Selbstorganisation auf Augenhöhe – Rückblick zum AugenhöheCamp 2016 in Hamburg

Augenhoehe-Camp Mitorganisator Carsten Holtmann bei der Moderation

Zwei HR-Veranstaltungen in zwei Wochen. Zwei Veranstaltungen, die gegensätzlicher nicht hätten sein können. Die eine großformatig, mit erstklassigen Referenten, 1.500 Gästen und Abendgala inkl. Preisverleihung. Die andere überschaubar (90 Gäste) mit viel Selbstorganisation und noch mehr Augenhöhe.

Augenhoehe-Camp Mitorganisator Carsten Holtmann bei der Moderation
Augenhoehe-Camp Mitorganisator Carsten Holtmann bei der Moderation

Mit meinen Kolleginnen Anna Hansen (Web-Entwicklerin) und Hanna Drabon (Business Development / Spende dein Talent) bin ich nach Hamburg gereist, um dort beim AugenhöheCamp mitzuwirken. Mit den noch frischen Eindrücken des Personalmanagementkongresses der vergangenen Woche und vielen positiven Erfahrungen vom letzten AugenhöheCamp im Gepäck, ging es nach Hamburg.

Der Abend vor dem Camp war bereits ein gelungener Einstieg – bei Burgern und hausgemachter Limo trafen wir uns mit einigen Teilnehmern vorab zur Einstimmung aufs AugenhöheCamp.

 

Am nächsten Morgen erwartete uns neben strahlendem Sonnenschein eine tolle Location am Hamburger Hafen mit Ausblick aufs Wasser. Die hellen und großen Räume boten viel Weite zum Denken und Reden.

 

Das Motto des zweiten Hamburger AugenhöheCamps war “Organisation begegnet Mensch”. Bei der Sessionplanung gab es für mich auffällig viele Vorschläge rund um das Thema Veränderung aber auch Stress / Frustration. Ob das irgendwie zusammenhängt oder gar ein Abbild der aktuellen Lage in Organisationen ist, muss an dieser Stelle unbeantwortet bleiben.

 

Überhaupt war ich bei diesem AugenhöheCamp eher ein Schmetterling als eine Hummel und habe “nur” an zwei Sessions komplett teilgenommen, dafür aber viel geschaut und spannende Gespräche abseits der Sessions geführt.

 

Die Herausforderungen der Selbstorganisation

Die erste Session von Achim Hensen (Traumferienwohnungen) und IT-Berater Timo Volkmer hatte das Thema “Selbstorga, Self-Management, Augenhöhe – was bedeutet das für mich? Alles Happy Clappy oder nur Stress?” Nachdem Achim bereits beim letzten AugenhöheCamp eine Session zum Thema Veränderung angeboten hatte, ging es nun ins Detail. In Kleingruppen erarbeiteten wir eine umfangreiche Auflistung persönliche Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Selbstorga.

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Im zweiten Schritt ging es dann um Maßnahmen, die bei Veränderungen unterstützend wirken können:

  • Persönlichkeitsentwicklung anbieten
  • Vielfalt zulassen
  • Gesprächsangebote machen
  • Mitstreiter finden
  • Leitplanken / Vision erarbeiten & immer wieder fokussieren
  • Transparenz

 

Innere Haltung und Führung

Meine zweite Session war eine sehr praxisnahe und wurde von Tina Busch & Andrea Grass von oose angeboten. In der Session haben Tina und Andrea uns einen kurzen Einblick in das Züricher Ressourcenmodell gegeben und die Methode selbst ausprobieren lassen.  

Mit Hilfe des ZRM soll der Mensch sich über eigene (Lebens-)Themen klar werden, Ziele entwickeln, die eigenen Ressourcen entdecken und Fähigkeiten erlangen, um nötige Ressourcen zu aktivieren, die zielorientiertes Handeln ermöglichen.

Für mich war dies ein spannender Einblick in die Methode  und auch ein Stück weit in mich selbst, denn das ZRM schafft es vereinfacht gesagt, den Verstand und das Bauchgefühl bei persönlichen Fragestellungen in Einklang zu bringen.

 

Einsichten eines Barcamp-Schmetterlings

Außerhalb dieser beiden Sessions habe ich viele Anregungen und Impulse mitgenommen, z.B.

  • Neben kurzen Eindrücken aus der Session von Klaus Elle zum Thema “Fragen / Probleme intuitiv visuell darstellen – kreativ intuitiv Lösungen finden” haben mich die synchron-Visualisierungen einiger Sessions von Becci Grobien und Anna Lena Schiller sehr begeistert. Für mich ist jetzt klar: Ich will visualisieren lernen!
  • Verantwortung abzugeben und (durchschauendes) Vertrauen zu haben, ist genau so wichtig wie erleichternd (wenn auch nicht immer leicht).
  • Bei manchen Herausforderungen helfen auch mal paradoxe Fragen, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden: “Was müssen wir tun oder unterlassen, damit Projekt xy zuverlässig scheitert?”
  • Warum Apple-Manager zuerst “Warum” und nicht “Was” fragen. (Spoiler: Weil der Sinn wichtiger ist als die Sache an sich).

Fazit: Perfekter Minimalismus mit maximalen Inhalten

Perfektion ist erreicht, nicht, wenn sich nichts mehr hinzufügen lässt, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.

Antoine de Saint-Exupery

Das AugenhöheCamp war auch in diesem Jahr wieder in vielen Punkten perfekt, denn für mich war es genau die richtige Mischung aus professioneller Organisation & Moderation, klaren, offenen Räumlichkeiten, so wenig Struktur wie nötig und so viel Freiräumen wie möglich. Die Dynamik eines Barcamps finde ich immer wieder beeindruckend und vor allem das AugenhöheCamp ist von der Atmosphäre und Begegnung der Teilgeber her etwas ganz besonderes – oder wie meine Kollegin Anna es bei der Abschlussrunde zusammengefasst hat: “Der Name ist Programm.” (Anna hat übrigens ihren eigenen Rückblick auf das AHCamp im Blog unserer preisgekrönten Initiative “Spende dein Talent” veröffentlicht). Ähnlich, aber ein bisschen drastischer formulierte das noch ein anderer Teilnehmer bei der Feedbackrunde 😉

 

Weitere Blogbeiträge zum AugenhöheCamp 2016 in Hamburg:

http://www.managerseminare.de/blog/augenhoehe-ist-harte-arbeit/2016/07?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter