Die drei Superkräfte des Netzwerkes

Vernetzung steht für das Wesen der Digitalisierung: Digitale (Unternehmens)kulturen sind geprägt von Netzwerken. Was sind das eigentlich für Netzwerke? Und was heißt es, sich zu vernetzen?

Warum funktionieren Netzwerke eigentlich?

Netzwerke funktionieren, weil wir einander vertrauen. Dieses Vertrauen basiert auf eins zu eins Beziehungen – meine Kollegin Hanna hat dazu einen sehr hörenswerten Podcast-Shot von 5 Minuten eingesprochen. Vertrauen basiert also auf direkten Interaktionen von Beteiligten. Gemeinsamer Austausch, gemeinsam gemachte Erfahrungen, gemeinsam durchlittene Fehler und gemeinsam gefeierte Erfolge… Netzwerke beruhen einerseits auf Teilen und Offenheit sowie andererseits auf Fragen und Bitten. Sie wachsen dann, wenn wir den ersten Schritt machen, um das Netzwerk zu knüpfen.

Netzwerke zeichnen sich auch durch eine bestimmte Ungleichzeitigkeit aus. Wenn ich heute etwa eine Information mit meinem Netzwerk teile, bedeutet das nicht, dass ich dafür unmittelbar eine Gegenleistung erhalte. Mehr noch: ich beantworte etwa die Frage des Kollegen, wie er denn bitte in dem und dem Programm eine bestimmte Aktion ausführen kann. Aber für die Antwort ist mir der Kollege im Teil meines Netzwerkes nichts „schuldig“. Ich weiß nur: wenn ich selber eine Frage habe, wird auch dieser Kollege meine Frage weiterleiten und – vielleicht nur sehr mittelbar – zur Antwort beitragen. Im Extremfall aber auch nie und das ist nicht schlimm, solange diese Person grundsätzlich im Netzwerk Informationen, Erfahrungen und Kontakte mit allen teilt. 

Kennt ihr schon die drei Superkräfte des Netzwerkes?

  1. Superkraft: Du hast eine Frage, ein Problem, eine Herausforderung und um die Antwort kümmert sich dein Netzwerk – denn entweder kennt selbst jemand die Antwort oder da kennt jemand einen, der einen kennt, der einen kennt, der einen kennt.
  2. Superkraft: Du kannst deine Frage gar nicht so richtig formulieren. Irgendwas stört dich zum Beispiel einfach. Gebe dein Gefühl oder das, was du wahrnimmst in dein Netzwerk rein und das Netzwerk unterstützt dich zunächst dabei deine Frage zu schärfen, das Problem erkennbar zu machen und es dann zu lösen.
  3. Superkraft: Du weißt noch gar nicht, dass du ein Problem oder eine Herausforderung hast und dein Netzwerk macht dich darauf aufmerksam – und schafft Lösungen, Anregungen, Hinweise für dich.

Ich erläutere die drei Superkräfte des Netzwerkes auch nochmal in diesem Video:

Netzwerke können richtig harte Arbeit sein

Netzwerken ist wie alles andere auch eine Kunst, manchmal auch richtig harte Arbeit. Ich zähle mich nicht zu den „natural born networkers“. Doch „Machen“ macht den Meister. Das Netzwerken können wir lernen. WOL etwa begeistert mich so, weil es genaue Übungsanleitungen liefert, anhand derer ich ein besseres Gespür für Netzwerke bekomme. Gerade die Frage, was kann ich in meinem Netzwerk anbieten, wo kann ich wertvoll sein, ist der Motor für Netzwerke.  

Symbolbild für Netzwerke menschlicher Beziehungen

Mit talee kann ich vor allem sehr emotional erleben, wie Netzwerke starten und dass ein “Wir” mein Ich beflügelt. Bei talee kann ich gerade so viel in mein Netzwerk geben wie ich aktuell teilen möchte. Mal ist es der gemeinsame Kinobesuch, mal zeigt der Geschäftsführer im Sicherheitstraining lebenswichtige Tricks auf dem Bock, mal liefert ein Programmierer wichtige hands-on Workhacks in einer Workshop-Reihe zu einer Software.

Netzwerke sind stets selbstbestimmt – und brauchen Pflege

Eine Erfahrung, die ich mache ist, dass Netzwerke nicht nach allgemein festgelegten Regeln funktionieren. Die Mitglieder von Netzwerken regeln ihr Miteinander selber. Und diese Regeln des Miteinanders sind stets auch neu verhandelbar – sie entwickeln sich. Diese Selbstorganisation ist wichtig für erfolgreiche Netzwerke, denn nur so können sie sich auf neue Mitglieder einlassen und in einem sich wandelnden Umfeld  lebendig bleiben.

Fehlende Regeln können uns auch verunsichern. Das ist, glaube ich, völlig normal und menschlich. Und hier ist für mich gerade auch unsere Methode talee ein wichtiger Beitrag. Ich kann mich immer wieder neu in das Netzwerk einbringen. Etwa in dem ich ein Event veranstalte oder schlicht mal wieder an einem teilnehme. Netzwerke brauchen also auch immer eine Pflege – sonst gehen sie, wie neuronale Netzwerke in unserem Gehirn, verloren.

Netzwerken soll dabei auch einfach Spaß machen. Als: happy networking!

Tilmann Mißfeldt
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