Das R von HR. Warum wir bei comspace von Human Relations (statt Human Resources) sprechen.

Vor einiger Zeit bin ich über den Blogbeitrag „Das H von HR“ von Andrea Hartenfeller gestolpert. In diesem Artikel schreibt sie über das Menschliche der Personalarbeit in Zeiten der Digitalisierung.

Dass es Menschen „draußen“ gibt, die mit der Abkürzung HR überhaupt nichts anfangen können, wird gerne mal vergessen.

Andrea Hartenfeller

Wenn Frau Hartenfeller recht hat (und ich denke, dass das so ist), dann verdient der zweite Buchstabe von HR erst Recht eine eigene Erklärung.

Seit einiger Zeit wird die Abkürzung HR bereits von einigen Stellen kritisch hinterfragt und diskutiert, so z.B. vom Magazin „Human Resources Manager“ (wenn nicht diese Zeitschrift den Anstoss zu solch einer Diskussion liefern könnte, welche dann?). In seinem Aufruf zur Blogparade „Was hat HR mit der verdammten digitalen Transformation zu tun, verdammt nochmal?!“ zieht Chefredakteuer Jan C. Weilbacher eine Verbindung zwischen Arbeitskultur und Innovationsfähigkeit, Beziehung und Kreativität und endet mit folgendem Zitat:

Menschen werden kreativ, wenn sie beruflich so arbeiten dürfen, wie sie privat leben: eng verwoben, in freundschaftlichem Abstand, im ständigen Dialog, im freien Spiel der Ideen, ohne Angst vor Bestrafung durch eine höhere Instanz.

Christoph Keese in seinem Buch „Silicon Valley“

Unsere Inspiration zur Umdeutung von HR kam übrigens ebenfalls aus diesem Artikel. Die Personalabteilung von Continental rund um Ariane Reinhard hat es vorgemacht, indem sie “Personalmanagement als Beziehungsmanagement” definiert und sich selbst in Human Relations umbenannt hat. Ein Schritt, der uns auch bei comspace dazu inspiriert hat, unseren HR-Namen zu überdenken.

Für die Interviewreihe „Arbeitsvisionen2025“ von Guido Bosbach habe ich unsere Entscheidung Ende 2015 bereits kurz erklärt:

Ein konkretes Beispiel von comspace verdeutlicht, wie sich auch Sprache an neue Arbeitswelten anpassen kann und sollte: Die Abkürzung HR stand seit jeher für “Human Resources”, die Personalabteilung managte also den effizienten Einsatz von Humankapital. Wir haben uns dazu inspirieren lassen, HR neu zu interpretieren und zwar als “Human Relations”. Damit setzen wir den Fokus auf den Wert von Beziehungen zwischen Menschen und “ihrem” Unternehmen.

Für uns geht es also nicht darum, die „Ressource Mensch“ möglichst effektiv zu managen. Vielmehr sehen wir uns in der HR-Arbeit als Beziehungsgestalter. Bei. Start-Up Watchado sieht man das übrigens ähnlich: Die Frage, was Liebesbeziehungen und Candidate Experience miteinander zu tun haben, treibt den Gründer Ali Mahlodji bereits seit dem vergangen Jahr durch zahlreiche HR-Events. Hier sind einige Beispiele, wie wir bei comspace HR-Themen vom ersten Anbahnen bis hin zur langjährigen Arbeitsbeziehung aus der Beziehungsperspektive betrachten:

  • Employer Branding: Durch eine gemeinsam herausgearbeitete Arbeitgebermarke positionieren wir uns mit einem authentischen Beziehungsprofil auf dem Arbeitsmarkt.
  • PersonalArbeitgebermarketing: Über Social Media, HR-Beiträge in unserem comspace Blog und Recruiting-Aktionen (wie unsere crossmediale SMS-Aktion) versuchen wir, zu uns passende Menschen für eine Arbeitsbeziehung mit comspace zu gewinnen.
  • Vertragsgestaltung: Kleiner Schritt – große Wirkung. Wir haben unsere befristeten Verträge abgeschafft. Denn wir möchten keine Arbeitsbeziehungen mit definiertem Ende. Wer sich voll und ganz auf das Unternehmen comspace einlässt, soll auch unser Vertrauen bekommen – und das ohne vorgefertigtes Ablaufdatum.
  • Talent Management: In einer guten Beziehung entwickelt man sich gemeinsam weiter. So wie alle Mitarbeiter am Unternehmen comspace arbeiten (können, dürfen und sollen), so kann sich auch jede_r bei uns entsprechend seiner Interessen und Stärken entwickeln. HR begleitet deswegen interne Changeprozesse und individuelle Weiterentwicklung.
  • Retention Management: Um Mitarbeiter auch langfristig für eine Beziehung mit dem Unternehmen comspace zu begeistern konzentriert sich HR-Arbeit auch auf individuelle Bedürfnisse: Individuelle Arbeitszeitregelungen, flexible Arbeitsmodelle und Lebensphasenflexibilität sind für uns selbstverständlich.

Wie ist das bei Ihnen? Welchen Namen hat Ihre Abteilung rund um die Mitarbeiter_innen in Ihrem Unternehmen? Wie wirkt sich das auf das Menschen- und Tätigkeitsbild in diesem Bereich aus? Diskutieren Sie gerne mit – ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Studie zur Digitalen Transformation und ihrem langen Weg

Der lange Weg zur digitalen Transformation - Studie - e-Spirit

Unser Partner e-Spirit hat sich 200 Entscheider aus Marketing, IT und Management in den USA zur Digitalen Transformation befragt: Wie werden neue Geschäftsmodelle und Technologien an den Start gebracht, um mit digitalen und vor allem globalen Kunden Wertschöpfung zu generieren?

Der lange Weg zur digitalen Transformation - Studie - e-Spirit
Titelseite des Studiendokuments (c) e-Spirit

tl;dr: Da liegt noch ein seeeeehr langer Weg vor uns. Diese Metapher des langen Wegs zieht sich auch durch die Auswertung der Studie und die zugehörige Infografik.
Wichtige Erkenntnis: Zentraler Treiber der Digitalisierung sind die Kunden, deren digitale Kompetenz sich rasant entwickelt hat und die damit einen berechtigten Anspruch an Unternehmen richten, diese steigende Anforderung zu bedienen.      

Die häufigsten Hürden der Digitalen Transformation

Diese Barrieren stehen der Digitalisierung am häufigsten im Weg:

  • Fragmentierung: Die Hälfte der befragten Organisationen haben 8 oder sogar mehr Anwendungen, die an Kunden gerichtet, aber nicht miteinander verbunden sind.
  • Daten ohne Kontext: Über 20% haben Kundendaten in 10 oder mehr verschiedenen Datenbanken liegen, ohne dass daraus sinnvolle Erkenntnisse gezogen werden könnten, die den Kunden Mehrwert bieten würden.
  • Chefsache Digitale Transformation: In ebenfalls über 20% der Unternehmen hat niemand in der Chefetage den digitalen Hut auf.
  • Fehlende Globalisierungsmöglichkeit: Nur 13% der befragten US-Unternehmen hatten Lokalisierungs-Möglichkeiten für ihre digitalen Kanäle. 50% benötigen Mehrsprachigkeit.

Zugegeben – in Sachen Mehrsprachigkeit haben wir in Europa schone her die Nase vorn. Zumindest ein Angebt in englischer Sprache ist für die meisten Unternehmen obligatorisch.

Wer treibt die Digitale Transformation voran?

Ein bemerkenswertes Tortendiagramm der Studie zeigt: Die Verantwortung für Digitalisierung ist gleichmäßigst in 20 Prozent-Schritten verteilt:

  • 19% Geschäftsführer
  • 20% Marketingleiter
  • 19% IT-Leiter
  • 21% Mitarbeiter unterhalb C-Level
  • 14+7% Digital-C-Leven und Niemand

Dabei ist zumindest ersichtlich, dass Digitalisierung Thema der Führungsebene ist und nicht nur im Bereich Marketing, sondern auch genauso stark im IT_Umfeld vertreten ist. Unserer Erfahrung nach steigt die digitale Reife eines Unternehmens damit, wie viele verschiedene Abteilungen in die Digitalisierung mit einbezogen werden. Hier wären neben den in der Studie lokalisierten auch Vertrieb & Sales, Account Management, HR und Service zu nennen, die wichtige Anforderungen an digitale Prozesse haben.

Welche Anwendungen im CMS

Die Top 5 der Anwendungen, die ins Web-CMS integriert werden sollten:

  1. CRM
  2. Web Analytics
  3. Social Kollaboration
  4. Digital Asset Management
  5. Marketing Automatisierung

Für 70% der Unternehmen ist es wichtig, die verschiedenen Kanäle, mit denen Kundenerlebnisse erzeugt werden zu integrieren und zu vereinheitlichen. Über Web Content Management Systeme lassen sich eine große Zahl von Anwendungen zusammen führen. Eine hohe Priorität hat dabei die sinnvolle Integration von Altsystemen.

Fazit

Wie eingangs schon erwähnt haben wir noch einen langen Weg zu einer erfolgreichen Digitalen Transformation vor uns. Besonders natürlich, weil ständig neue Anforderungen durch beinahe täglich neue Technologien entstehen, die eine zunehmend stärkere Dezentralisierung nach sich ziehen. Der Best-of-Breed-Ansatz wurde daher oftmals als bevorzugte Methode genannt, um eine möglichst hohe Abdeckung von Anwendungen und Technologien zu erreichen.

Hier können Sie die gesamte Studie herunterladen.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie in einer Infografik zusammen gefasst.

Der vielleicht kürzeste re:publica Rückblick #rpTEN

repblica-Stickers
Die wunderbaren Sticker sind übrigens größtenteils Hinweise auf die TinCon – sozusagen die re:publica für Jugendliche

Zumindest unser kürzester 😉 Die letzten Jahre haben wir immer sehr umfangreiche re:publica Rückblicke geschrieben. Diese Mal versuchen wir uns so kurz wie möglich zu fassen und listen hier unsere Mitbringsel und Highlights auf:

  • 7000 Besucher
  • 850 Vortragende
  • 3 1/2 Tage

Neben irrsinnig vielen Gesprächen mit neuen und alten Bekannten haben wir vor allem diese Best-of Vorträge mitgebracht. Leider sind noch nicht zu allen Tipps Videoaufzeichnungen vorhanden:

 

Technisch interessantester Vortrag
AD-WARS – AUSFLUG IN DIE REALITÄT DER ONLINE-WERBUNG
Wie Online-Werbung missbraucht werden kann, um Rechner zu hacken und Trojaner zu verteilen. SEHR sehenswert:

 

Einziger Vortrag ohne PowerPoint o.ä.
VIRAL! DIE MACHT DES STORYTELLING
Prof. Pörksen ist von Berufswegen her ein großartiger Know-how Vermittler und ein noch gorßartigerer Geschichtenerzähler

 

Überraschendster Einblick
TELETEXT FOREVER – WAS DU VON EINEM 35 JAHRE ALTEN NEUEN MEDIUM LERNEN KANNST
Chefredakteurin vom ARD Teletext plauderte aus dem Nähkästchen. Danach habe ich mir die Teletext-App auf dem iPhone installiert. Für die Teletwitter-Seite 777 würde ich mir fast noch einmal einen TV kaufen.

 

Älteste digitalisierte Institution
NICHTS KOMMT DEM LANDLEBEN GLEICH: BIBLIOTHEKEN DER ZUKUNFT IN DER PROVINZ
Wie bekommt man Stadtbibliotheken auf dem Land ins Digitale? Sehr schöner Vortrag in dem auch die Stadtbibliothek Bielefeld vorkam und ich viel über die Sorgen und Nöte von frisch Digitalisierten gelernt habe 🙂

 

Bestes re:publica Comeback
Dueck vor Lobo
CARGO-KULTE

 

Bester Appell
Lobo vor Dueck
THE AGE OF TROTZDEM

 

App und vorherrschendes Thema der re:publica
Definitiv Snapchat. Die entsprechenden Talks waren auch mit Abstand die vollsten.
LET’S SNAP IT: HOW ORGANISATIONS CAN USE SNAPCHAT
Wie das Europäische Parlament Snapchat für sich nutzt

 

Kreativste Session
#BINGE-CREATING STATT BINGE-WATCHING!
Illustratorin Kiki hat den besten Tip zum Zeichnen gegeben: „Zeichne was Du fühlst und mache die Gesten, Gesichter und Bewegungen während Du sie zeichnest.“

 

Erschreckendster Beitrag
COMMERCIAL CONTENT MODERATION – DIE MÜLLABFUHR IM INTERNET!
Wer prüft eigentlich die Bilder und Videos aus sozialen Netzwerken, die von anderen Nutzern als unangemessen markiert wurden? Wobei unangemessen ein sehr, sehr harmloses Attribut ist. Erschreckend, gewaltsam, fürchterlich trifft es eher. Hier erfährt man mehr über die Menschen, die diese Arbeit machen.

 

Alltäglich hilfreichster Talk
WIE MAN DIGITAL UND ANALOG EIN RADIKAL-ACHTSAMES LEBEN FÜHREN KANN
Die Autoren von Ein Guter Plan haben das Konzept Achtsamkeit erklärt und sehr praktische Beispiele gegeben, wie es sich einfach umsetzen lässt.

 

Zwiegespaltener Vortrag
CONTENT MARKETING: DER VORMARSCH DER PSEUDO-JOURNALISTEN
Ein Journalismus Professor, der Content Marketing prinzipiell gut erklärt hat, zwischen den Zeilen aber den Standpunkt vertrat „Ins Internet dürfen eigentlich nur Journalisten schreiben. Wo kommen wir denn hin, wenn Volkswagen plötzlich selber über den Abgsaskandal berichten darf?“ Leider etwas welt- und praxisfremd. Die (in Teilen durchaus berechtigte Kritik) ging durch die offensichtlich eigene Agenda unter.

 

Kulturell spannendster Beitrag
IHR WOLLT AUF WELTREISE GEHEN? TRETET IN DAS PORTAL EIN!
14 golden lackierte Frachtcontainer stehen auf der Welt verteilt. Einer davon vor dem re:publica Gelände. Geht man in den Container trifft man einen Menschen der in einem der anderen Container auf der Welt steht und kann sich unterhalten. Wunderbar einfach und erstaunlich beeindruckend dank des gegenseitig sichtbaren Bildes in voller Größe.

Portals-re-publica-kunstprojekt
Links: PORTAL Container von außen – rechts: Gespräch mit Khalidin live in Afghanistan im innern

 

Großartigster Zukunftsausblick
THE SHAPE OF THINGS TO COME
Jeff Kowalski, CTO bei Autodesk zeigt wie 3D Drucker eine Brücke produzieren, die Roboter bauen. Was Big Data im Autobau bedeuten kann und was intelligente Roboter können

 

Physische Mitbringsel

  • #rpTEN T-Shirt. TEN in Spiegelschrift liest sich übrigens NET.
  • oben ersichtliche Aufkleber
  • unten ersichtliche Google-Goodies. USB-Kabel mit Datenblocker und Authentification Dongle

re-publica-google-internet-sicherheit

SUGCON 2016 in Kopenhagen – Rückblick auf Tag 2

Über den ersten Tag der SUGCON habe ich hier bereits berichtet. Am zweiten Tag ging es mit den Sessions genau so intensiv weiter.

Active Commerce: How we use SIM, PowerShell, Octopus Deploy, and Azure to automate product builds

Nick Wesselman hat zunächst kurz das Active Commerce E-Commerce System bzw. das darunterliegende Framework, basierend auf dem Sitecore E-Commerce Service (SES) vorgestellt. Das SES wird nicht mehr von Sitecore supported, ist aber Open Source und wurde auf GitHub veröffentlicht.

Anschließend hat Nick die intern etablierten Build- und Deployment-Prozesse und Tools vorgestellt. Meine Erkenntnis: PowerShell, PowerShell, PowerShell 🙂

BuildAndDeploymentProcess

Deep Dive – You, me and Sitecore MVC

Kern Herskind Nightingale hat mit Begeisterung einen Einstieg in MVC gegeben. Ist aber auch auf sehr konkrete Probleme und Lösungsansätze eingegangen:

WebForms sind Vergangenheit, MVC ist die Zukunft. Sein klarer Wunsch: Annäherung von Sitecore MVC an ASP.NET MVC.

Hedgehog Development – Sponsor Technical Highlights

Hedgehog als Sponsor hat kurz das TDS vorgestellt, was natürlich mehr kann als nur Items zu synchronisieren 😉

Wenn ihr interesssiert seid, findet ihr in diesem Blog-Beitrag von mir mehr Infos zum TDS.

Super Charge your Continuous Integration Deployments

Nikola Gotsev hat über CI-Prozesse im Allgemeinen und Best Practises zum Thema Branches, Frontend-Integration, Testing und den dafür erforderlichen verschiedenen Tools im Speziellen gesprochen.

Seine Tipps für Continuous Deployment:

  1. So wenig Content wie möglich in Source Control Systemen.
  2. Keinen Content in höhere Umgebungen ausliefern, dafür sind Packages zu verwenden.
  3. Vor der Auslieferung Datenbank Backup machen (Es gibt kein Undo).

Und so sieht dann sein perfekter Deploy-Prozess aus:

Perfect Scenario

Practical Habitat: Embrace the Architecture

Anders Laub hat weniger über Habitad gesprochen, sondern eher über Softwarearchitektur im Allgemeinen. Die Softwarearchitektur bildet die Grundlage und ist der langlebigste Aspekt eines Entwicklungsprojektes. Anders hat das wie folgt skizziert.

ArchitectureMethodsTools

Er war mit viel Herz und Verstand dabei und hat zum Nachdenken und Diskussionen angeregt. Ein paar Twitter-Zitate:

Ladies and Gentlemen, Start your Testing!

Alistair Deneys hat über Unit Tests in der Sitecore Entwicklung gesprochen. Klar gibt es Herausforderungen, die zu meistern sind: die Items in Sitecore, die Konfigurationsdateien, veraltete/ nicht “mockable” API…

Alistair hat dies gleich auf mehreren Wegen live demonstriert und gesteigert:

  1. Sitecore als Application installieren und die Tests als Page Test Runner laufen lassen
  2. Echte NUnit-Tests, indem Sitecore .configs und .dlls in das Test-Projekt kopiert werden.
  3. Mocken von Sitecore Items mittels Sitecore.FakeDb.

Schlussendlich hat er dann noch gezeigt, wie mittels Sitecore.LiveTesting eine Sitecore Infrastruktur außerhalb des IIS simuliert werden und Tests dagegen gefahren werden können.

Es gab auch schon eine kleine Vorschau auf das was kommt. Alles wird besser 😉 Statisches fliegt raus und es wird viele abstrakte Basisklassen geben.

Mein Mitbringsel für Euer Bücherregal 😉

UniTesting

I refactored doc.sitecore.net and all I got was this experience

Der letzte Vortrag der Konferenz kam von Martina Welander: Ein lebendiger und interessanter Vortrag über den Werdegang des Refactorings von doc.sitecore.net. Nicht immer auf dem direkten Weg, aber sehr reflektiert und selbstkritisch.

Und so hat sie den Prozess selbst dargestellt: https://twitter.com/mhwelander/status/725307365273288704

Irgendwie ein sprechendes Bild für Softwareentwicklung 😉

Auf Wiedersehen

Es war ein rundum gelungenes Event. Ich komme bestimmt nächstes Jahr wieder. Vorher sehen wir uns vielleicht auf einem der nächsten Usergroup Treffen in Deutschland? Ich würde mich freuen.

Highlights der SUGCON 2016 in Kopenhagen

Letzte Woche war ich zum ersten Mal auf der europäischen Sitecore User Group Conference, diesmal zu Gast in Kopenhagen. Die SUGCON ist eine Konferenz der Sitecore Community, von Entwicklern für Entwickler. Mir hat es richtig gut gefallen, die Vorträge waren Spitze. Ich habe Neues gehört, Wissen vertieft, Denkanstöße bekommen und mit vielen tollen Leuten gesprochen.

Tag 1

Am ersten Tag ging es um 12 Uhr mit einem gemeinsamen Lunch los. Es war lecker und ein guter Auftakt, auch um zu sehen, wer alles so da ist: Entwickler aus aller Welt.

Die Keynote haben sich Michael Seifert und Lars Fløe Nielsen geteilt. Das fing mit einer Vorschau auf die nächsten Sitecore Versionen schon spannend an.

Sitecore 8.2 legt den Fokus auf die UX des Experience Editors (Pre-Release!):

Preview ExperienceEditor

In 8.3 liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Marketing-Werkzeuge (Pre-Release!):

Preview Experience Editor AutomationPlans

Zukünftig sind deutlich weniger Applikationssprünge nötig. Beispielsweise werden Formulare und Engagement Pläne direkt im Experience Editor gepflegt.

Und sonst:

  • Es wird ein Express Upgrade Tool geben. Perspektivisch ist dann keine Migration mehr von Version zu Version erforderlich, sondern größere Sprünge können einfach durchgeführt werden.
  • Enterprise Publizierung: Es wird eine triggerbasierte Publizierung geben und die Performance im Allgemeinen wird verbessert.
  • ASP.NET WebForms werden nicht mehr weiter entwickelt. Vorerst natürlich aber weiter supported.
  • Das Silverlight Plugin wird zukünftig nicht mehr benötigt. Schade 😉
  • Und mein Highlight: WFFM wird abgelöst (kann man auch in obigem Screen schon sehen)

Es folgten viele weitere Sessions. Teilweise fanden drei parallel statt und es war nicht immer einfach sich zu entscheiden. Ein Auszug meiner Agenda des ersten Tages habe ich hier mal zusammengefasst:

Serialize all the things with Unicorn

Kam Figy selbst hat Unicorn vorgestellt. Unicorn ist ein Tool für den Austausch von Items zwischen unterschiedlichen Sitecore Umgebungen. Hervorzuheben ist, dass die serialisierten Items für Entwickler gut lesbar und damit auch Merge-Konflikte einfacher zu handhaben sind (als die serialisierten Items von Sitecore selbst). Neu ist: Mit der Version 3.2 können auch Benutzer und Rollen synchronisiert werden.

Commerce Nerdvada for Sitecore with uCommerce

Anschließend hat Søren Spelling Lund die Architektur von uCommerce vorgestellt – modular und erweiterbar, nach dem SOLID Prinzip.

SOLID

uCommerce ist ein .NET basiertes E-Commerce System, für welches es bereits einen Sitecore Commerce Connector gibt. Interesse geweckt? Es gibt Online-Trainings. Das nächste beginnt am 23. Mai.

Sitecore Pathfinder – Another look at the developer experience

Dmitry Kostenko von Sitecore hat den Sitecore.Pathfinder als „Experimental open-source toolchain for Sitecore that looks end feels like a compiler“ vorgestellt. Die Idee / das Ziel:

  • Alle Bestandteile der Sitecore Entwicklung (Templating, Items, Design, Quellcode) an einer Stelle verortet
  • Entwicklung in einer beliebigen IDE
  • Einfaches Deployment (ein Shortcut für Build und Deploy)
  • CI: Lokal und auf den Servern die gleichen Tools verwenden

Templating könnte dann in Zukunft so aussehen:

Templating

Mir hat die Idee zu denken gegeben. Ich bin neugierig geworden und ich werde es mir bestimmt näher ansehen.

Sitecore might be secure, but your site isn’t

In Bas Lijten’s Vortrag ging es weniger um Sitecore als um die Absicherung von Webseiten im Allgemeinen. Er hat potentielle Sicherheitslücken anschaulich demonstriert und Lösungen aufgezeigt. Seine Folien findet ihr bereits auf Slideshare.

Sitecore and NuGet: Sitecore development done right

Sean Holmesby hat uns in seiner Session gezeigt, wie NuGet effektiv in der Sitecore- Entwicklung und im Build-Prozess eingesetzt werden kann, um die „DLL-Hell“ zu umgehen. Außerdem hat er mögliche Standards / Konventionen aufgezeigt. Den gesamten Vortrag könnt ihr bei YouTube sehen. Seine Tools und Ideen in Kürze findet ihr hier in der Sitecore Communiy.

GetTogether

Um 18 Uhr waren dann die Sessions durch. Bei einem geselligen Getränk wurden die Sitecore MVP’s 2016 gekürt. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner. Später gab es noch eine Vorstellung des Gewinners des diesjährigen Hackaton. Zum zweiten Mal ist es das Team Uniques von Unic geworden. Wow.

Und zuletzt gab es noch ein lustiges Quiz für alle, in dem historisches Sitecore-Wissen gefragt war. Hättet ihr gewusst, welche der folgenden Datenbanken nie von Sitecore supported wurde: MS SQL, MySQL, MongoDB oder Tamino?

Dinner

Gegen 21 Uhr war das offizielle GetTogether durch, wir aber noch lange nicht 😉

Weiter mit Tag 2 der SUGCON 2016

Mittelstandsforum in Bielefeld und wir sind mit dabei!

Mittelstandsforum WEGE 2016

Gut 500 Gäste waren beim Mittelstandsforum vor Ort, das von der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld (WEGE) zum Austausch ostwestfälischer Unternehmen zum 13. Mal ausgerichtet wurde. Die enge Verzahnung von Wirtschaft und Politik möchte der Oberbürgermeister Pit Clausen künftig mit einem festen Sitz im Haupt & Beteiligungsausschuss der Stadt honorieren, wie die Neue Westfälische im Rückblick schreibt.

Wirtschaftsförderung WEGE Bielefeld

Bielefeld als Wirtschaftsstandort

Das Unternehmertum am Standort Bielefeld zeichne sich für Clausen besonders durch Professionalität und Verantwortungsbewusstsein aus. Seit bekannt gegeben wurde, dass Bielefeld die am schnellsten wachsende Stadt in NRW ist, muss auch auf diese Ausprägung des demographischen Wandel reagiert werden: Beispielsweise durch junges und modernes Wohnen. Oder auch durch den weiteren Ausbau Bielefelds als Wissenschafts-Standort, in dem bereits heute auf 1.000 Einwohner 100 Studenten kommen. In diesem Zusammenhang erwähnte Clausen auch, wie erfolgreich in Bielefeld gegründet wird und insbesondere in den Bereichen IT und Bio-Tech Neugründungen stattfinden.

In diesem Zusammenhang nannte er die Founders Foundation von Bertelsmann, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unternehmer auszubilden und Netzwerke zwischen Silicon Valley, Berlin, Tel Aviv und Ostwestfalen herzustellen.

Wir setzen auf neue Ideen

Unter diesem Motto war unsere Kollegin Hanna auf dem Podium vertreten und hat über die comspace Unternehmenskultur und unsere Initiative Spende dein Talent erzählt.

In diesem Artikel möchten wir gerne die anderen Teilnehmer vorstellen, die das Mittelstandsforum mit ihren Beiträgen bereichert haben.

Neue Produkte und Dienstleistungen ermöglichen den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Um diesen Vorsprung zu sichern, bedienen sich bevorzugt junge Unternehmen dem Offensichtlichen:
Sie nutzen das Wissen ihrer Mitarbeiter und stellen den Mensch in den Mittelpunkt.
Vorraussetzung ist aber der offene Gedankenaustausch, interdisziplinäre Teams und die Nutzung zeitgemäßer Technologien aus bspw. Marketing, (interner und externer) Kommunikation und Logistik.

Auf dem Panel wurden folgende Ideen vorgestellt:

Elvira Touati, von Fincallorca, erläuterte wie Kunden durch geschicktes Online Marketing und Überflugvideos gezielter angesprochen werden können.

Dr. Rinje Brandis berichtete, wie aufgrund interner Bedürfnisse, die Krause DiMaTec GmbH als 3D-Druck-Consulting Unternehmen ausgegründet wurde und dass die Technologie zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten eröffne, gerade für den heimischen Maschinenbau.

Janina Lüders, die stellvertretend für das studentische iGem-Team auf der Bühne stand, stellte ihr Forschungsergebnis aus dem Bereich synthetische Technologien vor – einen international prämierten Biosensor. Mit einem Smartphone und einem auf Papier gedrucktem Teststreifen lassen sich Schwermetalle und K.O.-Tropfen in Flüssigkeiten nachweisen.

Mittelstandsforum WEGE 2016

Wir gestalten Zukunft und investieren

Robert Richter, Geschäftsführer der Ritex GmbH, erläuterte wie seine qualitativen und innovativen Produkte ungewöhnlicherweise von Deutschland nach Asien exportiert werden. Dies unterstreiche auch die Stärken des Standorts Deutschland, denn hier sind loyale, gut ausgebildete Mitarbeiter ein Garant für den künftigen Geschäftserfolg.
Dr. Johanna Will-Armstrong der von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel, betonte, dass man sich gerade in OWL, als Arbeitgeber mit über 9000 Angestellten, nur durch Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten die Motivation und Innovation der Mitarbeiter sichern kann. Ihre Verbundenheit zum Standort Bielefeld stärke man zudem mit Bauinvestitionen von über 200 Mio.€.

Hunter International GmbH, vertreten durch Nadine Trautwein, sieht gerade im Standort Bielefeld Ihre Wettbewerbsvorteile und ist daher kürzlich mit dem gesamten Firmensitz, inklusive der Produktion, nach Bielefeld umgezogen.

Dürkopp Adler ist bereits mitten im Prozess der Transformation und Digitalisierung und investiert in zukunftsfähige Technologien, betonte Michael Kilian, Sprecher des Vorstands. Innovative Technologien und die Einbeziehung der Mitarbeiter ermöglichen die Forschung und Entwicklung modernster technologischer Fasern, wie Carbongewebe. Die ersten Erfahrungen mit Industrie 4.0 und Internet der Dinge sammelte Dürkopp Adler bereits mit Ihren fernüberwachten Nähmaschinen über eine Cloudlösung.

Die Verbundorganisation Beauty Alliance sieht auch weiterhin eine Zukunft für Ihre rund 100 stationären Händler. Die Kombination geeigneter On- und Offline Maßnahmen soll Innovationen schaffen und die Sparte Gesundheitsprodukte wettbewerbsfähig halten.

Wir organisieren den Wandel und denken digital

Was bedeutet Industrie 4.0 und die Digitalisierung der Wirtschaft – dazu äußerten sich auch regionale Vertreter klassischer Industriegrößen aus Bielefeld.
Der digitale Wandel muss als strategische Aufgabe angesehen werden und man braucht Visionen. Das Projekt it’s OWL fördert die Entwicklung von Robotern zur optischen Vermessung von Bauteilen, stellte Dr. Rolf Heddrich von Goldbeck Bauelemente vor. Dr. Benjamin Jurke der DMG MORI bestätigte den deutschen Wirtschaftstandort und betonte die Bedeutung hochindividualisierter Produktion. “one size fits all” funktioniert nunmal nicht in der Industrie.

Über “Neues vom Robo Sapiens” berichtete Prof. Dr. Jochen Steil vom COR-Lab der Uni Bielefeld. Er sagte voraus, dass die Industrieroboter ihre klassischen “Käfige” verlassen würden, in denen sie bisweilen Ihre Tätigkeiten ausüben mussten und zunehmend die Produktion durchdringen werden. Der Industriestandort Deutschland sei aber auf dem richtigen Weg, vor allem durch ein effektives Zusammenwirken der unterschiedlichen Disziplinen.

Nicht nur Industriehallen wandeln sich dank Digitalisierung, auch im Alltag greift die Transformation immer mehr. So nutzt die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft intelligente Technologien in Ihren
KogniHome Wohnungsprojekten. Entstanden sind die Ideen, zu solchen Assistenzprojekte, aus dem Bereich des altersgerechten Wohnens und haben mittlerweile eine allgemeine, gesellschaftliche Berechtigung erlangt. Ob intelligente Eingangsbereiche oder technologische Fitness-Coaches, beide bereichern mittlerweile die Leben einer breiten Zielgruppen.

 

WEGE Bielefeld 2016

Die Fachvorträge wurden abgerundet durch den Bielefelder Poetry-Slammer Kolja Fach, der amüsant vortrug, warum man besser nicht auf den Chihuahua seiner Freundin aufpassen sollte, wenn dieser verblüffende Ähnlichkeiten zu Wüstenrennmäusen aufweist.
Unter dem Motto “Das kommt aus Bielefeld” spielte das Trio um Kristin Shey Ihren Boomerang Song.
Die Wirtschaftsförderung stellte Sebastian Merget als ihr neues Gesicht zur “Das kommt aus Bielefeld” Imagevideo-Kampagne vor.

Unser Fazit

Das angekündigte Motto: “Wirtschaft Live” versprach nicht zu viel. Bei den ostwestfälischen Unternehmen wurden bereits viele wichtige Weichen für die Digitale Transformation gestellt und moderne Technologien werden innovativ genutzt, um den Anforderungen eines globalen Marktes gerecht zu werden. Mit der richtigen Einstellung sind moderne Märkte vor allem Chancen und nicht nur Belastung. Innovationen und zukunftsgerichtete Mitarbeiter ermöglichen es, diese Chance des Wandels zu nutzen.

Neues aus der Siteclinic – So wird Ihre Karriereseite nicht zum Pflegefall

comspace Siteclinic Karrierewebseiten Optimierungspotenzial HRIC 2016

comspace Siteclinic Karrierewebseiten Optimierungspotenzial HRIC 2016

Unter dem Motto „Siteclinic“ konnten interessierte Teilnehmer des HR Inspiration Camp die Jobseite Ihres Arbeitgebers oder das Karriereportal der Konkurrenz unter die Lupe nehmen lassen. In einer der Sessions wurde sich dann intensiv mit dem Inhalt, Aufbau und der Nutzerfreundlichkeit auseinandergesetzt. Jeder Teilnehmer konnte Lob + Kritik äußern, so gab es für jeden reichlich Feedback und handfeste Änderungsvorschläge, die größtenteils einfach zu realisieren waren – wenn man denn für die Problematiken sensibilisiert wurde.

Was waren die auffälligsten / häufigsten Punkte an Karriereseiten, die optimierbar wären?

Kurz gesagt: Barrieren, Barrieren, Barrieren.  Eine ausführliche Unternehmens-(Selbst)darstellung unter den Stellenangeboten, störende Image-Videos mit Autoplay-Funktion oder der von der Startseite nicht erreichbare Karrierebereich sorgen dafür, dass potenzielle Bewerber entsprechende Unternehmen bei der Jobsuche gar nicht erst in Betracht ziehen. Hier die auffälligsten Hindernisse der untersuchten Webseiten:

  • Schwierige Navigation zum Job-Bereich
  • Keep it simple! Klare Strukturen sorgen für Übersichtlichkeit, das gilt für Navigation, Filter- und Suchfunktionen
  • Form follows Function – ein unnötig verspieltes Design funktionierte einerseits nicht auf allen Endgeräten und schreckt andererseits Besucher ab
  • Selten wird aus Bewerbersicht gedacht (wie Martin Gaedt in seinem HRIC-Vortrag bereits anmerkte): Schaffen Sie einen Kompromiss der Ihnen die Verwaltung der Bewerber erleichtert, aber Interessenten nicht dazu zwingt, stundenlange Datenbank-Einträge für Ihre HR-Software zu verfassen
  • Eine Bewerbung ist heutzutage nicht nur per Post oder E-Mail möglich – ohne die Berücksichtigung von sozialen Netzwerken (on- wie offline) werden Potenziale verschenkt

Aber es gab auch positive Diagnosen:

  • Fast alle Webseiten waren responsiv und entsprachen den mobilen Anforderungen
  • Jeder „Patient“ empfand seinen Karrierebereich subjektiv schlechter, als er tatsächlich war – eine ideale Motivationsbasis, um die Jobseite regelmäßig zu pflegen
  • Oft waren Ressourcen in den Unternehmen vorhanden, um einen ansprechenden und authentischen Eindruck zu liefern: Die Bandbreite reichte von guten Social Media-Auftritten, internen Veranstaltungen, Mitarbeiterporträts bis zu den Möglichkeiten, seine Jobseite durch die eigene Marketing-Abteilung optimieren zu lassen
  • Werben Sie mit Ihren Benefits – aber richtig. Sie bieten zusätzliche Leistungen, wie zusätzliche Gesundheitsleistungen, Betriebssport oder flexible Arbeitszeiten? Dann platzieren Sie Ihre Informationen sichtbar als Benefits und nicht nur als Randinformation

Karriereseiten optimieren aus SEO-Sicht

Insbesondere das Potenzial von Suchmaschinenoptimierung wird bei Karriereseiten oft noch außer Acht gelassen. Warum eigentlich? Wenn ein Unternehmen neue Bewerber direkt auf die Karriereseite ziehen kann, spart das einerseits Budget für Stellenanzeigen und verkürzt bsw. auch den Prozess der Kontaktaufnahme.

Während unserer Siteclinic waren folgende Punkte besonders auffällig und häufig:

  • Keine oder die gleichen Seitentitel und -beschreibungen für die einzelnen Stellenangebote
  • Verschiedene URLs für gleiche Inhalte
  • schlechte Formatierung (keine Überschriften) der einzelnen Stellenangebot
  • zu lange Ladezeiten
  • kryptische und nicht lesbare URLs
  • alte URLs zu Stellenangeboten, die auf eine 404 Seite verweisen
  • keine interne Verlinkung

Wie würden wir an die Umsetzung der einzelnen Optimierungen heran gehen?

Eine der häufigsten Fragen der Teilnehmer. Wie würden wir bei der praktischen Umsetzung einer Optimierung vorgehen? Was sind Sofortmaßnahmen und langfristige Änderungen, die umgesetzt werden sollten.

  • Schaffung einer klaren, aufgeräumten Seiten-Struktur und -Navigation.
  • Öffnung aller Kanäle für den Bewerber: Wie bsw. Xing-Bewerbung, Mail, Telefon oder auch einfach ein konkreter Ansprechpartner – sonst gehen Ihnen wohlmöglich interessante Bewerber verloren.
  • Den gesamten Bewerbungsprozess als Customer Journey aus Sicht der Bewerber denken: Erfolgen z.B. Eingangsbestätigung oder Rückantwort  zeitnah? Wie aktuell sind Ihre Ausschreibungen, erkennen das auch Bewerber? Bewerben Sie sich einfach mal anonym bei Ihnen, um den Prozess zu erleben.
  • Ermöglichen und fordern Sie Feedback ein! Nutzen Sie alle Optionen und bieten Sie die Möglichkeit, durch Buttons, Formulare oder schriftliche Aufforderungen in E-Mails Verbesserungsvorschläge anzunehmen, und setzen Sie diese um.

Unsere Checkliste für die schnelle Rehabilitation Ihrer Jobseite:

Mit den folgenden Fragen können Sie erste Anhaltspunkte und Erkenntnisse gewinnen, welches Optimierungspotenzial in Ihrer Karriereseite steckt:

  • Ist Ihre Job- oder Karriereseite durch Suchmaschinen leicht auffindbar?
  • Auf welchen Platzierungen in den Sucherergebnissen findet sich Ihre Karriereseite?
  • Ist Ihr Karrierebereich direkt von der Startseite erreichbar?
  • Finden Sie über 3-4 markante Schlagworte (z.B. Maschinenbau Ingenieur Bielefeld plus ggf. Unternehmensname) Ihre Stellenanzeige in den Suchergebnissen?
  • Findet der Bewerber in einer Stellenausschreibung alle Informationen um sich anschließend sofort zu bewerben?
  • Können Sie unnötige Barrieren für die Bewerber entfernen?
  • Nutzen Sie Social-Buttons für Weiterempfehlungen oder akzeptieren Sie Kurzbewerbungen z.B. via Xing?
  • Wissen Sie woher Ihre bisherigen Bewerber kommen – nutzen Sie alle Kanäle um Bewerber anzusprechen?
  • Bewerben Sie sich einmal in Ihrem Unternehmen anonym, um Schwierigkeiten im Bewerbungsprozess herauszufinden.

Fazit und Handlungsempfehlung zur Karrierepage Optimierung

Unsere Siteclinic hat ergeben: Das Optimierungspotenzial bei Karriereseiten ist enorm! Sprechen Sie Ihre eigene Online-Marketing Abteilung an und bitten Sie Ihre Kollegen, einen Blick auf die Karriereseite des Unternehmens zu werfen und Maßnahmen vorzuschlagen, die inhouse umgesetzt werden können. Diese Herangehensweise macht Sinn, da Bewerber die Kundenzielgruppe Ihres Aufgabengebiets im Personal-Marketing ist. Gehen Sie die Ansprache dieser Zielgruppe mit Marketing-Erkenntnissen und Technologien an, die Sie bereits im Unternehmen haben.

Darüberhinaus stehen Ihnen unsere Experten selbstverständlich zur Verfügung, eine gezielte Siteclinic Ihrer Karrierepage gemeinsam mit Ihnen durchzuführen.

SEO: Paginierung für Onlineshops und inhaltsreiche Seiten

Paginierung mit rel="next" und rel="prev"

Onlineshop-Betreiber kennen das Problem: Produktkategorieseiten beinhalten oftmals viele Produkte, die über mehrere Seiten verteilt dargestellt werden.

UPDATE: Google hat bekannt gegeben, dass die Auszeichnung mit rel=“prev“ und rel=“next“ nunmehr kein Indexierungssignal darstellt.

Ohne weiteres Zutun indexieren die Suchmaschinen diese Seiten separat und erkennen hier doppelten Inhalt (“duplicate content”).
Mit ein paar Handgriffen zeigen wir, wie dieses Problem vermieden werden kann.

Alles auf einer Seite: Bietet sich eine Gesamtansicht an?

Zuallererst sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie Ihren Besuchern eine “view-all”-Seite anbieten möchten, d. h. alle Produkte – oder besser: alle Elemente, die normalerweise über mehrere Seiten verteilt dargestellt werden – finden Sie dann auf einer Gesamtseite wieder.

Paginierung Gesamtseite

Vorteil: Die paginierten Seiten 1 bis n verweisen über den sogenannten canonical-Tag auf die Seite, auf der die Inhalte zusammengeführt werden. Über einen canonical-Tag teilen Sie den Suchmaschinen mit, wie diese mit (weitgehend) identischen Inhalten verschiedener Seiten umgehen soll. Durch die Angabe verweisen Sie auf eine Orginalressource bzw. URL .

Nachteil: Was bei einem mehrere Seiten langen News-Artikel, der vorzugsweise aus textlichem Inhalt besteht, charmant klingt, stößt bei der Produktkategorieseite eines Onlineshops mit hunderten Artikeln samt Produktbildern auf das Problem langer Ladezeiten. Da Latenzen ein Rankingfaktor sind, hört bei Google der Spaß bei Ladezeiten jenseits von drei Sekunden schnell auf.

Ohne Gesamtansicht: Inhalte auf mehrere Seiten verteilt

In solchen Fällen ist eine “view-all”-Page nicht sinnvoll. Hier empfiehlt es sich, alle Folgeseiten, also die Seiten 2 bis n (n=letzte Seite) als ergänzende oder weiterführende Seiten zu kennzeichnen. Sie teilen der Suchmaschine mit, dass die Seiten 1 bis n zusammengehören, also im Grunde als „Kapitel“ in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden sollen.

Paginierung mit rel="next" und rel="prev"

Die Auszeichnungen erfolgen im <head> Bereich des Markup. Auf der ersten Seite teilen Sie der Suchmaschine über ein <link> Element mit, dass es weitere, ergänzende Seiten gibt:
<link rel=”next” href=”seite-2.html”>

Auf der zweiten bis vorletzten Seite (Kompontentenseiten) definieren Sie die vorige und die nachfolgende Seite:
<link rel=”prev” href=”seite-1.html”>
<link rel=”next” href=”seite-3.html”>

Auf der letzten Seite reicht der Hinweis auf die vorige Seite (eine nächste Seite gibt es ja nicht):
<link rel=”prev” href=”seite-n-1.html”>

Ergänzend soll verhindert werden, dass die Seiten 2 bis n in den Index der Suchmaschinen aufgenommen werden (die Linkkraft der Produkte hingegen soll behalten werden). Dazu bedienen Sie sich folgenden Elements:
<meta name=”robots” content=”noindex, follow”>

Bitte achten Sie darauf, dass die erste Seite ganz regulär indexiert werden darf:
<meta name=”robots” content=”index, follow”>

Zusätzlich zu rel=”prev” und rel=”next” lässt beispielsweise Zalando die Komponentenseiten (Folgeseiten) via canonical-Tag auf die kanonische URL zeigen. Das sieht dann in etwa so aus:
<link rel="canonical" href="seite-1">
Im href-Attribut sind übrigens relative und absolute Pfadangaben erlaubt.

Viele Wege führen nach Rom

Wie oftmals im Online-Marketing gibt es auch in Sachen Paginierung unterschiedliche Herangehensweisen.
So verzichten einige Online Shops auf den Einsatz von rel=”prev” und rel=”next” und verweigern den Suchmaschinen über die Meta-Robots die Indexierung der Komponentenseiten.

Welche Variante Sie auch bevorzugen: Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, doppelten Inhalt zu vermeiden. Ob Sie dies nun mit einer „view all“ Seite oder über die Angaben im <head> Bereich Ihrer Seite lösen, hängt nicht zuletzt auch vom Kontext ab: Verteilen sich vorwiegend textliche Inhalte über mehrere Seiten, kann eine Gesamtseite – auch unter Usabilty-Gesichtspunkten – ideal sein. Bei bildlastigen Produktkategorieseiten sind rel="prev" und rel="next" sicherlich die bessere Wahl.

Hier sei noch angemerkt, dass nicht sicher ist, ob andere Suchmaschinen wie bpsw. Bing die Attributswerte „next“ und „prev“ in gleicher Weise interpretieren wie Google. Google selbst hat bereits im September 2011 erklärt, die Paginierung von Seiten mit rel=“next“ und rel=“prev“ zu unterstüzen.

HRIC – Rückblick auf's erste HR Inspiration Camp

Vergangenen Freitag war es soweit: Der Tag unserer Veranstaltung zu HR-Inspirationen, modernem Recruiting und der Zukunft der Arbeit war da. Ursprünglich für letzten Spätsommer geplant, nahmen wir das Feedback der damals bereits stark interessierten Teilnehmer zum ungünstigen Termin ernst. So verlegten wir von kurz nach den Sommerferien auf einen für alle günstigeren Termin im Februar. Günstig ist dabei relativ, denn unser Orga-Team wurde durch wintertypische Krankheiten kurz vor Start plötzlich halbiert.

Aber wie auch im Theater: Wenn die Generalprobe scheitert, wird die Premiere ein Erfolg und so war auch das erste HR Inspiration Camp in Bielefeld mit über 50 Teilnehmer_innen aus ganz Deutschland ein voller Erfolg!

Was genau ist denn das HRIC nun?
Ein Barcamp? Eine Konferenz? Ein Open-Space?

Ganz einfache Antwort: Von allen dreien etwas. Wir haben uns ganz bewusst für eine Mischform entschieden und uns aus den drei Veranstaltungsformaten die Elemente herausgenommen, die wir für sinnvoll hielten, um unseren Teilnehmern den größtmöglichen Nutzen zu liefern.

Ein Hinweis zur Videoaufzeichnung vorab: Leider hatte unsere Kamera ein Ton-Problem und wir können die Aufzeichnungen der Vorträge nicht gebrauchen 🙁 Daher finden sich unter jeder Zusammenfassung andere Aufnahmen der Referenten, um zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, was beim HRIC passierte.
Was lernen wir daraus: Double check the technology, und: Nächstes Mal vor Ort dabei sein! 😉

Mit den folgenden Notizen möchten wir allen, die dabei waren, einen Rückblick auf das Gehörte und Erlebte bieten und denen, die nicht vor Ort sein konnten, die wichtigsten Kernthemen vermitteln:

Die Vorträge

OrgaMentor Guido Bosbach läutete den Tag mit einer Bergtour-Metapher ein:

Man braucht die richtigen Leute, das geeignete Equipment und eine Route, um bis zum Gipfel zu kommen.
Übertragen auf die Arbeitswelt heißt das, sie verändert sich ständig und unerwartet, so wie sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Unsere Arbeit wird immer dynamischer und komplexer, diese Komplexität umschrieb Bosbach mit plötzlich auftretendem Nebel. Und auch das Führungsverständnis ändert sich: An der Spitze wird nicht mehr nach eng gefassten und damit unflexiblen Regeln gearbeitet. Vielmehr schafft man sich Prinzipien und damit weite Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, schnell und gut reagieren zu können. Wir brauchen den Shift, um besser mit der nebulösen Komplexität umgehen zu können. Dabei werden Themen wie Netzwerk-Organisation interessant und autonome Systeme, die Verwaltungsaufgaben übernehmen können bis hin zum Roboter-CEO. Daraus entsteht die Chance, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren, die eben tatsächlich menschliche Qualitäten benötigen.

Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit
Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit

Fragen aus dem Publikum:

  • Können alle an der Spitze ankommen?
    GB: Lean passt nicht immer, Bsp. im Atomkraftwerk ist und bleibt es sehr sinnvoll, nach festen Regeln zu arbeiten. Anderen Unternehmen würde ein anderes Menschenbild wiederum gut tun.
  • Brauchen wir andere Organisationsformen, Alternativen zur GmbH etc. in Deutschland?
    GB: Es gibt Unternehmen, die sehr erfolgreich sind mit ihrem Modell, wie z.B. Buurtzorg, ein niederländisches Unternehmen für häusliche Pflege mit 6.000 Mitarbeitern, das den Markt revolutioniert hat und mittlerweile alleiniger Anbieter in den Niederlanden in seinem Bereich ist. In Deutschland ist es enorm schwer, aus klassischen Strukturen rauszukommen, Bsp. Oose Informatik e.G. aus Hamburg hatte es nicht einfach beim Wechsel von der GmbH zur Genossenschaft. Weiterführend: folgender Artikel von Svenja Hofert – Zukunft der Teamarbeit.
  • Was ist mit denen, die keine Veränderung wollen?
    GB: Die Komfortzone kann man auch in kleinen Schritten verlassen. Im Veränderungsprozess braucht es viele kleine Hacks und Maßnahmen, um den Menschen das Umdenken leichter zu machen.
  • Einwand aus Publikum am Beispiel Gütersloher Maschinenbau: “Wenn der Rubel rollt, können wir drüber reden. Damit der Rubel rollt, verändern wir hier gar nichts”. Erfahrung: Auch kleine Schritte sind schwer. Es ändert sich viel, also halte ich an Bewährtem fest. Wie vorgehen?
    GB: Zunächst sollte das Fundament geprüft werden: Funktioniert das alte System wirklich so gut? Wo sind Angriffspunkte von außen? Da ansetzen, wo es beginnt löchrig zu werden.
  • Einwand aus Publikum zum Beispiel Öffentlicher Dienst und der dort automatisierten Prozesse, die eigentlich die Arbeit erleichtern und beschleunigen sollen. “Die stempeln aber trotzdem. Kaum jemand hat dort Interesse an Veränderung”
    GB: Hemmnisse können sowohl von unten wie von oben kommen. Tipp dazu ist die Dokumentation “Mein wunderbarer Arbeitsplatz”. Publikumsmeinung: Realität: Viele Unternehmen sind noch nicht so weit. Diskussion findet in Filterblase von Experten statt.

Nachbereitung: In diesem sehr lesenswerten Artikel setzt Guido sich nachträglich kritisch mit dem Format Keynote im allgemeinen und seinem Auftritt auf dem HRIC im speziellen auseinander.

In seinem Buch ArbeitsVisionen 2025 (auch als E-Book erhältlich) lassen sich viele von Guidos Thesen und Beispielen nachlesen.

Danach hatten wir uns entschieden zwei parallele Vorträge anzubieten:

Martin Gaedt sprach über seine These, der Fachkräftemangel sei ein Mythos.

Dieses Thema war vor allem spannend für die Teilnehmer mit stärkerem Fokus auf Personalarbeit.

Nach Martin ist Fachkräftesuche demnach wie Kundengewinnung zu betrachten: Sie braucht Marketing und klassische Vertriebsmethoden. Personalgewinnung heißt: Der Bewerber ist König! Diese Haltung ist lange noch nicht in den Personalabteilungen angekommen: Langweilige Stellenanzeigen, austauschbare Floskeln und lustlose Bewerbungsinterviews von oben herab statt guter Gespräche mit wertvollem Inhalt sind leider noch immer die Regel.

Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel
Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel

  • Einstiegsbeispiel für modernes Recruiting: Verschicken Sie ein Smartphone an sorgsam ausgewählte, potentielle Mitarbeiter mit der Nachricht “Rufen Sie uns an!” Jeder so generierte Rückruf ist ein Treffer.
  • Die Statistiken zum Fachkräftemangel sind fragwürdig. Woher kommen die Zahlen?
  • Machen Sie Eindruck bei Ihren Bewerber-Zielgruppen: Beispielsweise hat eine Firma Tickets zum Heavy-Metal-Festival in Wacken unter Bewerbern verlost, denn: Dort sind überdurchschnittlich viele Software Entwickler und Ingenieure vor Ort.
  • Ein Problem stellt die “Unwillkommenskultur” in Deutschland dar. Fachkräfte wandern ab.
  • Wir nehmen die jüngere Generation nicht ernst. Beispiel aus der Welt der Berufsinformationszentren und Arbeitsämter: Setzt jemand den Haken bei “Ich arbeite gerne im Freien” gibt es statt individuell passender Stellen Ratschläge wie “Werd doch Gärtner!”
  • Azubis müssen nicht jung sein. 50-Jährige auszubilden ist genauso machbar und ein wirksames Mittel, den demographischen Wandel zu berücksichtigen.
  • Was passiert eigentlich mit den Absagen? Statt aus den Augen, aus dem Sinn besser: Einladungen in das Unternehmens-Netzwerk, gute Bewerber, die dennoch abgelehnt werden müssen, können bsw. an Partner-Unternehmen weiterempfohlen werden.
  • Tools um die internen Mitarbeiter-Empfehlungen zu fördern wie Firstbird, Tandemploy.
  • Aufruf an die Personalverantwortlichen: Macht es wie Fußball-Scouts! Geht raus, sprecht mit den Leuten, stellt Fragen an der Basis.

Einen Eindruck von Martins Thesen gibt dieses 20-minütige Interview:

Uwe Lübbermann – Wirtschaft hacken

Als parallelen Impulsvortrag hatten wir ursprünglich Uwe Lübbermann eingeladen, der anhand seiner 15 Jahre Erfahrung als Moderator des Getränkehersteller-Kombinats “Premium” zeigen wollte, wie Unternehmensführung und Wirtschaft auf ganz andere Art und Weise funktionieren können. Leider musste Uwe seinen Vortrag kurzfristig absagen. Hier lässt sich eine aktuelle Version auf YouTube anschauen:

 

Matthias Mohme – Gestalter statt Opfer sein

So sprang HRIC-Teilnehmer Matthias Mohme ein und funktionierte seinen Sessionvorschlag “Gestalter statt Opfer sein” kurzerhand zum Impulsvortrag um. In einem sehr unterhaltsamen und authentischen Vortrag erzählte er von seiner persönlichen Heldenreise, die ihn über ein Maschinenbaustudium, Gant-Charts, skurrile “Szenen eines Großraumbüros” und inspirierende Bücher zu seiner heutigen Berufung gebracht hat.

Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen
Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen

  • Wie verläuft Veränderung? Würden Sie mit Wikingern über friedliches Zusammenleben sprechen? Oder “Die Geissens” zu wohltätigem Verhalten ermuntern? Eher nicht, sagt Matthias. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Buch “Spiral Dynamics” (dem gedanklichen Vorläufer von Frederic Laloux’ “Reinventing Organizations”): Menschen verhalten sich entsprechend ihrer Umwelt und diese Umwelt ändert sich ständig.
  • “Gestalter statt Opfer sein” ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Arbeitswelt: Wichtig sei, nach Prinzipien zusammen zu arbeiten anstatt Regeln vorzugeben. Außerdem sollte der Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen und Werten im Mittelpunkt stehen. Der wirtschaftliche Erfolg stellt sich daran nachgelagert ein.
  • Außerdem stellte uns Matthias seine Definition von Agilität vor: Agil ist wenn man etwas ausprobiert und wieder lässt, wenn man merkt, dass es nicht funktioniert.
  • Work is not a job: Was als Buch daher kam, war der Augenöffner für seine selbstbestimmte flexible Arbeit. Eine charmante Idee gab es obendrein: persönlich inspirierende Bücher einfach mal weiter zu verschenken, um die Gedanken darin zu teilen. Matthias tat das gleiche – und erhielt nach einigen Monaten einen Anruf von dem mittlerweile 15. dankbaren Leser des Buches. Dieser Tradition folgend verschenkte er noch in der Session ein Exemplar des Buches an eine interessierte Teilnehmerin.

 

Die Sessionphase des HRIC

Ab Mittag ging es mit den Ideen und Eindrücken aus den Vorträgen in die Sessionphase. Wir hatten einige Themen für die Teilnehmer vorbereitet, wie es bei Barcamps üblich ist. Die Teilnehmer konnten zudem auch Diskussionsthemen vorschlagen, über die sie sich gerne mit anderen aus der Gruppe austauschen wollten. Dazu setzten wir das aus der Open Space Technology entliehene Marktplatz-Verfahren ein. So ergaben sich über den Nachmittag Sessions zu den unterschiedlichsten Themen. Hier einige Zusammenfassungen:

Sessionplanung HRIC

Arbeit 4.0

Die Teilnehmer tauschten sich eingangs intensiv über ihre Sichtweise zum künftigen Arbeiten und über ihre eigene Rolle im Unternehmen oder der Arbeitswelt aus. Schnell wurde klar dass eine Vermischung von Personalthemen und der sogenannten “Digitalisierung” nicht vermeidbar ist. Im Themenfeld Industrie 4.0 ist Arbeit 4.0 ein integrierter Bestandteil und wird in der Regel immer gemeinsam betrachtet.

Siteclinic zur Karrierewebseite

Unter dem Stichwort Siteclinic hatten die Sessionteilnehmer die Gelegenheit den Karrierebereich ihrer Unternehmenswebseite unter Online-Marketing-Kriterien und aus Bewerbersicht testen zu lassen. Neben generellen dos & don’ts gab es konkrete Handlungsempfehlungen um kurzfristig den eigenen Karrierebereich attraktiver gestalten zu können.

Spende dein Talent

Die comspace Mitarbeiter stellten die Methode “Spende dein Talent” vor, mit der sie die Unternehmenskultur in der eigenen Agentur, aber auch bei anderen Unternehmen verbessern wollen. Grundprinzip ist es, den Mitarbeiter als ganzen Menschen und somit auch mit allen Interessen außerhalb des Berufs wahrzunehmen und diese zu gemeinsam zu erleben. Den Rückblick von Spende Dein Talent aufs HRIC lesen Sie hier.HRIC-Tweet-Spende-dein-Talent-Matthias-Mohme

AUGENHÖHEregional OWL

Zu Beginn der Session wurde den Teilnehmern die „Wilde Wolke“ und die Entstehung des Augenhöhe-Projekts vorgestellt. Dabei wurde auf die Macher des ersten Augenhöhe-Films und des nun folgenden AUGENHÖHEwege Films eingegangen und von deren Ideen und Motivationen berichtet. Danach drehte sich die Session um das AUGENHÖHEregional OWL Projekt und das Projektteam erzählte von der Entstehung und Kernteam-Findung auf den drei Bielefelder Augenhöhe Film- & Dialogveranstaltungen in 2015. Der Höhepunkt der Session war die erste öffentliche Aufführung des AUGENHÖHEregional OWL Projekttrailer, an die sich eine offene Fragerunde rund um das Projekt anschloss. Die Crowdfunding-Seite mit Trailer finden Sie hier auf StartNext.

Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden

Die Session von Sandra behandelte das Thema „Wie lassen sich Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden?“ Es wurde darüber gesprochen, wie es gelingen kann, bestimmte Einstellungen und Ängste von Menschen bspw. zu neuen Themen oder Veränderungsprozessen in Unternehmen mit zu berücksichtigen und zu diskutieren, was im Ergebnis zu einer positiven Entwicklung sehr beiträgt. Wichtige Aspekte seien dabei, Mitarbeiter mit einzubeziehen, ihnen zuzuhören und Raum zu geben, etwas sagen zu dürfen, eigene Ideen/Wünsche mit einbringen zu können. Der Chef als Mutmacher, damit auch zurückhaltende Mitarbeiter eigene Ideen und Lösungsansätze entwickeln können. Interessant war der Ansatz, dass das Entstehen von informellen Gruppen durchaus Vorteile bietet und gefördert werden sollte durch offene Kommunikationsbereiche oder Pausenräume im Unternehmen, wo Akzeptanz, Werte, Gemeinschaft und überhaupt Spirit sich erst entwickeln können – weil Mitarbeiter sich wohlfühlen und in ihrer Unterschiedlichkeit angenommen werden. Dann hat die Entstehung von Vertrauen doch eine echte Chance, da bereits auf der selben Ebene – auf Augenhöhe – gehandelt wird!

Hier noch einmal alle Session-Themen auf der Schedule-Wand:

HRIC-Sessionplanung

Abschluss und Fazit

Nach 2 Stunden Vorträgen und 4 Stunden Zusammenarbeit kamen die Teilnehmer gegen 17 Uhr zur Zusammenfassung des Tages wieder zusammen und stellten ihre Ergebnisse vor.

HRIC-Verpflegung

Das “Unkonferenz-Format” kam gut an
Obschon rund die Hälfte der Teilnehmer noch keine Erfahrungen mit solchen Veranstaltungsformen hatten gab es erstaunlich wenig Anlaufschwierigkeiten. Die offene Art der Veranstaltung erlaubte eine flexible Behandlung von Themen und bereicherte den Austausch von ganz unterschiedlichen Menschen. Spannend war zu beobachten wie New Worker auf rationales Unternehmertum stießen und sich doch einig waren über das Ziel künftiger Entwicklungen des gemeinsamen Arbeitens. Uneinigkeit herrschte hingegen beim Weg und der Geschwindigkeit, um dieses Ziel zu erreichen.

Ein schönes Feedback von einem der Teilnehmer zum Prinzip des Duzens war dieses: Nur Vornamen auf die Buttons zu schreiben wurde für gut befunden, denn sonst schaut man bei Veranstaltungen oft auf „Mit wem will ich noch sprechen?“, „Von welcher Firma kommt sie / er?“ und vielleicht sogar „Welchen Titel hat sie / er?“. Der Hierarchie-freie, lockere Austausch war – auch aus unserer Sicht – ein riesen Pluspunkt, der es einfach machte schnell ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns bereits jetzt auf das nächste Inspiration Camp!

E-Spirit Usergroup: Perfekter Auftakt im Unperfekthaus

ESUG-Gründungsveranstaltung

Unter dem Motto “Real-Life Community für FirstSpirit-Anwender” nahmen rund 40 Teilnehmer an der Auftaktveranstaltung zur Gründung der e-Spirit Usergroup – kurz ESUG – teil.
Das Unperfekthaus in Essen ist Anlaufstelle für Kreative, Co-Worker und bietet neben den Seminarräumen auch Ausstellungsflächen, eine Bühne, eine riesige Dachterrasse und mehrere “WG-Zimmer”.

Aufgrund des zahlreichen und positiven Feedbacks war der Wunsch einer Community für Anwender, Nutzer und Dienstleister schon im Vorfeld der Planungen spürbar gewesen.

Die Teilnehmer-Erwartungen reichten vom konkurrenzfreien Netzwerken, dem Austausch von Erfahrungen und Best-Practices bis hin zum konkreten Vorantreiben von speziellen Anforderungen/ Optimierungen.

Was ist also der Kerngedanke der ESUG?

Die Usergroup möchte den Anwendern, Kunden und Partnern eine unabhängige Plattform bieten, um gegenüber e-Spirit als Hersteller eine Interessenvertretung zu bilden. Durch intensiven Austausch von Wissen und Erfahrungen werden außerdem Synergien zwischen den Partnern geschaffen.

ESUG Gründungsveranstaltung

Die Gründungsveranstaltung

Die Veranstaltung begann mit einem Meet&Greet für die Dienstleister, Freiberufler, Agenturen, Modulhersteller und Kunden. So konnten die Teilnehmer direkt neue Kontakte knüpfen, bestehende auffrischen und vorab die ersten informellen Gespräche führen.

Jörn Bodemann ließ es sich als CEO der e-Spirit AG nicht nehmen, dem gesamten Projekt seine Unterstützung zuzusichern und kündigte den bevorstehenden e-Spirit Partnertag im Phantasialand Brühl an.

Michael Bartz von der USU AG veranschaulichte, wie man Herausforderungen üblicher Anwender-Szenarien durch die Vereinigung der Stärken von CMS und Portalen am Beispiel von Liferay begegnen kann.

Warum gründet man eine Usergroup?

Es gibt viele Gründe sich in einer Interessengruppe zu organiseren – die ausschlaggebendsten sind wohl die gleichen Ziele:

  • Steigerung der Kundenorientierung und -zufriedenheit.
  • Alle erhalten gemeinsam eine gewichtige Stimme gegenüber dem Hersteller.
  • Gemeinsam kann man voneinander lernen und Erfahrungen aus erster Hand austauschen.
  • Miteinander kann man die gängigen Painpoints beim Hersteller anmerken.
  • Zusammen können eigene Module, Features und Lösungen erarbeitet werden.
  • Eine Verbesserung der Entwickler- und Anwenderorientierung.

Außerdem soll über Kooperationen der Nachwuchs aktiv gefordert und gefördert werden und damit auch ein wichtiger, gemeinnütziger Beitrag geleistet werden.

Vortrag von Andreas Kämmer, comspace bei der ESUG Gründungsveranstaltung

Vereinsgründung mit (e-)Spirit

Nach der Mittagspause ging es im zweiten Teil um die Gründung des Vereins mit allen organisatorischen Facetten:

  • Welche Voraussetzungen sollen künftige Mitglieder mitbringen?
  • Wie kann sich der Verein seine Hersteller-Unabhängigkeit bewahren?
  • Was soll zukünftig Inhalt kommender Veranstaltungen sein?
  • Welche Veranstaltungsarten, wie z.B. Roundtables, Barcamps, Workhops sind seitens der Mitglieder gewünscht?
  • Wie soll der fachliche Austausch stattfinden
  • Wie werden gemeinsam erarbeitete Produkte, Projekte, Konzepte & Techniken zukünftig gehandhabt?

Die beschlossenen Details zur Usergroup, können in Kürze in der aktuellen Satzung eingesehen werden.

Der Vorstand:

Im Rahmen der ersten Gründungssitzung wurde der Verein gegen 17.05 Uhr gegründet und der Vorstand wie folgt gewählt:
1. Vorsitzender – Andreas Kämmer, comspace GmbH & Co.KG
2. Vorsitzender – Dirk Langenheim, Intentive GmbH
3. Vorsitzender – Andreas Gromadecki, Pinuts media + science GmbH

Zukunftsausblick

Als erste, kurzfristige Maßnahmen wurden beschlossen die Mitgliederwerbung und die thematische Schwerpunktsetzung für die kommenden Veranstaltungen in den Vordergrund zu stellen. Daneben wurde die erste Kooperation mit dem anstehenden e-Spirit Barcamp angeregt, die Bildung von technisch ausgerichteten Arbeitskreisen oder Kooperationen mit Hochschulen.

Die Erwartungen an kommende Veranstaltungen sind hoch. So könnten Teilnehmer Ihre eigenen Erfahrungen in Form von Usecases und Workarounds teilen, wie es hier zum Beispiel Arithnea und Publicis Pixelpark vormachen.
Wer sich nun von den Vorteilen der Usergroup angesprochen fühlt und mitmachen möchte, kann sich auf www.e-spirit-usergroup.de gleich anmelden oder auf Twitter unter dem Hashtag #esug auf dem Laufenden bleiben.