5 Thesen zum Feelgood Management

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Das Thema neue Arbeitskultur und Feelgood Management boomt zurzeit. In den Medien wird es mal gelobt, mal belächelt, teilweise als “das gab’s doch schon immer” relativiert. Was dabei immer wieder zur Sprache kommt, ist die Frage – was bringt das, woran macht man den Erfolg fest, was sind relevante Feelgood-Faktoren? Hier mal ein paar ganz persönlich Beobachtungen und Erfahrungen dazu, was Feelgood Management kann:

1. Feelgood macht sichtbar, wie ein Unternehmen tickt.

Unsere Arbeitskultur setzt auf eine familiäre Atmosphäre, flache Hierarchien, eigenständiges Arbeiten, Freiräume und Flexibilität. All das wird durch Feelgood unterstützt. Aber: Was vorher nicht da war, wird einer alleine auch nicht herbei zaubern. Feelgood ist gelebte Unternehmenskultur, treibt Themen und Projekte, die den Kolleg_innen wichtig sind. Für mich der größte Pluspunkt: dass unsere Feelgood Managerin Sarah als Vertrauensperson für alles ansprechbar ist, was das Arbeits- (und manchmal auch das private) Leben besser macht. Oder eben vermittelt, wenn es nicht rund läuft. Quasi der BFF im Unternehmen, der ohne Wenn und Aber ein offenes Ohr für einen hat.

Wichtig dabei: Jeder kann, keiner muss. Feelgood lebt davon, dass die Kolleg_innen mitziehen, sich einbringen, Angebote nutzen und – mit Unterstützung des Feelgood Managements – selbst anschieben. Offenheit und Freiräume bieten heißt aber auch, sich die Freiheit zu nehmen nicht mitzumachen. Wer keine Lust auf gemeinsame Events hat, weiß dafür vielleicht zu schätzen, dass es einen konkreten und neutralen Ansprechpartner für andere Wünsche und Projekte gibt.

2. Feelgood ist ein Statement für Wertschätzung.

Optimale Rahmenbedingungen bieten und das für jeden und ganz individuell – das ist schwierig und auch nicht immer zu 100 % machbar. Aber dass mich jemand gezielt fragt: Was brauchst du, um dich hier wohl zu fühlen und einen guten Job zu machen? zeigt, dass hier jeder so sein kann, wie er ist und sich nicht verbiegen muss, bis er in irgendein Schema vom perfekten Mitarbeiter passt.

3. Feelgood macht es einfach, die Komfortzone zu verlassen.

Wer in dieser Weise Rückendeckung bekommt, traut sich auch was. Wenn man Pech hat, funktioniert Arbeit nach dem Prinzip “die Erde ist eine Scheibe”. Der Tanzbereich ist klar abgesteckt, wer sich über den Rand wagt, rutscht ab. Oder riskiert zumindest Fehler zu machen und wer weiß schon, wohin das führt. Ein Minimum an Struktur tut (mir zumindest) gut. Hat man aber einmal die grüne Wiese für sich entdeckt, tun sich ganz neue Optionen auf. Das kann extrem motivieren und Spaß machen. Und darum geht es ja schließlich beim Feelgood Management.

4. Eine gute Arbeitskultur verändert Einstellungen und Verhalten. Und Feelgood ist ein Teil davon.  

In anderen Jobs habe ich automatisch umgeschaltet zwischen hier Arbeit, d.h. “Arbeitsmodus”, und da Freizeit, wo ich in den “entspann dich”-Modus runterfahren kann. Arbeitsmodus hat für mich viel damit zu tun, dass ich darauf eingestellt bin Druck auszuhalten, (gegen) zu argumentieren, schnell Ergebnisse zu liefern, 120% zu geben. Stimmt das Arbeitsumfeld, kann ich auf einmal mehr aus dem Bauch heraus entscheiden und freier arbeiten. Das bedeutet nicht, dass hier alle Däumchen drehen und nur die Sachen tun, die ihnen ohne viel Anstrengung und einfach von der Hand gehen. Aber eine wertschätzende Atmosphäre ist unglaublich entspannend, macht den Kopf frei für Kreativität und Lust auf die 120 %.

5. Die Sache mit den Einhörnern

“Das Leben ist eben keine Blumenwiese” schrieb Die Welt in einem Artikel zum Thema “Warum die Generation Y so unglücklich ist” (der nebenbei bemerkt sehr lustig ist!). Auf meiner Blumenwiese haben keine Einhörner getanzt, aber: meine Erwartungshaltung nach der Uni war schon, endlich das echte Leben, alles richtig gemacht, da muss doch jetzt was kommen. Als Praktikantin im Historischen Museum habe ich einmal Zeitzeugen zu ihrem Arbeitsleben bei einem großen Bielefelder Unternehmen befragt. Das waren die klassischen Karrieren, bei denen drei Generationen und mehr ein Leben lang im gleichen Betrieb gearbeitet haben. “Wie eine Familie”, Sicherheit, Orientierung waren da die Schlagwörter. 

Meine erste “Betriebszugehörigkeit” (Kommentar aus meiner Familie zum ersten Gehalt: “Da verdient ja eine Putzfrau mehr?” “Egal! Das ist ein Job!”) endete spontan nach 6 Monaten, da ein Agenturbüro schließen musste. Das war schon ein bisschen schräg. Der Letzte machte das Licht aus, sprich die Volontärin und ich. Dann kam ganz viel harte Arbeit, dafür gab es viel Neues, tolle Kunden, Projekte und eingeschworene Teams zurück (Stress, positiver wie negativer, schweißt ja bekanntlich zusammen).

Jetzt bei comspace ist es so, als hat mir einer gesagt – wir haben hier eine grüne Wiese für dich. Wenn du dich traust, kannst du hier was hochziehen. Für die Einhörner musst du schon selber sorgen, aber wir helfen dir in den Sattel. Zugegeben, der Ostwestfale in mir ist skeptisch, aber: Schaun wir mal. Neuer Tanzbereich, neues Glück 🙂

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