HRIC – Rückblick auf's erste HR Inspiration Camp

Vergangenen Freitag war es soweit: Der Tag unserer Veranstaltung zu HR-Inspirationen, modernem Recruiting und der Zukunft der Arbeit war da. Ursprünglich für letzten Spätsommer geplant, nahmen wir das Feedback der damals bereits stark interessierten Teilnehmer zum ungünstigen Termin ernst. So verlegten wir von kurz nach den Sommerferien auf einen für alle günstigeren Termin im Februar. Günstig ist dabei relativ, denn unser Orga-Team wurde durch wintertypische Krankheiten kurz vor Start plötzlich halbiert.

Aber wie auch im Theater: Wenn die Generalprobe scheitert, wird die Premiere ein Erfolg und so war auch das erste HR Inspiration Camp in Bielefeld mit über 50 Teilnehmer_innen aus ganz Deutschland ein voller Erfolg!

Was genau ist denn das HRIC nun?
Ein Barcamp? Eine Konferenz? Ein Open-Space?

Ganz einfache Antwort: Von allen dreien etwas. Wir haben uns ganz bewusst für eine Mischform entschieden und uns aus den drei Veranstaltungsformaten die Elemente herausgenommen, die wir für sinnvoll hielten, um unseren Teilnehmern den größtmöglichen Nutzen zu liefern.

Ein Hinweis zur Videoaufzeichnung vorab: Leider hatte unsere Kamera ein Ton-Problem und wir können die Aufzeichnungen der Vorträge nicht gebrauchen 🙁 Daher finden sich unter jeder Zusammenfassung andere Aufnahmen der Referenten, um zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, was beim HRIC passierte.
Was lernen wir daraus: Double check the technology, und: Nächstes Mal vor Ort dabei sein! 😉

Mit den folgenden Notizen möchten wir allen, die dabei waren, einen Rückblick auf das Gehörte und Erlebte bieten und denen, die nicht vor Ort sein konnten, die wichtigsten Kernthemen vermitteln:

Die Vorträge

OrgaMentor Guido Bosbach läutete den Tag mit einer Bergtour-Metapher ein:

Man braucht die richtigen Leute, das geeignete Equipment und eine Route, um bis zum Gipfel zu kommen.
Übertragen auf die Arbeitswelt heißt das, sie verändert sich ständig und unerwartet, so wie sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Unsere Arbeit wird immer dynamischer und komplexer, diese Komplexität umschrieb Bosbach mit plötzlich auftretendem Nebel. Und auch das Führungsverständnis ändert sich: An der Spitze wird nicht mehr nach eng gefassten und damit unflexiblen Regeln gearbeitet. Vielmehr schafft man sich Prinzipien und damit weite Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, schnell und gut reagieren zu können. Wir brauchen den Shift, um besser mit der nebulösen Komplexität umgehen zu können. Dabei werden Themen wie Netzwerk-Organisation interessant und autonome Systeme, die Verwaltungsaufgaben übernehmen können bis hin zum Roboter-CEO. Daraus entsteht die Chance, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren, die eben tatsächlich menschliche Qualitäten benötigen.

Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit
Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit

Fragen aus dem Publikum:

  • Können alle an der Spitze ankommen?
    GB: Lean passt nicht immer, Bsp. im Atomkraftwerk ist und bleibt es sehr sinnvoll, nach festen Regeln zu arbeiten. Anderen Unternehmen würde ein anderes Menschenbild wiederum gut tun.
  • Brauchen wir andere Organisationsformen, Alternativen zur GmbH etc. in Deutschland?
    GB: Es gibt Unternehmen, die sehr erfolgreich sind mit ihrem Modell, wie z.B. Buurtzorg, ein niederländisches Unternehmen für häusliche Pflege mit 6.000 Mitarbeitern, das den Markt revolutioniert hat und mittlerweile alleiniger Anbieter in den Niederlanden in seinem Bereich ist. In Deutschland ist es enorm schwer, aus klassischen Strukturen rauszukommen, Bsp. Oose Informatik e.G. aus Hamburg hatte es nicht einfach beim Wechsel von der GmbH zur Genossenschaft. Weiterführend: folgender Artikel von Svenja Hofert – Zukunft der Teamarbeit.
  • Was ist mit denen, die keine Veränderung wollen?
    GB: Die Komfortzone kann man auch in kleinen Schritten verlassen. Im Veränderungsprozess braucht es viele kleine Hacks und Maßnahmen, um den Menschen das Umdenken leichter zu machen.
  • Einwand aus Publikum am Beispiel Gütersloher Maschinenbau: “Wenn der Rubel rollt, können wir drüber reden. Damit der Rubel rollt, verändern wir hier gar nichts”. Erfahrung: Auch kleine Schritte sind schwer. Es ändert sich viel, also halte ich an Bewährtem fest. Wie vorgehen?
    GB: Zunächst sollte das Fundament geprüft werden: Funktioniert das alte System wirklich so gut? Wo sind Angriffspunkte von außen? Da ansetzen, wo es beginnt löchrig zu werden.
  • Einwand aus Publikum zum Beispiel Öffentlicher Dienst und der dort automatisierten Prozesse, die eigentlich die Arbeit erleichtern und beschleunigen sollen. “Die stempeln aber trotzdem. Kaum jemand hat dort Interesse an Veränderung”
    GB: Hemmnisse können sowohl von unten wie von oben kommen. Tipp dazu ist die Dokumentation “Mein wunderbarer Arbeitsplatz”. Publikumsmeinung: Realität: Viele Unternehmen sind noch nicht so weit. Diskussion findet in Filterblase von Experten statt.

Nachbereitung: In diesem sehr lesenswerten Artikel setzt Guido sich nachträglich kritisch mit dem Format Keynote im allgemeinen und seinem Auftritt auf dem HRIC im speziellen auseinander.

In seinem Buch ArbeitsVisionen 2025 (auch als E-Book erhältlich) lassen sich viele von Guidos Thesen und Beispielen nachlesen.

Danach hatten wir uns entschieden zwei parallele Vorträge anzubieten:

Martin Gaedt sprach über seine These, der Fachkräftemangel sei ein Mythos.

Dieses Thema war vor allem spannend für die Teilnehmer mit stärkerem Fokus auf Personalarbeit.

Nach Martin ist Fachkräftesuche demnach wie Kundengewinnung zu betrachten: Sie braucht Marketing und klassische Vertriebsmethoden. Personalgewinnung heißt: Der Bewerber ist König! Diese Haltung ist lange noch nicht in den Personalabteilungen angekommen: Langweilige Stellenanzeigen, austauschbare Floskeln und lustlose Bewerbungsinterviews von oben herab statt guter Gespräche mit wertvollem Inhalt sind leider noch immer die Regel.

Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel
Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel
  • Einstiegsbeispiel für modernes Recruiting: Verschicken Sie ein Smartphone an sorgsam ausgewählte, potentielle Mitarbeiter mit der Nachricht “Rufen Sie uns an!” Jeder so generierte Rückruf ist ein Treffer.
  • Die Statistiken zum Fachkräftemangel sind fragwürdig. Woher kommen die Zahlen?
  • Machen Sie Eindruck bei Ihren Bewerber-Zielgruppen: Beispielsweise hat eine Firma Tickets zum Heavy-Metal-Festival in Wacken unter Bewerbern verlost, denn: Dort sind überdurchschnittlich viele Software Entwickler und Ingenieure vor Ort.
  • Ein Problem stellt die “Unwillkommenskultur” in Deutschland dar. Fachkräfte wandern ab.
  • Wir nehmen die jüngere Generation nicht ernst. Beispiel aus der Welt der Berufsinformationszentren und Arbeitsämter: Setzt jemand den Haken bei “Ich arbeite gerne im Freien” gibt es statt individuell passender Stellen Ratschläge wie “Werd doch Gärtner!”
  • Azubis müssen nicht jung sein. 50-Jährige auszubilden ist genauso machbar und ein wirksames Mittel, den demographischen Wandel zu berücksichtigen.
  • Was passiert eigentlich mit den Absagen? Statt aus den Augen, aus dem Sinn besser: Einladungen in das Unternehmens-Netzwerk, gute Bewerber, die dennoch abgelehnt werden müssen, können bsw. an Partner-Unternehmen weiterempfohlen werden.
  • Tools um die internen Mitarbeiter-Empfehlungen zu fördern wie Firstbird, Tandemploy.
  • Aufruf an die Personalverantwortlichen: Macht es wie Fußball-Scouts! Geht raus, sprecht mit den Leuten, stellt Fragen an der Basis.

Einen Eindruck von Martins Thesen gibt dieses 20-minütige Interview:

Uwe Lübbermann – Wirtschaft hacken

Als parallelen Impulsvortrag hatten wir ursprünglich Uwe Lübbermann eingeladen, der anhand seiner 15 Jahre Erfahrung als Moderator des Getränkehersteller-Kombinats “Premium” zeigen wollte, wie Unternehmensführung und Wirtschaft auf ganz andere Art und Weise funktionieren können. Leider musste Uwe seinen Vortrag kurzfristig absagen. Hier lässt sich eine aktuelle Version auf YouTube anschauen:

 

Matthias Mohme – Gestalter statt Opfer sein

So sprang HRIC-Teilnehmer Matthias Mohme ein und funktionierte seinen Sessionvorschlag “Gestalter statt Opfer sein” kurzerhand zum Impulsvortrag um. In einem sehr unterhaltsamen und authentischen Vortrag erzählte er von seiner persönlichen Heldenreise, die ihn über ein Maschinenbaustudium, Gant-Charts, skurrile “Szenen eines Großraumbüros” und inspirierende Bücher zu seiner heutigen Berufung gebracht hat.

Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen
Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen
  • Wie verläuft Veränderung? Würden Sie mit Wikingern über friedliches Zusammenleben sprechen? Oder “Die Geissens” zu wohltätigem Verhalten ermuntern? Eher nicht, sagt Matthias. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Buch “Spiral Dynamics” (dem gedanklichen Vorläufer von Frederic Laloux’ “Reinventing Organizations”): Menschen verhalten sich entsprechend ihrer Umwelt und diese Umwelt ändert sich ständig.
  • “Gestalter statt Opfer sein” ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Arbeitswelt: Wichtig sei, nach Prinzipien zusammen zu arbeiten anstatt Regeln vorzugeben. Außerdem sollte der Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen und Werten im Mittelpunkt stehen. Der wirtschaftliche Erfolg stellt sich daran nachgelagert ein.
  • Außerdem stellte uns Matthias seine Definition von Agilität vor: Agil ist wenn man etwas ausprobiert und wieder lässt, wenn man merkt, dass es nicht funktioniert.
  • Work is not a job: Was als Buch daher kam, war der Augenöffner für seine selbstbestimmte flexible Arbeit. Eine charmante Idee gab es obendrein: persönlich inspirierende Bücher einfach mal weiter zu verschenken, um die Gedanken darin zu teilen. Matthias tat das gleiche – und erhielt nach einigen Monaten einen Anruf von dem mittlerweile 15. dankbaren Leser des Buches. Dieser Tradition folgend verschenkte er noch in der Session ein Exemplar des Buches an eine interessierte Teilnehmerin.

 

Die Sessionphase des HRIC

Ab Mittag ging es mit den Ideen und Eindrücken aus den Vorträgen in die Sessionphase. Wir hatten einige Themen für die Teilnehmer vorbereitet, wie es bei Barcamps üblich ist. Die Teilnehmer konnten zudem auch Diskussionsthemen vorschlagen, über die sie sich gerne mit anderen aus der Gruppe austauschen wollten. Dazu setzten wir das aus der Open Space Technology entliehene Marktplatz-Verfahren ein. So ergaben sich über den Nachmittag Sessions zu den unterschiedlichsten Themen. Hier einige Zusammenfassungen:

Sessionplanung HRIC

Arbeit 4.0

Die Teilnehmer tauschten sich eingangs intensiv über ihre Sichtweise zum künftigen Arbeiten und über ihre eigene Rolle im Unternehmen oder der Arbeitswelt aus. Schnell wurde klar dass eine Vermischung von Personalthemen und der sogenannten “Digitalisierung” nicht vermeidbar ist. Im Themenfeld Industrie 4.0 ist Arbeit 4.0 ein integrierter Bestandteil und wird in der Regel immer gemeinsam betrachtet.

Siteclinic zur Karrierewebseite

Unter dem Stichwort Siteclinic hatten die Sessionteilnehmer die Gelegenheit den Karrierebereich ihrer Unternehmenswebseite unter Online-Marketing-Kriterien und aus Bewerbersicht testen zu lassen. Neben generellen dos & don’ts gab es konkrete Handlungsempfehlungen um kurzfristig den eigenen Karrierebereich attraktiver gestalten zu können.

Spende dein Talent

Die comspace Mitarbeiter stellten die Methode “Spende dein Talent” vor, mit der sie die Unternehmenskultur in der eigenen Agentur, aber auch bei anderen Unternehmen verbessern wollen. Grundprinzip ist es, den Mitarbeiter als ganzen Menschen und somit auch mit allen Interessen außerhalb des Berufs wahrzunehmen und diese zu gemeinsam zu erleben. Den Rückblick von Spende Dein Talent aufs HRIC lesen Sie hier.HRIC-Tweet-Spende-dein-Talent-Matthias-Mohme

AUGENHÖHEregional OWL

Zu Beginn der Session wurde den Teilnehmern die „Wilde Wolke“ und die Entstehung des Augenhöhe-Projekts vorgestellt. Dabei wurde auf die Macher des ersten Augenhöhe-Films und des nun folgenden AUGENHÖHEwege Films eingegangen und von deren Ideen und Motivationen berichtet. Danach drehte sich die Session um das AUGENHÖHEregional OWL Projekt und das Projektteam erzählte von der Entstehung und Kernteam-Findung auf den drei Bielefelder Augenhöhe Film- & Dialogveranstaltungen in 2015. Der Höhepunkt der Session war die erste öffentliche Aufführung des AUGENHÖHEregional OWL Projekttrailer, an die sich eine offene Fragerunde rund um das Projekt anschloss. Die Crowdfunding-Seite mit Trailer finden Sie hier auf StartNext.

Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden

Die Session von Sandra behandelte das Thema „Wie lassen sich Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden?“ Es wurde darüber gesprochen, wie es gelingen kann, bestimmte Einstellungen und Ängste von Menschen bspw. zu neuen Themen oder Veränderungsprozessen in Unternehmen mit zu berücksichtigen und zu diskutieren, was im Ergebnis zu einer positiven Entwicklung sehr beiträgt. Wichtige Aspekte seien dabei, Mitarbeiter mit einzubeziehen, ihnen zuzuhören und Raum zu geben, etwas sagen zu dürfen, eigene Ideen/Wünsche mit einbringen zu können. Der Chef als Mutmacher, damit auch zurückhaltende Mitarbeiter eigene Ideen und Lösungsansätze entwickeln können. Interessant war der Ansatz, dass das Entstehen von informellen Gruppen durchaus Vorteile bietet und gefördert werden sollte durch offene Kommunikationsbereiche oder Pausenräume im Unternehmen, wo Akzeptanz, Werte, Gemeinschaft und überhaupt Spirit sich erst entwickeln können – weil Mitarbeiter sich wohlfühlen und in ihrer Unterschiedlichkeit angenommen werden. Dann hat die Entstehung von Vertrauen doch eine echte Chance, da bereits auf der selben Ebene – auf Augenhöhe – gehandelt wird!

Hier noch einmal alle Session-Themen auf der Schedule-Wand:

HRIC-Sessionplanung

Abschluss und Fazit

Nach 2 Stunden Vorträgen und 4 Stunden Zusammenarbeit kamen die Teilnehmer gegen 17 Uhr zur Zusammenfassung des Tages wieder zusammen und stellten ihre Ergebnisse vor.

HRIC-Verpflegung

Das “Unkonferenz-Format” kam gut an
Obschon rund die Hälfte der Teilnehmer noch keine Erfahrungen mit solchen Veranstaltungsformen hatten gab es erstaunlich wenig Anlaufschwierigkeiten. Die offene Art der Veranstaltung erlaubte eine flexible Behandlung von Themen und bereicherte den Austausch von ganz unterschiedlichen Menschen. Spannend war zu beobachten wie New Worker auf rationales Unternehmertum stießen und sich doch einig waren über das Ziel künftiger Entwicklungen des gemeinsamen Arbeitens. Uneinigkeit herrschte hingegen beim Weg und der Geschwindigkeit, um dieses Ziel zu erreichen.

Ein schönes Feedback von einem der Teilnehmer zum Prinzip des Duzens war dieses: Nur Vornamen auf die Buttons zu schreiben wurde für gut befunden, denn sonst schaut man bei Veranstaltungen oft auf „Mit wem will ich noch sprechen?“, „Von welcher Firma kommt sie / er?“ und vielleicht sogar „Welchen Titel hat sie / er?“. Der Hierarchie-freie, lockere Austausch war – auch aus unserer Sicht – ein riesen Pluspunkt, der es einfach machte schnell ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns bereits jetzt auf das nächste Inspiration Camp!

E-Spirit Usergroup: Perfekter Auftakt im Unperfekthaus

ESUG-Gründungsveranstaltung

Unter dem Motto “Real-Life Community für FirstSpirit-Anwender” nahmen rund 40 Teilnehmer an der Auftaktveranstaltung zur Gründung der e-Spirit Usergroup – kurz ESUG – teil.
Das Unperfekthaus in Essen ist Anlaufstelle für Kreative, Co-Worker und bietet neben den Seminarräumen auch Ausstellungsflächen, eine Bühne, eine riesige Dachterrasse und mehrere “WG-Zimmer”.

Aufgrund des zahlreichen und positiven Feedbacks war der Wunsch einer Community für Anwender, Nutzer und Dienstleister schon im Vorfeld der Planungen spürbar gewesen.

Die Teilnehmer-Erwartungen reichten vom konkurrenzfreien Netzwerken, dem Austausch von Erfahrungen und Best-Practices bis hin zum konkreten Vorantreiben von speziellen Anforderungen/ Optimierungen.

Was ist also der Kerngedanke der ESUG?

Die Usergroup möchte den Anwendern, Kunden und Partnern eine unabhängige Plattform bieten, um gegenüber e-Spirit als Hersteller eine Interessenvertretung zu bilden. Durch intensiven Austausch von Wissen und Erfahrungen werden außerdem Synergien zwischen den Partnern geschaffen.

ESUG Gründungsveranstaltung

Die Gründungsveranstaltung

Die Veranstaltung begann mit einem Meet&Greet für die Dienstleister, Freiberufler, Agenturen, Modulhersteller und Kunden. So konnten die Teilnehmer direkt neue Kontakte knüpfen, bestehende auffrischen und vorab die ersten informellen Gespräche führen.

Jörn Bodemann ließ es sich als CEO der e-Spirit AG nicht nehmen, dem gesamten Projekt seine Unterstützung zuzusichern und kündigte den bevorstehenden e-Spirit Partnertag im Phantasialand Brühl an.

Michael Bartz von der USU AG veranschaulichte, wie man Herausforderungen üblicher Anwender-Szenarien durch die Vereinigung der Stärken von CMS und Portalen am Beispiel von Liferay begegnen kann.

Warum gründet man eine Usergroup?

Es gibt viele Gründe sich in einer Interessengruppe zu organiseren – die ausschlaggebendsten sind wohl die gleichen Ziele:

  • Steigerung der Kundenorientierung und -zufriedenheit.
  • Alle erhalten gemeinsam eine gewichtige Stimme gegenüber dem Hersteller.
  • Gemeinsam kann man voneinander lernen und Erfahrungen aus erster Hand austauschen.
  • Miteinander kann man die gängigen Painpoints beim Hersteller anmerken.
  • Zusammen können eigene Module, Features und Lösungen erarbeitet werden.
  • Eine Verbesserung der Entwickler- und Anwenderorientierung.

Außerdem soll über Kooperationen der Nachwuchs aktiv gefordert und gefördert werden und damit auch ein wichtiger, gemeinnütziger Beitrag geleistet werden.

Vortrag von Andreas Kämmer, comspace bei der ESUG Gründungsveranstaltung

Vereinsgründung mit (e-)Spirit

Nach der Mittagspause ging es im zweiten Teil um die Gründung des Vereins mit allen organisatorischen Facetten:

  • Welche Voraussetzungen sollen künftige Mitglieder mitbringen?
  • Wie kann sich der Verein seine Hersteller-Unabhängigkeit bewahren?
  • Was soll zukünftig Inhalt kommender Veranstaltungen sein?
  • Welche Veranstaltungsarten, wie z.B. Roundtables, Barcamps, Workhops sind seitens der Mitglieder gewünscht?
  • Wie soll der fachliche Austausch stattfinden
  • Wie werden gemeinsam erarbeitete Produkte, Projekte, Konzepte & Techniken zukünftig gehandhabt?

Die beschlossenen Details zur Usergroup, können in Kürze in der aktuellen Satzung eingesehen werden.

Der Vorstand:

Im Rahmen der ersten Gründungssitzung wurde der Verein gegen 17.05 Uhr gegründet und der Vorstand wie folgt gewählt:
1. Vorsitzender – Andreas Kämmer, comspace GmbH & Co.KG
2. Vorsitzender – Dirk Langenheim, Intentive GmbH
3. Vorsitzender – Andreas Gromadecki, Pinuts media + science GmbH

Zukunftsausblick

Als erste, kurzfristige Maßnahmen wurden beschlossen die Mitgliederwerbung und die thematische Schwerpunktsetzung für die kommenden Veranstaltungen in den Vordergrund zu stellen. Daneben wurde die erste Kooperation mit dem anstehenden e-Spirit Barcamp angeregt, die Bildung von technisch ausgerichteten Arbeitskreisen oder Kooperationen mit Hochschulen.

Die Erwartungen an kommende Veranstaltungen sind hoch. So könnten Teilnehmer Ihre eigenen Erfahrungen in Form von Usecases und Workarounds teilen, wie es hier zum Beispiel Arithnea und Publicis Pixelpark vormachen.
Wer sich nun von den Vorteilen der Usergroup angesprochen fühlt und mitmachen möchte, kann sich auf www.e-spirit-usergroup.de gleich anmelden oder auf Twitter unter dem Hashtag #esug auf dem Laufenden bleiben.

Das HR Inspiration Camp 2016 bei comspace!

Konferenzen, Barcamps und Kongresse sind für uns Pflichtprogramm und wichtige Werkzeuge mit denen sich unsere Entwickler_innen, Projekt- und Account-Manager_innen, HR-Leute, der IT-Service oder Online-Marketers weiterbilden, vernetzen und Know-how austauschen.

HRIC-HR-Inspiration-Camp

Workshops, Seminare und Weiterbildungen nehmen wir einerseits selber zur Weiterentwicklung in Anspruch und führen sie andererseits auch als Anbieter für und mit unseren Kunden durch.

Warum sollte man eine solche Veranstaltung besuchen?

Die bunte Mischung an Teilnehmern führt zu einem gegenseitigem und offenen Erfahrungsaustausch. So entsteht neues Wissen, es wird erweitert, veredelt und natürlich an andere vermittelt. So können wir beispielsweise:

  • die Erfahrungen von anderen nutzen, um uns vor Fehlern zu bewahren
  • erfolgreiche Projekte und Maßnahmen aus anderen Branchen mitnehmen, die gute Ideen für die eigene Arbeit liefern können
  • altbewährte Vorgehensweisen zu neuen Inspirationen kombinieren, aus denen innovative Lösungen entstehen

Aus der Welt der Web-Entwicklung und des Online Marketings sind uns diese Effekte mehr als bewusst. Daher freuen wir uns besonders, im Februar ein bisschen von unserem Know-how und unsere Räumlichkeiten für das HR Inspiration Camp in die Waagschale zu werfen und gemeinsam mit Ihnen als Teilnehmer und den anderen HRIC Teammitgliedern (Girls4IT, Die Talentwerker, Trendbrause, Viacon) über den Tellerrand der modernen Personalarbeit zu schauen.

Was hat comspace mit dem Thema HR und Personal zu tun?

Wer unser Blog regelmäßig verfolgt wird feststellen, dass uns die Themen Human Relations, Employer Branding und Zukunft der Arbeit genauso wichtig sind, wie unsere Haupttätigkeiten rund um Enterprise CMS, Webentwicklung, Projektmanagement und Online Marketing. Daher war es für uns nur logisch, “Hier!” zu rufen und unsere Hände samt Computermäusen zu heben, als aus den verschiedenen Augenhöhe Film-Vorführungen die Idee entstand, in Ostwestfalen eine Veranstaltung zum Thema Human Relations zu schaffen. Unternehmens-Führungen, Personalverantwortliche und Interessierte an zukunftsfähigen Arbeitsmodellen sollen die Möglichkeit erhalten, sich aus einer Kombination von praktischen Umsetzungen, Erfahrungen von Vordenkern und moderierten Workshops neue und anwendbare Inspirationen für die eigene Arbeit zu holen.

Wie läuft das HR Inspiration Camp ab?

Den genauen Ablauf finden Sie hier auf der Veranstaltungsseite.

Wir starten mit einer Keynote von Guido Bosbach zum Thema Zukunft der Arbeit für alle Teilnehmer zusammen.

Danach finden 2 Vorträge gleichzeitig statt:

Für Recruiting-Interessierte spricht Martin Gaedt über seine Thesen zum Mythos Fachkräftemangel: “Wer unter Fachkräftemangel leidet, ist selbst schuld.”

Unternehmensführung auf ganz andere Art und Weise demonstriert Uwe Lübbermann am Beispiel des Getränkehersteller-Kollektiv Premium Cola, das seit bereits 15 Jahren am Markt ist.

Danach werden wir Themen für moderierte Open Space Sessions zusammen stellen, in denen sich die Teilnehmer inspirieren lassen, diskutieren und gemeinsam eigene Frage- und Problemstellungen lösen können.

Unsere eigenen Session-Vorschläge werden sich u.a. mit Feelgood Praxisbeispielen und Erfahrungen aus eigenen Recruiting Projekten beschäftigen.

Wir sind jetzt schon gespannt und freuen uns auf Freitag, den 26. Februar um 9:30 Uhr, wenn wir um die 60 Teilnehmer bei comspace begrüßen dürfen.

Hier geht es ohne Umwege zur Ticket-Buchung.

 

Sitecore Usergroup Deutschland: Ein Rückblick auf das Treffen in Bielefeld

Christopher Wojiciech Agentur netzkern

Vor kurzem waren wir Ausrichter des 3. Sitecore Usergroup (SUG) Deutschland Treffens in Bielefeld. Rund 30 Entwickler, Anwender und Projektmanager aus Sitecore-Agenturen und Unternehmen, die ihre Website auf Sitecore-Basis betreiben, konnten wir im Vortragssaal des Historischen Museums Bielefeld begrüßen. Die meisten waren “Wiederholungstäter” und schon bei einem der beiden ersten Treffen dabei gewesen, aber es gab auch einige neue Gesichter.

SUG Deutschland Treffen in Bielefeld

 

Nach einem ersten Kennenlernen und Small Talk bei Brötchen und Kaffee haben als offizielle Vertreter der Sitecore Usergroup Deutschland unser Account Manager Johannes Tappmeier und Christopher Wojciech von der Agentur netzkern das Treffen eröffnet. Danach starteten die Fachvorträge.

Evaluierung einer Anbindung von Hybris an Sitecore mittels Commerce Connect

So lautete das erste Thema, über das unsere Sitecore-Expertin Friederike Heinze referierte. In ihrer dreiwöchigen Evaluierungsphase hat sie sich intensiv damit beschäftigt, einen fiktiven Hybris-Shop mit Sitecore Commerce Connect an die Sitecore Experience Platform anzubinden. Dabei wurden folgende Anforderungen umgesetzt:

  • Produkte synchronisieren
  • Preise darstellen
  • Artikel in den Warenkorb legen.

 

Präsentation Friederike bei dem SUG Deutschland Treffen in Bielefeld

 

Friederikes Fazit:

Die Entwicklung und Arbeit mit dem Sitecore Commerce Connect macht Spaß. Customizing gehört zum Grundkonzept des Moduls, dadurch ist alles ist flexibel anpassbar, das bringt aber natürlich auch Komplexität mit sich. Durch die nahtlose Integration des Shopsystems in Sitecore werden die umfangereichen Personalisierungs-Features mit in die eCommerce Welt genommen. Für eine gute Anbindung eines Shopsystems ist E-Commerce Knowhow unbedingt empfehlenswert und man sollte einen hohen Konzeptions- und Abstimmungssaufwand einplanen.

Die gesamte Präsentation können Sie hier nachlesen.

The good, the bad and the ugly modul

Der nächste Vortrag kam von Sitecore-Entwickler Maksym Ponomarenko von der Agentur netzkern und beschäftigte sich mit dem Thema “The good, the bad and the ugly modul”.

Präsentation Maksym Ponomarenko Agentur netzkern

 

Dabei ging es um Design- und Architektur-Spezifika bei der Entwicklung von Sitecore Modulen. Neu entwickelte Module sollten über eine durchdacht gestaltete, flexible Architektur verfügen, die zukünftige Weiterentwicklungen unterstützt. Die Präsentation beinhaltete einige Architektur Tricks und Tipps, sowie Best Practices bei der Modul-Entwicklung.

Weitere Entwicklung der Sitecore Usergroup Deutschland

Nach einer Kaffeepause berichtete Chris von netzkern über die angedachte Weiterentwicklung der Sitecore Usergroup Deutschland und stellte die geplante Vereinsgründung vor. Über die grob skizzierte Satzung wurde lebhaft diskutiert. Anvisiert wird, den Verein im Rahmen des nächsten SUG Treffens zu gründen.

Christopher Wojiciech Agentur netzkern

 

Erfahrungen mit Sitecore 8 und Möglichkeiten zur CRM-Anbindung

Zum Abschluss gab es zwei Kurzvorträge mit anschließender Diskussions- und Fragerunde.

Chris von netzkern gab den Teilnehmern Praxis-Einblicke in die Experience Management Features von Sitecore 8 mit Schwerpunkt auf die xDB und die Entwicklung und den API-Zugriff auf die jeweiligen Features. Diese führte zu intensiven Diskussionen über die noch bestehenden Bugs von Sitecore 8. U.a. waren sich die meisten Teilnehmer einig, dass das Arbeiten im Experience Editor momentan sehr langsam und zeitaufwändig ist.

Unserer Sitecore-Expertin Friederike stellte das Sitecore Modul “Dynamics CRM Campaign Integration” vor. Sie berichtete über mögliche Integrationslevel und über ihre Erfahrungen aus einem PoC mit MS Dynamics 2015. Näheres dazu werden Sie demnächst in einem eigenen Beitrag hier im Blog lesen können.

Ausklang mit Führung im Museum Wäschefabrik

Nach dem offiziellen Programm, das von allen Teilnehmern als sehr informativ und bereichernd empfunden wurde, stand eine interessante Führung durch das Museum Wäschefabrik auf dem Programm, dem einzigen im Originalzustand verbliebenen Bielefelder Zeitzeugnis von ehemals über 250 Wäschefabriken der Stadt im 20. Jahrhundert. Wir konnten uns glücklich schätzen, vom Vorsitzenden des Fördervereins des Museums selbst durch die Räume der damaligen Fabrik und des Wohnhauses der Unternehmer geführt zu werden. Er brachte uns die damalige Zeit mit zahlreichen spannenden Anekdoten und Details nahe, so dass es keine der rund 90 Minuten langweilig wurde.

Museum Wäschefabrik Bielefeld

Bei gutem Essen und anregenden Gesprächen haben die noch verbleibenden Teilnehmer die Veranstaltung im numa Restaurant ausklingen lassen.

Fazit

Die engagierten Teilnehmer sowohl von Agentur- wie auch Kunden-Seite mit ihrem unterschiedlichen Sitecore-Hintergrund und die interessanten Vorträge zu aktuellen Themen und Weiterentwicklungen haben das Treffen zu einer erfolgreichen Veranstaltung gemacht, aus der sicherlich jeder Teilnehmer etwas für seine Arbeit mitnehmen konnte.

Sie haben ebenfalls Interesse an Sitecore-Themen?

Wir freuen uns auf die Weiterentwicklung der Sitecore Usergroup Deutschland und viele weitere regelmäßige Treffen mit konstruktivem Austausch. Wenn auch Sie mit Sitecore arbeiten und Interesse an den kommenden SUG-Veranstaltungen haben, melden Sie sich gerne unter sugde@comspace.de. Dann schreiben wir Sie an, wenn das nächste Treffen in Planung ist.

Warum es sich lohnt, AUGENHÖHEwege zu unterstützen. Unser Rückblick zum AUGENHÖHECamp 2015

AugenhöheCamp Hamburg

Das Beste vorweg: Für alle, die das Projekt “Augenhöhe” und den dazugehörigen Film gut fanden, gibt es bald eine Fortsetzung: Das Projekt “AUGENHÖHEwege”.

Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Die Sehnsucht nach sinnstiftender Arbeit ist mindestens so groß, wie die Notwendigkeit Wertschöpfungsprozesse agil zu gestalten. Doch wie macht man sich auf den Weg zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit? Neue Wege zu beschreiten, heißt Gewohnheiten hinter sich zu lassen, Glaubenssätze zu überdenken und sich vorallem die Frage zu beantworten: Wohin soll die Reise gehen? AUGENHÖHEwege zeigt mutige Firmen, die sich genau auf diesen Weg gemacht haben.

Das Projekt hat bereits viele Fürsprecher und Unterstützer gewonnen. In seinem Blog “Brave new work” hat Jochen Iseke bereits seine Kampagne “Eine Woche, sieben Gründe. Oder: Warum es sich lohnt, AugenhöheWege zu unterstützen” vorgestellt.

Unter dem Hashtag #AHWhy baten die Initiatoren selbst: “Nennt uns einen Grund, warum es AugenhöheWege braucht”.

Unbenannt1

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Das Cowdfunding für das zweite Augenhöhe-Projekt läuft noch bis zum 12.10.2015 und die Fundingschwelle ist mittlerweile fast erreicht.

Wir (meine Kollegin Sarah Jansohn und ich) möchten mit unserem Blogbeitrag einen weiteren Grund liefern, warum wir die Diskussion um Augenhöhe für für so wichtig halten: Das kürzlich stattgefundene AHCamp, das uns vielfältige und praxisnahe Impulse beschert hat.

Das 1. AUGENHÖHECamp – unser Rückblick

Lange hatten wir uns auf’s AUGENHÖHECamp gefreut und am 02. Juli 2015 war es dann endlich soweit. In Hamburg trafen sich ca. 100 Barcamper, um sich über die Arbeitswelt der Zukunft auszutauschen. Eine gelungene Zusammenfassung hat bereits Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare, im Corporate-Blog geliefert. Mit etwas Verspätung möchten wir nun auch noch unseren Rückblick zum #AHcamp beisteuern.

Augenhöhe Camp Hamburg
Lockere Stimmung: Aufstellung zum Kennenlernen. (Alle Fotos in diesem Beitrag stammen vom AHCamp-Teilnehmer & -Fotograf Alexander Krause)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer professionellen und herzlichen Begrüßung durch die drei Organisatoren Silke Luinstra, Nadine Waibel und Carsten Holtmann ging es los mit den Session-Pitches.

 

Augenhöhe Camp Hamburg
Wir haben natürlich auch ein Thema vorgeschlagen. Mehr dazu weiter unten. 😉

 

 Session „Arbeitszeitmodelle“

In unserer ersten Session mit Alexander Krause (agil inform), Volker Baisch von der Väter gGmbH und Kolja Ehmling (selbst ernannter Ideengenerator, Freidenker, Freiberufler) ging es um das Thema “Arbeitszeitmodelle” und um die Eingangsfrage, warum eigentlich noch so viele Unternehmen an dem Glaubenssatz festhalten, Vollzeitarbeit wäre das ideale Arbeitszeitmodell. Unsere Sammlung wurde ziemlich lang und ist sicher noch immer nicht vollständig:

  • Industrialisierung → Vollauslastung von Maschinen
  • “Tradition” / Gewohnheiten
  • 60er-Denken: Mann ernährt die Familie
  • Leistung = Anwesenheit
  • nur Vollzeit ist volles Commitment
  • Loyalität = ein Leben für die Firma
  • Teilzeit ist Karrierekiller im Vollzeitalter
  • Teilzeit verwalten ist komplizierter / teurer
  • Angst vor “Ungewohntem”
  • Rahmenbedingungen (Schichtarbeit)
  • 24/7 Verfügbarkeit nötig

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Ausgehend von dieser Sammlung beschäftigten wir uns mit der Frage nach möglichen Lösungsszenarien und kamen schnell zu der Annahme, dass das klassische Denken in “Stellen” flexibles Arbeiten begrenzt. Vielmehr sollten Unternehmen sich die Frage stellen, welche Rollen in der Wertschöpfungskette besetzt sein sollten, um zukunftsfähige Arbeitsmodelle zu schaffen.

Session „Gehaltstransparenz“

Die zweite Session zum Thema “Gehaltstransparenz” wurde gestaltet von Nadine Waibel (denkmut) und Anna Löw von Giant Swarm. Beide berichteten von ihrer Motivation für die Einführung von transparenten und fairen Gehältern sowie die damit verbundenen Herausforderungen.

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“New Worker” Bastian Wilkat hat die Pros und Contras der angeregten Diskussion treffend in seinem Blog zusammengefasst: 4 Gründe für und 4 Gründe gegen Gehaltstransparenz und außerdem kürzlich ein sehenswertes Interview mit Anna geführt.

 

Session „Alle nackt? Alle Hippie?“

Mit welchen Vorurteilen man als treibende Kraft in Veränderungsprozessen zu kämpfen hat, konnte Achim Hensen von der Traum Ferienwohnungen GmbH & Co. KG anschaulich erläutern.

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Die Teilnehmer waren sich schnell einig, dass es keine Patentrezepte auf den Weg zur agilen Organisation geben kann. Stattdessen sollte es individuelle Ansätze geben, um alle Beteiligten in Change Prozessen abzuholen. Mögliche Schritte hierbei:

  • Verbündete suchen
  • Vorreiter identifizieren
  • Räume zum Ausprobieren schaffen
  • Veränderungen erfahrbar machen

Unsere Session „Recruiting mit #AHmoment“

In unserer Session ging es um den Erfahrungsaustausch zum Thema Recruiting auf Augenhöhe. Als Anker für positive Berührungspunkte zwischen comspace und Bewerbern_innen hatten wir unsere #AHmomente im Gepäck.

Unter #AHmoment verstehen wir ein Erlebnis, der sowohl für eine Begegnung auf Augenhöhe steht und auch ein Aha-Erlebnis im positiven Sinn darstellt. Im Recruiting nennt man das auch eine positive Candidate Experience. Ein #AHmoment macht deutlich, wie sich Menschen und Organisationen auf AugenHöhe begegnen können.

Augenhöhe Camp Hamburg

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei comspace bemühen wir uns, möglichst viele dieser positiven Augenhöhe-Momente im Recruiting zu ermöglichen, z.B.:

  • dadurch, dass wir unsere comspace-Kultur durch Themen wie Feelgood Management nicht nur intern pflegen, sondern auch nach Außen tragen
  • durch persönliche, individuelle und authentische Kommunikation im Bewerbungsprozess
  • Bewerbungsgespräche mit zukünftigen Teamkollegen
  • intensives soziales und kulturelles Onboarding

Wir freuen uns, wenn ihr weitere Beispiele für euren #AHmoment auf Twitter mit uns und der Welt teilt! 🙂

 

5. Unsere Barcamp-Learnings – kurz und knapp:

  1. Der Name war Programm: Wir haben eine inhaltlich interessante Unkonferenz in absolut entspannter Atmosphäre genossen. Dankeschön dafür an alle Beteiligten!
  2. Je weniger Vorbereitung, desto besser. Einfach mal alle Erwartungen zu Hause lassen & spontan sein. Dann klappt’s auch mit dem Barcamp 😉
  3. Spezielle Recruiting-Inspiration für uns: Warum können Unternehmen in Stellenausschreibungen nicht auch mal mit internen Herausforderungen und Problemen offen umgehen, anstatt immer nur die Benefits zu kommunizieren?
  4. Augenhöhe ist nicht von heute auf morgen zu erreichen, denn Augenhöhe ist in erster Linie eine Haltung (kein Verhalten) und erfordert kontinuierliche Arbeit von allen Beteiligten (gut auf den Punkt gebacht von me&me talentsource)
  5. A propos Inspiration: http://www.hr-inspiration-camp.de/ 😉

 

Wir freuen uns auf's AUGENHÖHECamp mit #AHmoment

AUGENHÖHECamp Logo

Wir bei comspace sind begeisterte Barcamper. Wo sonst gibt es so viele interessante Menschen, aktuelle Themen und vielfältigen Austausch zum kleinen Preis in lockerer Atmosphäre? Eben!:) Nach dem PR– und dem HR-Barcamp steht für uns im Juli die nächste Unkonferenz an, das AUGENHÖHECamp.

augenhöhe
Tweetsammlung von Guido Bosbach unter http://www.bosbach.mobi

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist das AUGENHÖHECamp?

Das AUGENHÖHECamp ist ein Barcamp und findet  am 02.07.2015 in Hamburg statt. Entstanden ist das Camp aus dem Film-Projekt “Augenhöhe” und zum Glück kommt nach dem Film nun das Camp.

Alle sprechen von der neuen Arbeitswelt. Aber wie kann man sie gestalten, was konkret tun? Das AUGENHÖHECamp bietet eine Plattform für Unternehmer, Führungskräfte und Personaler, die sich dazu austauschen und voneinander lernen möchten.

Leitidee des AUGENHÖHECamps

Warum wir dabei sind

Nach zwei öffentlichen und einer internen Filmvorführung ist für uns das AUGENHÖHECamp eine sinnvolle und wichtige Weiterführung des Themas. Deswegen unterstützen wir dieses Format gerne finanziell als Sponsor und inhaltlich als Teilnehmer.

Sich offen austauschen, mitbestimmen und voneinander lernen ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur, die wir auch außerhalb von comspace leben. Augenhöhe Film und das Augenhöhe Camp passen sehr gut zu unserer Idee, wie wir uns eine wertschätzende Arbeitsatmosphäre vorstellen.

Andreas Kämmer, Geschäftsführer bei comspace

Was wir dort machen – unsere Sessionidee

Der Titel des AUGENHÖHECamps ist “Organisation begegnet Mensch”. Diese Begegnung passiert an vielen Stellen, wie z.B. im Kontakt mit (potenziellen) Bewerberinnen und Bewerbern.

Recruiting damals

Seit jeher gibt es in der Arbeitswelt ein Machtgefälle zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Der höher gestellte “Geber von Arbeit” sucht aus einer Masse von Arbeitswilligen, diejenigen Arbeitnehmer aus, die er für passend hält und gibt ihnen ein festgelegte Summe an Geld für ihre Arbeit.

Recruiting heute

Mittlerweile ändert sich dieses Verhältnis zugunsten einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Bewerber_innen können entscheiden, bei wem sie arbeiten, wer überhaupt ihr Chef sein darf und manchmal sogar auch wieviel sie verdienen.

Recruiting zukunftsfähig

Unternehmen und Bewerber_innen werden sich zunehmend auf Augenhöhe begegnen, wie auch die Reise von der Gegenwart unseres Arbeitsverständnisses in die Zukunft von Guido Bosbach sehr anschaulich zeigt. Auch der Recruitingprozess muss neu gestaltet werden und aus möglichst vielen “AHmomenten” bestehen.

#AHmoment?!

Unter #AHmoment verstehen wir einen Moment, der sowohl für eine Begegnung auf Augenhöhe steht und auch ein Aha-Erlebnis im positiven Sinn darstellt. Im Recruiting nennt man das neudeutsch eine positive Candidate Experience.

In unserer Session möchten wir unsere 5 AHmomente im Recruitingprozess bei comspace teilen und möglichst viele weitere Recruiting-AHmomente mit den Teilnehmer_innen sammeln und diskutieren.

Auf einen Blick

Wen könnt ihr auf dem #AHcamp treffen?

Feelgood-Managerin Original
Sarah Jansohn, Feelgood Management bei comspace

 

 

 

 

 

 

 

Foto_Biendarra, Sarah
Sarah Biendarra, Human Relations Management bei comspace

 

 

 

 

 

 

 

Unser Sessionvorschlag

Recruiting mit #AHmoment

Wie erreicht ihr uns?

Twitter:

@comspace

@SarahBiendarra

XING:

https://www.xing.com/profile/Sarah_Jansohn2

https://www.xing.com/profile/Sarah_Biendarra

Wir freuen uns über Feedback zu unserer Sessionidee und auf den Austausch mit netten Menschen in Hamburg!

Fazit: Die re:publica 2015 war sehr ruhig und sehr gut #rp15

Die re:pubica 2015 war sehr gut. Wieder einmal. Was Kontakte, Ideen und Geschäft angeht sogar besser als die vorher gegangenen Veranstaltungen. Das ist auch kein Wunder: Wenn um die 6.000 Leute aus dem digitalen Business für drei Tage auf einem Fleck zusammen kommen, sollte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn nichts dabei heraus kommt.

Deswegen möchte ich mit meiner kleinen Rückschau einige Highlights heraus stellen und eine Meta-Kritik abliefern.

republica-2015-eroeffnung
Ein wenig Festival – sehr viel Konferenz – das muss die re:publica sein 😉

Die Kritik zur re:publica vorweg:

Mein erster Eindruck am Dienstag war: “Die re:publica hat sich kein bisschen weiter entwickelt.”

Optisch war das in sofern richtig, als dass das Betreten der Halle in den vergangenen Jahren bereits das erste Highlight darstellte: Was hat sich das Team um die Veranstalter dieses Jahr ausgedacht? Wie wurden die Hallen gestaltet? Wie hat sich das Konferenz-Design und die Nutzerführung weiter entwickelt?

In diesem Bereich gab es 2015 nur kleine bis gar keine Weiterentwicklung. Die Hallendeko wurde größtenteils aus 2014 wiederverwendet und die Designsprache entwickelte sich nur marginal weiter. Auffallend war einzig der Wechsel von den Hauptfarben grün/rosa zu blau/grün.

Andererseits ist ein solches Vorgehen durchaus nachhaltig. Warum das Rad immer wieder neu erfinden?

Nach den ersten Vorträgen beschlich mich das gleiche Gefühl im Hinblick auf die Themen. Der erste Gedanke war “Alter Wein in neuen Schläuchen!” und ein leichter Anflug von Enttäuschung machte sich breit.

Aber:
Mir wurde recht schnell klar, dass wir in Sachen Digitalisierung momentan auf einem Plateau angelangt sind.

Die großen Themen sind erst einmal durch. Die Devise wird in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren lauten:

Unaufgeregt Detailverbesserungen entwickeln und in verhältnismäßig kleinen Schritten weiter gehen.

Zur Verdeutlichung:
Selbst die Apple Watch ist keine wirkliche Innovation wie es das iPhone war, sondern eine Detailverbesserung des Telefons. Ein kleiner Schritt zu einer einfacheren Bedienung und daraus neu entstehenden Möglichkeiten.

Das ist richtig und wichtig. In den letzten Jahren wurden auf der re:publica Netz-Themen vertieft und weiterentwickelt, die auch in der anfassbaren Welt lange Zeit brauchen um sich zu bewegen:

Gesellschaft, Politik, Kultur an der Schnittmenge zum Geschäft. Denn natürlich verändert sich durch das vernetzte Leben auch ein ganz wesentlicher Teil: Die Arbeit in und mit dem Netz.

Am besten konnte unser Geschäftsführer Andreas Kämmer hier im Live-Talk zum Thema Zukunft der Arbeit auf der re:publica einen Überblick geben, wie wir bei comspace modernes Arbeiten angehen:

Gelernt auf der re:publica

  1. Bereits die Zugfahrt war inspirierend: Ich bekam mit Nummer 17 von 66 die erste von Wiebke Ladwigs handgezeichneten Visitenkarten
  2. Ebenfalls im Zug erfuhr ich einige spannende Neuigkeiten über das Marketing-Tool hubspot von Norbert Diedrich
  3. Erkenntnis der Zugfahrtrunde: Vertriebler werden zukünftig so etwas wie Profiler
  4. Design Thinking Methoden von IBM in einem Workshop angewendet. Design Thinking kannte ich schon länger, aber die Weiterentwicklung von IBM ist besonders für die Digitale Transformation hilfreich. Insbesondere das IBM-eigene Konzept der “Hills” ist sehr spannend und die Frage nach dem Wow-Effekt in Prozessen sollte man sich häufiger stellen.
  5. In einem Gespräch vor der Eröffnung lernte ich einiges über Business in Schweden. Überraschende Erkenntnis von jemandem, der 3 Jahre dort gearbeitet hat: Trotz aller Transparenz ist es immens wichtig, die Netzwerke und Zusammenhänge im Hintergrund zu kennen, um erfolgreich Geschäfte in Schweden zu machen.
  6. Thomas Andrae von 3M Ventures berichtete über den aktuellen Stand der Wearables. (Videolink) Dabei skizzierte er einen unglaublich spannenden Case:
    Mechaniker, die an Genera Electric Triebwerken arbeiten, tragen Google Glass Brillen. Einerseits werden bei Bedarf Hilfestellungen und nächste Schritte sowie Checklisten eingeblendet. Andererseits wird die gesamte Reparatur durch die Brille als Video aufgezeichnet. Bei einem Zwischenfall an einem Triebwerk kann so der Reparaturvorgang nachvollzogen werden.
    Aber das ist noch nicht alles:
    Die Triebwerke generieren während eines Fluges Gigabytewise Daten und senden diese an den Hersteller. Sollte eine der Titan-Lamellen beschädigt sein, fährt das Triebwerk die Leistung zurück um weitere Beschädigungen zu verhindern. Am Boden wird das Werk in München benachrichtigt und in einem der modernsten 3D-Drucker wird on-the-fly eine neue Lamelle produziert. Wenn das Flugzeug bspw. in Peking landet, geht es in den Hangar, die Reparatur wird vorbereitet und 7-8 Stunden später trifft die Lamelle ein. Früher dauerte es Tage, bis ein Flugzeug repariert war – heute Stunden.
  7. YouTube Session – WWF wird durch YouTuber Unge unterstützt „Seit Simon (@unge) uns unterstützt (@WWF_Deutschland), wachsen wir auf @youtube deutlich schneller“-Rezepte sind ausgelutscht. Entwickelt zu jeder eurer Aktionen eigene Ideen und PROBIERT SIE AUS! – BestCase: @caseyneistat Phillippinen – Meine Frage: Emotional, lustig, wo andere Leute sich wieder finden, Aufrufbuttons zum Klicken, dran glauben sind die #youtube Tipps vom Panel #rp15 #fb
  8. Was Mittelstand und Konzerne von Foodblogs lernen können: Die Kunden stimmen immer mehr mit dem Portemonnaie ab. Als B2B-Unternehmen kann man Wiederverkäufer bei der Kommunikation mit Endkunden unterstützen.
  9. Johannes Kleske prägte im Zusammenhang mit der Zukunft der Arbeit den Begriff  “Daten-Hausmeister” und den Algorithmus als Vorgesetzter (s.u.)
  10. People Analytics – in dieser Session wurden Ansätze zur Auswertung von Arbeitsplätzen und Arbeitskräften vorgestellt – von Google über IBM bis zum MIT. SEHR spannend und kontrovers. Hier zum Nachhören
Kurzes Treffen der Ostwestfalen v.l.n.r. ich, Frank Michna, Thorsten Ising, Jan Westerbarkey
Kurzes Treffen der Ostwestfalen v.l.n.r. ich, Frank Michna, Thorsten Ising, Jan Westerbarkey – Foto: Anke Knopp

 

Alternativen zur re:publica

Gibt es Vergleichbares? Klares: Jain. Hier eine kleine Auswahl an Konferenzen, die mir spontan einfallen – Ergänzungen gerne in den Kommentaren:

  • Smashing Conference – variierende Veranstaltungsorte: Design- und entwicklungslastiger
  • Chaos Communication Congress in Hamburg – mit 12.000 Besuchern in 2014 deutlich größer. Ähnlich politisch, aber technischer und mehr Underground.
  • ars electronica in Linz – stärker von Kunst und Kultur geprägt
  • DLD in München – medienlastiger, auf Hubert-Burda-Medien ausgerichtet
  • SXSW in Austin – noch mehr Festival-Charakter, mehr Musik, Film, Entertainment
  • Le Web in Paris, größte Web-Konferenz Europas
  • Web Summit in Dublin – größte Technikkonferenz Europas
  • Webstock in Neuseeland – soll eine der besten Konferenzen im Web-Bereich sein

Was ich mir für die rp16 wünschen würde

Der Einstieg in die Konferenz mit dem IBM Desing Workshop hat mir mal wieder gezeigt, dass sich Themen vor allem dann in Hirn und Herz festsetzen, wenn ich mit ihnen arbeiten kann.

Deswegen wünsche ich mir für zukünftige re:publicas:

Mehr mitmachen. Workshops im Anschluss an die Vorträge mit den Vortragenden. Mehr Projekte, die im Anschluss an die Veranstaltung weiter gehen.

Zum Abschluss noch ein typischer rp15 Dialog 🙂

Vorträge der re:publica 2015 als YouTube Videos ansehen

Wie gehabt lassen sich fast alle der 450 Vorträge als Video anschauen, oder zumindest als Tonspur hören. Einzig einige Workshops sind nicht aufgezeichnet worden. Hier eine kleine Zusammenstellung interessanter Beiträge. Um den Beitrag hier nicht zu lang werden zu lassen, beschränke ich mich auf Links rüber zu YouTube:

  1. Die Eröffnungsrede von Ethan Zuckerman – braucht einige Minuten, um in Schwung zu kommen
  2. Alexander Gerst erzählt von seiner Zeit auf der ISS
  3. Pragmatische Sicht auf die Netzgemeinde und netzpolitische Soforttipps von Markus Beckedahl und Leonhard Dobusch
  4. Frank Rieger – Wir müssen etwas gegen Geschäftsmodelle tun, nicht gegen Technologie
  5. Slow Media Studie: Die Digitalen kommen wieder zu langsamen Medien zurück https://twitter.com/probefahrer/status/595614816636637187
  6. Gunther Dueck – Schwarmdumm: „Mit Überstunden kriegt man Wunder nicht hin.“ Leider etwas zu kurz, um Duecks komplexe Ideen, warum Mathe meist vor BWL Recht behält, zu transportieren
  7. Mensch, Macht, Maschine – wer bestimmt, wie wir morgen arbeiten? Mit Johannes Kleske. Sehr gute Weiterführung seines Talks von 2013. Hintergrundinformationen zum Beitrag
  8. Eine bedrückende, sehr interessante und doch humorvolle Session analysierte die Social Marketing-, “Unternehmenskommunikation”- und Employer Branding der ISIS – mit Sascha Stoltenow und Thomas Wiegold:

Artikelbild:

Kurzes OWL-Treffen mit mir, Frank Michna, Thorsten Ising und Jan Westerbarkey – Bild: Anke Knopp

https://twitter.com/nowanda1/status/595606217029980160

Weitere Zusammenfassungen zur re:publica finden Sie bei:

Online Marketing Talk (OMTalk 2015) in Thyborøn, Dänemark

OMTalk 2015 in Thyborøn Dänemark

Am Freitag, den 15.05.2015, geht es zum Online Marketing Talk in Dänemark. Der beschauliche Ort der Veranstaltung Thyborøn hat 2.104 Einwohner und gehört zur dänischen Kommune Lemvig in der Region Midtjylland.

OMTalk 2015 in Thyborøn Dänemark
OMTalk 2015 in Thyborøn Dänemark (Bild: Dänemark Flagge © Juergen Priewe – shutterstock.com)

Die wilde Fahrt beginnt für mich am Freitag gegen 6:40 Uhr mit dem Zug vom Bielefelder Hauptbahnhof nach Hannover Hauptbahnhof. Ab Hannover geht es gegen 8:30 Uhr mit der Fahrgemeinschaft von Andreas Fiedler (Online Marketing Agentur Clicks) in Richtung Zielort. Ab 14 Uhr stehen die gebuchten Räumlichkeiten zur Verfügung – gegen 14:30 Uhr möchten wir am Strand von Thyborøn eintreffen.

Am ersten Tag der Veranstaltung geht es in erster Linie um das Ankommen und Kennenlernen, erst am zweiten Tag geht es mit den Workshops der Teilnehmer los. Rund 1.500 Quadratmeter warten auf die bis zu 40 Teilnehmer der Veranstaltung. Nebst den Annehmlichkeiten wie Whirlpool, Sauna, Solarium und Fitnessraum konnte Ausrichter Soeren Eisenschmidt mit Falk von Hoff einen Koch für die Veranstaltung gewinnen.

Wie sieht das tägliche Programm des OMTalk 2015 aus?

Der Tagesablauf ist strukturiert, bereits gegen 9 Uhr geht es mit den Sessions los. Zwischendurch werden die einzelnen Sessions nur durch das Aufnehmen einer Mahlzeit
unterbrochen. Also bis 17 Uhr volles Programm.

Die Themen der Veranstaltung sind ganz unterschiedlich und bilden das A bis Z des Online Marketings ab. Jeder Teilnehmer wird eine eigene Session halten, sein Wissen und seine Erfahrung an die Teilnehmer weitergeben.

Ab 20 Uhr gibt es noch ein Abendprogramm mit Site Clinic. Das bedeutet, wir untersuchen in Gemeinschaft unterschiedliche Webseiten und spüren Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Was ist Google News? Erfahrungsaustausch mit abschließender Diskussion

Als Teilnehmer werde ich einen Beitrag zum Thema Google News leisten. Hier gehe ich auf das Thema Google News ein und erkläre den Teilnehmer “Was ist Google News?”, “Welche Anforderungen zur Aufnahme in Google News müssen erfüllt werden” und “welche Ranking-Kriterien habe ich aus eigenen Erfahrungen gemacht.” Abschließen werde ich die Session mit einer kleinen Diskussionsrunde, um Erfahrungen mit den Teilnehmern austauschen zu können.

Google News - Beitrag zum Online Marketing Talk 2015
Google News – Beitrag zum Online Marketing Talk 2015

Kurz zu Google News

Google News ist ein Dienst aus dem Hause Google. Die tagesaktuellen Nachrichten werden aus verschiedenen Quellen aggregiert und über das dazugehörige Portal ausgespielt. Zusätzlich zeigt Google relevante News auch in den Google Suchergebnissen an. Vor allem für Nachrichten-Seiten stellt Google mit dem Dienst Google News eine zusätzliche Trafficquelle bereit.

Google News
Offizielles Logo von Google News

Die erste Beta-Version von Google News erschien im April 2002 im englischsprachigen Raum. Erst im Januar 2006 wurde die Testphase abgeschlossen und der Dienst für andere Sprachregionen beziehungsweise Länder geöffnet. Allein in Deutschland gibt es weit über 1.000 Quellen, die in Google News gelistet sind. Diese teilen sich in verschiedene Themenbereiche wie z.B. Wirtschaft und Technik, Sport und Unterhaltung auf.

Der eingesetzte Algorithmus zur automatischen Indexierung der Nachrichten-Artikel geht auf den führenden Google Wissenschaftler Krishna Bharat zurück.

Mehrwert des OMTalks 2015

Im Gegensatz zu Veranstaltungen wie der SEO Campixx in Berlin laufen keine Workshops beziehungsweise Sessions parallel, sodass die Möglichkeit gegeben ist an jeder Session teilzunehmen. Das heißt mir stehen vierzig spannende Sessions bevor – ein Einblick in verschiedene Themenbereiche aus dem Online Marketing und natürlich verschiedenste Erfahrungswerte aus der Praxis, die ich auch in den Arbeitsalltag bei comspace nutzen kann bzw. werde.

Digitale Transformation: 30+1 Sessions auf der re:publica #rp15

Screenshot re:publica 2015 Presse
Screenshot re:publica 2015 Presse
(c) re:publica 2015 – facts and figures

Die re:publia #rp15 ist für uns Internetleute wie ein großes Klassentreffen. Auf kaum einem anderen Event trifft man so viele alte Bekannte, neue Kontakte und Menschen, die man bisher nur von ihren Blogs, Tweets, Photos oder  YouTube-Channels kannte.
Aber:
Neben all dem großartigen networking und Austauschen gibt es auch auf keiner anderen Konferenz eine so spannende und interessante Zusammenstellung an Vorträgen.

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, den Großteil der Sessions, die ich besuchen möchte nach einem Überbegriff auszuwählen. Und was wäre da auf DER Digitalkonferenz passender als das omnipräsente Schlagwort Digitale Transformation?

Deswegen habe ich aus dem Sessionplan folgende Vorträge heraus gesucht, die mir als Wegweiser entlang des Pfades Digitale Transformation durch 3 Tage re:publica dienen werden. Und die Ihnen für die eigene Planung ein paar Anregungen geben können, oder – falls Sie es nicht nach Berlin schaffen – den einen oder anderen Blick in die Videos werfen lassen. Live oder in der Nachberichterstattung.

Tag 1

  1. WEARABLES – CURRENT DEVELOPMENTS ON THE PATH TO RELEVANT APPLICATIONS – Wie lassen sich aus Daten in handlungsfähige Informationen umwandeln?
    Mit Thomas Andrae (3M New Ventures)
  2. IBM BluemixApps in der Cloud entwickeln – auf die Ergebnisse des Social Media Hackathon bin ich besonders gespannt
  3. WORKING IN THE ON-DEMAND ECONOMY – Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus, wenn jeder seine Arbeitskraft auf Abruf zur Verfügung stellen kann?  mit Linda Kozlowski von Evernote
  4. FASHIONTECH I: APPAREL – Digitale Transformation in der Mode-Branche. Wie sieht mobil digitalisierte Bekleidung aus? Wann werden wir unsere Klamottenmarke nach dem Social Network aussuchen mit dem es sich verbinden lässt?“ – Spannende Fragen, die Thomas Gnahm vom Wear It Festival und Markus Strecker von teiimo da aufwerfen.
  5. STORYTELLING IM MOBILEN ZEITALTER – INHALTE ERFOLGREICH VERMITTELN – wie bekommen wir Content in die veränderten Medienkonsumgewohnheiten und immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen der Menschen unter? Und welche Rolle spielt ein CMS bei der Aufgabe Geschichten zu erzählen? mit Hans Evert vom EPOS Magazin
  6. TALK WITH NETFLIX CEO REED HASTINGS – Man muss kein House of Cards Fan sein, um zuzustimmen, dass Hastings einer der großen Vordenker der Digitalen Transformation in der Unterhaltungsbranche ist.
  7. INNOVATIVE TECHNOLOGIES IN DESIGN INTERFACES AND PERSONAL SHOPPINGTobias Eichenwald spricht über die Programmierung physischer Bedieninterfaces und Linh Nguyen zeigt, wie sie eine Personal Shopping Plattform entwickelt hat. Wieder Mode!
  8. BIG DATA AND PRE-CRIME: SCIENCE NON-FICTION – Wer erinnert sich noch an Minority Report? Die spacigen Wisch-Hologram Bedienelemente von Tom Cruise gibt es noch nicht. Verbrechensvorhersage aus dem Digital-Orakel aber schon.
  9. DIY DEATH AND FUNERAL – Kurz vor Abschluss des Tages wird es etwas morbide: Wissenschaftler, Hacker und Bestatter präsentieren in diesem Workshop Ansätze zum modernen Begräbnis. Das klingt SO abgefahren, dass ich mir das anschauen muss.
  10. TRINKEN GEHEN –  nein, nicht was Sie denken. Dieser Vortrag um 20 Uhr abends beleuchtet die Kulturtechnik des gemeinsamen Trinkens. Und ich verspreche mir wertvolle Erkenntnisse 🙂

Tag 2

Nachdem der letzte Vortrag von Tag 1 hoffentlich nicht zu einem dicken Kopf führt, geht es am Tag 2 mit einem re:publica Dauergast & Klassiker und einem der digitalen Vordenker in Deutschland los:

  1. SCHWARMDUMMHEIT! – so lautet der Titel von Gunter Duecks neuen Buch und Vortrag. Der Name ist Programm
  2. E-MAIL-WAHNSINN: ZEIT FÜR EINE NEUE ART ZU ARBEITEN  – Lässt sich der E-Mail noch etwas Innovatives abringen? #IBMDESIGN wird es wohl versuchen.
  3. INDUKTIVE GENERATIONENEMPATHIE – WIE INFORMIERT SICH EIN JUNGER MENSCH? – Es sollte mehr Workshops über die Mediennutzung von Unter-Zwanzigjährigen geben.
  4. DAS ENDE DER SUCHE? NEUE WEGE ZU INHALTEN – Wie bekommen wir die Inhalte dorthin, wo sich die Nutzer aufhalten?
  5. ARBEIT NEU ERFINDEN: AGIL, DIGITAL, BANAL? – Ein exzellentes, vierköpfiges Panel diskutiert 6 Thesen zur Zukunft der Arbeit
  6.  BLUE DOT MISSION – SECHS MONATE LEBEN UND ARBEITEN AUF DER ISS – WOW! Astronaut Alexander Gerst erzählt von seinen 6 Monaten im All auf der ISS! Mal wieder so ein typisches (verstecktes) re:publica Highlight
  7. VON DER NETZWERK- ZUR PLATTFORMGESELLSCHAFT – Kulturwissenschaftliche Blicke auf Geschichte, Phänomene und kulturelle Praktiken der Netzwerke werfen; von den ersten Kanälen und Fangnetzen in Mesopotamien, über Kreditkartensysteme bis hin zu Uber und AirBnB.
  8. DIE DISTINKTION DER DATEN – WIE DER DIGITALE HABITUS DAS NETZ PRÄGT – noch einmal Digitale Kultur Transformation: Die feinen Unterschiede sozialer Stellung lassen sich auch täglich im Netz beobachten. Von #Tatort zu Candy Crush, von der Auswahl unserer Instagram-Bilder zu den rebloggten Posts auf Tumblr – täglich signalisieren wir aufs Neue unseren (gewünschten) Status und was uns wichtig ist.
  9. BLUESCREEN AUF DER AUTOBAHN – Das gehackte Auto ist schon ein Horrorszenario an sich. Aber was, wenn das Auto buchstäblich mit seinem Computer abstürzt?
  10. NUDGE! NUDGE! – WAS DESIGN VON VERHALTENSPSYCHOLOGIE LERNEN KANN – wie lassen sich gesteuerte Verhaltensänderungen durch kleine Anstöße zum Guten nutzen?

Tag 3

Als Schwerpunktthemen des dritten Tages stellen sich für mich Digitale Transformation der Städte und der Gesundheit dar:

  1. HACK YOUR CITY – welche digitalen Werkzeuge werden Bürgern zukünftig zur Verfügung stehen, um ihren physischen und digitalen Lebensraum zu gestalten?
  2. MENSCH, MACHT, MASCHINE – WER BESTIMMT WIE WIR MORGEN ARBEITEN?Johannes Kleske hat bereits 2013 einen meiner Lieblingsvorträge der rp13 zum Ende der Arbeit gehalten. Umso gespannter bin ich, wie er das Thema dieses Jahr weiter entwickelt hat.
  3. INTERSECTION OF SUSTAINABILITY AND TECHNOLOGY IN FASHION – ein wenig Mode hat sich auch in diesen Tag wieder reingemogelt – wenn auch nur als Katalysator für die Frage: Wie haben unsere menschlichen Aktivitäten des Verstehens eine Abhängigkeit zu Daten, Informationen und Wissen entwickelt?
  4. THE MYTH OF THE EMPOWERED CONSUMER. HOW SOCIAL MEDIA FAILED TO DELIVER ON ITS PROMISE – steeeeeile These! Der Talk will eine vernichtende Analyse der letzten 7 Jahre Social Media, aber auch Licht am Ende des Tunnels zeigen. Na, da bin ich gespannt – ich bin ja ein Fan von Utopien.
  5. FIGHTING CHRONIC DISEASE WITH DIGITAL INNOVATION – Endlich das erste Health-Thema: Wie können wir mit digitalen Technologien die Ausbreitungen von Lifestyle-Krankheiten in den Griff bekommen?
  6. „ONLINE? BRINGT UNS NICHTS!“ – EIN DEPRIMIERENDER LAGEBERICHT AUS DEN CHEFBÜROS DEUTSCHER INDUSTRIEUNTERNEHMEN – DA bin ich ja mal gespannt, ob es hier eine ernsthafte Auseinandersetzung oder nur einige lustige Anekdötchen gibt. Lästern ist ja immer einfach. Lösungswege und Herangehensweisen zu zeigen ist schon etwas anderes.
  7. WENN BEHÖRDEN ZUHÖREN WOLLEN: SOCIAL MEDIA MONITORING DURCH DEN STAAT – Wo hört Monitoring auf und wo fängt Bespitzelung an? Ein SEHR spannendes Thema das Mister Barcamp Stefan Evertz da mitbringt!
  8. DIE LOGIK VON GOOGLE UND DER ANSPRUCH AN GUTE GESUNDHEITSINFORMATIONEN – These: Google lenkt, was wir über Gesundheitsinformationen erfahren. Woher weiß Google bsw. über die Qualität der medizinischen Informationen, zu denen es uns führt?
  9. HARNESSING THE POWER OF SOCIAL MEDIA DURING ELECTION CAMPAIGNS – nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf! Und wie sich der Kampf um die Wähler digital transformiert hat ist nicht erst seit Obamas Wiederwahl interessant.
  10. 40 MILLIONEN DEUTSCHE GESUNDHEITS-SURFER: EINE BOTTOM-UP BEWEGUNG GEGENÜBER EINEM TOP-DOWN GESUNDHEITSSYSTEM? – Health 2.0 kommt mit Riesenschritten auf uns zu. Ich selbst überwache an mir auch einige gesundheitsrelavante Daten. Die Session beschäftigt sich mit aktuellen Treibern und Hürden und stellt die Frage: Wo steht Deutschland bei der Digitalen Transformation der Gesundheit im Vergleich zum Rest der Welt?

Bonus-Session: SEVEN ON SEVEN mit Ai Wei Wei!
Hierauf bin ich wirklich hochgespannt! Ob Ai Wei Wei tatsächlich in Berlin vor Ort sein wird? Spätestens Donnerstag werden wir schlauer sein 🙂

Update: Dank Bahnstreik wird es besonders interessant, ob ich am Donnerstag von Berlin nach Hause gen Bielefeld komme, oder eher nicht 😉 

Andere haben sich auch Gedanken zur Sessionauswahl gemacht:

Beitragsbild: Screenshot re:publica 2015 Presse – facts and figures

Personalentwicklung und GOODplaces – Teil 3 zur HR-Sommerakademie

Das Finale der HR Sommerakademie nach zwei intensiven Tagen zu den Themen Employer Branding und Recruiting hatte es in sich: Personalentwicklung und eine Unternehmsbesichtigung des Online-Spieleentwicklers Wooga standen am Freitag, 18. Juli 2014 auf dem Programm.

Talente erkennen leicht gemacht?

Wie findet man in kurzer Zeit die richtigen Talente und identifiziert deren Entwicklungpotential? Jedenfalls nicht, indem man auf’s falsche Diagnostikverfahren setzt. Um die Auswahl und den Einsatz erfolgreicher Personaldiagnostikverfahren ging es im Workshop mit Rüdiger Maas (Maas Beratungsgesellschaft mbH). Sogenannte eignungsdiagnostische Verfahren gibt es wie Sand am Meer: von biografischen Fragebögen, Assessment Centern über seriöse Persönlichkeitstests wie dem BIP, MBTI, Big Five, bis hin zu fast schon esoterisch graphologischen Analysen und dem Rorschach-Test. Wer (vermeintlich) wissenschaftliche Diagnostikverfahren in der Personalauswahl oder -entwicklung einsetzen möchte, sollte diese vorab einer Prüfung der drei Gütekriterien für wissenschaftliche Tests unterziehen:

  • Objektivität: Sind die Ergebnisse und Interpretation der Ergebnisse unabhängig vom Leiter der Untersuchung?
  • Reliabilität (Zuverlässigkeit): Erzielen wiederholte Messungen mit dem identischen Messverfahren die gleichen Messwerte?
  • Validität (Gültigkeit): Misst das Verfahren, tatsächlich die Werte, die es messen soll?

Zum Abschluss durften alle Workshop-Teilnehmer einen eigenen Perönlichkeitstest ausfüllen und vor Ort auswerten lassen. Lustigerweise nahmen alle Teilnehmer den Test ernst und füllten nach bestem Wissen und Gewissen aus. Uns war natürlich nicht bewusst, dass wir zur Verdeutlichung der eingeschränkten Sinnhaftigkeit vieler Tests jeweils willkürlich verteilte “Auswertungen” von Herrn Maas zurück bekamen. Besonders interessant dabei: Fast wie bei einem Tageshoroskop fand sich fast jeder von uns irgendwie in den Charakterisierungen der Einzelauswertungen wieder 🙂

Persönlichkeitstest_forced choice_HR-Sommerakademie
Mein – zum Glück!;) – willkürlich ausgesuchtes Testergebnis im Personaldiagnostik-Workshop.

Und so haben wir alle noch eine ganz eigene Erfahrung mit unwissenschaftlichen Diagnoseverfahren, willkürlichen Auswertungen und “forced choice”-Fragebögen gesammelt 😉

Alt lernt von jung

Mit “Reverse Mentoring” stellte Holger Hiltmann von der Merck KGaA einen innovativen Trainingsansatz vor, bei dem das Thema Mentoring einmal erfrischend anders interpretiert wird.

Mentoring: Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentor/in), die ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrene Person (Mentee) weitergibt.

Gabler Wirtschaftslexikon

Klassischerweise ist Mentoring hierarchiegebunden: Erfahrene = ältere Kollegen geben ihr Wissen an unerfahrene = jüngere Kollegen weiter. Doch auch die Jüngeren haben etwas zu sagen, z.B. bei dem Thema Social Media. Bei Merck werden daher die klassischen Rollen vertauscht: Hier lernen Führungskräfte von Auszubildenden, wie Kommunikation im Web 2.0 funktioniert und welchen Nutzen diese für das Unternehmen bringen kann. Der hierarchiefreie Personalentwicklungsansatz hatte bei Merck dabei Vorteile für beide Seiten:

  • Enormer Lernfortschritt für die Mentees/Führungskräfte
  • Positionierung von Ausbildung in der obersten Führungsebene
  • Erhöhte Sichtbarkeit der Auszubildenden im Unternehmen
  • Netzwerkmöglichkeiten für Azubis
  • Realistische Einschätzung von Möglichkeiten und Einschränkungen bei der unternehmensbezogenen Nutzung von Social Media

Von Fehlern, Hierarchie und Wohlfühl-Atmosphäre

Zum Abschluss der drei Akademietage waren wir zu Gast bei dem jungen Unternehmen “Wooga”, einem Online-Spielehersteller mit Berliner Sitz in einer alten Backfabrik. Für mich war dies ein besonders interessanter Termin, weil ich mit hohen Erwartungen (“Das wird bestimmt wie bei Google!”) und konkreten to do’s (“Achte mal drauf, was die so im Kühlschrank haben”) zur Unternehmensbesichtigung gekommen war.

Inspirierend finde ich vor allem die Fehlerkultur bei Wooga, die zwangsläufig aus dem Kerngeschäft resultiert: Um ein bis zwei erfolgreiche Online-Spiele pro Jahr zu veröffentlichen, sind Dutzende Spiele-Prototypen notwendig, die im Laufe des Entwicklungsprozesses verworfen werden müssen. Die Aufarbeitung von gescheiterten Projekten ist ein wichtiges Thema und hat dementsprechend auch zeitlich einen hohen Stellenwert bei der täglichen Arbeit.

Wooga-Küche_HR-Sommerakademie
Das Herzstück im Wooga-Büro: Die Küche.

 

Darüber hinaus habe ich während der Führung durch die kunterbunte Wooga-Welt viele Parallelen zu comspace entdeckt:

„Hierarchie ist uns nicht so wichtig. Es geht um Expertise, nicht um Titel.”

Maike aus der Wooga-PR-Abteilung

  • Der aufmerksame Leser denkt natürlich sofort an das Reverse Mentoring-Programm von Merck. Mir fällt dabei aber auch das comspace Recruiting ein: Wir führen schon lange unsere Vorstellungsgespräche “auf Augenhöhe”, also hierarchiefrei mit Kollegen aus dem jeweiligen Fachbereich, die am besten beurteilen können, ob ein_e Bewerber_in fachlich zu der offenen Stelle passt.
  • Was bei Wooga tägliche “5 minutes of fame” sind, findet bei uns monatlich statt und nennt sich c42.
  • Eine weitere Gemeinsamkeit von Wooga und comspace ist die Arbeitskultur. Wer ein offizieller “guter Ort zum Arbeiten” (oder neudeutsch “GOODplace”) sein möchte, muss seinen Mitarbeiter_innen einiges bieten, z.B.  ein cooles Büro in zentraler Lage, Mitbestimmung, einen stets gut gefüllten Kühlschrank, Familienfreundlichkeit, gemeinsame Aktivitäten (bei comspace wird gegrillt, gegärtnert, geschaut und gefeiert), flache Hierarchien und professionelles Onboarding. Was comspace noch zum GOODplace macht und was Arbeiten mit Ausprobieren zu tun hat, steht auch in unserer Unternehmens-Story.

Mein Fazit zur HR-Sommerakademie

3 Tage voller Vorträge, Workshop und Diskussionen haben mich mit einigen Ideen, vielen Fragen und einer langen to-do-Liste zurückkehren lassen.

Das Thema Employer Branding beschäftigt uns bei comspace schon seit einiger Zeit; der Bewerbungsprozess im Rahmen der GOODplace-Auszeichnung sowie unser Engagement beim Thema Familienfreundlichkeit helfen uns aktuell dabei, unser Profil als Arbeitgeber zu schärfen. Beim Recruiting sind für mich Schlagworte wie Social Media Monitoring und Active Sourcing mehr in den Vordergrund gerückt. Vom letzten Tag der Sommerakademie ist mir vor allem das Thema „Scheitern als Chance“ in Erinnerung geblieben, dem kürzlich auch das Wirtschaftsmagazin brandeins eine eigene Ausgabe gewidmet hat.

Hier lesen Sie Teil 1 und Teil 2 der Serie