SUGCON 2017 in Amsterdam – Rückblick und Highlights

Dieses Jahr durften Friederike, die bereits letztes Jahr auf der SUGCON in Kopenhagen war, und ich an der SUGCON 2017 in Amsterdam teilnehmen. Auch dieses Jahr gab es viel spannendes und vor allen Dingen innovatives zu hören und zu sehen, viele bekannte und auch neue Gesichter waren dabei.

Tag 1

Zum Auftakt hat Lars Fløe Nielsen auf die Wichtigkeit eines solchen Events hingewiesen. Gerade die Community mache Sitecore zu dem, was es ist.
Dann wurde es innovativ. Lars Fløe Nielsen durfte mit einer VR Brille eine virtuelle Erde drehen, in der sämtliche Sitecore Usergroups weltweit verortet waren. Die Daten dafür werden komplett in Sitecore mit SXA gepflegt. Alternativ konnte die vorgestellte Alexa-Anbindung überzeugen, die über einen eigenen Layoutchannel im JSON-Format mit Inhalten gefüttert wurde und so auf Fragen immer eine Antwort wusste.

Robbie, der Roboter

In der ersten Session, die das Thema A futuristic showcase of the Omni-channel capabilities of Sitecore XP hatte, wurde Robbie, der Roboter vorgestellt.

Ein Roboter?

Ja, Robbie kann dank „face recognition“ erkennen, welche Emotionen sein gegenüber zeigt und anhand dieser Informationen personalisierte Inhalte ausgeben. Personifizierte Inhalte face2face sozusagen.
Umgesetzt wurde dies mit LUIS, einem Rasperry Pi und .Net Core. Die in Sitecore gepflegten Inhalte werden über Profiles den jeweiligen Emotionen zugeordnet und ausgegeben. Echt spannend!

Data Minig für Profis

Bekanntermaßen lassen sich mit Sitecore allerhand Daten zu einem Besucher erfassen. In der Session Data mining, prediction and machine learning with the xDB wurde dies noch weiter vertieft. Die Fragestellung lautete: Wie schaffe ich es, unnütze Daten von nützlichen Daten zu trennen und nur die nützlichen zur Personalisierung zu nutzen. Die Antwort: Mit „machine learning“. Im Detail wurde vorgestellt, wie mit mehreren zusätzlichen, in MongoDB angelegten Datenfeldern brauchbare Daten erzeugt werden können und wie diese zur für Sitecore Analytics genutzt werden konnten.

Wie ist eigentlich die Wettervorhersage für Bielefeld?

David Walker hat in seiner Session Master personalization and integration vorgestellt, wie sich verschiedene APIs per Sitecore Rules anbinden lassen und anhand dessen man zum Beispiel wetterabhängigen Inhalt anzeigen könnte. Für Interessierte gibt es auf GitHub das Projekt zum Download.

Upgrade für die ContentSearch

Soviel sei gesagt: Die Session Conjunction – towards a better way of working with search in Sitecore von Soren Engel war an diesem Tag der heimliche Gewinner für mich. Conjunction  ist eine ContentSearch API, die nahtlos auf der Sitecore Content Search API ansetzt und es ermöglicht, Redakteure bzw. Administratoren eigene ContentSearch Queries erstellen zu lassen. Jegliche Änderungen, die an Queries für Filter, Suchen etc. bisweilen von Entwicklern durchgeführt werden mussten, können nun einfach im Sitecore Content Editor angepasst werden. Auch komplexe Suchvorgänge können über Nested Queries abgedeckt werden. Dies ist auf jeden Fall ein Projekt, was ich mir in näherer Zukunft anschauen werde.

Get Together – Dinner and Networking

Ab 18 Uhr wurde das obligatorische Networking wurde mit einem schicken Dinner eingeleitet. An dieser Stelle wurden auch die Gewinner des diesjährigen Sitecore Hackathons sowie die diesjährigen Sitecore MVPs gekürt, zu denen sich auch unsere Friederike Heinze zählen darf (als eine von zwei MVPs in Deutschland) 🙂 Glückwunsch nochmal an dieser Stelle!

Tag 2

Der zweite Tag ging genauso spannend weiter, wie der erste Tag aufgehört hat.

Sitecore Publishing Service 2.0

Stephen Pope (@stephenpope) von Sitecore hat uns auf den neuesten Stand gebracht. Der Sitecore Publishing Service 2.0 wird voraussichtlich mit Sitecore 9 erscheinen. Mit dem Publishing Service wurde die Publizierung von Grund auf neu implementiert, als unabhängiger Microservice. Die Performance-Verbesserung ist beeindruckend, riesige Webseiten konnten in Benchmark Tests innerhalb von einer Stunde publiziert werden.

Sitecore Code und Daten validieren

In der Session Use Roslyn to validate your Sitecore code and data wurde ein RoslynAnalyzer mit dem Namen „RainbowDataAnalyzer“ vorgestellt. Dieser existiert im Augenblick ausschließlich für Rainbow Data, die von Unicorn bereitgestellt wird. TDS wird an dieser Stelle noch nicht unterstützt.
Mit dem RainbowDataAnalyzer ist es möglich, eine Kompilierung fehlschlagen zu lassen, wenn im Code Item IDs verwendet werden, die in den den serialisierten Daten nicht existieren. Für Interessierte gibt es das Projekt auf GitHub.

ZeroDeploy – Deployen ohne Zeitverlust

Welcher Entwickler kennt das nicht. Man möchte in der laufenden Entwicklung eine Änderung in einem aktuellen Entwicklungsstand durchführen. Anschließend muss die Solution oder zumindest die Änderung ausgeliefert / veröffentlicht werden. Ergebnis: Sitecore wird neu gestartet und neu initialisiert. Das dauert.

Mit dem ZeroDeploy Tool ist es möglich, Assemblies für Controller, Models etc. direkt in die Datenbank zu schreiben. Da somit das Deployment für Assemblies ins Dateisystem wegfällt, wird Sitecore nicht neu gestartet und man kann sofort testen. Genial!

Zero Deploy befindet sich laut dem Hersteller Hedgehog aktuell in der Betaphase. Wer Betatester werden möchte, kann sich hier anmelden.

Yeah Man – Mit Yeoman Helix konforme Projekte anlegen

Mit Yeoman als PowerShell Tool werden Projekte für eine VS Solution direkt Helix konform angelegt. Man muss lediglich die gewünschte Ebene, den Namen für bspw. ein Feature und die Sitecore Version angeben. Soren Engel hält uns in seinem Blogpost auf dem Laufenden. Außerdem hat Thomas Stern uns präsentiert wie er Sitecore im Docker Containern aufsetzt. Interessiert? Dann könnt ihr euch seine kurze Demo bei Youtube ansehen.

ReactJS und Sitecore

Wie ich von mehreren Entwicklern vor Ort erfahren habe, haben viele Dienstleister das Problem, Frontend und Backend eines Projekts unter einen Hut zu bekommen. Backend-Entwickler müssen häufig das vom Frontend-Entwickler erzeugte HTML in Views kopieren. Ein aufwändiger und fehleranfälliger Schritt, vor allem, weil sich das Frontend im Detail schnell ändern kann.

Richard Seal  kommt hier mit einer Lösung daher, die die Facebook ReactJS Library einsetzt. Die Idee dahinter: Mit ReactJS wird ein Datenmodell entwickelt, in dem via JSON Daten direkt eingespielt werden. Die Views in einem MVC Konstrukt sind somit in der Hand des Frontend-Entwicklers. Der Backend-Entwickler kann sich vollständig auf Model, Controller und API konzentrieren. Schiefstände zwischen aktuellem Frontend und Views im Backend gehören der Vergangenheit an. Die Lösung ist zudem komplett Sitecore Experience Editor und Sitecore Analytics tauglich. Weitere Details zu dem Thema findet ihr hier bzw. auf GitHub.

Sitecore MVC – A developers journey

In dieser Session wurde Sitecore Propeller MVC vorgestellt, welches als Pendant zu Glass.Mapper.Sc gesehen werden kann. Mit Propeller können Sitecore Items an Models gemappt werden und somit gepflegte Inhalte anhand von Model Properties verwendet werden. Sah in meinen Augen etwas umständlich aus, ich setze weiterhin lieber auf Glass.Mapper.

Last but not least – Sitecore and Javascript – finally in love

Einer der Schwerpunkte der diesjährigen SUGCON war sicherlich die Optimierung der Frontend-Entwicklung mit Sitecore. In der letzten Session wurde JSS (Sitecore Services for Javascript) durch Alex Shyba und Adam Weber vorgestellt. JSS bietet Frontend-Entwicklern die Möglichkeit mit ihren eigenen Frameworks zu arbeiten und Sitecore liefert dafür die Inhalte.

Bei Interesse könnt ihr euch für die Preview der Beta Version anmelden und auf dem Symposium in Las Vegas gibt es auch ein Pre-Confrerence Seminar zu dem Thema.

The End

Jeppe Grue von Sitecore hat zum Ende der Veranstaltung nochmals darauf hingewiesen, wie wichtig eine funktioniere Community ist. Leider mussten wir an dieser Stelle bereits aufbrechen.
Als Ergebnis lässt sich festhalten:

  • Die SUGCON lohnt sich für jeden, der Interesse an Sitecore hat
  • Die SUGCON ist ideal, um neue Denkanstöße zu bekommen und neue Tools / Projekte / Libraries kennenzulernen
  • Die SUGCON ist allein eine Reise wert, um mit vielen Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten und sich auszutauschen
  • Die SUGCON ist einfach ein MUSS für Jeden 🙂

Es war eine rundum gelungene Veranstaltung und ich kann nur jedem empfehlen, sich nächstes Jahr Tickets für die neue SUGCON zu sichern. Mal schauen, wo sie stattfinden wird. Ich bin gespannt und freue mich drauf!

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