Vergangene Woche waren wir mit einem kleinen Team auf der OMKI 2025 in Bielefeld – einer Konferenz, die sich an der spannenden Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und Online Marketing bewegt. Neben inspirierenden Keynotes und praxisnahen Impulsen stand vor allem eine Frage im Mittelpunkt: Wie verändert KI unser Marketing – und was bedeutet das für uns als Agentur?
Von Performance-Boosts durch KI über Social Commerce bis hin zu den neuesten Entwicklungen im Prompt Engineering – die Expert*innen auf der Bühne lieferten spannende Einblicke in eine Marketingwelt, die sich rasant weiterentwickelt.
Die Stadthalle war gut gefüllt, das Catering stimmte – Kaffee rund um die Uhr und Snacks zum Mittagessen sorgten für die nötige Energie. Dann ging’s los: Ein straffes Programm mit durchgehenden Talks von 9 bis 17 Uhr wartete auf uns.
Im Folgenden haben wir euch unsere wichtigsten Erkenntnisse und Learnings zusammengestellt.
Was haben wir mitgenommen?
Welche immense Bedeutung die Künstliche Intelligenz in der technologischen Entwicklung der letzten Jahrhunderte hat, verdeutlichte Dr. Claudia Hilker, Unternehmensberaterin, Autorin und Speaker für digitale Transformation, an diesem Vergleich des Produktivitätseinflusses:

Testen, testen, testen ist die goldene Regel
„Fehler sind die Rohstoffe, aus denen Intelligenz wächst“, so Schahab Hosseiny, CEO bei Think11 GmbH. Sein Tipp: Keine Angst vor KI-Tools! Wer ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen will, sollte mutig experimentieren – mit verschiedenen Tools spielen, Prompts optimieren und die eigenen Prozesse kontinuierlich hinterfragen. Denn KI entfaltet ihr volles Potenzial erst dann, wenn sie gezielt eingesetzt und kontinuierlich verbessert wird.
Ein entscheidender Faktor für gute Ergebnisse ist der Kontext. Tools wie ChatGPT & Co. liefern deutlich besseren Output, wenn sie die nötigen Hintergrundinformationen haben. Bevor du eine Frage stellst, solltest du daher ein solides Project Knowledge in deinem KI-Tool hinterlegen. Nur wenn die KI versteht, in welchem Zusammenhang sie arbeitet und welche Tonalität zu deiner Marke passt, kann sie wirklich hochwertigen Content in der richtigen Brand Voice generieren.
Ideas are expensive. Execution is cheap.
Wirklich gute Ideen sind selten und wertvoll, weil sie etwas Neues oder Revolutionäres bieten. Die Umsetzung hingegen ist durch KI und Automatisierung heute oft billig und einfach – egal ob es um das Schreiben von Texten, das Entwickeln von Code oder das Optimieren von Prozessen geht. Wer also denkt, dass die Ausführung das Schwierige ist, liegt falsch. Das eigentlich Schwierige ist, eine Idee zu haben, die es wert ist, umgesetzt zu werden.
Prozesse durch KI verbessern ist aufwändig und erfordert weiterhin ein technisches Grundverständnis
Prozesse mit KI zu verbessern klingt erstmal einfach, ist aber tatsächlich eine komplexe Aufgabe. Es reicht nicht, einfach eine KI zu nutzen – man muss verstehen, wie sie funktioniert, welche Daten sie braucht und wie man sie richtig integriert. Oft sind Anpassungen nötig, damit die KI wirklich Mehrwert bringt, und das erfordert technisches Wissen. Ohne ein grundlegendes Verständnis für Datenstrukturen und Automatisierung stößt man schnell an Grenzen. Deshalb ist der Einsatz von KI zwar mächtig, aber keineswegs ein Selbstläufer – er erfordert weiterhin Fachwissen und strategische Planung.
Der Mensch, der die KI bedient, bleibt das wichtigste Glied in der Tool-Chain.
Der Mensch steht im Zentrum jeder KI-Anwendung, weil er die Richtung vorgibt und die richtigen Entscheidungen trifft. KI kann zwar unterstützen, aber ohne den kreativen, kritischen und lösungsorientierten Menschen bleibt sie nur ein Werkzeug. Es ist der Mensch, der Ideen entwickelt, Probleme erkennt und die Technologie sinnvoll einsetzt. In der gesamten Tool-Chain ist er das wichtigste Element, denn er bringt das zusammen, was KI alleine nicht kann: Intuition, Ethik und den Blick für das große Ganze.
Daten sind und bleiben King.
Dass 1st Party Daten wichtig für alle unsere Marketingaktivitäten sind, ist keine Neuigkeit. Sie geben uns direkte Einblicke in das Nutzerverhalten und die Vorlieben, die wir nutzen können. Kombiniert mit 3rd Party-Daten eröffnet sich ein viel umfassenderer Blick, und hier kommt die KI ins Spiel: Sie hilft uns nicht nur, diese Daten clever zu erheben und zu analysieren, sondern erkennt auch Muster, die wir vielleicht übersehen würden. Dafür müssen wir intern Prozesse und Strukturen (weiter-)entwickeln, mit denen wir unsere Kunden aktiv unterstützen und Marketingerfolge vorantreiben können.
Prompt Engineering ist tot? Lang lebe das Prompt Engineering!
Direkt im ersten Vortrag wurde die Aussage getroffen, dass die Zeiten des Prompt Engineering vorbei sind, da fortschrittliche Modelle nun oft in der Lage sind, intuitiver auf Eingaben zu reagieren. Alle folgenden Referenten waren sich einig: Genau das Gegenteil ist der Fall. Trotz dieser Fortschritte bleibt das geschickte Formulieren und Optimieren von Anfragen entscheidend, um das volle Potenzial dieser Modelle auszuschöpfen.

Die Qualität der Ergebnisse hängt nach wie vor stark von der Klarheit und Präzision der Prompts ab. Das bedeutet auch für uns als Agentur, dass wir weiterhin Zeit und Ressourcen in das Lernen und Anwenden effektiver Prompt-Techniken investieren sollten, um in der KI-Welt nicht hinterherzuhinken.
Halo Effect: Die Macht des richtigen Umfelds für unsere Ads
Ein spannendes Thema auf dem Kongress war der Halo Effect und wie wichtig das Umfeld bei Werbeplatzierungen ist. Der Halo Effect beschreibt, wie die Wahrnehmung einer Marke durch das Drumherum beeinflusst wird. Hier setzt die KI an: Durch kontextbezogene Analysen kann sie sicherstellen, dass Anzeigen in einem positiven, relevanten Umfeld gezeigt werden.
Früher sah die Realität so aus: Wir haben eine Automarke beworben und liefen durch Keyword-Platzierungen oft Gefahr, neben Autounfällen und Statistiken zur Abgasentwicklung aufzutauchen. Der negative Grundton übertrug sich daraufhin auch auf unsere Produkte. Mit KI lassen sich solche Fehlplatzierungen jedoch weitestgehend vermeiden, und wir sind zuversichtlich, dass wir bald ähnliche Fortschritte direkt bei Google & Co. sehen werden und nicht nur über Drittanbieterlösungen.

Fazit: KI ist gekommen, um zu bleiben – aber sie ist kein Selbstläufer
Die OMKI 2025 bot viele wertvolle Impulse und zeigte klar: KI verändert das Marketing grundlegend – aber nur, wenn wir sie richtig nutzen. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss testen, optimieren und KI aktiv in seine Prozesse integrieren.

Was sind unsere wichtigsten Learnings?
- Mut zur Experimentierfreude – Wer KI nicht ausprobiert, bleibt zurück.
- Datenstrategie als Erfolgsfaktor – Ohne eine klare Struktur bleibt KI ineffizient.
- Der Mensch bleibt entscheidend – KI ist nur ein Werkzeug, die kreativen Köpfe dahinter machen den Unterschied.
Unsere Empfehlung: Bleibt neugierig, teilt euer Wissen und vernetzt euch. Denn nur durch gemeinsames Lernen und Wachsen treiben wir Innovationen wirklich voran.
Weiterführende Infos zum Thema „Künstliche Intelligenz“
- KI-Agenten im Einsatz: Wie unsere Weihnachts-Webseite entstand von Anke Lorge
- Spotlight: Wissenswertes zur generativen künstlichen Intelligenz (GenAI) Teil 1 von Pascal Schult
- Spotlight: Wissenswertes zur generativen künstlichen Intelligenz (GenAI) Teil 2 – Fokus LLMs von Pascal Schult
- Multichannel Marketing mit KI-Chatbots – Die Zukunft der Kundenkommunikation im Fokus von Anke Lorge
- KI im Online Marketing – Unsere Learnings von der OMKI 2025 - 27. März 2025
- Multichannel Marketing mit KI-Chatbots – Die Zukunft der Kundenkommunikation im Fokus - 17. Dezember 2024
- Erfolgreiches Multi-Site-Management am Beispiel der Weidmüller-Webseite - 13. November 2024