JSON Service Provider for Data Exchange Framework

Endpoint JSON Service

Vor kurzem habe ich den JSON Service Provider for Data Exchange Framework auf GitHub veröffentlicht. Aber warum? Vielleicht hilft er euch beim Einstieg in die Entwicklung eines eigenen Providers oder dient sogar als Basis für euren eigenen Provider…
Und was kann der JSON Service Provider? Mittels dieses Providers können Daten aus einem beliebigen JSON REST Service ausgelesen werden, um dann beispielsweise mittels des Sitecore Provider for Data Exchange Framework an Contacts oder Items persistiert zu werden.
Zum leichteren Verständnis habe ich in dem GitHub-Repository einen vorkonfigurierten Demo Tenant zur Synchronisation der Jokes von https://api.chucknorris.io/ mitgeliefert. Zusammengefasst habe ich dort folgende Schritte durchgeführt:

1. Konfiguration Endpoint

Am Endpoint werden die Zugangsdaten zum JSON Service und die konkreten URLs zum Auslesen aller JSON-Objekte oder eines einzelnen Objekts (Token “{id}” wird im jeweiligen Pipeline Step durch definierten Identifier ersetzt) hinterlegt.
Endpoint JSON Service

2. Konfiguration Value Accessor mit JSONPath

Der lesende Zugriff auf die JSON-Attribute wird mittels JSONPath definiert, was maximale Flexibilität, auch für verschachtelte JSON-Objekte, bietet.
ValueAccessor mit JSONPath

JSON Path Beispiele

Auf das folgende JSON-Objekt 
[pastacode lang=“markup“ manual=“%7B%0A%20%09%22firstname%22%3A%22Max%22%2C%0A%20%20%20%20%20%22lastname%22%3A%22Mustermann%22%2C%0A%09%22addresses%22%3A%0A%09%5B%0A%09%09%7B%0A%09%09%09%22id%22%3A%207%2C%0A%09%09%09%22type%22%3A%20%22Shipping%22%2C%0A%09%09%09%22street%22%3A%20%22Bahnhofsstrasse%207%22%2C%0A%09%09%09%22city%22%3A%20%22Bielefeld%22%0A%09%09%09%22postalcode%22%3A%20%2233333%22%0A%09%09%7D%2C%0A%20%20%20%20%20%20%20%20%7B%0A%09%09%09%22id%22%3A%2013%2C%0A%09%09%09%22type%22%3A%20%22Invoice%22%2C%0A%09%09%09%22street%22%3A%20%22Hauptstrasse%207%22%2C%0A%09%09%09%22city%22%3A%20%22Hamburg%22%0A%09%09%09%22postalcode%22%3A%20%2222222%22%0A%09%09%7D%0A%09%5D%0A%7D%0A“ message=“JSON-Beispiel“ highlight=““ provider=“manual“/]
kann beispielsweise mit folgenden JSONPath Ausdrücken zugegriffen werden:
[pastacode lang=“markup“ manual=“%24.firstname%20%3D%3D%3E%20%22Max%22%0A%24.addresses%5B%3F(%40.type%3D%3D’Invoice‘)%5D.city%20%3D%3D%3E%20%22Hamburg%22%0A%24.addresses%5B(%40.length-1)%5D.type%20%3D%3D%3E%20%22Invoice%22″ message=“JSON-Objekt“ highlight=““ provider=“manual“/]

3. Sitecore Provider konfigurieren

  • Sitecore Endpoint anlegen
  • Ziel-Template “Joke” definieren
  • Value Accessor für die Felder des Joke-Templates konfigurieren

4. Value Mapping konfigurieren

Das Übliche halt… Id => ExternalId, Value => Text

5. Pipelines konfigurieren

Im Grunde handelt es sich hier um eine Basis-Konfiguration zum Import von externen Daten nach Sitecore.
ReadJsonObjectsStepProcessor
Die Pipeline “Sync Jokes” liest die Daten aus der externen Datenquelle und iteriert darüber.
Die Pipeline “Sync Joke” ermittelt das ggf. zum externen Identifier schon existierende Item in Sitecore, führt das oben konfigurierte Mapping aus und speichert das Sitecore Item.
Der im obigen Screen geöffnete Pipeline Step “Read Jokes” basiert auf dem mit dem Json Service Provider implementierten PipelineStep “ReadJsonObjectsStepProcessor”. Dieser erwartet den zu verwendenden Endpoint und optional einen JSONPath zur Ermittlung des Root-Knotens im JSON-Response.

6. Pipeline Batch starten

Jetzt müsst ihr nur noch den Pipeline Batch einrichten und ausführen. Idealerweise erhaltet ihr folgendes Ergebnis:
25.11.2017 18:22:50 INFO 8 json objects were read from endpoint. (pipeline step: 1 Read Jokes, endpoint: Chuck Norris Jokes API)
25.11.2017 18:22:51 INFO 8 elements were iterated. (pipeline: Sync Jokes – Pipeline, pipeline step: 2 Iterate Jokes)
Und ihr findet unterhalb von content/home die importierten Jokes, wie z.B.
“Wie viele Liegestütze schafft Chuck Norris? Alle.”

Zusammenfassung

Für das Setup dieses Demo Tenants habe ich ca. 1 Stunde benötigt. Zugegeben, es ist nicht die erste Anwendung des Providers meinerseits, aber in der Zeit hätte ich den Import nicht von Hand neu schreiben können.
Habt ihr Fragen dazu oder selber schon Erfahrung mit dem JSON Service Provider gemacht? Dann freue ich mich auf euer Feedback in einem Kommentar!

Sitecore Data Exchange Framework aus der Praxis

Sitecore Layer für Data Exchange Framework

Lesson Learned im Integration Bootcamp auf dem Symposium in Vegas: Das Data Exchange Framework wird DEF abgekürzt und nicht DXF, es heißt ja schließlich nicht Data Experience Framework 😉
Das hier wird kein DEF Tutorial, davon gibt es ausreichend. Eine erste Einordnung und hilfreiche Links zum Einstieg findet ihr in meinem letzten Post zu diesem ThemaMit dem aktuellen Beitrag möchte ich einfach meine Erfahrung aus der Arbeit mit dem DEF in den vergangenen Monaten mit euch teilen.
Die erste Implementierung eines Custom DEF Providers zum Im- und/oder Exportieren von Daten dauert mit Sicherheit länger als wenn ihr wie gewohnt einen Importer bzw. Exporter ohne das DEF schreiben würdet. Aber später führen kleinste Anpassungen dann fast immer zu einem zusätzlichen Implementierungsaufwand. Mit dem DEF können Attribut-Umbenennungen, Mapping-Anpassungen und Datenkonvertierungen einfach konfigurativ vorgenommen werden. Und mal ehrlich, die lästigen Quellcode-seitigen Attribut-Mappings ersparen wir uns ja auch sehr gerne…
Hinzu kommt: Ihr könnt euch eigene wiederverwendbare Provider schreiben, wie in meinem Fall ein generischer JSON Service Provider. Damit können wir JSON-Daten aus unterschiedlichen Quellen lesen und dann mittels des Standard Sitecore Providers in Contacts oder Items schreiben. Im Projekt ist dann nur noch der Endpoint, die zu lesenden Attribute und das Mapping zu konfigurieren und – falls für die Persistierung der Daten nötig – Template-Erweiterungen oder Contact-Facet-Erweiterungen zu implementieren.
Eine abgespeckte Version des JSON Service Providers könnt ihr euch auf Github anschauen, vielleicht hilft es ja beim ersten Einstieg.
Sitecore Layer für Data Exchange Framework

Und sonst?

Es ist ein Framework, es macht nicht unsere Arbeit, aber es ist ein tolles Werkzeug. Was uns noch an Funktionalität fehlt, können wir erweitern.
So haben wir z.B. den Sitecore Provider um eigene Pipeline Steps ergänzt:

  • UpdateWorkflow: Aktualisiert den Workflow Status eines Sitecore Items
  • CreateMediaItem: Erzeugt ein Sitecore MediaItem basierend auf einem Bildpfad
  • EnrollEngagementPlan: Schickt einen Sitecore Contact in einen Engagement Plan
  • AddItemVersion: Erstellt eine neue Item-Version

Und auch einen erweiterten ValueAccessor zum Lesen und Schreiben von beliebig verschachtelten Facet-Properties haben wir uns geschrieben. Wie ihr seht, nichts geht nicht 🙂

Wenn ich mir was wünschen dürfte (@Sitecore):

  • ReadSitecoreItemsStepProcessor: Der Dynamics CRM Connector liefert schon umfangreiche Möglichkeiten zur Filterung von Contacts im CRM, die Konfiguration ist auch schon teilweise global unter Framework eingeordnet, aber das DEF selbst und der Sitecore Provider bieten hier noch kaum Funktionalität um Sitecore Contacts oder Sitecore Items zu filtern.
    Wir haben das jetzt in unseren Projekten mittels eigens implementierter Erweiterung des Pipeline Steps möglich gemacht, das sollte aber m.E. OOTB kommen.
  • Das DEF stellt kein Konzept zum Löschen von Entitäten wie z.B. Contacts oder Items. Das wünsch ich mir für die Zukunft.

Mein Tipp an euch: Lasst euch vom ersten Eindruck nicht abschrecken, es ist anfangs etwas unübersichtlich und macht viel Konfigurationsarbeit. Aber wenn die ersten Schritte gemacht wurden, dann ist es gut zu wissen, wie einfach das DEF erweiterbar und wie flexibel es in der Konfiguration ist. Für die einfache Synchronisation von Daten würde ich immer das DEF in Betracht ziehen.

Das war die dmexco 2017 – unser Rückblick

dmexco 2017

Das 5. “Klassentreffen” der weltweiten Digitalwirtschaft ist vorbei – und war gefühlt genauso gut besucht wie in den Vorjahren. Und dies trotz der erstmals kostenpflichtigen Tickets und diverser Irritationen rund um Preise und Preisstaffelung. Der Anziehungskraft der Messe konnte dies alles offensichtlich keinen Abbruch tun:
1.100 Aussteller (und damit etwas mehr als 2016) aus 39 Ländern, mehr als 570 internationale Top-Speaker auf 18 Bühnen, über 250 Stunden Conference-Programm, rund 100.000 Quadratmeter Gesamtfläche und über 410.000 Besucher – das sind die quantitativen Erfolgsdaten der dmexco 2017. Mit der neuen Halle 6 wurde die Ausstellungsfläche außerdem einmal mehr erweitert und das Startup-Village lockte jede Menge junger Unternehmen an.
Hallenwegweiser dmexco 2017

Sitecore Partnerstand mit hochkarätigem Vortrags- und Demoprogramm

Auch der Sitecore-Partnerstand in Halle 6, auf dem wir gemeinsam mit 11 anderen Sitecore-Partnern vertreten waren, wartete mit einigen qm mehr Fläche auf als in den Vorjahren und bot in sehr ansprechender Gestaltung viel Platz für Partner-Infostände, Vortragsbühne, Democorner und Besprechungsmöglichkeiten.
Sitecore Partnerstand
In über 60 überwiegend gut besuchten Vorträgen und Live-Demos zeigten Experten von Sitecore und Sitecore-Partnern im Laufe der beiden Messetage innovative Lösungen rund um Web Content Management mit der Sitecore Experience Platform. Präsentiert wurden Themen wie Content & Commerce, Customer Journey, B2B Lead Management, smarte POS/POI Lösungen, Employee Experience und Customer Experience sowie Besuchererkennung für Personalisierung.
Immer wieder fiel das Stichwort Sitecore 9 – ranken sich doch schon viele Gerüchte um diese Version, auf deren Neuerungen die Sitecore-Fachwelt gespannt wartet. Die neue Version wird erstmals auf dem Sitecore Symposium 2017 im Oktober in Las Vegas präsentiert werden.
Unser Terminkalender war bereits im Vorfeld gut gefüllt – hinzu kamen Interessenten an unseren Dienstleistungen aus dem Laufpublikum, so dass wir zahlreiche gute Gespräche führen konnten. In mehreren Vorträgen und Demos brachten unsere Kollegen_innen den Besuchern zudem die Integration des CELUM DAM in Sitecore mittels eines neu entwickelten CELUM Connectors und die Migration von Sitecore-Websites in die Microsoft Azure Cloud näher.
Austausch am comspace Stand

Integration von CELUM DAM in die Sitecore Experience Platform

Was die herausragenden Merkmale des CELUM DAM sind und welche Möglichkeiten und Vorteile der CELUM Sitecore Connector bietet, das stellten Michael Sahlender, Chief Business Officer von CELUM Deutschland und unser Head of Account Management Johannes Tappmeier vor. Durch die nahtlose Verknüpfung der beiden Systeme können Freigabe- und Produktionsworkflows im Unternehmen deutlich vereinfacht werden. Der Redakteur arbeitet weiterhin auf seiner gewohnten Sitecore Benutzeroberfläche und holt die benötigten Mediendateien aus dem CELUM DAM direkt in das Sitecore Mediencenter. Redundante Datenhaltung und Lizenzverletzungen gehören damit der Vergangenheit an.
In ihrer Live-Demo ging Friederike Heinze, unser Sitecore Solution Architect und Sitecore MVP, technisch weiter in die Tiefe und führte an einem Beispiel vor, wie einfach der Import von Mediendateien ins Sitecore CMS funktioniert und welche Informationen im CELUM über die im CMS verwendeten Dateien angezeigt werden.
Nähere Informationen zum CELUM Sitecore Connector erhalten Sie hier. Oder kontaktieren Sie uns gerne direkt.

Sitecore-Websites in der Azure Cloud

Die Optionen, mit denen Sitecore Websites in der Microsoft Azure Cloud betrieben werden können, sind zunehmend vielfältiger und flexibler geworden und bieten viele Vorteile im Vergleich zum Server- oder virtuellen Hosting.
In seinem Vortrag gab Johannes Tappmeier einen Einblick in die verschiedenen Szenarien des Cloud Hosting und die Besonderheiten der Microsoft Azure Cloud. Eine schnelle Migration der Website in die Cloud, die hohe Skalierbarkeit der Lösung, reduzierte Kosten sowie ein flexibles Reagieren auf zeitlich begrenzte Lastspitzen gehören zu den Vorteilen dieser Lösung.
Wie sich eine bestehende Sitecore-Webseite mittlerweile als Platform-as-a-Service in die Microsoft Azure Cloud bringen lässt und welche Vorteile dies für die Verwaltung und den Betrieb der Website mit sich bringt, erläuterte unser Sitecore Solution Architect Tim-Patrick Märk in seiner Live-Demo.
Sitecore Websites in der Microsoft Azure Cloud
Weitere Informationen zu dem Thema stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.  
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an das Sitecore-Team für die hervorragende Organisation und Präsentation am Stand!
Und sonst? Im Folgenden fasse ich einige Eindrücke von meinem kurzen Messe-Rundgang zusammen. Künstliche Intelligenz (KI) war dieses Jahr eins der Top-Themen auf der dmexco – deshalb habe ich mich einmal in der Experience Hall umgesehen.

AR und VR sind weiter auf dem Vormarsch, aber es fehlt noch an Reife

Trend-Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Virtual und Augmented Reality waren einer der Anziehungspunkte und wurden hauptsächlich in der neuen Experience Hall in Halle 9 präsentiert. Zwei Entwicklungs-Beispiele habe ich mir genauer angesehen.

Virtuelle Gesichtserkennung

Die Agentur denkwerk hat in einer Live-Anwendung kreativ gezeigt, wie visuelle Gesichtserkennung mit den Cognitive Services von Microsoft funktioniert: Messebesucher, die am Stand vorbeigingen und von der dort aufgestellten Kamera erfasst wurden, fanden sich auf einem großen Bildschirm dahinter wieder – allerdings wurde ihr Gesicht jetzt von einer Smiley-Maske überlagert. Diese fiel je nach Alter, Geschlecht und Stimmung des Besuchers anders aus und ging mit seinen Bewegungen mit. Ein amüsantes Erlebnis für die Messebesucher.
Virtuelle Gesichtserkennung der Agentur Denkwerk

Was steckt dahinter?

Die installierte Kamera erfasst die Person, schneidet das Gesicht aus und schickt dieses in die Microsoft Azure Cloud. Mit Hilfe der Microsoft Cognitive Services werden markante Merkmale wie Alter, Geschlecht, Stimmung, Brille und Bart erkannt und daraus wird ein anonymisiertes Profil erstellt. Auf Basis dieser Analyse wird ein passender Smiley generiert und dem Besucher über das Gesicht gelegt. Dank der Echtzeitanalyse wandelt sich das Smiley dynamisch mit verändertem Gesichtsausdruck. Dies natürlich nur bei entsprechend schneller Internetverbindung, mit der es auf der dmexco etwas haperte. Den aufgenommenen Personen kann eine ID zugewiesen werden. Damit sind sie bei einem erneuten Besuch von der Kamera eindeutig wiedererkennbar.

Anwendungsszenarien der Gesichtserkennung

Auch wenn es auf der Messe um einen spielerischen Vorführeffekt ging und die Technik der Agentur noch nicht im Praxiseinsatz ist, sind doch verschiedene Einsatzmöglichkeiten im realen Wirtschaftsleben denkbar. Hilfreich kann diese Anwendung bspw. im Retail sein, um zu erfassen, wann sich welche Zielgruppe bevorzugt im Geschäft aufhält, wie oft bestimmte Personen wieder kommen und für welche Produkte sie sich interessieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse ist der Händler noch besser in der Lage, Angebote passend zuzuschneiden. 
Ein weiteres Szenario: Die Personenerkennung per Kamera kann steuern und kontrollieren, wer Zugang zu einer Maschine oder zu bestimmten Bereichen auf dem Unternehmensgelände hat.
Da nur die oben genannten Personenmerkmale, aber keine persönlichen Daten erhoben werden, gibt es bei dieser Anwendung keine Datenschutzprobleme. Beim heutigen Stand der Entwicklung ist allerdings nicht ganz ausgeschlossen, dass es bei ähnlich aussehenden Menschen zu Verwechslungen kommt.  
Tatsächlich gibt es schon praktische Anwendungsbeispiele für Gesichtserkennung: Im Frühjahr diesen Jahres war eine solche Technik testweise bei der KLM für einige Monate am Amsterdamer Flughafen Schiphol im Einsatz. Statt dem Vorzeigen der Bordkarte reichte der Gesichtsscan am Flughafen, zumindest für die Kunden,die sich im Vorfeld registriert haben und ihr Gesicht hatten scannen lassen.  

Virtual Reality im Einsatz bei der Lufthansa

Im Flying Lab der Lufthansa konnte man ausprobieren, wie schön das Fliegen für VIPs sein kann. Mit einer VR-Brille auf den Augen und gemütlich im Sessel sitzend, wurde man wahlweise in die Lufthansa VIP-Lounge, die Business Class oder in ausgewählte Zielgebiete “gebeamt”. Am herrlichen Strand von Mauritius hätte ich gerne noch einige Zeit verweilt und die 360-Panorama-Aussicht genossen ;).
Die Brille wird an Flughafen-Terminals in den USA bereits eingesetzt und deren Wirkung ist scheinbar so überzeugend, dass die spontanen Upgrades auf die Business Class daraufhin um 60% zugenommen haben. Eine beeindruckende Zahl!
Da mir nach meinem Rundgang durch die Hallen noch etwas Zeit blieb, habe ich mir spontan einen Vortrag zum Thema Influencer Marketing angehört.

Influencer Marketing – do’s und dont’s

G+J EMS stellte die Ergebnisse ihrer aktuellen Influencer-Studie vor, die sie auf Basis ihrer eigens aufgebauten Plattform “incircles” mit über 600 Influencern durchgeführt hat. Die Auswahl der Influencer erfolgte Algorithmus-basiert. 932 Verbraucher nahmen an der Userbefragung teil. Außerdem wurden Experteninterviews durchgeführt.
Zunächst aber: Was sind überhaupt Influencer? Influencer sind Personen, die aufgrund ihrer Affinität und Leidenschaft für ein bestimmtes Thema, ein Produkt oder eine Marke in den sozialen Netzwerken positiv über diese berichten und damit einen großen Einfluss auf ihre Follower haben. Mit zunehmender Überflutung der Konsumenten mit Informationen und Werbung und abnehmender Brand Awareness werden solche Markenbotschafter immer wichtiger für die Hersteller, wirken sie in ihrer Subjektivität doch sehr überzeugend und authentisch.
Influencer Marketing
Hier die zentralen Erkenntnisse der Studie im Überblick:

  • Viele Follower allein sagen noch nichts über die Bedeutung einer Marke oder den Erfolg einer Influencer-Kampagne. Denn: Likes und Shares sind nicht alles, wichtiger ist der Grad und die Intensität der Interaktionen. Wurde die Marke von den Usern auch so verstanden wie beabsichtigt?
  • Die Kanäle werden von den Usern unterschiedlich genutzt: Youtube ist ein Kanal, der eher passiv konsumiert wird und sich z.B. gut für den Food- oder Modebereich eignet. Bei Facebook und Instagram dagegen spielen Kommentare und Interaktionen eine viel größere Rolle.
  • Ein klares Briefing der Influencer bzgl. Timing, Ablauf, Hashtag etc. ist sehr wichtig
  • Aber: Das Unternehmen ist gut beraten, dem Influencer bei der Art, wie er ein Produkt präsentiert, freie Hand zu lassen und ihm Vertrauen entgegen zu bringen. Sonst kann die Authentizität massiv leiden.
  • Aus Transparenz- und Glaubwürdigkeitsgründen sollten Influencer-Beiträge als Werbung gekennzeichnet werden. Instagram hat eine Pflicht zur Kennzeichnung von Sponsored Posts gerade eingeführt.
  • Followercheck: Die Übereinstimmung zwischen Influencer-Audience und Kundenzielgruppe muss gegeben sein.
  • Social Media Stars, Freunde & Familie und Prominente, Sportler und Musiker zählen zu den wichtigsten Influencern und sind in den sozialen Netzwerken deutlich vertrauenswürdiger als die Markenaccounts.
  • Für die beworbenen Marken der Studie legten die Imagewerte Vertrauen, Sympathie und Glaubwürdigkeit signifikant zu, die Kaufbereitschaft stieg um 29%.

Wer in Zeiten sinkender Werbeerinnerung noch zum Verbraucher durchdringen will, muss neue Wege gehen. Influencer können sehr wirkungsvoll als Markenbotschafter agieren, wie die Studienergebnisse ergeben haben.
Weitere Informationen zum Thema und zur Vorgehensweise der Studie stellt G+J in dieser Präsentation zur Verfügung.

Fazit

Für uns war die dmexco aufgrund zahlreicher Kunden- und Interessentengespräche sehr erfolgreich und wieder einmal eine hervorragende Plattform, um in einem kompakten Zeitraum bestehende Kontakte zu pflegen und neue anzubahnen.  
Das Ziel der dmexco, mit der Präsentation von digitalen Innovationen, Insights und Lösungen neue Denkanstöße zu geben und damit die digitale Transformation zu fördern, ist in meinen Augen aufgegangen. Die Experience Hall und das Start-up-Village mit seinem neuen Pitch-Format der Start-up Hatch haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.  
Wer dieses Jahr in Köln nicht dabei sein konnte oder zu wenig Zeit zum Umsehen hatte, kann sich auf dem YouTube-Channel der dmexco weitere Eindrücke verschaffen und in zahlreiche Keynotes, Talks und Debatten hineinhören.
Und in diesen Beiträgen gibt’s noch mehr dmexco 2017-Nachlese:

Dmexco-Learnings: Diese 10 Entwicklungen bestimmen das Online-Marketing 2017 (t3n)
Pro und Contra Digitalmesse Dmexco (w&v)
News, Bilder und Videos im Überblick von HORIZONT Online

So geht Innovation bei Melitta: ffeel – die KaFFEELimonade

Melitta Innovation Christian Busse ffeel Limonade Innovation

Innovation planen, Ideen bewusst finden und gezielt entwickeln. Wie geht das? Vor gut zwei Jahren hat man bei Melitta in Minden – ja das Familienunternehmen und Erfinder der Filtertüte sitzt in Ostwestfalen-Lippe – ein Problem festgestellt: Innovationen wurden nur inkrementell vorangetrieben. Sprich: Bereits hervorragende Produkte wurden immer besser gemacht. Eine Disziplin, die zu den großen Qualitäten der deutschen Wirtschafts-Landschaft gehört.
Melitta Innovation Christian Busse ffeel Limonade Innovation
Aber:
Große neue Ideen entstehen nicht, wenn man sich voll und ganz auf das Tagesgeschäft konzentriert. Innovation macht man nicht mal eben Mittwoch nachmittags von 16 bis 18 Uhr. Also wurde mit dem Melitta Innovations-Team zentral eine Lösung geschaffen, das über den Tellerrand hinaus und losgelöst von der täglichen Produktentwicklung arbeiten kann.
Neulich war Christian Busse aus eben diesem Melitta Innovations-Team bei comspace zu Besuch und ich konnte die Gelegenheit nutzen, um ihm einige Fragen zu stellen.

Melitta und die 3 Wellen des Kaffee

(c) Melitta Europa GmbH & Co. KG

1908 erfand Melitta Bentz die Filtertüte und gründete ihr Unternehmen. Damit war sie eine wesentliche Treiberin des First Wave Coffee: Kaffee, der einfach zuzubereiten und der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht wurde.
Beispielsweise führte Melitta auch den Vakuumverpackten Kaffee in Europa ein und als Hersteller von Haushaltswaren später die Alufolie!
(c) Melitta Europa GmbH & Co. KG

Die erste Welle ging in den 1980er Jahren in die Second Wave Coffee über, als die Kunden vor allem auf Spezialitäten, Mischgetränke, Espresso, Latte und das gesellschaftliche Ereignis des Kaffeetrinkens ansprangen. Insbesondere Coffee-to-go, das Central Perk aus der TV-Serie Friends und Starbucks werden mit der Second Wave in Verbindung gebracht. Melitta ist in dieser Kaffee-Epoche sehr stark gewachsen und hat sich auch im professionellen Barrista-Sektor wie beim ambitionierten Heimanwender als hervorragender Hersteller von Kaffee-Maschinen positioniert. Aber die großen Innovationen blieben aus.
Seit den 2000ern sprechen wir von Third Wave Coffee: Kaffee wird als Genussmittel wie bsw. guter Wein betrachtet, dessen Herkunft, Anbau, Sortenreinheit und meisterhafte Zubereitung ein besonderes Geschmackserlebnis vermittelt.

Wie arbeitet Melitta nun an innovativen Produkten?

2016 wurde das 4-köpfige Innovations-Team, dem Christian Busse angehört, gegründet. Er selbst hat ganz klassisch Industrie-Design studiert und direkt nach dem Studium in einer Agentur gearbeitet, bei der er damals schon für Kunden aus der Kaffee-Branche gearbeitet hat. Überwiegend hat er zu dieser Zeit aber am Design von Mobiltelefonen mitgewirkt. Nach der  Markteinführung des iPhones wechselte er zu einem der größten Mobilfunkanbieter Deutschlands. Mit dem iPhone war das Thema Produktdesign für Mobiltelefone gegessen und Digital- und Interface-Design nahmen immer mehr an Bedeutung zu. 2016 wechselte Christian dann wieder zurück in die Heimat – die Stellenbeschreibung des Innovations-Teams bei Melitta passte einfach genau.
Als erstes wurde bei Melitta der Innovationsprozess definiert und das Team entwickelte ein Handbuch von Methoden. Dieses liegt auch mehrfach als erweiterbares Ringbuch im Unternehmen, damit Kollegen/innen inspiriert werden, eigene Innovations-Ideen zu entwickeln, voran zu treiben und in Projekten umzusetzen. Manchmal unterstützt das Innovations-Team mit Trainings, Coaching und Tipps, manchmal setzt das Team als interner Dienstleister auch Projekte so weit um, bis sie in die Fachabteilungen zurückgegeben werden.

Voraussetzung für den Einsatz einer Innovations Methode:

Mindestens ein Mitglied des Teams musste schon Erfahrung mit der Methode gesammelt haben. Sei es nun Design Thinking, Value Proposition Design, Customer Journey Mapping, Business Model Innovation, Lean Startup, Ideation oder Rapid Prototyping.
Zwei Drittel der Arbeitszeit arbeitet das Team an innovativen Wertangeboten und ⅓ werden genutzt, um die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern. Die Grundmentalität lautet. wie auch in Fachabteilungen des ganzen Unternehmens:
Geht so weit ihr könnt im Team alleine. Fragt um Hilfe, wenn ihr nicht weiter kommt.
Neue Projekte und Produkte sind auch immer ein Risiko. Mit schnellen Iterationen, viel Testen und Ruhe, Zeit und Freiheit lässt sich die Chance zu einem Erfolg deutlich steigern. Im Familienunternehmen Melitta ist man dabei einfach schneller als im großen Konzern, kann aber auch auf mehr Ressourcen und Fach-Know-how zurückgreifen als im Startup. Seien es Logistik, Kontakte in den Einzelhandel, PR und Marketing oder die Rechtsabteilung. Die Frage, die man sich stellt ist eher:

“Was können wir machen? Statt: Wogegen müssen wir uns absichern?”

ffeel als Beispiel für praktisches Entwickeln von Innovationen


“Wie sieht denn dieser Innovations-Prozess nun aus?” habe ich mich gefragt und Christian hat ihn mir direkt am neuen Produkt ffeel erklärt, dass ich zudem auch gleich in allen drei Geschmacksrichtungen probieren konnte und das sich mit der Frage beschäftigt: Welche Chancenfelder gibt es noch im Kaffeebereich und welche Konsumenten-Trends haben Einfluss darauf?:

  1. Eine von vielen Ideen: Wie bekommen wir ein Third Wave Coffee Produkt mit Cold Brew, das für viele Menschen interessant ist?
  2. Die Idee weiter gedacht und mit weiterem Trend verknüpft: Mit Superfruits.
  3. Dann recherchiert: Wie geht das? Was gibt es bereits? Was passt gut zusammen? Ab in den Biomarkt, Zutaten gekauft und eigene Rezepturen entwickelt
  4. Mit Lebensmittel-Technologen die Rezepturen verfeinert
  5. Über Social Media die Rezeption im Markt getestet: Instagram-Influencer haben erste Prototypen gepostet und Feedback eingeholt
  6. Eigene Social Media Kanäle aufbauen, Inhalte und Produkt-Features anteasern und über Analytics testen, wie Kunden diese annehmen
  7. Erster echter Test auf Lifestyle-Event Le Bloc mit über 1000 Kontakten
  8. Kunden mussten sich Gutschein holen und oder konnten direkt bezahlen. Commitment war wichtig, um das Produkt nicht zu entwerten
  9. Als Entwickler-Team vor Ort ansprechbar gewesen zu sein, wurde sehr gut angenommen
  10. Jetzt geht es u.a. in den Gastronomie-Test in Bielefeld: Thumel, Founders Foundation und Pioneers.Club Und auch in Minden, Köln und München.

Ziel im Innovations-Team ist immer: Die einzelnen Schritte selber machen zu können. Bei Zeitdruck nach extern vergeben geht immer. Aber das Team will verstehen, was gerade an den einzelnen Punkten passiert.

Das ist der Beweis: LECKER!

Wie schmeckt ffeel denn nun?

Der Name ist ein Wortspiel aus coffee Lemonade. Dazu wurde eine Kaffeesorten aus 100% Arabica-Bohne genommen, die sich besonders gut für das Cold Brew Verfahren eignet und daraus kalter Kaffee mit besonders feinem Aroma hergestellt.
Nun gehöre ich glaube ich ziemlich genau zu den Zielkunden: Ich trinke gerne Kaffee. Aber keine gezuckerte Limonade. Wenn ein Getränk noch ein bisschen gesund ist: Umso besser.
Da kommen bei ffeel die verwendeten Superfruits ins Spiel, die als naturtrübe Direktsäfte in die Rezepturen gemischt werden und so entstanden die drei Sorten:

  • Yuzu – Grapefruit riecht am stärksten nach Kaffee. schmeckt zitronig erfrischend und erfreulich wenig bitter.
  • Calamanzi Tangerine – ist sehr fruchtig und mild. Hier schmeckt man den Kaffee am wenigsten heraus
  • Coconut Mango – schmeckt am deutlichsten nach Kaffee und ist sehr rund im Geschmack.

Die Farbe des Getränks in der transparenten Flasche erinnert zunächst mal an Eis-Tee. Wobei die Hauptfarbgebung durch den naturtrüben Fruchtsaft entsteht und weniger durch den Kaffee.
Letztendlich muss man das Getränk einfach mal ausprobieren und erleben. Mir schmeckten alle drei Sorten sehr gut. Aktuell geht das im Thumel in Bielefeld bsw.
Übrigens:
Am 1.10 ist der Tag des Kaffees! Und möglicherweise kommt das Kommunikationskonzept dafür sogar von der FHM Bielefeld.

Innovations-Methoden zum selber ausprobieren

Das hauseigene Innovations-Handbuch konnte Christian uns natürlich nicht zur Verfügung stellen. Allerdings gibt es auch hervorragende Online-Angebote:

Wie entwickeln Sie Innovationen in Ihrem Unternehmen? 

Wie können agile UX-Design Projekte nah am Kunden durchgeführt werden?

Agile U Design Projekte comspace UandI Workshop

Agile U Design Projekte comspace UandI Workshop
Wie lassen sich agile Entwicklung und User Experience Design (UX) miteinander verbinden? Darüber kann man Blogbeiträge und ganze Bücher schreiben. Und außerdem sollte man sich diese Frage als Agentur regelmäßig neu stellen. Und am besten die  Antworten auch gleich ausprobieren. Damit man das nicht direkt am Kunden tun muss, experimentiert man einfach mit einer befreundeten Agentur.
Und wir wären nicht comspace, wenn wir nicht gleich noch ein Spende dein Talent-Event daraus machen würden, so wie es unsere Clara und Liane von U+I gemacht haben. Und das ging so:

Agil zu entwickeln bedeutet

vor allem, inkrementell und iterativ vorzugehen. Auf Deutsch: In kleinen Schritten immer weitere Verbesserungen und neue Features am Prototypen einbauen. Die Arbeitsweise in kleinen Schritten ermöglicht eine schnelle und flexible Anpassung an Veränderungen von außen. Seien es Kundenwünsche, Learnings aus dem Projekt oder Marktveränderungen.
Eigentlich ist es schon fast selbstverständlich moderne Produktentwicklung agil und mit Hilfe von UX-Design durchzuführen. So lässt sich die höchste Kundenzufriedenheit erreichen, denn das höchste UX-Ziel ist immer:

User Centricity

Die Nutzer_innen stehen im Mittelpunkt aller Überlegungen und es wird ein Produkt geschaffen, das ihren Bedürfnissen entspricht. Beziehungsweise: Wenn die Nutzer ihr Bedürfnis noch gar nicht kennen, wird ein Produkt geschaffen, das ein typisches Problem der Nutzer löst.
Die Vorgehensweise im UX sieht so aus und wird iterativ durchgeführt:

  1. Nutzenkontext analysieren
  2. Anforderungen definieren
  3. Konzeption und Design durchführen
  4. Ergebnisse evaluieren

Wie arbeitet man eigentlich möglichst anti-agil?

Zur besseren Annäherung an das Thema haben sich die Teilnehmer Gedanken darüber gemacht, was eigentlich anti-agiles Arbeiten bedeutet. Es kam eine stattliche Anzahl Punkte zusammen – hauptsächlich gespeist aus der (manchmal sicherlich leidvollen) Projekterfahrung der anwesenden Projektleiter, Entwickler und UXler. Hier nur eine kleine Auswahl:

  • Das Konzept muss genauso umgesetzt werden, wie es am Anfang geplant war
  • Sich mit keinem abstimmen
  • Getrennte Teams / Design und Entwicklung laufen separat
  • Keine neuen oder aktualisierten Anforderungen berücksichtigen können
  • Alles auf einmal und dann mal gucken, ob es funktioniert
  • Keine Vision
  • Die Technologie definiert den Rahmen.

Man könnte noch viele weitere Faktoren aufzählen, die einem erfolgreichen Projektverlauf und -ergebnis entgegenstehen. Aber die Teams sollten sich ja darauf konzentrieren, wie sie ein solches Arbeiten vermeiden können – zum Nutzen der Auftraggeber und deren Kunden.

Die Workshop-Aufgabe

Entwickelt ein Brettspiel, das die Strategie und den Ablauf eines interdisziplinären, agilen Projekts mit allen relevanten Beteiligten (UX, IT, Projektleitung, Kunde…) abbildet.

Das schöne an Spielen ist ja: Man kann grundsätzlich nichts falsch machen. Ist ja alles ein Spiel. Zunächst einmal sollten sich die Teams die wichtigen Fragen stellen:
Wer ist am Spiel eigentlich beteiligt und agiert wann mit wem? Welche Spieler_innen treffen wann welche Entscheidungen und welche Informationen und Ergebnisse werden benötigt? Danach ging es an Details wie: Welche Spielbestandteile gibt es: Würfel, Spiel-Karten, Spielpläne, Figuren und Mechaniken, wie das Spiel funktioniert wurden gestaltet: Kann im Spiel gekauft werden? Müssen Spieler Dinge sammeln, aneinander legen, eine bestimmte Strecke zurücklegen und welchem Umfang soll das Spiel haben, wieviele Spieler können mitmachen und wie lange dauert eine Spielrunde.
Eine der wichtigsten Fragen ist natürlich bei jedem Spiel: Was ist das Ziel und wann gibt es einen Gewinner? Erreicht man das Ziel dadurch, dass man schneller ist oder mehr Punkte sammelt? Soll Strategie eine Rolle spielen oder pures Glück?

Der wichtigste Tipp:

Anfangen! Nicht zu kompliziert denken, sondern einen ersten Entwurf machen, testen und verbessern. Ungereimtheiten beseitigen und weitere Features hinzufügen. So lange Veränderungen einführen, bis alles zusammenpasst.

Die Erkenntnisse des agilen UX-Workshops

  • Alle Disziplinen müssen von Anfang an zusammenarbeiten. Hürden können nur gemeinsam gemeistert werden.
  • Philosophische Grundfrage: gegen wen spielen wir denn dann eigentlich?
  • Vertrauen ist King. Die Vision einer agilen Arbeitsweise über alle Disziplinen muss von allen Beteiligten – von der Akquise bis zum Test – verinnerlicht werden.
  • Ein agiler Prozess bedeuten für beide Seiten erstmal eine Unsicherheit (was ist das Endergebnis, wie teuer wird das…?).
  • Agile Entwicklung ist flexibler, man kann auf neue Anforderungen und geänderte Rahmenbedingungen besser und schneller eingehen.
  • Alle Disziplinen bringen jederzeit ihr Wissen ein und können die weitere Entwicklung positiv beeinflussen.
  • Letztendlich ist das agil entwickelte Produkt näher am Nutzer und zielorientierter.

Und welche Spiele sind nun entstanden?

Die Frage brennt sicherlich einigen unter den Nägeln ? Hier ein paar Eindrücke der großartigen Spiele, die innerhalb weniger Stunden als Produkte der 4 Teams entstanden sind. Sie tragen so epische Namen wie „Unexpected Journey“, „Der Sprintkönig“, „Crunch Time“ und „Die Rache des Agilitators“.
Hier ein paar Eindrücke:

Content as a Service: Was ist das eigentlich?

content as a service (caas)

Einmal einen Inhalt schaffen, sofort und ohne Mehrarbeit quer über alle Kanäle & Touchpoints einsetzen; das ist der Traum vieler Web-Redakteure in aller Welt. Kein Anpassen, umformen, Bilder verändern. Diese Vision teilen auch viele Entscheider. Schnelle Time-to-Market mit neuen Sites und schnelle Integration von Touchpoints sind die Lockstoffe. „Content as a Service: Was ist das eigentlich?“ weiterlesen

10 Erkenntnisse zur Digitalisierung von der re:publica 2017

Als wir unser gemeinsames comspace-Fazit zur re:publica 2017 zogen, kamen wir zu dem Schluss: Die re:publica wird immer stärker kommerzialisiert, hochspannende Themen-Hihglights werden seltener und das Niveau in den meisten Vorträgen ist nur im letzten Drittel wirklich spannend. Zuviele Speaker versuchen in den ersten zwei Dritteln, möglichst jedes einzelne Mitglied des Publikums auf den gleichen Kenntnisstand zu bekommen.

Eine Bahnfahrt mit intensivem Nachdenken und einige Nächte über 3 Tage voller Vorträge schlafen, haben dennoch zu folgenden Erkenntnissen über die Digitalisierung geführt, die die Reise absolut wert waren.

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10 Talks an Tag 1 der re:publica 2017 #rp11

LOL: LOVE OUT LOUD! ist das Motto der elften re:publica. Aus laughing out loud – also lautem Lachen wurde Lieben. Liebe für die digitale Gesellschaft, digitale Kultur und digitales Arbeiten.

Zitat von den Gründern Andreas, Johnny, Markus und Tanja:

Seit Gründung der re:publica sind Respekt und der Wunsch nach Vielfalt die Grundlage unseres Tuns; positives Nach-vorne-Denken, Neugierde und Offenheit bestimmen seither den Spirit der Veranstaltung. Mit „Love Out Loud!“ möchten wir daran erinnern, wofür die re:publica noch immer steht.

Einige Empfehlungen aus dem Fahrplan der #rp11

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Lebensmittel online einkaufen – für Geschäftskunden sehr praktisch

REWE Einkauf Shoppingliste Geschäftskunden

REWE Einkauf Shoppingliste Geschäftskunden

Es gibt so Dinge, die bekommt man immer nur so nebenbei mit. So kam eben im Standup-Meeting auf, dass unsere Sylvia seit einiger Zeit den REWE Online-Einkauf nutzt, um comspace alltäglich und bei Events mit leckeren Sachen zu versorgen. Wissen schon: Für’s leibliche Wohl ist gesorgt.

Für unser Montags-Frühstück müssen bsw. regelmäßig Brötchen, Aufschnitt, Brotaufstriche und was man sonst so braucht gekauft werden. Wenn Teams ein kleines Grillen zum Projektabschluss oder eine Launchparty schmeißen oder wenn unser internes Barcamp c42 zum Wissensaustausch stattfindet, werden immer wieder Lebensmittel gebraucht, für die unsere Kollegin Sylvia im Office-Management bis vor kurzem noch 1-3 Stunden einkaufen fahren musste.

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