Elepfandten: Wie Entwickler Nils sein gemeinnütziges Herzensprojekt in die digitale Realität bringt

Als Frontend-Entwickler kümmert sich unser Kollege Nils normalerweise um die Konzeption und Entwicklung von nutzerfreundlichen User Interfaces für Kundenprojekte. Weil er aber ein umtriebiger Geist ist, reicht ihm das allein nicht aus. Was er noch gut kann: Über den Tellerrand schauen, neue Ideen entwickeln und andere mitnehmen, um diese umzusetzen. Schon seit seinem Studium trägt Nils die Idee mit sich herum, eine App zu entwickeln, die es auf einfache und asynchrone Weise ermöglicht, Pfandflaschen zu spenden bzw. zu empfangen.

Nils Bentlage

Dieses Vorhaben soll in den nächsten Monaten in die Tat umgesetzt werden. Wie die Realisierung vonstattengehen soll, was Nils dafür braucht und was sein Arbeitgeber comspace damit zu tun hat, erzählt er in diesem Interview.

Nils, wie bist du überhaupt auf diese Projektidee gekommen?

Wie so viele Studenten auf ihre tollen Business-Ideen kommen: Ich war selbst mit dem Problem konfrontiert. In meiner Zeit zwischen Abitur und Studium hatte ich nicht viel. Aber ich hatte einen Freund, der es aus welchen Gründen auch immer niemals geschafft hat, sein Pfand wegzubringen. Also war es für mich naheliegend zu sagen: “Ich nehm’ mir noch ne Tüte Flaschen mit, dann reicht das schon für ein Abendessen” – und schon war die Idee sozusagen “eingetütet”. Mittlerweile gehöre ich selbst zu den Leuten, bei denen sich die Flaschen stapeln, also bot es sich an, die Idee wieder aufzugreifen.

Wie soll die App konkret funktionieren?

Ganz einfach gesagt, soll die App Pfandsammler möglichst schnell und unkompliziert mit Menschen zusammenbringen, die nicht auf den Flaschenpfand angewiesen sind. Dabei sollen die Geber ihr Pfandgut für jedermann erreichbar abstellen und mit einem digitalen Anker versehen können. Pfandsammelnde sollen die Plätze, an denen jemand Pfandflaschen abgestellt hat, über die App finden und das Pfandgut in Münzen verwandeln können. Die konkrete Ausgestaltung der App-Funktionalitäten ist noch in Arbeit. Es werden auf jeden Fall Mechanismen implementiert, die Missbrauch verhindern und ein optimaler Schutz der persönlichen Daten liegt uns ebenfalls am Herzen.

Welche Technologien wirst du bei der App-Erstellung einsetzen?

Die App wird auf Open Source-Technologien basieren, schon allein weil das gesamte Projekt quasi ein No-Budget-Prinzip verfolgen soll. Neben den Kosten sind für mich aber auch technologische Aspekte entscheidend, denn die Entwickler sollen Spaß an dem Projekt haben und gern auch etwas Neues dabei lernen.

Mir schwebt ein Stack vor, der aus Ionic und React im Frontend und einer MongoDB im Backend besteht, aber ich kann dazu noch nichts Gesichertes sagen. Da bin ich auf die Expertise der Community angewiesen.

Du wirst das Projekt als “Side-Projekt” umsetzen, d.h. du darfst einen Teil deiner Arbeitszeit dafür nutzen. Wie funktioniert das und was sagt dein Arbeitgeber dazu? 

Mit comspace habe ich glücklicherweise einen Arbeitgeber gefunden, dem es über die Geschäftstätigkeit als Digitalagentur hinaus wichtig ist, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen und der immer offen für neue (digitale) Ideen ist, auch wenn diese nicht das Kerngeschäft der Agentur betreffen. Mit dem Wahl-O-Maten Wahltraut bspw. haben wir im vergangenen Jahr bereits ein gemeinnütziges Projekt pro bono bei der technischen Umsetzung unterstützt. 

Als ich mein Vorhaben auf unserem letzten internen Open Space vorgestellt habe, waren unser Geschäftsführer Andreas sowie teilnehmende Kolleg*innen gleich bereit, das Projekt mit Ideen, Zeit und Finanzen (bspw. für das Hosting der App) zu unterstützen. 

Sofern es meine Kundenprojekte zulassen, kann ich während meiner Arbeitszeit an der Elepfandten-Umsetzung arbeiten. Dass Kundenprojekte immer Vorrang haben, steht dabei außer Frage. 

Warum der Name “Elepfandten” – was bedeutet er für dich?

Elephandten-Logo

Der Name passt in meinen Augen gut zum Projekt, denn Elefanten sind Tiere, die sich durch große Fürsorge innerhalb ihrer Herde auszeichnen. Bei meinem Projekt handelt es sich um ein gemeinnütziges Care-Projekt, bei dem Menschen, denen es gut geht, andere Menschen, die darauf angewiesen sind, beim Pfandsammeln und damit finanziell unterstützen.

“Sharing is caring” ist für mich das Motto, das dahintersteckt und das mir sehr am Herzen liegt. Und wenn ich nur einen einzigen Menschen vor dem Griff in die Mülltonne bewahren kann, hat sich meine Zeit bereits gelohnt.

Du bist Frontend-Entwickler. Welche Kompetenzen braucht das Projekt noch, um erfolgreich zu werden und wie willst du diese finden?

Das stimmt, ich bin Frontendler und kann das Projekt sicher nicht ganz alleine stemmen. Abgesehen davon arbeite ich viel lieber im Team, weil ich davon überzeugt bin, dass Schwarmintelligenz ein unersetzbares Gut ist. Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Mitstreiter, die Lust haben, das Projekt mitzugestalten und zu realisieren – ob dies neugierige Entwickler, IT- oder Marketing-Experten sind. Im Moment mangelt es mir persönlich an Backend-Kompetenz.

Du willst mehr über das Projekt erfahren?

Eine Möglichkeit, das Projekt näher kennenzulernen und Input zu geben, ist Nils‘ Workshop auf der Bielefeld I/O am 27. Oktober. Meldet euch noch dafür an: www.bielefeld.io

Oder ihr kontaktiert Nils direkt unter nils.bentlage@comspace.de.

Anke Lorge

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