How to: Sitecore Content Search – Globale LINQ Filter anwenden

Sitecore Global Linq Filter

Seit der Sitecore Version 7.2. ist es möglich, für die Content Search LINQ Filter zu implementieren, die automatisch bei jedem LINQ Query angewendet werden. Dadurch können “statische” Filter wie z.B. die Einschränkung nach Kontextsprache einmalig angegeben werden und brauchen somit nicht bei jeder Abfrage berücksichtigt zu werden.

Um globale LINQ Filter einzubinden, muss die Pipeline <contentSearch.getGlobalLinqFilters> erweitert werden:

Achtung: Das folgende Beispiel ist bis einschließlich der Sitecore Version 8.1 möglich.

[xml]
<configuration xmlns:patch="http://www.sitecore.net/xmlconfig/">;
<sitecore>
<pipelines>
<contentSearch.getGlobalLinqFilters>
<processor type="Comspace.Demo.GlobalLinqFilter.ContextLanguageLinqFilter, Comspace.Demo.GlobalLinqFilter"/>
</contentSearch.getGlobalLinqFilters>
</pipelines>
</sitecore>
</configuration>
[/xml]

Die Klasse ContentLanguageLinqFilter erbt von der bereitgestellten Basisklasse ApplyGlobalLinqFilters, welche zwei überschreibbare Funktionen bereitstellt:

  • Process(QueryGlobalFiltersArgs args)
  • GetQuery(QueryGlobalFiltersArgs args)

Um nun nach der aktuellen Sprache zu filtern, muss die Query angepasst werden. Hierfür wird die Funktion GetQuery überschrieben:

[csharp]
namespace Comspace.Demo.GlobalLinqFilter
{
public class ContextLanguageLinqFilter : ApplyGlobalLinqFilters
{
protected override object GetQuery(QueryGlobalFiltersArgs args)
{
var query = (IQueryable<SearchResultItem>)args.Query;
return query.Where(i => i["_language"].Equals(Sitecore.Context.Language.Name));
}
}
}
[/csharp]

In diesem Beispiel wird das Objekt args.Query in den Typen IQueryable<SearchResultItem> umgewandelt.

GlobalLinqFilter ab Sitecore Version 8.2

Mit der Sitecore Version 8.2 ändert sich die Verwendung von Queries im Sitecore, sodass ein allgemeines Casting in den Typen IQueryable<SearchResultItem> nicht mehr möglich ist. Wird ein GlobalLinqFilter wie oben beschrieben eingesetzt, wirft Sitecore bereits bei der Initialisierung bzw. beim Öffnen des Sitecore Content Editors eine Exception:

[text]
Das Objekt des Typs "Sitecore.ContentSearch.Linq.Parsing.GenericQueryable`2[Sitecore.ContentSearch.SearchTypes.SearchResultItem,Sitecore.ContentSearch.Linq.Solr.SolrCompositeQuery]" kann nicht in Typ "System.Linq.IQueryable`1[Sitecore.Social.Search.SearchItem]" umgewandelt werden.

[/text]

Und jetzt?

Zu der Verwendung von GlobalLinqFilter existiert keine nennenswerte Dokumentation. Auch Google liefert nur ein mageres Beispiel von Coveo, das aber nicht für Sitecore ab Version 8.2 geeignet ist.

Der daher konsultierte Sitecore Support stellt folgende Lösung zur Verfügung:

[csharp]
public override void Process(QueryGlobalFiltersArgs args)
{
if ((args != null) && (args.Query != null))
{
Type queryElementType = args.QueryElementType;
if (queryElementType == typeof(SearchResultItem))
{
args.Query = this.GetQuery&lt;SearchResultItem&gt;(args);
}
}
}

protected object GetQuery<T>(QueryGlobalFiltersArgs args) where T : IObjectIndexers
{
var query = (IQueryable<T>)args.Query;

return query.Where(i => i["_language"].Equals(Sitecore.Context.Language.Name));
}
[/csharp]

In diesem Beispiel wird nicht mehr die überschreibbare Funktion GetQuery verwendet, sondern eine eigene, generische Funktion implementiert. Ziel ist es, die Query, die im GlobalLinqFilter als Typ object übergeben wird, in den Zieltypen umzuwandeln. Hierfür liefern die QueryGlobalFiltersArgs auch die QueryElementType-Eigenschaft mit.

Problem: Ein Objekt lässt sich nicht mithilfe einer Variablen typisieren.

Lösung: Um GlobalLinqFilter trotzdem anwenden zu können, muss nun also die Process Methode überschrieben werden. Darin wird der übergebene Typ geprüft und anschließend mit einer expliziten Typisierung die GetQuery<T> Funktion aufgerufen.

Vorteil:

  • Es werden nur solche Queries eingeschränkt, die auch erwünscht sind, da die Abfrage explizit in der Process Methode angegeben muss.

Nachteil:

  • Werden mehrere spezielle Typen von SearchResultItem implementiert, z.B. ExtendedSearchResultItem, DateSearchResultItem, etc. muss für jeden dieser Typen eine Abfrage im GlobalLinqFilter eingerichtet werden.

Der Nachteil äußert sich in der Implementierung dann folgendermaßen:

[csharp]
public override void Process(QueryGlobalFiltersArgs args)
{
if ((args != null) && (args.Query != null))
{
Type queryElementType = args.QueryElementType;
if (queryElementType == typeof(SearchResultItem))
{
args.Query = this.GetQuery<SearchResultItem>(args);
}
if (queryElementType == typeof(ExtendedSearchResultItem))
{
args.Query = this.GetQuery<ExtendedSearchResultItem>(args);
}
}
}
[/csharp]

Zusammenfassung

GlobalLinqFilter sind ein probates Mittel, um Queries standardmäßig nach bestimmten Kriterien zu filtern. Kriterien können neben der hier gezeigten Sprache auch Sicherheitskriterien, Templates oder Sites sein. Wenn nicht exzessiv spezielle SearchResultItem Typen implementiert wurden und somit der oben beschriebene Nachteil eher überwiegt, ist die Nutzung von GlobalLinqFilter zu empfehlen.

Übrigens: Wen das Thema Sitecore Content Search interessiert, findet hier einen Einstieg in das Thema Sitecore Solr Content Search – Facettensuche richtig anwenden.

 

Sitecore Solr Content Search – Facettensuche richtig anwenden

Sitecore Solr Content Search

Eine Facettensuche eignet sich insbesondere für folgende Anwendungsfälle:

  • Ermittlung von Kategorien
  • Implementierung einer Sortierungsfunktion
  • Implementierung eines Filterelements auf einer Suchseite

Wie eine Facettensuche implementiert wird, ist in der Sitecore Dokumentation zu finden. Darin wird folgendes Beispiel gegeben:

[csharp]
var results = queryable.FacetOn(d => d.Name);
var facets = results.GetFacets();
foreach (var category in facets.Categories)
{
Console.WriteLine(category.Name);
   foreach (var facetValue in category.Values) {
       Console.WriteLine("{0}: {1}", facetValue.Name, facetValue.Aggregate);
   }
}
[/csharp]

Als Ergebnis erhält man eine Auflistung einer Kategorie (category.Name) aller zugewiesenen Werte des Feldes „Name“ (d.Name).

Beispiel: Produkte nach Serien filtern

Ein Beispiel: Es existiert ein Index mit Produkten. Diese Produkte sind einer Serie zugeordnet. Als Feature möchte man nun alle Produkte einer bestimmten Serie filtern können. Um einen Filter zu implementieren, kann eine Facettensuche wie im oben zu sehenden Beispiel verwendet werden. Es ist lediglich eine Änderung erforderlich:

[csharp]
var results = queryable.FacetOn(d => d[“Serie”]);
[/csharp]

Die Suche ermittelt somit alle Inhalte, die an indizierten Produkten im Feld “Serie” enthalten sind. Das Ergebnis kann anschließend in ein Benutzersteuerelement eingefügt werden.

Facettensuche mit Solr

Wenn eine Facettensuche auf einem Objekt vom Typ Queryable angewendet wird, die zuvor bereits einen Filter enthält, z.B.

[csharp]
queryable.Where(d => d.Language.Equals("en")
[/csharp]

funktioniert die Facettensuche mit Solr nicht mit dem oben angegebenen Beispiel (anders als bei einer Facettensuche mit Lucene), da hier als Ergebnis immer alle Facetten zurückgegeben werden, unabhängig von der Einschränkung durch den Filter.

Solr Hint: Facet.mincount Parameter

Der Grund: Standardmäßig werden bei einer Solr Facettensuche alle Facetten zurückgegeben. Verantwortlich ist hierfür der Facet.mincount Parameter, der als defaultValue “0” zurückgibt. Somit werden auch Facetten zurückgegeben, zu denen der Filter keine Ergebnisse zurückgibt.

Um dieselbe Funktionalität wie bei einer Facettensuche mit Lucene herzustellen, muss der Facet.mincount Parameter überschrieben werden, wie im folgenden Beispiel zu sehen ist:

[csharp]
var results = queryable.FacetOn(d => d[“Serie”], 1);
[/csharp]

Der zweite Parameter der FacetOn() Methode gibt den minimumResultCount an, welcher dem Facet.mincount Parameter entspricht. Gibt man hier beispielsweise den Wert “1” an, wird bei einer Facettensuche nur ein Ergebnis zurückgegeben, dessen Elemente mindestens einmal in einer Suche mit entsprechenden Filtern vorkommen. Im vorherigen Beispiel werden somit nur Elemente aufgelistet, die in der Sprache “en” vorliegen.

Trivia

Der für diesen Anwendungsfall konsultierte Sitecore Support hat das unterschiedliche Verhalten der Facettensuche mit Lucene bzw. Solr als Bug in der Sitecore Version 8.2. rev. 161115 (Update 1) eingestuft und unter der Public reference number 95560 eingeordnet. Als Hotfix wird die Angabe des minimumResultCount wie zuvor beschrieben empfohlen.

Wenn Sie neben der Facettensuche auch noch Ihre LINQ Abfragen verschlanken möchten, finden Sie hier einen weiteren Tipp: How to: Sitecore Content Search – Globale LINQ Filter anwenden

1 Jahr e-Spirit Usergroup – ein Rückblick

ESUG Gründungsveranstaltung

Die e-Spirit Usergroup (kurz ESUG) traf sich vor rund einem Jahr zur ersten Veranstaltung und hat nun offiziell den Status eines eingetragenen Vereins verliehen bekommen.

Die ESUG bietet FirstSpirit-Entwicklern und -Anwendern eine Community zum Austausch und Netzwerken – unabhängig vom Hersteller. Dabei verfolgt der Verein ausdrücklich keine kommerziellen Ziele.

Was ist die e-Spirit Usergroup?

Die e-Spirit Usergroup ist eine unabhängige Community für Anwender, Kunden und Partner. Diese sorgen in Zusammenarbeit für die Erarbeitung von praxisnahen Lösungen und Features und damit für eine verbesserte Kundenorientierung.

Einerseits können so Synergien durch den aktiven Austausch von Erfahrungen und Wissen geschaffen und genutzt werden, andererseits dient die ESUG gegenüber dem Hersteller e-Spirit als Interessenvertretung.

Themen auf den e-Spirit Usergroup Treffen

Hier ein Überblick über Themen, die im Rahmen der Veranstaltungen der Usergroup bereits behandelt wurden:

  • Generische Suchfunktion auf Basis von Solr
    Hier wurde eine Suchintegration vorgestellt, die mit Apache Solr auf Basis der FirstSpirit UX-Bridge entwickelt wurde. Die performante und skalierbare Suchfunktion geht über eine Volltextsuche hinaus, indem sie die Inhalte im Suchindex mit zusätzlichen Metadaten anreichert und alle Funktionen und Komponenten mitliefert, die für die Suche im Front- und Backend benötigt werden.
  • Betrieb von Web Content Management System-Infrastrukturen
    In einem anschaulichen Praxisbericht wurden Einblicke in die internen Abläufe und Prozesse des Betriebs einer WCMS-Umgebung gegeben und diskutiert. Wie werden kundenseitige Änderungswünsche aufgenommen, konzeptioniert und umgesetzt? Welche Erfolgsfaktoren sind für die jeweiligen Service-Level entscheidend und wie wird ein Wissenstransfer in Richtung Entwicklung realisiert und dokumentiert?
  • Portallösungen auf Basis von Liferay
    An konkreten Einsatzszenarien von Enterprise-Portalen auf der Grundlage von Liferay wurde das Zusammenspiel dieser Software mit FirstSpirit verdeutlicht. Neben der Vorstellung und näheren Betrachtung der Open Source-Portallösung stand auch die Integration in bestehende Umgebungen im Fokus. Eingegangen wurde auf den Funktionsumfang und die Stärken, aber auch auf die Herausforderungen, die bei solchen Projekten auftreten können.
  • Leadmanagement und Inbound-Marketing
    In diesem Panel drehte sich alles um die Qualifizierung von Leads und Conversions. Durch Analyse können die idealen Kommunikationskanäle bestimmt werden. Qualitativ hochwertige Inhalte ermöglichen eine relevante, differenzierte User-Ansprache. Durch personalisierbare Webseiten-Elemente wird die Segmentierung und zielgruppenspezifische Kommunikation zusätzlich unterstützt und durch Mehrwerte für die Nutzer, wie e-Books, Downloads oder Webinare kann die Conversion verbessert werden. Auch hier kann eine CMS-Technologie durch automatische Prozesse, wie der Versand einer Follow-Up E-Mail, das Marketing unterstützen.

Diese Themen machen in ihrer Bandbreite den Mehrwert und praktischen Nutzen einer Usergroup deutlich.  

Win-Win-Situation

comspace ist Gründungsmitglied der e-Spirit Usergroup und mit seinem Geschäftsführer Andreas Kämmer auch im Vorstand vertreten. Unsere Kunden profitieren gleich mehrfach: Einerseits laden die Usergroup-Veranstaltungen auch alle FirstSpirit-Kunden zum aktiven Netzwerken und fachlichen Austausch ein, andererseits können wir unser langjähriges Wissen aus zahlreichen FirstSpirit Projekten einbringen und weiter ausbauen.

Der fachliche Austausch schafft eine Win-Win Situation für alle Seiten. Der Hersteller kann seine Partner und Kunden aus erster Hand über seine Strategien und Zukunftspläne informieren. Die Usergroup wiederum kann eine direkte Einschätzung zu geplanten Funktionen und Features geben und Kundenfeedback und -bedürfnisse an den Hersteller weiterleiten.

Jeder Teilnehmer kann sich mit seinem Wissen, aber auch seinen Problemen und Anliegen in die Veranstaltungen einbringen. Daher unsere Einladung an Sie:  Die Usergroup ist eine offene Community und freut sich stets über neue Mitglieder!

Der lange Weg zum Verein

Die Gründungsveranstaltung liegt nun ziemlich genau ein Jahr zurück. Am 26. Januar 2016 stieß das erste Usergroup-Treffen bereits auf großes Interesse. Mittlerweile hat sich die Mitgliederzahl stetig erhöht. Seit dem 04.10.2016 ist die e-Spirit Usergroup nun auch offiziell ein eingetragener Verein. Die Satzung regelt hierbei alles Notwendige rund um Rechte und Pflichten der Mitglieder und des Vorstands, Zweck des Vereins und Voraussetzungen zur Mitgliedschaft. An dieser Stelle sei nochmals die Gemeinnützigkeit des Vereins betont.

Ausblick

Mit der Vereinsgründung hat die ESUG einen großen Schritt nach vorne gemacht und mit den regelmäßigen Veranstaltungen bietet sie eine hervorragende Plattform, sich mit anderen Experten abseits vom Arbeitsalltag zu den technischen Möglichkeiten von FirstSpirit auszutauschen. Der intensive Dialog unter Partnern und Kunden und das Vorstellen von Anwendungsbeispielen, neue Modulen, Schnittstellen-Implementierungen etc.  stehen bei den Treffen im Vordergrund.

Übrigens: Das nächste Treffen der e-Spirit Usergroup findet am 07. Februar 2017 am Sheraton Airport Conference Center in Frankfurt statt. Seien Sie dabei und melden Sie sich noch an!

Für das Event sind Vorträge zu folgenden Themen geplant:

  • Content-as-a-service (CaaS) – Ein erster Erfahrungs- und Meinungsaustausch
  • Celum Connect – Die Anbindung von Celum an FirstSpirit
  • Modulintegration: Anbindung des Universal Messengers an Monday Webforms
  • Ein offener Meinungsaustausch: Neues (inkrementelles) Vorgehen bei den Versionen

Des Weiteren ist ein interaktives Forum vorgesehen, in denen parallel diese Themen diskutiert werden können:

  • Performancefragen zu FirstSpirit und an e-Spirit
  • Die Migration auf Version 6
  • Das neue e-Spirit Partnermodell

Wir freuen uns auf jeden Teilnehmer und jeden Beitrag zur Weiterentwicklung der ESUG!

Von Content Management bis New Work: Die digitalen Trends 2017 unserer Experten

Digitale Trends 2017

Digitale Trends 2017Der Anfang eines Jahres ist häufig der Zeitpunkt, an dem man zurückschaut auf das, was im vergangenen Jahr erreicht worden ist, und sich mit dem beschäftigt, was das vor einem liegende Jahr an Entwicklungen und Themen bringen wird. Auch wir bei comspace haben dies getan: In diesem Beitrag fassen einige unserer digitalen Experten für Sie zusammen, welche Trends oder weiterhin prägenden Entwicklungen sie für ihren jeweiligen Fachbereich für die kommenden Monate und darüber hinaus sehen. Von Content Management über Digital Marketing und Webdesign bis zu Human Relations – gewinnen Sie im Folgenden einen Einblick in unsere ganz persönlichen digitalen Prognosen.

Content Management Systeme

von Johannes Tappmeier, Account Management

Nahtlose Integration von Unternehmenssystemen

In unserem Vertriebsalltag erleben wir immer wieder die Herausforderung vieler Unternehmen, unterschiedliche, nicht miteinander kommunizierende Unternehmenssysteme parallel bedienen und pflegen zu müssen. Dies kostet viel Zeit, ist fehleranfällig und verschenkt Potential für eine konsistente Kundenansprache.

Die Entwicklung zum nahtlosen Zusammenspiel von Backend-Systemen, die für verschiedene Funktionalitäten im Marketing- und Sales-Prozess verantwortlich sind wie:

ist unaufhaltsam und für den Geschäftserfolg essentiell. Ziel sollte es sein, Systeme durch intelligente Schnittstellen und Automatismen miteinander zu verbinden. So entsteht eine integrierte, unternehmensübergreifende Plattform, auf der alle erforderlichen Geschäftsprozesse mit unterschiedlichen Rollen und Rechten abgebildet und gesteuert und damit Redundanzen vermieden werden können.

Automatisierte Personalisierung

Durch eine optimale Integration der Unternehmenssysteme bietet sich auch die Chance, Workflows zu automatisieren und Angebote für potentielle Kunden zu personalisieren, um diese auf ihrer Customer Journey vom ersten Interesse an dem Unternehmensangebot bis zum After-Sales-Service zu begleiten. Aus Datenanalysen der verknüpften Systeme lassen sich Bedarfe und Persona Verhalten ableiten. Als Ergebnis können Unternehmen relevante und individuell angepasste Informationen, Zusatzangebote und Services für einzelne Kunden entwickeln und automatisiert anbieten.

Im Marketing können die Unternehmens- und Produkt-Webseiten durch die oben bereits erwähnten Datenquellen und digitale Erkenntnisse über das individuelle Verhalten der Kunden automatisch angepasst werden. Die Relevanz für die Kunden wird dadurch erzeugt, dass mehr Inhalte gezeigt werden, die der Kunde sehen will und weniger, die für den Kunden uninteressant sind.   

Dezentrale Redaktionsprozesse

Insbesondere für international tätige Unternehmen ist der Einsatz von professionellen Content Management Systemen wichtig, die die dezentrale Pflege und Verteilung von Inhalten ermöglichen, um länderspezifische Angebote und Besonderheiten berücksichtigen und schnell und flexibel auf Änderungen reagieren zu können. 

Der Trend liegt dabei weniger in den schon länger möglichen dezentralen Redaktionsprozessen, als vielmehr in der immer individuelleren Arbeitsweise der Redakteure. Distributed Teams, die nicht nur weltweit verteilt sind, sondern von Unternehmensstandorten, aus dem Home Office oder direkt beim Kunden arbeiten, sind dabei sowohl auf dezentrale Redaktionsprozesse angewiesen als auch auf flexibel an weltweite Zeitzonen und an New Work Modelle angepasste Arbeitszeiten.

Weitere Entwicklungen in Content Management und Marketing haben wir auch in diesem Blogbeitrag aufgezeigt.

E-Commerce

von Marcus Knittel, Account Management

Das Übersetzen der technologischen Möglichkeiten in echten Kundennutzen ist eine der zentralen Herausforderungen im E-Commerce 2017. Für den Shop-Betreiber kommt es immer mehr auf das effektive Zusammenspiel von Commerce, Content und Customer-Orientation an. Reine Shop-Funktionalitäten müssen durch zielgruppen- und themenbezogene Inhalte, einen individuellen Kundenservice und Analysemöglichkeiten aus verschiedenen Datenquellen ergänzt werden, um die Kunden optimal zu erreichen. Dafür werden integrierte und vordenkende Systeme benötigt, die im Hintergrund sinnvoll miteinander kommunizieren. So können auch die Mitarbeiter, die diese Kundenerlebnisse im Hintergrund schaffen, effizient und fokussiert arbeiten.

Sowohl im B2C- als auch für den B2B-Commerce gibt es also auch in 2017 noch viel Potential. Die konsequente Digitalisierung von Handelsprozessen und die Einbindung aller Vertriebskanäle und Geschäftspartner in eine einheitliche E-Commerce-Strategie steigern Wertschöpfung und Wachstum.

Digital Marketing

von Marco Hüsener, Marketing

Personalisierung und Automatisierung

Für mich steht in diesem Jahr die personalisierte Kundenansprache als fortschreitender Trend im Fokus. Dazu benötigt man einerseits die Technologie, welche die Daten erhebt und aufbereitet, und andererseits das Verständnis und die Ressourcen auf Marketing-Seite, um die Möglichkeiten zu erkennen und inhaltlich mit Leben zu füllen. Marketing und Technologie verzahnen sich zunehmend – das macht vieles vielleicht auf Anhieb nicht einfacher, aber es sorgt definitiv für spannende Entwicklungen und Innovationen. Richtig genutzt profitieren beide Seiten (also Kunde und Anbieter) von personalisierten Marketingmaßnahmen: Die Kunden erhalten auf ihre Interessen und ihr Kaufverhalten abgestimmte Angebote und Informationen. Die Anbieter lernen ihre Kunden zunehmend besser kennen, können automatisierter zielgruppenorientierten Content ausspielen und dadurch die Kundenbindung erhöhen.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz, sei es in Form von Assistenten, wie Chatbots oder anderen Algorithmen, werden den Einzug ins Marketing fortsetzen und im Mainstream ankommen. Die Einsatzmöglichkeiten der Dienste sind nahezu unbegrenzt und werden vorerst in den Bereichen Service und Kundensupport Einzug halten. Die Verknüpfung mit nutzerbezogenen Daten werden aber den echten Mehrwert solcher Dienste zu Tage bringen.

Beispielsweise sind hinzugezogene Standortdaten bei einer Hotelbuchung oder die informationsangereicherte Navigation per Smartphone unter Berücksichtigung meiner Route, Reisegeschwindigkeit und verfügbaren Verkehrsdaten nützliche Anwendungsszenarien. 

Die Assistenzsysteme betrachte ich daher persönlich als eine Bereicherung, da diese Services noch weit entfernt sind von der selbstlernenden KI und der Mehrwert durchaus gegeben ist.

Weitere interessante Informationen zu dem Thema finden Sie hier:

10 Anwendungsfälle für KI

Microsoft setzt auf künstliche Intelligenz und Chatbots

Online Marketing

von Linnea Bak, Online Marketing

Mobile Suche – An der mobilen Optimierung führt 2017 kein Weg mehr vorbei

Die mobile Suche ist in den letzten Jahren in einem rasanten Tempo gewachsen und zeigt keine Anzeichen für eine Verlangsamung. Der Besucher-Traffic verlagert sich vom Desktop weg hin zu Smartphones und Tablets.

Seit einigen Jahren unternimmt Google viele Schritte, die signalisieren, dass nicht das Desktop, sondern das mobile Endgerät als die Standard-User Experience betrachtet werden sollte. Vor kurzem hat Google angekündigt darauf hinzuarbeiten, ihren primären Suchindex sukzessiv auf „mobile-first“ umzustellen.

Bereits jetzt ist die mobile Optimierung eine sehr wichtige SEO-Strategie. Sie wird 2017 weiterhin an Bedeutung gewinnen. Wenn Sie mit responsivem Webdesign oder dynamische Bereitstellung ihren Content für die Darstellung auf allen Bildschirmgrößen angepasst haben, sollten Sie gut aufgestellt sein.

Wenn die mobile Version ihrer Website eine eigene URL hat (zB m.ihredomain.de), sollten Sie einige Empfehlungen von Google hierzu beachten. Websites, die nicht für Mobilgeräte optimiert sind, werden weiter Positionen in den Google Suchergebnissen verlieren. Auf dieser Seite von Google können Sie Ihre Website auf Mobilgerätefreundlichkeit  testen.

Social Media und Content Marketing

von Alex Kahl, Social Media Strategie

Im Social Bereich sehe ich derzeit keine Mega-Trends. Vielmehr wird man sich noch mehr auf (Live)-Video und Stories konzentrieren. Seien es Facebook, Instagram oder auch Snapchat. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in großartigem Content, der den Kunden einen echten Nutzen bringt. Der Content wird für mobile first entwickelt und die User Experience in den eigenen Kanälen wird ständig verbessert. 

Eine Sache, die wir uns insbesondere online immer und immer wieder vor Augen führen müssen ist: Niemand da draußen wartet auf unsere Inhalte! Wir müssen jede Sekunde mit unseren Wettbewerbern um die Aufmerksamkeit unserer Leser und Nutzer, der täglichen Arbeit unserer Kunden, mit den Nachrichten und Game of Thrones konkurrieren.  

Also machen wir unseren Nutzern den Content so einfach wie möglich zugänglich, schneiden den Content auf den Kontext der Kanäle in denen sie sich bewegen genau zu, machen den Content absolut relevant für den individuellen Nutzer und liefern den Content so schnell wie möglich aus, damit die Entscheidung der Nutzer für unseren Content fällt.

Webdesign

von Axel Salder, Frontend Entwicklung

Seit geraumer Zeit, so scheint es, sehen Webseiten relativ ähnlich aus. Der Aufbau unterscheidet sich nur marginal. Gerade mobile Ansichten zeigen meist eine 1-spaltige Version der Module. Mit einer neuen Methode namens CSS Grid Layout könnte ein wenig Abwechslung ins Spiel kommen. Sieht die Unterstützung der Browser aktuell noch recht mager aus, so ändert sich dies vermutlich im März. Dann nämlich erhalten auch die Browser Firefox und Chrome Unterstützung für CSS Grid Layout. Hoffen wir, dass diese Tatsache den Designern etwas mehr Experimentierfreudigkeit einhaucht!

Hosting

von Benjamin Heilmann, Account Management

Beim Betrieb einer nicht übermäßig komplexen Infrastruktur hat das klassische Hosting weitgehend ausgedient. Den Markt für IaaS (Infrastructure as a Service) bedienen heute vorwiegend die Platzhirsche Microsoft (mit dem Clouddienst „Azure“) und insbesondere Amazon mit AWS. Auch den Sicherheitsaspekten deutscher Unternehmen haben diese Platzhirsche mittlerweile Rechnung getragen: So betreiben Amazon und Microsoft Rechenzentren u. a. in Frankfurt a. M. Auch Google plant den Aufbau eines RZ in der Mainmetropole.

Bei der Wahl des passenden Clouddienstes und der Skalierung sollte eine umfängliche Beratung allerdings nicht zu kurz kommen. Der Grad an Komplexität, den der Aufbau einer Cloud-Infrastruktur bedeutet, ist nicht zu unterschätzen.

Die Agentur oder der Hosting-Provider können durch zusätzliche Leistungen wie das Monitoring der Plattform und der Anwendungen, der Definition eines geeigneten Backup-Plans, einen 24/7 Service mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung diese Komplexität ein Stück weit reduzieren bzw. verlagern.

Welchen Mehrwert das Verlagern der Infrastruktur von physischen Servern in die Cloud bietet und welche Herausforderungen damit verbunden sind, erklärt Ihnen Johannes Tappmeier, Head of Account Management, in diesem Video.

Human Relations

von Sarah Biendarra, People and Culture

Das Thema Digitalisierung macht auch vor HR nicht halt. Einen großen Umschwung in Richtung Virtual Reality-Arbeitgebermarketing, Chatbot-Recruiting oder Bewerberauswahl mit People Analytics sehe ich in diesem Jahr aber nicht. Vielleicht in 2020. 😉 In den kommenden Monaten muss HR deutlich interdisziplinärer werden, d.h. HR ist nicht mehr nur “was mit Menschen”, sondern auch “was mit Menschen und IT”. Das bedeutet für mich nicht nur Google Analytics für die Jobseite, sondern auch Arbeitgebermarketing über Social Media und Recruiting via Direct Sourcing. Darüber hinaus muss sich HR mehr Marketing- und PR-Themen annähern und sich generell stärker vernetzen, sowohl innerhalb des eigenen Fachbereichs als auch mit anderen Disziplinen.

von Hanna Drabon, Spende dein Talent

Im Rahmen meiner Gespräche mit  Unternehmen steht immer wieder das Thema “Digitale Führung” im Fokus. Wie kann man die “Arbeit 4.0” in die Unternehmens- und Arbeitskultur einbinden? Was heißt eigentlich “Digitales Arbeiten”? Wie kann ich meine Mitarbeiter und besonders meine Führungskräfte bei diesem Wandel begleiten?

Unternehmens- und kulturindividuelle Antworten auf diese Fragen zu finden wird zur Herausforderung der nächsten Jahre für Unternehmen aller Branchen. Dabei spielt zwar auch die technische Digitalisierung, wie die Nutzung kollaborativer Tools und Methoden eine Rolle, es bedarf jedoch auch den Fokus auf ein stärkeres zwischenmenschliches Networking über Abteilungen und Hierarchien hinweg. Denn die in der Gesellschaft bereits gelebte digitale Vernetzung ist in der Arbeitswelt noch nicht überall angekommen. Hier geht es darum, starre Hierarchien aufzulösen zugunsten kleiner, agiler und interdisziplinär arbeitender Teams, die ihr Wissen miteinander teilen. So entstehen Ideen, die Herausforderungen schneller und intelligenter lösen werden.

Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung der Arbeit, ob bei Arbeitszeit oder -ort. Flexible Rahmenbedingungen, die sich der individuellen Lebensphase anpassen, schaffen Freiräume für  mehr Motivation und Innovation.

Welche interessanten Entwicklungen oder Trends seht ihr in eurem digitalen Arbeitsumfeld? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

Gibt es noch Mega-Trends im Content Management?

Mega Trends im Content Management

Für einen aktuellen Artikel haben wir uns Gedanken über die digitalen Trends 2017 gemacht. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die wirklich großen Trends der kommenden Jahre erst ums Eck gedacht mit Content Management in Zusammenhang gebracht werden können.

Die daraus entstehende Wirkung, Komplexität und vor allem Möglichkeiten sind aber umso beeindruckender:

Mega Trends im Content Management

Sprach-Dienste und Assistenten

Sprach-Dienste werden in 2017 mit Siri, Amazon Echo und Google Home weiter Einzug ins Leben der Late Adopters halten. Das bedeutet auf mittelfristige Sicht eine zusätzliche Ausrichtung von Content nicht nur auf Text und Bild, sondern auch auf den Klang. Was heute noch skurill wirken mag, wenn Menschen versuchen Siri Kommandos zu zu brüllen oder sich am Frühstückstisch von Amazons Alexa die Nachrichten vorlesen lassen, wird in Kürze alltägliches Nutzungsverhalten werden.

Warum?
Weil es so intuitiv und einfach ist. haben sich Nutzer erst einmal daran gewöhnt und eine Nutzungsart akzeptiert, werden die Geräte und Kanäle schlagartig zunehmen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: “Hey Siri schalte das Licht ein” geht in der Tat schneller, als zum Lichtschalter zu gehen oder die smarten Glühbirnen per App einzuschalten.

Was bedeutet das für Content Management und Marketing?

Ganz einfach: In den kommenden Monaten lernen die Nutzer mit ihren Diensten zu sprechen. Und ich sage hier bewusst: Mit ihren Diensten – nicht mit ihren Geräten. Denn die Geräte werden austauschbar. Es wird egal sein, ob ich Siri, Alexa oder Google Home zu rufen werde “Bitte neues Waschmittel bestellen!”. Die Sprachdienste nehmen den Befehl entgegen und ordern bei dem Dienst, der erreichbar ist oder wo ich Stammkunde bin.

Das bedeutet auch: Vor allem in Textform müssen Inhalte für den Sprachkanal neu gedacht werden. Was heute als schriftlicher Text formuliert wird, ist nicht automatisch geeignet einem Nutzer vorgelesen zu werden. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Amazon-Bestellungen per Sprachbefehl bereits sehr gut funktionieren. Bei komplexem Produktangebot greife ich aber automatisch zur Rückversicherung über ein Device mit Bildschirm.

Zukünftig werden Kunden Navigation und Suche durch komplexere Inhalte per Sprachbefehl erwarten. Und hier werden Personalisierung und intelligente Assistenzsysteme einen großen Teil beitragen, denn sie verringern Komplexität. Und zu hohe Komplexität bedeutet in der Sprachinteraktion verlorene Zeit und Fehleranfälligkeit

Virtual und Augmented Reality

Augemented Reality könnte mit dem iPhone 8 in den Massenmarkt kommen. Es gibt einige Experten, die hier im Spätsommer ein Produkt von Apples neuem Campus erwarten, das in einem Wochenende 60 bis 70 Millionen Geräte in den Markt bringen könnte. Damit würde Augmented Reality auf einen Schlag einer breiten Kundenmasse zugänglich gemacht. Diese Aussicht lässt sich durchaus mit der massenhaften Veränderung vergleichen, die Apple vor ziemlich genau 10 Jahren durch das erste iPhone hervorgerufen hat: Plötzlich waren Smartphones benutzbar und das Ökosystem der Apps war geschaffen.

Chatbots und intelligente Assistenten

Intelligente Assistenten und Textroboter – seien es automatisch durchgeführte Chats mit Kunden als Konversions-Kanal, zur Informations-Vermittlung und Service-Abwicklung oder automatisiert individualisierte und gepostete Meldungen in Social Networks wie wir es in der vergangenen US-Wahl erlebt haben: Maschinell durch Algorithmen erstellter Text, der auf Nutzer-Rückmeldungen reagiert, wird nicht nur durch Spracheingabe, sondern auch durch Textkommunikation wie wir sie aus SMS und Messengern kennen weitere Einsatzfelder besetzen.

Kunden werden sich für die Anbieter entscheiden, die ihre präferierten Kanäle bespielen und den bequemsten Zugang zu Produkten und Leistungen bieten.

Verständlicherweise stellen Sie sich nun die berechtigte Frage:

“Wer soll die ganze Arbeit machen?”

Vermutlich liegt mittelfristig die Lösung auf diese Frage, die sich natürlich bei all den Kommunikations-Kanälen, Content-Formaten und auf Millionen indiviudelle Nutzer angepasste Einzelinhalte stellt im Ausgangsproblem: Automatisierung nach menschlicher Vorarbeit.

So wie es in den Fabrikhallen dieser Welt auch funktioniert: Von Menschen programmierte und eingerichtete Maschinen erledigen einen Großteil der Arbeit automatisch. Der Mensch greift für die Individualisierung manuell ein.

5 Fragen zu gelungenem Projektmanagement

comspace Siteclinic Karrierewebseiten Optimierungspotenzial HRIC 2016

Das Projektmagazin hat im Zuge einer Blogparade die folgenden Fragen gestellt:

1. Ist ein guter Projektleiter mit jeder Methode erfolgreich?

und

2. Was glauben Sie, was ein Projektleiter in erster Linie braucht, um komplexe Projekte im Griff zu behalten?

Mit unserer Teilnahme an der Blogparade wollen wir der Frage auf den Grund gehen, was wichtiger ist: Die Projektmanagement-Methode oder die Persönlichkeit des Projektleiters, aber auch ganz praktische Erfahrungen aus dem Projektleiter-Alltag erfragen.

Projekt-Management stellt bei comspace einen großen Bestandteil des Tagesgeschäfts dar. Darum haben wir unsere Mitarbeiter_innen gebeten, die beiden Fragen von Projektmagazin und 3 weitere, die wir uns selbst gestellt haben, zu beantworten. Hier habe ich die Antworten von Tatev und Tilmann einmal zusammen gefasst:

1. Was war die wertvollste und lehrreichste Erfahrung (positiv oder negativ), die Du in Deiner Projektmanagement Karriere gemacht hast und warum?

Tatev:
Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass der Spruch “Sage mir wie dein Projekt startet und ich sage dir, wie es zu Ende geht” wirklich Wahrheitsgehalt hat. Leider passiert es immer wieder, dass Anforderungen zu Beginn des Projektes rein kommen, die sehr ungenau sind und somit einen labilen Grundstein fürs Projekt legen, wie z. B. “macht das, wie der Wettbewerber es hat.”

Eine besonders positive Erfahrung hatten wir in einem agilen Projekt, in dem wir als eine der unzählig vielen Dienstleistern tätig waren. Da wir nie in den Scrum Plannings dabei waren, konnten wir oft das Big Picture nicht erkennen und wussten im Team nicht, was am Ende des Sprints wirklich als Ergebnis rauskommen sollte. Nach mehrmaligem Insistieren wurden wir endlich durch Telefonkonferenz in die Plannings eingebunden und konnten ab dann eine enorme Effizienz im Team, sowie eine immer besser laufende Zusammenarbeit mit dem Kunden feststellen!

Tilmann:
Wertvoll und lehrreich? Im Projekt ist nur das “Wir” erfolgreich. Ist ein Projekt erst einmal in einer Situation bei der es darum geht seine Position zu schützen, nur seine “Munitionskisten” für die Eskalationen zu füllen ist das Projekt quasi gescheitert.

Positiv war die Erfahrung, dass ich von anderen Projektleitern gelernt habe, immer Erledigungstermine an Arbeitspakete zu schreiben. Selbst wenn die Termine nicht gehalten werden konnten, ist eine Aufgabe ohne einen Termin nicht ausreichend definiert. Ein “das wird schon” hilft nicht.

2. Mit welcher Projektmanagement-Methode hast Du die besten Erfahrungen gemacht und warum?

Tatev:
Je nach Projektkategorie und -Größe sollte die Auswahl der Methoden und Tools natürlich maßgeschneidert sein. Ich persönlich halte die Methode der Projektstrukturierung (PSP) für das wichtigste Planungsinstrument des Projektleiters. Darüber hinaus gehe ich vom Minimalen aus: ein Terminplan und ein Kostenplan inkl. die Ressourcenplanung reicht meistens aus, einen guten Überblick zu behalten und das Projekt zu tracken.

Tilmann:
Ich denke eher in Werkzeugen oder Instrumenten beim Projektmanagement. Dazu gehören eben vor allem die Strukturpläne und deren Fortschreibung im Projekt. Da ich nach IPMA im Level D zertifiziert bin, finde ich den Ansatz aber auch gut, dass es neben den Werkzeugen auch um den ganzheitlichen Blick auf das Projekt geht.

3. Ist ein guter Projektleiter mit jeder Methode erfolgreich? bzw. Was ist wichtiger: Die Projektmanagement-Methode oder die Persönlichkeit des Projektleiters?

Tatev:
Einen guten Projektleiter macht seine Persönlichkeit sowie seine strukturierte Arbeitsweise aus. Daher glaube ich, dass ein guter Projektleiter auch die für ihn adäquaten Methoden für sich herausfindet und aktiv anwendet.

Grundsätzlich sollte sich aber keine Projektleitung hinter einem System bzw. Tool verstecken. Denn Projektleitung ist in erster Linie lebendige und persönliche Kommunikation mit allen Stakeholdern!

Tilmann:
Sowohl als auch. Ich glaube nicht jeder kommt mit jeder Methode zurecht und nicht jede Methode passt ins Projekt. Daher ist ja das ganze Projektumfeld so wichtig

Was glaubst Du, was ein Projektleiter in erster Linie braucht, um komplexe Projekte im Griff zu behalten?

Tatev:
Strukturierte Denkweise; Die Fähigkeit, das Team zu motivieren und eine offene Vertrauenskultur im Team zu schaffen, um rechtzeitig ehrliche Rückmeldungen zu Meilensteinen, Problemen und gebuchten Zeiten zu erhalten.

Gute Kommunikations-Skills sowie eine Macher- / Treiber-Mentalität und Dynamik.

Tilmann:
Durchblick und Organisationsvermögen. Außerdem ist es eben wichtig, sich immer Gedanken darüber zu machen, wie der tatsächliche Fertigstellungsgrad ist in einem Arbeitspaket. Hier herrscht aus verschiedenen Gründen der Hang zu Verschleiern und zu Ungenauigkeiten.

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig zu Beginn des Projektes ist, festzulegen wie die Fertigstellungsgrade gemessen werden. Eine Meilensteinplanung und die Meilensteintrendanalyse geben mir da zu wenig Infos über Steuerungsmöglichkeiten.

Welchen praktischen Tipp würdest Du jemandem geben, der neu mit dem Aufgabenfeld Projektmanagement in Berührung kommt?

Tatev:
Die Betroffenen zu Beteiligten machen! Es ist unglaublich, wie viel schief laufen kann, wenn man in einem komplexen Projekt nicht alle Dienstleister an einen Tisch zusammenbringt und miteinander direkt kommunizieren lässt. Dazu gehört auch alle wichtigen Stakeholder rechtzeitig zu informieren, abzuholen und in das Projekt-Geschehen zu integrieren. Manchmal auch nach dem Prinzip “Tue Gutes und rede darüber”.

Tilmann:
Einen Satz aus den Seminaren zur Vorbereitung der Zertifizierung klingt mir immer noch nach: „Sage mir wie dein Projekt anfängt und ich sage dir, wie es endet.“ Ich glaube die Anfangsphase eines Projektes wird immer unterschätzt. Leider. Die richtigen Weichen stellen und lieber etwas mehr Zeit in das Projekt-Design investieren und tatsächlich eine Stakeholder-Analyse fahren und Ziele genau definieren sind gut investierte Aufwände. Eine festgefahrenen Projektsituation läßt sich nicht so einfach retten. Aber natürlich braucht es das Standing von Neulingen gerade wenn man so in das Projektmanagement reinwächst.

Und ganz wichtig ist: Hört zu. Denn nur wer zuhört erkennt alle Erfolgsfaktoren für das Projekt.

Vielen Dank an Tatev und Tilmann für die Einblicke in ihre Erfahrung und Know-how als Projektleiter.

Servus! aus München von der Sitecore Usergroup

Auch das neue Jahr startet wieder mit einem herausragenden Sitecore Usergroup Treffen, das erste Mal im Süden Deutschlands, in München. Dank der Firma CELUM durften wir dieses Mal Gäste in den wunderschönen Design Offices im Arnulfpark München sein.

Eingang zum DesignOffice

Die Agenda

Die Agenda versprach auch dieses Mal wieder hochinteressante Themen:

    • Gerd Laski & Michael Sahlender, CELUM: Besser, schneller, effektiver – Wie Sie mit Digital Asset Management Ihre Geschäftsprozesse optimieren
    • Friederike Heinze, comspace: CELUM Connector und das Sitecore Data Exchange Framework
    • Maksym Ponomarenko, netzkern AG: Sitecore und Salesforce
    • Christian Handel, ecx.io – an IBM company: Getting Started with Unicorn Item Synchronization
    • Mark Cassidy, CassidyConsult: An awesome presentation about the Rules Engine
    • Chris Wojciech, netzkern AG: Build a very simple Website Demo with Sitecore Experience Accelerator (SxA)
    • Get Together im Augustiner-Keller zu München

Kurzvorstellung CELUM – Das Digital Asset Management

Im ersten Beitrag des Tages stellten sich die Gastgeber von CELUM, der Geschäftsführer Deutschland Michael Sahlender und der Director Partner Management Gerd Laski vor und erläuterten, was ihr Produkt CELUM DAM für Vorteile und Nutzen bietet. So können über das DAM die Rechte an digitalen Medien zentral verwaltet und gesteuert werden. Außerdem kann verfolgt werden, welche Inhalte in welche Kanäle publiziert wurden. Zusätzlich bietet das CELUM DAM viele Schnittstellen zu anderen Systemen, sei es ERP/PIM, Ecommerce oder andere Umgebungen. Weitere Informationen zum CELUM DAM gibt es hier.

Präsentation CELUM

CELUM Connector und das Sitecore Data Exchange Framework

Die Vorstellung von CELUM bot eine gute Überleitung zum eigentlich Sitecore Thema – Ein Celum Connector, der mithilfe des Sitecore Data Exchange Framework umgesetzt wurde. In der kurzweiligen Präsentation (Wenn die Hardware nicht so mitmacht wie geplant, muss man eben improvisieren…;-)) konnte Friederike Heinze (@ilovesitecore) allen Interessierten aufzeigen, wie einfach die Contentpflege mit direkt synchronisierten Inhalten aus dem CELUM DAM ist.

CELUM Connector
CELUM Connector – Hardware Herausforderung

Und was steckt dahinter?

Für den CELUM Connector bzw. die Synchronisation zwischen DAM und CMS wird das Sitecore Data Exchange Framework verwendet. Was genau dahinter steckt, beschreibt Friederike in einem eigenen Blogbeitrag.

Leadgenerierung mit Sitecore und Salesforce

Wie auf einfache Art und Weise Leads im CRM System Salesforce generiert werden können, hat Maksym Ponomarenko mit dem Salesforce Connect Module demonstriert. So können beispielsweise im Zusammenspiel mit dem Web Forms for Marketers Modul einfache Save Actions implementiert werden, die bei einer Newsletter-Anmeldung oder einer Kontaktanfrage Formularinhalte direkt ins CRM aufnehmen.

Salesforce CRM Modul

Unicorn Item Synchronization

Jeder, der sich schon einmal mit dem Sitecore Habitat auseinandergesetzt hat, wird zumindest auch schon etwas über das Serialisierungstool Unicorn gehört haben, mit dem Sitecore Items in verschiedenen Umgebungen synchronisiert werden können. Im Gegensatz zu Team Development for Sitecore (TDS), das als kommerzielles Produkt von Hedgehog vertrieben wird (die Kollegen von Hedgehog durften wir bei der letzten SUG als Gäste begrüßen), ist Unicorn als OpenSource im Git verfügbar. Somit kann es frei und vor allem einfach per NuGet Package installiert werden:

PM> Install-Package Unicorn

Christian Handel hat in seinem Beitrag veranschaulicht, wie Unicorn eingerichtet werden muss und wie es grundsätzlich funktioniert. Als rein dateibasierte Synchronisation werden Änderungen live übernommen und können mit bewährten Versionierungstools wie Git, TFS oder SVN verteilt werden. Die YAML-basierte Item Serialisierung ermöglicht dabei auch bei Versionskonflikten eine einfache, weil lesbare Konfliktbehebung.

Insgesamt konnten dabei Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Unter den Zuhörern zeigte sich jedoch, dass Unicorn zumindest in der deutschen Community noch kein festes Standbein besitzt. Auf Nachfrage, welches Synchronisationstool verwendet wird, meldeten sich die meisten für TDS.

Unicorn

Sitecore Rules Engine – Mark zaubert

Mark Cassidy von Cassidy Consult, mittlerweile gefühlt Stammgast bei der SUG, hat auf beeindruckende Art und Weise demonstriert, wie man mit wenigen Handgriffen mit Sitecore Rules das Verhalten von Interaktionen im Sitecore beeinflussen kann. Als Beispiel diente der Anwendungsfall, Items hinzuzufügen. Die Präsentation sowie alle gezeigten Codebeispiele wurden von Mark auf GitHub veröffentlicht.

Build a very simple SxA website

Schon wieder ein neues Sitecore Modul

Als letzten Beitrag konnte dieses Mal Chris Wojciech mit seiner Demonstration des SxA (Sitecore Experience Accelerator) überzeugen. Mit dem typischen Beispiel “Build a very simple website” (quasi “Hello World!”) hat er in rund 15 Minuten eine Seite aufgebaut, ohne dafür eine Zeile selbst programmieren zu müssen.

Der SxA liefert dafür die gängigen Module und Konfigurationen out-of-the-box. Insbesondere für die Konzeptions- und Designphase geeignet, ist es als besonderes Feature möglich, mit dem SxA erstellte Wireframes zu exportieren. Der Html-Export kann dann von Frontendentwicklern gestylt werden und anschließend wieder nach Sitecore in das SxA Modul importiert werden. Das fertige Design ist dann direkt nutzbar. Weitere Informationen zum Modul können direkt bei Sitecore bezogen werden: Sitecore Experience Accelerator.

Get Together! Ab in den Keller!

Wo sonst sollte man in der bayerischen Hauptstadt ein Get Together veranstalten, wenn nicht in einem bayrischen Wirtshaus, in dem Bier ausgeschenkt wird. Daher ging es in den Augustiner-Keller – und zwar wörtlich. Um in den Lagerkeller zu gelangen, musste zuerst eine gefühlt 15m lange Wendeltreppe bewältigt werden. Unten angelangt, bot sich jedem ein uriges Bild, was man sogar auf Google Maps begutachten kann. Neben “Brezn” und traditionellen Gerichten kam schnell die bewährte Get Together-Stimmung auf.

Der Schneeballeffekt

Auf dem mittlerweile achten Sitecore User Group Treffen hat sich gezeigt, dass die Community immer größer wird. Mit offiziell über 50 TeilnehmerInnen waren so viele dabei wie an keinem anderen Treffen zuvor. Falls ihr noch nicht dabei wart, aber beim nächsten Mal gerne mitmachen möchtet, schaut doch mal in der XING Gruppe Sitecore User Group Deutschland vorbei. Das nächste Treffen findet voraussichtlich im April in Bremen statt. Seid gespannt! Ich freue mich drauf!

 

Best Practice: Umzug dynamischer Websites in die Cloud

Webinar Umzug von Websites in die Cloud

Der Umzug einer Website in die Cloud kann für Unternehmen eine sinnvolle Alternative zum Server-Hosting sein: Vorteile wie flexible Skalierbarkeit, weltweite Content-Verteilung, geringere Kosten und die Steigerung der Geschwindigkeit im Deployment machen die Cloud vor allem für Unternehmen interessant, die an weltweit verteilten Standorte arbeiten.

Unser Webinar: Umzug in die Cloud am Beispiel des Dornbracht-Händlerportals 

Für unseren Kunden Aloys F. Dornbracht haben wir das Händlerportal beste-badstudios.de, das auf dem Sitecore CMS basiert, in die Microsoft Azure Cloud gebracht. Welche Vorüberlegungen wir dabei angestellt haben und wie sich der Umzug vollzogen hat, haben wir in Kooperation mit unserem CMS-Partner Sitecore in einem Webinar mit dem Thema “Umzug in die Cloud: Flexible, dynamische Websites und Digital Marketing am Beispiel beste-badstudios.de” gezeigt.

In dem Webinar in der vergangenen Woche hat unser Head of Account Management Johannes Tappmeier die verschiedenen Cloud-Möglichkeiten und die Vorteile der Microsoft Azure Cloud im Zusammenspiel mit Sitecore vorgestellt. Außerdem zeigt er, welche konkreten Schritte für den Umzug unseres Kundenprojekts beste-badstudio.de in die Azure Cloud nötig waren.

Dies sind die Webinar-Inhalte im Überblick:

  • Vorstellung des Händlerportals und Projekts “beste-badstudios.de”
  • Vom dedizierten Server zur Cloud: Wir stellen die Cloud-Arten Infrastruktur-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) und die damit einhergehenden unterschiedlichen Verantwortlichkeiten für den Anwender vor.
  • Sitecore on Azure: Wie bekommt man Sitecore in die Azure Cloud? Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen die Standard Sitecore-Installation über den Marketplace ohne die Notwendigkeit technischer Kenntnisse, zum anderen die Nutzung des Azure Resource Manager (ARM) Templates & Web Deploy Packages, die eine flexiblere Installation und Konfiguration erlauben, aber auch mehr technische Fähigkeiten voraussetzen. 
  • Vorteile der Microsoft Azure Cloud wie Skalierbarkeit, hochperformante Bereitstellung von Mediadaten, Benutzerverwaltung, Multi-Plattform Support und Datenschutz nach deutschen Standards.
  • Was macht die Kombination der Microsoft Azure Cloud mit Sitecore interessant?
  • Umzug des Händerportals beste-badstudios.de in die Azure Cloud: Sie erfahren konkret die einzelnen Schritte auf dem Weg in die Cloud. U.a. wird erläutert, welche Cloud-Art wir für welche Anwendung genutzt haben.
  • Zum Schluss steht die Evaluierung der Lösung und ein Ausblick in die Zukunft der Azure Cloud.

Hier können Sie sich die komplette Webinar-Aufzeichnung anschauen:

Über das Portal beste-badstudios.de

Das Händlerportal DIE BESTEN BADSTUDIOS ist eine vom führenden Armaturenhersteller Dornbracht betriebene Website, auf der sich Badstudios präsentieren können. Momentan sind rund 660 Badstudios auf der Plattform vertreten. Die Verwaltung der Plattform wird von den Partnern und Dornbracht gemeinsam vorgenommen. Das Portal, das wir auf Sitecore-Basis realisiert haben, wird in der Azure Cloud betrieben.

Über die Microsoft Azure Cloud als Alternative zum Server-Hosting

Für dynamische und flexible Webseiten ist die Cloud eine echte Alternative zu dedizierten oder virtuellen Servern. Die Microsoft Azure Cloud ist eine der größten Cloud-Plattformen und stellt alle nötigen Services zur Verfügung, die das Hosting einer Corporate Website unterstützt. Aufgrund der gemeinsamen Windows-Basis ist die Azure Cloud besonders für Sitecore-basierte Websites eine interessante Lösung.

Das 28. wevent von intrinsify.me – zu Gast bei hmmh in Bremen

intrinsify.me bezeichnet sich selbst als „Think Tank und das führende Netzwerk für die neue Arbeitswelt und moderne Unternehmensführung“.

Die regelmäßig veranstalteten „wevents“ des Netzwerks widmen sich aktuellen Fragestellungen rund um die Neue Wirtschaft. Das 28. wevent am 26./27.11.2016 stand unter dem Motto „Braucht es für die Neue Wirtschaft auch neue Kompetenzen?“. Über 80 Teilnehmer (davon ca. 40% Erstteilnehmer) trafen sich in der modernen Konferenzetage der Digitalagentur hmmh im Wesertower. Dank bodentiefer Fenster mit einer top Aussicht über Bremen – jedenfalls theoretisch. 😉

 

Nach einer Kennlernrunde startete der Sessionmarktplatz. Das wevent-Thema war dabei eher eine Art „Empfehlung“ und keine strikte Vorgabe, wie sich an den vielen unterschiedlichen und interessanten Sessionthemen zu Artificial Intelligence, Schule, Agilität, New Work bis hin zu Feelgood Management, zeigte.

Meine persönlichen Highlights gibt’s hier in diesem Beitrag im Überblick.

 

Die ersten drei Wochen bei Upstalsboom

Den Einstieg machte für mich die Session von Sebastian Schmidt, der seit drei Wochen Direktor des Hotels „Deichgraf“ bei Upstalsboom ist und seine persönlichen Einsichten sehr offen und reflektiert erzählt hat. Wer die Entwicklung der Upstalsboom-Hotelkette zu einem Vorreiter in Sachen Augenhöhe noch nicht kennt, dem sei dieses Interview mit Bodo Janssen ans Herz gelegt.

 

 

The World of New Work

Session von Silke Luinstra und Lars Vollmer als Sammelaktion zu Akteuren und Modellen im NewWork-Kontext. Erkenntnis: Wow! Da gibt es ganz schön viele. Hier eine kleine Auswahl:

Akteure:

  • intrinsify.me 😉
  • Augenhoehe
  • Management 3.0
  • betakodex
  • Mustebrecher
  • goodimpact
  • Tandemploy
  • XING Klartext
  • PM Camps
  • INQA
  • Ressourceful Humans

Modelle:

  • Holokratie
  • Business Reframing
  • Spiral dynamics
  • Soziokratie
  • Systemtheorie
  • Effectuation
  • Lean Management

 

Kein Theater mit den Frauen

Bei der Session mit Dagmar Taberznik wurde über den (Un-)Sinn von Frauennetzwerken und -förderprogammen diskutiert. Viele Teilnehmer empfanden die damit erzeugte künstliche Trennung zwischen Männern und Frauen als negativ und wenig hilfreich. Vielmehr wünschten sich die meisten, mehr die jeweils individuellen Qualitäten zu beachten und zu genießen.

Es geht um’s Sein, nicht um’s Haben oder Tun.

Passend dazu kam auch das Thema „Jobtitel“ auf, das auch Mark Poppenborg vor Kurzem in einem Blogbeitrag bei intrinsify.me diskutiert hatte (Tipp: unbedingt auch die Kommentare lesen!).

 

New Work Persönlichkeit(en)

Silke Luinstra stellte das Denkmodell der Hypnosystemik von Gunther Schmidt vor, welches auch in der AUGENHÖHEwegbegleiter Ausbildung Anwendung findet. Meine zentrale Erkenntnis hieraus ist, dass es zentrale Persönlichkeiten in einem Unternehmen geben muss (vor allem Führungskräfte, Geschäftsführer etc.) , die Veränderungen initiieren, ggf. Allianzen bilden und einen Schutzraum um New-Work-Experiemente bilden.

Für mich bedeutet das: Ein Vorstand allein kann nicht das Unternehmen in Richtung New Work verändern, dafür braucht es auch New Work Persönlichkeiten und -Vordenker unter den Kollegen. Diese sind aber wiederum auf Unterstützung durch die oberen Führungskräfte angewiesen. Isolierte Mitarbeiterinitiativen, die eine New Work-Bewegung quasi guerillamäßig in der Organisation ausrollen wollen, stoßen ohne Support „von oben“ schnell an ihre Grenzen, wie auch eine Teilnehmerin aus eigener Erfahrung in der Session berichtet hat.

 

Können Maschinen Ideen haben?

Mit Bilderbuchwetter sowie interessanten und teils hoch philosophischen Diskussionen rund um das Thema Künstliche Intelligenz startete für mich der zweite wevent-Tag. Rund um die Kernfrage „Was unterscheidet Mensch und Maschine?“ sprachen wir über sich selbst verändernde Algorithmen, die Notwendigkeit, über die Instanz „elektronische Person“ (analog zur juristischen Person) zu diskutieren, über Nanotechnologie, Kontrolle & Kontrollverslust und das Besondere, das uns alle als Menschen verbindet.

Für mich die intensivste Session, die sich mit technischen Neuerungen und ethischen Fragestellungen auseinandergesetzt hat.

Hier noch ein Linktipp vom Sessiongeber Marcel Bernard.

 

Was ist so sexy an „Isso!“?

Ich könnte mich den ganzen Tag ärgern, aber ich bin nicht dazu verpflichtet.

Wir sprachen über die Wichtigkeit, Bewusstsein über die eigene Handlungsfähigkeit in unbestimmten Situation zu haben, um eine „Isso!“- von einer veränderbaren Situation unterscheiden zu können. „Isso!“-Aussagen (früher auch als Basta! bekannt) vermitteln schnell eine Schicksalsergebenheit, die evt. gar nicht notwendig oder hilfreich ist. Es ist also wichtig, eine entsprechende Denk- und Formulierungssensibilität zu trainieren, was wiederum eine hohe Selbstreflexion voraussetzt.

 

Kompetenzen in der Neuen Wirtschaft

Meine Session zum wevent-Thema, bei der wir eine erstaunlich lange Liste an Kompetenzen & Einstellungen gesammelt haben, die in einer New Work Arbeitsumgebung immer wichtiger werden.

newworkkompetenzen_wevent2016

 

 

 

 

 

 

 

 

newworkkompetenzen_wevent2016_2

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen Tag nach dem wevent hat Svenja Hofert auf ihrem Blog einen interessanten Beitrag veröffentlicht, der sich kritisch mit diesem Thema auseinander setzt. „Weg mit den Kompetenzen, her mit der Freiheit des Denkens: Was die Zukunft der Arbeit wirklich braucht.

Mein 1. wevent – so war’s

Für mein erstes wevent hatte ich bereits etwas Barcamp-Erfahrung im Gepäck. Trotzdem habe ich das wevent als etwas besonderes empfunden, weil diese Veranstaltungsreihe schon etabliert ist und diese unter den Teilnehmern (trotz relativ hoher Erstie-Quote) spürbar war. Die Stimmung war ausgelassen und aufgeschlossen, es konnte auf Augenhöhe diskutiert werden und die meisten interessanten Gespräche mit inspirierenden Menschen habe ich tatsächlich in den Pausen geführt. 🙂 Wer Raum für die Diskussion aktueller Themen, den Austausch über konkrete Fragestellungen oder einfach die Begegnung mit vielseitig interessierten Menschen sucht, dem kann ich einen wevent-Besuch nur empfehlen. Die Kollegen_innen von hmmh waren großartige Gastgeber und die tolle Location tat ihr übrigens zu einem erweiterten Horizont.

 

 

Der Google Tag Manager im Überblick

Einführung Google Tag Manager

Was ist der Google Tag Manager?

Im Oktober 2012 hat Google den Tag Manager veröffentlicht, der das Tracking auf Webseiten vereinfachen und unterstützen soll –  daher benötigt der Anwender für die Basisfunktionen keine speziellen Programmierkenntnisse.

Der Google Tag Manager ermöglicht die Messung und Identifizierung des Nutzerverhalten auf der Webseite und verbindet über Tracking-Codes gängige Web-Analyse und Marketing-Tools. Durch den Google Tag Manager kann so das Nutzerverhalten im Hintergrund verfolgt werden. Diese gewonnenen Daten können genutzt werden um Ihre Webseite zu verbessern und zu optimieren.

Wie funktioniert der Google Tag Manager?

Wurden bis dato auf jeder Webseite und Unterseite die Tracking-Codeschnipsel manuell durch Web-Entwickler hinzugefügt, reduziert der Tag Manager nun diese Arbeit um ein Vielfaches und öffnet diese Thematik damit einer breiteren Masse. Statt mehrere einzelne Codes zu implementieren, erfordert der Tag Manager nur noch eine einmalige Änderung am Quellcode.

Der Code macht den Unterschied

Der Google Tag Manager trennt die Implementierung des Tracking von HTML und JavaScript und beschleunigt so die internen Prozesse, da viele Tätigkeiten ohne umfangreiche Programmierkenntnisse durchgeführt werden können.

Der Code lässt sich wie folgt implementieren:

Dieses JS-Code-Snippet  gehört in den <head>

<!-- Google Tag Manager -->
<script>(function(w,d,s,l,i){w[l]=w[l]||[];w[l].push({'gtm.start':
new Date().getTime(),event:'gtm.js'});var f=d.getElementsByTagName(s)[0],
j=d.createElement(s),dl=l!='dataLayer'?'&l='+l:'';j.async=true;j.src=
'https://www.googletagmanager.com/gtm.js?id='+i+dl;f.parentNode.insertBefore(j,f);
})(window,document,'script','dataLayer','GTM-XXXX');</script>
<!-- End Google Tag Manager -->

Und das ist der <noscript>Teil mit iframe

<!-- Google Tag Manager (noscript) -->
<noscript><iframe src="https://www.googletagmanager.com/ns.html?id=GTM-XXXX"
height="0" width="0" style="display:none;visibility:hidden"></iframe></noscript>
<!-- End Google Tag Manager (noscript) -->

Weitere technische Informationen erhalten Sie auch hier:
https://developers.google.com/tag-manager/quickstart

Der Aufbau des Google Tag Manager

Anschließende Änderungen kann der Seitenbetreiber nun ohne aufwändige Anpassungen selbst erledigen. Ein weiteres Plus ist die Google-typische, nutzerfreundliche Oberfläche, auf der alles zentral verwaltet und gesteuert werden kann. Schnell & Effizient.

Die Verflechtung der wenigen Elemente im Google Tag Manager werden anhand der Grafik deutlich. Der Nutzer kann je nach Rechteverwaltung auf gesamte Accounts oder einzelne Container zugreifen. Ein Container ist bspw. einer Webseite zugeordnet und regelt in sich geschlossen Tags, Trigger (Regeln) und Variablen (Makros).

Aufbau des Google Tag Manager
© http://www.fourthsource.com/web-development/google-tag-manager-series-2-overview-15816

Was ist ein Tag?

Ein Tag ist ein Code-Schnipsel, der Informationen an Dienste von Dritten übermitteln kann.
Tags können genutzt werden um Informationen zu senden, sie definieren also WAS gemessen wird (z.B. “Formular gesendet”). Der Tag Manager integriert die Code-Schnipsel in die Webseite.

Was steuert ein Trigger im Google Tag Manager?

Eigentlich ganz einfach: die Regel legt fest, unter welchen Bedingungen ein Tag ausgelöst wird. Dies kann ein Seitenaufruf, ein Klick oder eine definierte Zeitspanne sein. Die Regel wird auch Trigger genannt.

Was sind Makros?

Makros – auch Variablen genannt – beschreiben die Daten innerhalb der Tags und Regeln genauer. Und ermöglichen auf einer gesonderten Ebene Variablen zu definieren. Dafür gibt es schon Vorlagen oder man kann sie frei definieren. Beispielsweise lässt sich die Google-Analytics-ID als Makro anlegen und so auf mehrere Seiten übertragen.

Was ist ein Container im Google Tag Manager?

Alle Tags im Tag Manager bilden zusammen einen Container. Dieser Container erhält eine eindeutige ID und wird über ein bereitgestelltes Container-Snippet auf allen Seiten Ihrer Webseite eingefügt. Durch das komfortable Tag-Management im Dashboard können bestehende Tags und Container einfach kopiert und auf andere Webseiten übertragen werden. Dies ist hilfreich wenn Sie z.B. mehrsprachige Länder-Webseiten verwalten.
Dabei kann der Tag Manager sein Hauptvorteil ausspielen – die Zeitersparnis bei der Pflege von großen Webseiten. Wurde der Container einmalig implementiert, werden die Inhalte (also die Tags) durch den Webseitenbetreiber beliebig verändert und gesteuert ohne dabei auf tiefgreifende technische Kenntnisse zurückgreifen zu müssen.

Welche Dienste werden vom Google Tag Manager unterstützt?

Kurz gesagt: viele – Tendenz steigend.
Nach der Installation hat man sofort Zugriff auf eine gute Auswahl fertiger Tag-Vorlagen. Die Bandbreite deckt gängige Lösungen bereits ab: Ob Tags zu Webanalyse-Werkzeugen, Heatmaps, Social Media, Konversion und natürlich ist auch das Google-Portfolio verfügbar.
Eine Liste der Vorlagen bzw. der unterstützten Tags gibt es hier.

Welche Vorteile bietet der Google Tag Manager?

  • Zentrale Verwaltung von Codes
    • Entlastung der IT + Webmaster
    • übersichtliche Struktur und sauberer Quellcode der Webseite
    • Durch die Nutzung der Container verbessert sich die Ladezeit der Webseite
    • Benutzerfreundliche Oberfläche
  • Große Anzahl vorkonfigurierter Codes
    • Regel und Trigger wählen – fertig
  • Umfangreiche Konfigurierbarkeit
    • individuelle Erstellung eigener Codes
    • Tags, Regeln und Variablen sind beliebig kombinierbar
    • Hierarchien lassen sich anlegen (zB Vorrang für Google Analytics-Tag)
  • Vorschaumodus
    • Möglichkeit der Funktionsprüfung und Debugging von Tags
    • Simulation der aktuellen Container-Konfiguration auf der Seite durch den Tag Manager
    • automatische Überprüfung der Tag-Einbindung
  • Versionsbasierte Dokumentation
    • Versionshistorie der Container und Tags wird transparent gespeichert
    • Welches Teammitglied einen Tag erstellt hat oder Änderungen vorgenommen hat, ist in der Übersichtsdarstellung sofort ersichtlich
    • Wiederherstellung einer früheren Version ist möglich

Grenzen des Google Tag Managers

  • Die Anzahl der sofort nutzbaren Tags ist überschaubar. Die Erstellung eigener Tags setzt Grundkenntnisse in HTML voraus und je nach Komplexität auch JavaScript.
  • Besondere Anforderungen an Tags und die Einbindung von weiteren Diensten erreichen schnell die Grenzen des Marketers und erfordern weitergehende Programmierfähigkeiten.
  • Die Möglichkeiten Änderungen in den Tags selbst umzusetzen, umgeht möglicherweise Qualitätssicherungs-Prozesse der IT und bergen Fehlerpotenzial.
  • Nutzen Sie andere Tools abseits des Google-Portfolios, z.B. zur Webanalyse oder Monitoring, müssen Sie entscheiden ob es für Sie nicht zu aufwändig ist, die Tags im Google Tag Manager zu pflegen. Gerade im Bereich der Marketing-Plattformen gibt es hier Lösungen, die bereits einen integrierten Tag Manager besitzen.
  • Die Anbindung an “Nicht-Google”-Analytics-Produkte ist standardmäßig nicht gewährleistet und muss individuell programmiert werden möchte man bspw. Sitecore Analytics oder Adobe Analytics mit den gewonnen Datensätzen versorgen.
  • Eine rollenbasierte Rechtevergabe ist nicht vorhanden, um bspw. der Marketing-Abteilung das publizieren auf einer Testseite zu ermöglichen – die letztendliche Veröffentlichung aber einer übergeordneten Hierarchieebene zuzuweisen.

Fazit

Dieser erste Überblick soll nur einen ersten Eindruck von den Nutzungsmöglichkeiten des Google Tag Manager geben. Zusammenfassend macht der Tag Manager vor allem Sinn, wenn auf den eigenen Webseiten ein umfassendes Tracking eingesetzt werden soll und dabei auf Tools von Google oder Drittanbieter zurückgegriffen werden soll.
Die wesentlichen Stärken sind dabei die Benutzerfreundlichkeit, keine erforderlichen Programmierkenntnisse und die Ressourcenersparnis.

In diesem Einführungsvideo von Google können Sie sich eine Zusammenfassung der Anwendung und Funktionen des Tag Manager anschauen: Zum Video