Golfplatz des kleinen Mannes: Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter

(c) Veit Mette - comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse
(c) Veit Mette – comspace Bürogebäude Elsa-Brändström-Strasse

Ja, ich kann arbeiten wie und wo ich will. Nicht nur, weil mir comspace einerseits und meine Freiberuflerschaft andererseits das erlauben, sondern vielmehr, weil mir die Technik und mein Kopf das möglich machen. Deswegen freue ich mich, mit diesem Artikel bei Bastian Wilkats Blogparade auf The New Worker teil zu nehmen.

Doch was bedeutet das überhaupt: Wissensarbeiter?

Als Wissensarbeiter erledige ich in wechselnder Reihenfolge:

  1. Wissen als Arbeitsmaterial nutzen
  2. Wissen (ver)-arbeiten
  3. Mit Wissen Wert erzeugen

Das war es auch schon im Wesentlichen. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Sie bei der Erklärung von Wissensarbeit enttäuschen muss. 😉

Interessanter wird es in der Tat, wenn wir uns die Arbeitsumgebung ansehen, in der wir aus Wissen Werte erzeugen.

Technische Voraussetzungen

Mobilität ist sicher die größte Veränderung, die in den letzten Jahren Einzug in die Geistesarbeit gehalten hat. Noch vor wenigen Jahren waren klassische Sachbearbeiter_innen genauso an ihre Schreibtische als Arbeitsplatz gebunden, wie Handwerker an Werkstatt oder Baustelle und Industriearbeiter an Werkshalle oder Montage-Objekt.

Wenn wir wollen stecken wir unseren Schreibtisch heute ganz einfach als Smartphone in die Hosentasche.

Räumliche Arbeitsumgebung

Wissensarbeit ist in den meisten Fällen Kopfarbeit und erfordert entweder Konzentration auf die Aufgabe oder Interaktion mit anderen Wissensträgern in Meetings jedweder Form. Von diesen zwei Hauptanforderungen hängt die Wahl des Arbeitsraumes ab.

Liegt mein Schwerpunkt des Arbeitstages auf Interaktion mit Kunden oder Kolleg_innen, dann ziehe ich es vor, mit den Personen räumlich unter einem Dach zu sein. Durch die höheren Interaktions-Möglichkeiten sinkt aber meine Konzentration und damit auch Produktivität deutlich.

Sind Aufgaben still und alleine zu erledigen, die als Resultat der Interaktionen entstanden sind, funktioniert es für mich besser, hinter verschlossenen Türen – bsw. im Home-Office zu arbeiten.

Ein Sonderfall sind Aufgaben, die Kreativität fordern. Hier bieten sich für mich Umgebungen an, die inspirieren, wie z.B. lebendige Cafés, Bibliotheken, Parks oder Flughafen Lounges.

Verfügbarkeit der Arbeitsmaterialien

Eigentlich mag ich sonnige Tage deutlich lieber als wolkige, aber die Cloud hat uns etwas ermöglicht, das früher ein Grund für graue Haare beim digitalen Arbeiten war:

Alle Arbeitsmaterialien immer dabei zu haben – zugegeben, das ist noch nichts bahnbrechendes, aber diese auf allen Geräten immer auf dem neuesten Stand zu halten. Dadurch kann ich auf dem Notebook ein Arbeitspaket bearbeiten, ein Konzept schreiben oder eine Recherchesammlung erstellen. In der Warteschlange an der Supermarktskasse auf dem Smartphone Mails checken, einen wichtigen Punkt klären, auf den ich bis dahin gewartet habe und das Ergebnis in eines der vorher genannten Dokumente übertragen. Und abends auf dem Tablet kann ich noch aktuelle Projektstati kontrollieren, ggf. verändern, Dokumente Korrektur lesen und eine Präsentation vorbereiten.

Verteilung von Arbeit

Haben Sie schon einmal mit 5, 6 oder mehr Personen gleichzeitig in einem Dokument gearbeitet? Was für „viele Köche“ wie Todesurteil für den Brei klingen mag, hat bsw. hier bei comspace schon häufig zu einer bisher nicht da gewesenen Ergebnis-Qualität in immer kürzeren Zeitabständen geführt. Unterschiedlichstes Wissen, Erfahrungen und Rückmeldungen fließen fast gleichzeitig in ein Produkt ein, statt durch sequenzielle und zeitraubende Abstimmungsschleifen Stück für Stück eingearbeitet zu werden.

Das bedeutet auch, dass Menschen zusammen arbeiten können, ohne dabei im gleichen Raum sein zu müssen. Und: Dabei zeitgleich ein handfestes Ergebnis erzielen. Denn eine Telefonkonferenz, die nicht gleichzeitig oder im Nachgang verschriftlicht wird, erzeugt zwar auch Wissen. In den meisten Fällen aber sehr flüchtiges. Wer schreibt der bleibt gilt demnach natürlich auch für Wissensarbeiter. Ob sie Konzepte, Projektpläne, Lastenhefte oder Programme schreiben.

Fazit

Soweit also mein Plädoyer für möglichst große Freiheit in der Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter.

Ich glaube momentan kann man die Menschheit noch getrost in zwei Gruppen unterteilen:
Die, die sehr glücklich über diese Art der Arbeit sind. Und die, die nichts davon halten, die klare räumliche und zeitliche Trennungen zwischen Arbeit und Freizeit möchten und maßlos überfordert vom ständigen Ansturm von Informationen, Anforderungen und Aufgaben sind.

Zugegeben: Mir fällt es manchmal durchaus schwer abzuschalten und Arbeit auszublenden. Insbesondere, weil Arbeit, Hobby und Leidenschaft bei mir auch noch sehr stark verschmelzen.

Trotzdem habe ich in der modernen Wissensarbeit meine Traumberufung gefunden und sie beschert mir:

  • Mehr Zeit
  • Mehr Zufriedenheit
  • Mehr Freiheit

Unabhängig davon, wo ich gerade bin.

Meiner Einschätzung nach werden wir noch lange mit den beiden oben erwähnten Arbeitsgruppen leben können. Sie werden sich immer weiter annähern und voneinander lernen, bis sich die Frage nach der Arbeitsumgebung nicht mehr stellt.

So lange ist die Arbeitsumgebung für Wissensarbeiter eben der Golfplatz des kleinen Mannes 😉

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Artikelbild: (c) Veit Mette – comspace Gebäude Elsa-Brändström-Strasse

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