Die wärmeren Monate sind doch was Feines. Ich öffne die Tür, ein Schwall angenehm warmer Luft kommt mir entgegen, die Sonne strahlt und keine Wolke verdeckt den blassblauen Himmel. Ich gehe ein paar Schritte und begutachte den prächtig gewachsenen Salat, die noch grünen Erdbeeren, die lila Blüten des Schnittlauchs. Herrlich!
“Sie hat bestimmt einen wunderbar großen Garten, wo sie Gemüse und Kräuter anbauen kann”, denkt ihr jetzt vielleicht und träumt vor euch hin. Was, wenn ich euch sage, dass es sich überhaupt gar nicht um einen Riesengarten handelt, sondern um unseren kleinen, sonnenbeschienenen comspace-Innenhof mitten in Bielefeld?
Abgesehen von ein paar Sommerfesten, die dort schon gefeiert wurden, lag der mit Steinen und Unkraut bewachsene Außenbereich den Rest des Jahres sonst immer ziemlich brach. Würden wir nicht ab und an mal ein bisschen Wildgewächs entfernen, müssten wir uns schon längst Indiana Jones-mäßig einen Weg bahnen.
Aber seit diesem Frühling erfüllt unser Innenhof nun einen genialen Zweck, denn unsere eigenen Gewächse, Lukas und Jan, hatten eine Idee: “Lasst uns doch einfach mal was Leckeres anbauen!” Draußen standen eh schon seit Längerem einige Körbe nutzlos rum – das perfekte Starterset für ein paar feine Hochbeete.
Es hat nicht lange gedauert, da kamen die Zwei auch vollgepackt mit Gartensachen, die den Innenhof schöner machen, vom Baumarkt zurück und verzogen sich direkt hochmotiviert nach draußen.
Wenige Wochen später vernahm ich auch schon die ersten Radieschen-Loblieder. “Maike, die musst du probieren!” kam ein begeisterter Jan zu mir und präsentierte mir die kleinen, weinroten Kugeln auf einem Teller. Was soll ich sagen, die Loblieder waren gerechtfertigt (wenn man auf Radieschen steht).
Jeden Tag zum Feierabend hin, sehe ich einen der beiden “Urban Gardening”-Experten in den Innenhof tapern (manchmal auch unsere Anke, die wohl zum “Urban Gardening”-Trainee erkoren wurde), um die Pflanzen mit viel Liebe weiter großzuziehen. Wahrscheinlich haben sie dem Schnittlauch und dem Salat auch Lieder vorgesungen oder Gedichte vorgelesen. Ehrlich, das muss der Grund sein, weshalb wir jetzt solch’ prächtig gewachsene Pflanzen da draußen haben!
Salat für alle!
Vor Kurzem beschlossen wir dann, die erste große Ernte einzubringen. Wir lieben es, unsere Kolleg*innen ab und an mit frischen und gesunden Schmankerln zu beglücken und was bietet sich da besser an, als Produkte aus dem eigenen Garten, ähm Innenhof. Nicht nur schmeckt Selbstangebautes ja bekanntlich tausendmal besser als Selbstgekauftes, wir sparen außerdem Verpackungsmaterial ein!
Dem Schnittlauch und dem Kopfsalat (der seinem Namen wirklich alle Ehre macht; mein Kopf ist definitiv kleiner, als das, was da draußen wächst) ging es an den Kragen und auch die Radieschen hatten ihren ersten, großen Auftritt. Mais und rote Beete sind bisher noch nicht in unserem Repertoire, also gesellten sich noch ein paar Fremdbezüge zum comspace-Gemüse und et voilá hatte jede/r einen 1A-Salatteller vor sich stehen.
Die grünen Daumen bewähren sich
Zurzeit warten wir sehnsüchtig auf die ersten, saftigen Tomaten und süßen Erdbeeren. Lange kann es nicht mehr dauern, denn die grünen Daumen von Lukas und Jan bewähren sich: der geerntete Salatkopf sprießte eine Woche später schon wieder im saftigen Grün aus der Erde.
Und wir von comspace wären ja nicht comspace, wenn wir da nicht sofort dran anknüpfen: der neue Gemüsegarten-Channel auf Slack erfreut sich bereits reger Aufmerksamkeit, hier und da stecken comspacler*innen immer wieder die Köpfe zusammen, um sich über die Eigenarten von Zucchinis auszutauschen und man munkelt bereits, dass ein Hochbeet-talee-Event in den Startlöchern steht. Ich kann’s jedenfalls kaum abwarten Tipps von Kolleg*innen abzustauben, damit meine Strauchtomate auf der heimischen Dachterrasse vielleicht doch noch überlebt.
Seid ihr selbst auch dem Urban Gardening verfallen? Dann teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit uns!
- Urban Gardening: das junge Gemüse von comspace - 4. Juli 2019