Automatische Personalisierung von Webseiten oder: BENUTZ HAMSTER MIT MIKROWELLE

Maniac Mansion Screenshot (tentakelvilla.de)

Eine Frau kam eines Tages zu Gandhi und sagte: „Gandhi, bitte sage meinem Sohn, er soll keinen Zucker mehr essen!“ – Gandhi sah die Frau und ihren kleinen Sohn kurz an und meinte dann: „Komm in 2 Wochen wieder“. Die Frau war enttäuscht, denn die Reise war lang und sehr hart gewesen. Diese in 2 Wochen noch einmal anzutreten würde sie sehr viel Kraft und Geld kosten. Aber sie tat es.

Nachdem zwei Wochen vergangen waren stand sie wieder vor Gandhi. Der beugte sich zum kleinen Sohn herunter und sagte: „Junge, iss keinen Zucker mehr.“

Die Frau wurde böse: „DAFÜR sollte ich nun die gleiche Reise nach zwei Wochen noch einmal machen? Warum konntest Du das nicht schon beim letzten Mal sagen?“ Und Gandhi sagte: „Erst musste ich doch selber aufhören Zucker zu essen.“

Was hat Gandhi mit automatisch personalisierten Webseiten zu tun?

Ein ganz, ganz wichtiger Punkt um das Potenzial von personalisierten Webseiten voll auszuschöpfen ist es, dass Sie sich in Ihre Besucher hineinversetzen und mit deren Augen sehen. So wie Gandhi sich zunächst selber das Zuckeressen abgewöhnen musste, um darüber mit dem kleinen Jungen zu sprechen.

Was sie in diesem recht langen Artikel, der die schriftliche Version eines Vortrags auf der dmexco 2014 ist, noch erfahren werden, habe ich Ihnen hier einmal zusammen gefasst:

  • Gleichen Sie Ihr Angebot mit dem Bedarf des Kunden ab
  • Sehen Sie das Verhalten des Nutzers vorher
  • Planen Sie Klickverläufe

tl;dr: Durchlaufen Sie verschiedene Wege, die Ihre verschiedenen Benutzer durch Ihre Webseiten führen. Testen Sie verschiedene Klickpfade und Konversionsziele. Wird der Bedarf der Besucher gedeckt und die Erwartungen erfüllt? In diesem Artikel finden Sie einige einfache Beispiele und Werkzeuge, wie Sie das Potenzial für Personalisierung in Ihren Webseiten evaluieren und Nutzerverhalten vorhersehen können.

Was hat ein Hamster in der Mikrowelle damit zu tun?

Dazu kommen wir gleich. Lassen Sie mich vorher kurz aufdröseln, was wir mit personalisierten Webseiten, die sich automatisch und nach vorher festgelegten Regeln auf das Nutzerverhalten anpassen,  überhaupt erreichen können:

Komplexität verringern 

Sagt Ihnen der Begriff Decision Fatigue – bzw. Paradox of Choice etwas? Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir mit einem festen Level an „Entscheidungsenergie“ in den Tag starten. Diese Energie nimmt mit jeder Entscheidung, die wir im Laufe des Tages treffen müssen ab. Es fällt uns immer schwerer neue Entscheidungen zu fällen und irgendwann wehren wir uns sogar vollständig dagegen noch weitere Entscheidungen zu machen.

Marmeladen-Paradox-of-Choice
(cc) Flickr-User Hellebardius

Dazu gab es im Jahr 2000 ein interessantes Experiment – das Marmeladen ExperimentIn einem Supermarkt wurden den Kunden an einem Tag 24 Sorten Marmelade angeboten und am nächsten Tag nur 6 Sorten. Das Ergebnis war verblüffend:

  • 24 Marmeladen zogen 60% der Kunden zum Stand. Aber: Nur 2% kauften. Die Auswahl war zu komplex.
  • 6 Marmeladen zogen nur 40% der Kunden an. Doch 12% der Kunden kauften aufgrund der einfacheren Entscheidungsfindung.

Personalisierte Webseiten können überflüssiges für den Kunden ausblenden, damit Entscheidungen leichter gefällt werden können.

Besucherverhalten steuern

Wenn wir eine Webseite mit einem speziellen Konversionsziel bauen, dann möchten wir dieses Ziel so oft wie möglich erreichen. Nehmen wir das Beispiel aus der u.s. Grafik: Der Benutzer soll sich zu einer kostenlosen 30-Tage-Demo anmelden. Der Nutzer wird zwischen verschiedenen Infoquellen immer wieder hin und her springen. Dabei auch unsere Kanäle verlassen und wieder zurückkehren.

Sitecore Customer Journey

 

Wir haben nun die Möglichkeit, unsere kostenlose Demo an unterschiedlichen Stellen und Arten immer wieder in den Fokus des Kunden zu bringen. Mit Anmeldekästen, Head-Bannern, kurzen Testimonials usw. bis der Besucher sich anmeldet

Ebenso können wir festlegen ab wann wir den Besucher nicht mehr oder nur noch weniger „nerven“ um eine Übersättigung zu vermeiden.

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Upgrad-Angebot im blauen Kasten kann nach Abschluss bsw. ausgeblendet werden

Wenn der Kunde schlussendlich unser Konversions-Ziel erfüllt hat, stellen wir die Erinnerungen daran ganz ab.

Wir erreichen so weniger komplexe Webseiten, die unsere Kunden einfacher Entscheidungen treffen lassen.

Wechselnde Geräte und Kanäle sind ein weiterer Anwendungsfall. Je nach erkanntem Gerät können andere Produkte, Inhalte oder Daten angezeigt werden. Nutzt jemand die Webseite der Deutschen Bahn bsw. mit dem Smartphone sind Unternehmensbeschreibungen vermutlich irrelevant – umso wichtiger dafür die aktuellen Fahrpläne. Ebenso können Textbausteine für große Bildschirme länger und umfangreicher sein, wobei dem Nutzer auf dem Smartphone-Display Übersicht und Muße zum Lesen fehlen.

Individuelles Storytelling

Diesen Punkt sehen wir uns gleich noch genauer an. Durch die vorab fest gelegten Klickpfade in einer automatisch personalisierbaren Webseite, lassen sich ganze Geschichten erzählen, drehbuchartig orchestriert. Mehr noch: Wir können unsere Nutzer quasi wie in einem Adventure-Computerspiel verschiedene Wege nehmen lassen, bei denen sich die Webseite an die individuellen Entscheidungen des Besuchers anpasst.

Das neue SEO?

Vermutlich ist es nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, wenn ich sage: Automatische Personalisierung könnte das neue SEO werden. Die Komplexität in den Einflussfaktoren ist vergleichbar hoch, die Auswirkungen vergleichbar gut und messbar.

Mit zwei wesentlichen Unterschieden:

  1. Im Bereich der SEO sind wir von den Vermutungen und Erkenntnissen abhängig, die wir über die Black-Box Suchmaschine erhalten
  2. Bei der Personalisierung spielt sich der Großteil unserer Anpassungsmöglichkeiten auf unseren eigenen Seiten ohne Einflüsse von außen ab

Wonach lässt sich personalisieren?

Die Faktoren sind schon heute irrsinnig komplex. Bereits in der Einzelbetrachtung. Hinzu kommen natürlich noch unendlich viele Möglichkeiten Einzelbedingungen miteinander zu kombinieren.

  • Handelt es sich bei einem Besucher um einen neuen Besucher oder um einen Wiederkehrenden? Ist der Benutzer angemeldet oder anonym? Habe ich CRM-Daten verknüpft?
  • Kommt der Klick aus meinem Newsletter? Dann zeige ich die dort geteaserten Angebote an und blende das Anmeldefenster für den Newsletter aus
  • IP-Adresse / Geo-Position können Maßgabe sein um landestypische Inhalte anzuzeigen oder auszublenden
  • Wetter am Ort des Besuchers: Verkaufe ich Skier und Surfbretter und am Standort meines Nutzers schneit es seit einem Tag sind eventuell Skier interessanter
  • Facebook-Fan JA/NEIN? Im Falle von NEIN zeigen wir unser „Werde Fan“-Banner an
  • Endgerät entscheidet darüber ob umfangreichere Texte angezeigt werden. Hochpreisige oder preiswerte Endgeräte können über das angezeigte Angebot entscheiden

Zwei Beispiele für automatische Personalisierung

Seitenbereiche nach Klickverhalten anpassen

In diesem Sitecore Beispiel wird dem Benutzer zunächst eine Webseite mit typischen Badeurlaub-Szenarien angezeigt:

Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 1

Unser Beispielnutzer klickt nun aber nicht auf den Strand oder die Palmen, sondern interessiert sich für San Francisco. Wir haben vorher festgelegt, dass in diesem Fall ein anderer Klickpfad zur Verfügung gestellt wird und sich die 3 Themen-Angebote oben entsprechend darauf einstellen.

Die drei Kurzteaser wechseln vom Thema Strandurlaub zum Thema Städtereisen und stellen sich damit auf das vermeintliche Interessengebiet des Nutzers ein. (Auch um dieses Verhalten wieder rückgängig zu machen lassen sich Regeln erstellen):

Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 2
Sitecore Webseiten Automatisierung Beispiel 2

Inhalte automatisch nach Benutzer-Standort anpassen

Dieses Beispiel stammt aus einem unserer eigenen Sitecore-Projekte für unseren Kunden Dornbracht. Dornbracht ist Premium-Hersteller u.a. für luxuriöse Badausstattungen und hat in diesem Zusammenhang eine Liegedusche im Portfolio, die Horizontal Shower. Dieses Produkt wird mit einer sehr stimmungsvollen Photographie auf der Webseite vorgestellt.

Inklusive einer unbekleideten Person, die gerade die Liege-Dusche verwendet:

Bildschirmfoto 2014-08-28 um 17.17.38

Nun ist es so, dass in manchen Teilen der Welt solche Abbildungen – auch im seriösesten Zusammenhang – als anstößig empfunden werden. Zum Beispiel im arabischen Raum, in dem sich auch ein relevanter Zielgruppenanteil für die Horizontal-Shower befindet. Wir haben also eine Lösung entwickelt, die nach 2 Kriterien entscheidet, wann eine Alternative angezeigt werden soll: Zum einen über die eingestellte Sprache (Englisch im arabischen Sprachraum) und die IP-Adresse.

Im Falle einer positiven Identifizierung wird die Webseite also mit folgender Abbildung ausgeliefert:

Bildschirmfoto 2014-08-28 um 17.17.11

Vorhersehen des Nutzerverhaltens

Eben habe ich schon einmal den Vergleich zum Thema SEO heran gezogen. Es gibt noch nicht viele Best Practices für umfangreich automatisierte Webseiten. Wir sprechen hier immer noch von einer Zukunftstechnologie – auch wenn die technischen Voraussetzungen bereits realisierbar sind.

Darum möchte ich zwei Beispiele aus dem Umfeld der Suchmaschinenwerbung heranziehen um zu demonstrieren, wie das Leben des Benutzers erleichtert werden kann und was es heißt, Nutzerverhalten vorhersehen zu können.

SEO = maschinenfokussiert – SEA = menschenfokussiert

Natürlich entwickelt sich SEO ständig weiter. Es wird zum einen komplexer und spezieller, zum anderen kommt man um SEO-Maßnahmen heutzutage nicht mehr herum. Mit Ausnahme vielleicht, wenn man keinen Wettbewerb hat.

Aber: SEO bezieht sich in den allermeisten Fällen auf den Umgang mit Rechnern, Suchmaschinen, Algorithmen. Deswegen wird das Thema Content Marketing immer wichtiger: Beim Content Marketing steht der Mensch, der Nutzer und Adressat des Contents im Mittelpunkt.

Beim SEA (also dem Suchmaschinen-Advertising) war – wie bei allen Werbeformen – der Mensch schon schon immer der zentrale Punkt. „Der Köder muss dem Fisch schmecken.“

Suchmaschinenwerbung über den Ort

Eine Möglichkeit der Personalisierung ist bsw. der Zielort einer Suche. Im folgenden Beispiel wurde nach Ferrari fahren Hamburg“ gesucht. In den darauf folgenden Suchergebnissen war eine auf Ferrari und Hamburg optimierte Landingpage angezeigt sowie eine auf die Suchbegriffe abgestimmte Google-Ads-Anzeige geschaltet.

Beide (rudimentär) personalisierten Wege führen den Besucher nun auf die entsprechende Webseite beim Anbieter, auf der nur Ferraris (statt Porsche) angezeigt werden, die in Hamburg verfügbar sind (statt auch in München bsw.). Im Dropdown-Menu ist Hamburg als Ort auch bereits vorausgewählt.

 

Dem Benutzer wird in diesem Fall vor allem zusätzliche Arbeit des Klickens abgenommen.

Königsklasse der Vorhersehung von Nutzerverhalten

Zugegeben, dieses Beispiel war sehr einfach. Ein meisterhaftes Stück in Sachen Nutzerverhalten antizipieren hat Alec Brownstein 2010 mit seinem Google Job Experiment gezeigt:

Alec sagte für sein „Projekt“ das Nutzerverhalten des Ego-Surfing voraus. Seine Zielgruppe bestand dabei nur aus 5 Personen: Er legte Google-Ad-Anzeigen auf die Namen der CEOs der 5 Top-Werbegenturen an. Wenn diese 5 Werbeagenturchefs nun sich selber googleten, wurde die Anzeige angezeigt (und wer klickt denn bitte schön nicht auf eine Anzeige, die den eigenen Namen enthält?) und führte auf Alex Brownsteins Bewerbung um einen Job in einer der Agenturen.

Bei 4 der 5 CEOs bekam Alex ein Vorstellungsgespräch. Daraus entstanden 2 Jobangebote. Eines davon nahm Alec an. Keine schlechte Konversion oder? 😉

Der Kostenaufwand betrug 6 Dollar.

Der Hamster ist ein historisches Meisterstück des Vorhersehens von Nutzerverhalten

Hervor gebracht hat dieses Meisterstück Ron Gilbert im Jahr 1987. Ron ist der Erfinder des Computerspiels Maniac Mansion. Und damit auch (Mit)-Erfinder des Genres Point-And-Click-Adventure. Die älteren unter uns erinnern sich hoffentlich noch an den guten, alten Commodore C-64 😉

(c) Lucas Arts - Poster Maniac Mansion, Zac McKracken, Monkey Island
(c) Lucas Arts – Poster Maniac Mansion, Zak McKracken, Monkey Island

Im Spiel Maniac Mansion musste man sich seinen Weg mit verschiedenen Spielfiguren durch ein verrücktes Spukhaus bahnen, das zudem von verrückten Aliens bewohnt wurde.  Ziel des Spiels war es die Freundin der Hauptfigur aus den Händen eines verrückten Wissenschaftlers zu befreien (haben wir ja alle schonmal erlebt, oder?).

Ron Gilbert hat letztens seinen alten Lagerraum aufgeräumt und dabei mit den Maniac Mansion Design Notes historische Relikte der Computerspielgeschichte wieder entdeckt, die uns heute durchaus als Vorlage und Best-Practices für die automatische Personalisierung dienen können.

So hat er bsw. die Original-Zeichnungen und Designdokumente veröffentlicht. So schön diese anzusehen sind, ist für uns aber wichtiger, wie vor über 25 Jahren die Planung des Spielablaufs von statten ging. Eines der Dokumente zeigt zum Beispiel wie die einzelnen Räume des Hause (heute auch Webseiten) miteinander verbunden sind und welche Figuren dort auf den Spieler (heute Inhalte) warten:

mm_design_3

Je nach Sympathie und Handlungen des Spielers reagierten die Persönlichkeiten in den Räumen unterschiedlich. Zu den reinen Räumen, Inhalten und Interaktionsmöglichkeiten kamen noch Emotions-Bedingungen hinzu:

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Schließlich wurden im Puzzle Dependency Charts die Bedingungen festgelegt, wann in welchen Räumen was passieren muss um die nächsten Schritte zu ermöglichen. In diesem Fall hier musste in einem Raum ein Schlüssel gefunden werden und in einem weiteren eine Kanne mit Öl. Der Schlüssel schloss die Kellertür auf, das Öl aus der Kanne machte die Tür wieder beweglich. So können auch verschiedene Bedingungen auf Webseiten zusammen „geschaltet“ werden, um eine weitere Aktion zu ermöglichen oder Interaktions-Möglichkeit anzuzeigen.

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Maniac Mansion ließ den Spieler eine Menge verrückter Dinge tun, die sich nicht unbedingt alle auf den eigentlichen Spielerfolg auswirkten. Dabei hat Ron Gilbert die skurrilsten Handlungen vorhergesehen.

Der arme Hamster

Kommen wir endlich zu unserem Beispiel-Nagetier:

Maniac Mansion Screenshot (tentakelvilla.de)
Maniac Mansion  (c) Lucas Arts Screenshot – Tentakelvilla.de

Man beachte das Poster an der Wand: Auf dem Poster neben der Tür des virtuellen Zimmer ist eine sehr vereinfachte Variante des Entscheidungsbaums der im Spiel zum Einsatz kommt abgebildet!

Zwischen diesem Poster und der Tür befindet sich der besagte Hamster in seinem Käfig. Diesen konnte man als Spieler mit dem Klick auf NIMM und dann das Objekt Hamster mitnehmen.

In der Küche des Maniac Mansion angelangt war es dem Spieler möglich, den Hamster in die Mikrowelle zu legen und das Küchengerät einzuschalten. Sehr morbider Humor. Zugegeben. Vermutlich würde sich das heute auch kein Spielehersteller mehr trauen.

Maniac Mansion gekochter Hamster (tentakelvilla.de)
Maniac Mansion gekochter Hamster (c) Lucas Arts – Screenshot Tentakelvilla.de

Es zeigt aber, wie gut Ron Gilbert damals bereits das Nutzer- bzw. Spielerverhalten vorhersehen konnte. Schließlich hatte die ganze Koch-Aktion des Hamsters überhaupt keinen weiteren Sinn im Spiel.

Was zeigt uns der Hamster für unsere Webseiten?

Mit einem gut und detailliert ausgearbeiteten Entscheidungsbaum lässt sich nicht nur Nutzerverhalten antizipieren, sondern eine Geschichte erzählen, die den Besucher ins Geschehen einbezieht, Bindung aufbaut und Begeisterung erzeugt. Wir können Fälle entdecken, die uns sonst nicht auffallen würden und das Verhalten der Webseite daran anpassen:

Was soll der Besucher im Fall X anderes sehen, als im Fall Y und welches Verhalten führt zu Fall Z?

„Das ist doch alles furchtbar viel Arbeit!“ höre ich Sie jetzt sagen. Und ja, Sie haben Recht. Webseiten zu personalisieren ist zu Anfang ein großer Brocken Arbeit und im folgenden ein stetiger Prozess. Der meiste Teil dieser Arbeit findet dabei im Kopf des Marketings-Teams statt.

Die gute Nachricht ist:

Es gibt einfache Werkzeuge um die geleistete Denkarbeit in die Webseite zu übertragen. Den Sitecore Engagement Plan zum Beispiel:

Sitecore Engagement Plan
Sitecore Engagement Plan

Das kommt Ihnen nun sicher bekannt vor? Unterscheidet sich vom Prinzip her nicht sonderlich von den Maniac Mansion Design-Dokumenten aus 1987.

Mit Sitecores Rule Editor werden Bedingungen für das Nutzerverhalten auf der Seite erstellt. Das Tool ist genauso leicht zu bedienen, wie der Filter-Assistent von Microsoft Outlook.

Sitecore Rule Editor
Sitecore Rule Editor

Zukunftsausblick

Es ist sicher nicht allzu vermessen davon auszugehen, dass Content Management Systeme in Zukunft in der Lage sein werden nach vorher festgelegten Algorithmen zu lernen und sich automatisch selbst an das Verhalten der Nutzer anzupassen. Amazon ist hier ja bsw. ein sehr bekannter Vorreiter („Kunden die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…“) Allerdings ist ein Algorithmus im weitesten Sinne und auf seine Grundbestandteile reduziert auch nichts anderes als ein Entscheidungsbaum, den man sich vorher im Kopf überlegt hat.

Unser praktischer Tip zum personalisieren von Webseiten daher:

Machen Sie es wie Gandhi. Versetzen Sie sich gedanklich in Ihre verschiedenen Benutzer und spielen Sie Ihre Webseite durch.

Dokumentieren Sie das Verhalten der Webseite mit einfachsten Mitteln: Zettel & Stift

Werkzeug zur Planung automatisierter Webseiten
Werkzeug zur Planung automatisierter Webseiten

Erstellen Sie so Entscheidungsbäume und Klickpfade, anhand derer Sie erkennen, wo Ihnen eine automatisch personalisierte Webseite einen Wettbewerbsvorteil in Form von mehr Umsatz, Einsparungen von Arbeit und Zeit sowie zufriedeneren Kunden bringen kann.

Ach und noch eine Sache:

Bei der Entwicklung solcher Klickdiagramme entdecken Sie möglicherweise auch unterhaltsame und skurrile Interaktionen wie den Hamster in der Mikrowelle. Solche Easter Eggs haben durchaus  das virale Zeug dazu, Ihre Besucher so zu begeistern, dass sie über 25 Jahre später noch an das Erlebnis auf Ihrer Webseite denken 😉 Das einfachste Beispiel ist hier wohl die Google-Sucheingabe „do a barrel roll“ oder falls Sie iPhone-Nutzer sind, stellen Sie Siri einmal die Frage: „Siri, was sagt der Fuchs?“ und danach fragen Sie einfach noch einmal 🙂 

 

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten von automatisch personalisierten Webseiten erfahren möchten, vereinbaren Sie hier ein unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Experten.

 

Was wurde eigentlich aus dem Hamsterkiller?

Die Auflösung bin ich Ihnen ja noch schuldig. Natürlich war der kleine Handlungsstrang mit dem gekochten Hamster in der Küche noch nicht beendet.

Geht man mit dem gekochten Hamster zurück in das Zimmer, aus dem man das Tierchen entwendete, steht dort Ed, der außerirdische Hamsterbesitzer neben dem leeren Käfig.

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(c) Lucas Arts – Screenshot von Tentakelvilla.de

 

Gibt man Ed nun den gekochten Hamster zurück, nimmt das Spiel ein jähes und berechtigtes Ende. Soll niemand sagen, dass Hamstermord nicht bestraft wird!

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(c) Lucas Arts – Screenshot von Tentakelvilla.de

Übrigens: Ron Gilbert ist einer der wenigen Menschen, der sich einmal (trotz vorheriger und eingehender Warnung dies nicht zu tun) mit Steve Jobs gestritten hat. Diese wunderbare Geschichte gibt es wie viele weitere Einblicke in die wunderbare Welt der Computerspiele drüben auf seinem Blog grumpygamer.com.

Den vollständigen Spielverlauf von Maniac Mansion in einzelnen Screenshots können Sie sich hier anschauen.

 

Die FonFaces gehen um bei comspace :-D

FonFace 1

Wir können auch drollig, so kurz vor Weihnachten 😉

Es gibt so Geschenke, die bekommt man und fragt sich erstmal „Was ist das denn und was soll ich bloß damit anfangen?“
Unsere Hanna dachte sich: „Ach, erstmal mit zur Arbeit nehmen…“

Und dann passierte folgendes:

  1. Sie klebte das erste Gesicht auf ihren Telefonhörer.
  2. Jemand erriet / mutmaßte / dachte sich aus wer da zu sehen sei
  3. Des-Rätsels-Löserin durfte sich wiederum Wackelaugen und Gesichtszubehör aussuchen und den nächsten Hörer bekleben.

Die FonFaces-Kette war geboren und hier die ersten 5 comspace Telefone mit Gesicht – wer die schönsten Assoziationen in die Kommentare postet bekommt vielleicht noch einen Satz Kleb-Organe ab (gegen Versicherung ein Beweisfoto der ordnungsgemäßen alsbaldigst einzureichen).

Ansonsten gibt es die wunderbare Welt der Wackelaugen bei npw – einem britischen Online Shop mit der vielsagenden Selbst-Beschreibung:

NPW is a retailer of unique, fun & quirky gifts for everyone!

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FonFace 1
FonFace 2
FonFace 2
FonFace 3
FonFace 3
FonFace 4
FonFace 4
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FonFace 5

Big Data – das ist doch kein Thema für den Mittelstand?!

big-data-mittelstand

Big Data war schon 2012 ein vieldiskutiertes Thema. Auch ein namhafter CMS Hersteller und ein Anbieter von Webanalyse-Lösungen griffen bereits das Thema auf. Grund genug für uns zu schauen, was hinter dem Begriff steckt und wo wir als Online-Dienstleister Berührungspunkte sehen sowie die Frage zu stellen:
Ist Big Data auch ein Thema für Mittelstand und Nicht-Online-Unternehmen?

„Big Data – das ist doch kein Thema für den Mittelstand?!“ weiterlesen

5 Gründe für eine mobile Webseite

„Mobile Webseite? Brauchen wir nicht. Wir haben ja keine Kunden, die unsere Leitungen von unterwegs nutzen. Unsere Webseite muss keine Touristen ansprechen, die auf der Suche nach einem Restaurant sind und auch keine hippen Jugendlichen, die auf einer Party „einchecken“ wollen.“ 

Wirklich nicht? 5 Gründe für eine mobile Webseite:

Letztens griffen wir hier  die problematische Vielfalt mobiler Endgeräte auf. Im Umfeld dieses Themas möchten wir Ihnen auch einige Gründe nennen, warum eine mobile Webseite Sinn macht.

Wirrwarr mobiler Endgeräte auf der re:publica  (cc) Gregor Fischer
Wirrwarr mobiler Endgeräte auf der re:publica
(cc) Gregor Fischer

1. Google legt immer mehr Wert auf mobile Webseite

In einem Beitrag in Googles Webmaster Central Blog vom 11. Juni listet Google die Faktoren auf, mit denen mobile Webseiten in das Suchergebnis-Ranking einfließen und welche Fehler zu vermeiden seien, um das Rankingergebnis nicht negativ zu beeinflussen und welche Maßnahmen sich positiv auswirken:

  • Weiterleitungen sollten immer zu relevanten Seiten führen
  • nichtdarstellbares Flash auf mobilen Webseiten
  • Keine Umleitungen nur für bestimmte mobile Geräte
    (Google Bot identifiziert sich aktuell interessanterweise als iPhone – sollte auch als solcher behandelt werden)
  • Videos, die in mobilen Endgeräten u.U. nicht laufen sind kritisch
  • Eine mobile Ausrichtung einer Seite kann sich sogar positiv auf das Suchergebnis auswirken

Dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Wir gehen stark davon aus, dass die mobile Verfügbarkeit und Darstellbarkeit von Webseiten zukünftig immer relevanter für hohe Positionen in Suchergebnissen werden wird.

2. Mobile Suchvorgänge finden nur zu kleinem Teil von unterwegs statt, oder?

Was schätzen Sie, wie viele mobile Suchen überhaupt von unterwegs durchgeführt werden? Also auf Reisen, im Auto, während des Flanierens beim einkaufen? Ziemlich genau ein Viertel.

Gar nicht mal so viel, oder? Mich hat diese Zahl aus einer aktuellen Nielsen Studie jedenfalls sehr überrascht. Genau genommen werden 77% aller Suchen auf mobilen Endgeräten von zu Hause oder dem Arbeitsplatz aus durchgeführt. Wenn ich mich da mal selber als Zielgruppe beobachte, dann passt das sehr gut. Bevor ich das Notebook aufklappe um nach einem Produkt zu suchen, hole ich viel eher das Smartphone aus der Tasche. Der Zweit-Bildschirm, der abends auf der Couch genutzt wird, ist das Tablet.

(c) Google / Nielsen Group
(c) Google / Nielsen Group

3. Sind mobile Suchen denn wirklich schon relevant?

Relevanz zu definieren ist immer so eine Sache 😉 In diesem Fall möchte ich eine weitere Zahl aus der Nielsen Studie in den Ring werfen: 73% mobiler Suchanfragen lösen zusätzliche Aktionen und Konversionen aus und 28% führen direkt zu Konversionen:

  • 36% führen zu weiterer Recherche des Kunden
  • 25% führen auf eine Händlerseite
  • 18% teilen Informationen weiter
  • 17% führen direkt zum Kauf
  • 17% beuschen ein stationäres Geschäft
  • 7% resultieren in Anrufen

 4. Mehrgeräte-Nutzung verbreitet sich immer mehr

Diese Infografik von Google zeigt sehr eindruckslvoll, wie stark typische Nutzungsszenarien auf mehreren Bildschirmen unterschiedlicher Größe durchgeführt werden:

Screen-Nutzung

 

Es geht also in den meisten Fällen gar nicht um die Optimierung einer Seite für einen bestimmten Kanal, sondern vielmehr um eine ganzheitliche Lösung, die alle Darstellungsoptionen wie Smartphone, Tablet, Ultrabook, Arbeits-PC und sogar Fernseher mit einbezieht.

5. Zukünftige Entwicklung mobiler Suchanfragen

Die Kollegen von gjuce haben hier einmal eine mögliche Entwicklung der Suchanfragen mobil vs. Desktop abgeleitet und in ein Kurvendiagramm gegossen. Ich würde hier nicht auf die exakte Nachkommastelle achten, halte den Trend aber für sehr realistisch:

Mobile Suche vs Desktop Dusche (c) gjuce
Mobile Suche vs Desktop Dusche (c) gjuce

Fazit: Prüfen Sie, welche Zielgruppe und Nutzungszenarien in Frage kommen

Dies waren 5 Gründe, die für den positiven Nutzen und die zunehmende Relevanz einer mobilen Webseite sprechen, auch wenn man nicht gerade Deutsche Bahn oder Lufthansa heißt.

Wenn Sie herausfinden möchten, ob sich eine mobil darstellbare Webseite für Ihr Unternehmen jetzt schon lohnen kann, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  • Welche Handlung/Konversion soll beim Besuch Ihrer Webseite ausgelöst werden?
  • Wie sehen Ihre Zielgruppen aus?
  • In welchen Situationen nutzen diese Zielgruppen Ihre Webseite?
  • Welche Inhalte sollten mobil angeboten werden und welche nicht um die angestrebten Konversionen zu erreichen?
  • Sollte die bestehende Webseite „mobilisiert“ werden oder ein eigener mobiler Kanal eingerichtet werden?

 

Kuratieren statt publizieren – Mercedes Benz Social Publish

Eine besonders innovative Form des Content Marketing übt der Automobilhersteller Mercedes-Benz seit Sommer 2012 aus: Auf Social Publish werden interne und externe Inhalte kuratiert. Auf der gleichnamigen Web-Plattform kuratiert der Konzern Inhalte aus dem Web. Die Besonderheit: Es werden nicht nur Texte, Bilder und Videos aus der eigenen Marketing-Abteilung zur Verfügung gestellt.

„Kuratieren statt publizieren – Mercedes Benz Social Publish“ weiterlesen

Alles geschrumpft – außer der Leistung

Die Anforderung

Maximale Performance und Ausfallsicherheit mit einem geringen Preis und minimalen Betriebskosten zu vereinen ist die Herausforderung, die jeder Infrastrukturconsultant von seinen Kunden (nahezu) jeden Tag aufs Neue von seinen Kunden gestellt bekommt. Besonders die laufenden Betriebskosten (Strom, Klimatisierung, Rack-Infrastruktur) stellen heute einen wesentlichen Kostenfaktor im Betrieb einer Serverlandschaft. Neben den Energiekosten müssen auch die Stellplatzkosten betrachtet werden – spätestens seit der bekannten Werbung des blauen Riesen („Wo sind unsere ganzen Server hin?“ – „Hier!“ – „Was ist das?“ – „Es ist ein Blade?“) ist allgemein bekannt, dass jeder das Ziel verfolgt möglichst viel Performance auf wenig Fläche unterzubringen. Denn nicht nur die Fläche, sondern auch die Anforderung an die Klimatisierung stellt eine Herausforderung dar, sobald mehr Fläche benötigt wird.

Die Lösung

Neulich stellte mich ein Kunde vor genau diese Herausforderung. Maximale Performance im Bereich der CPU-Leistung und eine hohe I/O-Rate schlossen eine Virtualisierung schnell aus, die vielen Komponenten aus denen das System bestehen sollte, sorgte schnell für eine größere Anzahl an sogenannten 2 HE-Systemen, gleichzeitig war die benötigte Anzahl an Festplatten aufgrund des geforderten Datenvolumens sehr gering, so dass wenige Festplatten zur Skalierung und Ausfallsicherheit reichten.

thomas_krenn_multinode_server
Der Multinode-Server der Thomas-Krenn.AG

Unser langjähriger Partner, die Thomas-Krenn.AG aus dem niederbayrischen Freyung, stellte auf der Cebit 2013 seine neuen Multinode-Systeme vor und endlich gab es einen sinnvollen Einsatzzweck. Vier vollwertige Dual-CPU-Systeme mit jeweils sechs dedizierten Festplatten auf 2 Höheneinheiten klingen sehr verlockend, immerhin können jetzt viermal so viele Systeme auf dem gleichen Raum verbaut werden. Jedes System verfügt über zwei Netzwerkanschlüsse und einen dedizierten IPMI-Port zum Remote Management, erstere können über die zusätzliche Netzwerkkarte erweitert werden. Zwei Netzteile versorgen alle vier Server redundant. Gleiche Power bei weniger Platzbedarf – war das in der IT nicht seit je her ein Garant für höhere Anschaffungskosten? Doch dann kam die Überraschung. Im konkreten Fall wurden vier RI8224M von der Thomas-Krenn.AG konfiguriert. Vom Single CPU-System mit 4 GB RAM als Proxy Server bis hin zum hochperformanten Datenbankserver mit 64 GB RAM und 2 6-Kerne-Prozessoren war alles in dem System dabei und am Ende standen ca. 30% weniger Anschaffungskosten auf dem Angebot. Betrachtete man die einzelnen Systeme im direkten Vergleich so konnten teilweise bis zu 45% der Kosten eingespart werden, selbst nach Umlage der Kosten für das Basischassis waren problemlos 40% Ersparnis möglich. Hinzu kommt die bessere Ausnutzung der Netzteile, weniger Platzbedarf im Rack und dadurch günstigere Betriebskosten – ein Traum für alle Seiten.

Der Intel Dual-CPU RI8224M ist nicht nur für komplexe Infrastrukturen für einzelne Kunden geeignet, sondern bietet auch eine gute Basis für den Betrieb von individuellen Virtualisierungs- oder Cloud-Lösungen im eigenen Rechenzentrum. Wem eine CPU pro System reicht, für den bietet der RI8316M eine ähnliche Lösung mit 8 Servern auf 3 Höhenheinheiten, die jeweils 2 Festplatten nutzen können.

Es werden nur drei Server gebraucht? Auch da gibt es eine Lösung – man nimmt das vierte Modul mit einer kostengünstigen Ausstattung und nutzt es zur Überwachung der anderen Module, denn die Serverexperten haben passend zum Linux-Tag mit TKmon ein auf der OpenSource-Lösung Icinga basierendes, intuitiv zu bedienendes Monitoringtool zur Verfügung gestellt.

Zukunft Wohnungsbau

In einer Welt der Design-, Markenrechts- und Patentstreitigkeiten kommt ein altbekannter Ansatz zum Tragen: Open Source. Er ist nicht nur ein Verfahren zur Verteilung von Wissen und Werkzeugen, sondern auch eine Philosophie. Nehmen wir beispielhaft den Traum vom Eigenheim. Bislang geprägt durch individuelle Interessen und Datenformate. Der Einzige mit ehrlichem Fokus auf sein Projekt ist der Bauherr.

„Zukunft Wohnungsbau“ weiterlesen

10 Fragen zum CMS FirstSpirit im Video-Interview

10 Fragen zum CMS FirstSpirit

Auf der CeBIT hatten wir die Möglichkeit, dem Vorstand unseres CMS-Partners e-Spirit Jörn Bodemann und dem Mitglied unserer Geschäftsführung Michael Steinfort 10 Fragen zum Content Management System FirstSpirit zu stellen.

In 9 Minuten Video erfahren Sie:

  • Was zeigten e-Spirit und comspace auf der CeBIT 2013?
  • Michael Steinfort erläutert, warum sich comspace für FirstSpirit entschieden hat.
  • Was bietet FirstSpirit im Einsatz auf mobilen Devices?
  • Einsatzmöglichkeiten der mobilen Lösung für FirstSpirit, die comspace entwickelt hat.
  • die 3 aktuell spannendsten CMS Themen aus Hersteller- und Agentur-Sicht.
  • Was bringt die Zukunft für Content Management Systeme?

http://youtu.be/wiVtfI-ZfPI

Nächste Woche veröffentlichen wir ein weiteres Video, in dem unsere Kollegen aus Account Management und Entwicklung gemeinsam mit einer Kollegin von e-Spirit einige Features von FirstSpirit und unsere mobile Anwendung in Aktion demonstrieren.

Eindrücke von einem interessanten Tag auf der CeBIT 2013

e-Spirit Stand Cebit
e-Spirit Cebit-Stand

Der Stand unseres CMS-Partner e-Spirit, auf dem wir dieses Jahr vertreten waren, lag strategisch günstig in der Mitte der Halle 6 und war mit drei offenen Seiten und einer separaten Besprechungs-Lounge in der oberen Etage aussteller- und besucherfreundlich gestaltet. Davon und von dem hervorragenden Service des e-Spirit Teams profitierten nicht nur die 12 e-Spirit Partner, sondern auch die zahlreichen Fachbesucher, die sich ausführlich über die verschiedenen Projektlösungen beraten ließen. Viele im Vorfeld vereinbarte Termine, aber auch interessiertes Laufpublikum trug dazu bei, dass der Stand über den ganzen Tag hinweg gut besucht war. An dieser Stelle vielen Dank an das e-Spirit Messeteam!

Direkt neben dem e-Spirit Stand wurden in der Webciety über den ganzen Tag verteilt interessante Vorträge und Podiumsdiskussionen gehalten, u.a. zum Thema „Entwicklungen zum Social Intranet“. Lars Onasch, Geschäftsführer von CMS-Hersteller OpenText und einer der Diskussionsteilnehmer, sieht diese Entwicklung noch arg in den Kinderschuhen stecken. In den meisten Firmen würde nur die Social Intranet-Anforderung „Information“ erfüllt, von einer „Vernetzung und Kolloboration“ sei man aber noch weit entfernt. Er versäumte nicht darauf hinzuweisen, dass OpenText mit seinen Produkten Unternehmen beim Aufbau eines Social Intranets unterstützen könnte. Meine Erkenntnis aus der Diskussion war vor allem die, dass wir bei comspace mit dem Aufbau eines Social Intranets schon vergleichsweise weit gekommen sind!

Interessanterweise war der Suchmaschinen-Riese Google, dem ich einen Besuch abstatten wollte, dieses Jahr nicht mit einem eigenen Stand vertreten, sondern nur an verschiedenen Vortragsveranstaltungen beteiligt.  Dafür fand ich in Halle 9, dem CeBIT-Lab, einige interessante und vielleicht zukunftsweisende Entwicklungen.

Spannende Forschungsprojekte im CeBIT Lab, Halle 9

Am Stand des Hasso-Plattner-Instituts, dem Exzellenz-Center der Universität Potsdam, ließ ich mir das Projekt BlogIntelligence zeigen: die HPI-Forscher untersuchen die Blogosphäre, indem sie auf Hochleistungsrechnern eine unbegrenzte Anzahl von Blogs und deren Interaktion mit anderen Blogs sowie sozialen Netzwerken, Communities etc. analysieren und visualisieren. Dies geschieht in Echtzeit und auf Basis von Keywords und Themenkategorien. Ziel ist, durch die aggregierten Daten frühzeitig Trends und Meinungen zu erkennen, Informationswege nachzuverfolgen oder herauszufinden, welche Blogs zu bestimmten Themen gerade führend sind.

blog intelligence HPI
Quelle: Hasso-Plattner-Institut

Unter dem Motto „Big Data – Vorsprung durch Wissen“ geht das Fraunhofer-Institut mit seiner Innovationspotentialanalyse in eine ähnliche Richtung. Auch hier geht es darum, durch zielführende Analyse einer riesigen Datenmenge neue Mehrwerte zu erzeugen. Mit dem Unterschied, dass hier nicht nur Blogs analysiert werden, sondern alle verfügbaren Daten aus dem Unternehmen und dem Netz, die für ein bestimmtes Thema relevant sind. Dafür entwickelt das Fraunhofer-Institut Algorithmen, um die großen Datenmengen zu visualisieren, zu analysieren und weiterzuverarbeiten. Zur Veranschaulichung wurde mir ein Beispiel vorgeführt, bei dem alle Informationen und Bewertungen in Internetforen zum Thema „Licht am Auto“ analysiert wurden. Das Ergebnis war eine grafische Darstellung, die anzeigte, welche Automarken zu dem Thema mit Problemen verbunden werden und welche hauptsächlich positiv bewertet wurden. Sehr spannend. Das Fraunhofer-Institut bietet mittlerweile auch Schulungen zum Data Scientist an.

Der Fachbereich Technische Informatik der Universität Leipzig stellte das Neurohand-Projekt vor: mit der Realisierung einer neuartigen Neuroprothese soll es möglich sein, mit Hilfe von Nervensignal-Verarbeitung in Echtzeit eine künstliche Hand zu steuern.

Neuroprothese

Ein selbstlernendes System soll die künstliche Hand dabei unterstützen ein Bewegungsrepertoire aufzubauen, das dem einer gesunden Hand sehr nahe kommt. Ich konnte mich davon überzeugen, dass die Neurohand tatsächlich auf elektronische Impulse reagierte und z.B. Daumen und Zeigefinger zusammenführte. Das Grundmodell für die auf der Messe vorgeführte Handprothese stammte übrigens von unserem Kunden Ottobock, in dessen Produktportfolio die künstliche Hand, wenn sie Marktreife erlangt hat, sicherlich gut hineinpassen würde. Aber bis dahin ist es sicherlich noch ein weiter Weg. Zunächst einmal sind klinische Studien in Vorbereitung.