Neues aus der Siteclinic – So wird Ihre Karriereseite nicht zum Pflegefall

comspace Siteclinic Karrierewebseiten Optimierungspotenzial HRIC 2016

comspace Siteclinic Karrierewebseiten Optimierungspotenzial HRIC 2016

Unter dem Motto „Siteclinic“ konnten interessierte Teilnehmer des HR Inspiration Camp die Jobseite Ihres Arbeitgebers oder das Karriereportal der Konkurrenz unter die Lupe nehmen lassen. In einer der Sessions wurde sich dann intensiv mit dem Inhalt, Aufbau und der Nutzerfreundlichkeit auseinandergesetzt. Jeder Teilnehmer konnte Lob + Kritik äußern, so gab es für jeden reichlich Feedback und handfeste Änderungsvorschläge, die größtenteils einfach zu realisieren waren – wenn man denn für die Problematiken sensibilisiert wurde.

Was waren die auffälligsten / häufigsten Punkte an Karriereseiten, die optimierbar wären?

Kurz gesagt: Barrieren, Barrieren, Barrieren.  Eine ausführliche Unternehmens-(Selbst)darstellung unter den Stellenangeboten, störende Image-Videos mit Autoplay-Funktion oder der von der Startseite nicht erreichbare Karrierebereich sorgen dafür, dass potenzielle Bewerber entsprechende Unternehmen bei der Jobsuche gar nicht erst in Betracht ziehen. Hier die auffälligsten Hindernisse der untersuchten Webseiten:

  • Schwierige Navigation zum Job-Bereich
  • Keep it simple! Klare Strukturen sorgen für Übersichtlichkeit, das gilt für Navigation, Filter- und Suchfunktionen
  • Form follows Function – ein unnötig verspieltes Design funktionierte einerseits nicht auf allen Endgeräten und schreckt andererseits Besucher ab
  • Selten wird aus Bewerbersicht gedacht (wie Martin Gaedt in seinem HRIC-Vortrag bereits anmerkte): Schaffen Sie einen Kompromiss der Ihnen die Verwaltung der Bewerber erleichtert, aber Interessenten nicht dazu zwingt, stundenlange Datenbank-Einträge für Ihre HR-Software zu verfassen
  • Eine Bewerbung ist heutzutage nicht nur per Post oder E-Mail möglich – ohne die Berücksichtigung von sozialen Netzwerken (on- wie offline) werden Potenziale verschenkt

Aber es gab auch positive Diagnosen:

  • Fast alle Webseiten waren responsiv und entsprachen den mobilen Anforderungen
  • Jeder „Patient“ empfand seinen Karrierebereich subjektiv schlechter, als er tatsächlich war – eine ideale Motivationsbasis, um die Jobseite regelmäßig zu pflegen
  • Oft waren Ressourcen in den Unternehmen vorhanden, um einen ansprechenden und authentischen Eindruck zu liefern: Die Bandbreite reichte von guten Social Media-Auftritten, internen Veranstaltungen, Mitarbeiterporträts bis zu den Möglichkeiten, seine Jobseite durch die eigene Marketing-Abteilung optimieren zu lassen
  • Werben Sie mit Ihren Benefits – aber richtig. Sie bieten zusätzliche Leistungen, wie zusätzliche Gesundheitsleistungen, Betriebssport oder flexible Arbeitszeiten? Dann platzieren Sie Ihre Informationen sichtbar als Benefits und nicht nur als Randinformation

Karriereseiten optimieren aus SEO-Sicht

Insbesondere das Potenzial von Suchmaschinenoptimierung wird bei Karriereseiten oft noch außer Acht gelassen. Warum eigentlich? Wenn ein Unternehmen neue Bewerber direkt auf die Karriereseite ziehen kann, spart das einerseits Budget für Stellenanzeigen und verkürzt bsw. auch den Prozess der Kontaktaufnahme.

Während unserer Siteclinic waren folgende Punkte besonders auffällig und häufig:

  • Keine oder die gleichen Seitentitel und -beschreibungen für die einzelnen Stellenangebote
  • Verschiedene URLs für gleiche Inhalte
  • schlechte Formatierung (keine Überschriften) der einzelnen Stellenangebot
  • zu lange Ladezeiten
  • kryptische und nicht lesbare URLs
  • alte URLs zu Stellenangeboten, die auf eine 404 Seite verweisen
  • keine interne Verlinkung

Wie würden wir an die Umsetzung der einzelnen Optimierungen heran gehen?

Eine der häufigsten Fragen der Teilnehmer. Wie würden wir bei der praktischen Umsetzung einer Optimierung vorgehen? Was sind Sofortmaßnahmen und langfristige Änderungen, die umgesetzt werden sollten.

  • Schaffung einer klaren, aufgeräumten Seiten-Struktur und -Navigation.
  • Öffnung aller Kanäle für den Bewerber: Wie bsw. Xing-Bewerbung, Mail, Telefon oder auch einfach ein konkreter Ansprechpartner – sonst gehen Ihnen wohlmöglich interessante Bewerber verloren.
  • Den gesamten Bewerbungsprozess als Customer Journey aus Sicht der Bewerber denken: Erfolgen z.B. Eingangsbestätigung oder Rückantwort  zeitnah? Wie aktuell sind Ihre Ausschreibungen, erkennen das auch Bewerber? Bewerben Sie sich einfach mal anonym bei Ihnen, um den Prozess zu erleben.
  • Ermöglichen und fordern Sie Feedback ein! Nutzen Sie alle Optionen und bieten Sie die Möglichkeit, durch Buttons, Formulare oder schriftliche Aufforderungen in E-Mails Verbesserungsvorschläge anzunehmen, und setzen Sie diese um.

Unsere Checkliste für die schnelle Rehabilitation Ihrer Jobseite:

Mit den folgenden Fragen können Sie erste Anhaltspunkte und Erkenntnisse gewinnen, welches Optimierungspotenzial in Ihrer Karriereseite steckt:

  • Ist Ihre Job- oder Karriereseite durch Suchmaschinen leicht auffindbar?
  • Auf welchen Platzierungen in den Sucherergebnissen findet sich Ihre Karriereseite?
  • Ist Ihr Karrierebereich direkt von der Startseite erreichbar?
  • Finden Sie über 3-4 markante Schlagworte (z.B. Maschinenbau Ingenieur Bielefeld plus ggf. Unternehmensname) Ihre Stellenanzeige in den Suchergebnissen?
  • Findet der Bewerber in einer Stellenausschreibung alle Informationen um sich anschließend sofort zu bewerben?
  • Können Sie unnötige Barrieren für die Bewerber entfernen?
  • Nutzen Sie Social-Buttons für Weiterempfehlungen oder akzeptieren Sie Kurzbewerbungen z.B. via Xing?
  • Wissen Sie woher Ihre bisherigen Bewerber kommen – nutzen Sie alle Kanäle um Bewerber anzusprechen?
  • Bewerben Sie sich einmal in Ihrem Unternehmen anonym, um Schwierigkeiten im Bewerbungsprozess herauszufinden.

Fazit und Handlungsempfehlung zur Karrierepage Optimierung

Unsere Siteclinic hat ergeben: Das Optimierungspotenzial bei Karriereseiten ist enorm! Sprechen Sie Ihre eigene Online-Marketing Abteilung an und bitten Sie Ihre Kollegen, einen Blick auf die Karriereseite des Unternehmens zu werfen und Maßnahmen vorzuschlagen, die inhouse umgesetzt werden können. Diese Herangehensweise macht Sinn, da Bewerber die Kundenzielgruppe Ihres Aufgabengebiets im Personal-Marketing ist. Gehen Sie die Ansprache dieser Zielgruppe mit Marketing-Erkenntnissen und Technologien an, die Sie bereits im Unternehmen haben.

Darüberhinaus stehen Ihnen unsere Experten selbstverständlich zur Verfügung, eine gezielte Siteclinic Ihrer Karrierepage gemeinsam mit Ihnen durchzuführen.

SEO: Paginierung für Onlineshops und inhaltsreiche Seiten

Paginierung mit rel="next" und rel="prev"

Onlineshop-Betreiber kennen das Problem: Produktkategorieseiten beinhalten oftmals viele Produkte, die über mehrere Seiten verteilt dargestellt werden.

UPDATE: Google hat bekannt gegeben, dass die Auszeichnung mit rel=“prev“ und rel=“next“ nunmehr kein Indexierungssignal darstellt.

Ohne weiteres Zutun indexieren die Suchmaschinen diese Seiten separat und erkennen hier doppelten Inhalt (“duplicate content”).
Mit ein paar Handgriffen zeigen wir, wie dieses Problem vermieden werden kann.

Alles auf einer Seite: Bietet sich eine Gesamtansicht an?

Zuallererst sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie Ihren Besuchern eine “view-all”-Seite anbieten möchten, d. h. alle Produkte – oder besser: alle Elemente, die normalerweise über mehrere Seiten verteilt dargestellt werden – finden Sie dann auf einer Gesamtseite wieder.

Paginierung Gesamtseite

Vorteil: Die paginierten Seiten 1 bis n verweisen über den sogenannten canonical-Tag auf die Seite, auf der die Inhalte zusammengeführt werden. Über einen canonical-Tag teilen Sie den Suchmaschinen mit, wie diese mit (weitgehend) identischen Inhalten verschiedener Seiten umgehen soll. Durch die Angabe verweisen Sie auf eine Orginalressource bzw. URL .

Nachteil: Was bei einem mehrere Seiten langen News-Artikel, der vorzugsweise aus textlichem Inhalt besteht, charmant klingt, stößt bei der Produktkategorieseite eines Onlineshops mit hunderten Artikeln samt Produktbildern auf das Problem langer Ladezeiten. Da Latenzen ein Rankingfaktor sind, hört bei Google der Spaß bei Ladezeiten jenseits von drei Sekunden schnell auf.

Ohne Gesamtansicht: Inhalte auf mehrere Seiten verteilt

In solchen Fällen ist eine “view-all”-Page nicht sinnvoll. Hier empfiehlt es sich, alle Folgeseiten, also die Seiten 2 bis n (n=letzte Seite) als ergänzende oder weiterführende Seiten zu kennzeichnen. Sie teilen der Suchmaschine mit, dass die Seiten 1 bis n zusammengehören, also im Grunde als „Kapitel“ in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden sollen.

Paginierung mit rel="next" und rel="prev"

Die Auszeichnungen erfolgen im <head> Bereich des Markup. Auf der ersten Seite teilen Sie der Suchmaschine über ein <link> Element mit, dass es weitere, ergänzende Seiten gibt:
<link rel=”next” href=”seite-2.html”>

Auf der zweiten bis vorletzten Seite (Kompontentenseiten) definieren Sie die vorige und die nachfolgende Seite:
<link rel=”prev” href=”seite-1.html”>
<link rel=”next” href=”seite-3.html”>

Auf der letzten Seite reicht der Hinweis auf die vorige Seite (eine nächste Seite gibt es ja nicht):
<link rel=”prev” href=”seite-n-1.html”>

Ergänzend soll verhindert werden, dass die Seiten 2 bis n in den Index der Suchmaschinen aufgenommen werden (die Linkkraft der Produkte hingegen soll behalten werden). Dazu bedienen Sie sich folgenden Elements:
<meta name=”robots” content=”noindex, follow”>

Bitte achten Sie darauf, dass die erste Seite ganz regulär indexiert werden darf:
<meta name=”robots” content=”index, follow”>

Zusätzlich zu rel=”prev” und rel=”next” lässt beispielsweise Zalando die Komponentenseiten (Folgeseiten) via canonical-Tag auf die kanonische URL zeigen. Das sieht dann in etwa so aus:
<link rel="canonical" href="seite-1">
Im href-Attribut sind übrigens relative und absolute Pfadangaben erlaubt.

Viele Wege führen nach Rom

Wie oftmals im Online-Marketing gibt es auch in Sachen Paginierung unterschiedliche Herangehensweisen.
So verzichten einige Online Shops auf den Einsatz von rel=”prev” und rel=”next” und verweigern den Suchmaschinen über die Meta-Robots die Indexierung der Komponentenseiten.

Welche Variante Sie auch bevorzugen: Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, doppelten Inhalt zu vermeiden. Ob Sie dies nun mit einer „view all“ Seite oder über die Angaben im <head> Bereich Ihrer Seite lösen, hängt nicht zuletzt auch vom Kontext ab: Verteilen sich vorwiegend textliche Inhalte über mehrere Seiten, kann eine Gesamtseite – auch unter Usabilty-Gesichtspunkten – ideal sein. Bei bildlastigen Produktkategorieseiten sind rel="prev" und rel="next" sicherlich die bessere Wahl.

Hier sei noch angemerkt, dass nicht sicher ist, ob andere Suchmaschinen wie bpsw. Bing die Attributswerte „next“ und „prev“ in gleicher Weise interpretieren wie Google. Google selbst hat bereits im September 2011 erklärt, die Paginierung von Seiten mit rel=“next“ und rel=“prev“ zu unterstüzen.

HRIC – Rückblick auf's erste HR Inspiration Camp

Vergangenen Freitag war es soweit: Der Tag unserer Veranstaltung zu HR-Inspirationen, modernem Recruiting und der Zukunft der Arbeit war da. Ursprünglich für letzten Spätsommer geplant, nahmen wir das Feedback der damals bereits stark interessierten Teilnehmer zum ungünstigen Termin ernst. So verlegten wir von kurz nach den Sommerferien auf einen für alle günstigeren Termin im Februar. Günstig ist dabei relativ, denn unser Orga-Team wurde durch wintertypische Krankheiten kurz vor Start plötzlich halbiert.

Aber wie auch im Theater: Wenn die Generalprobe scheitert, wird die Premiere ein Erfolg und so war auch das erste HR Inspiration Camp in Bielefeld mit über 50 Teilnehmer_innen aus ganz Deutschland ein voller Erfolg!

Was genau ist denn das HRIC nun?
Ein Barcamp? Eine Konferenz? Ein Open-Space?

Ganz einfache Antwort: Von allen dreien etwas. Wir haben uns ganz bewusst für eine Mischform entschieden und uns aus den drei Veranstaltungsformaten die Elemente herausgenommen, die wir für sinnvoll hielten, um unseren Teilnehmern den größtmöglichen Nutzen zu liefern.

Ein Hinweis zur Videoaufzeichnung vorab: Leider hatte unsere Kamera ein Ton-Problem und wir können die Aufzeichnungen der Vorträge nicht gebrauchen 🙁 Daher finden sich unter jeder Zusammenfassung andere Aufnahmen der Referenten, um zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, was beim HRIC passierte.
Was lernen wir daraus: Double check the technology, und: Nächstes Mal vor Ort dabei sein! 😉

Mit den folgenden Notizen möchten wir allen, die dabei waren, einen Rückblick auf das Gehörte und Erlebte bieten und denen, die nicht vor Ort sein konnten, die wichtigsten Kernthemen vermitteln:

Die Vorträge

OrgaMentor Guido Bosbach läutete den Tag mit einer Bergtour-Metapher ein:

Man braucht die richtigen Leute, das geeignete Equipment und eine Route, um bis zum Gipfel zu kommen.
Übertragen auf die Arbeitswelt heißt das, sie verändert sich ständig und unerwartet, so wie sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Unsere Arbeit wird immer dynamischer und komplexer, diese Komplexität umschrieb Bosbach mit plötzlich auftretendem Nebel. Und auch das Führungsverständnis ändert sich: An der Spitze wird nicht mehr nach eng gefassten und damit unflexiblen Regeln gearbeitet. Vielmehr schafft man sich Prinzipien und damit weite Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, schnell und gut reagieren zu können. Wir brauchen den Shift, um besser mit der nebulösen Komplexität umgehen zu können. Dabei werden Themen wie Netzwerk-Organisation interessant und autonome Systeme, die Verwaltungsaufgaben übernehmen können bis hin zum Roboter-CEO. Daraus entsteht die Chance, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren, die eben tatsächlich menschliche Qualitäten benötigen.

Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit
Guido Bosbach auf der Bergtour in die Zukunft der Arbeit

Fragen aus dem Publikum:

  • Können alle an der Spitze ankommen?
    GB: Lean passt nicht immer, Bsp. im Atomkraftwerk ist und bleibt es sehr sinnvoll, nach festen Regeln zu arbeiten. Anderen Unternehmen würde ein anderes Menschenbild wiederum gut tun.
  • Brauchen wir andere Organisationsformen, Alternativen zur GmbH etc. in Deutschland?
    GB: Es gibt Unternehmen, die sehr erfolgreich sind mit ihrem Modell, wie z.B. Buurtzorg, ein niederländisches Unternehmen für häusliche Pflege mit 6.000 Mitarbeitern, das den Markt revolutioniert hat und mittlerweile alleiniger Anbieter in den Niederlanden in seinem Bereich ist. In Deutschland ist es enorm schwer, aus klassischen Strukturen rauszukommen, Bsp. Oose Informatik e.G. aus Hamburg hatte es nicht einfach beim Wechsel von der GmbH zur Genossenschaft. Weiterführend: folgender Artikel von Svenja Hofert – Zukunft der Teamarbeit.
  • Was ist mit denen, die keine Veränderung wollen?
    GB: Die Komfortzone kann man auch in kleinen Schritten verlassen. Im Veränderungsprozess braucht es viele kleine Hacks und Maßnahmen, um den Menschen das Umdenken leichter zu machen.
  • Einwand aus Publikum am Beispiel Gütersloher Maschinenbau: “Wenn der Rubel rollt, können wir drüber reden. Damit der Rubel rollt, verändern wir hier gar nichts”. Erfahrung: Auch kleine Schritte sind schwer. Es ändert sich viel, also halte ich an Bewährtem fest. Wie vorgehen?
    GB: Zunächst sollte das Fundament geprüft werden: Funktioniert das alte System wirklich so gut? Wo sind Angriffspunkte von außen? Da ansetzen, wo es beginnt löchrig zu werden.
  • Einwand aus Publikum zum Beispiel Öffentlicher Dienst und der dort automatisierten Prozesse, die eigentlich die Arbeit erleichtern und beschleunigen sollen. “Die stempeln aber trotzdem. Kaum jemand hat dort Interesse an Veränderung”
    GB: Hemmnisse können sowohl von unten wie von oben kommen. Tipp dazu ist die Dokumentation “Mein wunderbarer Arbeitsplatz”. Publikumsmeinung: Realität: Viele Unternehmen sind noch nicht so weit. Diskussion findet in Filterblase von Experten statt.

Nachbereitung: In diesem sehr lesenswerten Artikel setzt Guido sich nachträglich kritisch mit dem Format Keynote im allgemeinen und seinem Auftritt auf dem HRIC im speziellen auseinander.

In seinem Buch ArbeitsVisionen 2025 (auch als E-Book erhältlich) lassen sich viele von Guidos Thesen und Beispielen nachlesen.

Danach hatten wir uns entschieden zwei parallele Vorträge anzubieten:

Martin Gaedt sprach über seine These, der Fachkräftemangel sei ein Mythos.

Dieses Thema war vor allem spannend für die Teilnehmer mit stärkerem Fokus auf Personalarbeit.

Nach Martin ist Fachkräftesuche demnach wie Kundengewinnung zu betrachten: Sie braucht Marketing und klassische Vertriebsmethoden. Personalgewinnung heißt: Der Bewerber ist König! Diese Haltung ist lange noch nicht in den Personalabteilungen angekommen: Langweilige Stellenanzeigen, austauschbare Floskeln und lustlose Bewerbungsinterviews von oben herab statt guter Gespräche mit wertvollem Inhalt sind leider noch immer die Regel.

Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel
Martin Gaedt bei seinem Vortrag zum Mythos Fachkräftemangel

  • Einstiegsbeispiel für modernes Recruiting: Verschicken Sie ein Smartphone an sorgsam ausgewählte, potentielle Mitarbeiter mit der Nachricht “Rufen Sie uns an!” Jeder so generierte Rückruf ist ein Treffer.
  • Die Statistiken zum Fachkräftemangel sind fragwürdig. Woher kommen die Zahlen?
  • Machen Sie Eindruck bei Ihren Bewerber-Zielgruppen: Beispielsweise hat eine Firma Tickets zum Heavy-Metal-Festival in Wacken unter Bewerbern verlost, denn: Dort sind überdurchschnittlich viele Software Entwickler und Ingenieure vor Ort.
  • Ein Problem stellt die “Unwillkommenskultur” in Deutschland dar. Fachkräfte wandern ab.
  • Wir nehmen die jüngere Generation nicht ernst. Beispiel aus der Welt der Berufsinformationszentren und Arbeitsämter: Setzt jemand den Haken bei “Ich arbeite gerne im Freien” gibt es statt individuell passender Stellen Ratschläge wie “Werd doch Gärtner!”
  • Azubis müssen nicht jung sein. 50-Jährige auszubilden ist genauso machbar und ein wirksames Mittel, den demographischen Wandel zu berücksichtigen.
  • Was passiert eigentlich mit den Absagen? Statt aus den Augen, aus dem Sinn besser: Einladungen in das Unternehmens-Netzwerk, gute Bewerber, die dennoch abgelehnt werden müssen, können bsw. an Partner-Unternehmen weiterempfohlen werden.
  • Tools um die internen Mitarbeiter-Empfehlungen zu fördern wie Firstbird, Tandemploy.
  • Aufruf an die Personalverantwortlichen: Macht es wie Fußball-Scouts! Geht raus, sprecht mit den Leuten, stellt Fragen an der Basis.

Einen Eindruck von Martins Thesen gibt dieses 20-minütige Interview:

Uwe Lübbermann – Wirtschaft hacken

Als parallelen Impulsvortrag hatten wir ursprünglich Uwe Lübbermann eingeladen, der anhand seiner 15 Jahre Erfahrung als Moderator des Getränkehersteller-Kombinats “Premium” zeigen wollte, wie Unternehmensführung und Wirtschaft auf ganz andere Art und Weise funktionieren können. Leider musste Uwe seinen Vortrag kurzfristig absagen. Hier lässt sich eine aktuelle Version auf YouTube anschauen:

 

Matthias Mohme – Gestalter statt Opfer sein

So sprang HRIC-Teilnehmer Matthias Mohme ein und funktionierte seinen Sessionvorschlag “Gestalter statt Opfer sein” kurzerhand zum Impulsvortrag um. In einem sehr unterhaltsamen und authentischen Vortrag erzählte er von seiner persönlichen Heldenreise, die ihn über ein Maschinenbaustudium, Gant-Charts, skurrile “Szenen eines Großraumbüros” und inspirierende Bücher zu seiner heutigen Berufung gebracht hat.

Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen
Bei Matthias Mohmes Vortrag wurden die Teilnehmer direkt mit einbezogen

  • Wie verläuft Veränderung? Würden Sie mit Wikingern über friedliches Zusammenleben sprechen? Oder “Die Geissens” zu wohltätigem Verhalten ermuntern? Eher nicht, sagt Matthias. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Buch “Spiral Dynamics” (dem gedanklichen Vorläufer von Frederic Laloux’ “Reinventing Organizations”): Menschen verhalten sich entsprechend ihrer Umwelt und diese Umwelt ändert sich ständig.
  • “Gestalter statt Opfer sein” ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Arbeitswelt: Wichtig sei, nach Prinzipien zusammen zu arbeiten anstatt Regeln vorzugeben. Außerdem sollte der Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen und Werten im Mittelpunkt stehen. Der wirtschaftliche Erfolg stellt sich daran nachgelagert ein.
  • Außerdem stellte uns Matthias seine Definition von Agilität vor: Agil ist wenn man etwas ausprobiert und wieder lässt, wenn man merkt, dass es nicht funktioniert.
  • Work is not a job: Was als Buch daher kam, war der Augenöffner für seine selbstbestimmte flexible Arbeit. Eine charmante Idee gab es obendrein: persönlich inspirierende Bücher einfach mal weiter zu verschenken, um die Gedanken darin zu teilen. Matthias tat das gleiche – und erhielt nach einigen Monaten einen Anruf von dem mittlerweile 15. dankbaren Leser des Buches. Dieser Tradition folgend verschenkte er noch in der Session ein Exemplar des Buches an eine interessierte Teilnehmerin.

 

Die Sessionphase des HRIC

Ab Mittag ging es mit den Ideen und Eindrücken aus den Vorträgen in die Sessionphase. Wir hatten einige Themen für die Teilnehmer vorbereitet, wie es bei Barcamps üblich ist. Die Teilnehmer konnten zudem auch Diskussionsthemen vorschlagen, über die sie sich gerne mit anderen aus der Gruppe austauschen wollten. Dazu setzten wir das aus der Open Space Technology entliehene Marktplatz-Verfahren ein. So ergaben sich über den Nachmittag Sessions zu den unterschiedlichsten Themen. Hier einige Zusammenfassungen:

Sessionplanung HRIC

Arbeit 4.0

Die Teilnehmer tauschten sich eingangs intensiv über ihre Sichtweise zum künftigen Arbeiten und über ihre eigene Rolle im Unternehmen oder der Arbeitswelt aus. Schnell wurde klar dass eine Vermischung von Personalthemen und der sogenannten “Digitalisierung” nicht vermeidbar ist. Im Themenfeld Industrie 4.0 ist Arbeit 4.0 ein integrierter Bestandteil und wird in der Regel immer gemeinsam betrachtet.

Siteclinic zur Karrierewebseite

Unter dem Stichwort Siteclinic hatten die Sessionteilnehmer die Gelegenheit den Karrierebereich ihrer Unternehmenswebseite unter Online-Marketing-Kriterien und aus Bewerbersicht testen zu lassen. Neben generellen dos & don’ts gab es konkrete Handlungsempfehlungen um kurzfristig den eigenen Karrierebereich attraktiver gestalten zu können.

Spende dein Talent

Die comspace Mitarbeiter stellten die Methode “Spende dein Talent” vor, mit der sie die Unternehmenskultur in der eigenen Agentur, aber auch bei anderen Unternehmen verbessern wollen. Grundprinzip ist es, den Mitarbeiter als ganzen Menschen und somit auch mit allen Interessen außerhalb des Berufs wahrzunehmen und diese zu gemeinsam zu erleben. Den Rückblick von Spende Dein Talent aufs HRIC lesen Sie hier.HRIC-Tweet-Spende-dein-Talent-Matthias-Mohme

AUGENHÖHEregional OWL

Zu Beginn der Session wurde den Teilnehmern die „Wilde Wolke“ und die Entstehung des Augenhöhe-Projekts vorgestellt. Dabei wurde auf die Macher des ersten Augenhöhe-Films und des nun folgenden AUGENHÖHEwege Films eingegangen und von deren Ideen und Motivationen berichtet. Danach drehte sich die Session um das AUGENHÖHEregional OWL Projekt und das Projektteam erzählte von der Entstehung und Kernteam-Findung auf den drei Bielefelder Augenhöhe Film- & Dialogveranstaltungen in 2015. Der Höhepunkt der Session war die erste öffentliche Aufführung des AUGENHÖHEregional OWL Projekttrailer, an die sich eine offene Fragerunde rund um das Projekt anschloss. Die Crowdfunding-Seite mit Trailer finden Sie hier auf StartNext.

Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden

Die Session von Sandra behandelte das Thema „Wie lassen sich Menschen auf einer Ebene miteinander verbinden?“ Es wurde darüber gesprochen, wie es gelingen kann, bestimmte Einstellungen und Ängste von Menschen bspw. zu neuen Themen oder Veränderungsprozessen in Unternehmen mit zu berücksichtigen und zu diskutieren, was im Ergebnis zu einer positiven Entwicklung sehr beiträgt. Wichtige Aspekte seien dabei, Mitarbeiter mit einzubeziehen, ihnen zuzuhören und Raum zu geben, etwas sagen zu dürfen, eigene Ideen/Wünsche mit einbringen zu können. Der Chef als Mutmacher, damit auch zurückhaltende Mitarbeiter eigene Ideen und Lösungsansätze entwickeln können. Interessant war der Ansatz, dass das Entstehen von informellen Gruppen durchaus Vorteile bietet und gefördert werden sollte durch offene Kommunikationsbereiche oder Pausenräume im Unternehmen, wo Akzeptanz, Werte, Gemeinschaft und überhaupt Spirit sich erst entwickeln können – weil Mitarbeiter sich wohlfühlen und in ihrer Unterschiedlichkeit angenommen werden. Dann hat die Entstehung von Vertrauen doch eine echte Chance, da bereits auf der selben Ebene – auf Augenhöhe – gehandelt wird!

Hier noch einmal alle Session-Themen auf der Schedule-Wand:

HRIC-Sessionplanung

Abschluss und Fazit

Nach 2 Stunden Vorträgen und 4 Stunden Zusammenarbeit kamen die Teilnehmer gegen 17 Uhr zur Zusammenfassung des Tages wieder zusammen und stellten ihre Ergebnisse vor.

HRIC-Verpflegung

Das “Unkonferenz-Format” kam gut an
Obschon rund die Hälfte der Teilnehmer noch keine Erfahrungen mit solchen Veranstaltungsformen hatten gab es erstaunlich wenig Anlaufschwierigkeiten. Die offene Art der Veranstaltung erlaubte eine flexible Behandlung von Themen und bereicherte den Austausch von ganz unterschiedlichen Menschen. Spannend war zu beobachten wie New Worker auf rationales Unternehmertum stießen und sich doch einig waren über das Ziel künftiger Entwicklungen des gemeinsamen Arbeitens. Uneinigkeit herrschte hingegen beim Weg und der Geschwindigkeit, um dieses Ziel zu erreichen.

Ein schönes Feedback von einem der Teilnehmer zum Prinzip des Duzens war dieses: Nur Vornamen auf die Buttons zu schreiben wurde für gut befunden, denn sonst schaut man bei Veranstaltungen oft auf „Mit wem will ich noch sprechen?“, „Von welcher Firma kommt sie / er?“ und vielleicht sogar „Welchen Titel hat sie / er?“. Der Hierarchie-freie, lockere Austausch war – auch aus unserer Sicht – ein riesen Pluspunkt, der es einfach machte schnell ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns bereits jetzt auf das nächste Inspiration Camp!

E-Spirit Usergroup: Perfekter Auftakt im Unperfekthaus

ESUG-Gründungsveranstaltung

Unter dem Motto “Real-Life Community für FirstSpirit-Anwender” nahmen rund 40 Teilnehmer an der Auftaktveranstaltung zur Gründung der e-Spirit Usergroup – kurz ESUG – teil.
Das Unperfekthaus in Essen ist Anlaufstelle für Kreative, Co-Worker und bietet neben den Seminarräumen auch Ausstellungsflächen, eine Bühne, eine riesige Dachterrasse und mehrere “WG-Zimmer”.

Aufgrund des zahlreichen und positiven Feedbacks war der Wunsch einer Community für Anwender, Nutzer und Dienstleister schon im Vorfeld der Planungen spürbar gewesen.

Die Teilnehmer-Erwartungen reichten vom konkurrenzfreien Netzwerken, dem Austausch von Erfahrungen und Best-Practices bis hin zum konkreten Vorantreiben von speziellen Anforderungen/ Optimierungen.

Was ist also der Kerngedanke der ESUG?

Die Usergroup möchte den Anwendern, Kunden und Partnern eine unabhängige Plattform bieten, um gegenüber e-Spirit als Hersteller eine Interessenvertretung zu bilden. Durch intensiven Austausch von Wissen und Erfahrungen werden außerdem Synergien zwischen den Partnern geschaffen.

ESUG Gründungsveranstaltung

Die Gründungsveranstaltung

Die Veranstaltung begann mit einem Meet&Greet für die Dienstleister, Freiberufler, Agenturen, Modulhersteller und Kunden. So konnten die Teilnehmer direkt neue Kontakte knüpfen, bestehende auffrischen und vorab die ersten informellen Gespräche führen.

Jörn Bodemann ließ es sich als CEO der e-Spirit AG nicht nehmen, dem gesamten Projekt seine Unterstützung zuzusichern und kündigte den bevorstehenden e-Spirit Partnertag im Phantasialand Brühl an.

Michael Bartz von der USU AG veranschaulichte, wie man Herausforderungen üblicher Anwender-Szenarien durch die Vereinigung der Stärken von CMS und Portalen am Beispiel von Liferay begegnen kann.

Warum gründet man eine Usergroup?

Es gibt viele Gründe sich in einer Interessengruppe zu organiseren – die ausschlaggebendsten sind wohl die gleichen Ziele:

  • Steigerung der Kundenorientierung und -zufriedenheit.
  • Alle erhalten gemeinsam eine gewichtige Stimme gegenüber dem Hersteller.
  • Gemeinsam kann man voneinander lernen und Erfahrungen aus erster Hand austauschen.
  • Miteinander kann man die gängigen Painpoints beim Hersteller anmerken.
  • Zusammen können eigene Module, Features und Lösungen erarbeitet werden.
  • Eine Verbesserung der Entwickler- und Anwenderorientierung.

Außerdem soll über Kooperationen der Nachwuchs aktiv gefordert und gefördert werden und damit auch ein wichtiger, gemeinnütziger Beitrag geleistet werden.

Vortrag von Andreas Kämmer, comspace bei der ESUG Gründungsveranstaltung

Vereinsgründung mit (e-)Spirit

Nach der Mittagspause ging es im zweiten Teil um die Gründung des Vereins mit allen organisatorischen Facetten:

  • Welche Voraussetzungen sollen künftige Mitglieder mitbringen?
  • Wie kann sich der Verein seine Hersteller-Unabhängigkeit bewahren?
  • Was soll zukünftig Inhalt kommender Veranstaltungen sein?
  • Welche Veranstaltungsarten, wie z.B. Roundtables, Barcamps, Workhops sind seitens der Mitglieder gewünscht?
  • Wie soll der fachliche Austausch stattfinden
  • Wie werden gemeinsam erarbeitete Produkte, Projekte, Konzepte & Techniken zukünftig gehandhabt?

Die beschlossenen Details zur Usergroup, können in Kürze in der aktuellen Satzung eingesehen werden.

Der Vorstand:

Im Rahmen der ersten Gründungssitzung wurde der Verein gegen 17.05 Uhr gegründet und der Vorstand wie folgt gewählt:
1. Vorsitzender – Andreas Kämmer, comspace GmbH & Co.KG
2. Vorsitzender – Dirk Langenheim, Intentive GmbH
3. Vorsitzender – Andreas Gromadecki, Pinuts media + science GmbH

Zukunftsausblick

Als erste, kurzfristige Maßnahmen wurden beschlossen die Mitgliederwerbung und die thematische Schwerpunktsetzung für die kommenden Veranstaltungen in den Vordergrund zu stellen. Daneben wurde die erste Kooperation mit dem anstehenden e-Spirit Barcamp angeregt, die Bildung von technisch ausgerichteten Arbeitskreisen oder Kooperationen mit Hochschulen.

Die Erwartungen an kommende Veranstaltungen sind hoch. So könnten Teilnehmer Ihre eigenen Erfahrungen in Form von Usecases und Workarounds teilen, wie es hier zum Beispiel Arithnea und Publicis Pixelpark vormachen.
Wer sich nun von den Vorteilen der Usergroup angesprochen fühlt und mitmachen möchte, kann sich auf www.e-spirit-usergroup.de gleich anmelden oder auf Twitter unter dem Hashtag #esug auf dem Laufenden bleiben.

“Unternehmenskultur ist wie…” Unser Versuch einer Analogie.

Mit welcher Analogie lässt sich Unternehmenskultur am besten beschreiben? Diese Frage stellt Mark Poppenborg auf dem Blog von intrinsify.me und hat damit einen spannenden Austausch zum Thema “Was ist Unternehmenskultur?” angestoßen. Er schickt selbst drei Beispiele für Analogien inklusive Stärken und Schwächen ins Rennen und bittet um weitere Vorschläge.

Comspace Februar 2015
comspace von der Straße aus betrachtet. (c) Veit Mette

Bei comspace fanden wir die Frage nach einer eingängigen Veranschaulichung von Unternehmenskultur sofort spannend. Darum haben wir – unsere Feelgood Managerin Sarah Jansohn und ich – uns direkt an die Arbeit für diesen Artikel als Antwort auf die intrinsify.me-Frage gemacht.

Unternehmenskultur als Straßenverkehr(snetz)

Strassenverkehr

Zugegeben, das klingt erstmal ziemlich technisch und wenig spektakulär. Und tatsächlich haben wir anfangs in der gemeinsamen Diskussion einige Zweifel gespürt oder müdes Gähnen geerntet. 😉 Aber wir finden: Diese Analogie hat es in sich! Denn:

Das Verkehrsnetz in einer gewissen Region oder einem Land entspricht in unserer Analogie einem Unternehmen. Der Straßenverkehr hat immer gewisse Rahmenbedingungen: Das Straßennetz, offizielle Verkehrsregeln und ungeschriebene Regeln. Im Unternehmen sind das z.B. der physische Standort, die Büroausstattung und arbeitsvertragliche Regelungen, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss. So wie sich das Straßennetz von Land zu Land unterscheidet (und in Teilen doch ähnlich ist), unterscheiden sich auch Unternehmen in einigen ihrer Rahmenbedingungen voneinander.

Das wichtigste in unserer Analogie sind aber die Menschen in den Autos. Denn der Verkehr entsteht erst durch die Teilnehmer, so wie die Unternehmenskultur durch die Mitarbeiter_innen im Unternehmen entsteht, die sich innerhalb der Rahmenbedingungen bewegen.

Weitere Merkmale der Analogie

  • Die Straßenlandschaft sowie das Unternehmen bilden ein Netzwerk aus vorgegebenen Rahmenbedingungen ab, die relativ(!) stabil sind. Mit der individuellen Nutzung dieser Rahmenbedingungen manifestieren oder verändern sich die Vernetzungen.
  • Um teilhaben zu können, braucht es ein Aufnahmeritual. Beim Straßenverkehr ist das die Fahrprüfung; im Unternehmen der Einstellungsprozess.
  • Jeder Verkehrsteilnehmer hat ein eigenes Auto, ein individuelles Ziel und einen persönlichen Fahrstil. Im Unternehmen trägt jeder Mitarbeiter mit seinen Zielen, Kompetenzen und konkretem Verhalten zur Unternehmenskultur bei.
  • Wer eine Auffahrt nutzt oder das Straßennetz verlässt (temporär oder final) verändert den Verkehrsfluss;  Zu- und Abgänge von Mitarbeitern im Unternehmen verändern die Unternehmenskultur.
  • Es gibt viel und wenig befahrene Straßen, Autobahnen und Feldwege. Unternehmenskultur kann bestimmte Werkzeuge und Methoden bedeuten, die von vielen oder wenigen benutzt werden. Bei comspace z.B. Projektmanagement-Methoden, die je nach Kunde und Team variieren oder nach speziellem Bedarf eingesetzte Linux-Betriebssysteme
  • Wenn es zu viel Verkehr / Gleichförmigkeit gibt, kommt es zu Stau oder unharmonischer Unternehmenskultur.

  • Wenn alle Verkehrsteilnehmer/Mitarbeiter unterschiedlich genug sind (Fahrzeug, Fahrstil, Geschwindigkeit) und jeder Rücksicht nimmt, ist alles im Fluss – und man braucht nicht mal viele Regelungen dafür. 😉 Diversität macht ein System stabiler und resilienter!

  • Störungen durch Personen, der Infrastruktur oder Umweltbedingungen können berücksichtigt werden: Falschfahrer und Verkehrsbehinderer (personenbezogen), Straßensperrung oder Geschwindigkeitsbegrenzung (Unternehmensvorgaben), schlechte Witterungsbedingungen (Krisen).

Stärken unserer Analogie

  • Anschaulich
  • Alltagsnah
  • Entsteht und verändert sich durch aktives benutzen durch die Teilnehmer (jeder gestaltet – bewusst oder unbewusst – durch sein Verhalten und auch das, was er NICHT tut, die Unternehmenskultur). Unternehmenskultur ist durch objektive Rahmenbedingungen geprägt, entsteht aber durch jeden Einzelnen und verändert sich auch ständig.

Schwächen der Analogie

  • Andere Verkehrsteilnehmern als Autofahrer sind nicht berücksichtigt. Was ist mit Fahrradfahrern und Fußgängern? Die Analogie müsste erweitert werden, wird dann aber zu kompliziert.

 

tl;dr und Fazit:

Mit dem Führerschein erhält man die Erlaubnis am Straßenverkehr teilzunehmen. Mit der Einstellung erhält man die Möglichkeit an einer Unternehmenskultur teilzunehmen. Dabei gibt es klar niedergeschriebene Regeln, ungeschriebene Regeln und Freiraum zur individuellen Gestaltung und Nutzung.
In beiden Fällen lernen die Teilnehmer_innen erst mit der aktiven Teilnahme und Nutzung wie die Kultur funktioniert. Nur wenn Kultur gelebt und über sie kommuniziert wird, entwickelt sie sich weiter.   

Vertiefung des Themas

Kultur-Systeme haben eine wichtige Funktion: Durch ihre objektiven Rahmenbedingungen und (un)geschriebenen Verhaltensregeln konstituieren sie Routinen, die Entscheidungen erleichtern und beschleunigen. So wie Rechtssysteme oder religiöse Systeme wie die Zehn Gebote uns die Entscheidung abnehmen, ob Stehlen eine gute Idee ist oder nicht, helfen uns Ampeln im Straßenverkehr schnell zu entscheiden, dass man bei rot sicherheitshalber stehen bleibt und erst bei grün geht. Eine unterscheidbare und authentisch kommunizierte Unternehmenskultur gibt eine ähnliche Hilfestellung, um das Zusammenarbeiten zu vereinfachen, persönliche Unsicherheiten zu minimieren und manche Entscheidungen auf Autopilot zu stellen.

Natürlich gibt es vergleichbare Mechanismen auch in anderen Bereichen des Lebens. Die Uni Paderborn hat dazu einige interessante Arbeiten unter dem Oberbegriff Automatismen veröffentlicht. In diesem Zusammenhang sind wir auf dieses  wunderbare Zeitraffer-Video von nordamerikanischen Flugrouten gestoßen – ein Verkehrsnetz mit einer ganz eigenen Kultur:

https://www.youtube.com/watch?v=dPv8psZsvIU 

Update:

Der Wettbewerb um die passendste Analogie ist mittlerweile beendet und die Gewinnerin ist Simone Gilau mit ihrem Vorschlag „Unternehmenskultur ist wie ein Garten„. Uns gefällt diese Analogie ebenfalls sehr gut, da sie einen kreativen und komplexen Entwicklungsprozess beschreibt, der Diversität würdigt und die Wichtigkeit von kontinuierlichem „Kümmern“ zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur voraussetzt.

Das HR Inspiration Camp 2016 bei comspace!

Konferenzen, Barcamps und Kongresse sind für uns Pflichtprogramm und wichtige Werkzeuge mit denen sich unsere Entwickler_innen, Projekt- und Account-Manager_innen, HR-Leute, der IT-Service oder Online-Marketers weiterbilden, vernetzen und Know-how austauschen.

HRIC-HR-Inspiration-Camp

Workshops, Seminare und Weiterbildungen nehmen wir einerseits selber zur Weiterentwicklung in Anspruch und führen sie andererseits auch als Anbieter für und mit unseren Kunden durch.

Warum sollte man eine solche Veranstaltung besuchen?

Die bunte Mischung an Teilnehmern führt zu einem gegenseitigem und offenen Erfahrungsaustausch. So entsteht neues Wissen, es wird erweitert, veredelt und natürlich an andere vermittelt. So können wir beispielsweise:

  • die Erfahrungen von anderen nutzen, um uns vor Fehlern zu bewahren
  • erfolgreiche Projekte und Maßnahmen aus anderen Branchen mitnehmen, die gute Ideen für die eigene Arbeit liefern können
  • altbewährte Vorgehensweisen zu neuen Inspirationen kombinieren, aus denen innovative Lösungen entstehen

Aus der Welt der Web-Entwicklung und des Online Marketings sind uns diese Effekte mehr als bewusst. Daher freuen wir uns besonders, im Februar ein bisschen von unserem Know-how und unsere Räumlichkeiten für das HR Inspiration Camp in die Waagschale zu werfen und gemeinsam mit Ihnen als Teilnehmer und den anderen HRIC Teammitgliedern (Girls4IT, Die Talentwerker, Trendbrause, Viacon) über den Tellerrand der modernen Personalarbeit zu schauen.

Was hat comspace mit dem Thema HR und Personal zu tun?

Wer unser Blog regelmäßig verfolgt wird feststellen, dass uns die Themen Human Relations, Employer Branding und Zukunft der Arbeit genauso wichtig sind, wie unsere Haupttätigkeiten rund um Enterprise CMS, Webentwicklung, Projektmanagement und Online Marketing. Daher war es für uns nur logisch, “Hier!” zu rufen und unsere Hände samt Computermäusen zu heben, als aus den verschiedenen Augenhöhe Film-Vorführungen die Idee entstand, in Ostwestfalen eine Veranstaltung zum Thema Human Relations zu schaffen. Unternehmens-Führungen, Personalverantwortliche und Interessierte an zukunftsfähigen Arbeitsmodellen sollen die Möglichkeit erhalten, sich aus einer Kombination von praktischen Umsetzungen, Erfahrungen von Vordenkern und moderierten Workshops neue und anwendbare Inspirationen für die eigene Arbeit zu holen.

Wie läuft das HR Inspiration Camp ab?

Den genauen Ablauf finden Sie hier auf der Veranstaltungsseite.

Wir starten mit einer Keynote von Guido Bosbach zum Thema Zukunft der Arbeit für alle Teilnehmer zusammen.

Danach finden 2 Vorträge gleichzeitig statt:

Für Recruiting-Interessierte spricht Martin Gaedt über seine Thesen zum Mythos Fachkräftemangel: “Wer unter Fachkräftemangel leidet, ist selbst schuld.”

Unternehmensführung auf ganz andere Art und Weise demonstriert Uwe Lübbermann am Beispiel des Getränkehersteller-Kollektiv Premium Cola, das seit bereits 15 Jahren am Markt ist.

Danach werden wir Themen für moderierte Open Space Sessions zusammen stellen, in denen sich die Teilnehmer inspirieren lassen, diskutieren und gemeinsam eigene Frage- und Problemstellungen lösen können.

Unsere eigenen Session-Vorschläge werden sich u.a. mit Feelgood Praxisbeispielen und Erfahrungen aus eigenen Recruiting Projekten beschäftigen.

Wir sind jetzt schon gespannt und freuen uns auf Freitag, den 26. Februar um 9:30 Uhr, wenn wir um die 60 Teilnehmer bei comspace begrüßen dürfen.

Hier geht es ohne Umwege zur Ticket-Buchung.

 

Bewerben per SMS in Bus und Bahn – unsere frechmutigste Recruiting Aktion 2015

SMS-Recruiting-Plakat-JohnPersonalmarketing-Aktionen konkurrieren ebenso um die Aufmerksamkeit ihrer Adressat_innen wie jede andere Marketingmaßnahme auch. Deswegen versuchen wir uns regelmäßig etwas Neues einfallen zu lassen, um potenzielle Bewerber_innen, die zu comspace passen und die Region OWL charmant finden, zu erreichen.

tl;dr: Mit der Kombination aus SMS-Bewerbungsgespräch und Plakaten in Bussen, Bahnen und Universitäten  haben wir in einer 8-wöchigen Kampagne 600% mehr Bewerbungen generiert als durch eine durchschnittliche Jobanzeige. Bei vergleichbarem Aufwand.

In diesem Beitrag stellen wir unsere frechmutigste Recruiting-Aktion 2015 vor. Und liefern damit unseren Beitrag zur gleichnamigen Blogparade ab, in der wir innovative, erfolgreiche und kreative Personalmarketing-Maßnahmen sammeln möchten.

Was ist das Problem mit Jobanzeigen, wenn man Entwickler sucht?

Egal ob wir auf Jobportalen oder in Fachmagazinen Anzeigen geschaltet haben: Die Rücklaufquote an qualifizierten Bewerbungen war immer OK, aber hat uns nie aus den Socken gehauen. Natürlich waren immer wieder kleine Erfolge dabei und ganz ignorieren kann man diesen Kanal sicher nicht. Doch wir wollten einfach mal etwas völlig Anderes machen.

Zudem erreicht man auf Jobportalen vor allen Dingen Menschen, die bereits aktiv auf Jobsuche sind. Wir wollten aber auch diejenigen erreichen, die im Hinterkopf über etwas Neues nachdenken, aber noch nicht selber aktiv nach neuen Wirkungsstätten suchen. Im Stellenanzeigenteil oder auf dem Jobportal konkurriert man als Unternehmen mit vielen anderen.

Die mit Abstand und weit über 50% erfolgreichste Quelle für neue Mitarbeiter_innen ist bei uns die Empfehlung. Ist auch klar: Leute, die comspace bereits kennen haben natürlich auch ein gutes Gefühl dafür, wer aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis fachlich, aber vor allem auch menschlich gut zu uns passen könnte.

Der Empfehlung dicht auf den Fersen ist unsere Job-Seite, die seit einigen Monaten auch in neuem Glanz erstrahlt. Doch auch hier muss natürlich Traffic erzeugt werden, um Interessenten auf die Seite zu bringen. Hier kommt unsere eigene Expertise in SEO, Online und Social Media Marketing zum Tragen.

comspace-Jobseite

Doch: Wir wollten möglichst die ungeteilte Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe erreichen. Wo könnte das besser gehen, als da, wo die meisten Menschen wenig zu tun haben – im Bus auf dem Weg zur Arbeit.

Wie man Bewerbungen per SMS einsammelt.

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Personalmarketing-Aktion entstand durch den Artikel ‘Futures of text’ von Jonathan Libov aus dem Februar 2015. Hier zeigt Jonathan einige innovative Einsatzmöglichkeiten von SMS, Messenger und Chat-Funktionen bsw. bei den New Yorker Stadtwerken oder in asiatischen Online-Shops.

Zugegeben: Als meine Kollegin Sarah und ich unserem Geschäftsführer und unserem Head of HR vorschlugen, die eher altbackenen Kanäle SMS und Plakate in öffentlichen Verkehrsmitteln zu benutzen (und das als Digital-Agentur!), um unsere Stellen für Java-Entwickler_innen zu besetzen, haben wir in den ersten Minuten unserer Präsentation eine Mischung aus Interesse und Fluchtreflex geerntet.

Unsere Überzeugung war aber: Auch eine Kombination aus zwei alten Herangehensweisen kann eine Innovation sein.

Schnell war klar, dass die Bewerbung per SMS prima mit Plakatwerbung in Bielefelder Bussen und Bahnen kombinierbar ist.

  • Während der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln hat man meistens Zeit.
  • SMS ist ein Kanal, der zeitlich unabhängig benutzbar ist. Ich kann eine SMS-Konversation beginnen, aus dem Bus aussteigen und 2 Stunden später problem weiter führen.
  • Die Ansprache kann sehr persönlich erfolgen.
  • Wir erreichen Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit oder Uni sind.
  • Wir erreichen Menschen, die hin in unserer Region leben und für eine Stelle bei uns nicht umziehen müssen.

Als erste Lösung hatten wir uns überlegt, das Ganze selber zu bauen. Und zwar mit dem Chatbot, den unser Kollege Martin bereits 2013 auf Basis von Node.JS entwickelt hatte. Schnell war klar, dass die Idee “binde doch den Bot mal eben schnell an ein Telefon an, um die Bewerbungen entgegen zu nehmen” doch nicht so zeitnah und einfach umzusetzen wäre.

Besser mit Spezialisten zusammenarbeiten als alles selber machen

Relativ schnell haben wir mit mobilejob den perfekten Partner  für die Aktion gefunden, der sich mit einem Rundum-Sorglos-Paket auf Bewerbungen per SMS fokussiert hat. Das passte exzellent zu unserer Philosophie: Wenn sich jemand anders spezialisiert und bereits alle wichtigen Erfahrungen gesammelt hat, sollte man das Rad nicht neu erfinden.

Wie wir unser virtuelles Bewerbungsinterview technisch umgesetzt bekommen, war damit geklärt: MobileJob stellt uns eine Telefonnummer zur Verfügung, die von Bewerber_innen angesimst werden kann. Danach versendet MobileJob die einzelnen Fragen, sammelt die Antworten ein, fragt bei nicht abgeschlossenen Interviews nach und kümmert sich um ein rechtssicheres Opt-In. Wir konnten uns auf die Inhalte und die Kampagne an sich konzentrieren.

SMS-Recruiting-iPhone-Screenshot
Screenshot der ersten zwei Fragen des SMS-Bewerbungsprozess

Wenn wir schon einen so ungewöhnlichen Weg für ein digitales Bewerbungsgespräch gehen, dann wollen wir auch ungewöhnliche Fragen stellen. Also haben wir uns 10 Fragen ausgedacht, durch die nicht nur wir die Bewerber_innen kennen lernen, sondern die Bewerber zwischen den (Pixel)-Zeilen auch ein Gefühl dafür bekommen, wie comspace tickt und was uns wichtig ist.

Warum SMS und nicht WhatsApp oder Facebook Messenger?

Initial haben Kollegin Sarah und ich den Fragenkatalog zunächst grob umrissen und dann zur Verfeinerung und Diskussion in unser Intranet gegeben. Dabei kamen neben konstruktiven Ergänzungen natürlich auch einiges an Skepsis und Kritik zusammen. Vor allem natürlich die Frage:

„Wer benutzt denn schon noch SMS in Zeiten von Whatsapp, iMessage, Facebook Messenger usw.?“

Eine absolut berechtigte Frage, über die wir uns auch Gedanken gemacht hatten und uns dann bewusst gegen Messenger entschieden haben. Auch wenn Daimler mit WhatApps sehr gute Erfahrungen in einem ersten Test gemacht hat, gibt es da durchaus rechtliche Grauzonen einerseits. Zum anderen waren wir der Meinung, SMS ist der kleinste gemeinsame Nenner der mobilen Kanäle, der sich sogar ganz ohne Smartphone benutzen lässt. Und sogar ohne Internetverbindung lässt sich per SMS kommunizieren, was besonders für unseren Haupt-Trafficbringer Bus&Bahn wichtig war.

Diese Fragen konnten die Bewerber_innen beantworten

Da die Nummer nicht mehr geschaltet ist, können Sie den Bewerbungsprozess leider nicht mehr per SMS auf Ihrem Handy durchspielen. Daher hier noch einmal unsere Fragen, die Kurznachricht für Kurznachricht an die Bewerber_innen verschickt wurden:

(Ihr, Du, Sie können aber gerne Ihre eigenen Antworten an Stellenangebote@comspace.de schicken ;)) 

  1. Willkommen beim comspace Bewerbungs-Bot! Lass dir mit der Beantwortung unserer Fragen so viel Zeit wie nötig. Los geht’s! 🙂 Wie lautet dein Name?
  2. An was für einer Stelle hast du Interesse? Fulltime / Teilzeit / Ausbildung / Praktikum?
  3. Welche Erfahrung hast du in der Software- und/oder Web-Entwicklung?
  4. Welches Highlight aus deiner persönlichen Entwickler-Karriere würdest du uns gerne vorstellen?
  5. Wenn du ein halbes Jahr Zeit und ausreichend Geld hättest, um an nur einem Projekt zu arbeiten: Was würdest du machen?
  6. Viele Kolleg_innen bei uns verbringen auch nach Feierabend Zeit miteinander: Was machst du in deiner Freizeit?
  7. Bei comspace kombinieren wir moderne Arbeitsmethoden mit klassischer Vor-Ort-Arbeit. Von welchen digitalen Arbeitsmethoden oder Tools bist du ein Fan?
  8. Wir haben bei comspace flache Hierarchien und arbeiten sehr transparent. Was ist dir bei der Arbeit wichtig?
  9. Wir haben eine Zeitmaschine erfunden & schicken dich zu deinem 16jährigen Ich. Welchen Rat würdest du dir geben? “Kauf Facebook- & Google-Aktien!“ gilt nicht 🙂
  10. Was möchtest du uns noch sagen?
  11. Bitte nenne uns noch deine Kontaktdaten (E-Mail, Adresse) und wann wir dich am besten erreichen können.
  12. Danke! Wir freuen uns über dein Interesse an einem Job bei comspace:) Wir melden uns schnellstmöglich bei dir, versprochen!

Die Vorbereitung zur SMS-Bewerbung

Nachdem feststand, wann wir einen Slot für Plakate in den Bussen und Bahnen von mobiel.de bekommen können (Mitte August bis Mitte September), ließen wir zunächst mal die Plakate einer wunderbaren Agentur in Rekordzeit designen. Darin mussten alle Infos von mobilejob enthalten sein, wie die Schritte der SMS-Bewerbung ablaufen. Ohne das Gefühl zu vermitteln ein Jamba-Abo zu verkaufen 😉

Die Plakate sollten auffällig sein, nicht zu sehr überfrachtet, schnell zu verstehen und vor allem wollten wir comspace und seine Unternehmenskultur so sympathisch und liebenswert rüberbringen, wie wir nun mal sind 🙂 Denn wir sehen jede Personalmarketing-Maßnahme auch so, dass wir uns bei neuen Kolleg_innen bewerben und nicht nur umgekehrt.

Hier können Sie sich eine große Version des Plakats anschauen.

Also fragten wir unseren Entwickler-Kollegen und Wunschmodel John, ob er sich vorstellen kann, einen Monat lang das comspace Gesicht im öffentlichen Personennahverkehr zu sein. Da sein Urlaub in den Großteil der Kampagnenlaufzeit fiel und er damit kaum mit Autogrammwünschen bei Benutzung der Öffis zu rechnen hatte, mussten wir deutlich weniger Überzeugungsarbeit leisten als erwartet 😉

Dann trug ich unseren John auf einem Stapel Plakaten rüber zu Betreibergesellschaft mobiel.de:

comspace-SMS-Bewerbung-Plakat-mobiel

Die Kampagne startet

Zusätzlich zu der Telefonnummer mit anhängender SMS-Interview-Software und den Bussen und Bahnen richteten wir selber noch eine Landingpage unter http://codeninja.comspace.de ein, die nur in den entsprechenden Kanälen genannt wurde und die entsprechende Stellenbeschreibung zu Java-Entwickler_in wieder gab. Über die Web-Analyse dieser Landingpage konnten wir quasi in Echtzeit eine Erfolgskontrolle durchführen und uns bsw. solche Fragen beantworten wie:

  • Wie gut performt die SMS-Idee?
  • Wie viel Rückfluss kommt über die Plakate?
  • Wie viele Teilnehmer_innen benötigen noch zusätzliche Informationen?

Unser Plakat in einem mobiel.de Fahrzeug
Unser Plakat in einem mobiel.de Fahrzeug

Nach zwei Wochen war außer 3 nicht zu Ende geführten Interviews noch nichts passiert. So langsam wurden wir etwas nervös. 🙂 Wir zündeten die zweite Stufe unserer Kampagne:

  1. Wir informierten die lokale Presse, die in einer Story über den Hintergrund der Plakate berichtete, die im Bielefelder Personen-Nahverkehr zu sehen war und verlängerten daher die Aktion um weitere 4 Wochen.
  2. Wir hingen zusätzlich noch Plakate in den umliegenden Universitäten auf und
  3. platzierten die Plakate in unseren Agentur-Fenstern, die dank unserem Standort in der Bielefelder Innenstadt einiges an Laufkundschaft anziehen.

Plötzlich traf eine Bewerbung nach der anderen ein.

Der Artikel über die Aktion in der Neuen Westfälischen
Der Artikel über die Aktion in der Neuen Westfälischen

Was hat die Recruiting-Aktion gebracht?

Das Ergebnis sind insgesamt 12 + 3 Bewerbungen. Das klingt erstmal nicht viel, doch für die Zielgruppe und unsere Region (Bielefeld ist eben nicht Berlin ;)) ist das ein bemerkenswert gutes Ergebnis. Wie in der Einleitung bereits beschrieben: Im Vergleich zu mancher Stellenanzeige ist das eine Steigerung um das 6-fache oder eben 600% 😉

Noch wichtiger ist aber: Alle 12 Bewerbungen, die als SMS über die Plattform von mobilejob zu uns kamen, waren qualitativ richtig gut.

Mindestens 3 zusätzliche Bewerbungen haben uns per Mail erreicht. Der Auslöser für die Aufmerksamkeit auf comspace kam aber über eines der Plakate. Und so haben wir bereits eine Kollegin dank unserer Aktion eingestellt. Übrigens nicht als Java-Entwicklerin, sondern tatsächlich in der HR-Abteilung.

Die Aktion generierte 169 Besucher auf die Landingpage codeninja.comspace.de.

Zwei Bewerber auf die Stelle als Java-Entwickler sind noch am Ball. Wobei wir uns tatsächliche Einstellungen auch bewusst nicht als Messgröße gesetzt haben, sondern die Zahl der eingehenden Bewerbungen und deren Qualität.

War die Aktion erfolgreich? Ja! Denn neben den Bewerbungen haben wir auch folgendes erreicht:

  • Regionales Employer Branding
  • Personalmarketing durch PR unterstützen
  • Mund-Propaganda erzeugen (Bewerber haben im Kennenlerngespräch erzählt, dass man an der Uni über die Plakate spricht)
  • „Etwas Neues ausprobieren“
  • Erfahrungen sammeln.

Einige zusätzliche Einblicke in die Aktion werden wir übrigens auch auf dem HR Inspiration Camp anbieten, das am 26.2. in den Räumen von comspace statt findet. Hier erfahren Sie mehr zur Veranstaltung.

Beispielhaftes Feedback der SMS-Bewerber_innen

Zum Abschluss hier noch ein paar Messages, die uns die Bewerber_innen im Abschluss der Konversationen geschickt haben als Eindrücke:

SMS-Recruiting-Beispiele

Funfacts zur SMS

  • Die erste SMS wurde 1992 verschickt
  • durch den britischen Entwickler Neil Papworth
  • und lautete: „Merry Christmas“
  • 22.500.000.000 SMS werden jährlich in .de verschickt
  • Der ursprüngliche Nachrichtenton von Nokia-Telefonen war Morsecode für „S-M-S“
  • 18,19 Sekunden braucht der schnellste SMS-Tipper auf einem Samsung S4 für den folgenden Text: “The razor-toothed piranhas of the genera Serrasalmus and Pygocentrus are the most ferocious freshwater fish in the world. In reality they seldom attack a human.”

 

Sitecore Commerce Connect – Teil 5: Warenkorb verwalten

Bisher ging es in dieser Serie um die Verwaltung und Darstellung von Produkten und Preisen aus Hybris. Das Ziel dieses Artikels ist es auch erste Prozesse rund um den Warenkorb mittels Sitecore Commerce Connect abbilden zu können.

Warenkorb

Die zentrale Überlegung am Anfang eines Projektes ist, welches System zu welcher Zeit die Zuständigkeit für den Warenkorb hat. Wird der Warenkorb immer auf beiden Seiten synchron gehalten, das heißt jede Änderung am Warenkorb wird unmittelbar an das externe Shopsystem (kurz ECS) gemeldet, oder wird der Warenkorb im ECS nur zu definierten Zeitpunkten synchronisiert, also z.B. beim Checkout? Letzteres bedingt weniger Requests an das ECS, aber Sitecore-seitig ist dann z.B. eine Warenkorbwertermittlung erforderlich, die im schlechtesten Fall nicht mit der im ECS synchron ist.

Warenkorb-Verwaltung

Im Rahmen unserer Evaluierung ist das ECS für den Warenkorb zuständig und Sitecore meldet alle Änderungen unmittelbar an das ECS. Für die Darstellung auf der Webseite werden die Daten rund um den Warenkorb wiederum immer online vom ECS abgefragt.
Außerdem haben wir uns entschieden, den mitgelieferten Engagement Plan ‘Abandoned Carts’ gleich mit zu nutzen, zumal dafür scheinbar keine weitere Implementierung erforderlich ist.

Warenkorb anlegen/ abfragen

Für alle Funktionen rund um den Warenkorb ist der Service Provider ‚CartServiceProvider‘ des Cart Service Layers zuständig.

Beispiel Verwendung CartServiceProvider.CreateOrResumeCart

[csharp]
using System.Collections.Generic;
using System.Collections.ObjectModel;
using System.Linq;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices;
using Sitecore;
using Sitecore.Analytics;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
using Sitecore.Data;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Carts
{
/// <summary>
/// Sitecore.Commerce.Carts.config
/// </summary>
public class CartManager
{
public const string TrackerAttachmentKeyCart = "Comspace.Sitecore.CommerceConnect_Cart";

public static Cart GetCart()
{
if (!Tracker.Current.Contact.Attachments.ContainsKey(TrackerAttachmentKeyCart))
{
//create cart
var createOrResumeCartRequest = new CreateOrResumeCartRequest(
"Website",
Context.User.Profile.Email,
"Default",
Context.User.Profile.Email); //NOTE FindCartInEaState: c.CustomerId == request.CustomerId
var cart = new CartServiceProvider().CreateOrResumeCart(createOrResumeCartRequest).Cart;

//persist cart
Tracker.Current.Contact.Attachments[TrackerAttachmentKeyCart] = cart;
}
return Tracker.Current.Contact.Attachments[TrackerAttachmentKeyCart] as Cart;
}
}

//…
}
[/csharp]

Pipeline loadCart

Die Anbindung des ECS erfolgt mittels Erweiterung der Pipeline ‚loadCart‘ der Sitecore.Commerce.Carts.config.
.config

[xml]
<!– LOAD CART
Gets the cart object that matches the specified criteria.
This pipeline is responsible for reading data for a specific cart that is managed by the commerce system.
This pipeline reads the cart data from the commerce system and converts that data into the Commerce format.
–>
<commerce.carts.loadCart>
<processor type="Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Carts.LoadCart, Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris" patch:after="processor[@type=’Sitecore.Commerce.Pipelines.Carts.LoadCart.LoadCartFromEaState, Sitecore.Commerce‘]"/>
</commerce.carts.loadCart>
[/xml]

Processor LoadCart

[csharp]
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector.Model.Cart;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Carts;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Pipelines;
using Sitecore.Commerce.Pipelines.Carts.Common;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Carts
{
/// <summary>
/// commerce.carts.loadCart
/// </summary>
public class LoadCart : CartPipelineProcessor
{
public override void Process(ServicePipelineArgs args)
{
var loadCartRequest = args.Request as LoadCartRequest;

//get from ECS
ExternalCart externalCart = CartConnector.Load(global::Sitecore.Context.Language.Name, loadCartRequest.UserId);

//convert to commerce connect cart
Cart cart = new Cart();
cart.ExternalId = externalCart.Code;
cart.ShopName = loadCartRequest.ShopName;
cart.UserId = loadCartRequest.UserId;

//init totals
cart = CartManager.UpdateCartTotals(cart); //NOTE prevent multiple request

//persist for next processor
((CartResult) args.Result).Cart = cart;
}
}
}
[/csharp]

Produkt zum Warenkorb hinzufügen

Beispiel Verwendung CartServiceProvider.AddCartLines

[csharp]
using System.Collections.Generic;
using System.Collections.ObjectModel;
using System.Linq;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices;
using Sitecore;
using Sitecore.Analytics;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
using Sitecore.Data;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Carts
{
/// <summary>
/// Sitecore.Commerce.Carts.config
/// </summary>
public class CartManager
{
//…

public static Cart AddLine(string externalId, string sitecoreItemId, uint quantitiy)
{
Cart cart = GetCart();

//create cartlines
List<CartLine> lines = new List<CartLine>
{
new CartLine
{
Product = new CartProduct
{
ProductId = externalId,
SitecoreProductItemId = new ID(sitecoreItemId),
Price = PriceManager.GetPrice(externalId, Context.Language)
},
Quantity = quantitiy,
LineNumber = (uint) (cart.Lines.Count + 1)
}
};

//add cart lines
AddCartLinesRequest addCartLinerequest = new AddCartLinesRequest(cart, new ReadOnlyCollection<CartLine>(lines));
CartResult cartResult = new CartServiceProvider().AddCartLines(addCartLinerequest);

return cartResult.Cart; //result contains the updated cart
}
}
}
[/csharp]

Pipeline addCartLines

.config

[xml]
<!– ADD CART LINES
This pipeline is responsible for adding a new line to the shopping cart and recording a corresponding page event in DMS.
This happens when a product is added to the cart.
–>
<commerce.carts.addCartLines>
<processor type="Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Carts.AddLineToCart, Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris" patch:after="processor[@type=’Sitecore.Commerce.Pipelines.Carts.AddCartLines.AddLinesToCart, Sitecore.Commerce‘]"/>
</commerce.carts.addCartLines>
[/xml]

Processor AddCartLines

[csharp]
using System.Linq;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Pipelines;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Carts
{
/// <summary>
/// commerce.carts.addCartLines
/// </summary>
public class AddLineToCart : PipelineProcessor<ServicePipelineArgs>
{
public override void Process(ServicePipelineArgs args)
{
var cartLinesRequest = args.Request as CartLinesRequest;

//add to ECS
Cart cart = cartLinesRequest.Cart;
CartLine cartline = cartLinesRequest.Lines.First();
CartConnector.AddLineToCard(global::Sitecore.Context.Language.Name, cart, cartline);
}
}
}
[/csharp]

Warenkorb Summen

Damit die Summen im Warenkorb immer korrekt sind und keine Sitecore-seitige Berechnung stattfinden muss, werden auch die Warenkorb Summen immer online aus dem ECS geholt. Dafür muss die Pipeline ‘saveCart’ erweitert werden:

Pipeline saveCart

.config

[xml]
<!– SAVE CART
Saves the cart object to the external system and in Sitecore EA state.
–>
<commerce.carts.saveCart>
<processor type="Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Pipelines.Carts.UpdateCartTotals, Comspace.Sitecore.CommerceConnect" patch:after="processor[@type=’Sitecore.Commerce.Pipelines.Carts.Common.SaveCartToEaState, Sitecore.Commerce‘]"/>
</commerce.carts.saveCart>
[/xml]

Processor UpdateCartTotals

[csharp]
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Carts;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Pipelines;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Pipelines.Carts
{
/// <summary>
/// commerce.carts.saveCart
/// </summary>
public class UpdateCartTotals : PipelineProcessor<ServicePipelineArgs>
{
public override void Process(ServicePipelineArgs args)
{
var cartRequest = (CartRequestWithCart) args.Request;

//get from ECS
Cart cart = CartManager.UpdateCartTotals(cartRequest.Cart);

//persist for next processor
((CartResult) args.Result).Cart = cart;
}
}
}
[/csharp]

Beispiel Verwendung PricingServiceProvider.GetCartTotal

[csharp]
using System.Collections.Generic;
using System.Collections.ObjectModel;
using System.Linq;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices;
using Sitecore;
using Sitecore.Analytics;
using Sitecore.Commerce.Entities.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Carts;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
using Sitecore.Data;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Carts
{
/// <summary>
/// Sitecore.Commerce.Carts.config
/// </summary>
public class CartManager
{
//…

public static Cart UpdateCartTotals(Cart cart)
{
var request = new GetCartTotalRequest();
request.Cart = cart;

//get from ECS
var cartTotalResult = new PricingServiceProvider().GetCartTotal(request); //result contains the updated cart

Tracker.Current.Contact.Attachments[TrackerAttachmentKeyCart] = cartTotalResult.Cart; //refresh cache
return cartTotalResult.Cart;
}
}
}
[/csharp]

Stolpersteine

Der Processor ‘FindCartInEaState’ benötigt eine CustomerId, damit der Contact ermittelt werden kann. Dafür muss die eigentlich optionale CustomerId mit an den ‘CreateOrResumeCartRequest’ übergeben werden (siehe oben). Anderenfalls wird immer wieder ein neuer Warenkorb angelegt, obwohl für den Contact bereits einer existiert.

Resumé

Und auch diesen letzten Beitrag möchte ich mit ein paar Eindrücken und Erkenntnissen abschließen:

  • Der Cart Sercice Layer ist sehr umfangreich und im Rahmen der Evaluierung konnte nur ein sehr kleiner Ausschnitt evaluiert werden.
  • Eine Herausforderung in einem echten Projekt sind die Zuständigkeit und Synchronisation zwischen dem Sitecore Shop und dem ECS. Was wird wo zwischengespeichert und wann an wen gemeldet?
  • Wie auch schon unter Stolpersteine beschrieben, war der Zugriff auf die Contacts im Engangement Plan (automatisch im Hintergrund) immer wieder holprig. Eine der Ursachen war sicherlich die Entwicklungsumgebung: wechselnde Browser, plötzliche Neustarts etc.  Hier müsste in einem echten Projekt eine kritische Analyse erfolgen.
  • Auch dem Umgang mit Fehlern in der Verarbeitung muss in einem echten Projekt eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden – Stichwort Transaktionssicherheit.

So, das war’s erstmal von meiner Seite zum Thema Commerce Connect. Ich freue mich über euer Feedback 🙂

Alle voran gegangenen Artikel dieser Serie findet ihr hier:
Teil 1: Ein Überblick
Teil 2: Produkte synchronisieren
Teil 3: Klassifizierungen synchronisieren
Teil 4: Preise darstellen

Blogparade: Die frechmutigsten und erfolgreichsten Recruitingaktionen 2015

comspace Recruiting Aktion Blogparade

Nach der Marketingaktion ist vor der Marketingaktion. Diese Regel gilt natürlich auch im Recruiting und Personalmarketing.

2015 haben wir mit der Bewerbung per SMS selbst eine sehr erfolgreiche Aktion durchgeführt, die uns neben unerwartet (aber erhofft) vielen Bewerbern, einige Aufmerksamkeit in der Presse und allgemeine Bekanntheit für comspace in unserem direkten Umfeld eingebracht hat.
comspace Recruiting Aktion Blogparade

 

Wie und was genau sich dahinter verbirgt, in einem eigenen Beitrag zu dieser Blogparade.

Was ist eine Blogparade?

Ein Blog – in diesem Falle unseres bei comspace – stellt Fragen oder ein allgemeines Thema in den Social Web Raum. Andere Blogger, Unternehmensblogs und Experten schreiben Antworten, Artikel und Kommentare auf die initialen Fragen und tragen somit zu einer hochverdichteten Zusammenstellung von Know-how bei, die allen aktiv Beteiligten, wie auch den passiven Lesern aller teilnehmenden Blogs zu Gute kommt.

Unsere Einstiegsfragen lauten:

  • Wie sah Ihre Aktion aus und wie ist sie entstanden?
  • Welchen Erfolg konnten Sie erzielen?
  • Welche Schwierigkeiten mussten Sie überwinden?
  • Welche Erfahrungen können Sie daraus weiter geben?
  • Wie sähe die perfekte Recruiting-Aktion für Sie aus, wenn es keine Beschränkungen gäbe?
  • Haben Sie selber als Bewerber an einer besonderen Recruiting-Aktion teilgenommen? Wie war das für Sie?
  • Zukunftsausblick: Werden frechmutige Aktionen in Zukunft mehr werden? Wie werden sie sich weiter entwickeln? Oder bleibt doch alles beim Alten?

Wie können Sie an der Blogparade teilnehmen?

  1. Schreiben Sie einen Blogbeitrag über Ihre ausgefallenste Recruiting-Maßnahme und beantworten Sie eine oder mehrere der o.g. Fragen darin.
  2. Die Überschrift kann frei gewählt werden – Recruiting und frechmutig sollten zum besseren wiederfinden enthalten sein.
  3. Verlinken Sie aus Ihrem Beitrag auf diesen Artikel hier und weisen Sie uns mit einem Link in den Kommentaren auf Ihren Artikel hin.
  4. Eine kurze einleitende Erklärung in Ihrem Artikel für Ihre Leser zu dieser Blogparade ist empfehlenswert.
  5. Sie haben eine Schreibblockade oder wissen nicht, was eine Blogparade ist? Dazu hat Kerstin Hoffmann bereits eine eigene Blogparade organisiert und klärt in diesem Artikel zu beidem auf.
  6. Sie haben keinen Blog, möchten Ihre Erkenntnisse trotzdem teilen? Sehr gerne! Einfach unter diesem Beitrag als Kommentar hinterlassen oder per Mail mit dem Betreff Blogparade Recruiting an alex.kahl@comspace.de senden.

Bis zum 19.2.2016 werden wir Beiträge sammeln und dann mit der Zusammenfassung beginnen. 

// UPDATE 12.1.2016 Verlängerung der Blogparade bis zum 19.2.: Ich gebe zu, es war sehr optimistisch kurz vor Weihnachten eine Blogparade zu starten. Ein wenig hatte ich auf die ruhige Zeit zwischen den Tagen gehofft und dass die eine oder der andere da bereits dazu käme einen Beitrag ins Rennen zu schicken.

Damit noch genug Zeit für spannende Artikel bleibt, haben wir die Parade also bis zum 19.2. verlängert. Bis eine Woche vor dem HRIC – dem ersten HR Inspiration Camp am 26.2. in Bielefeld. Hier werden wir voraussichtlich einige der Ergebnisse live vorstellen.

Hier unsere frechmutige Recruiting-Aktion 2015: Bewerbung per SMS kombiniert mit Plakaten in Bielefelder Bussen und Bahnen.

Was haben Sie von der Teilnahme an der Blogparade?

Erkenntnisgewinn, neue Inspirationen und Erfahrungs-Austausch mit anderen Unternehmen und Experten im Bereich Bewerber_innen Ansprache. Im Anschluss werden wir alle Beiträge zu einem kostenlosen E-Book zusammenfassen und hier zum Download anbieten.

Und nun freuen wir uns auf Ihre Einsendungen!

Herzlichen Dank an Jörg Buckmann, der Frechmut sogar in einem Buchtitel über HR-Marketing verewigt hat und an Henner Knabenreich, der auf personalmarketing2null.de den Begriff frechmutigst im Zusammenhang mit Bewerbungen  geprägt hat 🙂

Wir sind gespannt, was neben Unternehmen die HR-Experten dort draußen zu berichten haben, wie zum Beispiel: wollmilchsau, das Talentmanagement-Blog von VEDA, HRinMind, Recrutainment, Henrik Zaborowsi, metaHR und nicht zuletzt Gero saatkorn Hesse

Sitecore Commerce Connect – Teil 4: Preise darstellen

In den letzten beiden Teilen dieser Serie ging es um die Synchronisation von Produkten und Klassifizierungen. Das Ziel dieses Artikels ist es auch die Preise aus dem externen Shopsystem, in unserem Fall Hybris, auf der Webseite anzeigen zu können.

ProduktDemo

Der Pricing Layer ist ein “klassischer” Layer im Sitecore Commerce Connect, d.h. die Preise werden online abgerufen und nicht synchronisiert. Der Grund: Preise ändern sich häufiger und die Preisfindung ist sehr komplex, hier wird die Hoheit im externen Shopsystem (kurz ECS) belassen.

Preisabfragen

Für die Abfrage von Preisen ist der Service Provider ‚PricingServiceProvider‘ zuständig.

Eine Beispiel:

[csharp]using System.Linq;
using Sitecore.Commerce.Entities.Prices;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;
using Sitecore.Globalization;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices
{
/// <summary>
/// Sitecore.Commerce.Prices.config
/// </summary>
public class PriceManager
{
public static Price GetPrice(string productId, Language language)
{
CustomGetProductPriceRequest request = new CustomGetProductPriceRequest(language.Name, productId);
GetProductPricesResult result = new PricingServiceProvider().GetProductPrices(request);

return result.Prices.Any() ? result.Prices.First().Value : null; //simplified
}
}
}[/csharp]

Um die Preise aus dem ECS abzurufen, muss die Pipeline ‚getProductPrices‘ der Sitecore.Commerce.Prices.config erweitert werden:

Pipeline getProductPrices

.config

[xml]<!– GET PRODUCT PRICES Gets the price object that matches the specified criteria.
This pipeline is responsible for reading pricing data from a commerce system.
This pipeline requests product pricing information from the commerce system and
then converts the output into the proper Commerce format.
–>
<commerce.prices.getProductPrices>
<processor type="Sitecore.Commerce.Pipelines.Prices.GetProductPrices.GetProductPrices, Sitecore.Commerce">
<patch:delete />
</processor>
<processor type="Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Prices.GetProductPrices, Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris" />
</commerce.prices.getProductPrices>[/xml]

Processor GetProductPrices

[csharp]using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Connector.Model;
using Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices;
using Sitecore.Commerce.Entities.Prices;
using Sitecore.Commerce.Pipelines;
using Sitecore.Commerce.Services.Prices;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Hybris.Pipelines.Prices
{
/// <summary>
/// commerce.prices.getProductPrices
/// </summary>
public class GetProductPrices : PipelineProcessor<ServicePipelineArgs>
{
public override void Process(ServicePipelineArgs args)
{
var request = args.Request as CustomGetProductPriceRequest;

//get from ECS
ExternalProduct productSource = ProductConnector.Load(request.Language, request.ProductId);
if (productSource != null && productSource.Price != null)
{
//convert to commerce connect price
Price price = new Price
{
Amount = productSource.Price.Value,
CurrencyCode = productSource.Price.CurrencyIso
};

//persist for next processor
((GetProductPricesResult) args.Result).Prices.Add("List price", price); //simplified
}
}
}
}[/csharp]

Stolpersteine

Der ‚GetProductPricesRequest‘ enthielt überraschenderweise kein Attribut für die aktuell zu synchronisierende Sprache. Daher musste dieser überschrieben werden:

[csharp]using Sitecore.Commerce.Services.Prices;

namespace Comspace.Sitecore.CommerceConnect.Services.Prices
{
/// <summary>
/// Extendended GetProductPricesRequest.
/// </summary>
public class CustomGetProductPriceRequest : GetProductPricesRequest
{
public string Language { get; set; }

public CustomGetProductPriceRequest(string language, string productId, params string[] priceTypeIds)
: base(productId, priceTypeIds)
{
Language = language;
}
}
}[/csharp]

Resumé

Zuletzt möchte ich wieder ein paar Eindrücke und Erkenntnisse zusammenfassen:

  • Der Service Layer ist eher klein und schnell erfasst.
  • Was mir wirklich gut gefällt ist, dass die Preishoheit im ECS verbleibt.
  • In umfangreicheren Produklisten sollte zwecks Performance die Nutzung der Methode/Pipeline ‚getProductBulkPrices‘ bevorzugt werden.

Wenn ihr mehr zum Sitecore Commerce Connect wissen wollt, dann schaut mal hier: