Zugegeben:
Evernote ist nicht unbedingt die neueste Cloud-App da draußen, aber für mich und einige andere Kollegen hier bei comspace eine der wichtigsten.
Und das nicht nur, weil es als Software so nah wie möglich an Luhmanns Zettelkasten heran kommt, der ja immer noch in der Uni Bielefeld auf seine Öffnung wartet 😉
http://youtu.be/7gxXkbEag6k
Können Sie sich noch vorstellen SO zu arbeiten? Ich auch nicht 😉 Notizen, Ideen, Meetingprotokolle, Visitenkarten und vieles mehr lassen sich in Evernote festhalten, organisieren und wieder finden. Und dank der plattformübergreifenden Lösung aus Desktop-Programm für Windows, Mac und Linux, Webclient im Browser und diversen Apps für Smartphones kommt man immer und überall an seine Notizen heran.
Visitenkarten zum Beispiel fotografiere ich nur noch mit dem iPhone und gebe sie dem Besitzer zurück. Das Bild der Businesscard wandert ins Evernote, mit kurzer Notiz. Evernote liest bei Zeiten sogar die Adressdaten aus dem Foto aus und wandelt sie in bearbeitbaren Text um. Diese Texterkennung funktioniert übrigens auch bei Schildern, abfotografierten Zeitschriften-Artikeln und vielem mehr
Mittlerweile hat jede Notiz mittlerweile einen eigenen Link zugeordnet bekommen, so dass sich einzelne Einträge im Evernote verknüpfen lassen. So entsteht mit der Zeit sogar ein persönliches Wiki in der Hosentasche.
Nützliche Zusatz-Tools
Wie Google hat Evernote mittlerweile ein stattliches Portfolio an Zusatz-Tools entwickelt, die es sich lohnt auszuprobieren:
- Clearly – Ich bin ein großer Fan dieses Browser-Addons. Es zeigt den Haupttext einer Webseite ohne jegliche Menus, Werbung oder sonstiges Klimbim an, sodass man sich vollständig aufs Lesen konzentrieren kann. Readability kann das auch – ist aber meiner Meinung nach deutlich langsamer.
- Peak – ist eine Flashcard-App für das iPad zum Lernen verschiedenster Fakten. Vokabeln zum Beispiel. Sie können sich selbst oder auch für andere Sets von Begriffen mit Definition oder Fragen mit Antworten zusammen stellen.
- Hello – passt zur Visitenkartenlösung. Wenn Sie sich wie ich nur schwer Gesichter und die zugehörigen Namen merken können, dann fotografieren Sie Ihr Gegenüber mit Hello und weisen dem Foto Notizen zu.
Alle weiteren Ergänzungs-Tools finden Sie auf der Homepage von Evernote. Ich empfehle unbedingt den Webclipper – mit dem kleinen Elefant kann ich Informationen beim Surfen direkt aus dem Browser in mein Evernote-Notizbuch schicken.
Kostenlose oder Premium-Nutzung?
Prinzipiell ist Evernote kostenlos. Auf Smartphones allerdings nur zu benutzen, wenn eine Internetverbindung besteht. Eine Offlinenutzung der Notizen ist nur möglich, wenn man Premiumnutzer für 5 Dollar im Monat ist. Bisher habe ich allerdings noch keine Notwendigkeit gehabt, auf Premium zu wechseln. Wenn ich allerdings das erste Mal irgendwo ohne Netz stehe und auf meine rund 2000 Notizen nicht zugreifen kann, werde ich meine Meinung spätestens ändern 😉 Es gibt noch einige weitere Premium Vorteile – z.B. kann ein Premium-Nutzer ein Notizbuch zur gemeinsamen Bearbeitung frei geben.
Mehr zum Geschäftsmodell und dem Unternehmen hinter Evernote erfahren Sie in diesem Artikel auf futurezone.at mit dem vielsagenden Titel: „Evernote sind Deine Freunde egal“
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Ganz ehrlich: Das muss jeder selber wissen. Hochsensible Daten und kritische Informationen speichere ich nicht in Evernote. Genausowenig wie ich wichtige Konzepte, von denen sehr viel abhängt, nicht als Google Document anlegen würde. Glücklicherweise gibt es davon relativ wenige. Eine sehr ausführliche und informative Diskussion zum Thema Evernote und Sicherheit findet hier im offiziellen Evernote-Forum statt.
Mittlerweile ist Evernote sogar in China angekommen und entwickelt mit Moleskine spezielle Notizbücher, so dass es bald auch den Weg aus der Cloud in die Hand schafft.
Weitere Tips zur Evernote-Nutzung gibt es im offiziellen Blog und bei Rons Evernote Tips