Tool-Tip: SocialBench – Analyse und Vergleich von Facebook-Fanseiten

Ein Bekannter von mir – Sven Wiesner – arbeitet an SocialBench mit und schickte mir letztens einen Testzugang für das Analyse Programm für Facebook-Fanpages. Ich muss sagen, ich bin schwer begeistert von SocialBench.

Was kann Social Bench?

Ob Sie nun Ihre eigenen Fanseiten monitoren und analysieren oder auch einen dauerhaften Blick auf die Wettbewerber haben möchten: SocialBench kann beides.

Social Bench Dashboard

Sie stellen sich in Listen die Facebook-Pages zusammen, die Sie beobachten wollen und SocialBench macht den Rest und analysiert den Verlauf von Likes, die hinzugekommen sind, Interaktionen, Freundeszuwachs oder -Abgang uvm. Das besonders Aufschlussreiche ist eben die Gegenüberstellungsmöglichkeit von mehreren Seiten.

Mein Test-Objekt waren die deutschsprachigen Webseiten der Autohersteller in Deutschland. Ich habe nur die deutschsprachigen ausgewählt ,um eine Vergleichbarkeit herstellen zu können. Eine aktuelle Übersicht über die Top3 (die man wöchentlich per E-Mail erhält) sieht so aus:

Top3 Facebookseiten deutscher Autohersteller

 

Gut zu sehen sind hier die aktuellen Entwicklungen im Vergleich zur Vorwoche individuell und im Vergleich zum Wettbewerb. Bspw. lassen sich so wertvolle Informationen darüber erhalten, durch welche Aktionen auf Facebook eher mehr oder eher weniger Erfolg erzielt wurde.

Bereits 2011 haben die Kollegen bei SocialBench 2500 Fanseiten analysiert und ihre Erkenntnisse in einer Infografik festgehalten:

Infografik Deuschte Beiträge auf Facebook von SocialBench

Im Blog von SocialBench werden wöchentlich die Top25 Facebook-Seiten in Deutschland vorgestellt – ein längerfristiges Ranking der deutschen Facebokopages gibt es hier.

Weitere Monitoring und Analyse Tools für Facebook finden Sie in diesem Blog-Artikel hier.

Besonderer Besuch beim Kunden MEYER WERFT

Wir haben ja durch die Bank weg interessante Kunden. Da heraus zu stechen ist schon etwas Besonderes. Wenn ein Unternehmen aber wahrscheinlich das größte am Stück produzierte Produkt Deutschlands herstellt, dann sticht das definitiv heraus und ist doch mal einen Blogbeitrag wert 🙂

Herausstechen ist auch gleich ein gutes Stichwort. Wenn man mit dem Auto zur MEYER WERFT in Papenburg fährt, sticht die knapp 75 Meter hohe Werkshalle auch gleich beeindruckend aus der Landschaft heraus. Nur, damit Sie einen Bezugsrahmen haben – dieses Foto hier wurde nicht etwa aus 300m Entfernung von der Werkseinfahrt aufgenommen – es waren noch über 3 Kilometer und trotzdem ist die Halle schon deutlich am Horizont zu erkennen!

Noch 3km Anfahrt bis zur MEYER WERFT

Hintergrund unseres Besuches war der geplante Relaunch der MEYER WERFT Webseite durch comspace auf Basis von First Spirit und den damit verbundenen Möglichkeiten zur Einbindung der vorhandenen Social Media Kanäle wie das MEYER WERFT-Blog und den MEYER WERFT YouTube-Channel.

Nach unserem Gespräch hatte mein Kollege Patrick Kleinert noch einen Termin mit der IT-Abteilung und so konnte ich mich von Maria Rosenberg, die bei der MEYER WERFT für die Online Communication zuständig ist, durch die heiligen Hallen führen lassen.

Eins kann ich Ihnen sagen:
Lange hat mich Technologie nicht mehr SO beeindruckt. Ich habe ja nun durchaus schon einiges gesehen, aber wenn Sie in eine Halle kommen und denken „Ja und wo ist nun das Schiff?“ und dann merken, dass es sich nicht hinter dem Hochhaus vor Ihnen versteckt, sondern dass Sie gerade mitten drauf gucken, ist das einfach nur atemberaubend.

Comspace Social Media Manager Alex Kahl auf der MEYER WERFT

Unvorstellbar, wie innerhalb einiger Monate – manchmal auch Jahre – hier Schiffe entstehen. Dieser Film zeigt es sehr gut verständlich:

So beeindruckend die massive Stahltechnik und modulare Bauweise auf der MEYER WERFT sind – so absolut State of the Art ist auch das, was später auf den Schiffen passiert. So baute die MEYER WERFT auch 2 Kreuzfahrtschiffe für die Disney Cruise Line. Wer einmal interaktives Entertainment der Extraklasse erleben möchte, sollte sich dieses Video von der Disney Dream anschauen, wo die Schildkröte Crush („Duuuuude“) aus Findet Nemo mit den Restaurant Gästen interagiert. Ich habe mir sagen lassen, das Crush auf seinen LCD-Bildschirmen sogar zu Kids an den Tisch schwimmt und fragt, warum sie ihren Teller nicht aufessen 😉

Mehr sehen Sie im Disney Cruise Line YoutTube Channel

Falls Sie einmal in die Nähe von Papenburg kommen, sollten Sie unbedingt einen Halt bei der MEYER WERFT einlegen und eine der exzellenten Besucherführungen mitmachen. Sie werden es nicht bereuen. Ob Sie dabei dann auch in den Genuss kommen, die AIDA Stella zu knutschen, weiss ich allerdings nicht 🙂

Knutschen mit der AIDIA Stella auf der MEYER WERFT

Lesen Sie hier über unseren Kundenbesuch in den Werken von Ytong und Silka der Xella-Gruppe

Leitz bringt die Facebook Freundemappe

Genau genommen ist es eine ganze Produktlinie, die das Social-Web anfassbar und zum in die Tasche stecken macht. Bisher kannte ich derartige Aktionen eher von den hippen Startups wie bsw. MooCards, bei denen man seine Flickr-Bilder für Visitenkarten nutzen oder aus dem Facebook-Profil heraus Visitenkarten mit den eigenen Facebook-Info-Daten bedrucken lassen konnte.

Leitz hat mit SociaLEITZ nun eine Produktreihe gestartet, bei der ich meinen Facebook-Account mit der Seite LEITZ create verknüpfe und danach Profilbilder meiner Freunde auswählen kann, die ich auf den Umschlag der Ordner und Mappen drucken lassen kann.

Leitz Freundemapp Social Products – Bild: Leitz Screenshot

Sicherlich ein Produkt, das eher auf die jüngere Generation zugeschnitten ist, aber dennoch bemerkenswert, wie ein Traditionsunternehmen das Social-Web mit seinen Produkten zu verbinden weiß. Aktenordner sind ja nun nicht gerade als Hipster unter den Büroartikeln bekannt 😉 Individualisierte Produkte gepaart mit Social Networking dürfte für Konsum-Artikel sicherlich ein spannendes Geschäftsmodell werden.

Einzige Frage, die ich mir stelle:

Werden Datenschutzbeauftragte demnächst von Facebook verlangen, dass ich die Verwendung meines Profilbildes auf Produkten in der echten Welt erst per Double-Opt-in bestätigen muss? 😉

via the-car-addict

Web-Aufgaben automatisiert erledigen lassen von IFttt

Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass Sie ein Bild, einen Tweet oder ein eigenes Blogposting in verschiedenen Netzwerken verteilen wollten und dazu ein und den selben Arbeitsschritt drei, vier Mal oder sogar öfter ausführen mussten?

Für diese und noch viele weitere Aufgaben gibt es seit einigen Monaten einen praktischen Automatisierungsdienst:

IFttt – If  This Then That – Wenn dies dann (mache) das.

Bei IFttt können Sie sich sogenannte Recipes zusammen stellen. Das sind Aufgaben, die der Dienst für Sie im Web erledigen soll, wenn ein ganz bestimmtes Ereignis eintritt.

Ich möchte bsw. jedes Posting, das von mir selbst hier im Blog geschrieben wurde, auch in meine Social Web Kanäle schicken. Natürlich könnte ich nach jedem Klick auf „Veröffentlichen“ den Link und einen kurzen Beschreibungstext zu Twitter und Facebook kopieren. Charmanter ist es für mich aber, wenn ich mich um solche Dinge nicht mehr kümmern muss 😉

Also lege ich bei IFttt folgendes Rezept an:

  1. Wenn der RSS-Feed der für meinen Autoren Namen hier im Blog einen neuen Beitrag erzeugt
  2. dann schick diesen Beitrag zu Twitter
  3. mit folgendem Textbaustein: Grad bei @comspace gebloggt: {{EntryUrl}} {{EntryTitle}} #fb
Screenshot des Comspaceblog zu Twitteraccount @probefahrer Recipes

Nun könnte ich das ganze auch noch für Facebook erstellen. Hier habe ich mich allerdings in der Message aus Punkt 3. eines anderen Tricks bedient. Das Suffix #fb in der Message sorgt wiederum durch einen anderen Dienst (der auf Facebook läuft) dafür, dass nur Tweets, die mit dem Hashtag #fb versehen sind, automatisch auf meine Pinnwand übernommen werden.

Die Möglichkeiten von IFttt gehen natürlich noch weiter. Beispielsweise kann ich auch Blogpostings von befreundeten Blogs in meinen Kanälen mitverbreiten, wenn ich dem Blogger einen Gefallen tun und meinen Lesern interessanten Content bieten möchte. Und das auf Schlagworte, Autoren oder Kategorien herunter gebrochen.

Alles, was sich als RSS-Feed nutzen lässt, kann in IFttt in die Automatisierung geschickt werden.

Doch es gibt auch noch speziellere Recipes, wie z.B.:

  • Automatisches Bedanken bei neuen Followern auf Twitter
  • Wetter-Alarm: Bei bestimmten Wetter-Änderungen werden E-Mails verschickt
  • Wenn man sein Profilfoto bei Facebook ändert, wird auch das von Twitter automatisch geändert
  • Sobald jemand mich auf einem Facebook-Photo markiert, wird diese Foto in meiner Dropbox gespeichert
  • E-Mail Anhänge werden automatisch in die Dropbox gespeichert
  • und gute 2000 Recipes mehr

Täglich kommen neue Möglichkeiten hinzu, die einem das Online-Leben etwas bqeuemer machen. Nur automatisch Content ausdenken und selbstständig posten kann IFttt noch nicht ,) Und das ist auch gut so.

Wie SMARTe Ziele SEO-Projekte erfolgreicher machen

Fragt man den Chef eines mitelständischen Unternehmens, was er mit SEO erreichen will, wird man wohl meistens hören:

„Mehr Besucher auf der Homepage“ oder „Auf Platz eins der Google Suchergebnisse stehen“.

Mal abgesehen davon, dass diese Aussagen keine sonderlich gut definierten Ziele sind, könnten es sogar sehr ineffiziente Ziele sein.

Comspace ist unter anderem eine SEO/SEM Agentur. Durch einen Beitrag über SMARTe Ziele im allgemeinen Projektmanagement, den ich letztens für einen anderen Blog schrieb, begann ich mir Gedanken darüber zu machen, wie sich Ziele für SEO-Projekte definieren lassen.

Ein Projekt ohne vorher klar definierte und messbare Ziele ist in vielen Fällen zum Scheitern verurteilt. Denn: Wie soll man wissen, ob ein Projekt erfolgreich ist, wenn man den Erfolg gar nicht messen und erkennen kann?

Was bedeuten SMARTe Ziele?

Die Wikipedia erklärt wie Ziele nach dem SMART Prinzip sein sollen recht gut, daher hier die Kurzfassung:

S – Spezifisch und eindeutig definiert. Nicht vage und missverständlich
M – Messbar nach vorher festgelegten Größen. Mindestens eine Veränderung in Prozent
A – Akzeptiert von den Projektteilnehmern
R – Realistisch und erreichbar. Zu hohe Ziele frustrieren, zu niedrige Ziele führen zu unbefriedigenden Leistungen
T – Terminiert und festgelegt, wann welches (Teil)-Ziel erreicht sein soll.

Ein Ziel definiert also anhand von Zahlen, daten Fakten, was wir mit einem Projekt erreichen wollen. Im Falle eines SEO-Projektes könnte ein SMARTes Ziel also lauten:

  • Die Sichtbarkeit des Projekts BEISPIEL im SEOTool-Index soll im Wettbewerbs-Umfeld im nächsten halben Jahr um mindestens 15% gesteigert werden.
  • Das Ranking in den Suchergebnissen zu den Keywords X, Y und Z soll in 3 Monaten um mind. 3 Positionen durch die Maßnahmen 1, 2 und 3 verbessert werden.
  • Die Conversion-Rate im Online-Shop in der Produkt-Kategorie TEST soll in 8 Wochen durch optimierte Ad-Words Begriffe um 5% erhöht werden.

Und sonst geht ja immer noch das: 🙂

http://www.youtube.com/watch?v=f0H6CUxfLF8

Doch wie legt man überhaupt SMARTe SEO-Ziele fest?

Zunächst einmal sollte man sich darüber klar werden, welche Produkte und Dienstleistungen durch entsprechende SEO-Maßnahmen gepusht werden sollen. Macht es Sinn, die „Renner“ weiter zu stärken? Oder kann die Position der „Penner“ verbessert werden?

Welche Alleinstellungsmerkmale und Produkt-Features sollen besonders hervorgehoben werden? Zum Beispiel könnte eine bestimmte Serviceleistung in der lokalen Umkreissuche stärker positioniert werden als deutschlandweit.

Wenn wir einen Überblick bekommen, womit wir es überhaupt zu tun haben, geht es an eine Keyword-Analyse. Welche nützlichen Keywords sind einfach und mit wenig Aufwand zu besetzen und welche sind hart umkämpft?

Eine Wettbewerbsanalyse bringt an den Tag, welche Seiten ein gutes Verhältnis zwischen Suchrankingergebnissen und Conversion-Rate haben. Welche Seiten ranken zwar hoch, performen aber weniger gut. Umgekehrt: Welche Seiten tauchen weiter unten im Ranking auf, schöpfen aber trotzdem eine gute Konversions-Rate ab?

Eine genaue Kunden-Analyse zeigt, woher – also über welche Links, Seiten und Keywords – Kunden kommen und welche Quellen in den Messgrößen, die für uns wichtig sind, am besten performen. Es würde uns ja wenig nützen, wenn wir mehr Besucher anziehen, diese aber nichts kaufen oder sich nicht bei unserem Vertrieb melden, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. Stärken wir diese Quellen weiter oder öffnen wir neue?

Anhand dieser Informationen werden Maßnahmen abgeleitet, mit denen wir die einzelnen Faktoren beeinflussen können. Natürlich immer mit sinnvollen Messgrößen versehen, damit wir schnell Veränderungen feststellen und entsprechend unserer Ziele nachsteuern können.

Die Vorteile dieser festgelegten Ziele liegen auf der Hand:

  • Durch genaue Vorab-Definition werden Fehlentscheidungen vermieden
  • Im Projektverlauf kann schneller erkannt werden, welche Maßnahmen fruchten und auf welche verzichtet werden kann
  • Die eingesetzten Mittel werden effektiver genutzt und Kosten gering gehalten
  • Die Kommunikation innerhalb des Projekts ist eindeutig und verständlich für alle

5-Sterne Artikel Bewertung im Blog

Wir haben heute eine neue Funktion hier im Blog in Betrieb genommen:

Artikel können ab sofort am Ende des Artikels mit 5 Sternen bewertet werden. Ganz so, wie man es bsw. von ebay oder Amazon gewohnt ist. 1 Stern = Optimierungsbedarf bis 5 Sterne = Super Artikel, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Der Sinn dieses Bewertungssystems?

  1. Schneller und unmittelbarer als Kommentar schreiben
  2. Anonym und ohne Begründung
  3. Einfacher als bsw. die Share-Funktion zu benutzen

Wir freuen uns natürlich auch weiterhin über rege Benutzung der Share-Funktion. Das 5-Star-Rating hat vor allem hier auf der Seite die Funktion, dass wir eine bessere Einschätzung bekommen, welche Artikel gut bei Ihnen ankommen und welche möglicherweise nicht so interessant sind.

Außerdem können wir damit in Kürze eine Top-Liste der beliebtesten Artikel generieren und Ihnen so eine bessere Übersicht über ganz besonders interessante Artikel bieten.

Studie: Welche Inhalte auf Facebook funktionieren mit hoher Viralität?

Welche Inhalte auf Facebook funktionieren mit hoher Viralität

Die Kollegen der Wiener Agentur knallgrau, mit denen ich schon in anderen Projekten zusammen arbeiten durfte, haben vier Wochen lang 100 Facebookseiten und 2324 Facebook-Postings von Consumer- und Retail-Brands darauf hin untersucht, welche Inhalte besonders gut performen.

Die meiner Meinung nach wichtigsten Erkenntnisse habe ich hier einmal zusammen gefasst:

  • Tägliches oder noch häufigeres Posten ist für die Viralität von Postings eher abträglich. Weniger ist mehr.
  • Vormittags und nach Feierabend wird die höchste Viralität erreicht
  • Sonntag hat die höchste Viralität. Die Werktage unterscheiden sich nur marginal
  • Mehr als 3 Zeilen Text erzielen wesentlich weniger Viralität
  • Bilder führen zu 69% höhrerer Viralität
  • Links und Videos in Postings wirken sich negativ auf die Viralität aus
  • Foto-Galerien funktionieren signifikant besser, werden aber selten eingesetzt
  • Facebook-Umfragen haben 139% Viralitäts-Vorteil
  • Postings, die die volle Timeline-Breite nutzen, funktionieren am besten
  • Unternehmensbezogene Inhalte und Alltagsthemen funktionieren besser als produktbezogene und HR-Themen
  • Direkte Ansprache, Aufforderungen und Fragen an die Facebook-Nutzer führen zu keinem signifikant höheren Viralitätsfaktor
  • simpel, konkret, praktisch und emotional sind die Attribute, die ein Posting viral machen

Die gesamte Studie zur Viralität von Facebook-Inhalten kann hier bei vi knallgrau herunter geladen werden

Hier die Studie zu Facebook-Inhalten zum direkten Ansehen bei slideshare:

Die wertvollsten Marken der Welt

Jährlich erstellen die Marktforschungsunternehmen Interbrand und Millward Brown Ranglisten über die die wertvollsten Marken der Welt. Durch eine Recherche zu einem ganz anderen Thema bin ich vorhin mal wieder darauf gestoßen und dabei sind mir 2 Dinge aufgefallen:

Unterschiedliche Gewichtung der Marken

Bei Millward Brown führen ganz klar die „neuen“ Tech-Unternehmen Apple und Google. Bei Interbrand wird die Rangliste von Coca Cola angeführt, dann Tech-Dino IBM und danach Microsoft. Google landet auf Platz vier – Apple sogar erst auf Platz 8.
Millward Brown führt Facebook als besten „Neueinsteiger“ auf Platz 35 – Interbrand hat Facebook nicht einmal in der Top-100 verzeichnet (vermutlich weil deren Ranking vor dem Börsengang erstellt wurde.)
Trotzdem fällt auf, dass bei Interbrand die „klassischen“ Marken scheinbar besser bewertet werden. Interessant ist auch, dass die ermittelten Marken-Werte bei Interbrand fast durchweg um 50% niedriger sind als bei Millward Brown.

Marken Ranking Interbrand Bild: Interbrand

Ausgaben für die Marken scheinen nicht einzufließen

Beim Lesen der Methodiken, die bei der Ermittlung der Werte zu Grunde gelegt werden, fiel mir allerdings noch etwas anderes auf:

Zwar fließen Betriebsergebnisse und Gewinne, die durch die Marke erwirtschaftet wurden, in die Berechnungen ein, was aber komplett fehlt, sind die Marketingausgaben, die zum Aufbau einer Marke aufgewendet wurden.

Dabei macht neben qualitativ und quantitativ gemessener Wahrnehmung einer Marke beim Kunden doch v.a. den Wert einer Marke aus, wieviel ich in die Marke an PR- und Werbe-Ausgaben investiert habe.

Millward Brown Ranking – BrandZ Top100 Bild: Millward Brown

Und wie schneiden die deutschen Marken ab?

Auch hier könnten die Bilder wieder nicht unterschiedlicher sein:

Interbrand:

12. Mercedes-Benz
15. BMW
24. SAP
46. SIEMENS
47. Volkswagen
59. AUDI
60. adidas
67. Allianz
72. Porsche
87. NIVEA

Millward Brown:

19. Deutsche Telekom
23. SAP
30. BMW
50. Mercedes-Benz
66. Porsche
70. SIEMENS
94. ALDI

Ein gewisses Gefühl dafür, welche Marken besonders gut performen vermitteln beide Rankings, auch wenn nicht klar heraus zu finden ist, auf welcher Basis manche Ergebnisse zu Stande kommen.

Hier geht es direkt zur Top100 Liste von Interbrand (mit interessanten Analysen und Interviews)

Das BrandZ Top100 Dokument von MillwardBrown finden Sie hier zum Download und hier die Seite zur Studie

IKEAs Katalog-Konzept der Zukunft weitergesponnen: Mit Augmented Reality geht mehr.

Vor 2 Wochen hat IKEA seinen 2013er Katalog vorgestellt, der mit Augmented Reality Elementen arbeitet. Per Smartphone- und Tablet-App bekommt der Betrachter eine erweiterte Ansicht der Katalog-Bilder:

Wird der Bildschirm über die auf den Katalogfotos abgebildeten Möbel gehalten, sieht der Nutzer im Display eine Abbildung der Möbel mit geöffneten Türen und was sich in den Schränken, Regalen und Schubladen befindet.

Dieses Video zeigt, was der neue Katalog kann:

http://youtu.be/QQ8HNXtl7jQ

Mit Augmentend Reality muss doch noch mehr gehen

Als erste Brücke zwischen Print- und Web-Welt ist das Konzept prima. Allerdings fehlt noch ein wenig der echte Nutzen für den Anwender. Die zusätzlichen Bildergalerien sind schon recht praktisch – der physische Platz für Fotos ist in einem Papier-Katalog schließlich begrenzt. Aber bringt es dem Kunden tatsächlichen Mehrwert, den Schauwerbegestaltern beim Schweden-Tischler in die Schränke zu schauen?

Der erste Gedanke aus Kundensicht, der mir kam, als ich über die Aktion las war:

„Hej liebe IKEA Designer! Baut doch bitte mal eine Augmented Reality App, mit der ich mein Wohnzimmer filme und dann verschiedene Möbel aus dem IKEA Portfolio als 3D-Modelle aufstellen und ausprobieren kann.“

Und um jetzt mal richtig tief in die Science-Fiction-Glaskugel zu schauen:

IKEA Aufbau-Anleitung mit Augmented Reality:

Wir kennen es alle. In jedem Haushalt gibt es diejenigen, die die Möbel aufbauen und diejenigen, die daneben stehen und schlaue Kommentare geben. Da ich mich durchaus auch mit letzterer Gruppe identifizieren kann, wäre doch folgendes hilfreich:

Ich halte die Smartphone-Kamera auf den Möbelbausatz. Die AR-App blendet mir mit einem schicken grünen 3D-Modell das Teil ein, das als erstes verbaut werden muss. Sobald die Kamera erkennt, dass der Aufbauende die richtigen Bauteile in der Hand hat, wird das nächste auf dem Fußboden liegende Teil im Handy-Display markiert. Daraufhin erscheint eine 3D-Animation, wie die richtig ausgewählten Bauteile miteinander verwendet werden müssen. So haben auch Menschen mit zwei linken Händen endlich eine Verwendung beim IKEA-Aufbau. Und wenn es nur das Halten der Aufbauanleitung ist.

Stellen Sie sich das Ganze in etwa vor wie die Verfilmung von Terminator V: Abrechnung mit Billy und Expedit. 😉

Fakt ist: Augmented Reality – also eine bildliche Verknüpfung von Informationen mit dem natürlichen Blick auf eine Situation wird immer interessanter. Dank maschinenlesbarer Informationen, die bereits in CMS-Systemen vorliegen und mit entsprechenden Meta-Daten verknüpft sind, können bereits Lösungen ermöglicht werden, die bsw. ausgewählten Content nach GPS-Position anzeigen können.

Google hat sich im Juni als einer der Innovationstreiber auf dem Gebiet der Augmented Reality gezeigt. Nicht nur mit Software-Lösungen sondern mit einer speziellen Hardware: Google Glass. Vereinfacht gesagt, eine Brille, die über eine eingebaute Kamera das Bild vor mir aufzeichnet und zusätzliche Informationen einblendet. Ich bin gespannt, wann in Deutschland wieder erste Datenschutzdiskussionen losgehen, wenn sich Menschen dagegen wehren, von anderen per Brille aufgenommen zu werden 😉
Trotz dieses hausgemachten Konfliktpotenzials eine spannende Technik, die hier von Google CTO Sergey Brin auf der I/O Konferenz persönlich vorgestellt wurde:

Eine etwas düstere Vision von Augmented Reality in Kontaktlinsen integriert zeigt der israelische Kurzfilm SIGHT:

Sight from Sight Systems on Vimeo.

/via WIRED, Gizmodo, Engadget und t3n