Recap zum 4. Forum Arbeitgeberattraktivität

Nach zwei interessanten Tagen zum Thema Employer Branding musste ich erstmal das Ganze für mich sortieren. Zum Glück konnte ich mir damit etwas Zeit lassen, denn die Vorträge und Präsentationen standen nicht sofort nach der Veranstaltung zur Verfügung.

Die Vorträge und die Veranstaltung

Die Keynote wurde von Prof. Dr. Armin Trost gehalten. Er lehrt und forscht an der Business School der Hochschule Furtwangen und ist auch noch Mitgesellschafter der Promerit AG (der Name taucht während der zwei Tage immer wieder auf und ist auch immer mal wieder ein Thema in Gesprächen). Ein unterhaltsamer Vortrag mit einigen guten Denkanstößen, der Lust auf mehr macht. Wer mag, der kann sich den Vortrag auf Youtube anschauen:

Nach der Keynote ging es auch gleich weiter mit dem tollen Input von Sirka Laudon, die uns mit ihrem Beitrag „Du nennst es Employer Branding. Wir nennen es Rock ,n’ Roll.“ die HR-Welt der Axel Springer AG näher brachte. Der Best Case von Norbert Kireth von der Sky Deutschland AG sorgte noch für einige Diskussionen und Kommentare beim Abendessen, handelte es sich doch eher um einen Worst Case. Einige Punkte der tollen Arbeitswelt von Sky Deutschland wurden im Kununu-Check (http://www.kununu.com/de/all/de/me/sky-deutschland) schnell widerlegt.

Das Highlight des zweiten Tages waren aus meiner Sicht die Workshops und der tolle und interessante Beitrag von Nicole Heinrich, Leiterin Ausbildung und Personalmarketing der Otto GmbH & Co. KG. Dem Unternehmen ist es wirklich gelungen, vom Katalogversender nicht nur zu einem erfolgreichen Online-Händler, sondern auch zu einem attraktiven Arbeitgeber zu werden.

Insgesamt war die Veranstaltung interessant und mit namhaften Referenten besetzt. Neben den inhaltlichen Highlights gab es auch viele Promerit-Case-Studies die dazu führten, dass man zwischenzeitlich eher das Gefühl hatte einer Verkaufsveranstaltung von Promerit beizuwohnen.

Das Kernthema: Employer Branding

So ganz neu ist dieser Begriff eigentlich nicht, geistert er doch schon einige Jahre durchs Netz. Im Kern geht es darum als Arbeitgeber ein überzeugendes und attraktives Bild zu zeichnen. War es früher so, dass sich Bewerber besonders attraktiv darstellen mussten um den begehrten Job zu bekommen, ist es heute umgekehrt. Ein Thema, das durch den überall ausgerufenen Fach- und Führungskräftemangel zusätzlich an Bedeutung gewinnt. Dass die wenigsten Unternehmen diese veränderte Perspektive eingenommen haben, zeigt Prof. Dr. Armin Trost in seiner Keynote an Hand verschiedener Stellenangebote.

Aber reicht es aus, eine Employer Branding Kampagne ins Leben zu rufen, die Employer Value Präposition darzustellen und das Ganze mit Hilfe einer Kreativagentur noch hübsch zu machen? Wenn man sich um die hochattraktive Zielgruppe der Generation Y bemüht, dann reicht das aus unsere Sicht nicht aus. Warum, das möchte ich an zwei Beispielen aus dem comspace-Alltag erläutern:

In einer gern gestellten Frage meines Kollegen Tim an die anderen Teilnehmer der Veranstaltung brachte er es sehr schön auf den Punkt: „Dürfen sich die Leute bei Ihnen eigentlich auch die Rechner und Betriebssysteme aussuchen, oder gibt das die IT vor?“. Klar, die Frage ist gemein, denn wir alle wissen, dass sich große Konzerne diese Wahlfreiheit nur bedingt erlauben können. Aber es zeigt doch sehr schön, wo bei alltäglichen Dingen bereits das „Wohlfühlprogramm für die Generation Y“ beginnt.

Ein zweiter Punkt ist, dass sich unsere Kultur und Arbeitsweise sehr stark von denen traditioneller Unternehmen unterscheidet. Unsere Mitarbeiter sind viel näher dran am Unternehmen. Haben ein Mitspracherecht auch außerhalb ihres Arbeitsbereiches. Jeder Mitarbeiter darf bei uns an jedem Meeting teilnehmen und technische Lösungen unterstützen die Mitsprache und Zusammenarbeit. In diesem Umfeld fühlen sich unsere selbstbewussten, kritischen und motivierten Kolleginnen und Kollegen wohl. Das ständige Hinterfragen von Arbeitsweisen und Prozessen und die Veränderung dieser in Eigenregie sind bei uns nichts Ungewöhnliches und werden sogar gefördert. Wer an dieser Stelle mit klassischen Führungsinstrumenten und -prinzipien ansetzt, verschreckt oft die mühsam gewonnenen Mitarbeiter. In vielen Gesprächen auf dem Forum Arbeitgeberattraktivität ist uns deutlich geworden, dass die bei uns gelebte offene Kultur und das kritische Miteinander für eine Vielzahl der Unternehmen noch fremd ist. Was in der HR-Abteilung noch auf Verständnis stößt, kann in der Fachabteilung zu Problemen führen. Eine Aussage, die von einem der Teilnehmer der Veranstaltung stammte und nicht von uns 😉

Fazit und einige Antworten auf unsere Fragen:

Reden wir über die gleichen Berufseinsteiger und Experts wie die großen Player?
Diese Frage konnten wir nicht klar beantworten. Zu heterogen ist die Generation Y und zu verschieden sind die Arbeitswelten. Wir können aber schon heute feststellen, dass diese Zielgruppe insbesondere in den IT-Berufen immer kleiner wird und sich in naher Zukunft auf das Wachstum von Unternehmen wie comspace auswirken wird. Die großen werden eher gesehen, haben ein starkes Marketing wie Otto.de oder der Axel Springer Verlag und können so viele Kandidatinnen und Kandidaten für sich begeistern. Wir müssen daher viel mehr an unserer Arbeitgebermarke arbeiten und die Vorzüge einer Tätigkeit bei comspace besser herausstellen.

Wie unterscheiden wir uns wirklich?
Der größte Unterschied ist in der Kultur und im Miteinander zu sehen. Selbstbestimmtes Arbeiten, eine offene Kommunikation und ein lebendiger Austausch sind bei Firmen wie comspace ein fester Bestandteil der Unternehmens DNA (endlich kann ich das Wort auch mal benutzen).

Sind Karrieren bei uns wirklich so anders?
Wer als Karriere den Weg von unten nach oben beschreibt, der ist tatsächlich falsch bei uns. Bei uns finden Karrieren von unten nach oben, von links nach rechts, in Technologie A und B und in unterschiedlichen Projekten statt. Das Ganze geht auch umgekehrt und ist nach allen Seiten offen.

Was bedeutet Employer Branding für uns?
Nix anderes als für große Unternehmen auch. Nur wir ziehen für uns das aus dem Thema raus, was interessant erscheint und uns weiter bringt.

Können wir neue Ideen mitnehmen und diese auf uns übertragen?
Klares Ja. Wir haben viel gelernt und versuchen einige Dinge bereits umzusetzen. Ganz praktisch haben wir mit den Stellenangeboten angefangen. Weiter geht es mit der Ansprache der Bewerberinnen und Bewerber und natürlich müssen auch wir unsere Rolle als Arbeitgeber neu interpretieren.

Nach Abschluss der Veranstaltung haben wir nicht nur Zugriff auf die Präsentationen der besuchten Veranstaltung erhalten, sondern auch auf alle bisher durchgeführten Veranstaltungen. Ein echter Mehrwert für alle Tagungsteilnehmer.

Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, dem empfehle ich noch die folgenden Angebote im Netz:

http://queo-blog.com/2012/11/employer-branding-vs-employee-branding/
http://newcruiting.de/category/employee-branding/

 

Werden wir zukünftig noch klobige Rechner benutzen?

Clambook Bedienkonzept für Smartphones

Seit ich das Clambook gesehen habe, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Die Arbeit wird immer flexibler und mobiler und damit auch unsere Arbeitsmittel.

Clambook Bedienkonzept für Smartphones
Clambook Bedienkonzept für Smartphones

Momentan tragen wir ab und an noch ein Notebook mit uns herum. Sicher. Doch auch bei uns verschiebt sich auf dem Konferenz-Tisch das Verhältnis von Notebooks immer mehr zu Tablets und Smartphones auf denen protokolliert und präsentiert wird. Angenehmer Nebeneffekt: Die Sicht- und Gesprächsbarriere Notebook-Display verschwindet damit immer mehr und man kann die anderen Meetingteilnehmer endlich wieder sehen 😉

So ziemlich jedes aktuelle Smartphones – sei es nun iOS, Android, Windows 8 oder was auch immer basiert – verfügt über mehr Rechenleistung als die Desktop-PCs noch vor wenigen Jahren hatten. Eignen sich also durchaus für die tägliche Arbeit. Cloud-Services tun ihr Übriges für eine ständige Verfügbarkeit von abgelegten Dokumenten und Anwendungen.

Das einzige was bisher fehlte war ein stationäres Bedienkonzept am Schreibtisch, das Sinn macht.

Da kommt das Clambook ins Spiel: Es macht ein Smartphone innerhalb von Sekunden so bedienbar wie ein ultraflaches Notebook. Über ein spezielles Kabel wird das Handy angestöpselt und nutzt dann das deutlich größere Clambook-Display zur Darstellung und Tastatur und Touchpad zur Bedienung. Der unter der Tastatur angebrachte Akku versorgt dabei beide Geräte mit Strom.

Genial.

Bei einem geschätzten Preis um 250€ kann man sich ein Clambook zu Hause und eines an die Arbeit stellen und muss außer dem Telefon nicht mal mehr etwas schleppen 🙂

Laut Gizmodo.de soll das Clambook im Soommer in den USA erscheinen und später im Jahr dann hoffentlich auch bei uns. Ich glaube, ich mach mal ne Sammelbestellung 🙂