirnen per App einzuschalten.

Was bedeutet das für Content Management und Marketing?

Ganz einfach: In den kommenden Monaten lernen die Nutzer mit ihren Diensten zu sprechen. Und ich sage hier bewusst: Mit ihren Diensten – nicht mit ihren Geräten. Denn die Geräte werden austauschbar. Es wird egal sein, ob ich Siri, Alexa oder Google Home zu rufen werde “Bitte neues Waschmittel bestellen!”. Die Sprachdienste nehmen den Befehl entgegen und ordern bei dem Dienst, der erreichbar ist oder wo ich Stammkunde bin.

Das bedeutet auch: Vor allem in Textform müssen Inhalte für den Sprachkanal neu gedacht werden. Was heute als schriftlicher Text formuliert wird, ist nicht automatisch geeignet einem Nutzer vorgelesen zu werden. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Amazon-Bestellungen per Sprachbefehl bereits sehr gut funktionieren. Bei komplexem Produktangebot greife ich aber automatisch zur Rückversicherung über ein Device mit Bildschirm.

Zukünftig werden Kunden Navigation und Suche durch komplexere Inhalte per Sprachbefehl erwarten. Und hier werden Personalisierung und intelligente Assistenzsysteme einen großen Teil beitragen, denn sie verringern Komplexität. Und zu hohe Komplexität bedeutet in der Sprachinteraktion verlorene Zeit und Fehleranfälligkeit

Virtual und Augmented Reality

Augemented Reality könnte mit dem iPhone 8 in den Massenmarkt kommen. Es gibt einige Experten, die hier im Spätsommer ein Produkt von Apples neuem Campus erwarten, das in einem Wochenende 60 bis 70 Millionen Geräte in den Markt bringen könnte. Damit würde Augmented Reality auf einen Schlag einer breiten Kundenmasse zugänglich gemacht. Diese Aussicht lässt sich durchaus mit der massenhaften Veränderung vergleichen, die Apple vor ziemlich genau 10 Jahren durch das erste iPhone hervorgerufen hat: Plötzlich waren Smartphones benutzbar und das Ökosystem der Apps war geschaffen.

Chatbots und intelligente Assistenten

Intelligente Assistenten und Textroboter – seien es automatisch durchgeführte Chats mit Kunden als Konversions-Kanal, zur Informations-Vermittlung und Service-Abwicklung oder automatisiert individualisierte und gepostete Meldungen in Social Networks wie wir es in der vergangenen US-Wahl erlebt haben: Maschinell durch Algorithmen erstellter Text, der auf Nutzer-Rückmeldungen reagiert, wird nicht nur durch Spracheingabe, sondern auch durch Textkommunikation wie wir sie aus SMS und Messengern kennen weitere Einsatzfelder besetzen.

Kunden werden sich für die Anbieter entscheiden, die ihre präferierten Kanäle bespielen und den bequemsten Zugang zu Produkten und Leistungen bieten.

Verständlicherweise stellen Sie sich nun die berechtigte Frage:

“Wer soll die ganze Arbeit machen?”

Vermutlich liegt mittelfristig die Lösung auf diese Frage, die sich natürlich bei all den Kommunikations-Kanälen, Content-Formaten und auf Millionen indiviudelle Nutzer angepasste Einzelinhalte stellt im Ausgangsproblem: Automatisierung nach menschlicher Vorarbeit.

So wie es in den Fabrikhallen dieser Welt auch funktioniert: Von Menschen programmierte und eingerichtete Maschinen erledigen einen Großteil der Arbeit automatisch. Der Mensch greift für die Individualisierung manuell ein.

Compliance Management System – eine sinnvolle Investition für deutsche Unternehmen?

Wegweiser Compliance Management

Am 16. und 17. November findet in Berlin der Bundeskongress Compliance Management 2016 statt. Es ist bereits die 4. Veranstaltung dieser Art in Deutschland, was zeigt dass das Thema Compliance Management in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat – sicherlich nicht zuletzt befeuert durch die juristischen und moralischen Verfehlungen bei Firmen wie Siemens, dem ADAC oder VW.

Wie aktuell das Thema ist, zeigt auch die für Ende 2016 geplante Einführung einer ISO-Norm für Anti-Korruptions-Prozesse in Unternehmen. Mit der ISO-Norm 37001 „Anti-Korruptions Management Systeme“ soll ein neuer internationaler Standard geschaffen werden, der einheitliche Maßstäbe für die Entwicklung, Implementierung und den Betrieb von Compliance Management Systemen festlegt.

Anlass für einen kleinen Überblick zum Stand des Compliance Management und seinen Gestaltungsmöglichkeiten in der deutschen Wirtschaft.

Wegweiser Compliance Management

Über die Bedeutung und Entstehung von Compliance Management

Den Begriff Compliance kann man im Deutschen am ehesten mit Regeltreue oder Regelkonformität übersetzen. Er bedeutet die Sicherung der Einhaltung vorgeschriebener Gesetze und rechtlicher Rahmenbedingungen, aber auch freiwilliger unternehmensinterner Richtlinien.

Die Selbstverpflichtung von Firmen, ein System einzurichten, das die Einhaltung von Richtlinien jeglicher Art gewährleistet, entstand ursprünglich in den USA, wo Rechtsverstöße regelmäßig zur Zahlung von riesigen Geldsummen führen. Über international tätige Finanzdienstleister kam diese Entwicklung in den 70er Jahren nach Deutschland und mittlerweile ist Compliance Management ein wichtiges Thema in vielen Branchen geworden.

Compliance braucht Kommunikation und Bewusstsein

Compliance-Richtlinien müssen mittlerweile in fast allen Unternehmensbereichen berücksichtigt werden. Aber nicht selten gibt es in den Unternehmen, v.a. im Mittelstand, Widerstände bei der Einführung eines Compliance Systems. Entsprechende Kontrollmechanismen können schnell zu Unverständnis oder Verunsicherung bis hin zu Misstrauen bei den Mitarbeitern führen.

Daher muss eine Implementierung von Compliance Management immer mit Aufklärung und sensibler Kommunikation einhergehen. Mitarbeiter müssen Compliance und deren betriebswirtschaftlichen Mehrwert verstehen, für deren Ziele sensibilisiert werden und das Compliance Management aktiv mittragen. Jedem sollte bewusst gemacht werden, dass die Einhaltung von Regeln auch dem Erhalt des Unternehmens dient. Sprich, es muss eine Compliance-Kultur geschaffen werden.

Wie wird Compliance Management in den Unternehmen organisiert?

In deutschen Unternehmen findet sich die ganze Bandbreite möglicher Compliance Management Lösungen – von der eigenständigen Compliance Abteilung mit einem Chief Compliance Officer (CCO) über Compliance Mitarbeiter als Ombudsmänner in verschiedenen Abteilungen, eine simple Briefkasten-Lösung oder einen Rechtsanwalt als externen Compliance Officer bis hin zu einem technischen Hinweisgebersystem.

Lt. der Studie “CMS Compliance Barometer”, die das Marktforschungsinstitut Ipsos im Jahr 2015 erstmalig herausgebracht hat, haben erst rund ein Drittel der Großunternehmen eine separate Compliance-Abteilung eingerichtet. Kleine und mittelständische Unternehmen können sich i.d.R. keine eigene Abteilung leisten – hier kümmern sich oft Mitarbeiter der Rechtsabteilung, der Revision oder dem Risikomanagement quasi “nebenbei” um Compliance-Belange.

Wie kann eine Software helfen, Compliance sicher zu stellen?

Eine technischen Hinweisgeberplattform kann das Management und die Compliance-Beauftragten dabei unterstützen, ihren Aufgaben und ihrer Verantwortung strukturiert nachzukommen. Zudem bietet eine Compliance-Software besonders internationalen Unternehmen, die verschiedene Gesetzeslagen in verschiedenen Ländern berücksichtigen müssen, eine gute und sichere Möglichkeit, ihre Compliance-Prozesse abzubilden. Letztendlich sind die Kosten für die Implementierung eines Compliance-Systems weitaus günstiger als die Aufwendungen für die eventuelle Strafe und die negativen betriebswirtschaftlichen Folgen im Falle eines Compliance-Verstoßes.

Dies sind die wesentlichen Vorteile einer Hinweisgeberplattform:

  • Anonymitäts-Garantie für den sog. Whistleblower: Der den Verstoß meldende Mitarbeiter muss sichergehen können, dass seine Information vertraulich behandelt wird und ihm keine arbeitsrechtlichen Nachteile daraus entstehen.
  • Weltweite Verfügbarkeit rund um die Uhr
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Gesetze und Datenschutzvorschriften in einzelnen Ländern
  • Flexible Anpassung der Lösung auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens
  • Systematische Dokumentation, themenbezogene Klassifizierung und Nachverfolgung aller relevanten Compliance-Informationen für mehr Transparenz
  • Übersichtliche Analyse-Möglichkeiten
  • Da das Vorhandensein eines Compliance Management Systems als effektives Risikomanagement gegen Korruption angesehen wird, verbessert es das Rating bei der Bewertung von Unternehmen und kann vorteilhaftere Voraussetzungen für eine Finanzierung schaffen.

Welche Rolle spielt Compliance Management in deutschen Unternehmen?

Lediglich in der Finanz- und Versicherungsbranche ist Compliance Management aufgrund entsprechender Vorschriften im Kreditwesengesetz eine unabdingbare Notwendigkeit. Für alle anderen Unternehmen ist die Implementierung eines Compliance Managements zwar keine gesetzliche Verpflichtung, aber oft eine durch externe Faktoren auferlegte Maßnahme, um sich vor Datenmissbrauch, Korruption, Schmiergeldaffären und Betrug zu schützen. Zum einen führt der Gesetzgeber immer wieder neue Straftatbestände ein und erweitert die Haftung, zum anderen verlangen häufig Geschäftspartner aus In- und Ausland den Nachweis eines Compliance Systems, denn das schafft Vertrauen.

So ist das Bewusstsein für Regelkonformität, Regeltreue und Unternehmensethik in deutschen Unternehmen in den letzten Jahren zwar deutlich gewachsen und die Bedeutung von Compliance für die Reputationssicherung wird vielfach erkannt. Allerdings tun sich viele Unternehmen noch schwer mit der Umsetzung. Vielfach fehlt es auch noch an Prozessen, wie mit aufgedeckten Regelverstößen umzugehen ist.

Fazit

Compliance Management ist ein komplexes Thema, das von vielen Faktoren bestimmt wird. Unterschiedliche Gesetze und Vorschriften für einzelne Branchen und Länder und die individuellen Voraussetzungen und Anforderungen jedes Unternehmens beeinflussen den Umgang mit Compliance. Daher lassen sich Empfehlungen für bestimmte Compliance-Maßnahmen auch nicht pauschal an der Größe, dem Umsatz oder der Mitarbeiterzahl eines Unternehmens fest machen.

Grundsätzlich sollten Sie bei der Installierung einer Compliance Management Lösung folgende zwei Faktoren berücksichtigen:

  • Halten Sie die Hürde für Mitarbeiter, Vorfälle zu melden, möglichst niedrig. Da sich manche Menschen in einer solchen Situation lieber einem persönlichen Ansprechpartner, andere eher einem Online-Formular anvertrauen, ist das parallele Bereitstellen mehrerer Lösungen empfehlenswert.
  • Stellen Sie bei der Wahl des Systems die absolute Anonymität des Hinweisgebers sicher. Dies bietet eine Hinweisgeberplattform Out-of-the-box. Bei der Berufung eines externen Rechtsanwalts greift die anwaltliche Schweigepflicht.

Eine Hinweisgeberplattform kann also bereits vorhandene interne Compliance-Strukturen sinnvoll ergänzen, zumal die Kosten für ein solches System sehr überschaubar sind.

Mehr Informationen an unserem Stand auf dem Bundeskongress Compliance Management

Der Bundeskongress am 16. und 17. November in Berlin bietet Ihnen in kompakter Form einen branchenübergreifenden Einblick in viele Compliance Management Themen. In zahlreichen Vorträgen, Workshops und Best Practices stehen Wissenstransfer, Austausch und neue Compliance-Lösungen im Vordergrund. Am gemeinsamen Stand mit unserem Partner Got Ethics stellen wir Ihnen die sichere und einfach zu bedienende Hinweisgeberplattform Got Ethics vor. Oder Sie nehmen direkt Kontakt mit uns auf und fordern eine unverbindliche Demo an.

Kürzlich in New Orleans – Rückblick Sitecore Symposium 2016

Sitecore Symposium 2016 New Orleans

Ich hatte das Glück und durfte dieses Jahr zum Sitecore Symposium nach New Orleans reisen. Mit allen, die nicht dabei sein konnten, möchte ich hier meine Highlights teilen.
Es war wieder mal ein Spitzen Event – und Sitecore ein großartiger Gastgeber. Zunächst zur Location: was für eine tolle Stadt, so lebendig, offen und musisch. Insbesondere das French Quarter ist faszinierend.

French Quarter in New Orleans beim Sitecore Symposium 2016
French Quarter in New Orleans

Diese Atmosphäre hat uns durch das ganze Event begleitet. 2000 Menschen aus aller Welt waren da, eine tolle Gelegenheit die Sitecore Community kennenzulernen und sich mit anderen Experten auszutauschen. Inhaltlich war für alle Zielgruppen etwas dabei, es gab Sessions mit den Schwerpunkten Marketing, Business, Development und diesmal auch eine für Sitecore-Neulinge. Die Entscheidung für eine Session war manchmal schwer, für Entwickler gab es bis zu 4 gleichzeitige Sessions.

Pre-Seminar:  “Habitat Masterclass”

Bevor es mit dem offiziellen Symposium losging, hat Sitecore dieses Jahr zum ersten Mal (zumindest in Europa), einige Intensivworkshops angeboten. Ich habe mich für einen eintägiges Seminar bei Thomas Eldblom von Sitecore zu Habitat entschieden. Es ging im Wesentlichen darum, die Architektur hinter Habitat und damit Helix zu verstehen:

“Helix is the official Guidelines and Recommended Practices for Sitecore development.”

Anders Laub hat einen guten Artikel für den schnellen Einstieg in modulare Architekturen geschrieben. Wenn ihr gleich selbst mal ein Habitat Modul entwickeln wollt, dann findet ihr hier die Schritt-für-Schritt Anleitung von Thomas.

Die Aussage war ganz klar: Sitecore sieht Habitat nicht als Framework oder Starterkit, es ist ein Demo-Projekt, umgesetzt nach Sitecore Best-Practices.

Anschließend gab es das Willkommensgetränk im Partner-Pavillon mit Musik aus der Preservation Hall. Die Stimmung stimmte, ein toller Einstieg in die Konferenz.

Mein Symposium Recap

Opening Keynote

Sitecore Symposium 2016 Opening Keynote Michael Seifert

Die Eröffnungskeynote wurde von Michael Seifert persönlich gehalten. Auf Experience (Experience, Experience) folgt DEMAND MORE

  • from Commerce
  • from Mobile
  • from Automation
  • from Context
  • from Engagement

Die Themen, welche uns dann natürlich auch durch das Symposium begleitet haben, waren: Embedded Commerce, Sitecore Experience Accelerator, New Path Analyzer Features, Azure.

Innovation & Technology

In der anschließenden Guest Keynote ging es um Technology & Innovation aus Sicht des Futuristen Jason Silva. Es war beeindruckend und inspirierend, ICH kann es nicht mit Worten beschreiben. Daher hier ein paar Zitate:

“Nature and the technology are one
in the same”
“The next Billionaire will be the one who affects a billion people in a positive way.”
“We have a responsibility to awe.”

Neugierig geworden? Dann schaut euch doch mal bei YouTube um.

Developer Keynote

Lars Fløe Nielsen hat einige Features der 8.2 vorgestellt:

  • Support Dependency Injection (einen guten Artikel von Kam Figy, Sitecore MVP, findet ihr hier)
  • Sitecore NuGet
  • Express Migration Tool (zunächst von 7.2 auf 8.2)
  • Helix Guidelines

Er hat die Wichtigkeit der Sitecore Entwickler (also uns) hervorgehoben.

Sein Schwerpunkt: Die Sitecore Community und das Feedback ist für Sitecore und die Produktentwicklung enorm wichtig. Ein Auszug:

xConnect

Zum Thema Sitecore xConnect gab es unterschiedliche Sessions. Was ist xConnect? Laut Todd Mitchell von Sitecore:

“Single, unified API that allows you to collect and act on any individual and their behavior”

Letztlich können mit dieser API Daten aus der xDB gelesen und in die xDB geschrieben werden, mit dem Ziel, ein Experience Profile über alle Channel, aber auch aus der On- und Offline-Welt, erstellen zu können. Ein gern herangezogenes Beispiel ist hier das Tracking des Besuchs eines Ladengeschäfts mittels iBeacon. Die Persistierung am xProfile erfolgt dann zukünftig mittels xConnect API. Sitecore xConnect kommt mit Sitecore 8.3.

Commerce vNext

Das ist mein persönliches Highlight:

Sitecore Symposium 2016 Commerce vNext

Sitecore hat eine eigene Commerce Engine basierend auf .NET Core von Microsoft entwickelt. Das Modul ist nahtlos in Sitecore integriert und es ist flexibel erweiterbar. Das initiale Release umfasst: Customer Management, Order Management und Dynamic Pricing.

Die gute Nachricht: Das im letzten Jahr veröffentlichte Sitecore Commerce Connect Modul als Layer zwischen Sitecore und einem externen Shop bleibt bestehen.

Das Modul wird mit Sitecore 8.3 veröffentlicht – ich bin wirklich gespannt.

House of Blues

Zwischen den Tagen gab es eine stilechte Symposium-Party im House of Blues. Dieses liegt mitten im French Quarter, niemals hätte ich dahinter eine Location für so viele Menschen vermutet. Es gab einen Shuttlebus, lecker Essen & Trinken, chillige Ecken, aber auch mehrere Bühnen mit Livemusik. Und wir haben gerockt!

Sitecore Symposium Afterparty House Of Blues
House of Blues – New Orleans

Schön, dass es am nächsten Morgen erst um 9 Uhr losging 😉

Why Games Make Us Better

Spieleentwicklerin Jane McGonigal hat uns den Start in den Tag 2 leicht gemacht. Am Beispiel Pokémon Go hat sie uns gezeigt, was ein gutes Spiel ausmacht, aber auch vorgeführt wie viel wir spielen: 1,75 Millarden Minuten pro Tag wird Candy Crush gespielt, das sind 3,5 Millionen Vollzeit-Stellen…
Außerdem sie hat uns ein Alibi gegeben:

Jane McGonigal - Why Games Make Us Better

Und wenn wir alle ein bisschen wie Uber denken, ist spielen dann unsere Zukunft?

Und sonst?

Unit Testing

Sitecore MVP Dan Solovay hat seine Begeisterung für Test Driven Development mit uns geteilt. Sitecore 8.2 macht es uns durch abstrakte Klassen, virtuelle Methoden und integrierter Dependency Injection in der Entwicklung viel leichter automatisiert zu testen. Er hat uns seine Tools vorgestellt und in Teilen live angewendet. xUnit, NSubstitute und NCrunch sind jedenfalls auf meiner Merkliste gelandet.

Multisites

Liz Spranzani und Trevor Campbell haben die seit Sitecore 8.1 in Sitecore integrierten Language-Fallback-Möglichkeiten vorgestellt, inkl. Stolpersteine und Best-Practices. Vor allem aber haben sie Anhaltspunkte und Fragenkataloge als Entscheidungsgrundlage für eine Multilanguage Strategie in Sitecore mitgebracht.

Turbocharged Publishing

Steven Pope hat in seiner Session anschaulich erläutert, warum Publizierung in Sitecore so teuer ist: Wenn 1 Item in 3 Sprachen mit 2 Publizierungszielen publiziert wird, mussten bisher 8753 Items angefasst werden (ich sage nur: Publishing Restrictions, Fields, Base Templates, Workflows, Languages, Publishing Targets, Related Items, Ancestors etc.)

Mit Sitecore 8.2 hat Sitecore die Publizierung auf Basis .NET Core reimplementiert. Damit dauert die Republizierung einer Webseite, die vorher mehr als 1 Tag gedauert hat, nur noch knapp 20 Minuten.

Aktuell ist die Verwendung des neuen Publishing Service optional konfigurierbar.

Mit der 8.3 kommen weitere UX Verbesserungen: Es gibt einen Publishing Manager in welchem die Redakteure OOTB die aktuellen Publizierungen einsehen können. Die für Redakteure nur irreführenden unterschiedlichen Publishing Modi wird es nicht mehr geben (sondern nur noch einen stablien und performanten) und “Publish Site” wird es nur noch für Admins geben.

Die Präsentation hatte echt Unterhaltungswert!

Closing Keynote

Es gab ein Schauspiel zum Thema xConnect in Perfektion. Vom Handy auf dem Sofa, über den Webshop zur persönlichen Ansprache im Ladengeschäft.

Außerdem hat Lars Fløe Nielsen einen Einblick in die Vision des Sitecore “Labors” gegeben: Redakteure bewegen sich in Sitecore ohne bewussten Applikationswechsel, es öffnet sich was gebraucht wird, dort wo es gebraucht wird, Bedienung in einem Fluss.

Das war der offizielle Teil. Für den Abend sind wir einem Tipp gefolgt und sind in kleiner Runde in die Frenchman Street, haben erst lokale Küche genossen und anschließend den Abend in einer Bluesbar ausklingen lassen. Das war ein wunderbarer Abschluss. Ich danke euch.

Ach ja, das nächste Symposium ist 2017 in Las Vegas. Ich freu mich auf euch 🙂

Studie zur Digitalen Transformation und ihrem langen Weg

Der lange Weg zur digitalen Transformation - Studie - e-Spirit

Unser Partner e-Spirit hat sich 200 Entscheider aus Marketing, IT und Management in den USA zur Digitalen Transformation befragt: Wie werden neue Geschäftsmodelle und Technologien an den Start gebracht, um mit digitalen und vor allem globalen Kunden Wertschöpfung zu generieren?

Der lange Weg zur digitalen Transformation - Studie - e-Spirit
Titelseite des Studiendokuments (c) e-Spirit

tl;dr: Da liegt noch ein seeeeehr langer Weg vor uns. Diese Metapher des langen Wegs zieht sich auch durch die Auswertung der Studie und die zugehörige Infografik.
Wichtige Erkenntnis: Zentraler Treiber der Digitalisierung sind die Kunden, deren digitale Kompetenz sich rasant entwickelt hat und die damit einen berechtigten Anspruch an Unternehmen richten, diese steigende Anforderung zu bedienen.      

Die häufigsten Hürden der Digitalen Transformation

Diese Barrieren stehen der Digitalisierung am häufigsten im Weg:

  • Fragmentierung: Die Hälfte der befragten Organisationen haben 8 oder sogar mehr Anwendungen, die an Kunden gerichtet, aber nicht miteinander verbunden sind.
  • Daten ohne Kontext: Über 20% haben Kundendaten in 10 oder mehr verschiedenen Datenbanken liegen, ohne dass daraus sinnvolle Erkenntnisse gezogen werden könnten, die den Kunden Mehrwert bieten würden.
  • Chefsache Digitale Transformation: In ebenfalls über 20% der Unternehmen hat niemand in der Chefetage den digitalen Hut auf.
  • Fehlende Globalisierungsmöglichkeit: Nur 13% der befragten US-Unternehmen hatten Lokalisierungs-Möglichkeiten für ihre digitalen Kanäle. 50% benötigen Mehrsprachigkeit.

Zugegeben – in Sachen Mehrsprachigkeit haben wir in Europa schone her die Nase vorn. Zumindest ein Angebt in englischer Sprache ist für die meisten Unternehmen obligatorisch.

Wer treibt die Digitale Transformation voran?

Ein bemerkenswertes Tortendiagramm der Studie zeigt: Die Verantwortung für Digitalisierung ist gleichmäßigst in 20 Prozent-Schritten verteilt:

  • 19% Geschäftsführer
  • 20% Marketingleiter
  • 19% IT-Leiter
  • 21% Mitarbeiter unterhalb C-Level
  • 14+7% Digital-C-Leven und Niemand

Dabei ist zumindest ersichtlich, dass Digitalisierung Thema der Führungsebene ist und nicht nur im Bereich Marketing, sondern auch genauso stark im IT_Umfeld vertreten ist. Unserer Erfahrung nach steigt die digitale Reife eines Unternehmens damit, wie viele verschiedene Abteilungen in die Digitalisierung mit einbezogen werden. Hier wären neben den in der Studie lokalisierten auch Vertrieb & Sales, Account Management, HR und Service zu nennen, die wichtige Anforderungen an digitale Prozesse haben.

Welche Anwendungen im CMS

Die Top 5 der Anwendungen, die ins Web-CMS integriert werden sollten:

  1. CRM
  2. Web Analytics
  3. Social Kollaboration
  4. Digital Asset Management
  5. Marketing Automatisierung

Für 70% der Unternehmen ist es wichtig, die verschiedenen Kanäle, mit denen Kundenerlebnisse erzeugt werden zu integrieren und zu vereinheitlichen. Über Web Content Management Systeme lassen sich eine große Zahl von Anwendungen zusammen führen. Eine hohe Priorität hat dabei die sinnvolle Integration von Altsystemen.

Fazit

Wie eingangs schon erwähnt haben wir noch einen langen Weg zu einer erfolgreichen Digitalen Transformation vor uns. Besonders natürlich, weil ständig neue Anforderungen durch beinahe täglich neue Technologien entstehen, die eine zunehmend stärkere Dezentralisierung nach sich ziehen. Der Best-of-Breed-Ansatz wurde daher oftmals als bevorzugte Methode genannt, um eine möglichst hohe Abdeckung von Anwendungen und Technologien zu erreichen.

Hier können Sie die gesamte Studie herunterladen.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie in einer Infografik zusammen gefasst.

Influencer Marketing: Und was empfehlen Sie so?

Influencer Marketing

Influencer Marketing

Ich bin seit 8 Jahren Sky-Kunde und verbringe jede Woche mindestens drei Stunden damit, Bundesliga-, Europapokal- und DFB-Pokal-Spiele meiner Lieblingsmannschaft zu verfolgen.

In den Halbzeitpausen wirbt der Sender aktuell mit Prämien, wenn ich Sky an Noch-nicht- aber-hoffentlich-bald-Kunden weiterempfehle.

Das Prinzip „Empfehlungen gegen Prämie“ ist gängige Praxis in Marketing und Werbung. Ähnlich funktioniert das Influencer Marketing im Web bzw. in den Sozialen Medien.

Was ist Influencer-Marketing?

Ein Unternehmen beauftragt sogenannte „Influencer“, also aktive Youtuber, Blogger und Twitterer damit, ihre Reichweite zu nutzen, um Werbebotschaften oder Produktempfehlungen zu verbreiten. Diese Beeinflusser dienen dabei dem werbenden Unternehmen als Multiplikatoren. Eine sehr clevere Lösung durch Technologie haben beispielsweise die Verlagshäuser der Bertelsmann-Gruppe geschaffen, die auf ihrem gemeinschaftlichen Bloggerportal.de Influencer auf sich zukommen lassen. Web-Publisher können hier gezielt Rezensionsexemplare anfordern, ihre Beleg-Links einreichen und so hat der Verlag nicht nur qualifizierte Inbound-Anfragen, sondern bekommt auch Analyse-Daten frei Haus zurück geliefert.

Was bringen denn solche Marketingaktionen mit Influencern?

Eine ganz simple Rechnung: Ein Fashion-Unternehmen hat in verschiedenen sozialen Kanälen eine Reichweite von 2.000 Followern. Wird über diese Kanäle ein edles paar Designer-Schuhe beworben, so erreicht diese Botschaft im besten Fall eben jene 2.000 Rezipienten (der Tatsache, dass diese Empfänger das stylishe paar Schuhe ebenso weiterempfehlen können, wird an dieser Stelle der Einfachheit halber keine Rechnung getragen).

Wird jedoch ein Multiplikator beauftragt, diese Schuhe in seinem oder ihrem Netzwerk zu bewerben, so erhöht sich die Reichweite um die Gefolgschaft eben jenes Influencers.

Neben den nackten Zahlen gibt es noch ein paar weitere, marketingpsychologische Effekte:

  • Trust: Der Influencer genießt in seinem Netzwerk einen gewissen Grad an Vertrauen – oftmals mehr als das werbende Unternehmen. Neben der Reichweite wird also – schwer messbar – dieses Vertrauen weitervererbt.
  • Indirekte Einflussnahme: Ähnlich wie bei meinem “Sky”-Beispiel bewirbt der Influencer und nicht das Unternehmen das Produkt. Direkte Werbung wird oftmals argwöhnischer betrachtet als Empfehlungen vertrauter Personen und Personenkreise.
  • Copy with Pride: Verhaltensmuster von Vorbildern werden oftmals kopiert. Bis vor ein paar Jahren zählten neongelbe Fußballtreter nicht unbedingt zum modischem Mainstream. Kaum wurden diese von namhaften Testimonials getragen und zur Schau gestellt, gelangten diese rasend schnell auf Amateurfußball- und Bolzplätze.
  • Social Proof: Das Prinzip des Word-of-Mouth-Marketings kombiniert mit sozialer Akzeptanz und künstlicher Verknappung funktioniert übrigens auch ganz ohne – im klassischen Sinne – prominente Fürsprecher. Tupperpartys sind hier ein seit Jahrzehnten bewährtes Paradebeispiel, ebenso wie der immer weitere Verbreitung findene Thermomix-Alleskönner: Produkte, die nicht im Handel, sondern nur über selbstständige Repräsentanten erhältlich sind. Beiden Unternehmen gelingt es, ohne große “Above-the-Line”-Kampagnen, Kunden zu gewinnen und auch zu binden. Zudem haben die Produktpräsentationen einen nicht zu unterschätzenden Eventcharakter. Das Auditorium wiederum fungiert hier als Multiplikator, indem es den eigenen Bekanntenkreis zu diesen Veranstaltungen einlädt.

Für das Online Marketing eröffnen sich in puncto Influencer Marketing ungeahnte Möglichkeiten.

Aus KPI- bzw. Messbarkeitssicht gibt es bei der Auswahl und Erfolgsmessung möglicher Beeinflusser mehrere Kennzahlen:

  • Die Anzahl der Follower (oder: Abonnenten) gibt einen ersten Hinweis über die mögliche Reichweite. Jedoch verrät diese quantitative Zahl noch nicht viel darüber, ob die Posts, Tweets, Videos auch tatsächlich Beachtung finden.
  • Qualitative Kennziffern ergänzen neben der Reichweite die Interaktionsrate der Influencer mit ihrem Publikum, wie z. B. die Anzahl an Retweets, Likes, Kommentare oder Aufrufe.
  • Testimonial-Brand-Fit: Die Multiplikatoren, wie auch die durch sie angesprochenen Zielgruppen sollten eine Affinität zum werbenden Unternehmen sowie seinen Produkten und Dienstleistungen aufweisen. Somit ist gewährleistet, das neben glaubwürdigen Aussagen auch eine ungefähre Erfolgsquote in Aussicht gestellt werden kann.

Zukunftsausblick Influencer-Marketing

Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Influencer Marketing in Zukunft entwickeln wird. Sowohl rechtlich: Denn letztlich müssen Productplacement-Inhalte auch als das was sie sind gekennzeichnet werden: nämlich Werbung. Als Lektüre empfiehlt sich hier das Gesetz zum unlauteren Wettbewerb UWG – insbesondere §3 und §4 inkl. Anhänge.

Aber auch technologisch tut sich einiges: Momentan gibt es schon Marktplätze, auf denen sich Influencer bewerben und Unternehmen nach geeigneten Multiplikatoren Ausschau halten können.

Die technische Komponente wird sich zukünftig sicherlich auch noch entwicklen. So werden Bezahlmodelle Schule machen, die sich nicht mit der bloßen Verbreitung von Inhalten begnügen, sondern erfolgsabhängig gestaltet werden. Amazon vergütet über das Affiliate Marketing seine Multiplikatoren anteilig am Verkaufspreis des verlinkten Produktes (sofern der Käufer seine Transaktion über eben diesen Link tätigt). Ähnlich wird das Influencer Marketing funktionieren. Über eine Parametrisierung der URL werden Rückschlüsse gebildet, aus welcher Quelle die Transaktion stammt.

Hier steckt Musik drin. Und nicht zu wenig.

New Work 2016 ist was für Spinner. Noch. Ein optimistischer Ausblick

HR & digitale Transformation - think bigger!

Das Jahr 2015 geht zu Ende und Bastian Wilkat ruft zum Blick in die Glaskugel. “New Work 2016 – Vom Hype zum Allag?” Wird New Work weiter aus der Nische kommen oder verkommt es vielleicht sogar schon zum Buzzword? Um es kurz zu machen: Ich finde das zu optimistisch. Nicht, dass ich es mir nicht wünschen würde! Aber von irgendeiner Art von Alltag ist die deutsche Unternehmenskultur meiner Meinung nach in Sachen “Neues Arbeiten” noch weit entfernt.

Warum New Work 2016 nur Gallier interessiert

Mein direktes Arbeitsumfeld empfinde ich als sehr “new workig”. Bei comspace gibt es dank unserer Unternehmenskultur und digitalisierter Arbeitsumgebung flexible Arbeitsmodelle, ein gelebtes Gemeinschaftsgefühl und Freiraum für Individualität. So weit, so gut. Aber: Wer einmal mit dem New Work-Gedanken angesteckt ist, schärft automatisch seine Wahrnehmung zu diesem Thema. Man besucht Barcamps und Konferenzen zum Thema Arbeiten 4.0, vernetzt sich mit Gleichgesinnten und liest entsprechende Blogs. So kann schnell der Eindruck entstehen, New Work und all seine Synonyme würden längst zum durchgekauten Begriff. Spricht man aber mit Leuten außerhalb dieser New Work-Wolke wird schnell klar, dass viele vermeintliche Buzzwords und die Konzepte dahinter totales Neuland sind. Man stößt auf ungläubige Blicke, irritierte Kommentare und im besten Fall auf kritische Fragen, die zu einer weiteren Diskussion über das Thema führen. Ähnlich hat es auch bereits Guido Bosbach in seinem Beitrag zu dieser Blogparade beschrieben:

Da gibt es zwar die kleine Gruppe unbeugsamer, die in ihrem virtuellen gallischen Dorf immer wieder darauf hinwiesen, dass wir mittendrin sind in einer globalen Veränderung von Arbeitsweisen, Arbeitsstrukturen und Arbeitszielsetzungen. 

Auf andere HR-Themen übertragen hat übrigens Henner Knabenreich neulich beim XING Barcamp eine ganz ähnliche Erfahrung mit der Candidate Experience gemacht. New Work wird daher auch 2016 noch einen Exotenstatus haben und von Alltag weit entfernt sein.

 »Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.« Mark Twain

Nun wäre es ein leichtes sich auf dieser ernüchternden These auszuruhen und alle New Work-Pioniere (zugegebenermaßen provokant) als Spinner abzutun. Warum wir das bei comspace nicht tun, liegt daran, dass wir vom New Work Gedanken überzeugt sind. Wir leben New Work und möchten den Gedanken einer Unternehmenskultur auf Augenhöhe weitertragen. Manchmal kommen wir dabei auch an unsere Grenzen, und zwar spätestens wenn es um unsere Systemgrenzen geht: in Kundenterminen, Vorstellungsgesprächen, öffentlichen Veranstaltungen. Dann merken wir, dass wir uns weiter oder sogar mehr anstrengen sollten, wenn wir dazu beitragen wollen, dass New Work irgendwann gelebter Unternehmensalltag in Deutschland wird.

Was können wir tun?

In unserer Wahrnehmung ist es so, dass es eigentlich fast niemanden gibt, der extern ist, also der nicht betroffen ist von dem was wir tun oder von dem was wir nicht tun. (Uwe Lübbermann, Premium Cola)

Wer als Unternehmen bereits intern den New Work-Gedanken lebt, kann den Kreis der Beteiligten erweitern, die in dieses Konzept einbezogen werden. D.h. wir können New Work vorleben, z.B. in dem wir die Nutzen der digitalen Zusammenarbeit auch verstärkt für Kunden oder Bewerber aufzeigen, z.B. ausgewählte Kundentermine oder Vorstellungsgespräche via Skype. Das spart Zeit, Kosten und natürliche Ressourcen.

Wie wir den New Work Gedanken weitertragen können:

  • Das Projekt AUGENHÖHEwege unterstützen
  • Austausch mitgestalten, z.B. bei Veranstaltungen wie dem nächsten Wevent zum Thema “New Work im Konzern”.
  • In persönlichen Gesprächen oder auf Veranstaltungen Impulse liefern, für Irritation sorgen, positive Beispiele kommunizieren und den New Work-Gedanken Stück für Stück zu mehr Präsenz verhelfen.

New Worker müssen andere einbinden, coachen, motivieren, anstecken. (Alex Kahl, Digital Strategist bei comspace)

Längerfristig betrachtet bin ich der Überzeugung, dass “New Work” sich als Konzept von Unternehmenskultur, Zusammenarbeit und Begegnung auf Augenhöhe durchsetzen wird. Vielleicht nicht im Jahr 2016, aber sicher später. Vielleicht sogar schon im Jahr 2025; so wie viele von den Impulsgebern des Projekts “Arbeitsvisionen 2025”  das vermuten. Denn dafür sprechen einige gute Gründe:

  • Die demografische Entwicklung, die die strukturellen Machtverhältnisse zugunsten der Arbeitnehmer verschiebt. Wer nicht mit einer positiven Arbeitskultur punkten kann, wird im Zweifel der evolutionäre Verlierer auf dem Arbeitgebermarkt sein.
  • Die Generation Y, die mit neuen Vorstellungen von (Zusammen-)Arbeit die Unternehmen füllt und gestaltet.
  • Die Kraft des Menschlichen: In einer zunehmend komplexen und digitalisierten Welt werden sich Unternehmen dadurch unterscheiden, inwieweit sie menschliche Zusammenarbeit in den Fokus ihres Tuns rücken.

Weitere Beiträge zur Blogparade

Stefan Pfeiffer: Digitale Transformation, das Middle-Management und der Traum vom selbstständig handelnden Mitarbeiter.

Guido Bosbach: Warum in die Ferne schweifen, wenn die Zukunft… irgendwie doch nicht beginnt.

Automatische Personalisierung von Webseiten oder: BENUTZ HAMSTER MIT MIKROWELLE

Maniac Mansion Screenshot (tentakelvilla.de)

Eine Frau kam eines Tages zu Gandhi und sagte: „Gandhi, bitte sage meinem Sohn, er soll keinen Zucker mehr essen!“ – Gandhi sah die Frau und ihren kleinen Sohn kurz an und meinte dann: „Komm in 2 Wochen wieder“. Die Frau war enttäuscht, denn die Reise war lang und sehr hart gewesen. Diese in 2 Wochen noch einmal anzutreten würde sie sehr viel Kraft und Geld kosten. Aber sie tat es.

Nachdem zwei Wochen vergangen waren stand sie wieder vor Gandhi. Der beugte sich zum kleinen Sohn herunter und sagte: „Junge, iss keinen Zucker mehr.“

Die Frau wurde böse: „DAFÜR sollte ich nun die gleiche Reise nach zwei Wochen noch einmal machen? Warum konntest Du das nicht schon beim letzten Mal sagen?“ Und Gandhi sagte: „Erst musste ich doch selber aufhören Zucker zu essen.“

Was hat Gandhi mit automatisch personalisierten Webseiten zu tun?

Ein ganz, ganz wichtiger Punkt um das Potenzial von personalisierten Webseiten voll auszuschöpfen ist es, dass Sie sich in Ihre Besucher hineinversetzen und mit deren Augen sehen. So wie Gandhi sich zunächst selber das Zuckeressen abgewöhnen musste, um darüber mit dem kleinen Jungen zu sprechen.

Was sie in diesem recht langen Artikel, der die schriftliche Version eines Vortrags auf der dmexco 2014 ist, noch erfahren werden, habe ich Ihnen hier einmal zusammen gefasst:

  • Gleichen Sie Ihr Angebot mit dem Bedarf des Kunden ab
  • Sehen Sie das Verhalten des Nutzers vorher
  • Planen Sie Klickverläufe

tl;dr: Durchlaufen Sie verschiedene Wege, die Ihre verschiedenen Benutzer durch Ihre Webseiten führen. Testen Sie verschiedene Klickpfade und Konversionsziele. Wird der Bedarf der Besucher gedeckt und die Erwartungen erfüllt? In diesem Artikel finden Sie einige einfache Beispiele und Werkzeuge, wie Sie das Potenzial für Personalisierung in Ihren Webseiten evaluieren und Nutzerverhalten vorhersehen können.

Was hat ein Hamster in der Mikrowelle damit zu tun?

Dazu kommen wir gleich. Lassen Sie mich vorher kurz aufdröseln, was wir mit personalisierten Webseiten, die sich automatisch und nach vorher festgelegten Regeln auf das Nutzerverhalten anpassen,  überhaupt erreichen können:

Komplexität verringern 

Sagt Ihnen der Begriff Decision Fatigue – bzw. Paradox of Choice etwas? Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir mit einem festen Level an „Entscheidungsenergie“ in den Tag starten. Diese Energie nimmt mit jeder Entscheidung, die wir im Laufe des Tages treffen müssen ab. Es fällt uns immer schwerer neue Entscheidungen zu fällen und irgendwann wehren wir uns sogar vollständig dagegen noch weitere Entscheidungen zu machen.

Marmeladen-Paradox-of-Choice
(cc) Flickr-User Hellebardius

Dazu gab es im Jahr 2000 ein interessantes Experiment – das Marmeladen ExperimentIn einem Supermarkt wurden den Kunden an einem Tag 24 Sorten Marmelade angeboten und am nächsten Tag nur 6 Sorten. Das Ergebnis war verblüffend:

  • 24 Marmeladen zogen 60% der Kunden zum Stand. Aber: Nur 2% kauften. Die Auswahl war zu komplex.
  • 6 Marmeladen zogen nur 40% der Kunden an. Doch 12% der Kunden kauften aufgrund der einfacheren Entscheidungsfindung.

Personalisierte Webseiten können überflüssiges für den Kunden ausblenden, damit Entscheidungen leichter gefällt werden können.

Besucherverhalten steuern

Wenn wir eine Webseite mit einem speziellen Konversionsziel bauen, dann möchten wir dieses Ziel so oft wie möglich erreichen. Nehmen wir das Beispiel aus der u.s. Grafik: Der Benutzer soll sich zu einer kostenlosen 30-Tage-Demo anmelden. Der Nutzer wird zwischen verschiedenen Infoquellen immer wieder hin und her springen. Dabei auch unsere Kanäle verlassen und wieder zurückkehren.

Sitecore Customer Journey

 

Wir haben nun die Möglichkeit, unsere kostenlose Demo an unterschiedlichen Stellen und Arten immer wieder in den Fokus des Kunden zu bringen. Mit Anmeldekästen, Head-Bannern, kurzen Testimonials usw. bis der Besucher sich anmeldet

Ebenso können wir festlegen ab wann wir den Besucher nicht mehr oder nur noch weniger „nerven“ um eine Übersättigung zu vermeiden.

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Upgrad-Angebot im blauen Kasten kann nach Abschluss bsw. ausgeblendet werden

Wenn der Kunde schlussendlich unser Konversions-Ziel erfüllt hat, stellen wir die Erinnerungen daran ganz ab.

Wir erreichen so weniger komplexe Webseiten, die unsere Kunden einfacher Entscheidungen treffen lassen.

Wechselnde Geräte und Kanäle sind ein weiterer Anwendungsfall. Je nach erkanntem Gerät können andere Produkte, Inhalte oder Daten angezeigt werden. Nutzt jemand die Webseite der Deutschen Bahn bsw. mit dem Smartphone sind Unternehmensbeschreibungen vermutlich irrelevant – umso wichtiger dafür die aktuellen Fahrpläne. Ebenso können Textbausteine für große Bildschirme länger und umfangreicher sein, wobei dem Nutzer auf dem Smartphone-Display Übersicht und Muße zum Lesen fehlen.

Individuelles Storytelling

Diesen Punkt sehen wir uns gleich noch genauer an. Durch die vorab fest gelegten Klickpfade in einer automatisch personalisierbaren Webseite, lassen sich ganze Geschichten erzählen, drehbuchartig orchestriert. Mehr noch: Wir können unsere Nutzer quasi wie in einem Adventure-Computerspiel verschiedene Wege nehmen lassen, bei denen sich die Webseite an die individuellen Entscheidungen des Besuchers anpasst.

Das neue SEO?

Vermutlich ist es nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, wenn ich sage: Automatische Personalisierung könnte das neue SEO werden. Die Komplexität in den Einflussfaktoren ist vergleichbar hoch, die Auswirkungen vergleichbar gut und messbar.

Mit zwei wesentlichen Unterschieden:

  1. Im Bereich der SEO sind wir von den Vermutungen und Erkenntnissen abhängig, die wir über die Black-Box Suchmaschine erhalten
  2. Bei der Personalisierung spielt sich der Großteil unserer Anpassungsmöglichkeiten auf unseren eigenen Seiten ohne Einflüsse von außen ab

Wonach lässt sich personalisieren?

Die Faktoren sind schon heute irrsinnig komplex. Bereits in der Einzelbetrachtung. Hinzu kommen natürlich noch unendlich viele Möglichkeiten Einzelbedingungen miteinander zu kombinieren.

  • Handelt es sich bei einem Besucher um einen neuen Besucher oder um einen Wiederkehrenden? Ist der Benutzer angemeldet oder anonym? Habe ich CRM-Daten verknüpft?
  • Kommt der Klick aus meinem Newsletter? Dann zeige ich die dort geteaserten Angebote an und blende das Anmeldefenster für den Newsletter aus
  • IP-Adresse / Geo-Position können Maßgabe sein um landestypische Inhalte anzuzeigen oder auszublenden
  • Wetter am Ort des Besuchers: Verkaufe ich Skier und Surfbretter und am Standort meines Nutzers schneit es seit einem Tag sind eventuell Skier interessanter
  • Facebook-Fan JA/NEIN? Im Falle von NEIN zeigen wir unser „Werde Fan“-Banner an
  • Endgerät entscheidet darüber ob umfangreichere Texte angezeigt werden. Hochpreisige oder preiswerte Endgeräte können über das angezeigte Angebot entscheiden

Zwei Beispiele für automatische Personalisierung

Seitenbereiche nach Klickverhalten anpassen

In diesem Sitecore Beispiel wird dem Benutzer zunächst eine Webseite mit typischen Badeurlaub-Szenarien angezeigt:

Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 1

Unser Beispielnutzer klickt nun aber nicht auf den Strand oder die Palmen, sondern interessiert sich für San Francisco. Wir haben vorher festgelegt, dass in diesem Fall ein anderer Klickpfad zur Verfügung gestellt wird und sich die 3 Themen-Angebote oben entsprechend darauf einstellen.

Die drei Kurzteaser wechseln vom Thema Strandurlaub zum Thema Städtereisen und stellen sich damit auf das vermeintliche Interessengebiet des Nutzers ein. (Auch um dieses Verhalten wieder rückgängig zu machen lassen sich Regeln erstellen):

Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 2
Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 2

Inhalte automatisch nach Benutzer-Standort anpassen

Dieses Beispiel stammt aus einem unserer eigenen Sitecore-Projekte für unseren Kunden Dornbracht. Dornbracht ist Premium-Hersteller u.a. für luxuriöse Badausstattungen und hat in diesem Zusammenhang eine Liegedusche im Portfolio, die Horizontal Shower. Dieses Produkt wird mit einer sehr stimmungsvollen Photographie auf der Webseite vorgestellt.

Inklusive einer unbekleideten Person, die gerade die Liege-Dusche verwendet:

Bildschirmfoto 2014-08-28 um 17.17.38

Nun ist es so, dass in manchen Teilen der Welt solche Abbildungen – auch im seriösesten Zusammenhang – als anstößig empfunden werden. Zum Beispiel im arabischen Raum, in dem sich auch ein relevanter Zielgruppenanteil für die Horizontal-Shower befindet. Wir haben also eine Lösung entwickelt, die nach 2 Kriterien entscheidet, wann eine Alternative angezeigt werden soll: Zum einen über die eingestellte Sprache (Englisch im arabischen Sprachraum) und die IP-Adresse.

Im Falle einer positiven Identifizierung wird die Webseite also mit folgender Abbildung ausgeliefert:

Bildschirmfoto 2014-08-28 um 17.17.11

Vorhersehen des Nutzerverhaltens

Eben habe ich schon einmal den Vergleich zum Thema SEO heran gezogen. Es gibt noch nicht viele Best Practices für umfangreich automatisierte Webseiten. Wir sprechen hier immer noch von einer Zukunftstechnologie – auch wenn die technischen Voraussetzungen bereits realisierbar sind.

Darum möchte ich zwei Beispiele aus dem Umfeld der Suchmaschinenwerbung heranziehen um zu demonstrieren, wie das Leben des Benutzers erleichtert werden kann und was es heißt, Nutzerverhalten vorhersehen zu können.

SEO = maschinenfokussiert – SEA = menschenfokussiert

Natürlich entwickelt sich SEO ständig weiter. Es wird zum einen komplexer und spezieller, zum anderen kommt man um SEO-Maßnahmen heutzutage nicht mehr herum. Mit Ausnahme vielleicht, wenn man keinen Wettbewerb hat.

Aber: SEO bezieht sich in den allermeisten Fällen auf den Umgang mit Rechnern, Suchmaschinen, Algorithmen. Deswegen wird das Thema Content Marketing immer wichtiger: Beim Content Marketing steht der Mensch, der Nutzer und Adressat des Contents im Mittelpunkt.

Beim SEA (also dem Suchmaschinen-Advertising) war – wie bei allen Werbeformen – der Mensch schon schon immer der zentrale Punkt. „Der Köder muss dem Fisch schmecken.“

Suchmaschinenwerbung über den Ort

Eine Möglichkeit der Personalisierung ist bsw. der Zielort einer Suche. Im folgenden Beispiel wurde nach Ferrari fahren Hamburg“ gesucht. In den darauf folgenden Suchergebnissen war eine auf Ferrari und Hamburg optimierte Landingpage angezeigt sowie eine auf die Suchbegriffe abgestimmte Google-Ads-Anzeige geschaltet.

Beide (rudimentär) personalisierten Wege führen den Besucher nun auf die entsprechende Webseite beim Anbieter, auf der nur Ferraris (statt Porsche) angezeigt werden, die in Hamburg verfügbar sind (statt auch in München bsw.). Im Dropdown-Menu ist Hamburg als Ort auch bereits vorausgewählt.

 

Dem Benutzer wird in diesem Fall vor allem zusätzliche Arbeit des Klickens abgenommen.

Königsklasse der Vorhersehung von Nutzerverhalten

Zugegeben, dieses Beispiel war sehr einfach. Ein meisterhaftes Stück in Sachen Nutzerverhalten antizipieren hat Alec Brownstein 2010 mit seinem Google Job Experiment gezeigt:

Alec sagte für sein „Projekt“ das Nutzerverhalten des Ego-Surfing voraus. Seine Zielgruppe bestand dabei nur aus 5 Personen: Er legte Google-Ad-Anzeigen auf die Namen der CEOs der 5 Top-Werbegenturen an. Wenn diese 5 Werbeagenturchefs nun sich selber googleten, wurde die Anzeige angezeigt (und wer klickt denn bitte schön nicht auf eine Anzeige, die den eigenen Namen enthält?) und führte auf Alex Brownsteins Bewerbung um einen Job in einer der Agenturen.

Bei 4 der 5 CEOs bekam Alex ein Vorstellungsgespräch. Daraus entstanden 2 Jobangebote. Eines davon nahm Alec an. Keine schlechte Konversion oder? 😉

Der Kostenaufwand betrug 6 Dollar.

Der Hamster ist ein historisches Meisterstück des Vorhersehens von Nutzerverhalten

Hervor gebracht hat dieses Meisterstück Ron Gilbert im Jahr 1987. Ron ist der Erfinder des Computerspiels Maniac Mansion. Und damit auch (Mit)-Erfinder des Genres Point-And-Click-Adventure. Die älteren unter uns erinnern sich hoffentlich noch an den guten, alten Commodore C-64 😉

(c) Lucas Arts - Poster Maniac Mansion, Zac McKracken, Monkey Island
(c) Lucas Arts – Poster Maniac Mansion, Zak McKracken, Monkey Island

Im Spiel Maniac Mansion musste man sich seinen Weg mit verschiedenen Spielfiguren durch ein verrücktes Spukhaus bahnen, das zudem von verrückten Aliens bewohnt wurde.  Ziel des Spiels war es die Freundin der Hauptfigur aus den Händen eines verrückten Wissenschaftlers zu befreien (haben wir ja alle schonmal erlebt, oder?).

Ron Gilbert hat letztens seinen alten Lagerraum aufgeräumt und dabei mit den Maniac Mansion Design Notes historische Relikte der Computerspielgeschichte wieder entdeckt, die uns heute durchaus als Vorlage und Best-Practices für die automatische Personalisierung dienen können.

So hat er bsw. die Original-Zeichnungen und Designdokumente veröffentlicht. So schön diese anzusehen sind, ist für uns aber wichtiger, wie vor über 25 Jahren die Planung des Spielablaufs von statten ging. Eines der Dokumente zeigt zum Beispiel wie die einzelnen Räume des Hause (heute auch Webseiten) miteinander verbunden sind und welche Figuren dort auf den Spieler (heute Inhalte) warten:

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Je nach Sympathie und Handlungen des Spielers reagierten die Persönlichkeiten in den Räumen unterschiedlich. Zu den reinen Räumen, Inhalten und Interaktionsmöglichkeiten kamen noch Emotions-Bedingungen hinzu:

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Schließlich wurden im Puzzle Dependency Charts die Bedingungen festgelegt, wann in welchen Räumen was passieren muss um die nächsten Schritte zu ermöglichen. In diesem Fall hier musste in einem Raum ein Schlüssel gefunden werden und in einem weiteren eine Kanne mit Öl. Der Schlüssel schloss die Kellertür auf, das Öl aus der Kanne machte die Tür wieder beweglich. So können auch verschiedene Bedingungen auf Webseiten zusammen „geschaltet“ werden, um eine weitere Aktion zu ermöglichen oder Interaktions-Möglichkeit anzuzeigen.

Bildschirmfoto 2014-09-10 um 13.28.08

Maniac Mansion ließ den Spieler eine Menge verrückter Dinge tun, die sich nicht unbedingt alle auf den eigentlichen Spielerfolg auswirkten. Dabei hat Ron Gilbert die skurrilsten Handlungen vorhergesehen.

Der arme Hamster

Kommen wir endlich zu unserem Beispiel-Nagetier:

Maniac Mansion Screenshot (tentakelvilla.de)
Maniac Mansion  (c) Lucas Arts Screenshot – Tentakelvilla.de

Man beachte das Poster an der Wand: Auf dem Poster neben der Tür des virtuellen Zimmer ist eine sehr vereinfachte Variante des Entscheidungsbaums der im Spiel zum Einsatz kommt abgebildet!

Zwischen diesem Poster und der Tür befindet sich der besagte Hamster in seinem Käfig. Diesen konnte man als Spieler mit dem Klick auf NIMM und dann das Objekt Hamster mitnehmen.

In der Küche des Maniac Mansion angelangt war es dem Spieler möglich, den Hamster in die Mikrowelle zu legen und das Küchengerät einzuschalten. Sehr morbider Humor. Zugegeben. Vermutlich würde sich das heute auch kein Spielehersteller mehr trauen.

Maniac Mansion gekochter Hamster (tentakelvilla.de)
Maniac Mansion gekochter Hamster (c) Lucas Arts – Screenshot Tentakelvilla.de

Es zeigt aber, wie gut Ron Gilbert damals bereits das Nutzer- bzw. Spielerverhalten vorhersehen konnte. Schließlich hatte die ganze Koch-Aktion des Hamsters überhaupt keinen weiteren Sinn im Spiel.

Was zeigt uns der Hamster für unsere Webseiten?

Mit einem gut und detailliert ausgearbeiteten Entscheidungsbaum lässt sich nicht nur Nutzerverhalten antizipieren, sondern eine Geschichte erzählen, die den Besucher ins Geschehen einbezieht, Bindung aufbaut und Begeisterung erzeugt. Wir können Fälle entdecken, die uns sonst nicht auffallen würden und das Verhalten der Webseite daran anpassen:

Was soll der Besucher im Fall X anderes sehen, als im Fall Y und welches Verhalten führt zu Fall Z?

„Das ist doch alles furchtbar viel Arbeit!“ höre ich Sie jetzt sagen. Und ja, Sie haben Recht. Webseiten zu personalisieren ist zu Anfang ein großer Brocken Arbeit und im folgenden ein stetiger Prozess. Der meiste Teil dieser Arbeit findet dabei im Kopf des Marketings-Teams statt.

Die gute Nachricht ist:

Es gibt einfache Werkzeuge um die geleistete Denkarbeit in die Webseite zu übertragen. Den Sitecore Engagement Plan zum Beispiel:

Sitecore Engagement Plan
Sitecore Engagement Plan

Das kommt Ihnen nun sicher bekannt vor? Unterscheidet sich vom Prinzip her nicht sonderlich von den Maniac Mansion Design-Dokumenten aus 1987.

Mit Sitecores Rule Editor werden Bedingungen für das Nutzerverhalten auf der Seite erstellt. Das Tool ist genauso leicht zu bedienen, wie der Filter-Assistent von Microsoft Outlook.

Sitecore Rule Editor
Sitecore Rule Editor

Zukunftsausblick

Es ist sicher nicht allzu vermessen davon auszugehen, dass Content Management Systeme in Zukunft in der Lage sein werden nach vorher festgelegten Algorithmen zu lernen und sich automatisch selbst an das Verhalten der Nutzer anzupassen. Amazon ist hier ja bsw. ein sehr bekannter Vorreiter („Kunden die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…“) Allerdings ist ein Algorithmus im weitesten Sinne und auf seine Grundbestandteile reduziert auch nichts anderes als ein Entscheidungsbaum, den man sich vorher im Kopf überlegt hat.

Unser praktischer Tip zum personalisieren von Webseiten daher:

Machen Sie es wie Gandhi. Versetzen Sie sich gedanklich in Ihre verschiedenen Benutzer und spielen Sie Ihre Webseite durch.

Dokumentieren Sie das Verhalten der Webseite mit einfachsten Mitteln: Zettel & Stift

Werkzeug zur Planung automatisierter Webseiten
Werkzeug zur Planung automatisierter Webseiten

Erstellen Sie so Entscheidungsbäume und Klickpfade, anhand derer Sie erkennen, wo Ihnen eine automatisch personalisierte Webseite einen Wettbewerbsvorteil in Form von mehr Umsatz, Einsparungen von Arbeit und Zeit sowie zufriedeneren Kunden bringen kann.

Ach und noch eine Sache:

Bei der Entwicklung solcher Klickdiagramme entdecken Sie möglicherweise auch unterhaltsame und skurrile Interaktionen wie den Hamster in der Mikrowelle. Solche Easter Eggs haben durchaus  das virale Zeug dazu, Ihre Besucher so zu begeistern, dass sie über 25 Jahre später noch an das Erlebnis auf Ihrer Webseite denken 😉 Das einfachste Beispiel ist hier wohl die Google-Sucheingabe „do a barrel roll“ oder falls Sie iPhone-Nutzer sind, stellen Sie Siri einmal die Frage: „Siri, was sagt der Fuchs?“ und danach fragen Sie einfach noch einmal 🙂 

 

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten von automatisch personalisierten Webseiten erfahren möchten, vereinbaren Sie hier ein unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Experten.

 

Was wurde eigentlich aus dem Hamsterkiller?

Die Auflösung bin ich Ihnen ja noch schuldig. Natürlich war der kleine Handlungsstrang mit dem gekochten Hamster in der Küche noch nicht beendet.

Geht man mit dem gekochten Hamster zurück in das Zimmer, aus dem man das Tierchen entwendete, steht dort Ed, der außerirdische Hamsterbesitzer neben dem leeren Käfig.

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(c) Lucas Arts – Screenshot von Tentakelvilla.de

 

Gibt man Ed nun den gekochten Hamster zurück, nimmt das Spiel ein jähes und berechtigtes Ende. Soll niemand sagen, dass Hamstermord nicht bestraft wird!

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(c) Lucas Arts – Screenshot von Tentakelvilla.de

Übrigens: Ron Gilbert ist einer der wenigen Menschen, der sich einmal (trotz vorheriger und eingehender Warnung dies nicht zu tun) mit Steve Jobs gestritten hat. Diese wunderbare Geschichte gibt es wie viele weitere Einblicke in die wunderbare Welt der Computerspiele drüben auf seinem Blog grumpygamer.com.

Den vollständigen Spielverlauf von Maniac Mansion in einzelnen Screenshots können Sie sich hier anschauen.

 

Die FonFaces gehen um bei comspace :-D

FonFace 1

Wir können auch drollig, so kurz vor Weihnachten 😉

Es gibt so Geschenke, die bekommt man und fragt sich erstmal „Was ist das denn und was soll ich bloß damit anfangen?“
Unsere Hanna dachte sich: „Ach, erstmal mit zur Arbeit nehmen…“

Und dann passierte folgendes:

  1. Sie klebte das erste Gesicht auf ihren Telefonhörer.
  2. Jemand erriet / mutmaßte / dachte sich aus wer da zu sehen sei
  3. Des-Rätsels-Löserin durfte sich wiederum Wackelaugen und Gesichtszubehör aussuchen und den nächsten Hörer bekleben.

Die FonFaces-Kette war geboren und hier die ersten 5 comspace Telefone mit Gesicht – wer die schönsten Assoziationen in die Kommentare postet bekommt vielleicht noch einen Satz Kleb-Organe ab (gegen Versicherung ein Beweisfoto der ordnungsgemäßen alsbaldigst einzureichen).

Ansonsten gibt es die wunderbare Welt der Wackelaugen bei npw – einem britischen Online Shop mit der vielsagenden Selbst-Beschreibung:

NPW is a retailer of unique, fun & quirky gifts for everyone!

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FonFace 1
FonFace 2
FonFace 2
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FonFace 4
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Big Data – das ist doch kein Thema für den Mittelstand?!

big-data-mittelstand

Big Data war schon 2012 ein vieldiskutiertes Thema. Auch ein namhafter CMS Hersteller und ein Anbieter von Webanalyse-Lösungen griffen bereits das Thema auf. Grund genug für uns zu schauen, was hinter dem Begriff steckt und wo wir als Online-Dienstleister Berührungspunkte sehen sowie die Frage zu stellen:
Ist Big Data auch ein Thema für Mittelstand und Nicht-Online-Unternehmen?

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