Auch in 2018 gibt es wieder einige Veranstaltungen rund um die Themen HR (a.k.a. Human Relations) und Unternehmenskultur.
Meine Auflistung von aus meiner Sicht interessanten Events möchte ich hier gerne teilen.
Es sind nur Veranstaltungen mit einem regulären Ticketpreis unter 1.000,- Euro aufgeführt. Deshalb fallen einige, sicher ebenfalls interessante Events raus, wie z.B. die Agile HR Conference oder das Recruiting Convent. Bei einigen Veranstaltungen gibt es noch keinen aktuellen Ticketpreis, aus den vorherigen Veranstaltungen kann man aber einen ungefähren Preis abschätzen. Auch Standard-Seminare (wie z.B. bei der Quadriga Akademie) sind hier nicht aufgeführt. Dafür ist von Online-Konferenzen, über zweistündinge Abendveranstaltungen bis hin zu mehrtätigen Seminaren so einiges dabei, was das HRler-Herz begehrt.
Viel Spaß beim Entdecken! 🙂
Fehlt eine wichtige Veranstaltung in der Übersicht? Gebt mir unter sarah.biendarrra@comspace.de gerne euren Event-Tipp weiter.
Bei comspace stehen die Recruiting Offensive, das Corporate Culture Camp und die re:publica schon fest in den Kalendern. Wo kann man euch treffen? Was klingt spannend oder welche Veranstaltung könnt ihr weiterempfehlen? Ich freue mich über Eure Kommentare.
Es gibt eine Management-Theorie, die lautet sinngemäß:
„Die Hauptaufgabe eines Unternehmens besteht darin, positive Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter_innen zu schaffen, in denen sie gut und produktiv arbeiten können und sich wohlfühlen. Und dann sollte das Unternehmen den Menschen nicht im Weg rumstehen.“
Sarah hat mir mit ihrem ersten Beitrag zur Blogparade vom Projekt Augenhöhe macht Schule eine tolle Anregung geliefert, die ich hiermit gerne weiter denken möchte. Einerseits kommen hier meine meinen ersten Erfahrungen mit der Montessori-Pädagogik zum Einsatz und zum Abschluss würde ich gern ein Angebot zum Austausch mit Lehrern aus Regelschulen ableiten.
Alles fing neulich mit dieser Erkenntnis an: Viele digitale Unternehmen sind möglicherweise (und ohne es zu wissen), so etwas wie „Montessori Unternehmen“. Und damit meine ich nicht, dass Unternehmen mit Kindergärten vergleichbar sind (auch wenn das garantiert in den besten Firmen ab und an vorkommt) ;).
Vor einigen Wochen habe ich aus Eigenbedarf begonnen, mich mit der Montessori Pädagogik zu beschäftigen und habe neben allgemeinen Infotagen auch zwei Workshopabende besucht, in denen Arbeitsweisen und Arbeitsmaterial von Maria Montessori im Kindergarteneinsatz vorgestellt wurden.
Da meine Tochter wohl bald in eine Montessori-Gruppe gehen darf, habe ich über den Tellerrand hinaus recherchiert und festgestellt: Larry und Sergei, die beiden Google-Gründer sind Montessori-Schüler. Mark Zuckerberg von Facebook und Jeff Bezos von Amazon wird ebenfalls nachgesagt, in vergleichbaren Schulen gewesen zu sein. Inwiefern es eine Kausalität zwischen Pädagogik-Formen, Lernweisen, innovativem Denken und erfolgreichem Unternehmertum geht, lässt sich auf der Basis von diesen 4 Anekdoten sicher nicht begründen. Selbst Quarks und co ließ sich in seiner Sendung aus dem Juli 2017 zum Thema Schulsystem nicht zu einer solchen Schlussfolgerung hinreißen (ab Min. 39:00)
Aber es sind interessante Anhaltspunkte, sich mal genauer mit den Schnittpunkten zu beschäftigen, oder?
Die zentrale Leitlinie von Maria Montessori geht so:
„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“ Maria Montessori
Übertragen auf das eingangs erwähnte Zitat zu Arbeitsorganisation ist das eine prima Brücke: „Hilf mir, meine Arbeit selbstorganisiert zu erledigen.“
Ist Montessori nicht dieses Konzept, in dem alle Kinder einfach machen können, was sie wollen?
Jain. Wer denkt, Kinder in Montessori Kitas oder Schulen würden den ganzen Tag nur machen, was sie wollen, sitzt (wie ich anfangs) einem Trugschluss auf.
Denn:
In Montessori Einrichtungen gibt es sehr klare Strukturen und Ordnungen. Ja, die Kinder können sich aussuchen, womit sie sich beschäftigen.
Aber:
Sie wählen dabei aus der großen Fülle von Materialien, die in den Einrichtungen immer ähnlich vorhanden und auf konkrete Lernziele ausgerichtet sind. Diese Lernziele liegen im Vorschulbereich vor allen in den Themen Sprache, Mathematik, Naturwissenschaft und alltägliche Fähigkeiten.
Das heißt:
Es wird eine Umgebung geschaffen, in der die Kids die freie Wahl haben, ob sie sich heute mit Zahlen, Buchstaben, Geometrie, Erdkunde oder oder oder beschäftigen möchten. Und dann halten sich die Erzieher_innen erstmal weitestgehend raus und lassen die Kinder selber machen. Übrigens sprechen Montessori-Pädagogen davon, dass Kinder mit den Materialien „arbeiten“ und nicht „spielen“.
Das hat einfache Gründe:
Zum einen sind die Materialien sehr hochwertig, damit auch teuer und eben keine Spielzeuge.
So gibt es u.a. bis zu einem Meter lange Stangen, die die Zahlen von 1 bis 10 symbolisieren. Auch wenn es einladend wäre, bsw. Ritter oder Cowboy mit den Stangen zu spielen, dienen sie einem ganz bestimmten Zweck und sollen nur dafür verwendet werden.
Zum anderen wird der weiter unten beschriebene Aufmerksamkeitszustand respektiert und Kinder während sie mit einem Material arbeiten nicht gestört, damit sie sich so lange konzentriert beschäftigen können, wie es das Kind benötigt.
„Unser Material ….soll Helfer und Führer sein für die innere Arbeit des Kindes. Wir isolieren das Kind nicht vor der Welt, sondern geben ihm ein Rüstzeug, die ganze Welt und ihre Kultur zu erobern. Es ist wie ein Schlüssel zur Welt und nicht mit der Welt zu verwechseln.“ Maria Montessori
Dieser Zweck hat auch ein klares Ziel. Flow.
Oder wie es im Montessori-Umfeld heißt: Polarisation der Aufmerksamkeit. Also ein völliges Fokussieren auf die aktuelle (selbstgewählte und selbstorganisierte) Aufgabe und dabei Raum und Zeit vergessen, abwechselnd Kontrolle über die Tätigkeit haben und an die Grenzen des Könnens kommen, um weiter zu lernen, dadurch mit Leichtigkeit Erfolgserlebnisse erzeugen und die intrinsische Motivation erhalten.
Was Polarisation genau bedeutet, lässt sich hier im Blog eines ehemaligen Kollegen von mir nachlesen, der selber Pädagogik studiert hat. Dabei ist aber besonders interessant, wo und in welchem Zusammenhang er studiert hat: Bei der Bundeswehr. Unter anderem war er als Führungsoffizier an Planungsaufgaben der Restrukturierung der Streitkräfte beteiligt. In diesem Zusammenhang finde ich eine Beschäftigung mit Montessori-Hintergründen bemerkenswert. Das hätte ich weder Business-Kontext und viel weniger mit militärischen Hintergrund erwartet.
Um tiefer einzusteigen empfehle ich dieses Video hier, vom Begründer des Flow-Begriffes:
Was hat das nun mit Unternehmen und AUGENHÖHEmachtSchule zu tun?
Danke, dass Sie fragen. Ich sehe da in der Vorgehensweise und Strukturierung der Arbeit eine interessante Parallele:
So wie in Montessori-Einrichtungen die Arbeits-Materialien zur Verfügung stehen, die sich Kinder holen können, um mit ihnen selbstorganisiert zu arbeiten und zu lernen, so stehen in selbstorganisierten Unternehmen ähnliche Strukturen zur Verfügung:
Dazu müssen wir nicht mal Richtung Google schielen, sondern schauen einfach mal, wie Arbeit in Agenturen und digitalen Unternehmen abläuft (übrigens oft ganz organisch gewachsen, ohne, dass sich jemand bewusst Gedanken über Arbeitsorganisation oder gar eine reformpädagogische Ausrichtung gemacht hätte): Einige zentrale Werkzeuge helfen dabei, den Überblick zu behalten, welche Arbeit, wann, wie und von wem erledigt werden sollte. So wird Selbstorganisation deutlich erleichtert oder sogar erst ermöglicht. Hier mal eine vereinfachte Übersicht:
Standup-Meetings = persönliche Team-Koordination, Ressourcenplanung und Aufgabenvergabe, sowie die Frage: Wer kann welche Aufgabe am besten lösen?
Ticketsystem & Kanban-Boards = zu erledigende Aufgaben – einmal aus Kunden- einmal aus Team-Perspektive betrachtet
Kalender = Zeitplanung und gemeinsame Terminkoordination
Wiki und Google Docs = Projekt-Dokumentation, Hersteller-Know-how und Absprachen mit Kunden
Mail, Chats, persönliche Kommunikation = Detailabstimmungen zwischen Mitarbeiterr_innen, Partnern und Kunden
Das heißt:
So wie sich Montessori-Kinde aus den oben beschriebenen Materialien das heraussuchen können, womit sie arbeiten möchten und sich damit innerhalb bestimmter Grenzen selbst organisieren, können sich auch in selbstorganisierten Unternehmen die Menschen aus einem Pool von konkreten Aufgaben in entsprechenden Grenzen (die von Teams, Kunden und Unternehmen vorgegeben werden) frei entscheiden, woran sie aktuell arbeiten wollen:
neue Funktionen programmieren
erkannte Fehler korrigieren
Umsetzung von Kundenwünschen planen
Content produzieren und pflegen
Social Media Kanäle pflegen
Events vorbereiten
Termine mit Kunden oder dem Team wahrnehmen
sich weiterbilden und mit neuen Technologien experimentieren
Optimierungspotenzial herausfinden
Und das ist ein großer Unterschied zur früheren industriellen Arbeitsweise. Sei es am Fließband oder auch im Sachbearbeiter-Büro, in dem der Stapel von Aufträgen nach Auftragsnummer von oben nach unten abgearbeitet wurde. Entweder weil man das eben so machte oder auch, weil keine alternative Arbeitsweise vorhanden war und auch nicht entwickelt werden durfte.
Einen Auftrag auf Papier kann eben nur einmal in einen Aktenordner einsortiert und auch nur durch eine Person gleichzeitig bearbeitet werden. Was die Digitalisierung verändert:
Das gleiche digitale Dokument kann an beliebig vielen Stellen gleichzeitig existieren und auch von beliebig vielen Menschen gleichzeitig bearbeitet werden.
Selbst im industriellen Umfeld können nun Maschinen digital gemanaged und Werkstücke digital entworfen oder zumindest vorbereitet werden.
Im industriellen Kontext empfehle ich da mal einen Blick auf den Toyota Weg zu werfen. Schließlich stammt das Kanban-Konzept aus den Werkshallen des Autobauers, mit dem heute agile Softwareentwicklung, Management und immer mehr Aufgaben betrieben werden. Und auch hier findet sich das Prinzip der Selbstorganisation und des Selbstwählens von Arbeitsaufgaben wieder. Ergebnis sind bsw. vielfältigere Teams mit besseren Fähigkeiten und zufriedenere – weil mündige – Mitarbeiter.
Ohne dass sich Unternehmen bewusst mit Montessori-Pädagogik beschäftigt hätten, finden sich erstaunlich viele Parallelen wieder. Es könnte also durchaus was dran sein, am Montessori-Unternehmen. Da stellt sich dann auch die berechtigte Frage:
Wenn es doch einerseits bereits ein Schul- und Kindergartensystem gibt und vergleichbare Methoden auch im Arbeitsleben funktionieren:
Warum überträgt dann niemand diese Erkenntnisse ins Regelschulsystem?
Auf diese Frage maße ich mir keine Antwort an. Dazu kenne ich mich zuwenig mit unserem Schulsystem aus. Meine eigenen Erfahrungen liegen fast 25 Jahre zurück und bis meine Tochter eigene Erfahrungen sammeln kann, vergehen noch gut 4-5 Jahre.
Einen Ausblick auf die Zukunft von Arbeit und Bildung möchte ich trotzdem wagen
Eines lässt sich schon heute feststellen: Unsere Welt wird nicht nur immer schneller. Sie wird auch immer schneller immer komplexer. Moore’s Law besagt seit 1965: Die Rechnergeschwindigkeit bzw. Prozessorkomplexität verdoppelt sich alle 12-24 Monate bei gleichen oder geringeren Kosten.
Dieses exponentielle Wachstum ist für die meisten Menschen immer noch schwer greifbar. Es betrifft aber längst nicht mehr nur eine klitzekleine Nische von Büromaschinen, sondern unseren gesamten Alltag und nach Gerätschaften wie Smartphones oder Smarthomes beschleunigen sich nun auch Technologien wie künstliche Intelligenz und lernende Maschinen selbst.
Mittlerweile können sich die AutoML Systeme von Google besser selber beibringen, wie sie lernende Maschinen programmieren sollen, als die Programmierer, die sie gebaut haben. Und das mag im ersten Moment bedrohlich wirken. Kevin Kelly, einer der derzeit angesehensten Futurologen und Technologie-Experten sagt dazu:
„In wenigen Jahrzehnten werden wir für die meisten Antworten eine Maschine konsultieren. Aber einige ganz wichtige Fähigkeiten werden noch sehr lange den Menschen vorbehalten bleiben, wie zum Beispiel:
Mit Kreativität und guten Fragen die richtigen Entdeckungen zu machen.“
3 Fähigkeiten, die wir zukünftig lehren (und lebenslang lernen) sollten:
Die folgenden 3 Fertigkeiten sollten wir unseren Kindern – aber auch uns selbst beibringen, um für die digitale und sich exponentiell entwickelnde Zukunft gewappnet zu sein.
Die Punkte 1 und 2 stammen ursprünglich von Seth Godin, der argumentiert:
„Es gibt unzählige Länder, in denen die Menschen in blindem Gehorsam bereit sind, für viel weniger Geld viel härter zu arbeiten. Wir können in einem solchen Wettbewerb von Gehorsam nicht bestehen. Vielmehr können wir uns nur heraus-führen oder heraus-lösen.“
1.Führen lernen
Führen zu lernen bedeutet zweierlei: Einerseits in den Bereichen, in denen man sich persönlich gut auskennt die Führung FÜR andere übernehmen zu können. Nicht um der Chef, der Anführer oder selbsternannte Leitwolf zu sein. Vielmehr sollte man sich in einer Führungsposition als Dienstleister für die Geführten sehen. Wie bei einer Stadtführung. Die Geführten sind die eigentlichen Chefs bzw. Klienten, die von der Dienstleistung des Geführtwerdens profitieren.
Mit dieser Umkehr der Perspektive gehen zwei Dinge einher:
Denkt man Führung aus einer fachlichen Perspektive neu, verhält man sich anders. Ist auch bereit, die Führung wieder abzugeben, sobald sich eine Aufgabe in eine neue Fachrichtung entwickelt, in der andere besser sind.
Sich selbst führen zu können ist eine Voraussetzung für Punkt 1 und 3. Wer sich selber führen kann – und hier ist Selbstdisziplin genauso ein Bestandteil wie Motivation, Orientierung, Spaß, und viele weitere Bestandteile, der wird nicht nur produktiver und verlässlicher für andere, sondern logischerweise auch besser darin andere zu führen.
Schlussendlich bringt man sich selber dazu, besser geführt zu werden. Wer selber gut führen kann, weiß um die Wichtigkeit auch gut geführt zu werden. Zusammen mit dem Dienstleistungsgedanken und der Selbstführung ergibt sich eine Fähigkeit, die Menschen mehr Empathie ermöglicht und flexibler und bedarfsorientiert die Rollen wechseln lässt.
Alle drei Ausprägungen von Führung sollten Kinder in der Schule lernen, erfahren und selbst ausprobieren können.
2.Lernen durch das Lösen interessanter Probleme
Damit sind wir wieder bei den Ansprüchen an moderne Schulen: Wer interessante Probleme lösen darf, lernt zu recherchieren, sich zu begeistern, sich in etwas hinein zu denken und hinein zu fühlen, sich zu motivieren und im interdisziplinären Team zu arbeiten (was zukünftig weitaus wichtiger ist, als Generalisten mit Standard Abitur-Wissen zu züchten).
Interessante Probleme zu lösen, vermittelt viele Fertigkeiten, die wir WIRKLICH brauchen.
In der Arbeit mit interessanten Problemen dürfen Menschen – insbesondere Schüler – sich in allen o.g. Fähigkeiten ausprobieren und werden nicht kritisiert, wenn etwas fehlschlägt. Denn Kinder sind nicht doof: Wenn sie im Falle eines Fehlschlags Ärger bekommen, gehen sie wieder zum Bulimie-Lernen und Dienst nach Vorschrift über.
Vielmehr werden Dinge, die nicht funktioniert haben, besprochen, analysiert und nach funktionierenden Lösungen gesucht.
Was können solche Probleme sein (im Arbeitsumfeld wie im Schulumfeld):
Events organisieren
Produkte entwickeln
Arbeitsräume planen und gestalten
Medien produzieren
Arbeitsmaterial beschaffen und/oder herstellen
Events, Produkte, Medien vermarkten
Wege finden, um Menschen zu erreichen und aufmerksam zu machen
Möglichkeiten finden, sich mit der Arbeit gleichzeitig sozial zu engagieren
Diese Meta-Aufgaben dürften genug Raum bieten, um 80% des Lehrplanstoffs aus Regelschulen sinnvoll unterzubringen.
3. Dinge verlernen und neu denken
Zum Lernen gehört auch das Verlernen können.
Welches Know-how hat mich zwar bis hier her gebracht, wird mir aber in Zukunft nicht mehr helfen oder sogar im Weg stehen?
Das können Prozesse sein, die einfach nur noch erledigt werden, „weil wir das schon immer so gemacht haben“ – was wir im Six Sigma bsw. Hidden Factories nennen.
Das betrifft Tools, Produktionsmittel und Methoden, die konsequent weiter genutzt werden, weil sie eben angeschafft wurden. Auch wenn sie keinen Sinn mehr machen oder technisch überholt (aber eben bezahlt) sind.
Das meint das Festhalten an Produkten, die noch einige Zeit verkauft werden, aber für die von heute auf morgen der Markt fehlen kann.
Prominentes Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Kodak-Filme. Nehmen wir als zukünftiges Beispiel die Zulieferer der Autoindustrie. Wer 50 Jahre in die Entwicklung der perfekten Knöpfe in einem Auto Cockpit gesteckt hat, dem fällt es natürlich unglaublich schwer, ein Szenario zu akzeptieren, in dem möglicherweise in 5 Jahren keine Knöpfe sondern nur noch Displays in Autos zu finden sind. Und noch schwerer zu akzeptieren, dass in 20 Jahren keine Knöpfe mehr in Cockpits zu finden sind, weil dort auch keine Fahrer mehr sitzen werden.
Die Fähigkeit das Erkennens von Überflüssigem, des Akzeptierens von Fehlern, daraus lernen und altes nicht mehr zu tun wird immens wichtig werden.
Positiv ausgedrückt gehört hierzu das Neudenken. Schnell entscheiden, welche Werkzeuge, die man vor 1 Jahre gerade erst eingeführt hat, wieder abzustoßen und zu einem neuen Tool zu wechseln, das besser zu den Unternehmensprozessen passt. Unternehmensprozesse! Gutes Stichwort: Gunter Dueck scherzt immer wieder gerne darüber, dass Unternehmen SAP einführen und dann Millionen und Jahre darauf verwenden, das SAP an die antiquierten Unternehmensprozesse anzupassen anstatt die Unternehmensprozesse zu kippen.
Diese Problematik wird sich noch deutlich verstärken und betrifft auch unsere Agentur-Branche. Auch wenn wir digitale Entwicklungen und Tools an unsere Kunden verkaufen und erfolgreich implementieren, müssen wir unsere eigenen Arbeitsweisen immer wieder hinterfragen und modernisieren.
Alleine schon, damit wir uns nicht zu sehr unseren Kunden in Prozessen und Arbeitsweisen annähern, sondern flexibel und agil genug bleiben, um uns als erste mit den Veränderungen, die aus der Digitalisierung hervorgehen, arbeiten zu können.
Daher sollten wir täglich Neues dazu lernen und in der Lage sein, unseren Kunden regelmäßig neue Lösungen für aufkommende Probleme zu bieten.
Dieses Zitat von Maria Montessori trifft in dem Zusammenhang genauso auf die Organisation Schule zu, wie es auf die Organisation Unternehmen zutrifft, oder?
„Die Freude, das Selbstwertgefühl, sich von anderen anerkannt und geliebt zu wissen, sich nützlich und fähig zu fühlen, das sind Faktoren von ungeheurer Bedeutung für die menschliche Seele. Schließlich bilden das Selbstwertgefühl und die Möglichkeit, an einer sozialen Organisation teilzuhaben, lebendige Kräfte. Und das gewinnt man nicht, indem man Lektionen auswendig lernt oder Probleme löst, die nicht mit dem praktischen Leben zu tun haben. Das Leben muß zum zentralen Punkt werden und die Bildung ein Mittel.“
Fazit für AUGENHÖHEmacht Schule und ein Angebot an die Regelschulen
Alle 3 vorgeschlagenen Fertigkeiten passen wunderbar unter das eingangs erwähnte Leitmotiv: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
Auf der einen Seite haben wir also nun die Montessori Pädagogik, die bereits seit über 100 Jahren in Kinderhäusern und Schulen erfolgreich eingesetzt wird.
Auf der anderen Seite Tech-Companies, Startups und Agenturen, in denen vergleichbare Methoden angewendet werden, die vielleicht sogar durch Menschen inspiriert sein könnten, die entsprechende Schulsysteme durchlaufen haben. Eine Einladung: Vielleicht sollten wir als Unternehmen allen interessierten Schulen einen offenen Austausch anbieten:
Das heißt Lehrer erleben lassen:
Wie arbeiten wir in digitalen Unternehmen?
Welche menschlichen Fähigkeiten benötigen wir in der digitalisierten Arbeitswelt von morgen eigentlich?
Welche Methoden und Werkzeuge kann Schule möglicherweise heute schon ohne Probleme nutzen?
Was denken Sie? Wir würden uns jedenfalls über einen Austausch mit Schulen freuen und könnten uns beispielsweise einen Open Space vorstellen, bei dem wir gegenseitig voneinander lernen können. Bei Interesse, nehmen Sie hier einfach Kontakt mit uns auf.
Liebe Bewerber_in,
ich weiß nicht, in welchem Stadium Du gerade bist. Informierst Du Dich pauschal, hast Du mit dem Gedanken liebäugelt, Dich bei uns uns zu bewerben oder schreibst gerade ein Anschreiben für uns? Keine Ahnung, aber dieser Post hier, der ist für Dich. Ich glaube, dass Du Dir einige Fragen stellst, auf die ich vielleicht [die|eine] Antwort habe.
Dich als (potentieller/m) Bewerber_in verbinden mit all den Anderen vermutlich einige Fragen:
„AUGENHÖHE macht Schule – was macht Schule auf AUGENHÖHE aus?“ lautet der Titel der Blogparade des Augenhöhe-Teams im Zusammenhang mit ihrem neuen Filmprojekt. Erst wollte ich meckern. Über Schul- und Lehrkraft-Details, die mir nicht gefallen. Über 34-Punkte-Regellisten für Schülerinnen und Schüler, die ich für kontraproduktiven Nonsens halte. Aber nörgeln tun schon die meisten und Ideen, was besser laufen müsste, haben auch schon viele. Und überhaupt kann man inhaltlich sowieso schwer sagen, welche Themen denn nun an zukunftsorientierten Schulen gelehrt werden müssen (Informatik & Programmieren oder eher Geisteswissenschaften & Kunst?). Man kann sich zu Recht streiten und vielleicht liegt die Antwort nicht in einem Entweder-oder.
Im Rahmen dieser Blogparade sind bereits interessante Perspektiven zusammengetragen worden. Bei Schule auf Augenhöhe gehe es demnach z.B. um Problemlösefähigkeit oder wieder neu “Denken lernen”, wir Conny Dethloff es beschreibt. Radikal formuliert es Ardalan Ibrahim in seinem Blogbeitrag, indem er sagt “Es geht in der Schule für Morgen ausschließlich um den Erwerb sozialer Kompetenzen und um nichts anderes.” In “We don’t need no education.” spricht sich der Autor Cemo Can in seinem Beitrag zur Blogparade generell für weniger Erziehung und mehr Bildung aus.
Was Vorlesen mit Selbstorganisation zu tun haben kann
Ergänzend dazu wurde mir mein Thema zur Blogparade dann quasi auf dem Silbertablett präsentiert. Es war letzten Freitag und Bundesweiter Vorlesetag. Bei comspace hatten wir einen wundervollen, interessanten und inspirierenden Vorlesenachmittag mit (ehemaligen) Kolleginnen und Kollegen, Familie, Freunden und geschichtenbegeisterten Kindern. Für zwei Stunden Vorlesezeit hatten wir 8 interne Vorleser_innen begeistern können und standen somit vor der Frage, wie wir die zeitliche Planung organisieren. Also machten wir einen Sessionplan, ganz wie man ihn bei selbstorganisierten Veranstaltungen wie Barcamps oder Open Spaces kennt. Innerhalb des Vorlesenachmittags gab es je zwei Slots parallel und nach jedem Slots konnten die Kinder neu entscheiden, welchen Büchern und Vorlesern sie lauschen wollten.
Und was soll ich sagen? Das funktionierte groß-ar-tig. Die Kinder konnten anhand der Buchcover entscheiden, in welchen Leseraum sie gehen wollen. Manche entschieden zum Beispiel weniger nach dem Buch und mehr nach dem oder der Vorlesenden, wenn z.B. Mama oder Papa gerade mit Lesen dran waren. Natürlich haben die Eltern die Kindern ein wenig angeleitet, ihnen erklärt, wie der Ablauf funktioniert und sie bei jedem Slotwechsel bei ihrer Entscheidung unterstützt.
Interessengeleitete Bücherauswahl und selbstbestimmtes Zuhören klappt sogar mit Vor- und Grundschulkindern.
Wenn wir darüber in Dialog treten wollen, was eine Schule auf Augenhöhe ausmacht, sollte selbstorganisiertes Lernen mit auf der Liste stehen. Das wäre für mich praktisch in zwei Ausprägungsstufen denkbar.
Stufe 1 – Die Basics: Selbstorganisation innerhalb eines festgelegten inhaltlichen Rahmens. Die Lehrer_innen erarbeiten die Inhalte und den Stundenplan und unterstützen die Schüler_innen wenn nötig bei ihren Entscheidungen. Die Schüler_innen können sich zwischen mehreren Angeboten selbstbestimmt entscheiden, welches Thema sie heute lernen wollen.
Stufe 2 – Die Königsdiziplin: Wie bei einem Open Space bringen die Schüler und Schülerinnen für sie interessante Themen des Lehrplans ein, übernehmen Verantwortung für “ihre” Session und erarbeiten mit den anderen gemeinsam die relevanten Inhalte. Ähnlich wird das z.B. heute schon in der Bielefelder Laborschule praktiziert. (Wer mehr zu den Erfahrungen mit dem Konzept “Demokratie leben und lernen” der Laborschule Bielefeld machen möchte, wird hier fündig.)
Wie Schulen sich in Richtung Selbstorganisation entwickeln können
Mit dem Augenhöhe macht Schule Filmprojekt verbinde ich die Hoffnung auf den Beginn eines Dialoges innerhalb und zwischen Schulen, Eltern und Pädagogen. Unser Beispiel vom Vorlesenachmittag zeigt, dass auch Schulen und lernende Unternehmen einiges voneinander lernen können. Zum Beispiel durch einen Austausch zu Fragen wie:
Wie können sich Mitarbeiter_innen und Kolleg_innen in einem vorgegebenen Rahmen selbst organisieren?
Wie lässt sich ein Umfeld schaffen, in dem Selbstorganisation und intrinsische Motivation gedeihen können?
Wie können wir Eigenverantwortung stärken und Menschen ermutigen die richtigen Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen?
Für mich ist dies einer der emotionalsten Blogbeiträge, die ich wohl jemals geschrieben habe: Auch wenn eine Knochenmarkspende meiner Mutter nicht mehr geholfen hätte – ihre Leukämie war schon zu weit fortgeschritten – bin ich unserem Kollegen Johannes unendlich dankbar. Dafür, dass er sich bei der DKMS hat registrieren lassen und dann tatsächlich als Spender in Frage kam und einem Patienten helfen konnte. Durch relativ seltene Gewebemerkmale wurde er schon bei der Registrierung etwas genauer typisiert und es war recht wahrscheinlich, dass er irgendwann als Spender in Frage kommen könnte. Ich habe Johannes ein paar Fragen gestellt, wie das ganze genau abgelaufen ist:
Alex: Wie war das, als klar war, dass Du tatsächlich als Spender in Frage kommst?
Johannes: In einem Kundentermin bekam ich einen unbekannten Anruf. Das ist erstmal nichts ungewöhnliches für mich. Als ich dann zurück rief hieß es, ich könnte als Spender in Frage kommen und würde ein Paket mit weiterem Typisierungsmaterial geschickt bekommen. Außerdem könne ich bereits kurzfristig einen Termin beim Hausarzt machen. Schon einen Tag später erhielt ich einen erneuten Anruf, in dem mir erklärt wurde, ich sei definitiv ein passender Spender ohne dass zusätzliche Blutuntersuchung nötig seien.
Dann ging alles recht schnell: Innerhalb einer Woche die genaue Voruntersuchung in Köln und zwei Wochen darauf die Entnahme – ebenfalls in Köln. Der Aufenthalt in der Klinik war auf 3 Tage angesetzt. Am ersten Tag. wurde eine letzte Blutuntersuchung gemacht. Den Nachmittag konnte ich frei gestalten und bin ins Kino gegangen.
Tags drauf wurde mittags die Entnahme aus dem Beckenkamm gemacht. Das dauerte keine Stunde. Nach der Narkose war ich noch etwas matschig. Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr konnte ich schon wieder in den Zug nach Hause steigen.
Alex: Was ging Dir durch den Kopf als die Anfrage dann tatsächlich kam? Hattest Du Angst?
Johannes: Es ist wichtig zu Wissen, dass es Risiken gibt: Im Fall der Entnahme aus dem Beckenkamm sind es das allgemeine Narkoserisiko und ein Infektionsrisiko wie es bei jeder OP besteht. Die sind aber wirklich sehr gering.
Angst oder Sorgen hatte ich nicht. Die Information durch die DKMS und auch die Klinik war aus meiner Sicht sehr gut. Vielmehr habe ich mich gefreut, dass ich vielleicht jemandem helfen könnte. Aufregend war es auf jeden Fall.
Alex: Tat die Entnahme weh?
Johannes: Es war etwas unangenehm, aber hat eigentlich nie wirklich weh getan. Schmerztabletten habe ich keine gebraucht.
Die Beeinträchtigung nach der Entnahme lag in meinem Fall wirklich nur darin, dass ca. 2 bis 2,5 Wochen meine Kondition im Eimer war. Mein Körper musste ja das entnommene Knochenmark und Blut wieder aufbauen. Nach 3,5 Wochen konnte ich schon wieder 10 km Joggen.
Alex: Interessiert es Dich, wer Deine Spende erhalten hat und ob Du damit einem Menschen helfen konntest?
Johannes: Auf jeden Fall. Der bewegendste Moment bisher war ganz eindeutig als ich ca. zwei Wochen nach der Spende eine Karte von “meinem” Patienten erhalten habe.
Hier achtet die DKMS sehr gut auf Datenschutz sowohl von Spender als auch Empfänger. Eine Nachricht geht immer erst an die DKMS, die leitet an das Transplantationszentrum weiter und dann erst an den Patienten oder umgekehrt. Das hat viele Gründe:
Der Spender könnte sich bsw. zu sehr verpflichtet fühlen, wenn er den Patienten persönlich kennt und einer erneuten Spende zustimmen, auch wenn sein eigener Gesundheitszustand es möglicherweise nicht zulassen würde. Auch will man verhindern, dass Patienten durch Geschenke Einfluss auf Spender nehmen oder Spender eine Entnahme verweigern, wenn sie den Patienten kennen lernen.
Denn zum Beispiel komme ich für die nächsten 2 Jahre exklusiv für diesen einen Patienten in Frage, falls eine erneute Spende nötig werden würde. Wenn überhaupt wäre es diesem Fall aber vermutlich eine weniger aufwändige Spende die über Blutentnahme möglich ist.
Alex: Was denkst Du, könnte anderen Menschen erleichtern, sich ebenfalls als Knochenmarkspender_in zu registrieren und im Falles eines Matches auch zu spenden?
Johannes: Da fällt mir gerade gar nichts ein. Wie gesagt, die Aufklärung durch die DKMS war sehr gut und professionell.
Die Registrierung ist vollständig kostenlos. Es wird lediglich um eine Spende gebeten um die Kosten, die der DKMS anfallen, zu tragen. Das ist allerdings absolut freiwillig.
Was viele vielleicht nicht wissen: Ab dem Moment wo es um einen konkreten Patienten geht (also nicht die allgemeine Typisierung), werden alle Kosten durch die Krankenkasse dieses Patienten übernommen.
Meine Frau hat mich z.B. in der Klinik besucht und auch diese Reisekosten wurden übernommen. Es wäre sogar eine Übernachtung im Hotel möglich gewesen. Das haben wir allerdings nicht in Anspruch genommen. Wenn aber bsw. eine Kinderbetreuung für einen Spender anders nicht zu machen ist, wird so auch eine Lösung gefunden.
Was bedeutet die Knochenmarkspende eines Mitarbeiter fürs Unternehmen?
comspace unterstützte Johannes Knochenmarkspende mit entsprechendem Sonderurlaub. Den Arbeitsausfall können Unternehmen bei der Krankenkasse des Patienten einreichen oder gleich als Spende an die DKMS weiter geben. Im Anschluss fragten wir uns, ob wir wie andereUnternehmeneinegemeinsame Typisierungs-Aktion durchführen sollten. Wir haben uns stattdessen für eine individuelle Lösung entschieden: Jede Mitarbeiter_in kann sich bei unserem Team People&Culture melden und sich bei der DKMS registrieren lassen. comspace übernimmt dabei die 35,-Euro der Typisierungs-Kosten als Spende.
Hintergrund ist, dass die Typisierung für die DKMS 35,- Euro kostet. Grundsätzlich muss die niemand zahlen, der sich typisieren lässt. Durch eine Übernahme der Kosten, kann die Organisation unterstützt und entlastet werden. Denn obwohl die Kosten mittlerweile von 600 DM auf 35 Euro gesunken sind, ist die DKMS für den weiteren Ausbau auf Spenden angewiesen.
Manchmal braucht es ja nur einen kleinen Anstoß, wie diesen Beitrag hier, damit andere sich entschließen können zu helfen. Und es ist ganz einfach:
Die DKMS hat in über 26 Jahren bereits über 7,5 Millionen potenzielle Stammzellspender weltweit registriert. Doch es werden laufend neue Spender benötigt, denn einen passenden Spender für einen Patienten zu finden ist nicht leicht. Zum Vergleich: Aus der riesigen Anzahl potenzieller Spender konnten bisher 65.000 tatsächliche Spenden vermittelt werden. Je mehr Menschen sich bei der DKMS registrieren, desto höher die Chance ein weiteres Leben zu retten. Alle 15 Minuten wird bei einem Menschen in Deutschland die Diagnose Blutkrebs gestellt.
Der Anfang zum Helfen ist ganz leicht gemacht: Nach der Registrierung erhält man 3 Wattestäbchen und entnimmt sich damit selbst einen Abstrich aus dem Mund und schickt die Probe zurück zur DKMS. Ferner füllt man eine Einverständniserklärung aus. Das war’s erstmal schon. Sollte sich auf dieser Basis ein Patient finden, dem geholfen werden kann, folgen weitere Blutuntersuchungen. Stellt sich weiterhin eine Übereinstimmung heraus, kommt es zur Spende: In 82% aller Fälle geschieht die mittlerweile ambulant durch ein Blutwäsche ähnliches Verfahren, ähnlich dem Plasmaspenden. In 18% der Fälle wird Knochenmark aus dem Hüftknochen entnommen. Eine Prozedur, die zwar unter Vollnarkose durchgeführt wird, aber prinzipiell für den Spender harmlos ist.
Alle weiteren Informationen zur Vorgehensweise bei Knochenmarkspenden und direkter Unterstützung der DKMS gibt es hier.
Artikelbild: Screenshot der DKMS Homepage
Bereits zum zweiten Mal fand das Berliner AUGENHÖHEcamp statt und dieses Mal war ich mit dabei. Bei der Sessionplanung sah man einige der fast schon „üblichen Verdächtigen“ unter den Themen (Selbstorganisation, Unternehmenskultur, Agilität), aber euch einige ungewöhnlichere Themen, z.B. Jobrotation und oft „Skalierbarkeit“ von Augenhöhe (oder auch “Wie erhalte ich mir den Startup-Spirit, wenn das Unternehmen wächst?”).
Los ging es mit einer Überraschung. Das AugenhöheTeam plant ein neues Projekt: Mit „Augenhöhe macht Schule“ will das Team einen Film produzieren, bei dem unterschiedliche Schulen vorgestellt werden, die schon jetzt „anders“ unterrichten und „das Schulgesetz komplett ausnutzen“, wie eine Schulleiterin im Trailer erzählt. Moderne Lehr- und Lernformen sollen die Schüler_innen auf eine neue Arbeitswelt vorbereiten und sie dabei unterstützen, Kooperationskompetenz und Selbstorganisationsfähigkeiten zu entwickeln. Das Crowdfunding starteten wir dann feierlich mit Countdown gemeinsam am Nachmittag.
Das Crowdfunding läuft noch bis 28.11.2017, Fundingschwelle 30.000,- Euro, Fundingziel: 60.000,- Euro
Film soll im Spätsommer 2018 fertig sein
Kann für Film- und Dialogveranstaltungen an den Schulen genutzt werden (z.B. an den pädagogischen Tagen)
Unterstützer sind bereits Thomas Sattelberger (ehemaliges Vorstandsmitglied mehrer DAX-Unternehmen und mittlerweile Politiker), Karsten Foth von hhpberlin, das einigen bereits auf den AugenhöheFilmen bekannt sein dürfte, sowie Julian Vester, Geschäftsführer der Digitalagentur elbdudler.
Skalierbarkeit, Geld und „oben ohne“ – Mein Themenüberblick
Augenhöhe erhalten, wenn das Unternehmen schnell wächst
…ist schwierig, aber machbar.
Unternehmen dürfen sich nicht kaputt wachsen, sondern brauchen auch immer Phasen, um sich neu zu orientieren. Mark Poppenborg nennt das im Blog von intrinsify.me “Verschlimmbesserung durch Kaputtwachsen”.
Alle Kolleginnen und Kollegen brauchen feste Zeiten und Strukturen (z.B. einen fixen wöchentlichen/monatlichen Termin), um nicht nur im sondern auch gemeinsam am Unternehmen zu arbeiten.
Auch Selbstorganisation braucht klare Regeln und ein Framework der Zusammenarbeit (Passende Empfehlung vom Büchertisch “Selbstorganisation braucht Führung”)
Ein Unternehmen braucht eine Vision / Strategie, nach der sich alle im Unternehmen ausrichten können und nach der entsprechend rekrutiert werden kann (unsere People & Culture Praktikantin Julia hat kürzlich dazu einen passenden Artikel geschrieben.)
Auch vermeintlich faire Tarifsysteme sind oft intransparent und manipulierbar
Das Thema Gehalt muss enttabuisiert werden
Das Gehalt sollte nicht als Motivator oder Ersatz für Wertschätzung dienen
Unternehmenskultur kann von der Offenlegung und Diskussion aller Gehälter profitieren, wenn der Prozess gut moderiert und langfristig begleitet wird.
Mein Lieblingszitat aus dieser Runde: „Mit dem Vergleichen endet das Glück“
Kann das bedingungslose Grundeinkommen eine Lösung sein?
Oben ohne – Mitarbeiterbeteiligung durch Genossenschaftsanteile
Genossenschaftsregelwerk zwingt durch Grundsätze und Prinzipien zu einer festen Struktur, z.B. bezüglich Entscheidungen und Meetingstrukturen
Der Genossenschaftsvorstand wird gewählt, das entbindet von einem Legitimationsdruck. Diese Erfahrung hat auch Marc Stoffel, demokratisch gewählter CEO der Firma Haufe Umantis, gemacht.
Grundsätzlich entscheidet der- oder diejenige mit der höchsten situativen Kompetenz.
Konkretes Beispiel für Zusammenarbeit auf Augenhöhe war z.B. eine Art Kollegensprechstunde: Diese Termine sind freiwillig. Alle Kolleg_innen werden festen und gemischten Gruppen zugelost, die sich selbstorganisiert in festen Intervallen treffen, um über nicht fachliche Themen zu sprechen (persönliches Befinden, private Themen, Sorgen, Ärger,etc).
TIL: Selbstorganisation funktioniert nur, wenn man bei jeder Entscheidung eine gute Absicht unterstellt. #AHcamp
Organisation der Selbstorganisation – praktisch erfahrbar gemacht
Eine experimentelle Selbsterfahrung in zwei Runden: Bewältigung einer Aufgabenstellung 1) in Selbstorganisation und 2) in Befolgung von Anweisungen zweier ausgewählter “Führungskräfte”.
Erkenntnis: „Wenn alle das Ganze im Blick haben, wird alles gut genug funktionieren“
Bei einer gesteuerten Runde, ist die Lösung nie perfekt genug
Systemtheorie: Selbsterhaltende (oder auch autopoietische) Systeme bleiben immer in Bewegung. Diese Bewegung entsteht, wenn das „Wofür“ klar ist. Die Vision, Mission ist der Fixpunkt der Bewegung.
„Wollen“ alle selbstorganisiert arbeiten? Ja! Nicht alle haben das im Laufe des Arbeitslebens gelernt, aber im Grunde ist jeder Mensch fähig und bereit, sich selbst zu organisieren (nichts anderes tun wir tagtäglich im Privaten).
Aber: Selbstorganisation kann man nicht anordnen. Eine Organisation kann Menschen nur immer wieder einladen, dies zu tun und bestärkende Erfahrungen zu machen.
Für mich war es mal wieder schön, abwechslungsreich und (das Denken) erfrischend, bei einem Barcamp dabei zu sein. Was Open Space Formate alles Gutes mit uns tun, hat ja auch schon Lydia Krüger in ihrem Blog Büronymus unter dem Titel “Barcamps, das echte Leben und ich” ganz wunderbar niedergeschrieben. Augenhöhe macht Schule ist in Null-Komma-Nichts mein persönliches Herzenprojekt 2017 geworden. 🙂 Die Themen Augenhöhe, Selbstorganisation und Gehalt werden uns bei comspace auch weiterhin beschäftigen. Hier gilt es, einen eigenen Weg zu finden, der dem Unternehmen und Kolleg_innen gerecht wird.
Peter Drucker bringt mit dieser Aussage auf den Punkt, was auch bei comspace mittlerweile feste Wurzeln geschlagen hat. Kein Wunder, denn die Bedeutung von Unternehmenskultur wächst stetig. Immer mehr Unternehmen fragen sich nicht mehr, ob Bewerber_innen sich für die Stelle eignen, sondern ob sie zu ihnen passen. Und auch Bewerber_innen sehen laut der Candidate Experience Awards DACH Studie die Unternehmenskultur, direkt nach Informationen zu Produkten/Dienstleistungen des Unternehmens als wichtigsten Personalmarketing Inhalt. Auch die Aussage “We hire people because of their skills and we fire them because of their personality“ von Jack Welch dürfte bald im Gegenteil wirken.
Nicht ohne Grund, denn langfristig sichert ein Cultural Fit den Erfolg eines Unternehmens. Aber warum? Das ist eigentlich ganz einfach. Mit einer positiven Unternehmenskultur grenzt man sich von anderen ab, sie stiftet Identität, eine Bindung der Mitarbeiter an die Organisation, sorgt für die Stabilität des Systems, Orientierung und für die Sozialisation neuer Kollegen. Das Resultat einer positiven Unternehmenskultur: Effiziente Kommunikation, geringer Kontrollaufwand und hohe Mitarbeitermotivation. Ebenfalls werden anhand der “Messung” des Cultural Fit auch Übereinstimmungs- und mögliche Konfliktpunkte mit dem Team deutlich. Im Umkehrschluss kann die Beschäftigung mit der Unternehmenskultur auch zeigen, warum es in den Teams überhaupt zu Konflikten kommt.
Cultural Fit oder Complementary Fit?
Es muss sich nicht immer um die bekanntere Form des Cultural Fit, den Supplementary Fit handeln. Oft ist es wichtig und sogar nötig, dass eher ein Complementary Fit existiert, denn vor allem wenn es um Qualifikationen geht, ersetzen Ergänzungen das Gleich und Gleich. So gilt dann auch im Beruf, Gegensätze ziehen sich an. Auch wenn die Wertevorstellungen einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters von denen des Arbeitgebers abweichen, können sie trotzdem oder genau deswegen eine Bereicherung für das Unternehmen sein. Beispielsweise können Kreativität vs. Strukturiertes Denken oder Tradition vs. Innovation vor allem in Bezug auf die Produktentwicklung oder Projekte Bipolaritäten darstellen, die sich auch gut ergänzen.
Auch einer Studie der Unternehmensberatung metaHR zufolge sei der 90%-plus-Match nicht immer zu empfehlen: Zur Förderung des kulturellen Wandels im Unternehmen sollte man auf eine mittlere Passung der Bewerber_innen setzen, dafür aber im Recruiting auf Personen abzielen, die diejenigen Werte teilen, welche für Ihr Unternehmen in der Zukunft wichtiger werden.
Vorteile eines guten Cultural Fit
Längst ist auch klar, dass agile Organisationen erfolgreicher sind – Sie profitieren von Innovationsgeschwindigkeit, Kundenfreundlichkeit, Preisführerschaft und von besseren Führungskräften. In Folge sind sie für Kunden attraktiver, die Fluktuation sinkt und die Zufriedenheit steigt. Vor allem die Individualität, die in heterogenen Teams zum Vorschein kommt, spielt hier eine zunehmende Rolle.
Auch im Punkt Life-Work-Balance spielt die Unternehmenskultur eine nicht ganz unwesentliche Rolle. So ist zunächst die Authentizität der Unternehmenskultur eine Frage der Unternehmenskommunikation, die nach innen und außen gerecht werden muss. Nur durch einen konstruktiven Wertedialog und eine Kultur der Klarheit können Unternehmen Gestaltungsoptionen und Freiräume anbieten; dadurch können beispielsweise individuelle Lebens-Arbeits-Modelle und der Einsatz jeden Mitarbeiters zu seiner Zufriedenheit und optimalen Leistungsfähigkeit gewährleistet werden – wenn man denn die Bedürfnisse der Mitarbeiter_innen kommuniziert.
Und so kann man sich denken, dass im Personalwesen als erste Anlaufstelle die Bedeutung kultureller Werte wächst. Nicht zuletzt werden unser Handeln, Denken und Fühlen durch kulturelle Werte bestimmt und somit in letzter Konsequenz auch unsere Arbeitswerte und Leistung im Arbeitsleben. Besonders wichtig sind für die Kultur der Mitarbeiter_innen Respekt und Wertschätzung als Aspekte der effizienten Gestaltung der Personalführung.
Nicht nur die Bewerber_innen profitieren, sondern auch die Unternehmen selber: Den Bewerber_innen wird die Möglichkeit einer besseren Einschätzung gegeben, ob sie zum Unternehmen passen, wodurch die Passgenauigkeit von Bewerbern erhöht wird. Ebenfalls kann die organisationseigene kulturelle Weiterentwicklung über gezieltes Recruiting mitgesteuert werden. Denn bestimmte Kandidatenprofile mit spezifischen, in der Zukunft für den Arbeitgeber wichtiger werdenden kulturelle Facetten werden eher ausgewählt (sofern die fachliche Passung ebenso gegeben ist). Somit lässt sich dann auch nachvollziehen, inwiefern comspace bereits kulturell passende Bewerber_innen anzieht, beziehungsweise bei welchen Zielgruppen dies noch nicht der Fall ist, und schließlich kann dann gegebenenfalls an der Employer Brand Kommunikation gefeilt werden.
Heterogene Teams, die zusammen passen
Im Kontext des Complementary Fit stehen auch die agilen Organisationen: Warum wächst die Bedeutung von heterogenen Teams? Ganz simpel erklärt: Sie verarbeiten unbewusst viele verschiedene Eindrücke parallel. Das verbessert deutlich das Teamergebnis in seiner Qualität.
Der größte Teil des Verhaltens und Entscheidens wird vom unbewussten Teil der Persönlichkeit gesteuert. Und genau deshalb ist es so wichtig, in Cultural Fit Evaluierungen diesen unbewussten Teil, nämlich unsere Werte, genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein weiteres Argument dafür: Internet und Globalisierung bedingen vernetztes Denken, Kreativität und den Rückgang der Fachlichkeit zugunsten der Persönlichkeit – und das alles unbewusst.
Die Erwartungen und Bedürfnisse der Mitarbeiter_innen zu erkennen und zu erfüllen ist also zentrale Aufgabe der Personaler von heute. Dass das aber nur in der Theorie einfach klingt, ist wohl kein Geheimnis. Dennoch sollte diese Aufgabe in Angriff genommen werden, um die Unternehmenskultur zu einem Attraktivitäts- und Differenzierungsmerkmal zu machen und im Wettbewerb zu bestehen.
Werkzeuge, um die Kultur zu matchen
Ein erster Schritt kann bereits bei der Bewerberauswahl unternommen werden. Die Lösung lautet: Baue einen Kulturmatcher in deinen Bewerbungsprozess mit ein und gebe deinen Bewerber_innen eine valide Möglichkeit, selbstständig herauszufinden, wie gut sie mit deinem Unternehmen in kultureller Hinsicht matchen. Übrigens: Das beeinflusst auch positiv die Candidate Experience, wenn die Bewerber_innen mal nicht nur schlichte Bewerbungsformulare ausfüllen müssen, sondern zur Abwechslung mit der Unternehmenskultur auch ein weicher Faktor betrachtet wird.
Ich habe mir drei Tools angeschaut, diese auf allgemeine Produktinformationen, Einsatzmöglichkeiten und Items getestet und im organisations- und empirisch-psychologischen Rahmen analysiert. Dabei war es sehr interessant zu sehen, wie die verschiedenen Anbieter versuchen, Unternehmenskultur messbar zu machen. Viele werden das Ganze vermutlich kritisch sehen und sagen, dass das nicht geht. Einige werden vermuten, dass die Bewerber die Testergebnisse bewusst manipulieren könnten. Darja Gutnick, Psychologin, Migründerin und CEO des Berliner Start Up Bunch liefert ein entscheidendes Gegenargument: Bei dem Test auf den eigenen Management-Ebenen waren selbst diese sich nicht vollkommen einig über die Unternehmenskultur. Für externe Bewerber_innen sei es aus ihrer Sicht folglich schwer, sich besser auszukennen und so die Antworten zu manipulieren.
Trotzdem bleibt es schwer, mittels Online-Tools beziehungsweise Self-Assessments ein realistisch eingeschätztes Bild der Bewerber_innen und wahrheitsgemäßes Testergebnis zu bekommen. Das ist unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass die hinterlegten Konstrukte oftmals auch einen weiteren Interpretationsspielraum bieten. Aber zumindest für Vorstellungsgespräche stellen die Online-Tools eine gute Gesprächsgrundlage dar und die Persönlichkeit der Bewerber_innen wird ohnehin erst im persönlichen Gespräch oder an einem Probearbeitstag deutlich. Online-Tools zur Messung der Unternehmenskultur sollten also keinesfalls den Status Quo anzeigen oder noch viel schlimmer, dem Unternehmen anzeigen: Bewerber XY ist der geeignetste für dich. Stattdessen sollten sie vor allem als Hilfe für die Bewerber_innen genutzt werden, sich hinsichtlich der Passung zum Unternehmen zu orientieren, mit der Möglichkeit zu wählen, ob das Unternehmen die Ergebnisse einsehen kann.
Diese 3 Tools habe ich mir angeschaut:
CompanyMatch (18 Priorisierungsfragen) + eindeutig und unkompliziert in der Bedienung + einfache Interpretation der Items, erweiterbar um eigene Fragen + Bewerberanonymität: Die Bewerber haben die Wahl, ob Sie das Ergebnis dem Unternehmen mitteilen
– bisher keine Teamkulturen abbildbar
MetaHR-Cultural Fit Evalueator (14 Reihungsfragen, 24 Skalierungsfragen und 4 Polaritäten) + abwechslungsreich durch drei Testteile + neben Werten werden auch Riten abgefragt – bei Individualisierung des Fragebogens Validitätsgefährdungen
Cyquest-Kulturmatcher (49 Items bipolar angeordnet mit 11-stufiger Antwortskala) + Anpassung an Unternehmen möglich + Kreativität durch Text- und Bildstimulus – komplexe Interpretation der Items
Natürlich hat jedes Tool seine Vor- und Nachteile. In meinem Gesamtergebnis liegt das niederländische Modell der Firma CompanyMatch allerdings ganz klar vorne. MetaHR deckt zwar viele wichtige Kategorien ab, die für die Unternehmenskultur wichtig sind, allerdings haben mich die Itemformulierungen von CompanyMatch mehr überzeugt. Zwar glänzt das Tool von Cyquest durch Kreativität hinsichtlich ergänzender Bildstimuli und einer sehr differenzierten Messung der Unternehmenskultur, allerdings hat mich dann doch das einfache, klare und verständliche Format von CompanyMatch überzeugt. Die Itemformulierungen sind ebenfalls noch direkter hinsichtlich des Arbeitsumfeldes formuliert (z.B. “Im Team ist meine Stärke…”), was meiner Meinung nach auch die Vorstellungskraft seitens des Bewerbers unterstützt. Das belegt auch die Abbrecherquote, die laut CompanyMatch unter 5 % liegt.
Ebenfalls werden Validitätsgefährdungen clever umgegangen, indem durch das geforderte Setzen einer Rangreihenfolge keine Tendenz zur Mitte entstehen kann und die soziale Erwünschtheit dadurch vermieden wird, dass die Schwierigkeit der Items mittel bleibt. Zusätzlich ist man als Bewerber_in durch die kurze Bearbeitungszeit von fünf Minuten hier deutlich motivierter. Meiner Meinung nach reicht die Anzahl der Items (18 Fragen) vollkommen aus, um sich als Bewerber_in grob zu orientieren.
Ein weiteres Plus von CompanyMatch: Neben der Kultur- und Wertemessung werden auch weitere nützliche Kategorien wie Umgang miteinander, Führungsstil, Wachstumsstrategie, Ambition und Markenstrategie gemessen. Für jedes Unternehmen ist der Test aber auch hinsichtlich der Fragen individuell anpassbar und erweiterbar. Überzeugend fand ich auch die Zwanglosigkeit des Tools. So können die Bewerber_innen sich aussuchen, ob das Unternehmen ihr Ergebnis sehen soll. Wer jetzt denkt, dann hat das Unternehmen ja nichts von CompanyMatch, liegt falsch: Unabhängig von einer direkten Bewerbung an ein Unternehmen können Bewerber_innen auch über die CompanyMatch Website den Fragebogen ausfüllen und bekommen passende Unternehmen angezeigt. So können sie dann auch auf Unternehmen stoßen, die ihnen vielleicht sogar noch unbekannt waren. Ein entscheidender Mehrwert also für die Unternehmen.
Comspace legt Wert darauf, den Cultural Fit durch persönliche Gespräche in Erfahrung zu bringen. Warum aber kann das Tool für comspace trotzdem geeignet sein? Vor allem die Zielgruppe ist für die Beantwortung dieser Frage entscheidend. Laut CompanyMatch sind es nämlich vor allem Berufserfahrene, die das Tool verwenden. Und das ist auch überwiegend die Zielgruppe, die für comspace schwerer erreichbar ist. Insofern könnte das Tool in der Hinsicht helfen.
Keinesfalls sind die anderen Tools deshalb schlecht, im Gegenteil: Sie messen Unternehmenskultur sehr differenziert und wissenschaftlich fundiert. Wer danach sucht, wird hier sicher fündig. Auch bieten sie hinsichtlich der Employer Brand Kommunikation, Personalentwicklung und des Recruitings vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Vor allem große Unternehmen können von Kosten- und Zeitersparnis profitieren.
Mein persönliches Fazit
Unternehmenskultur wirklich valide messen, ist eine theoretische Vorstellung. Dennoch kann es den Bewerber_innen die Möglichkeit bieten, sich zu orientieren, wovon sie selbst und das Unternehmen profitieren. Neben der positiven Beeinflussung der Candidate Experience können Unternehmen weiterhin auch Schlüsse auf ihre Employer Brand Kommunikation ziehen.
Das Tool von CompanyMatch misst Werte und Kultur nur zum Teil, dafür aber zusätzlich sinnvolle Soft Skills und relevante Themen im Berufsalltag und bietet damit ein deutlich breiteres Spektrum an nützlichen Aspekten hinsichtlich des Bewerber-Fittings ab. Insofern ein kleines aber feines Tool, das für das Schaffen eines groben Überblicks sowohl für Bewerber_innen als auch Unternehmen vollkommen ausreicht. Dennoch, und das ist das Wichtige, nimmt das Tool dem Unternehmen nicht die Entscheidung, sondern bietet eine weitere Entscheidungshilfe. Und das ist auch gut so, denn genau wie ein Lebenslauf oder ein Zeugnis nicht die Eignung der Bewerber_innen auf eine Stelle zu hundert Prozent widerspiegelt, kann das auch kein Online-Tool.
Artikelbild: Jeremy Bishop on Unsplash
…und ich deshalb lieber Anschreiben als Lebensläufe lese. Vor einigen Monaten wurde die Diskussion um Pro und Contra von Bewerbungsanschreiben in meine Twitter-Timeline gespült. Im Blog von Mr. Arbeitgebermarketing Henner Knabenreich ging es z.B. um die Frage ”Stellenanzeige oder Anschreiben: Was stirbt zuerst?” Es geht bei der Frage, ob man Bewerber_innen das Formulieren eines Anschreibens zumuten möchte, auch um den Wunsch nach einer guten Candidate Experience, ist klar. Ein gutes Anschreiben zu formulieren kostet Zeit und die ist oft knapp bemessen.
Warum das Bewerbungsanschreiben nicht tot, sondern nur zu oft falsch eingesetzt wird (z.B. als ausformulierte Wiedergabe des Lebenslaufs), hat auch schon Stefan Scheller vor fast einem Jahr im Persoblogger gut zusammengefasst. Für mich ist diese Diskussion in der letzten Zeit zu einem guten Beispiel für den sich verändernden Fachkräfte- und Recruiting-Markt geworden. Worauf müssen sich HR-Bereiche einstellen, wenn sie qualifizierte Entwickler_innen, IT-Profis etc. finden möchten? Wie aussagekräftig können formale Stationen bei IT-Berufen sein? Woran erkennt man gute Entwickler_innen? Meine Erfahrungen, Schlussfolgerungen und drei Recruiting-Tipps, möchte ich hier mit euch teilen:
MINT macht nicht automatisch digital
Auf Veranstaltungen oder bei Bewerbungsgesprächen treffe ich immer mal wieder auf Studierende, die sich einen Einstieg in die Digitalbranche vorstellen könnten, aber wenig bis keinerlei Bezug zur IT oder Web-Entwicklung haben – und das, obwohl sie in MINT-Studiengängen studieren. (Was das über die Praxisnähe unserer Studiengänge aussagt, kann gerne nochmal an anderer Stelle diskutiert werden.) Ein bestimmter fachlicher Studiengang ist also noch längst keine Garantie für die Affinität zur Digitalbranche.
Bei unseren Vorstellungsgesprächen treffen wir immer mehr Bewerber_innen, die einen “untypischen” Lebenslauf haben (z.B. keinen informatikbezogenen Studiengang/Ausbildung, abgebrochenes MINT-Studium, abgebrochene Ausbildung, …) und die trotzdem großartige Entwickler_innen sind. Oder wie es ein Bewerber in unserem Kennenlerngespräch sagte:
Ich bin überzeugt, dass man Programmieren nicht in der Schule lernt.
…und auch nicht in der Uni”, möchte ich hinzufügen. Engagement beim Programmieren lernt man nicht in zwei Schul- oder Semesterwochenstunden. Ein Arzt lernt ja auch nicht (nur) im Medizinstudium, sondern durchs praktische Ausüben.
Ohne Frage: Studieren bildet
Natürlich ist ein Studium wertvoll und neben rein fachlichem Wissen erwirbt man in der Regel viele Kompetenzen (Selbstorganisation, eigenständiges Erarbeiten neuen Wissens, Fähigkeit zu analytischem Denken), die auch in der Web-Entwicklung und generell einem agilen Arbeitsumfeld voller Wissensarbeiter enorm wichtig sind. (Leseinspiration hierzu: Das ZEIT-Interview „Bildung beginnt mit Neugierde“ mit Philsoph und Schriftstellter Peter Bieri) Ich möchte hier also gar nicht das Studium an sich klein reden. Was mir aber in den letzten Jahren im Recruiting bei comspace immer wieder auffällt ist, dass ein MINT-Studium nicht automatisch gute Entwickler_innen hervor bringt.
Du möchtest (besser) programmieren lernen, weißt aber noch nicht genau wie oder wo?
Hier ein paar (überwiegend kostenlose) Probiertipps:
Learn to code! Kostenlose Online-Kurse gibt es bei codecademy
“The world’s best online courses” von Top-Unis gibt’s bei Coursera
IT-Stipendien und Code Competitions gibt’s bei den IT Talents
“Coden, proggn, Sachen machen” kannst du in der Hacker School
Ein Programmier-Studium gibt es neuerdings bei der Code University in Berlin
comspace ist ein bunter Haufen von Profis
Wer unser Blog verfolgt weiß, dass ich gerne auf unrepräsentative, aber aussagekräftige Eigenbeispiele zurückgreife, z.B. wenn es um gutes Arbeiten, Begeisterungsfähigkeit und Eigeninititative geht. Bei comspace sind wir vermutlich unser bester praktischer Beweis dafür, dass man nicht unbedingt ein abgeschlossenes MINT-Studium braucht, um gute Webanwendungen entwickeln zu können. Hier einige Beispiele, welchen formalen Background unsere Kolleg_innen in der Web-Entwicklung haben:
Informatik-Studienabbrecher, die “was praxisbezogeneres machen” wollten
Abgebrochenes Erststudium, dann mehrere Jahre Berufserfahrung + aktuell nebenberufliches Informatikstudium
Ausbildung zum Fachinformatiker (alle Azubis haben schon VOR Beginn ihrer Ausbildung privat gerne programmiert)
Erstausbildung Physiotherapeut + zweite Ausbildung zum Fachinformatiker
Ehemalige Mathe-, Jura- und Philosophiestudierende, die kurz vor dem Abschluss die Uni abgebrochen haben, weil sie ihre Leidenschaft für die Web-Entwicklung entdeckten
Ehemalige freiberufliche Web- oder Software-Entwickler
Dass sie alle fachlich Expert_innen auf ihrem Gebiet sind, sich intensiv und selbständig weiterbilden, vernetzen und austauschen, liegt an ihrer Begeisterung fürs Programmieren. Wie könnte das ein einfacher Lebenslauf widerspiegeln?
Ergebnisse aus der Stack Overflow Entwicklerumfrage 2017
Bestätigung erhält unsere Selbsteinschätzung durch die letzte Stack Overflow Entwicklerumfrage, nach der 93% der Entwickler_innen ihre Fähigkeiten zumindest teilweise autodidaktisch (also unabhängig von einem Studium oder einer Ausbildung) erlernt haben. Dazu passt, dass drei Viertel der Befragten (77%) auch nach der Arbeit als Hobby programmieren und sich auf diesem Weg wertvolle Fähigkeiten und Wissen aneignen. Wie sieht es denn mit der Dauer der fachlichen Erfahrung aus? Bei vielen befragten Entwicklern übersteigt die kumulierte Zeit der Entwicklererfahrung sogar die Berufserfahrung. Die Macher der Studie folgern daraus, dass “Recruiter, die nur auf das Alter oder das Jahr des Uniabschlusses schauen, die Erfahrung eines Software-Entwicklers oft falsch einschätzen”.
#TeamAnschreiben
Wenn ich mich zwischen Lebenslauf und Anschreiben bei der Einschätzung einer Bewerbung entscheiden müsste, wäre ich nach all den oben genannten Argumenten im “Team Anschreiben”. Zeugnisse lese ich schon lange nicht mehr (Kennt jemand eine Studie über den Vergleich zwischen der Mathe-Abiturnote und dem späteren beruflichen Erfolg als Entwickler_in? Daran wäre ich sehr interessiert!). Gute Anschreiben dagegen finde ich ziemlich aussagekräftig. Und mit “gut” meine ich nicht, stilvoll bis ins Detail ausformuliert, sondern authentisch, informativ und individuell. Dass auch das manchmal schwierig zu bekommen ist, kann ich nicht abstreiten und Kristin Wallat hat es im Blog der Ministry Group treffend als “Risiko Indivdualität” beschrieben. Trotzdem bleibe ich optimistisch und glaube an das eigentlich Gute im MenschenAnschreiben. Deswegen, liebe Bewerber_innen: Nutzt das Anschreiben, um über den Lebenslauf hinaus zu gehen, eure Motivation und eure fachlichen Highlights deutlich zu machen.
Meine Ideen für mehr Erfolg im IT-Recruiting
Lest den CV als das, was er ist: Eine aufs Kürzeste reduzierte Timeline formaler Stationen – nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Ermuntert eure Bewerber_innen zu einem gehaltvollen Anschreiben. Dafür müsst ihr wahrscheinlich in Vorleistung gehen: Die Texte auf euren Jobseiten sollten dem entsprechen, wie ihr später auch mit den Menschen im Unternehmen redet, also seid auch ihr authentisch, informativ und individuell. Wir haben z.B. seit einiger Zeit Leitfragen zur Orientierung bei der Bewerbung unter unseren Stellenangeboten.
Seid offen für neue Recruiting-Wege, über die ihr Alternativen zum Anschreiben bietet und eure Zielgruppe wirklich kennenlernen könnt. Inspiration gibt’s z.B. im Frechmut-Blog von Jörg Buckmann oder zu unserer SMS-Recruiting-Aktion – bei der wir übrigens auch bewusst nicht nach Schulabschluss, sondern nach Programmiererfahrung, dem tollsten Projekt oder dem liebsten digitalen Tool gefragt haben.
Umdenken ist angesagt. Macht es wie Jeff Weiner, der CEO von LinkedIn. Sein neues Recruiting-Credo bringt es wunderbar auf den Punkt: ”Skills, not degrees”.
Nachtrag vom 24.07.2017
In der vergangenen Woche erschien ein passender Artikel zum gleichen Thema, aber mit anderer Perspektive auf das Bewerbungsanschreiben: „Die Recruitment-Leiterin von Henkel erklärt, warum sich Bewerber das Anschreiben sparen können.“ Der Betonung auf den persönlichen Kontakt kann ich absolut zustimmen, der (natürlich) immer aussagekräftiger ist als ein Anschreiben. Trotzdem würden sich für mich Anschreiben und Telefonkontakt nicht ausschließen.
Die Diskussion bleibt spannend, wie auch die Kommentare unter dem Tweet zeigen. Was meint ihr: Wie hoch ist das Risiko, ohne Anschreiben wertvolle Kontextinfos zu privaten Interessen & Projekten, nicht-beruflicher Programmiererfahrung etc. außer Acht zu lassen? Wonach beurteilt ihr Bewerbungen? Was kann weggelassen werden?
Bei comspace ist das Thema Unternehmenskultur allgegenwärtig. Naja, fast. An allen Ecken und Enden begegnen dem neuen Mitarbeiter (so wie mir) neue Dinge, Aktionen, Ideen. Ein kleines Beispiel gefällig? Seit kurzem hängt im Eingang eine Dankstelle:
Das ist niedlich, spielerisch, aber erfüllt auch (s)einen Zweck. Immer wieder erfreuen wir uns an Dingen, die andere getan haben und viel zu selten bedanken wir uns. Nicht aus böser Absicht, sondern einfach weil wir dem Anderen vielleicht gerade nicht über den Weg laufen und dann ist der Gedanke wieder im Alltag verschwunden.
Über die Dankstelle können wir zwischendurch einfach mal ein “Danke” aufschreiben.
Danke für das nette Feedback gestern.
Danke für den Kaffee.
Danke für Deine Hilfe.
Danke für Alle(s)?
Die Dankeschöns sind öffentlich und für jeden sichtbar und das unterscheidet die kleinen PostIts von dem mündlichen Dankeschön. Es zeigt jedem Betrachter – ob nun Mitarbeiter oder Externer – dass wir mehr danken und zu verdanken haben als es uns (vielleicht) klar ist. Ich persönlich glaube, dass solche Dinge grundsätzlich die Einstellungen aller beeinflussen.
Nicht jeder Mitarbeiter will danken oder an “comspace in Bewegung” teilnehmen oder andere Angebote wahrnehmen, die der Unternehmenskultur entspringen. Und das ist auch gut so. Auch das ist Ausdruck der Freiheit, die sich comspace ein Stück weit auf die Fahnen geschrieben hat. Selbst diejenigen, die beim Thema Dankstelle dankend (sic!) abwinken, nehmen sie wahr – bewusst oder unbewusst.
Talent geben, Freude nehmen
Ein weiteres Ergebnis dieser Einstellung ist die Initiative „Spende Dein Talent“ von comspace. Mitarbeiter stellen auf einer Web-Plattform ihre Talente oder Neigungen vor und bieten Mini-Events an. Das können ganz offene Treffen sein, sie können aber auch Kurs-Charakter haben. Andere Mitarbeiter können sich über die Plattform anmelden.
Der Sinn: Anhand der Talent-Events bilden sich informelle Netzwerke zwischen den Menschen, die sonst vielleicht nie entstanden wären. Das fördert Austausch, Lernen und Empathie. Ein Versuch, Spende Dein Talent in einem Satz zu beschreiben: “ein digitaler Weg zu analogen Netzwerken in Unternehmen”.
Bei comspace werden diverse Aktivitäten über “Spende Dein Talent” koordiniert. Da ist die in vielen Unternehmen vorhandene Laufgruppe, aber auch Spieleabende, gemeinsames Waffeln backen, Meditation oder Fahrrad reparieren werden angeboten.
Aus der Agentur-internen Initiative ist mittlerweile ein eigenes Produkt gewachsen. Die Human Relations-Szene begrüßt “Spende Dein Talent” mit offenen Armen. 2016 gewann comspace für die Initiative den Personalmanagement Award und immer wieder landen Einladungen zu Vorträgen und Sessions im Briefkasten.
Graswurzel-Bewegung für den guten Zweck
Business Developement Managerin Hanna Drabon entwickelte die Idee 2015, als in Nepal die Erde bebte und Millionen Menschen in Not gerieten. Damals war “Spende dein Talent” noch mit einer monetären Spende verbunden. Die Teilnehmer der Mini-Events gaben nach Lust und Laune und völlig ohne Zwang eine kleine Summe, die dem großen gemeinsamen Ziel zu Gute kommen sollte.
“Ich wollte einen Weg finden, um so nachhaltig wie möglich zu helfen. Gleichzeitig hatten wir uns bei comspace darüber Gedanken gemacht, wie wir die digitale Welt und unsere Werte (sowohl als Unternehmen als auch als Person) zusammenbringen können.“
Die Initiative und ihre Umsetzung als digitale Plattform war dann im Rückblick im Umfeld einer Digitalagentur einfach naheliegend. In Nepal wurden von dem Geld direkt vor Ort Schlafsäcke angeschafft.
An diesem Punkt hätte “Spende Dein Talent” auch wieder verschwinden können; ein einmalige Lösung für ein spezifisches Problem. Klappe zu, Affe tot. Den Beteiligten war aber klar, dass sie hier auf etwas Größeres gestoßen waren. Die Veränderungen in der Kommunikation, im (fachlichen) Austausch und in der Arbeit waren zu stark, um ignoriert zu werden.
Geld ist nicht alles
Im Laufe der Entwicklung ist das monetäre Spenden in den Hintergrund gerückt. “Wir haben mit der Zeit gemerkt, dass das Spenden von Geld nicht die Hauptsache war. Das Spenden des Talents und die neuen Vernetzungen, die dabei entstehen, waren das Entscheidende.”
„Spende Dein Talent“ ist gleichzeitig Methode, Plattform und kulturelles Statement. Dafür interessieren sich viele namhafte Unternehmen. Die Benteler International AG, die hmmh multimediahaus AG und mit Project A eins der größten Venture Capital-Unternehmen Deutschlands sind unter den ersten Unternehmen auf der Plattform.
Das Bewusstsein für das Glück des Mitarbeiters als Unternehmenswert ist mit Trends wie Feelgood-Management gestiegen. Zudem suchen immer mehr Unternehmen – gerade Großunternehmen – nach Wegen, wie sie an Attraktivität als Arbeitgeber gewinnen können.
Woher kommt der Antrieb, wenn nicht von innen?
Die Initiatoren Hanna Drabon und Tillmann Mißfeldt sind mittlerweile “Intrapreneure” und treiben die Verbreitung dieser Idee voran. “Spende Dein Talent” lässt die Stärken des Einzelnen zu Tage treten und die bilden den Nährboden für weitere Innovation. Bei comspace ist aus dem ursprünglichen Altruismus von Mitarbeitern und Chefs eine altruistische Innovation geworden, die viele positive Effekte auf das Unternehmen selbst hat. Daraus erwächst ein Produkt, das zudem Profite abwerfen kann (und wird). Eine schöne Geschichte, oder?
Bei comspace kann jede_r so sein, wie er oder sie ist. Neben all der Unterschiedlichkeit unserer Kolleg_innen habe ich mich gefragt, was uns trotzdem alle bei der Arbeit verbindet. Deswegen bin ich letzte Woche einfach mal durch alle Büros gelaufen und habe möglichst viele von denen gefragt, die es am besten wissen müssen – meine Kolleg_innen.