Mitarbeitergespräch, Performance Review, Elternsprechtag: Feedback erreicht uns in Organisationen in unterschiedlichster Form. Feedback ist für uns persönlich und das Arbeiten im Team unheimlich wichtig. Bei einigen Jobs ist Feedback zum Beispiel fester und wichtiger Bestandteil eines notwendigen Fehlermanagements, z.B. durch Meldesysteme wie das “Aviation Safety Reporting System” in der Luftfahrt oder im Debriefing nach Militäreinsätzen. In anderen Branchen ist Feedback eher Ausdruck eines Dienstleitungsverhältnisses, z.B. bei Zufriedenheitsabfragen in der Gastronomie oder im Supermarkt. Hinzu kommt personenbezogenes Feedback, sozusagen on-the-job, z.B. im Rahmen von Mitarbeitergesprächen oder anderen Feedbackformaten. Eine ganze Bandbreite eben, die man unter der Überschrift “Feedback” betrachten kann.
Ein so vielfältiges Thema verdient eine Blogparade. Die Idee dafür ist bei einem Twitter-Austausch über toolbasiertes Instant-Feedback entstanden. In kurzer Zeit waren einige Meinungen und Perspektiven auf das Thema zusammen gekommen, denen (und gerne vielen weiteren) wir hiermit eine Plattform bieten möchten. Im letzten Jahr habe ich mich bereits an anderer Stelle dem Thema Feedback gewidmet und mich auch für eine Presseanfrage (ich verrate noch nicht, welche ;)) wieder damit beschäftigt. Der Ausgangstweet von Inga Höltmann und die damit einhergehende Diskussion rannten daher bei mir sozusagen offene Türen ein. Deswegen möchten wir spontan eine Blogparade zum Thema Feedback ins Leben rufen. Die Idee ist, einen ganz allgemeinen Blick auf Feedback zu bekommen (also nicht nur toolgestütztes Feedback im Wissensarbeitskontext) und uns gemeinsam die Fragen zu stellen, was gutes Feedback überhaupt ist, wann und in welcher Form es sinnvoll ist und wann vielleicht nicht.
Darum geht es
Was zeichnet “gutes” Feedback aus?
Wie viel oder wie oft braucht man Feedback?
Wie ist ein guter Feedbackprozess gestaltet?
Wie können Feedback-Tools unterstützen? Wo sind ihre Grenzen?
Was ist überhaupt eine “gute Feedbackkultur”?
Welche Zielsetzung wird verfolgt? Möchte sich jemand bewusst verändern/verbessern oder möchte das Unternehmen, dass sich jemand verändert?
Wie kann z.B. Feedback in der Lehre (Schule, Hochschule) aussehen?
Wie setzt ihr Feedback um? Wie geht es euch damit?
…
So könnt Ihr Euch beteiligen
Wir würden uns über Beiträge zu den aufgeführten Fragen und auch solchen, die wir nicht gestellt haben, freuen.
Die Blogparade läuft bis zum 28.02.2018.
Verwendet bitte den Hashtag #Feedbackparade zur Kennzeichnung eures Beitrags in den sozialen Netzwerken.
Eine kurze einleitende Erklärung für Eure Leser zu dieser Blogparade ist empfehlenswert.
Verlinkt euren Beitrag hier in den Kommentaren.
Wenn ihr keinen eigenen (Unternehmens-)Blog betreibt, könnt Ihr Euren Beitrag gerne hier komplett in die Kommentare posten.
Alle bis zum 28.02.2018 eingereichten Beiträge werden wir in einem PDF sammeln und hier zum kostenlosen Download anbieten. Wir hoffen damit einen guten Überblick aus verschiedenen Perspektiven zum Thema “Feedback” zusammen zu stellen.
Wir freuen uns auf den Austausch und Eure Beiträge!
Ein Flugzeug voller Grafikkarten: Dank der Blockchain-Technologie entstehen derzeit weltweit spannende Projekte, die teilweise irrwitzige Züge aufweisen. Ob Informationsaustausch, Identitätsmanagement, Verfolgung von Gütern oder Lösungen im Bereich Publishing – es gibt momentan keine Sparte, die nicht betroffen ist. Manche Berufsfelder werden durch die Technologie ersetzt, werden revolutioniert oder entstehen neu. Der bekannteste Einsatzbereich ist jedoch vermutlich der Bereich der digitalen Währungen und das dazugehörige Ökosystem aus Exchange-Plattformen und Börsen. Dieser Artikel erläutert was hinter den neuen Währungen steckt, welche Auswirkungen sie auf Märkte haben und welche Hürden sie bereits genommen haben oder noch nehmen müssen.
Bitcoin erreicht den Mainstream
Neben dem momentanen Hype um die Kryptowährung Bitcoin, dessen Kurs seit Jahresbeginn von knapp 1000€ auf über 3200€ stieg und damit eine breite mediale Aufmerksamkeit erreichte, existieren über 850 weitere digitale Währungen. Dies führte zu einer rasanten Entwicklung des Ökosystems und Service-Plattformen wie Broker, Börsen oder Exchanges kamen hinzu. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin, also der gesamte Wert aller Coins, beträgt um die 54 Mrd. €. Zum Vergleich: BMW hat rund 51 Mrd. € (Platz 23 weltweit) Marktkapitalisierung und Unilever 170 Mrd. € (Platz 1 weltweit). Kryptowährungen werden im Umfeld von Blockchain-Technologien, außer als Währung, auch als eine Art Kraftstoff genutzt. Um Informationen von A nach B zu senden, müssen die Nutzer eine Art Bearbeitungsgebühr zahlen. Die “Miner” erhalten die Aufwandsentschädigung für die Bereitstellung der Rechenkapazitäten durch ihre Hardware-Systeme. Das bekannteste Beispiel ist Ethereum, zum einen die zweitstärkste Währung in der Kryptowährungswelt – zum anderen Basis vieler Blockchain-Projekte. Die Datenverarbeitungsprozesse übernehmen in den meisten Blockchain-Technologien derzeit die “Miner”, hier spricht man vom “proof-of-work”. Mehrere Einzelpersonen oder Unternehmen betreiben eine Art dezentralisiertes Rechenzentrum. Sie stellen Rechenleistung in unterschiedlichem Ausmaß zur Verfügung um Transaktionen zu verarbeiten, zu verschlüsseln und mit anderen Teilnehmern zu synchronisieren – das sogenannte Mining. Das besondere hierbei ist der Wettbewerb unter den Minern, denn nur wer am schnellsten die Rechenoperationen löst, erhält auch Aufwandsentschädigung. Daher ist das Nadelöhr beim Mining-Prozess die Rechenkapazität, welche zur Berechnung der Datenverarbeitung und Verschlüsselung benötigt wird. Aufgrund der großen potentiellen Gewinne haben sich riesige Rechenzentren in China oder Island gebildet, wo die Stromkosten sehr gering sind, um mit enormer Rechenleistung Mining zu betreiben.
Um einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften, begeben sich die Miner in eine Spirale des technischen Wettrüstens. Je besser die Technik, desto mehr Einkommen pro genutzte Kilowattstunde – so die Rechnung der Miner. Durch das Aufrüsten wird aber gleichzeitig der Gewinn der anderen Miner beschnitten (nur der “erste Platz” gewinnt), was diese dazu zwingt, selbst aufzurüsten. Das führte zu einem Run auf Hardware, der immer noch anhält. Grafikkarten führender Hersteller sind monatelang ausverkauft, da die großen Mining-Unternehmen, sog. “Farmen”, den Großteil der am Weltmarkt verfügbaren Karten direkt vom Hersteller beziehen. Die Restbestände werden von den kleinen Minern hoch gehandelt. Durch diese Entwicklung entstanden neue Geschäftsmodelle. Branchengrößen wie Genesis-Mining bieten Mining-as-a-Service an. Kunden mieten sich quasi Miningkapazitäten in dem Rechenzentrum von Genesis. So kann im Grunde kann jeder Mining betreiben, der sich entsprechend in die Materie einarbeitet. Natürlich heizte diese geringere Eintrittsbarriere den Wettlauf auf die Hardware weiter an. Wenn dann noch Kurssprünge der Krypto-Währungen dazu kommen, treibt diese Nische Blüten. Um die Lieferung von Grafikkarten zu verkürzen – immerhin entgingen ihnen täglich Millionen durch “veraltete” Hardware – mieteten sich kürzlich Ethereum-Miner einen Airbus 747. Die neuen Branchengrößen haben immensen Einfluss auf den Hardware-Markt: Durch die steigende Nachfrage an AMD und NVIDIA-Grafikkarten nahmen Onlinehändler die begehrten Modelle aus dem Programm um die Frustration bei Kunden, darunter viele Gamer, einzudämmen.
Gekommen um zu bleiben – Kryptowährungen
Kritische Stimmen kommen aus den Kreisen der Finanzunternehmen, die den ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel als Trend stempeln und vielleicht auch ein bisschen Besitzstandswahrung betrieben wollen. Sicherlich sind Kursschwankungen höchst volatil und die Nachfrage gegenüber klassischen Finanzprodukten emotional getrieben. Dass jedoch ein digitales, nicht-haptisches Produkt gerade die Adaption in die Realwirtschaft vollzieht, scheint wiederum den Experten als Beleg nicht zu reichen. Bitcoin Automaten, an denen man Bitcoins kaufen oder sich Bitcoins in lokaler Währung auszahlen lassen kann, gibt es bereits in den Niederlanden und Österreich, Anzahl steigend. Erste Ethereum-Automaten wurden nun in Kanada aufgestellt und markieren damit einen wichtigen Meilenstein für das Projekt und sind auch ein klares Signal für die Marktakzeptanz. Die breite Masse wird Bitcoin und Ethereum in der Wirtschaft vor allem durch eine private Akzeptanz erreichen, die Integration in den Alltag durch Automaten ist ein wichtiger Schritt. Unternehmen wie TenX und OmiseGo verzichten gänzlich auf den Umtausch in Bargeld. Sie ermöglichen mit ihren Kreditkarten die bequeme Zahlung in lokaler Währung, zum Beispiel beim Tanken, und buchen den umgerechneten Betrag vom Kryptowährungs-Guthaben ab.
Deutsche Hürden auf dem Weg zur Marktakzeptanz
Fehlende Regelungen ermöglichen einerseits vielfältige Lösungsansätze und Projekte über das gesamte Spektrum der verschiedenen Blockchain-Ansätze. Andererseits sind fehlende Vorgaben zu Compliance, Know Your Customer (KYC) oder Verhinderung von Geldwäsche (AML) eine Hürde auf dem Weg zur staatlichen Akzeptanz. Ohne diese leidet auch die breite Benutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit – derzeit ist in Deutschland und den europäischen Marktplätzen der Aufwand zur Freischaltung eines Nutzerkontos mit dem Beleg der Identität relativ hoch. Durch die Bitcoin- und Ethereum-Automaten können Nutzer schnell und unkompliziert kleine Beträge erwerben und erfüllen alle nötigen AML- und KYC-Anforderungen aufgrund der Ein- und Auszahlungslimits. Wo einige Länder, wie Österreich und Niederlande, schon Antworten zum Umgang gefunden haben, wird in der EU noch darüber diskutiert, ob man sich diesem Thema überhaupt widmen sollte. Dass Deutschland hier ebenfalls noch keine klare Position bezogen hat, zeigt der Versuch der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), ein dezentrales Netzwerk und deren weltweite Nutzer zentral zu regulieren. Hätte die Luftpost damals die Regularien für den Email-Verkehr aufstellen sollen? Sicherlich nicht, denn wer könnte schon unbefangen sein eigenes Geschäftsmodell obsolet machen? Das disruptive Ausmaß der Blockchain-Technologie speziell im Kontext von Plattform-Infrastrukturen behandelt dieser Artikel.
Noch 15 Tage bis zur dmexco 2017; am 13. September geht’s los. “Lightning the Age of Transformation” ist nicht der Titel eines Science-Fiction-Romans, sondern das Motto der diesjährigen Ausgabe der Leitmesse der Digitalbranche. Vor allem Technologien, die noch in den Startlöchern oder Kinderschuhen stecken wie AI, Machine Learning, Blockchain und Virtual Assistants, sind in den Vorträgen und Panels der Konferenz und insbesondere im Startup-Village stark vertreten. Wir haben uns durch das Programm gewühlt und die Termine herausgesucht, die Inspiration, Information und Know-how versprechen. „dmexco 2017: Wegweiser durch den Dschungel“ weiterlesen
Bei comspace kann jede_r so sein, wie er oder sie ist. Neben all der Unterschiedlichkeit unserer Kolleg_innen habe ich mich gefragt, was uns trotzdem alle bei der Arbeit verbindet. Deswegen bin ich letzte Woche einfach mal durch alle Büros gelaufen und habe möglichst viele von denen gefragt, die es am besten wissen müssen – meine Kolleg_innen.
Bumblebee & Butterfly – das e-Commerce Barcamp in OWL
Der etwas sperrige Name trügt eigentlich, denn das Barcamp deckte neben e-Commerce auch Themen aus den Bereichen des Online-Marketing, der digitalen Wertschöpfung und artverwandte Online-Themen, wie z.B. Recht, ab.
Das Publikum war dementsprechend bunt gemischt: neben Agenturen und Beratungen, waren auch Shop-Betreiber, Hersteller, Großhändler und Vertreter der Stadt Bielefeld anwesend.
Ungewöhnlich
Das Barcamp fand in der Schüco Arena im Herzen von Bielefeld statt, eine außergewöhnliche, aber wirklich gute Location.
Auch etwas ungewöhnlich für ein solches Veranstaltungsformat war die vorherige Bekanntgabe von Session-Themen. Leider fiel der erste Teil des Barcamps daher sehr “moderiert” aus und die Sessions wurden mit PowerPoint-Vorträgen eingeleitet. Meiner Ansicht nach waren viele der Teilnehmer schon in guter Stimmung und bereit sich aktiv auszutauschen, da wirkte der ein oder andere Vortrag als Einstieg ins Thema eher bremsend als motivierend.
Interessanterweise entschuldigten sich dann im Verlauf der Veranstaltung wiederum die Gäste, welche eine Session anboten, keine Folien vorbereitet zu haben. Nach einem Meet & Greet ging es direkt in die Sessionplanung des Vormittags.
Sessions – 1. Teil
Vormittags standen 3 Slots für verschiedene, parallele Sessions zur Verfügung.
Slot 1 – Programmatic Advertising, Microservices und Amazon SEO
Bei der Session Amazon SEO wurden zwei Themen zusammengefasst.
1) Lohnt sich in Zeiten von starken Plattformen noch ein eigener Online-Shop?
und
2) Welche Faktoren beeinflussen Amazon SEO? Eike-Jan Diestelkamp von HDNET erläuterte sehr unterhaltsam aus welchen Bausteinen sich eine gutes Ranking in der Amazon-Produktsuche zusammensetzt. Rund 150 Kriterien können bei einem Produkt ausschlaggebend sein.
Nur um ein paar Rankingfaktoren für Amazon zu nennen:
Rezensionen und deren Qualität
Lieferbarkeit und Produktverfügbarkeit
ein aussagekräftiger Produkttitel, der jedoch nicht überladen sein darf
Qualität und Aussagekraft der verwendeten Bilder
Händlerperformance, die u.a. durch das Nutzererlebnis der Kunden beeinflußt wird
Slot 2 – Shop Hosting, Shopsystem Auswahl und Nutzerzentrierte Markenerlebnisse
In der Session nutzerzentrierte Markenerlebnisse ging es um die User Experience in Shops. Es wurden die theoretischen, zugrunde liegenden Prozesse des User Experience Design vorgestellt. Erstaunlich empfand ich, das Customer Journeys und Personas auch ohne verfügbaren Daten abgebildet werden (können). Die Diskussion um die Machbarkeit dieses Vorgehens hat dann auch diesen Sessionslot geprägt.
Slot 3 – Conversion Optimierung, Betrug im Internet und Content Marketing
Dr. Arne-Christian Sigge von content.de führte praxisnah und unterhaltsam durch das Themenfeld Content Marketing. Er verdeutlichte, wie man Mehrwerte für Kunden durch Ratgeber und gute Inhalte schafft, dass hartes SEO dem Content Marketing eher schadet und wie Retargeting sinnvoll eingesetzt werden kann.
Was habe ich mitgenommen: Inhalte, die meine Kunden interessieren liefert das Ticketsystem – genial einfach.
Nach einer Mittagspause mit der obligatorischen Stadion(curry)wurst ging es in die Planung der Sessions für die 2. Runde.
Sessions – 2. Teil
Slot 4 – Rechtliche Hürden im e-Commerce, lokale Online Marktplätze und B2B-Commerce
Diese Session beschäftigte sich mit dem Besonderheiten des B2B-Geschäfts. Denn viele Anforderungen aus dem B2C sind nicht 1:1 übertragbar, besonders abweichende Prozesse, höhere Kosten und erschwerter Transport von Emotionen kennzeichnen das business-to-business-Geschäft.
Deutlich wurde, dass Schnittstellen, z.B. zwischen Shop und CMS, und die Verfügbarkeit von Daten entscheidend für zufriedene Kunden und ein funktionierendes Gesamt-Ökosystem sind. Realisiert werden kann dies durch umfassende Konnektivität der eingesetzten Software und Systeme und deren Skalierbarkeit.
Fazit der Session: Produkte werden austauschbar – Service bleibt. Die Wahl der Technologie wie PIM, DAM und Shop-System entscheidet maßgeblich über die Auslieferung der Services.
Slot 5 – Linkbuilding, Die offene Rechnung ist tot – es lebe die offene Rechnung und Next Generation e-Commerce
Was bringt die Zukunft des digitalen Handels? Hier wurde eifrig über Trends diskutiert, ob Voice-Commerce oder Influencer Marketing. Es geht darum den Kunden von morgen jetzt schon zu hacken.
Slot 6 – Customer Feedback, Omnichannel und CMS Battle
“Wir wollen uns mal so richtig schön gegenseitig zerreißen” – so die Aufforderung an alle anwesenden Agenturen und Dienstleister, sich am Content Management Battle zu beteiligen.
Ganz so wild wurde es jedoch nicht. Hier sind einige Kriterien aufgelistet, die der Kunde bei der Wahl des für ihn passenden CMS berücksichtigen sollte:
Fazit: “Nicht mit Pfeil& Bogen auf einen Airbus A380 schießen”.
Slot 7 – Online Marketing Klinik und automatisierte Internationalisierung
Mit dem Claim “Wie mache ich 1 Million € Umsatz in einem Jahr” wurde ein interessantes Entwickler-Projekt vorgestellt. Um eine hohe Reichweite in über 125 Ländern aufzubauen, wurden KFZ-Gebrauchtteile automatisiert in bis zu 10 Sprachen übersetzt und auf Plattformen wie eBay gelistet. Die Artikellistung erfolgte in wenigen Sekunden direkt durch den Mitarbeiter per Smartphone und maßgeschneiderter App. Magento wurde hierbei als Warenwirtschaftssystem zweckentfremdet und verknüpft die Informationen aus den Teileverwendungslisten der Automobil-Hersteller. Ich finde neben der hohen Reichweite bemerkenswert, dass es sich um ein Projekt eines einzigen Entwicklers handelt.
Aus Marketing-Sicht wurde dabei vieles richtig gemacht: das System skalierte schnell, über alle Kanäle und Märkte wie eBay und Co. wurde eine Marke mit Wiedererkennungswert aufgebaut – nach und nach werden jetzt unattraktive Märkte aus dem Portfolio bereinigt. Kunden kommen mittlerweile aber direkt auf den Online-Shop und dabei entfallen natürlich die Provisionskosten der Marktplätze.
Danach klang der Abend mit pulled-pork-Burgern, netten Gesprächen und einem Bier vor einer beleuchteten Stadionkulisse aus.
Fazit
Es waren meiner Meinung nach durchaus parallelen zur Online-Marketing-Konferenz Bielefeld vorhanden – denn der Konferenzcharakter konnte aufgrund der Bestuhlung und der relativ großen Personenzahl je Session auf einer offenen, großen Fläche nicht gänzlich abgelegt werden. Das Ambiente und das Catering waren aber super.
Wären kleinere Räume – wie z.B. die Logen des Stadions – mit ins Konzept einbezogen worden – wäre die Atmosphäre durchaus persönlicher und der Austausch noch intensiver geworden.
Aber grundsätzlich waren spannende Vorträge dabei, die auch eine breite Masse ansprechen konnten.
Ich bin nächstes Jahr sicher wieder dabei und Sie?
intrinsify.me bezeichnet sich selbst als „Think Tank und das führende Netzwerk für die neue Arbeitswelt und moderne Unternehmensführung“.
Die regelmäßig veranstalteten „wevents“ des Netzwerks widmen sich aktuellen Fragestellungen rund um die Neue Wirtschaft. Das 28. wevent am 26./27.11.2016 stand unter dem Motto „Braucht es für die Neue Wirtschaft auch neue Kompetenzen?“. Über 80 Teilnehmer (davon ca. 40% Erstteilnehmer) trafen sich in der modernen Konferenzetage der Digitalagentur hmmh im Wesertower. Dank bodentiefer Fenster mit einer top Aussicht über Bremen – jedenfalls theoretisch. 😉
Mark eröffnet unser 28. intrinsify.me #wevent bei hmmh in Bremen mit…hüstel…phantastischer Aussicht aus dem 10. Stock. pic.twitter.com/iSkrZCO62z
Nach einer Kennlernrunde startete der Sessionmarktplatz. Das wevent-Thema war dabei eher eine Art „Empfehlung“ und keine strikte Vorgabe, wie sich an den vielen unterschiedlichen und interessanten Sessionthemen zu Artificial Intelligence, Schule, Agilität, New Work bis hin zu Feelgood Management, zeigte.
Meine persönlichen Highlights gibt’s hier in diesem Beitrag im Überblick.
Den Einstieg machte für mich die Session von Sebastian Schmidt, der seit drei Wochen Direktor des Hotels „Deichgraf“ bei Upstalsboom ist und seine persönlichen Einsichten sehr offen und reflektiert erzählt hat. Wer die Entwicklung der Upstalsboom-Hotelkette zu einem Vorreiter in Sachen Augenhöhe noch nicht kennt, dem sei dieses Interview mit Bodo Janssen ans Herz gelegt.
Session von Silke Luinstra und Lars Vollmer als Sammelaktion zu Akteuren und Modellen im NewWork-Kontext. Erkenntnis: Wow! Da gibt es ganz schön viele. Hier eine kleine Auswahl:
Akteure:
intrinsify.me 😉
Augenhoehe
Management 3.0
betakodex
Mustebrecher
goodimpact
Tandemploy
XING Klartext
PM Camps
INQA
Ressourceful Humans
Modelle:
Holokratie
Business Reframing
Spiral dynamics
Soziokratie
Systemtheorie
Effectuation
Lean Management
Kein Theater mit den Frauen
Bei der Session mit Dagmar Taberznik wurde über den (Un-)Sinn von Frauennetzwerken und -förderprogammen diskutiert. Viele Teilnehmer empfanden die damit erzeugte künstliche Trennung zwischen Männern und Frauen als negativ und wenig hilfreich. Vielmehr wünschten sich die meisten, mehr die jeweils individuellen Qualitäten zu beachten und zu genießen.
Es geht um’s Sein, nicht um’s Haben oder Tun.
Passend dazu kam auch das Thema „Jobtitel“ auf, das auch Mark Poppenborg vor Kurzem in einem Blogbeitrag bei intrinsify.me diskutiert hatte (Tipp: unbedingt auch die Kommentare lesen!).
New Work Persönlichkeit(en)
Silke Luinstra stellte das Denkmodell der Hypnosystemik von Gunther Schmidt vor, welches auch in der AUGENHÖHEwegbegleiter Ausbildung Anwendung findet. Meine zentrale Erkenntnis hieraus ist, dass es zentrale Persönlichkeiten in einem Unternehmen geben muss (vor allem Führungskräfte, Geschäftsführer etc.) , die Veränderungen initiieren, ggf. Allianzen bilden und einen Schutzraum um New-Work-Experiemente bilden.
Für mich bedeutet das: Ein Vorstand allein kann nicht das Unternehmen in Richtung New Work verändern, dafür braucht es auch New Work Persönlichkeiten und -Vordenker unter den Kollegen. Diese sind aber wiederum auf Unterstützung durch die oberen Führungskräfte angewiesen. Isolierte Mitarbeiterinitiativen, die eine New Work-Bewegung quasi guerillamäßig in der Organisation ausrollen wollen, stoßen ohne Support „von oben“ schnell an ihre Grenzen, wie auch eine Teilnehmerin aus eigener Erfahrung in der Session berichtet hat.
Mit Bilderbuchwetter sowie interessanten und teils hoch philosophischen Diskussionen rund um das Thema Künstliche Intelligenz startete für mich der zweite wevent-Tag. Rund um die Kernfrage „Was unterscheidet Mensch und Maschine?“ sprachen wir über sich selbst verändernde Algorithmen, die Notwendigkeit, über die Instanz „elektronische Person“ (analog zur juristischen Person) zu diskutieren, über Nanotechnologie, Kontrolle & Kontrollverslust und das Besondere, das uns alle als Menschen verbindet.
Für mich die intensivste Session, die sich mit technischen Neuerungen und ethischen Fragestellungen auseinandergesetzt hat.
Hier noch ein Linktipp vom Sessiongeber Marcel Bernard.
Was ist so sexy an „Isso!“?
Ich könnte mich den ganzen Tag ärgern, aber ich bin nicht dazu verpflichtet.
Wir sprachen über die Wichtigkeit, Bewusstsein über die eigene Handlungsfähigkeit in unbestimmten Situation zu haben, um eine „Isso!“- von einer veränderbaren Situation unterscheiden zu können. „Isso!“-Aussagen (früher auch als Basta! bekannt) vermitteln schnell eine Schicksalsergebenheit, die evt. gar nicht notwendig oder hilfreich ist. Es ist also wichtig, eine entsprechende Denk- und Formulierungssensibilität zu trainieren, was wiederum eine hohe Selbstreflexion voraussetzt.
Kompetenzen in der Neuen Wirtschaft
Meine Session zum wevent-Thema, bei der wir eine erstaunlich lange Liste an Kompetenzen & Einstellungen gesammelt haben, die in einer New Work Arbeitsumgebung immer wichtiger werden.
Für mein erstes wevent hatte ich bereits etwas Barcamp-Erfahrung im Gepäck. Trotzdem habe ich das wevent als etwas besonderes empfunden, weil diese Veranstaltungsreihe schon etabliert ist und diese unter den Teilnehmern (trotz relativ hoher Erstie-Quote) spürbar war. Die Stimmung war ausgelassen und aufgeschlossen, es konnte auf Augenhöhe diskutiert werden und die meisten interessanten Gespräche mit inspirierenden Menschen habe ich tatsächlich in den Pausen geführt. 🙂 Wer Raum für die Diskussion aktueller Themen, den Austausch über konkrete Fragestellungen oder einfach die Begegnung mit vielseitig interessierten Menschen sucht, dem kann ich einen wevent-Besuch nur empfehlen. Die Kollegen_innen von hmmh waren großartige Gastgeber und die tolle Location tat ihr übrigens zu einem erweiterten Horizont.
Abschluss eines großartigen 28. #wevent. Tolle Sessions mit wundervollen Menschen. Meine Denk- und Fühltankstelle ? pic.twitter.com/KCCmiZ2631
Die Premiere in Bielefeld ist gelungen: Der erste Bielefelder IT&Media FUTUREcongress als Kongressmesse mit dem Motto “Business 4.0 – Digitalisierung für den Mittelstand” konnte uns überzeugen. Über 100 Aussteller aus der überregionalen Wirtschaft und Wissenschaft und dazu 35 Vorträge boten den mehr als 1.400 Besuchern vielfältige Möglichkeiten zum Informieren, Austauschen und Netzwerken. Ziel der Veranstaltung war die Stärkung des Mittelstands und das Aufzeigen der Chancen für die Digitalisierung in Unternehmen, um diese auf den gerade stattfindenden digitalen Wandel vorzubereiten. Die Bandbreite der Aussteller reichte von Start-ups über mittelständische Firmen bis zu den ganz „Großen“ wie Ceyoniq, Itelligence und Arvato.
Zu diesen vier Themenschwerpunkten gab es Einblicke in aktuelle und kommende Trends:
Online Marketing & Vertriebsoptimierung
Hier drehte sich bei den Ausstellern und Speakern alles um (neue) Digitalisierungsstrategien. Wie bleiben Geschäftsmodelle konkurrenzfähig? Welche Chancen und Risiken entstehen durch die Digitalisierung und wie begegnet man diesen? Internet of Things, E-Commerce, Multi-Channel-Management und location based services – um nur einige Beispiele zu nennen – gehören zu den aktuellen Themen. Hier gab es durch strategische Einblicke und praxistaugliche best practice Beispiele vielseitige Impulse.
Als Bielefelder Digitalagentur waren auch wir als Aussteller vor Ort und haben die Messebesucher am Stand darüber informiert, wie sie die Digitalisierung durch den Einsatz eines professionellen Content Management System unterstützen und Unternehmensprozesse effizient steuern können.
Im Rahmen des Kongressprogramms stellte unser Geschäftsführer Andreas Kämmer im Dialog mit Sebastian Angersbach von e-Spirit vor, wie Geschäftsmodelle mit dem FirstSpirit CMS erfolgreich digitalisiert werden können und welche Vorteile die CMS-Lösung Unternehmen bietet.
Prozessoptimierung & Kommunikation
Die Kontrolle und Handhabe von Daten und Prozessen und die Wandlung in der Art und Weise der Kommunikation, z.B. durch Cloud-Services oder die verstärkte Nutzung der mobilen Dienste waren die zentralen Punkte dieser Themenrunde. Hier wurde u.a. gezeigt wie integrierte Lösungen dazu beitragen, Unternehmensprozesse durch z.B. Dokumenten- oder Workflow-Management zu optimieren und durch Automatisierung Kosten zu reduzieren. Interessant war auch die Präsentation einer Software-Anbindung an einen 3D-Drucker.
Neue Arbeitswelten & Weiterbildung
In zwei Sessions ging es schwerpunktmäßig um Softwarelösungen, die der besseren Verwaltung von HR-Prozessen und der effizienteren Vernetzung von Mitarbeitern zur besseren Zusammenarbeit dienen. Im Vortrag der ITSD Consulting GmbH etwa zum Thema “Enterprise 2.0 und Personalentwicklung” stellte Frank Schlinkheider eine Open Source IT-Lösung vor, die Wissens-, Identitäts-, Kooperations- und Prozessmanagement als “Mitmach-Netzwerk” auf einer Plattform vereint. Auf diese Weise soll bspw. das Wissen, das alltäglich bei der Arbeit anfällt, allen anderen Kollegen_innen zur Verfügung gestellt werden.
Insgesamt hatten wir uns von dem Bereich “Neue Arbeitswelten” allerdings etwas mehr erwartet als die Optimierung der technischen Prozesse rund um die Bereiche Human Relations und Personalentwicklung. Vermisst haben wir bspw. neue Entwicklungen zur Unternehmenskultur, die ja die Basis für ein erfolgreiches Miteinander im Job bildet.
IT Security & Datensicherheit
Wie wichtig eine solide Infrastruktur und die Absicherung von unternehmensinternen Informationen ist, wurde in diesem Kongressteil beantwortet. Weitere Themen des Programms umfassten die Sicherheit in der Cloud, notwendige rechtliche Absicherungen oder effiziente IT-Infrastrukturen.
Unser Fazit
Mit der Anzahl der Besucher und den Gesprächen bei uns am Stand waren wir sehr zufrieden. Auch die Vortragssessions waren durchweg gut besucht – z.T. reichten sogar die vorhandenen Sitzplätze nicht aus. Die thematische Gliederung der Konferenz in 4 Themenschwerpunkte machte die Messe heterogen und interessant zugleich. Der Wirtschaftsstandort OWL hatte Gelegenheit in geballter Form zu zeigen, was ihn ausmacht. Einen kurzen Eindruck von der Messe bekommen Sie hier im WDR.
Das große Interesse der Besucher zeigt, dass die Herausforderungen der digitalen Transformation in Angriff genommen werden und die regionalen Unternehmen bereit sind, sich auch auf neue, unbekannte Wege einzulassen. Wer hätte das gedacht von den Ostwestfalen 😉 ?! Sicherlich hat sich mittlerweile auch die Erkenntnis von Andreas Ahmann, Geschäftsführer der Ceyoniq Technology GmbH, durchgesetzt: „Wer nicht digitalisiert, verliert!”
In seinem Buch “Die Vermessung der Welt” erzählt Daniel Kehlmann von den beiden Wissenschaftlern Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt. Beide sind geeint in ihrem Ziel, die Welt zu erforschen und doch getrennt in der Wahl ihrer Mittel. Gauß der Mathematiker möchte die Welt berechnen, sie durch Zahlen begreifbar machen. Humboldt hingegen bereist unterschiedliche Orte, möchte Erleben und Entdecken. An diese unterschiedlichen Herangehensweisen muss ich in letzter Zeit denken, wenn ich auf aktuelle Entwicklungen im Bereich HR schaue. Dazu habe ich hier einige Gedankengänge aufgeschrieben – und noch mehr Fragen.
„Ein eigentümlicher Zauber umgibt das Erkennen von Maß und Harmonie.“ Carl Friedrich Gauß
Die Tendenz in der Personalarbeit scheint mir momentan in die Gaußsche Richtung zu gehen, in die mathematische zahlenbasierte Vermessung des Mitarbeiters (und auch immer der Mitarbeiterin). Fachzeitschriften, Blogs und Konferenzen sind voll von Buzzwords wie Big Data, Smart Data, Monitoring, Performance Management, Predicitive Analytics, People Analytics, HR Analytics, Datafication of HR… Die mathematische Vermessung der Organisationen und ihrer Mitarbeitenden ist scheinbar im vollen Gange. Zahlen, Statistiken und Vorhersagen scheinen dabei wie Versuche, “Stabilität und Sicherheit in einer VUCA-Welt” zu erzeugen. Sie signalisieren Sicherheit und Vergleichbarkeit, das Bedürfnis hiernach ist sicher auch dem schnellen Wandel der Arbeitswelt geschuldet.
Für mich bleibt die Frage: Wo bleibt der individuelle Mensch mit seiner Persönlichkeit, seinen Stärken und Schwächen (ja, die kann man ruhig so nennen), seinem Recht auf Selbstbestimmung und Mündigkeit sowie seinem individuellen Beitrag zum Gesamtunternehmen?
Vermessungsmethoden unter der Lupe
Stellenweise wurde zu einzelnen unternehmensinternen Bewertungs- und Beruteilungsmethoden schon viel geschrieben.
So z.B. über den Sinn und Unsinn von Assessment Centern.
Auch über Mitarbeitergespräche wurde bereits gebloggt, diskutiert und geschrieben. Deshalb möchte ichnur einen sehenswerten TEDTalk einfügen. Denn Beurteilungsgespräche in Unternehmen leiten sich stark aus der Historie unseres Schulsystems ab, in dem unseren Schulen tragischerweise auch heute noch funktionieren wie Fabriken, wie Sir Ken Robinson in seinem TEDTalk zum Thema “Changing education paradigms” zeigt. Diese Bewertungsmuster werden im Unternehmen weitergeführt und wir werden zu oft dafür belohnt “to be good workers rather than creative thinkers (Robinson).
Zwei konkrete Beispiele von comspace sollen die Aufzählung hier ergänzen:
Krankenstand
Der Krankenstand bei comspace lag in den letzten Jahren knapp aber relativ konstant unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Anfang des Jahres haben wir uns dazu entschlossen, unsere Regelung zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Arbeitsvertrag zu überarbeiten. Statt am ersten Krankheitstag ist nun erst ab dem zweiten Krankheitstag ein Attest vorzulegen. Unsere Überlegung hierzu war: Manchmal genügt ein Tag Ruhe (und das heisst, NICHT in überfüllten Wartezimmern zu sitzen), um wieder auf die Beine zu kommen. Alles, was nach einem Tag noch nicht vorbei ist, ist wahrscheinlich eh eine längere Angelegenheit und man sollte damit zum Arzt gehen. Nach einigen Monaten hat sich unsere Krankheitssatistik dadurch verändert. Wie erwartet haben wir mehr 1-Tages-Krankmeldungen ohne Attest als in den letzten Jahren. Bäm. Und? Ist das schlimm? Ich kann es nicht klar beantworten, denn oft ist die Interpretation von nackten Zahlen in einer immer komplexer werdenden Arbeitsumgebung schwierig. Vielleicht fällt es unseren Kollegen nun einfach leichter Zuhause zu bleiben, wenn sie krank sind und wir haben weniger Präsentismus (immerhin schleppt sich fast jede_r Dritte krank zur Arbeit).
Die Bewertung von Arbeit
Bei comspace stehen wir konkret vor einer besonderen Situation, da wir eine Dienstleistung verkaufen, die wir intern in Zeiteinheiten verrechnen. Wie viele Stunden hat Mitarbeiter xy für die Erledigung der Aufgabe z gebraucht? Wie ist seine Auslastung? Was ist mit der anderen Zeit geschehen, in der nicht fakturiert wurde?
Schwierige Fragen, die einen starren Blick auf Arbeit (Leistung pro Zeit) sichtbar werden lassen. Theoretisch müssten wir Arbeit komplett neu denken – mit allen Auswirkungen auf Organisations- und Geschäftsmodelle, wie es z.b. hier oder hier bereits getan wurde.
Daten kennen keine Moral. Die Moral muss von den Menschen kommen. Anne M. Schüller
Wer Mitarbeiter in Zahlen vermessen möchte, kommt irgendwann zwangsläufig in die Situation, diese Zahlen auch irgendwie deuten, bewerten und im besten(?) Fall dafür Voraussagen für die Zukunft treffen zu müssen. Man teilt dann vielleicht Mitarbeiter in A, B und C-Mitarbeiter ein, in High- und Low-Performer mit einer breiten Mittelschicht dazwischen. Oder man versucht sich an der Vorhersage personalbezogener Veränderungen. Ist das wirklich der Anspruch an HR?
Fakt ist doch: Wir sind alle einzigartig. Wenn wir Menschen wahrnehmen als das was sie sind, individuelle Wesen mit einem einzigartigen Werdegang, eigenen Werten und Motiven, einem unterschiedlichen sozialen und kulturellen Background. Das ist “das H in HR”. Wenn man das alles berücksichtigen möchte und den Menschen nicht nur als Arbeiter sieht, sondern als jemanden, der das Unternehmen belebt, wie will man so jemanden in Zahlen pressen und diese objektiv vergleichen? Wie bewertet man einen individuellen Beitrag zur Teamleistung? Wie bewertet man eine Teamleistung im Gesamtunternehmenserfolg? Wie bewertet man den Einfluss, den jemand im Guten oder Weniger-Guten auf die Unternehmenskultur hat, einen Vernetzer / Kommunikator, einen, der immer ein offenes Ohr für andere hat und ihnen bei der Lösung ihrer Probleme hilft, in dieser Zeit aber nichts konkret Messbares hervor bringt? Welche Werte und Zahlen sind jemals in einem komplexen Gefüge wie einem Unternehmen aussagekräftig genug, um eine fundierte Bewertung zu gewährleisten?
“Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.” Alexander Freiherr von Humboldt
Augenhöhe ist für mich hierbei, jede_n Einzelne_n so anzunehmen wie er/sie ist. Und gemeinsam das Beste für alle daraus zu machen. Stärken- und Kompetenzorientierung setzen ein humanistisches Menschenbild voraus, nicht zwangsläufig Zahlen, Daten und Fakten. Interessengleitete Rollen & Aufgaben gehen einher mit individuellen lebensphasenorientierten Arbeitsmodellen. Was nützt mir die Statistik, die besagt, dass mehr Mitarbeiter bei comspace durchschnittlich mit weniger Arbeitszeit angestellt sind? Ist das gut oder schlecht oder einfach notwendig? Gut, weil sie selbstbestimmter arbeiten und Arbeit & Privates besser vereinbaren können? Schlecht weil dadurch faktisch weniger Arbeitskraft zur Verfügung steht? Wie wiegt man Motivation mit Zahlen auf? Und wer hat eigentlich gesagt “dass jede Tätigkeit in eine 40 Stunden Stelle passt”?
Zahlen sind nicht gleich Zahlen
Sie merken, ich übertreibe bewusst in beide Richtungen. Aber mir geht es um die Sache. Natürlich weiß ich auch: Nicht alle Zahlen sind schlecht. Es gibt hilfreiches Tracking zur Nutzung unserer Jobseite auf der Homepage – welche Inhalte funktionieren gut, welche weniger? Wie ist unsere Reichweite bei den Stellenanzeigen? Auf welche GoogleAd-Formulierung wird eher geklickt? Das alles ist hilfreich und wichtig, um gezielt Personalmarketing zu betreiben. Auch die Digitale Transformation hat viel mit und für HR zu tun, finde ich (und übrigens auch andere). Dass auch hier komplexes Neu-Denken und nicht einfach nur lineares Weiterdenken gefragt ist, zeigt sich pointiert am Zitat von Thorsten Dirks, Chef der Telefónica Deutschland vom November 2015
Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess.
Die meisten Zahlen, mit denen versucht wird, den konkreten Menschen oder “alle Mitarbeiter” zu vermessen sind meiner Meinung nach aber mit Vorsicht zu genießen. Nicht zuletzt SAP machte vor Kurzem Schlagzeilen mit dem Statement man solle “Mitarbeiter nicht benoten wie Primaner”. Auch bei Unitymedia wurden alle Bewertungsskalen abgeschafft und durch einen nach vorne gerichteten, lösungs- und entwicklungsorientierten Dialog ersetzt. Zu groß ist die Wahrscheinlichkeit durch geradlinige Logikketten, Zahlenraster und Bewertungsmatrizen komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen. Und auch auf der re:publica sprach man bereits 2015 über Transparenz und Persönlichkeitsrechte beim Thema “Work-Privacy-Balance”.
Die Definition von Erfolg
Bei allen Beurteilungssystemen bleibt für mich eine wichtige Frage vorerst unbeantwortet:
Wie definieren wir Erfolg und wie messen wir den?
In Umsatz und Gewinn?
In einem Glücksquotienten der Kollegen?
In der Zufriedenheit unserer Kunden?
Im Nutzen für die Gesellschaft oder unsere Umwelt?
Wie vereinbaren wir individuelle und unternehmerische Definitionen von Erfolg? All dies könnte man wiederum natürlich versuchen in Zahlen zu packen, die möglichst übersichtlich und umfangreich zugleich sein sollten. Wahrscheinlich brauchen wir dafür Metaanalysen von weiteren KPIs und internen sowie externen Benchmarks. Ist das der Versuch, “aus der Vergangenheit die Zukunft” zu lesen, wie Gunther Dück es kürzlich über Management in Zeiten der Digitalen Transformation formulierte?
Vielleicht reicht es auch, wenn ich morgens in zufriedene Gesichter meiner Kollegen schaue, grundsätzlich alle gerne zur Arbeit kommen, immer wieder Kreativität spürbar wird, indem neue Ideen entstehen und die Kollegen sich auch außerhalb der Kernaufgabe im Sinne des Unternehmens engagieren. Vielleicht reicht es, wenn ein Bewerber uns per Mail ein positives Feedback gibt, obwohl wir ihm eine Absage schicken mussten und ein Kunde uns an einen anderen Kunden weiterempfiehlt, weil er mit unserer Arbeit so zufrieden war.
Unter dem Motto “Real-Life Community für FirstSpirit-Anwender” nahmen rund 40 Teilnehmer an der Auftaktveranstaltung zur Gründung der e-Spirit Usergroup – kurz ESUG – teil.
Das Unperfekthaus in Essen ist Anlaufstelle für Kreative, Co-Worker und bietet neben den Seminarräumen auch Ausstellungsflächen, eine Bühne, eine riesige Dachterrasse und mehrere “WG-Zimmer”.
Aufgrund des zahlreichen und positiven Feedbacks war der Wunsch einer Community für Anwender, Nutzer und Dienstleister schon im Vorfeld der Planungen spürbar gewesen.
Die Teilnehmer-Erwartungen reichten vom konkurrenzfreien Netzwerken, dem Austausch von Erfahrungen und Best-Practices bis hin zum konkreten Vorantreiben von speziellen Anforderungen/ Optimierungen.
Was ist also der Kerngedanke der ESUG?
Die Usergroup möchte den Anwendern, Kunden und Partnern eine unabhängige Plattform bieten, um gegenüber e-Spirit als Hersteller eine Interessenvertretung zu bilden. Durch intensiven Austausch von Wissen und Erfahrungen werden außerdem Synergien zwischen den Partnern geschaffen.
Die Gründungsveranstaltung
Die Veranstaltung begann mit einem Meet&Greet für die Dienstleister, Freiberufler, Agenturen, Modulhersteller und Kunden. So konnten die Teilnehmer direkt neue Kontakte knüpfen, bestehende auffrischen und vorab die ersten informellen Gespräche führen.
Jörn Bodemann ließ es sich als CEO der e-Spirit AG nicht nehmen, dem gesamten Projekt seine Unterstützung zuzusichern und kündigte den bevorstehenden e-Spirit Partnertag im Phantasialand Brühl an.
Michael Bartz von der USU AG veranschaulichte, wie man Herausforderungen üblicher Anwender-Szenarien durch die Vereinigung der Stärken von CMS und Portalen am Beispiel von Liferay begegnen kann.
Warum gründet man eine Usergroup?
Es gibt viele Gründe sich in einer Interessengruppe zu organiseren – die ausschlaggebendsten sind wohl die gleichen Ziele:
Steigerung der Kundenorientierung und -zufriedenheit.
Alle erhalten gemeinsam eine gewichtige Stimme gegenüber dem Hersteller.
Gemeinsam kann man voneinander lernen und Erfahrungen aus erster Hand austauschen.
Miteinander kann man die gängigen Painpoints beim Hersteller anmerken.
Zusammen können eigene Module, Features und Lösungen erarbeitet werden.
Eine Verbesserung der Entwickler- und Anwenderorientierung.
Außerdem soll über Kooperationen der Nachwuchs aktiv gefordert und gefördert werden und damit auch ein wichtiger, gemeinnütziger Beitrag geleistet werden.
Vereinsgründung mit (e-)Spirit
Nach der Mittagspause ging es im zweiten Teil um die Gründung des Vereins mit allen organisatorischen Facetten:
Welche Voraussetzungen sollen künftige Mitglieder mitbringen?
Wie kann sich der Verein seine Hersteller-Unabhängigkeit bewahren?
Was soll zukünftig Inhalt kommender Veranstaltungen sein?
Welche Veranstaltungsarten, wie z.B. Roundtables, Barcamps, Workhops sind seitens der Mitglieder gewünscht?
Wie soll der fachliche Austausch stattfinden
Wie werden gemeinsam erarbeitete Produkte, Projekte, Konzepte & Techniken zukünftig gehandhabt?
Die beschlossenen Details zur Usergroup, können in Kürze in der aktuellen Satzung eingesehen werden.
Der Vorstand:
Im Rahmen der ersten Gründungssitzung wurde der Verein gegen 17.05 Uhr gegründet und der Vorstand wie folgt gewählt:
1. Vorsitzender – Andreas Kämmer, comspace GmbH & Co.KG
2. Vorsitzender – Dirk Langenheim, Intentive GmbH
3. Vorsitzender – Andreas Gromadecki, Pinuts media + science GmbH
Zukunftsausblick
Als erste, kurzfristige Maßnahmen wurden beschlossen die Mitgliederwerbung und die thematische Schwerpunktsetzung für die kommenden Veranstaltungen in den Vordergrund zu stellen. Daneben wurde die erste Kooperation mit dem anstehenden e-Spirit Barcamp angeregt, die Bildung von technisch ausgerichteten Arbeitskreisen oder Kooperationen mit Hochschulen.
Die Erwartungen an kommende Veranstaltungen sind hoch. So könnten Teilnehmer Ihre eigenen Erfahrungen in Form von Usecases und Workarounds teilen, wie es hier zum Beispiel Arithnea und Publicis Pixelpark vormachen.
Wer sich nun von den Vorteilen der Usergroup angesprochen fühlt und mitmachen möchte, kann sich auf www.e-spirit-usergroup.de gleich anmelden oder auf Twitter unter dem Hashtag #esug auf dem Laufenden bleiben.
In den letzten beiden Teilen dieser Serie ging es um die Synchronisation von Produkten und Klassifizierungen. Das Ziel dieses Artikels ist es auch die Preise aus dem externen Shopsystem, in unserem Fall Hybris, auf der Webseite anzeigen zu können.
Der Pricing Layer ist ein “klassischer” Layer im Sitecore Commerce Connect, d.h. die Preise werden online abgerufen und nicht synchronisiert. Der Grund: Preise ändern sich häufiger und die Preisfindung ist sehr komplex, hier wird die Hoheit im externen Shopsystem (kurz ECS) belassen.
Preisabfragen
Für die Abfrage von Preisen ist der Service Provider ‚PricingServiceProvider‘ zuständig.
Eine Beispiel:
[csharp]using System.Linq;
using Sitecore.Commerce.Entities.Prices;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
using Sitecore.Globalization;
namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices
{
/// <summary>
/// Sitecore.Commerce.Prices.config
/// </summary>
public class PriceManager
{
public static Price GetPrice(string productId, Language language)
{
CustomGetProductPriceRequest request = new CustomGetProductPriceRequest(language.Name, productId);
GetProductPricesResult result = new PricingServiceProvider().GetProductPrices(request);
Um die Preise aus dem ECS abzurufen, muss die Pipeline ‚getProductPrices‘ der Sitecore.Commerce.Prices.config erweitert werden:
Pipeline getProductPrices
.config
[xml]<!– GET PRODUCT PRICES Gets the price object that matches the specified criteria.
This pipeline is responsible for reading pricing data from a commerce system.
This pipeline requests product pricing information from the commerce system and
then converts the output into the proper Commerce format.
–>
<commerce.prices.getProductPrices>
<processor type="Sitecore.Commerce.Pipelines.Prices.GetProductPrices.GetProductPrices, Sitecore.Commerce">
<patch:delete />
</processor>
<processor type="Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Prices.GetProductPrices, Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris" />
</commerce.prices.getProductPrices>[/xml]
Processor GetProductPrices
[csharp]using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector.Model;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices;
using Sitecore.Commerce.Entities.Prices;
using Sitecore.Commerce.Pipelines;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Prices
{
/// <summary>
/// commerce.prices.getProductPrices
/// </summary>
public class GetProductPrices : PipelineProcessor<ServicePipelineArgs>
{
public override void Process(ServicePipelineArgs args)
{
var request = args.Request as CustomGetProductPriceRequest;
//get from ECS
ExternalProduct productSource = ProductConnector.Load(request.Language, request.ProductId);
if (productSource != null && productSource.Price != null)
{
//convert to commerce connect price
Price price = new Price
{
Amount = productSource.Price.Value,
CurrencyCode = productSource.Price.CurrencyIso
};
//persist for next processor
((GetProductPricesResult) args.Result).Prices.Add("List price", price); //simplified
}
}
}
}[/csharp]
Stolpersteine
Der ‚GetProductPricesRequest‘ enthielt überraschenderweise kein Attribut für die aktuell zu synchronisierende Sprache. Daher musste dieser überschrieben werden:
[csharp]using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices
{
/// <summary>
/// Extendended GetProductPricesRequest.
/// </summary>
public class CustomGetProductPriceRequest : GetProductPricesRequest
{
public string Language { get; set; }
public CustomGetProductPriceRequest(string language, string productId, params string[] priceTypeIds)
: base(productId, priceTypeIds)
{
Language = language;
}
}
}[/csharp]
Resumé
Zuletzt möchte ich wieder ein paar Eindrücke und Erkenntnisse zusammenfassen:
Der Service Layer ist eher klein und schnell erfasst.
Was mir wirklich gut gefällt ist, dass die Preishoheit im ECS verbleibt.
In umfangreicheren Produklisten sollte zwecks Performance die Nutzung der Methode/Pipeline ‚getProductBulkPrices‘ bevorzugt werden.
Wenn ihr mehr zum Sitecore Commerce Connect wissen wollt, dann schaut mal hier: