Transformationen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aktiv mitzugestalten – das ist mein Antrieb.
Andreas Kämmer, Geschäftsführer bei comspace
In der vergangenen Woche wurde unser Geschäftsführer Andreas Kämmer in den Vorstand des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung NRW gewählt. Er gehört damit erstmals dem 10-köpfigen Gremium an, welches von Barbara Busse (Geschäftsführerin Future + You) und Christoph Mause (Gründer ECX.IO) geführt wird. Im Interview erklärt er, warum ihm das Netzwerk wichtig ist und welche Impulse er selbst dort setzen möchte.
Wir kennen sie wohl alle – die Diskussion darum, ob die Arbeit an der Unternehmenskultur eher ein Nice-To-Have oder tatsächlich ein echtes Must-Do ist. In den letzten Monaten haben wir erlebt, dass diese Frage nochmal stärker in den Fokus gerückt ist und sich viele Unternehmen bei der Frage nach dem Einsatz ihrer begrenzten Ressourcen gefragt haben: Sollen Innovation & Kulturwandel vorangetrieben werden vs. soll der Fokus auf das Kerngeschäft gerichtet werden?
Das Hinterland. Irgendwo abseits von Autobahnen, Glasfaser-Kabeln und Flughäfen. Wo leere Tüten über hochgeklappte Bürgersteige knistern. Und dann Startups, Digitalbranche, Venture Capital und Internet of Things. Das ist der Kontrast, den die Founders Foundation mit der Hinterland of Things heraufbeschwört. Am Valentinstag, also dem 14.2., treffen sich in Bielefeld das Who-is-who der deutschen VC- und IoT-Szene.
Modernes Management weiß: Netzwerk schlägt Hierarchie*. Doch das Prinzip hört nicht an den Unternehmensgrenzen auf. Wenn wir dieses noch darüber hinaus denken wird schnell klar: Netzwerk schlägt Wettbewerb.
Innovation planen, Ideen bewusst finden und gezielt entwickeln. Wie geht das? Vor gut zwei Jahren hat man bei Melitta in Minden – ja das Familienunternehmen und Erfinder der Filtertüte sitzt in Ostwestfalen-Lippe – ein Problem festgestellt: Innovationen wurden nur inkrementell vorangetrieben. Sprich: Bereits hervorragende Produkte wurden immer besser gemacht. Eine Disziplin, die zu den großen Qualitäten der deutschen Wirtschafts-Landschaft gehört.
Aber:
Große neue Ideen entstehen nicht, wenn man sich voll und ganz auf das Tagesgeschäft konzentriert. Innovation macht man nicht mal eben Mittwoch nachmittags von 16 bis 18 Uhr. Also wurde mit dem Melitta Innovations-Team zentral eine Lösung geschaffen, das über den Tellerrand hinaus und losgelöst von der täglichen Produktentwicklung arbeiten kann.
Neulich war Christian Busse aus eben diesem Melitta Innovations-Team bei comspace zu Besuch und ich konnte die Gelegenheit nutzen, um ihm einige Fragen zu stellen.
1908 erfand Melitta Bentz die Filtertüte und gründete ihr Unternehmen. Damit war sie eine wesentliche Treiberin des First Wave Coffee: Kaffee, der einfach zuzubereiten und der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht wurde.
Beispielsweise führte Melitta auch den Vakuumverpackten Kaffee in Europa ein und als Hersteller von Haushaltswaren später die Alufolie!
Die erste Welle ging in den 1980er Jahren in die Second Wave Coffee über, als die Kunden vor allem auf Spezialitäten, Mischgetränke, Espresso, Latte und das gesellschaftliche Ereignis des Kaffeetrinkens ansprangen. Insbesondere Coffee-to-go, das Central Perk aus der TV-Serie Friends und Starbucks werden mit der Second Wave in Verbindung gebracht. Melitta ist in dieser Kaffee-Epoche sehr stark gewachsen und hat sich auch im professionellen Barrista-Sektor wie beim ambitionierten Heimanwender als hervorragender Hersteller von Kaffee-Maschinen positioniert. Aber die großen Innovationen blieben aus.
Seit den 2000ern sprechen wir von Third Wave Coffee: Kaffee wird als Genussmittel wie bsw. guter Wein betrachtet, dessen Herkunft, Anbau, Sortenreinheit und meisterhafte Zubereitung ein besonderes Geschmackserlebnis vermittelt.
Wie arbeitet Melitta nun an innovativen Produkten?
2016 wurde das 4-köpfige Innovations-Team, dem Christian Busse angehört, gegründet. Er selbst hat ganz klassisch Industrie-Design studiert und direkt nach dem Studium in einer Agentur gearbeitet, bei der er damals schon für Kunden aus der Kaffee-Branche gearbeitet hat. Überwiegend hat er zu dieser Zeit aber am Design von Mobiltelefonen mitgewirkt. Nach der Markteinführung des iPhones wechselte er zu einem der größten Mobilfunkanbieter Deutschlands. Mit dem iPhone war das Thema Produktdesign für Mobiltelefone gegessen und Digital- und Interface-Design nahmen immer mehr an Bedeutung zu. 2016 wechselte Christian dann wieder zurück in die Heimat – die Stellenbeschreibung des Innovations-Teams bei Melitta passte einfach genau.
Als erstes wurde bei Melitta der Innovationsprozess definiert und das Team entwickelte ein Handbuch von Methoden. Dieses liegt auch mehrfach als erweiterbares Ringbuch im Unternehmen, damit Kollegen/innen inspiriert werden, eigene Innovations-Ideen zu entwickeln, voran zu treiben und in Projekten umzusetzen. Manchmal unterstützt das Innovations-Team mit Trainings, Coaching und Tipps, manchmal setzt das Team als interner Dienstleister auch Projekte so weit um, bis sie in die Fachabteilungen zurückgegeben werden.
Voraussetzung für den Einsatz einer Innovations Methode:
Mindestens ein Mitglied des Teams musste schon Erfahrung mit der Methode gesammelt haben. Sei es nun Design Thinking, Value Proposition Design, Customer Journey Mapping, Business Model Innovation, Lean Startup, Ideation oder Rapid Prototyping.
Zwei Drittel der Arbeitszeit arbeitet das Team an innovativen Wertangeboten und ⅓ werden genutzt, um die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern. Die Grundmentalität lautet. wie auch in Fachabteilungen des ganzen Unternehmens:
Geht so weit ihr könnt im Team alleine. Fragt um Hilfe, wenn ihr nicht weiter kommt.
Neue Projekte und Produkte sind auch immer ein Risiko. Mit schnellen Iterationen, viel Testen und Ruhe, Zeit und Freiheit lässt sich die Chance zu einem Erfolg deutlich steigern. Im Familienunternehmen Melitta ist man dabei einfach schneller als im großen Konzern, kann aber auch auf mehr Ressourcen und Fach-Know-how zurückgreifen als im Startup. Seien es Logistik, Kontakte in den Einzelhandel, PR und Marketing oder die Rechtsabteilung. Die Frage, die man sich stellt ist eher:
“Was können wir machen? Statt: Wogegen müssen wir uns absichern?”
ffeel als Beispiel für praktisches Entwickeln von Innovationen
“Wie sieht denn dieser Innovations-Prozess nun aus?” habe ich mich gefragt und Christian hat ihn mir direkt am neuen Produkt ffeel erklärt, dass ich zudem auch gleich in allen drei Geschmacksrichtungen probieren konnte und das sich mit der Frage beschäftigt: Welche Chancenfelder gibt es noch im Kaffeebereich und welche Konsumenten-Trends haben Einfluss darauf?:
Eine von vielen Ideen: Wie bekommen wir ein Third Wave Coffee Produkt mit Cold Brew, das für viele Menschen interessant ist?
Die Idee weiter gedacht und mit weiterem Trend verknüpft: Mit Superfruits.
Dann recherchiert: Wie geht das? Was gibt es bereits? Was passt gut zusammen? Ab in den Biomarkt, Zutaten gekauft und eigene Rezepturen entwickelt
Mit Lebensmittel-Technologen die Rezepturen verfeinert
Über Social Media die Rezeption im Markt getestet: Instagram-Influencer haben erste Prototypen gepostet und Feedback eingeholt
Eigene Social Media Kanäle aufbauen, Inhalte und Produkt-Features anteasern und über Analytics testen, wie Kunden diese annehmen
Erster echter Test auf Lifestyle-Event Le Bloc mit über 1000 Kontakten
Kunden mussten sich Gutschein holen und oder konnten direkt bezahlen. Commitment war wichtig, um das Produkt nicht zu entwerten
Als Entwickler-Team vor Ort ansprechbar gewesen zu sein, wurde sehr gut angenommen
Jetzt geht es u.a. in den Gastronomie-Test in Bielefeld: Thumel, Founders Foundation und Pioneers.Club Und auch in Minden, Köln und München.
Ziel im Innovations-Team ist immer: Die einzelnen Schritte selber machen zu können. Bei Zeitdruck nach extern vergeben geht immer. Aber das Team will verstehen, was gerade an den einzelnen Punkten passiert.
Wie schmeckt ffeel denn nun?
Der Name ist ein Wortspiel aus coffee Lemonade. Dazu wurde eine Kaffeesorten aus 100% Arabica-Bohne genommen, die sich besonders gut für das Cold Brew Verfahren eignet und daraus kalter Kaffee mit besonders feinem Aroma hergestellt.
Nun gehöre ich glaube ich ziemlich genau zu den Zielkunden: Ich trinke gerne Kaffee. Aber keine gezuckerte Limonade. Wenn ein Getränk noch ein bisschen gesund ist: Umso besser.
Da kommen bei ffeel die verwendeten Superfruits ins Spiel, die als naturtrübe Direktsäfte in die Rezepturen gemischt werden und so entstanden die drei Sorten:
Yuzu – Grapefruit riecht am stärksten nach Kaffee. schmeckt zitronig erfrischend und erfreulich wenig bitter.
Calamanzi Tangerine – ist sehr fruchtig und mild. Hier schmeckt man den Kaffee am wenigsten heraus
Coconut Mango – schmeckt am deutlichsten nach Kaffee und ist sehr rund im Geschmack.
Die Farbe des Getränks in der transparenten Flasche erinnert zunächst mal an Eis-Tee. Wobei die Hauptfarbgebung durch den naturtrüben Fruchtsaft entsteht und weniger durch den Kaffee.
Letztendlich muss man das Getränk einfach mal ausprobieren und erleben. Mir schmeckten alle drei Sorten sehr gut. Aktuell geht das im Thumel in Bielefeld bsw.
Übrigens: Am 1.10 ist der Tag des Kaffees! Und möglicherweise kommt das Kommunikationskonzept dafür sogar von der FHM Bielefeld.
Innovations-Methoden zum selber ausprobieren
Das hauseigene Innovations-Handbuch konnte Christian uns natürlich nicht zur Verfügung stellen. Allerdings gibt es auch hervorragende Online-Angebote:
Zugegeben, im ersten Moment kommen einem da Stichworte wie CMS, E-Commerce, CRM und andere eher virtuelle Themen in den Sinn. Das, was ich neulich auf den Open Innovation Days OWL bei HETTICH in Kirchlengern sehen durfte, übertraf aber meine Erwartungen bei weitem:
Ziel der Veranstaltung war es, Experten und Unternehmensvertreter aus unterschiedlichen Branchen zum Austausch über innovative Trends und die Lebenswelten von morgen zusammen zu bringen. Damit sich das Ganze nicht nur in den Köpfen der Teilnehmer abspielte, wurde ein beispielhaftes Lebensszenario gezeigt, das eine Logistiklösung für unser Einkaufsverhalten und für Warenkreisläufe im Jahr 2020 demonstrierte.
Das Konzept e.goal, das in einer Ausstellung anhand Design-Studien vorgestellt wurde, steht für „efficient green ordering and logistics“: Eine auf den ersten Blick simpel erscheinende Kunststoffbox, die – mit einer ausgefeilten Logistiklösung im Hintergrund – unser Leben verändern kann.
Das Spannende für mich war vor allem, wie Prinzipien und Lösungen aus unserer digitalen Arbeitswelt immer mehr Einzug in die anfassbare Welt halten. Will sagen: Das, was wir heute in CMS wie Sitecore bereits mit Informationen, Texten, Bildern, Videos und anderen Inhalten machen und was in der Industrie mit ERP-Systemen im Produktionsprozess geregelt wird, könnte in der Zukunft durch Projekte wie e.goal mit echten Produkten bis in die Wohnung des Endverbrauchers hinein den Alltag vereinfachen.
Einkaufen im Jahr 2020 – ein Szenario
Natasha Sharapova, eine 38-jährige Executive Education Designerin bewohnt ein Singleapartment in einem Wohngemeinschaftshaus im St. Petersburger Trendviertel. Die karriereorientierte Dame ist berufsbedingt viel unterwegs, sehr stylebewusst und nutzt qualitativ hochwertige Dienstleistungen, die ihr Arbeit abnehmen und wertvolle Zeit schenken.
Eine dieser Serviceleistungen könnte im Jahr 2020 dann auf der „letzten Meile“ mit dem e.goal-System folgendermaßen aussehen und Natasha vollautomatisiert zu ihrem Abendessen verhelfen.
Und das geht so:
Im besagten Wohnhaus befindet sich im Keller ein Dienstleistungs- und Lagerkomplex. In Hochregal-Lagern werden häufig benötigte Waren vorgehalten – das Haus hat somit seinen eigenen kleinen Supermarkt im Keller, der angeforderte Produkte über ein Rohr- und Aufzugs-System automatisiert in die Wohnung liefert.
Das Warenlager im Wohnhaus wurde von einer tatsächlich existierenden Technologie inspiriert:
In einigen asiatischen Städten gibt es heute schon Einkaufsmöglichkeiten in U-Bahn Stationen: In der Abfahrt-Station kaufen Sie an einem Regal über QR-Codes per Handy ein und geben Ihre Zielstation an. Sie steigen bequem ohne Einkaufstüten in Ihre U-Bahn und erhalten nach dem Aussteigen im Zielbahnhof Ihre Einkäufe aus einem Automaten.
Die Kellerräume des Hochhauses halten dabei noch weitere Service-Leistungen für die Bewohner bereit: So lassen sich über die Versorgungsröhren zwischen Keller und Wohneinheiten die vollautomatische Wäscherei und hocheffiziente Geschirrspülanlage nutzen, die Wasser und Energie sparen und dabei deutlich weniger Waschmittel benötigen als individuelle Reinigungslösungen in der Wohnung.
Doch zurück zu unserer Beispiel-Persona Natasha und ihrem Abendessen.
Was passiert, wenn im Lager des Wohnhauses gewünschte Produkte nicht vorrätig sind?
Natasha hat sich zum Abendessen eine Flasche Wein und eine Pizza bestellt. Das Gebäude wird von sog. Moles versorgt, das sind automatisierte Transportfahrzeuge, die DHL als Logistik-Unternehmen dem Szenario beisteuert. Über das alte Kanalisations-System der Stadt verkehren diese Mini-Transporter hocheffizient mit Gebäuden, Zentrallagern und Entsorgern.
Wenn Natashas Wein- und Pizza-Geschmack zu ausgefallen ist und passende Produkte aktuell im Haus-Lager nicht vorrätig sind, wird die Bestellung an die entsprechenden Anbieter weitergeleitet und die angeforderten Produkte kommen über die Moles ins Haus-Lager und werden von dort in die Apartments der Besteller weiter geleitet.
Die Waren befinden sich dabei in speziellen Transportkisten, die von Bayer MaterialScience entwickelt wurden. Die Waren müssen geschützt und klimatisiert werden (Pizza heiß oder tiefgekühlt, Rotwein bei Zimmertemperatur), dabei müssen die Kisten möglichst platzsparend zu verstauen und so leicht wie möglich sein, um energiesparend transportiert werden zu können.
Die Pizza backt sich von alleine
RFID Chips sind kleine elektronische Transponder, die in der einfachsten Ausführung minimale Centbeträge kosten und rudimentäre Informationen enthalten. Wie ich auf der Veranstaltung gelernt habe, gibt es bereits Pläne zur Zusammenarbeit zwischen Dr.Oetker und MIELE, durch die sich bald eine Pizza fast von selber backt:
Auf dem Pizzakarton ist ein RFID-Chip angebracht, der die genaue Zubereitungs-Anleitung enthält. Der MIELE-Backofen verfügt über ein RFID-Lesegerät und stellt sich automatisch auf die entsprechende Temperatur, gewünschte Knusprigkeit und Backzeit ein. Alles, was der Kunde noch tun muss, ist die Pizza vor dem Backen einmal vor das Lesegerät zu halten und in den Backofen zu legen.
Weiterer Vorteil: Unterschiedlicher Geräte mit abweichenden Backeigenschaften können ebenfalls auf dem Chip hinterlegt werden, sodass jede Pizza angepasst an die besonderen Eigenschaften des Geräts gebacken wird.
Abfallentsorgung: Income Box = Outcome Box
Wenn wir uns im Jahr 2020 das Einkaufen, Wäschewaschen und Geschirrspülen von automatisierten Systemen abnehmen lassen können: Müssen wir dann immer noch den Müll selber runtertragen?
Zugegeben: Abfallschächte, über die Müll in entsprechende Container befördert werden kann, gibt es schon seit Ewigkeiten in Hochhäusern. Das ist soweit nichts Neues.
Doch was das Entsorgungsunternehmen Zentek mit in die Szenario-Studie einbringt ist der gezielte Abtransport und das Recycling von Abfällen und Rohstoffen in der Versorgungsbox. Nicht nur die leere Weinflasche und der Pizza-Karton werden zum Recyclen in der Box wieder abtransportiert. Auch Bio-Abfälle gehen an einen entsprechenden Verwerter, bis hin zu Elektrogeräten, die der Bewohner in die Box legt und für deren Verwertung eine entsprechende Gutschrift erhält.
Ein geschlossener Warenkreislauf bis in die Wohnung hinein, der dem Endverbraucher soviel Arbeit wie möglich abnimmt.
„Auf dem Land und in den Vorstädten betrifft uns das doch nicht, oder?“
Das Prinzip der Zentrallager lässt sich im Einfamilienhaus sicher nur schwer umsetzen. Denkbar ist aber dennoch, dass Waren Just-in-Time vom DHL-Boten zusammen mit der Post geliefert werden. Dank vorheriger Logistik-Planung werden Wäsche und Geschirr zur Reinigung mitgenommen und in den Smartboxen Abfälle und alte Elektrogeräte zum Recycling befördert, wofür der Haushalt sogar Gutschriften für die Rohstoffe erhält.
Statt des der Moles in der Kanalisation und dem Rohrsystem im Wohngemeinschaftshaus werden die Boxen über spezielle RFID-gesteuerte Klappen an der Speisekammer ausgetauscht, so dass eine sichere Lieferung gewährleistet ist, dabei aber die Privatsphäre gewahrt bleibt.
Klingt alles nach Science Fiction?
Nun ja, selbst im Bereich der Bio-Lebensmittel ist eine solche Grundversorgung heutzutage ja bereits über Bio-Kisten möglich. Auch wenn hier natürlich noch ein Mitarbeiter die Waren persönlich vorbeibringt. Das Prinzip ist aber deutlich wieder zu erkennen 😉
Warum setzt sich die Firma Hettich mit einem solchen Szenario auseinander?
Die Welt von Hettich ist das Öffnen, Bewegen und Schließen von Möbeln. Insbesondere Küchenmöbeln.
Wenn man in Kirchlengern also auch in Zukunft innovative Lösungen bieten möchte, muss man sich heute schon Gedanken darüber machen, wie sich die Lebenswelt und damit auch so etwas wie eine Küche verändern wird. Denken Sie nur an Ihr Wohnzimmer: Dort wo vor 10 Jahren noch ganze Schrankwände standen, in denen Videos, Bücher, Spiele uvm untergebracht wurden, herrscht heute schon fast Minimalismus. Dank zunehmender Digitalisierung verschwinden zum Beispiel Bücher, DVDs und Musik-CDs auf Smartphones, Homeserver und E-Reader.
Ein ähnliches Schicksal könnte auch den Küchenschränken, Spülmaschinen und Kühlschränken blühen.
Können Sie sich nicht vorstellen?
Dann schauen Sie sich die Küche in der Studie von Hettich an: Die dunkle Fläche oben ist bsw. der Backofen, dessen Glastür gleichzeitig als Touchscreen für Bestellungen funktioniert, und deren Herd und Arbeitsfläche komplett in der Wand verschwinden können:
Den gesamten Ablauf des Projekts e.goal 2020 können Sie sich in diesem Video der Projektpartner auf den Seiten der Hettich Holding GmbH & Co. oHG noch einmal ansehen: