Führung in der digitalen Welt

Was bedeutet “Digitale Führung” für das Unternehmen und einen persönlich? Diese Frage stellten wir uns intern im Team und euch im vorherigen Newsletter. Zusammen mit initialen Statements von Experten aus der HR- und Digitalszene, rufen wir zur Diskussion auf. Dabei trafen verschiedenste Blickwinkel, Meinungen und Erfahrungen aufeinander.

In einem Punkt stimmen alle Meinungen überein: digitale Führung bedeutet nicht, dass der Mensch oder das Zwischenmenschliche ganz durch etwas Künstliches oder Maschinelles abgelöst wird. Digitale Führung heißt, dass Führungskräfte und Management sensibilisiert sind für eine Veränderung durch die Digitalisierung und macht auf neue Mechanismen und Anforderungen aufmerksam.

Der Begriff lässt viel Platz für zukünftige Szenarien. Welche Rolle hat das mittlere Management? Werden wir zukünftig durch digitale Tools bzw. künstliche Intelligenz geführt? Was beinhaltet Führung dann genau in diesem Kontext?

Wir bei talee verstehen digitale Führung nicht zwangsweise als virtuelle Führung oder Führung mit digitalen Tools. Für uns stellt sich die Frage, wie sich Führung im digitalen Zeitalter ändern muss.

Automation und damit Maschinen werden immer eigenständiger und wichtiger. D.h. dass die Eigenschaften, die Maschinen nicht übernehmen können somit immer wertvoller werden. Einfühlungsvermögen und ein achtsames Miteinander sind gefragt – und das muss teilweise erst gelernt werden.

Nur Menschen, die empathisch und flexibel auf ihre Mitmenschen eingehen und dabei in ihren Stärken fördern, können das volle Potenzial Ihrer Kollegen erleben. Das fördert die langfristige Motivation und Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen. Digitale Tools erleichtern die Abbildung dieser neuen Strukturen, indem sie beispielsweise zur Kommunikation in kleinen vernetzten Gruppen ermutigen. Auch die Plattform www.talee.de leistet dafür einen großen Beitrag. Mitarbeiter können mit Events zeigen, was in ihnen steckt. Die Kollegen können sich so über ihre Stärken in kleinen Gruppen neu vernetzen und Wissen teilen. Welche Vielfalt dabei entstehen kann, sehen Sie auf dem Arbeitgeberprofil von comspace.

Damit steigt natürlich die Komplexität der Führung jedes einzelnen Mitarbeiters – zumindest auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten Blick bedeutet digitale Führung mehr denn je Teamarbeit, bei der mehrere Faktoren ineinandergreifen. Ein jedes Teammitglied ist auf die Anderen angewiesen und muss daher genau dessen Kompetenzen zu schätzen und nutzen wissen.

Hierarchische Führungskonstellationen nehmen zunehmend ab und werden durch agile Teams ersetzt. Die eigenverantwortliche Führung eines jeden Mitarbeiters wird also zunehmend wichtiger.

Und das hat einen guten Grund: Schon 2013 forderte Tim Kastelle, Forscher, Dozent, Blogger und Berater, im Harvard Business Manager “MACHT JEDEN ZUM CHEF!”. Denn im Prinzip sind flache Hierarchien in jedem Unternehmen möglich. Sie sind mindestens genauso, wenn nicht deutlich erfolgreicher, als solche, die nach klassischen Hierarchien organisiert sind. Wobei Erfolg dabei in Zahlen gemeint sein dürfte. Die kulturelle Veränderung ist dabei noch nicht inbegriffen. Doch auch dabei gilt laut Studien: agile und kooperative Organisations- und Führungsmodelle reduzieren den Stressfaktor der Mitarbeiter durch aktive Mitbestimmung und fördern so eine positive und stabile Unternehmenskultur. Der Wert der Unternehmenskultur hat auch konkreten, positiven Einfluss auf ökonomische Einflussgrößen – es lohnt sich also doppelt: für die Mitarbeiter und somit auch für das Unternehmen.

All das zeigt: digitale Führung ist für Unternehmen sowohl Herausforderung als auch Erfolgsfaktor. Es bedarf dabei vor allem einer Offenheit gegenüber dem Gedanken, wie man sich gemeinschaftlich das zukünftige Zusammenarbeiten und die damit (weniger) verbundene Führung vorstellt. Führung wird also nicht gänzlich wegfallen, aber sie wird sich verändern (müssen).

Tanja Schwedhelm
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