5 Thesen zum Feelgood Management

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Das Thema neue Arbeitskultur und Feelgood Management boomt zurzeit. In den Medien wird es mal gelobt, mal belächelt, teilweise als “das gab’s doch schon immer” relativiert. Was dabei immer wieder zur Sprache kommt, ist die Frage – was bringt das, woran macht man den Erfolg fest, was sind relevante Feelgood-Faktoren? Hier mal ein paar ganz persönlich Beobachtungen und Erfahrungen dazu, was Feelgood Management kann:

1. Feelgood macht sichtbar, wie ein Unternehmen tickt.

Unsere Arbeitskultur setzt auf eine familiäre Atmosphäre, flache Hierarchien, eigenständiges Arbeiten, Freiräume und Flexibilität. All das wird durch Feelgood unterstützt. Aber: Was vorher nicht da war, wird einer alleine auch nicht herbei zaubern. Feelgood ist gelebte Unternehmenskultur, treibt Themen und Projekte, die den Kolleg_innen wichtig sind. Für mich der größte Pluspunkt: dass unsere Feelgood Managerin Sarah als Vertrauensperson für alles ansprechbar ist, was das Arbeits- (und manchmal auch das private) Leben besser macht. Oder eben vermittelt, wenn es nicht rund läuft. Quasi der BFF im Unternehmen, der ohne Wenn und Aber ein offenes Ohr für einen hat.

Wichtig dabei: Jeder kann, keiner muss. Feelgood lebt davon, dass die Kolleg_innen mitziehen, sich einbringen, Angebote nutzen und – mit Unterstützung des Feelgood Managements – selbst anschieben. Offenheit und Freiräume bieten heißt aber auch, sich die Freiheit zu nehmen nicht mitzumachen. Wer keine Lust auf gemeinsame Events hat, weiß dafür vielleicht zu schätzen, dass es einen konkreten und neutralen Ansprechpartner für andere Wünsche und Projekte gibt.

2. Feelgood ist ein Statement für Wertschätzung.

Optimale Rahmenbedingungen bieten und das für jeden und ganz individuell – das ist schwierig und auch nicht immer zu 100 % machbar. Aber dass mich jemand gezielt fragt: Was brauchst du, um dich hier wohl zu fühlen und einen guten Job zu machen? zeigt, dass hier jeder so sein kann, wie er ist und sich nicht verbiegen muss, bis er in irgendein Schema vom perfekten Mitarbeiter passt.

3. Feelgood macht es einfach, die Komfortzone zu verlassen.

Wer in dieser Weise Rückendeckung bekommt, traut sich auch was. Wenn man Pech hat, funktioniert Arbeit nach dem Prinzip “die Erde ist eine Scheibe”. Der Tanzbereich ist klar abgesteckt, wer sich über den Rand wagt, rutscht ab. Oder riskiert zumindest Fehler zu machen und wer weiß schon, wohin das führt. Ein Minimum an Struktur tut (mir zumindest) gut. Hat man aber einmal die grüne Wiese für sich entdeckt, tun sich ganz neue Optionen auf. Das kann extrem motivieren und Spaß machen. Und darum geht es ja schließlich beim Feelgood Management.

4. Eine gute Arbeitskultur verändert Einstellungen und Verhalten. Und Feelgood ist ein Teil davon.  

In anderen Jobs habe ich automatisch umgeschaltet zwischen hier Arbeit, d.h. “Arbeitsmodus”, und da Freizeit, wo ich in den “entspann dich”-Modus runterfahren kann. Arbeitsmodus hat für mich viel damit zu tun, dass ich darauf eingestellt bin Druck auszuhalten, (gegen) zu argumentieren, schnell Ergebnisse zu liefern, 120% zu geben. Stimmt das Arbeitsumfeld, kann ich auf einmal mehr aus dem Bauch heraus entscheiden und freier arbeiten. Das bedeutet nicht, dass hier alle Däumchen drehen und nur die Sachen tun, die ihnen ohne viel Anstrengung und einfach von der Hand gehen. Aber eine wertschätzende Atmosphäre ist unglaublich entspannend, macht den Kopf frei für Kreativität und Lust auf die 120 %.

5. Die Sache mit den Einhörnern

“Das Leben ist eben keine Blumenwiese” schrieb Die Welt in einem Artikel zum Thema “Warum die Generation Y so unglücklich ist” (der nebenbei bemerkt sehr lustig ist!). Auf meiner Blumenwiese haben keine Einhörner getanzt, aber: meine Erwartungshaltung nach der Uni war schon, endlich das echte Leben, alles richtig gemacht, da muss doch jetzt was kommen. Als Praktikantin im Historischen Museum habe ich einmal Zeitzeugen zu ihrem Arbeitsleben bei einem großen Bielefelder Unternehmen befragt. Das waren die klassischen Karrieren, bei denen drei Generationen und mehr ein Leben lang im gleichen Betrieb gearbeitet haben. “Wie eine Familie”, Sicherheit, Orientierung waren da die Schlagwörter. 

Meine erste “Betriebszugehörigkeit” (Kommentar aus meiner Familie zum ersten Gehalt: “Da verdient ja eine Putzfrau mehr?” “Egal! Das ist ein Job!”) endete spontan nach 6 Monaten, da ein Agenturbüro schließen musste. Das war schon ein bisschen schräg. Der Letzte machte das Licht aus, sprich die Volontärin und ich. Dann kam ganz viel harte Arbeit, dafür gab es viel Neues, tolle Kunden, Projekte und eingeschworene Teams zurück (Stress, positiver wie negativer, schweißt ja bekanntlich zusammen).

Jetzt bei comspace ist es so, als hat mir einer gesagt – wir haben hier eine grüne Wiese für dich. Wenn du dich traust, kannst du hier was hochziehen. Für die Einhörner musst du schon selber sorgen, aber wir helfen dir in den Sattel. Zugegeben, der Ostwestfale in mir ist skeptisch, aber: Schaun wir mal. Neuer Tanzbereich, neues Glück 🙂

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girls4IT – Mentoring für Mädchen in der IT-Branche

Leider kommt es noch nicht so häufig vor, dass Frauen den Beruf der Informatikerin ergreifen. Auch unsere Kollegin Anna hatte eigentlich andere Pläne. Hier erklärt sie, wie sie zu ihrem Beruf fand und mittlerweile als Mentorin für junge Mädchen in IT-Berufen zwischen 15 und 18 arbeitet:

tkG14JLrch3gBBczztkLxfXJjLSq6kdNWie viele junge Mädchen wollte ich eigentlich ins Design und dann Websites und andere digitale Medien gestalten. Durch die Tatsache, dass mein Vater von Beruf Elektriker und passionierter Hobby-Informatiker ist, habe ich auch einiges von seinem Interesse mitbekommen. So bekam ich zum Beispiel immer seine alten PCs und CDs aus Computer-Zeitschriften mit den neusten Programmen und gestaltete schon früh verschiedenste Medien am PC.

Was steckt hinter dem Mentoring-Programm girls4IT?

Das girls4IT Programm hilft Schülerinnen bei ihrer Berufswahl indem verschiedenste Berufe vorgestellt, IT Themen und Potentiale sichtbar gemacht und die Schülerinnen individuell betreut werden. Ich habe unabhängig davon, ob mein Arbeitgeber dieses Engagement unterstützen würde, sofort zugesagt, da ich selbst die Erfahrung machen musste, dass Frauen oft nicht ernst genommen werden und weibliche Vorbilder daher besonders wichtig sind.

Wie läuft das Mentoring ab?

Seit ein paar Monaten treffe ich mich alle paar Wochen mit meiner Mentee und stehe außerdem über einen privaten Blog und Kurznachrichten mit ihr in Kontakt.

In meinem Blog schreibe ich kurze, für IT-Neulinge verständliche Artikel, Tutorials und organisiere mich mit meiner Mentee. Für jeden der Artikel gibt es die Möglichkeit Feedback und Kommentare abzugeben. Interessiert sich meine Mentee für ein Thema, dann kann sie mir einfach eine Nachricht zukommen lassen und ich verfasse den nächsten Blog-Artikel darüber oder antworte ihr direkt.

Einige Fragen meiner Mentee  in letzter Zeit waren:

  • Was ist ein CMS?
  • Wie funktioniert die Cloud?
  • Was ist ein Website-Slider?

Während der Treffen (1-2 im Monat) reden wir dann noch einmal persönlich darüber und machen gemeinsam kleinere Übungen, wie zum Beispiel den Text in einer einfachen HTML-Seite umzugestalten.

Wie kamst Du eigentlich zur Medieninformatik und zum Mentoring?

Über den Tag der offenen Tür am b.i.b. in Paderborn kam ich nach dem Abi zum Eignungstest und schnitt dank meiner Vorkenntnisse aus Hobby und Abitur-Leistungskursen überdurchschnittlich gut in den Feldern Englisch, Informatik und Mathematik ab. Auf die Empfehlung einer Mitarbeiterin des b.i.b.s sah ich mir noch den Beruf der Medieninformatikerin mit Schwerpunkt Design an und die Entscheidung war klar: Mit der Aussicht auf ein anschließendes Studium im Ausland wollte ich Medieninformatikerin werden –  obwohl ich nie zuvor auch nur eine Zeile Code geschrieben hatte.

Im Oktober 2010 begann dann ohne jegliches Vorwissen die schulische Ausbildung am b.i.b. in Paderborn. Eingeschüchtert von dem Vorwissen der Mitschüler begann ich mit dem Lernen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass auch alle anderen nur mit Wasser kochen: Die erste Klausur war eine glatte 1.

Das konnte ich bis zum Ende der Ausbildung fortsetzen und schaffte den Abschluss als Klassenbeste!

Die Ausbildung bestand zu 50% aus Design-lastigen Fächern und 50% Informatikfächern. So bekam ich während der Ausbildung zwar viele Einblicke, wollte mich jedoch gerne etwas mehr spezialisieren. Das konnte ich dann während eines sog. Top-Up-Studiums in England (Southampton). Hier studierte ich im Bereich „Software Engineering“. Meine Themenschwerpunkte waren nun also mehr technisch. Das Thema meiner Bachelor-Arbeit war die Entwicklung einer Stundenplan-App für das b.i.b.(Link zur App im Android Playstore).

BIB-Stundenplan-App-Screenshot

Aus diesem Grund hatte ich auch während des Studiums weiterhin viel Kontakt zum b.i.b.
Übrigens: In Bielefeld gibt es mit MINT ein ähnliches Projekt, das über Informatik hinaus noch weitere naturwissenschaftliche Fachgebiete abdeckt.

Nachdem ich dann mein Studium mit einem First Class Degree (Bachelor of Science) abgeschlossen hatte und wieder nach Deutschland (Paderborn) gezogen war, schrieb mich die Abteilungsleiterin für Informatik am b.i.b. Paderborn per Mail an, weil sie ein Mitglied der Initiative „Paderborn ist Informatik“ ist, die das Programm „girls4IT“ ins Leben rufen wollte, und auf der Suche nach Mentorinnen war. Als eine ihrer ehemaligen Schülerinnen, fiel die Wahl unter anderem auf mich.
Da dieses Jahr das erste Jahr von „girls4IT“ ist, gibt es noch keine wirklichen Erfolgsgeschichten zu erzählen, aber ich bin mir sicher, dass mindestens eine der Teilnehmerinnen danach eine Karriere in Richtung IT verfolgen wird.

Ich möchte junge Mädchen dazu motivieren, sich für Berufe in der Informatik zu entscheiden, sie bei ihrem beruflichen Werdegang zu unterstützen und ihnen die Angst vor dem großen Unbekannten nehmen. Die Informatik besteht ja zum Großteil aus Informationsverarbeitung- und Präsentation. Von meiner Mentee erwarte ich Begeisterung und Interesse am Web, der mobilen Welt und Bereitschaft für eine gute und regelmäßige Zusammenarbeit. Manchmal muss man sich einfach mal trauen ins kalte Wasser zu springen und ein bisschen Mut zur Lücke haben, um das für Einsteiger_innen erschlagend wirkende Thema anzugehen.

Was genau bedeutet das Mentoring für comspace?

Die Information, dass ich bei girls4IT mitmache, hat sich bei comspace eher zufällig im Anschluss an eines unserer c42 Barcamps verbreitet und  bisher habe ich nur Zustimmung bekommen. Meine Mentee hat darüber hinaus die Möglichkeit bekommen sich unser Unternehmen gemeinsam mit den Studenten der FHM anzusehen und wird in den Osterferien 2015 ein Praktikum bei comspace absolvieren.

Nachdem sich meine Aktivität als Mentorin bis zur Geschäftsführung herum gesprochen hat, kann ich während meiner Arbeitszeit an girls4IT-Meetings teilnehmen. Anfangs nahm ich mir dafür frei oder baute Überstunden ab.

Was hat ein Unternehmen davon, seine Mitarbeiter Mentorships machen zu lassen?

Meiner Meinung nach sind solche Programme eine super Chance, seinem Unternehmen positive Aufmerksamkeit zu bescheren und neue Kolleg_innen für sich zu gewinnen.

Links zum Weiterklicken

 

Beitragsbild (c) Veit Mette

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Lohnt sich die Ausbildung noch – Unser Beitrag zur #Blogparade

Im November rief das Blog Karrierebibel auf Anregung der Krones AG die Blogparade zur Frage „Lohnt sich die Ausbildung noch?“ ins Leben.

Wir bei comspace beantworten das mit einem klaren ja und möchten gerne erklären warum es sich für uns als Unternehmen und für Auszubildende lohnt, bei comspace die Lehre zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Fachinformatiker für Systemintegration zu machen.

Die Kurzfassung in nackten Zahlen:

  • Auszubildenen-Quote von über 12%
  • Übernahmequote über 90%
  • 100% Erfolgsquote bei Abschlussprüfungen am Ende der Ausbildung 

Die Langfassung

comspace steht für erfolgreiche Integrationen im Online Business. Ganz einfach gesagt bauen wir komplexe Webseiten-Projekte für mittelständische Unternehmen und Konzerne auf Basis sogenannter Standardsoftware. In unserem Fall sind das die Content Management Systeme Sitecore, Opentext oder FirstSpirit sowie die Multi-Channel Plattform Hybris. Unsere Arbeit beginnt bereits bei der Installation und dem Hosting der Systeme, geht weiter über das Projektmanagement des (Re)-Launch und das Verbinden des CMS mit der bestehenden Systemlandschaft wie Online-Shops, PIM, MAM, CRM-Systeme usw. Hierbei entwickeln wir aus der Standard-Software eine Lösung, die individuell an die Anforderungen unserer Kunden angepasst ist.

Warum Ausbildung für uns als Unternehmen Sinn macht

Genau wie in vielen Industrieunternehmen brauchen auch wir Spezialisten. Da diese nicht unbegrenzt auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen bilden wir diese einfach aus. Gerade in unser sich schnell wandelnden Branche mit einem hohen Maß an Spezialisierung ist die duale Ausbildung eine wichtige Säule der strategischen Personalentwicklung. Nur so können wir gewährleisten, dass wir weiter wachsen können. Dabei erfüllen die Auszubildenden zwei wichtige Punkte:

  1. Auszubildende sind eine wichtige Säule in der Unternehmenskultur, denn durch die Arbeit in verschiedenen Bereichen, Teams oder Abteilungen verfügen sie über ein hohes Maß an Identifikation und sind innerhalb der Organisation gut vernetzt
  2. Auszubildende stehen dem Unternehmen langfristig zur Verfügung, können sich parallel zum Beruf weiter qualifizieren und stehen während dieser Zeit mit ihrer Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung.

Gerade der zweite Punkt gewinnt für uns immer mehr an Bedeutung. Denn durch duale Studiengänge können wir den ehemaligen Auszubildenden eine weitere Perspektive bieten und sie so weiter an uns binden. Wer aber mit einem abgeschlossenen Studium in das Unternehmen eintritt, wird vielleicht noch einen Masterabschluss anstreben aber ein zweiten Studium eher in den seltensten Fällen aufnehmen. Wenn dies aber der Fall ist, führt es bei kleineren Unternehmen wie comspace in der Regel auch zum dauerhaften Verlust der Arbeitskraft.

Ausbildung macht auch für junge Menschen Sinn

Für die so viel beschriebene Generation Y ist die duale Ausbildung eigentlich genau der richtige oder zumindest ein sehr reizvoller Weg. Familie und Freunde sind wichtig, man möchte Geld verdienen um z.B. zu reisen und selbstbestimmt arbeiten möchte man auch noch. Das alles geht problemlos mit einer Ausbildung. Der Ausbildungsort ist meistens auch der Schulort, man kann weiter in seiner Band oder Mannschaft spielen, eine erste eigene Wohnung mit dem Freund oder der Freundin kann bezogen werden und ein gemeinsamer Sommerurlaub oder regelmäßige Konzertbesuche sind bei einer fairen Ausbildungsvergütung auch noch drin. Wenn man einen modernen Arbeitgeber gefunden hat, dann darf man spannende Projekte begleiten und besucht Schulungen, Messen und Konferenzen. Den ganzen lieben langen Tag ist man im Internet unterwegs und private Mails, Amazon-Pakete oder unaufschiebbare private Termine oder ganz alltägliche Erledigungen lässt der moderne Arbeitgeber in der Regel auch zu.

Nach drei Jahren Ausbildung ist man prima qualifiziert, hat Projekterfahrungen gesammelt und ist schon ganz gut vernetzt. Das Unternehmen hat aber schon viel eher einen wertvollen Mitarbeiter gewonnen, der im Rahmen der Ausbildung gezielt weiterentwickelt werden kann und nach der Ausbildung entsprechend seiner Stärken eingesetzt wird. Hinzu kommt: Man kennt sich und man schätzt sich.

Unser Potenzial zur Weiterentwicklung der Ausbildung bei comspace

Die sehr praxisnahe Ausbildung bei comspace hat aber auch einen Nachteil. Auch wenn es bei uns keine ausbildungsfernen Inhalte gibt, diese wurden im Berufsbildungsbericht 2014 als einer der häufigsten Gründe für Unzufriedenheit unter Azubis genannt, so haben auch wir noch Luft nach oben. Im Rahmen unseres internen c42 Firmen-Barcamps kam der Wunsch auf, dass es eigene Auszubildende-Projekte zum Ausprobieren und Experimentieren geben sollte. An der Umsetzung dieses Wunsches arbeiten wir, weil wir das Lernen im Team für unsere Azubis weiter fördern möchten.

Das Tolle an Blogparaden – man lernt viele neue Unternehmensblogs kennen.

Weitere Beiträge zur Blogparade „Macht Ausbildung noch Sinn?“ bei:

Wir sind “Ausgezeichnet Familienfreundlich”

Angela Rehorst (Familienbündnis), Andreas Kämmer (Comspace),Michael Heesing (Handwerkskammer), Katharina Hüttemann (Hücobi), Dieter Brand und Claudia Helling (Sparkasse), Jörg-Uwe Goldbeck (Goldbeck), Norbert Müller (BGW), Pit Clausen - Oberbürgermeister. (c) Ulrike Wittenbrink

Letzten Dienstag haben wir bereits unser 65-seitiges E-Book auf den Weg gebracht, in dem Blogger und bloggende Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven auf die Frage “Was macht einen familienfreundlichen Arbeitgeber aus?” eingehen.

Am gleichen Tag durften wir zusammen mit vier anderen Bielefelder Unternehmen das Prädikat “Ausgezeichnet Familienfreundlich” vom Bielefelder Bündnis für Familien und Oberbürgermeister Pit Clausen entgegen nehmen und wir sind unheimlich stolz darauf.

Angela Rehorst (Familienbündnis), Andreas Kämmer (Comspace),Michael Heesing (Handwerkskammer), Katharina Hüttemann (Hücobi), Dieter Brand und Claudia Helling (Sparkasse), Jörg-Uwe Goldbeck (Goldbeck), Norbert Müller (BGW), Pit Clausen - Oberbürgermeister.    (c)  Ulrike Wittenbrink
Angela Rehorst (Familienbündnis), Andreas Kämmer (comspace), Michael Heesing (Handwerkskammer), Katharina Hüttemann (Hücobi), Dieter Brand und Claudia Helling (Sparkasse), Jörg-Uwe Goldbeck (Goldbeck), Norbert Müller (BGW), Pit Clausen – Oberbürgermeister. Foto: Ulrike Wittenbrink

Eine Jury aus Wirtschaft und Verwaltung zeichnet damit Unternehmen aus, die sich zu einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik bekennen und auch danach handeln. Besonders wertvoll war für uns der Austausch mit den anderen ausgezeichneten Unternehmen in einer Podiumsdiskussion und im Anschluss an die Verleihung.

An dieser Stelle möchten wir kurz darauf eingehen, welche Maßnahmen von den anderen Unternehmen in Sachen Familienfreundlichkeit durchgeführt werden:

Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW)

Die BGW hat in Bielefeld bereits 13 KiTas für verschiedene Betreiber in Bielefeld gebaut und in angemieteten BGW-Wohnungen unterhalten verschiedene Elterninitiativen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Die Auszeichnung erhielt die BGW allerdings für ihr Engagement gegenüber den über 150 eigenen Mitarbeitern. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird groß geschrieben und so werden neben jungen Familien mit Kindern auch Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen unterstützt.

Weitere Informationen zur BGW finden Sie hier

Goldbeck GmbH

Goldbeckchen heißt der unternehmenseigene Kindergarten von Goldbeckbau in Ummeln. Das Unternehmen baut hauptsächlich Hallen, Bürogebäude, Parkhäuser, Sporthallen und Schulen. Da stellte der eigene Kindergarten auf dem Werksgelände schon ein Novum in der Produktpalette dar.

Der Kindergarten steht zwar auch Familien aus dem Umland offen, das Hauptziel ist aber die Eltern im Unternehmen zu unterstützen. Da werden dann auch mal die Kernöffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr individuell ausgeweitet, wenn es bei der Arbeit mal etwas länger dauert.

Die Facebook-Seite der Goldbeckchen

HÜCOBI GmbH

Cobiland heißt die betriebsnahe Kindertagespflege, die kurzfristig bei der Hücobi GmbH aufgebaut wurde. Unter professioneller Betreuung können dort bis zu fünf Kinder mit viel Spaß beaufsichtigt werden, so lange Mama oder Papa nebenan arbeiten.

Mit Unterstützung der REGE Bielefeld (regionale Personalentwicklungsgesellschaft) war die eigenunternehmerische und kostenlose Kinderbetreuung innerhalb von drei Monaten auf den Weg gebracht und bietet den Mitarbeiter_innen nun in zwei Firmenräumen zusätzliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf – ohne zusätzliche Fahrtzeiten oder Fahrtkosten.

Mehr erfahren Sie hier bei Hücobi

Sparkasse Bielefeld

Die Sparkasse Bielefeld setzt sich seit 1825 für Menschen und Wirtschaft in der Region ein. Im Mai 2013 erhielt sie bereits das Zertifikat zum audit berufundfamilie, mit dem sie aktiv und gezielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt.

In diesem Rahmen setzte das Unternehmen mit seinen über 1400 Mitarbeitern bspw. Maßnahmen um wie Vermittlung bei Kinderbetreuung und Pflege, Kinderbetreuung in der Ferienzeit, verschiedene Teilzeitmodelle (insb. für Führungskräfte), Teilzeit und Sonderurlaub nach Elternzeit und vieles mehr.

Vollständige Maßnahmen im Kurzportrait – Blog der Sparkasse Bielefeld

 

Die 2012 von der Stadt Bielefeld und dem Bündnis für Familien ausgezeichneten Unternehmen waren:

 

Feelgood Managerin an Bord!

Nein, das ist nicht der neue Aufkleber an den Kofferraumklappen unserer Firmenwagen 😉 Vielmehr ist unsere Sarah Jansohn seit Oktober nun offiziell die Feelgood Managerin von comspace, nachdem sie etwas über ein Jahr unsere Office Managerin war.

Sarah-JansohnAls Feelgood Managerin wird sie sich neben der Unternehmens- und Arbeitskultur bsw. auch um die Umsetzung unseres Leitbildes gemeinsam mit den Mitarbeiter_innen kümmern. Doch die allerwichtigste Aufgabe unserer Feelgood-Managerin ist es dafür zu sorgen, dass die Kolleg_innen morgens mit einem Lächeln zur Tür rein kommen und sich den ganzen Tag wohl bei der Arbeit fühlen. Was das im Detail bedeutet wird Sie uns in ein paar Wochen genauer erklären.

Feelgood-an-Bord In Deutschland sind wir mit unserem Engagement für mehr Arbeitskultur bereits in großartiger Gesellschaft: Goodgame Studios, Google, Jimdo, Ministry, t3n, WOOGA und XING sind nur einige Unternehmen, die bereits mit Feelgood Management für eine bessere Kommunikation und den “Flow” am Arbeitsplatz sorgen. (Alle Unternehmen mit Feelgood Managern finden sich in dieser Übersicht bei Goodplace.org.)

Hier in Ostwestfalen sind wir noch (aber hoffentlich nicht mehr lange) die Ersten, die mit Feelgood-Management starten. Mit all seiner Natur und Familienfreundlichkeit bietet unsere Region bereits eine Menge Lebensqualität, um qualifizierte Mitarbeiter zu begeistern. Uns ist aber auch bewusst, dass wir uns auf dem Arbeitsmarkt für „Wissensarbeiter“ als Arbeitgeber auch um die Mitarbeiter “bewerben”. Daher ist es uns wichtig, ein besonders gutes Arbeitsklima zu schaffen und es ständig weiter zu entwickeln.

Was eine Feelgood Managerin so macht, erklärt Magdalena von Jimdo hier in diesem kurzen Video:

Etwas ausführlicher erklärt Monika von Goodplace.org die Aufgaben von Feelgood Manager_innen noch einmal in diesem Interview und einen wissenschaftlichen Hintergrund gibt es beim Fraunhofer Institut.

Wer sich noch etwas tiefer in das Thema einlesen möchte, dem sei die Blogparade zu Feelgood Management bei bosbach ans Herz gelegt. Wir nehmen nicht offiziell an der Blogparade teil, da wir derzeit selber noch in der Entwicklungsphase stecken. Stattdessen werden wir in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder auf das Thema eingehen und berichten, wie sich Feelgood Management bei uns entwickelt.

Ach, eine letzte Sache noch: Wir würden uns ganz besonders über ein Voting für comspace hier bei den Goodplace Stories freuen 😉

Blogparade: Was macht einen familienfreundlichen Arbeitgeber aus?

comspace Spielekiste zur kurzen Kinderbetreuung
comspace Spielekiste zur kurzen Kinderbetreuung

Bei uns rückt das Thema Familienfreundlichkeit immer stärker in den Vordergrund, da es sowohl für unsere aktuellen Mitarbeiter als auch für neue Bewerber immer relevanter wird. Das ausschlaggebende Posting zu dieser Blogparade waren die Eindrücke unserer neuen Mitarbeiterin Sarah nach den ersten paar Wochen bei comspace.

Wir möchten gern weiter dazu lernen und uns würde nun interessieren, wie andere Unternehmen das Thema Familienfreundlichkeit angehen und umsetzen beziehungsweise: Was Ihnen als Arbeitnehmer besonders wichtig ist.

Dazu möchten wir diese Blogparade ins Leben rufen und von Ihren Erfahrungen lesen. In allgemeinen Blogs ebenso wie in Mommy- und Daddy-Blogs (z.B. Mama-Nagement, Mum 2.0, dasnuf, Mama arbeitet, Networking Mom, Papa online) oder in Unternehmens-Blogs wie bsw. bei der Meyer Werft, Daimler, Thomas Krenn AG, Frosta Blog, Dornbracht oder bei der Metro.

Darum geht es bei der Blogparade:

Wir haben hier mal einige Fragen gesammelt, die für uns als Arbeitgeber relevant sind, die wir bereits in unserem Blog aufgegriffen haben oder noch werden:

  • Sind die Arbeitszeiten KiTa-, Kindergarten- und Schul-freundlich?
  • Wie schätzen Sie die Akzeptanz in Ihrem Unternehmen für das Thema Familie ein?
  • Ist es kurzfristig möglich, vom Arbeitsplatz das Kind von der Schule abzuholen?
  • Kann im Krankheitsfall des Kindes von zu Hause aus gearbeitet werden?
  • Sind Ihre Führungskräfte (sind Sie selbst als Führungskräfte) Vorbilder in Sachen Familienfreundlichkeit? Wie äußert sich das?
  • Ist Familienfreundlichkeit ein Wettbewerbsfaktor für Ihr Unternehmen?
  • Gibt es im Unternehmen eine ganztägige oder kurzfristig übergangsweise Möglichkeit zur Kinderbetreuung?
  • Sind Karriere und Familie bei Ihnen im Unternehmen vereinbar?
  • Gibt es – für Mütter und Väter – die Möglichkeit Elternzeit zu nehmen, ohne dass damit berufliche Nachteile verbunden sind (z.B. durch Kontakt halten während und Integration nach der Elternzeit)?

Wir würden uns freuen, wenn Sie bis zum 31.5.2014 einige der Fragen oben und gerne auch solche, die wir nicht gestellt haben, in Ihrem Blog aufgreifen und beschreiben, was für Sie ein familienfreundlicher Arbeitsplatz ist, wie sich Arbeit und Familie im Unternehmen vereinbaren lassen und mit welchen Tipps und Tricks Sie Beruf und Kids unter einen Hut bekommen.

So beteiligen Sie sich an der Blogparade:

  1. Einen Blogbeitrag zum Thema “Familienfreundlicher Arbeitsplatz” schreiben und bis zum 31.05.2014 veröffentlichen
  2. Die Überschrift kann frei gewählt werden – Familienfreundlich und Arbeitgeber sollten zum besseren Verständnis enthalten sein
  3. Aus Ihrem Beitrag auf diesen Artikel hier verlinken
  4. Eine kurze einleitende Erklärung für Ihre Leser zu dieser Blogparade ist empfehlenswert
  5. Nennen Sie Ihren Artikel sicherheitshalber hier in den Kommentaren, damit wir hier alle Beiträge sammeln können
  6. Sie haben eine Schreibblockade oder wissen nicht, was eine Blogparade ist? Dazu hat Kerstin Hoffmann bereits eine eigene Blogparade organisiert und klärt in diesem Artikel zu beidem auf.

Wenn Sie keinen eigenen Unternehmensblog betreiben, können Sie Ihren Beitrag gerne hier in die Kommentare posten.

Ihre Beiträge werden wir in einem PDF sammeln, gebündelt und strukturiert zum kostenlosen Download anbieten. wir hoffen damit einen schönen Überblick aus verschiedenen Perspektiven zum Thema “familienfreundlicher Arbeitsplatz” zusammen stellen.

Jetzt wünschen wir viel Spaß beim Schreiben. Wir freuen uns auf viele interessante Beiträge zum “familienfreundlichen Arbeitgeber”.

Familienfreundlich arbeiten bei comspace

comspace Spielzeugkiste

Das neue Jahr hat für mich mit einer beruflichen Veränderung begonnen: Seit Februar arbeite ich bei comspace – als Personalerin und als Mutter. “Geht das?”, werde ich oft gefragt. Und wie! Meine Erfahrungen aus den ersten Wochen möchte ich in diesem Blogbeitrag teilen und die Familienfreundlichkeit von comspace als Arbeitgeber und den Erfolgsfaktor Familie beleuchten.

Familienfreundlichkeit (hier eine interessante Studie von 2012) ist ein häufig genutztes Aushängeschild von Unternehmen. Aber was steckt im Einzelfall dahinter? Wie findet man einen familienfreundlichen Arbeitgeber? Laptop und Blackberry für jeden Mitarbeiter, die neben der angepriesenen Flexibilität auch immer einen gewissen Erreichbarkeits-Zwang mit sich bringen? Wie ernst darf man die vielfach beworbene Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich nehmen? Nach einigen Wochen bei comspace kann ich nun sagen: Sehr ernst!

comspace Spielzeugkiste
comspace Spielzeugkiste

Flexible Teilzeit

Für mich fing dies bereits bei meinem Vorstellungsgespräch an: In der Stellenausschreibung war die Rede von “flexibler Teilzeit”. Klar bin ich flexibel! Schließlich tun wir mit der Unterstützung von Tagesmutter, Oma und Opa alles, um eine reibungslose Kinderbetreuung sicherzustellen. “Nein, das hast du du falsch verstanden,” wurde ich direkt korrigiert. “WIR sind flexibel. Du darfst dir aussuchen, an welchen Wochentagen du zu welchen Zeiten arbeiten möchtest.” Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Und so arbeite ich jetzt (wie viele meiner Teilzeit-Kolleginnen auch) in einer 4-Tage-Woche mit einem freien Wochentag für die Familie.

Im Notfall ohne Babysitter: Die Spielkiste

Mit den positiven Überraschungen ging es übrigens noch vor meinem 1. Arbeitstag weiter. Ausgerechnet am Tag meiner Vertragsunterzeichnung wurde die Tagesmutter meiner Tochter krank, Ersatz war so kurzfristig nicht zu finden. Also habe ich die Kleine einfach mitgenommen und wir wurden herzlich empfangen. Meine Tochter wurde mit Keksen umworben und mit Spielzeug aus der firmeneigenen Spielzeugkiste bei Laune gehalten, während ich in Ruhe meinen Arbeitsvertrag unterschrieben habe.

Und was, wenn die Kids krank werden?

Auch bei uns ließ der “Ernstfall” natürlich nicht lange auf sich warten: Die erste Kinderkrankheit. Ich musste spontan einen Tag Zuhause bleiben. Kein Problem, ich konnte einfach meinen freien Wochentag tauschen. Mehr Verständnis und Flexibilität kann man eigentlich nicht erwarten.

Technik und flexible Arbeitszeiten und trotzdem entspannten Feierabend

Einen Laptop und ein Blackberry habe ich übrigens nicht bekommen. Flexibles Arbeiten ist hier dank der web-basierten Arbeitsumgebung sowieso jederzeit von jedem Ort aus möglich. Trotzdem ist Arbeiten außerhalb der Arbeitszeit eher eine Ausnahmeerscheinung und die Freizeit bleibt das, was sie sein sollte: Zeit fürs Private, Hobbys, für Freunde und Familie.

So sieht es bei den anderen Mitarbeitern bei comspace aus:

Meine Erfahrungen sind keine Einzelfälle, wie die Geschichten meiner Kolleginnen und Kollegen beweisen:

  • Dass das Ganze manchmal mehr als die Summe seiner Teile ist, beweisen zwei meiner Kolleginnen. Beide teilen sich halbtags eine Vollzeitstelle und arbeiten an je 4 Vormittagen. Eine Kollegin ist Expertin im Bereich Marketing, die andere im PR-Bereich. Doppeltes Fachwissen in einer klassischen Stelle vereint – effizienter geht’s nicht.

  • Eine andere Kollegin bekam während ihrer Ausbildung Nachwuchs. Nach der Elternzeit konnte sie ihre Ausbildung wieder aufnehmen – mit reduzierter Stundenzahl und bei voller Ausbildungsvergütung.

  • Auch bei den Männern beliebt: Die Elternzeit. Immer mehr Kollegen verbringen die ersten Monate mit ihrem Nachwuchs.comspace freut sich über diese Entwicklung und unterstützt die familiäre Auszeit und den Wiedereinstieg bei den Mitarbeitern.

Familienfreundlichkeit wird ernst genommen

Für mich ist die Familienfreundlichkeit bei comspace vor allem eins: Glaubwürdig. Schließlich sind wir alle immer ein bisschen von allem: Sohn oder Tochter, Mutter oder Vater, Freund oder Freundin und eben comspace’ler. Eine klare Trennung zwischen diesen Rollen ist nicht möglich und Arbeitgeber müssen sich flexibel auf die jeweiligen Lebenssituationen ihrer Mitarbeiter einstellen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und motivierte Mitarbeiter zu binden. Bei comspace geschieht dies bereits in vielen Bereichen:

  • Räumlich und zeitlich flexible Arbeitszeitmodelle

  • Flexible Karrierepfade

  • Bezuschussung von Kindergartenbeiträgen

  • Sonderurlaub bei Einschulung eines Kindes

  • Möglichkeit von Sabbaticals

  • Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger.

Mehr zu Thema gibt es zum Beispiel auf den speziell eingerichteten Seiten der Bertelsmann Stiftung:

Und beim  Ministerium für Wirtschaft und Energie das sich selbst als familienfreundlichen Arbeitgeber beschreibt

Zertifizierung als familienfreundlicher Arbeitgeber der Bertelsmann Stiftung

"Die Generation Y ist da und schaut euch auf die Finger!“

4. Tagung ArbeitgeberattraktivitätIn den kommenden zwei Tagen besuchen wir eine Veranstaltung zum Thema Arbeitgeberattraktivität. Renommierte Referenten vom Axel Springer Verlag, Melitta oder SAP sprechen über Unternehmenskulturen, Arbeitgebermarken und Markenbotschafter. Eine der Hauptfragen ist es, wie Unternehmen im Zeitalter des zunehmenden Fachkräftemangels talentierte und motivierte Mitarbeiter gewinnen und an sich binden können? Employer Branding ist möglicherweise eine Lösung. Diesen Eindruck vermittelt zumindest die 4. Tagung des HRM-Forums.

Auch wir können uns nicht ganz davon freisprechen, dass wir bei der Besetzung der einen oder anderen Stelle etwas länger gesucht haben. Der Fachkräftemangel scheint die Agenturlandschaft in Ostwestfalen erreicht zu haben und inzwischen konkurrieren wir bei Stellenausschreibungen nicht mehr nur mit anderen Agenturen, sondern auch mit gestandenen Arbeitgebern aus der Region. Aber tun wir das wirklich?  Reden wir über die gleichen Berufseinsteiger oder Experts wie die großen Player? Worin unterscheiden wir uns wirklich? Sind Karrieren bei uns wirklich so anders? Stehen wir vor neuen Herausforderungen über die wir uns heute noch nicht im klaren sind? Was bedeutet Employer Branding für uns? Können wir neue Ideen mitnehmen und diese auf uns übertragen?

Ich hoffe, dass ich diese und weitere Fragen in den kommenden Tagen beantwortet bekomme oder einige neue Ideen mitnehmen kann. Die Antworten stelle ich allen Lesern in einem Recap zum 4. Forum Arbeitgeberattraktivität zur Verfügung.

Unser Fairphone ist da!

Gestern drückte mir unser Chef mit den Worten „Schau mal rein!“ einen hübschen, handlichen Pappkarton in die Hand. Ich klappe die Verpackung in Erwartung einer verspäteten Weihnachtsschokolade auf und mich lacht ein Fairphone  an.

„Danke! Das wäre aber echt nicht nötig gewesen! ;)“ ist das einzige was mir einfällt. „Gerne. Ist aber auch kein Geschenk, sondern unser Fairphone Testgerät. Ich dachte mir, wenn wir schon ein aktuelles Android-Gerät anschaffen, um Entwicklungen darauf zu testen, dann doch auch richtig.“

Fairphone

Ersteindruck zum Fairphone

Und so kann ich heute mal ein wenig mit einem der ersten von insgesamt 11.000 Fairphones herumspielen, die Anfang des Jahres ausgeliefert wurden. Das Fairphone ist ein Smartphone auf Androidbasis (die Anpassungen an das Betriebssystem stammen von den portugiesischen Entwicklern Kwamecorp). Entwickelt von einem holländischen Team mit nichtmal 20 Mitarbeitern. Im Rahmen eines Crowdfunding-Projektes wurden  25.000 Bestellungen für das Fairphone vorab eingesammelt und bezahlt, bevor die Produktion losging.

Das erste was auffällt: Im Karton aus recycelter Pappe liegt nichts überflüssiges. Auf Headset und Netzteil haben die Macher verzichtet, da diese Zubehörartikel bei vielen Kunden bereits zur Genüge vorhanden sind. Dank dem Standard microUSB-Anschluss reicht also ein Griff in die randvolle Kabelschublade und das Fairphone lädt zum ersten Mal.

Fairphone-ohne-Netzteil

Praktisches Feature sowohl zum Testen als auch für den internationalen Einsatz ist der doppelte SIM-Karten-Slot. Das Telefon lässt sich also mit 2 Karten betreiben.

Social Content Marketing im Karton

ich gehöre nicht unbedingt zu den Menschen, die Handbücher oder Beipackzettel lesen. Beim Fairphone mache ich da eine Ausnahme: Die beigelegten Postkarten erklären nicht nur technische Features wie Dual-SIM und das fehlende Netzteil, sondern geben Anregung einen Urban Mining Workshop zu starten, stellen einen Chip im Innern des Fairphones vor, der Tantalum enthält, das aus dem Coltan-Erz gewonnen wird, das wiederum in den kongolesischen Minen Mai Baridi, Kisengo und Luba gefördert wird.

Fiarphone-Chip-Herkunft

Kochrezept zum Produkt.

Das Fairphone wird vom Fertigungspartner Chanhong im chinesischen Chongqing zusammen gebaut. Auf einer der beiligenden Karten wird die Gegend des Produktionsstandortes für die besten Diskos Chinas und seine scharfe Küche gelobt. Damit man das als Kunde auch etwas davon nachvollziehen kann, wird auf der Karte ein Kochrezept für einen scharfen Eintopf mitgeliefert 🙂 Schöne Idee. Globalisierung mal anders.

Fairphone-Kochrezept

Hoffentlich macht das Beispiel Schule. So bringt man als Hersteller dem Kunden nicht nur das reine Produkt näher, sondern auch was dahinter steht. Mich erinnert das ganze ein wenig an die Edelsparte AMG von Mercedes-Benz, wo jeder Motor persönlich von nur einem Mitarbeiter zusammen gebaut und signiert wird.

Das Storytelling wird sogar im Produkt weitergeführt

Selbst der Akku stellt sich persönlich vor und die schwere Aluminium-Rückenabdeckung hat eine Geschichte zu erzählen. Ein Produkt an dem es so viele liebevolle Details zu entdecken gibt macht einfach Spaß:

Fairphone-Akku-Abdeckung

 

Das Fairphone ist fast 1cm dick und 163g schwer

Das erste In-die-Hand-nehmen offenbart das fast einen Zentimeter dicke Gehäuse, das mit recht schweren 163 Gramm erstaunlich gut in der Hand liegt und sich sehr hochwertig und stabil anfühlt. „Rocksolid“ wie der Amerikaner sagen würde. Ich fühle mich spontan an mein gutes, altes Nokia 7650 erinnert, nur ohne die Aufschiebe-Funktion natürlich. Im Zweifelsfall kann man das Fairphone sicherlich auch zur Selbstverteidigung einsetzen 😉 Aber Spaß bei Seite: Die Haptik hinterlässt einen durch und durch positiven Eindruck.

Fairphone-Seite
Man könnte das Fairphone auch den Orca-Wal unter den Smartphones nennen 😉

Die Dicke des Gehäuses ist der Idee geschuldet ein Gerät zu bauen, das möglichst gut zu reparieren ist. Die Glasscheibe des japanischen Herstellers Asahi und das Display sind nicht verklebt. Im Falle eines Schadens muss also nur eine Glasscheibe und nicht ein elektronisches Bauteil ausgetauscht werden. Nachhaltig und preiswerter.

Was kann das Fairphone?

Für 325,- EUR bekommt man ein vor allem gutes Gewissen:
Die Rohstoffe für das Gerät – wie z.B. Lötzinn aus Indonesien oder Kobalt aus Sambia und der DR Kongo stammen aus konfliktfreien Minen. Ein Teil des Kaufpreises fließt in soziale Maßnahmen im Produktions-Ablauf, Rohstoffbeschaffung und Recycling. Man sendet das klare Signal an andere Hersteller: Kümmert Euch um bessere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz. Wir sind bereit dafür mehr zu bezahlen. Fairphone ist ein „Social Business“ und arbeitet an den Produktionsstandorten bsw, mt Solutions for hope zusammen, lässt die Arbeiterrechtsorganisation TAOS die Fertigung überwachen, Profit ist kein Unternehmensziel, die erzielten Gewinne werden investiert um die Arbeitsbedingungen beim Abbau der benötigten Rohstoffe zu verbessern.

Positiver Augenöffner 

Das Fairphone ist ein politisches Produkt, das uns auf positive Weise – dadurch was in der Produktion richtig gemacht wird – vorführt, was in der konventionellen Elektronik-Industrie im Argen liegt und wie es anders gehen kann.

Eine Aussage dazu hat „Der Westen“ erhalten, die einen Einblick in die Arbeitsbedingungen gibt:

Der Arbeitstag in der Produktionslinie der Fairphones soll kürzer sein als in den Konzern-Fabriken. „Die Arbeitszeit wird 60 Stunden pro Woche nicht übersteigen“, so Wernink, „und nach sechs Arbeitstagen haben die Beschäftigten mindestens einen Tag frei.“ Allerdings räumt sie ein: „Die Arbeitszeit auf das legale Maß von 49 Stunden zu reduzieren, ist gegenwärtig unrealistisch.“ Mehr als 49 Stunden pro Woche erlaubt das chinesische Arbeitsgesetz eigentlich nur in Ausnahmefällen. Aber viele Fabriken halten sich nicht an diese Regel.

Wie fair sind die neuen Fairphones wirklich? | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/panorama/wie-fair-sind-die-neuen-fairphones-wirklich-id8840371.html#plx722693417

Die Produktentwicklung und Produktion werden im Blog des Unternehmens offen gelegt und zeigt, dass nicht nur Weltkonzerne – sondern auch ein kleines Team ein Smartphone entwickeln und produzieren kann.

Auf dem Telefon ist mit „Peace of Mind“ sogar eine Anwendung vorinstalliert, die dazu animiert das Produkt weniger zu benutzen:

Fairphone-Piece-of-Mind-App

Dabei sind 25.000 Einheiten bei insgesamt 1 Millarde jährlich produzierter Smartphones die unterste Grenze des Machbaren, wie die ZEIT in ihrem Artikel zum Fairphone berichtet. Ich habe keinen Vergleichswert finden können, vermute aber, dass bei einer deutlich höheren Produktion im 6-stelligen Bereich der Preis massiv sinken dürfte.

22 Euro des Kaufpreises kommen der Nachhaltigkeit zu Gute, die gesamte Kostenverteilung wird transparent aufgeschlüsselt:

Infografik zur Kostenverteilung beim Fairphone
Kosten-„fair“-teilung beim Fairphone. So sieht Transparenz aus!

Fairphone Fazit

Für diesen Preis gibt es definitiv bessere Smartphones. Ein Beispiel: Die Kamera unseres Modells hat ebenfalls den leichten Rotstich, der auch im Testmodell bei heise bemerkt wurde. Gefühlt liegt die Kameraqualität in etwa im Bereich meines 3 Jahre alten HTC Sensation. In Benchmark-Tests liegt das Fairphone in etwa um Faktor 4 hinter dem Google Nexus 4 zurück, wie golem.de heraus gefunden hat.

Darüber lässt sich bei diesem Gadget gewordenen Statement aber durchaus hinweg sehen. Ich denke das Fairphone ist ein richtungsweisendes Signal an die Industrie, dass es durchaus Kunden gibt, denen nicht nur technische Daten, Inovationen und pure Leistung wichtig sind.

Den selbstauferlegten Bildungs-Auftrag, über die Herkunft und Herstellung eines so komplexen Produktes zu informieren hat Fairphone in meinen Augen jedenfalls erfüllt.

Wieviel tatsächlich noch zu tun ist, bis sich Elektronik-Produkte wirklich als fair bezeichnen dürfen, zeigt der deutlich kritischere und hervorragend detaillierte Artikel des Blogs faire-computer. Dort bin ich auch auf die Faire Computermaus von Nager-IT gestoßen.

Ich bin gespannt, was unsere Entwickler vom Fairphone halten werden und ob sich „unter der Haube“ noch weitere Besonderheiten feststellen lassen.

Wir bewahren uns hier ein wenig Randgruppe – auch im Unternehmens-Leitbild

Einführung in den Leitbild-Workshop durch Michael Steinfort

…und warum gemeinsam arbeiten und dann feiern zu mehr führt als „nur“ feiern.

Letzte Woche fand einer der erhebendsten und produktivsten Workshops statt, an denen ich seit langem teilnehmen durfte:

Der erste comspace Mitarbeiter-Workshop zur Entwicklung des neuen Unternehmens-Leitbildes

comspace hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. Sowohl, was die Anzahl der Mitarbeiter/innen angeht als auch die Ausrichtung des Unternehmens. Damit auch zukünftig alle an einem Strang und v.a. in die gleiche Richtung ziehen können, hat sich unsere Geschäftsleitung gemeinsam mit den Führungskräften vorgenommen, ein Leitbild zu formulieren, das Mitarbeitern, Kunden und Partnern verdeutlicht, was comspace ist und was comspace besonders macht, welche Ziele sich comspace gesetzt hat und auf welchen Wegen comspace diese Ziele erreichen möchte.

Seit einigen Monaten wird durch das Führungsteam an den Kernpunkten gearbeitet. In dem Workshop sollten nun alle Mitarbeiter die Gelegenheit bekommen, diese Kernpunkte mit Leben, ihren Ansichten und Erfahrungen zu füllen.
Ziel war dabei, eine aktive Mitgestaltung der Firma durch die Mitarbeiter zu ermöglichen, damit Akzeptanz für das kommende Leitbild zu schaffen und einen Kulturwandel zum „Mitmachen statt folgen“ voranzutreiben.

Coaches von Tun&Praxis - die meiste Zeit im Hintergrund
Coaches von Tun und Praxis – die meiste Zeit beobachtend und lenkend im Hintergrund

Das externe Trainerteam stellte sich und die an diesem Tag angewandte Methode vor und erklärte uns, was ein (Unternehmens)-Leitbild überhaupt ist:

Was ist ein Leitbild

Letztendlich hat jeder ein persönliches Leitbild – ob bewusst oder unbewusst – das sich aus Werten, Prinzipien und Normen zusammen setzt. Die zentrale Funktion eines bewusst aufgebauten und gewählten Leitbildes ist es, Orientierung zu schaffen. Besonders in Organisationen und Unternehmen, wo man viele individuelle Menschen „unter einen Hut bringt“, soll das Leitbild interne Fragen beantworten:

  • „Wofür stehen wir als Gemeinschaft?“
  • „Was wollen wir gemeinsam erreichen?“
  • „Welche Werte und Prinzipien sollen unser Handeln leiten?“

Doch auch nach außen kommuniziert ein Leitbild die Antworten als Botschaften. Es hilft dabei, Geschäftspartnern, Kunden und solchen, die es werden wollen, einen Anhaltspunkt zu geben, ob und wie sich mit dem Unternehmen zusammen arbeiten lässt.

Einführung in den Leitbild-Workshop durch Michael Steinfort
Einführung in den Leitbild-Workshop durch Michael Steinfort

Zudem kann ein Leitbild sowohl positiver Ausgangspunkt als auch Bestandteil für Veränderungsprozesse im Unternehmen sein. Je nachdem wie und von wem es entwickelt wurde, in unterschiedlichen Ausprägungen.

In unserem Fall bei comspace ist die idealste Form der Leitbild-Entwicklung gewählt worden:
Das Leitbild entsteht durch Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter gemeinsam und wird begleitet durch ein Coaching-Team. So können bereits in der frühen Phase Einflüsse und Meinungen aller Mitarbeiter aufgenommen werden, statt dass Menschen vor „vollendete Tatsachen“ gestellt werden.

Entwicklung der Leitbild-Inhalte

Nach dieser Einführung ging es direkt ans Eingemachte (und die Führungskräfte verließen den Raum, damit die Mitarbeiter völlig unbefangen über die Fragestellungen diskutieren und an ihnen arbeiten konnten):

Geschäftsführer Michael Steinfort und Head of Development Michael Seidel führten in das „was bisher auf Führungsebene geschah“ ein und stellten die Begriffe vor, um die es im folgenden World-Café-Workshop gehen sollte:

  • Fairness
  • Transparenz
  • Professionalität
  • Verantwortung
  • Erfolg

Hinzu kamen noch die Fragen „Welche Oberbegriffe sollten noch mit ins Leitbild aufgenommen werden?“ und „Worauf sollten wir bei der Umsetzung des Leitbildes achten?“

Auf den World-Café Workshop-Tischen lagen beschreibbare Tischdecken, die wir während der jeweils 20-Minuten Workshop-Runden mit unseren Diskussionsergebnissen beschrifteten. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ging nach einer Runde, an deren Ende die Kernaussage der Diskussion an eine Pinnwand geheftet wurde, nach dem Zufallsprinzip zum nächsten Tisch, sodass jeder einmal an jedem Tisch teilnehmen und seine Ideen und Meinungen zu den Leitbildbegriffen und -Fragen einfließen lassen konnte.

comspace bei der Arbeit
comspace bei der Arbeit

Nach guten 3 Stunden intensiver Arbeit stellten wir unsere Ergebnisse vor:

Fairness

Eine Kernkompetenz für Fairness, die sich in den Workshop-Runden herausstellte war, „sich in die Lage anderer hineinversetzen zu können“. Dementsprechend sollte in das Leitbild einfließen, dass wir einen ehrlichen und emphatischen Umgang miteinander pflegen und sowohl im internen Umgang miteinander, wie selbstverständlich auch im Umgang mit Kunden und Partnern auf Augenhöhe agieren.

Transparenz

Neben einigen Vorschlägen, wie wir unseren internen Wissensfluss in Wiki, Microblogging und Flurfunk noch verbessern können, war vor allem der offene und konstruktive Umgang mit Fehlern und transparente Entscheidungsfindung zu nennen, um schnell Lösungen zu erarbeiten und einen gezielten Informationsfluss zu ermöglichen – sowohl intern als auch extern.

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Professionalität

Die Wikipedia sagt zum Begriff Professionalität: „…Dieser Begriff wird ebenfalls zur Beschreibung der Qualität eines Produktes verwendet, insbesondere die Eignung als zuverlässiges Werkzeug zur Berufsausübung (beispielsweise professionelle Software)“.
Hier gibt es mehrere Schnittmengen mit unseren Begriffsdefinitionen und darüber hinaus zahlreiche Verbindungen zu allen anderen Begriffen. So wurden Stichworte genannt wie professioneller Umgang mit Empathie, der einige Bereiche der Diskussionen zum Begriff Fairness streifte, ebenso wie Dokumentation und effektive Kommunikation, die bereits im Zusammenhang mit Transparenz fielen.
Ein wesentlicher Punkt, der sich unter dem Label Professionalität im Zusammenhang mit comspace herauskristallisierte, waren unsere Wissensautorität und technische Erfahrung, die im Umgang mit unseren Kunden im Verlaufe von Beratung und Konzeptionierung zu extrem guten Fragen führen. Mit diesen können wir unsere Kunden zum einen leiten,  zum anderen ihnen aber auch gegebenenfalls zu einem „Nein“ raten, wenn wir absehen können, dass sich eine Lösung dadurch nachteilig entwickeln würde.

Verantwortung

Einer der am weitesten gefassten Begriffe. Hier wurden recht allumfassende Aussagen wie „Wir handeln (eigen)-verantwortlich“ oder „Wie gehen verantwortungsvoll mit Ressourcen des Unternehmens und unserer Kunden um“ genannt.
Aber es ging auch stark in Details. Zum Beispiel haben sich unsere Auszubildenden dafür stark gemacht, ein eigenes – selbstverantwortetes – Projekt zu starten, bei dem sie von einem Entwickler und einem Projektmanager betreut werden.
In diesem Zusammenhang wurde auch der Wunsch geäußert, ein pro-bono Projekt auf die Beine zu stellen, an dem wir State-of-the-Art-Technologie erproben und Erfahrungen sammeln können, die sich in produktiven Kundenprojekten nicht machen lassen.

Erfolg

Interessanterweise war dieser Begriff ein Testballon, wie ich hinterher erfuhr, der nicht zum vorher festgelegten Begriffs-Spektrum gehörte, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie wir als Mitarbeiter zu unternehmerischen Erfolg stehen und was für uns als Einzelnen und als Gemeinschaft Erfolg eigentlich bedeutet.
Dabei kam vor allem die Erkenntnis heraus, dass comspace-Erfolg ganz stark und direkt auf dem Kundenerfolg basiert und damit auch der individuelle Mitarbeiter-Erfolg eng an das gute Gelingen der Kundenprojekte geknüpft ist.
Intern und individuell haben wir festgestellt, dass wir noch viel häufiger über unsere eigenen Erfolge sprechen können und dieses miteinander teilen von Erfolgen stärker in die Unternehmenskultur einfließen sollte.

erfolg-unternehmens-leitbild

Begriffe, die noch fehlen im Leitbild

Diese Präsentation war zum einen die umfangreichste – war hier die Fragestellung ja auch sehr offen, wie auch die humorvollste – lieferte sie schließlich den Titel für diesen Artikel und damit auch das wichtigste Stichwort auf die Eingangsfrage:

Miteinander!

„Wir sind Leute, die sich ein wenig Randgruppe bewahren“ lautete das Originalzitat aus der Präsentation. Und sagt soviel über comspace als Unternehmen aus:
Bei uns gibt es Quer-Denke und -Köpfe. Individualisten, die exzellent in dem sind, was sie einzeln tun und daraus im Miteinander Leistungen und Lösungen für unsere Kunden entwickeln, die es so am Markt nicht gibt.
Aber auch der Umgang miteinander ist ein ganz besonderer. Um es mit einem weiteren Zitat aus der Präsentation zu sagen: „Wir ziehen Euch ganz schnell vom förmlichen Respekt auf den persönlichen Respekt hoch.“

Praesentation
Praesentation

Neben den bereits unter Verantwortung angesprochenen pro-bono und Open Source Projekten, um auch mal „diesen neuen heißen Scheiss testen zu können“, ging das Thema Miteinander vom Wunsch, weitere gemeinsame Workshops und KnowHow-Austausch zu veranstalten, hin zu dem letzten Thema:

Wie soll das Leitbild umgesetzt werden?

Die Individualität von comspace muss erhalten bleiben – das war hier die Kernaussage, in der strategische Ausrichtungsfragen zur angestrebten Unternehmensgröße ebenso stecken wie der Umgang mit einem zukünftigen Leitbild. Was soviel bedeutet wie: Wir erhalten uns unsere ostwestfälische Bodenständigkeit statt amerikanisch-esoterischer Company-Sekte mit Motivations-Liedchen zu werden.

Zur praktischen Umsetzung wurden die Aussagen dahingehend verdichtet, dass das Leitbild von comspace Raum und Zeit für regelmäßige Selbst-Reflektion bieten sollte, damit es sich in einem dynamischen Prozess weiter entwickelt und die Geschäftsleitung eine faire Umsetzung des Leitbildes gewährleisten kann.

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Damit schloss sich der Kreis wieder beim ersten unserer Werte: Der Fairness.

Abschließende Worte der Geschäftsführung

Nach den Präsentationen der Ergebnisse ergriffen die Führungskräfte Michael Steinfort und Michael Seidel noch einmal das Wort und bedankten sich zunächst für die konstruktiven Ergebnisse der schweißtreibenden Diskussionen (Ja, es musste mehrfach gelüftet werden bei knapp 50 Personen im Raum *g*) und bestätigten abschließend noch einmal, wie sehr sich die Ergebnisse der Mitarbeiter mit den voran gegangenen Gedanken der Führungskräfte deckten.

Zum einen bewahrheitete sich die Befürchtung, Geister zu rufen, die man nicht mehr los wird in keinster Weise.
Zum anderen zeigte man sich sehr überrascht, wie hoch aufgehängt verantwortungsvoller Umgang mit Unternehmensressourcen und wie stark ausgeprägt das unternehmerische Denken der Mitarbeiter ist.

In den nächsten Wochen werden die Ergebnisse des Workshops nun im Detail ausgewertet und in die weitere Entwicklung des Unternehmens-Leitbildes von comspace übertragen, damit sich sowohl introvertierte Mitarbeiter wie auch extrovertierte im weiter zu gehenden Weg wieder finden und damit die Strategie des Unternehmens mit umsetzen, damit wir gemeinsam unsere Ziele erreichen.

Ach ja – eine Sache noch:
Wir stellten in unterschiedlichen Gesprächsrunden fest, dass solche Workshops, in denen man zuerst gemeinsam arbeitet (und eben in Teams zusammenarbeitet, die sich sonst im Arbeitsalltag eines 60-Mitarbeiter/innen-Unternehmens nicht zusammen kommen) und danach zusammen feiert mindestens genauso häufig statt finden sollten wie reine Feier-Events. Wir haben uns durch den aktiven Austausch und das zufällige Wechseln von Gesprächsgruppe zu Gesprächsgruppe sehr viel besser kennen und über die „Seele des Unternehmens“ mehr gelernt, als das bsw. bei einer Weihnachtsfeier der Fall ist.

Unterstützt wird comspace bei der Entwicklung des Unternehmens-Leitbildes durch das großartige Trainerteam Achim Klatt und Marc Jürgen von Tun&Praxis.