Die Onlinemarketingkonferenz Bielefeld, die OMKB, geht heute in die dritte Runde in der Bielefelder Stadthalle. Das Programm glänzt mit tollen Speakern und verspricht viele Learnings.
Den Opener machte Karl Kratz mit seiner Keynote „Die Kunst der digitalen Verführung„. Gewohnt unterhaltsam zeigte er uns Onlinemarketern die Bretter vor unseren Köpfen, sprach viel von der „neuen Realität“ (auf der Konferenz am 18. Mai sind wir auch vertreten) und holte einige „Psycho-Tricks“ aus der Trickkiste.
Danach sprach Andre Morys von WebArts über „Personalisierung mit ROI – eine einfache Methodik für mehr Conversions„. Hier ging es um kognitive Verzerrung, Perspektivwechsel und vor allem den Kunden im Mittelpunkt, Stichwort Customer Centricity. Haupt-Learning: Lerne aus dem echten Leben, lerne von Frank. Andre nutzte den fiktiven Autoverkäufer Frank um zu zeigen, was ein guter Verkäufer macht, was wir im Web so gut wie nie machen. Spannend!
Kai Spriestersbach springt mit „Data Driven SEO“ in den Ring. Machine Learning bei Google aka RankBrain, die Messbarkeit von Content-Qualität und Engagement-Ausreißer sind Themen. Dominant ist natürlich das gute alte Thema der User-Intention. Er geht das mit Keyword-Klassifizierung an.
Lexikaler Content, der häufig als SEO-Füllmenge benutzt wird, funktioniert nicht. Die Frage ist nicht mehr, wie mache ich etwas besser als Platz 1 bei Google, die Frage ist wie mache ich mein Angebot besser als die ganze SERP.
Seine Empfehlung für Text-Erstellung WDF*IDF ist termlabs.io. Der Gastzugang wurde sofort angefordert.
Zum Schluss gabs ein paar allgemeine Tips
- Pagespeed unheimlich wichtig
- gute UX
- mobile first
- thematische Recherche nach User-Intention -> Was will er?
- Inhalte mit außergewöhnlichem Mehrwert
- Content Lifecycle – stete Messung und Verbesserung
- Tool-Empfehlung: Keyword Hero um das „not provided“-Problem zu lösen
Seine Folien gibts bei kai.im/omkb.
Next: Astrid Kramer zu „Neuromarketing: das neue Schlangenöl„.
Wie können wir in den Menschen reingucken? EEG und MRT. Hat aber keiner zu Hause – Astrid hat nachgefragt. Also brauchen wir Tools – zum Beispiel cooltool. Heatmapping, Eyetracking, EEG inklusive.
„Neuromarketing ist unseriös, wenn Du es auch bist“
Neuromarketing bedroht die Idee von freiem Willen und wird deshalb als „unethisch“ betrachtet. Doof nur, dass die Idee vom freien Willen Blödsinn ist. Unsere Realität ist von unserem Hirn konstruiert und was wir sehen hängt stark von uns ab. Wir sind alle „biased“.
„Neuromarketing ist unethisch, wenn Du es auch bist“
Neuromarketing ist ein Instrument, was man damit macht, ist jeden selbst überlassen. Dann folgen noch viele schöne Beispiele für die üblichen Begriffe wie Placebo, Change Blindness oder Trust.
Next up: Nico Zorn mit „Persuasive E-Mail-Marketing: Mit Emotionen mehr erreichen.“
12:20 Uhr: Los geht’s. Nico tigert schon über die Bühne.
Kann E-Mail-Marketing mehr als Sale? Ja!
Der bewusste, vernünftige Kunde ist ein Mythos. 95% des Kaufverhaltens wird unbewusst gesteuert.
„No Emotions – no money“
Rationale Kaufentscheidungen sind auch im B2B eine Mär.
- Wie werden unsere Mailings wahrgenommen?
- Wie können wir die Wahrnehmung lenken?
- Wie können wir emotional aktivieren?
Nicht neu aber wichtig: Above the fold ist zentral.
Starke Bilder, mit Gesichtern den Blickverlauf lenken.
Linksorientierte Mailings funktionieren besser.
Nutzen Sie Linien, Pfeile, Symbole um den Blick zu lenken -> optische Verbindung zischen den Angeboten
Mit Zahlen und Nummerierungen lässt sich der Blick auch gut lenken
Fazit: nett, aber nichts Neues. Wenig Learnings, bin trotzdem gut unterhalten worden.
Um 14:15 gehts weiter mit Pip Klöckner, auf den ich mich besonders freue.
Es geht los: „Fast Growing Companies: 12 Lessons“ ist der Text auf der ersten Folie.
13 Jahre, 100+ Startups, 7 Unicorns – nicht schlecht Pip. Seine Folien gibts auf http://clk.me/omkb
Bambus (schnellstwachsende Pflanze) und Entengrütze als Vergleich für Unternehmens-Growth. Ruthless Prioritization ist key. Wer alles macht, ist per se ineffizient.
4 Prozent des Inventories von Amazon macht 51 Prozent des Umsatzes. Das ist Priorisierung.
Buchtip:
- Jeff Sutherland: Scrum
- Erik Ries: The Lean Startup
„Aufgrund halbherziger Tests kann man Maßnahmen weder beerdigen noch skalieren“
Großartiger Talk. Knapp, witzig, treffend, extrem geballter Inhalt.
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