Nachdem wir im ersten Interview unserer Blogreihe „Q&A mit Expert:innen“ mit unserer Teamleiterin Anna Wördehoff in die Welt des Content- und Performance-Marketing eingetaucht sind, werfen wir heute einen Blick auf das große Ganze.
Dafür sprechen wir mit Johannes Tappmeier, unserem Chief Customer Officer (CCO) bei comspace. Johannes ist Teil unserer Geschäftsleitung und kümmert sich um alles, was mit unseren Kunden zu tun hat – vom Vertrieb über die Kundenbetreuung bis hin zu Verträgen. Im Interview verrät er uns, warum Vertrauen für ihn der wichtigste Faktor für erfolgreiche Kundenbeziehungen ist, wie sich die Erwartungen an eine Digitalagentur gewandelt haben und welche Werte ihn bei seiner täglichen Arbeit antreiben.

Was ist deine Rolle bei comspace?
Ich bin Teil der Geschäftsleitung und für alles zuständig, was mit unseren Kunden zu tun hat. Dazu gehören Vertrieb, die Betreuung unserer Bestandskunden und das Vertragsmanagement. Im Kern bedeutet das: Ich kümmere mich darum, dass wir neue Kunden gewinnen, bestehende Kundenbeziehungen weiterentwickeln und unsere Zusammenarbeit auf eine klare, verlässliche Basis stellen.
Welche Aufgaben bestimmen deinen Arbeitsalltag?
Der Austausch mit unseren Kunden ist für mich die wichtigste Aufgabe. Mein Alltag besteht aus einer Mischung aus internen Terminen, in denen ich mich mit unseren Projektteams zu laufenden Kundenprojekten abstimme, und direkten Gesprächen mit Kunden über bestehende oder neue Vorhaben.
Darüber hinaus bin ich eng mit unseren Technologiepartnern im Austausch. Dazu gehört die Abstimmung mit bestehenden Partnern und die strategische Weiterentwicklung unserer Zusammenarbeit als auch das Auswählen und Onboarding neuer Partner. Letzteres mache ich gemeinsam mit unserem Partner Manager Roy Kraft. So sorge ich dafür, dass wir unser Partnernetzwerk kontinuierlich ausbauen und optimal aufgestellt sind, um die besten Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden zu finden.
Welcher der Tätigkeiten machen dir am meisten Spaß und warum?
Am meisten Freude macht mir definitiv das Kennenlernen neuer Kunden und Projekte. Es ist unglaublich spannend, immer wieder Einblicke in ganz unterschiedliche Branchen, Unternehmen und Strukturen zu bekommen. Jedes Gespräch eröffnet eine neue Perspektive, und genau diese Abwechslung reizt mich – weil sie mir zeigt, wie vielfältig die Herausforderungen und Chancen in der digitalen Welt sind.
Welche Bedeutung haben Kundenbeziehungen für dich persönlich und für den Vertriebserfolg von comspace?
Für mich sind Kundenbeziehungen dann wertvoll, wenn sie auf echter Partnerschaft beruhen. Mir geht es nicht um dieses klassische Modell: Der eine erteilt einen Auftrag, der andere führt ihn einfach aus. Viel spannender – und auch nachhaltiger – ist es, wenn ein Austausch entsteht, bei dem beide Seiten voneinander lernen, gemeinsam an Projekten wachsen und so langfristig Mehrwert schaffen.
Genau deshalb arbeiten wir bei comspace konsequent daran, Kundenbeziehungen in langfristige Partnerschaften zu verwandeln. Wir denken nicht in Projekten nach dem Motto: Heute ein Relaunch bei Kunde A, morgen das Gleiche bei Kunde B. Stattdessen stellen wir uns die Frage: Wie können wir eine kontinuierliche Zusammenarbeit gestalten, die den Kunden Schritt für Schritt weiterbringt? Unser Fokus liegt klar auf der ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung bestehender Projekte – und nicht auf dem schnellen Jagen nach dem nächsten großen Auftrag. Das zeigt sich auch daran, dass wir viele Kunden schon seit vielen Jahren begleiten.
Ein weiterer Aspekt, der für mich persönlich sehr wichtig ist: Vertrauen. Ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis sorgt dafür, dass Projekte besser laufen. Denn sobald mal eine Herausforderung auftaucht – sei es eine unerwartete Anforderung oder ein Problem im Projekt – können wir in einem offenen, konstruktiven Austausch Lösungen finden. Diese Ehrlichkeit und Verlässlichkeit prägen nicht nur die Zusammenarbeit, sondern machen auch den menschlichen Teil dieser Beziehungen besonders wertvoll für mich.
Wie haben sich die Kundenerwartungen an Digitalagenturen in den letzten Jahren verändert und was wird heute besonders nachgefragt?
Die Anforderungen an Digitalagenturen sind in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden. Früher ging es oft darum, eine Webseite zu erstellen und ein Content Management System (CMS) einzuführen – das war das Kernprojekt. Heute sind Projekte viel umfassender, weil inzwischen zahlreiche Drittsysteme integriert werden: von Marketing Automation-Tools über Dokumentenmanagement, Digital Asset Management (DAM) oder Product Information Management (PIM) bis hin zu CRM-Systemen. All diese Systeme spielen heute eine Rolle in einem Website-Projekt.
Das führt dazu, dass die Gesamtinfrastruktur deutlich komplexer geworden ist. Einerseits erleichtern fortschrittlichere Softwarelösungen viele Aufgaben: Das Anlegen einer neuen Seite oder eines Formulars im CMS ist einfacher geworden, Schnittstellen zwischen Systemen sind standardisierter, und die Verwaltung digitaler Assets in modernen DAM-Systemen ist wesentlich intuitiver als früher in Ordnerstrukturen auf File-Systemen.
Andererseits sind die Aufgaben selbst nicht kleiner geworden. Die zunehmende Anzahl an Komponenten und Schnittstellen sorgt dafür, dass Projekte insgesamt anspruchsvoller werden. Es verschiebt sich also die Komplexität: Früher lag sie oft in einzelnen Systemanbindungen, heute liegt sie in der Gestaltung und Koordination der gesamten digitalen Infrastruktur. Würde man heute ein Projekt von vor zehn Jahren umsetzen, wäre es mit der modernen Software deutlich einfacher. Aber da die Erwartungen und Anforderungen kontinuierlich steigen, bleibt die Arbeit insgesamt anspruchsvoll und spannend.
Welche Werte sind dir bei der Führung deines Teams besonders wichtig?
Für mich stehen Vertrauen und Ehrlichkeit ganz oben. Beides ist die Grundlage für gute Zusammenarbeit – nicht nur mit unseren Kunden, sondern genauso innerhalb des Unternehmens.
Vertrauen bedeutet für mich, dass ich meinen Kolleg:innen Freiraum gebe und nicht jedes Detail kontrolliere. Nur so können sie ihre Stärken entfalten und Verantwortung übernehmen. Würde ich alles überwachen wollen, wäre ich nicht nur permanent mit Kontrolle beschäftigt, sondern würde gleichzeitig das Potenzial meines Teams ausbremsen.
Ebenso wichtig ist mir Ehrlichkeit. Das heißt: Wir sprechen offen über Dinge, die gut laufen – aber genauso über die, die nicht so gut funktionieren. Wenn Probleme auftauchen, ist es immer besser, sie klar anzusprechen, als sie zu verschweigen. Nur dann können wir gemeinsam Lösungen finden. Probleme zu vertuschen oder schönzureden bringt niemanden weiter – sie verschwinden dadurch ja nicht.
Insofern sind Ehrlichkeit und Vertrauen für mich die beiden Kernwerte, die unser Miteinander prägen und die letztlich auch dafür sorgen, dass wir als Team erfolgreich sind.
Weitere Beiträge in der Reihe „Q&A mit Expert:innen“
Zwischen Meetings, Daten & KI: Annas Arbeitswelt bei comspace (Interview mit Anna Wördehoff, Teamleiterin Content & Digital Performance)
- Q&A mit Expert:innen: Johannes Tappmeier im Interview - 9. September 2025
- Macht KI den Unterschied? KI in der Webentwicklung - 20. August 2025
- Q&A mit Expert:innen: Anna Wördehoff im Interview - 28. Juli 2025