Was können Unternehmen gegen die Klimakrise unternehmen? Lasst uns reden und schreiben.

#WorkingForFuture Antwort an Pia von sipgate

Pia, I feel you.

Diskussionen über die Klimakrise fühlen sich an wie ein Tanz auf dem Vulkan. Wir sind auch dabei gewesen am 20.09.2019 bei Fridays for Future. Darüber schreiben? Uff!

Es fängt bei mir als Privatperson an

Darf ich mich äußern, wenn ich keine Urlaubsflüge mache, aber Fleisch konsumiere? Ist das cool, wenn ich Leuten von meiner Haarseife in der plastikfreien Verpackung erzähle und der geniale Kollege dann auch noch ne Sammelbestellung organisiert? Oder gebe ich dann eine Zielscheibe ab, werde auf sämtliche Klimarettungsaktivitäten gescannt und misstrauisch beäugt? Vielleicht fahre ich ja nicht jeden Tag mit dem Rad, nehme ab und an unser Auto, sollte ich lieber leise sein? Das kann nicht richtig sein und ich lasse es auch nicht mehr zu.

Es geht weiter bei unserem Unternehmen

Ich danke dir, Pia, dass du all das schon gesagt hast, was auch uns immer wieder durch den Kopf geht, wenn wir uns zur Klimakrise positionieren wollen. Ich möchte deinen Gedanken am Schluss wieder aufgreifen und fange an zu reden. Halt mir beim Tanz auf dem Vulkan einfach die Augen zu und hör auf die Musik. 

Wir bei comspace haben in einem unserer internen open space Termine im Januar diesen Jahres genau wie ihr zusammen überlegt, was wir alles tun können. Welche kleinen Schritte zum Thema Nachhaltigkeit uns in den Sinn kommen, die wir jetzt sofort, demnächst oder auf lange Sicht umsetzen können. 

Reden und Schreiben

Wir haben alle Anregungen notiert und (westfälisch wie wir sind) eine solide Tabelle draus gemacht. Die Bereiche Nahrungsmittel, Hygiene & Sauberkeit, Energie, Müllentsorgung, Geschäftsreisen und natürlich ein Sammelbecken “Sonstiges” sind dabei herausgekommen. 

Ganz schnell wurde aus der Diskussion und den Ideen aller Beteiligten ein richtig guter Plan. Frischetheke statt verschweißter Aufschnitt für unser Montagsfrühstück (und hier schließt sich gleich nahtlos die Diskussion „Wurst und Käse: Ja oder nein“ an), Saft in Mehrwegflaschen an Stelle des Tetrapaks, unser geliebter Süßkram und Nüsse in größeren Mengen, statt einzeln verpackt. 

Reden und Handeln

Unsere Energieversorgung für mittlerweile vier Etagen im Bielefelder City Tower kommt schon immer von Ökoström-Anbietern, das soll auch so bleiben. Wir bieten das JobRad für Mitarbeitende an. Kleine Verbesserungen zur Mülltrennung für Faule sind angedacht und teils umgesetzt. Wir verzichten so weit wie möglich auf Flüge bei Geschäftsreisen und wenn sie unvermeidbar scheinen, dann kompensieren wir das entstandene CO2 über www.atmosfair.de. Wir leihen uns gegenseitig Haushaltsgeräte und Werkzeuge. Gerade werden Optionen für nachhaltigere Poolfahrzeuge überprüft. 

Was Hygiene angeht sind wir noch nicht zufrieden: hat jemand eine wirklich gute Empfehlung für nachhaltiges Händetrocknen für 100 Personen? Wir wollen weg von Einweg-Handtüchern.

All das sprudelte nur so aus den Teilgebenden beim Open Space heraus. Keiner musste einen Masterplan haben, sich ducken, rechtfertigen, leise sein.

Was für mich der nachhaltigste Effekt ist

Das Thema entwickelte über das Open Space hinaus eine Eigendynamik. Im Slack-Channel #nachhaltig tauschen wir uns über plastikfreie Badezimmer, Smart-Thermostate, Lastenräder und die FFF Bewegung aus. Reden auch offline weiter über uns als konsumierende Einzelpersonen und unser Unternehmen. Geben immer wieder Impulse weiter, halten die Diskussion aufrecht und wollen uns und comspace weiter entwickeln. Auch bei uns wird immer wieder probiert, verworfen, umgedacht, neu gestrickt, angepasst. So funktioniert Verbesserung heute und das ist gut so.

Pia, ich danke dir!

Für den Schritt raus aus eurem Unternehmen, für deinen Namen neben dem Punkt “Blogbeitrag”, für die verrückte Idee:

  “Wir unterstützen einander, statt uns gegenseitig eloquent und leidenschaftlich zu erklären, warum so viele Dinge NICHT funktionieren und sowieso überhaupt keinen Sinn machen.”

Leider haben wir keinen Nachhaltigkeits-Consultant zu empfehlen, wir nehmen aber die Einladung zum Austausch und zur Unterstützung gern an. Gehen gern gemeinsam mit euch die ersten Trippelschritte!

Ich muss nun einmal ganz befreit aufseufzen und schon fühlt sich dieser Blogbeitrag gar nicht mehr so gefährlich an, sondern sogar ein bisschen gut. 

Mein Kollege Alex hängt sich direkt an und fragt sich aktuell: Warum, zum Kuckuck, sollten Unternehmen eigentlich NICHT die Welt retten?! Seine Gedanken und Anregungen findet ihr dann in Kürze hier.

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