„Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf‘ um Stufe heben.“
(Hermann Hesse, Stufen)
Eventuell hat dieses Zitat unsere Geschäftsführung voran getrieben, bei der sich als schwierig erweisenden Immobiliensuche. Vielleicht war es aber auch nur der Gedanke, dass: Wenn es so weiter geht, platzen wir aus allen Nähten. Also lieber rechtzeitig eine zukunftsbezogene unternehmerische Entscheidung treffen: Umzug. Rechtzeitig, das sollte sich noch als schwierig herausstellen.
Aber Schritt für Schritt. Als die Entscheidung pro Umzug gefallen war, entwickelte sich ein stetig wachsendes Anforderungsprofil mit zwei Prioritäten: Zentrumsnähe und ca. 1500 m² Fläche, also mit genügend Raum zum Expandieren. Zwei Dinge, die schon mal in fast jeder Stadt schwierig zusammenpassen: viel Raum und Zentrum, eine schöne Tautologie, die unschöne Probleme verursachen kann. So auch in Bielefeld. Zwischen Anforderungen und Gegebenheiten klaffte also eine nicht allzu kleine Lücke. Es stellte sich heraus, dass eine bezugsfähige Immobilie, die unsere Anforderungen erfüllt, schlichtweg nicht zu finden war.
Was also tun? Das Zauberwort hieß: customizing. Customizing auf einem Gebiet außerhalb unserer IT-Kernkompetenz – der Baubranche. Zunächst war das ehemalige Scala Kino an der Herforder Straße, Nähe des Jahnplatzes, im Focus. Das scheiterte aber vor allem an den erheblichen baulichen Veränderungen, die nötig gewesen wären. Parallel dazu besichtigten wir noch eine Immobilie in der Elsa-Brändström-Straße, die nahezu alle Anforderungen erfüllen konnte: Größe, Lage und ein großer Außenbereich in der 8.Etage. Das schien zunächst mal zu überzeugen. Jedoch taten sich bei der Besichtigung folgende, etwas trostlos wirkende Bilder auf:
So erschien gerade der Eimer inmitten des Raumes zu beunruhigen. Es gab also einiges zu verhandeln mit dem Eigentümer, aber das Potenzial der Immobilie wurde erkannt. Der Eigentümer zeigte sich gerade bei den baulichen Gestaltungsmöglichkeiten kooperativ. Die Planungsphase konnte beginnen. Bevor richtig angefangen werden konnte, musste erstmal entkernt werden.
Zwangsläufig wurde mit dem Boden begonnen da, wie der Geschäftsführer Andreas Kämmer so schön sagte: „Ohne Boden kein Bad, kein Glas, kein Trockenbau, kein Serverraum. Ein echter Bottleneck.“ Um nicht schon bei Baubeginn in Verzug zu geraten, wurde eine Spezialfirma aus Belgien beauftragt, den Betonboden einzuziehen. Die Trockenzeit wurde so von mindestens 14 Tage auf 48 Stunden verkürzt. Danach wurde der Boden noch geschliffen, grundiert, lackiert, versiegelt und, nicht zu vergessen, mit Holzpaneelen versehen.
Weitere für einen Online Dienstleister wichtige Meilensteine wie Kabeltrassen, Schlüterschienen und die Anbindung an den Glasfaserring liefen so weit wie möglich parallel.
Und manchmal lief auch mal – nichts, oder zumindest nicht das Gewünschte. Mängellisten wurden erstellt, mit dem Ziel, die umzugkritischen Punkte priorisiert abzuarbeiten. Fristen wurden neu gesetzt – der Druck erhöht. Der zugegebenermaßen ehrgeizige erste Umzugstermin musste jedoch verschoben werden, zum Verdruss aller Beteiligten. Doch dann wurde es wieder Licht und neue Hoffnung keimte auf.
Bad und WC wurden in Angriff genommen, die Armaturen dazu lieferte die Dornbracht GmbH & Co. KG , die Serverschränke für den Serverraum kamen von der Rittal GmbH & Co. KG, beides langjährige Kunden von comspace.
Als nächstes nahmen die Türen- und Glasbauer ihre Arbeit auf.
Die Büroräume nahmen immer mehr Kontur an. Sollte jemand noch nicht die nötige Vorstellungskraft aufgebracht haben, konnte man nun mehr und mehr von den Räumlichkeiten überzeugt werden. Bestes Beispiel ist die Decke, die einen schwarzen Anstrich erhielt. Die Meinungen dazu waren im Vorfeld überaus….negativ. Doch im Zusammenspiel mit dem hellen Holzboden und der Höhe der Räume machte es nun sichtbar Sinn.
Die Räume im ersten Stock waren baulich nun nahezu abgeschlossen. “Berge“ von Möbeln wurden geliefert.
Die vorher “etwas“ maroden Büros wurden im Jahr 2013 wieder in moderne Büros verwandelt, die technisches Equipment mit innovativen, zeitgemäßen Konzepten der Raumgestaltung verbinden, wie natürlichen Lärmschutz durch automatisch bewässerte Hecken. Technik und Natur scheinen in den neuen Büros nun ebenso kein unüberbrückbarer Gegensatz mehr zu sein wie Raum und Zentrum. Ab Anfang dieses Jahres konnten dann unsere Abteilungen IT-Service und Entwicklung in die erste Etage einziehen, demnächst folgt das Account Management und das Online Marketing. Weiterhin freuen wir uns auf die baldige Fertigstellung der achten Etage, mit einem sehenswerten Ausblick über unsere Stadt.