Unser Jahresrückblick 2017

Rückblick 2017

Im vergangenen Jahr haben wir uns bei unseren Kunden und Partnern in Form einer exklusiven Weihnachts-Landingpage, in der wir unser Jahr 2017 haben Revue passieren lassen, für die gute Zusammenarbeit bedankt.
Diesen Jahresrückblick wollen wir auch Euch nicht vorenthalten. Daher findet ihr in diesem Beitrag unseren Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen, die unser Jahr 2017 geprägt haben.

Wachstum

Mehr Kolleg_innen, zusätzliche Räumlichkeiten und Standorte und eine deutliche Umsatzsteigerung – das Stichwort “Wachstum” beschreibt unser vergangenes Jahr am besten.

Mehr Kolleg_innen

24 neue Kolleg_innen haben 2017 eine neue Job-Heimat bei uns gefunden. Wir haben sie inzwischen erfolgreich in unsere Teams integriert und freuen uns über ihre Unterstützung bei unseren zahlreichen Projekten. Damit sind wir auf insgesamt rund 90 Mitarbeiter gewachsen.
Zuwachs hat auch die ein oder andere Familie unserer Kolleg_innen bekommen: Insgesamt konnten wir im vergangenen Jahr 6 comspace-Babies willkommen heißen. Mit flexibleren Arbeitszeiten und / oder Elternzeit unterstützen wir ihre Mütter oder Väter bei ihrer neuen Aufgabe.    

Mehr Fläche

Nach langer Planung und Umbauzeit konnten wir im Herbst 2017 endlich die 8. und damit höchste Etage unseres Bürogebäudes beziehen. Seitdem genießen wir einen tollen Ausblick auf die Bielefelder Skyline und nutzen die zusätzlichen 282 qm als Meetingraum, Event-Location und “Esszimmer” für unser Montagsfrühstück und die Mittagspausen. Unsere radfahrenden Kolleg_innen schätzen außerdem die neue Duschmöglichkeit. Nicht zuletzt freuen wir uns auf zukünftige sommerliche Pausen und Grillevents auf der Dachterrasse ;).

 

Mehr Standorte

Mit der Eröffnung unseres neuen Büros in Bremen, zentral an der Schlachte gelegen, haben wir uns Richtung Norden ausgedehnt und gewinnen auf diese Weise mehr räumliche Nähe zu unseren bestehenden Kunden in der Region wie die swb-Gruppe und die hkk Krankenkasse. Unser Account Management Kollege Marcus Knittel kümmert sich als Standortleiter um den Aufbau eines kompetenten Entwickler-Teams für die Realisierung neuer Kundenprojekte. Falls der eine oder andere Entwicklung unter euch also in der Region Bremen gerade eine neue berufliche Herausforderung sucht, kann sich gerne hier informieren oder direkt mit uns Kontakt aufnehmen unter work@comspace.de.

Mehr Umsatz  

Mit mehr Mitarbeiter_innen konnten wir 2017 einige Projekte mehr stemmen. Dies schlägt sich auch in dem prozentualen Umsatz-Wachstum von rund 36% auf knapp 5 Mio. € nieder. Wir freuen uns schon auf viele weitere spannende Projekte in diesem Jahr – die Auftragsbücher sind bereits gut gefüllt!

Kunden, Projekte und Produkte

Wer uns kennt weiß dass wir auf langjährige und partnerschaftliche Kundenbeziehungen setzen. Daher freuen wir uns, dass wir 2017 viele unserer Bestandskunden weiter auf ihrem digitalen Weg begleiten durften und sie mit der Weiterentwicklung ihrer Websites und neuen Anwendungen oder Integrationen unterstützen konnten. Gleichzeitig konnten wir einige neue Kunden begrüßen wie bspw. die swb-Gruppe, die hkk Krankenkasse oder die KWS Saat SE.
Das Entwickeln individueller Lösungen für die spezifischen Projektanforderungen unserer Kunden lieferte uns immer wieder spannende Herausforderungen, denen wir uns mit Engagement und Leidenschaft gestellt haben. Insgesamt rund 10.000 Tickets haben 2017 die Anforderungen für unsere FirstSpirit und Sitecore-Websites, CELUM- und E-Commerce-Integrationen, Hosting-Projekte und Online Marketing-Konzeptionen aufgenommen. Außerdem konnten wir mit der Implementierung der Hinweisgeberplattform Got Ethics viele Kunden dabei unterstützen, ein sicheres und anonymes Compliance Management auf- oder auszubauen.
Einen Überblick über einige unserer Kunden und Referenzprojekte können Sie sich hier verschaffen.
Mit der Entwicklung der CELUM Connectoren für das FirstSpirit CMS und die Sitecore Experience Platform sowie des CELUM Autotaggers zur KI-gestützten Bilderkennung und Verschlagwortung, haben wir außerdem unser Portfolio ausgebaut und wertschöpfende Erweiterungen für das CELUM DAM geschaffen.
Celum-Autotagger
Besonders stolz sind wir darauf, dass unsere Sitecore Expertin Friederike Heinze aus dem Solution Architecture Team als eine von zwei deutschen Sitecore MVPs (Most Valuable Professional) in der Kategorie “Technologist” ausgezeichnet wurde. Der Award ist eine Anerkennung der aktivsten Sitecore Experten rund um den Globus, die sich in Online und Offline Communities einbringen, um ihre Erfahrungen und ihr Know-how mit anderen Sitecore Partnern und Kunden auszutauschen.

Spende dein Talent geht eigene Wege

Unser internes Start-Up Spende dein Talent ist flügge geworden und hat sich mit dem Umzug in den Pioneers Club auch räumlich “abgenabelt”. Der neue Bielefelder CoWorking Space bietet dem Team tagtäglich Gelegenheit, sich mit anderen Gründern, innovativen Experten und digitalen Think Tanks ostwestfälischer Unternehmen zu vernetzen und digitale Themen zu diskutieren.
Zufrieden sein können unsere Intrapreneure Hanna Drabon und Tilmann Mißfeldt auch mit der Entwicklung und Verbreitung ihrer Spende dein Talent Methode. Mit Unternehmen wie hmmh, Benteler, Project A, u+i, dem Pioneers Club und Oltrogge konnten einige Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewonnen werden und dieses Jahr stehen viele weitere Gespräche mit interessierten Unternehmen an. Das Team hat mit Digital Marketing Managerin Tanja Schulte, seit kurzem in Vollzeit dabei, und Entwickler Sascha Schwirtz, der seit Jahresbeginn das Team komplettiert und die Plattform technisch weiterentwickeln wird, eine “schlagkräftige” Größe erreicht.
Spende-dein-Talent-Plattform
Auch wir haben zur internen Vernetzung die Methode genutzt und waren immer wieder erstaunt, welche tollen Talente dabei so zum Vorschein kamen. Zu den Spende dein Talent-Events gehörten bspw. das Ernten von Honig, UX in agilen Projekten oder das Herstellen aufwändiger Torten.

Messen, Veranstaltungen, Events – auswärts und @comspace

Im vergangenen Jahr waren wir wieder auf einer Menge Veranstaltungen und Events unterwegs – die dmexco in Köln, der Sitecore Digital Marketing Day in Zürich, die Celumium in Frankfurt und London und das Sitecore Symposium in Las Vegas sind nur einige davon. Als Mit-Aussteller auf den Messeständen unserer Partner, Besucher oder Diskussionsteilnehmer haben wir unsere Dienstleistungen und Projektlösungen vorgestellt, uns fachlich ausgetauscht und Partnerschaften aus- und aufgebaut. Mit Fachvorträgen und organisatorischem Engagement haben wir uns – wie schon in den vergangenen Jahren – wieder in die Treffen der Sitecore Deutschland Usergroup und der e-Spirit Usergroup eingebracht.
Externe Events bei comspace
Auch das Spende dein Talent Team war auf zahlreichen Veranstaltungen wie der re:publica, dem Augenhöhe Camp oder der Work Awesome vertreten, um sich mit anderen Experten zu Unternehmenskultur-Themen auszutauschen, die Spende dein Talent-Methode zur internen Vernetzung vorzustellen und in Vorträgen ihre Erfahrungen als Intrapreneure zu teilen.     
Genauso gerne, wie wir auswärtige Messen und Events besucht haben, sind wir auch Gastgeber gewesen und haben digitale Experten und Querdenker, Impulsgeber, Studenten und comspace-Weggefährten zum Austausch und Wissenstransfer nach Bielefeld eingeladen. Die rege Teilnahme an diesen Veranstaltungen spornt uns an, auch in diesem Jahr wieder das eine oder andere heimische Event zu planen.
Hier eine Auswahl unserer Events und Begegnungen 2017 in den comspace-Räumen:

Interne Events bei comspace

Und sonst?

Unsere traditionelle Weihnachtsspende ging an das Projekt “AUGENHÖHEmachtSchule”. In dem Film, der mit Hilfe eines Crowdfunding-Budgets gedreht wird, wollen die Macher von AUGENHÖHE einen Beitrag zu Thema New Work in der Bildung leisten. “Wie kann Schule zum Gelingen moderner Organisationen und zum Funktionieren pluralistischer Gesellschaften beitragen?” und “Was braucht es, damit Kinder selbstbestimmt und eigenverantwortlich lernen und ihre Potentiale entfalten können?” gehören zu den Fragen, die der Film versuchen wird zu beantworten. Da New Work für uns als Unternehmen und für viele unserer Kolleg_innen auch persönlich eine Herzensangelegenheit ist, unterstützen wir das Projekt gerne.
Wir sind gespannt, was uns das Jahr 2018 bringt und sind bereit für viele herausfordernde Projekte, spannende Veranstaltungen und bereichernde Begegnungen.

Dein Feedback schmeckt mir (nicht)! Ein Übertragungsversuch zur #Feedbackparade

“Feedback” ist ein Wort, über das man ruhig mal zwei Minuten nachdenken kann, wie ich finde. Vor allem wenn der Rahmen zum Reflektieren unsere eigene Blogparade zu Thema ist. 😉
Wir gebrauchen das Wort Feedback im technischen, biologischen oder zwischenmenschlichen Bereich, wenn wir von einer Art “Rückmeldung” sprechen. Ich finde aber, dahinter steckt noch mehr, nämlich ein als Substantiv getarntes, zusammengesetztes Verb: to feed (something) back (to something/someone). Also frei übersetzt: jemandem etwas zurück geben, Rückkoppelung. Noch genauer aufgedröselt: „(to) feed laut Langenscheidt: füttern, (er)nähren, versorgen. Hier sehe ich einen Bezug zu einem lebenserhaltenden Vorgang der Nahrungsaufnahme, die uns wachsen lässt und im besten Fall stärker macht.
Diese Analogie der Nahrungsaufnahme möchte ich hier etwas weiter spinnen und den Versuch wagen, persönliches Feedback (zugegeben eher abstrakt) als etwas zu verstehen, dass uns nähren kann, manchmal auf dem Magen schlägt und unter dessen Mangel wir leiden können.

Qualität

Ein gutes Essen kann man u.a. daran erkennen, woraus es besteht. Das lässt sich für mich wunderbar auf das Feedback übertragen, hier einige Beispiele:

  • vollwertig: das Feedback ist gehaltvoll in dem Sinne, dass es nicht bloß inhaltsleeres Geschwafel um des lieben FriedenFeedbackgesprächs willens ist. Es sollte verwertbare Informationen enthalten, die den Feedbacknehmer mit brauchbaren Informationen versorgen.
  • schadstofffrei: das Fedback ist frei von unausgesprochenem Groll oder Hintergedanken.
  • vielfältig: Feedback immer nur von einer Person zu bekommen, ist auf Dauer ziemlich einseitig. Besser ist es, je nach Anlass unterschiedliche Feedbackmethoden und -geber zu wählen, um verschiedene Perspektiven einzuholen

Quantität

Beim Essen wie beim Feedback gilt es, das richtige Maß zu finden. Ein objektives “richtig” gibt es wahrscheinlich nicht, eher Empfehlungen, die sowohl beim Essen als auch beim Feedback je nach Lebenssituation schwanken können. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung nennt das “bedarfsgerecht” und meint damit zum Beispiel:

  • Frauen benötigen in der Schwangerschaft mehr Nahrung als sonst
  • jemand in einer beruflichen Umbruchphase profitiert von mehr / öfterem Feedback als eingearbeitete Kollegen
  • manche Menschen wünschen sich per se mehr Feedback als andere

Außerhalb der individuellen Frequenz ist Feedback demnach entweder zu viel (schwer verdaubar / überfordernd) oder zu wenig (nicht sättigend / nicht erfüllend).
Das jeweils “richtige Maß” ist also von Person zu Person unterschiedlich und auch von der jeweiligen Lebenssituation abhängig. Idealerweise passt sich Feedback diesen Gegebenheiten an.

Zubereitung

Außerdem geht es bei der Qualität des Essens bzw. Feedbacks nicht nur um die Inhalte, sondern auch um die Zubereitung:

  • schonend zubereitet: Feedbackregeln sind durchaus sinnvoll und dazu gemacht, um eingehalten zu werden. 😉
  • naturbelassen: Feedback ist klar und eindeutig und nicht zu einem Einheitsbrei “verkocht”
  • nach Rezept: Für die meisten Gerichte gibt es zu Recht Rezepte, eine Art Gelinggarantie. Auch beim Feedbackgeben sollte man sich an gewisse Abläufe und Strukturen halten. Ein unvorbereitet und unstrukturiertes Feedbackgespräch wird in den seltensten Fällen gut.

Umfeld

Beim Essen wie beim Feedback gilt: Der Rahmen ist wichtig.

  • Aufmerksamkeit: Alle Beteiligten sollten sich Zeit nehmen und sich in einem störungsfreien Umfeld austauschen.
  • Aktivität: So wie vollwertige Ernährung und körperliche Bewegung zusammen hängen, bringt auch das beste Feedback nichts, wenn hinterher keine Dynamik entsteht. Im Idealfall ist Feedback der Stoff für Veränderung, nämlich die Entwicklungsfelder zu verkleinern und die Stärken weiter auszubauen, Neues zu lernen oder zu tun. Vielleicht schaffen manche das aus eigenem Antrieb heraus allein. Andere brauchen vielleicht Unterstützung für die Veränderung, z.B. durch Kolleg_innen, Führungskräfte, Personalentwickler.

Guten Appetit!

Überblick der internationalen Digitalisierungs-Trends 2018

Internationale Digitalisierungs Trends 2018

Dezember und Januar sind traditionell die Zeit der Trend-Schauen. Letztes Jahr haben wir nur unsere Experten intern nach ihren Voraussagen für 2017 gefragt. Für 2018 drehen wir den Spieß für uns und unsere Leser um: Wir haben hier die wichtigsten Artikel mit Nischen- und Mega-Trends zusammen gestellt und einige bemerkenswerte Voraussagen heraus gepickt.
Was sind Ihre wichtigsten Trendthemen für die kommenden 12 Monate? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.

Strategische Meta- und Mega-Trends

Künstliche Intelligenz
KI wird direkt in Hardware implementiert. Intel kündigte im Oktober 2017 bereits seine Nervana Prozessor Familie an. Diese Chips sind speziell für KI-Anwendungen designed. KI wird sehr viel stärker anwendungsspezifisch in Geräten auftauchen und damit unabhängiger von der Cloud werden.
Systeme, die lernen und sich selber anpassen, bis hin zu Maschinen, die Maschinen programmieren und autonom funktionieren werden ein wesentlicher Schauplatz der kommenden 3-5 Jahre sein.
Entscheidungen durch KI gestützt besser und schneller treffen zu können, wird mittelfristig eines der Hauptanwendungsgebiete für AI im Unternehmenskontext werden.
Predictive und prescriptive Analytics können Prozesse wie bsw. Rechnungsläufe verbessern, können aber auch das Kundenverhalten sehr viel besser vorhersagen und damit das Nutzererlebnis deutlich optimieren.
Die Arbeitswelt wird durch KI stärker beeinflusst. Einerseits sagt Forrester für 2025 voraus, dass 7% der Jobs in den USA von intelligenter Technologie übernommen werden. Andererseits werden KI-Funktionalitäten bestehende Arbeiten in Ebenen überlagern, qualitativ verbessern und effektiver machen, ohne den eigentlichen Job überflüssig zu machen.
Die Post-App-Ära: Apps werden zwar (noch) nicht verschwinden. Aber wir werden sie immer weniger gezielt öffnen müssen, sondern intelligente Benachrichtigungen, Sensoren und Hintergrunddienste werden eine nahtlosere UX erzeugen und der Erfolg einer App bemisst sich eher daran, wie viel Zeit der Nutzer außerhalb der App mit ihr interagiert.
Dialog-Plattformen
Facebook hat bereits im Juni 2017 über 11.000 Chatbots vermeldet. Für 2018 sieht das AI-Magazin Becoming Human Chatbots besonders im Kundenservice ganz weit vorne.
Hier steht eine Verlagerung weg von technologie-affinen Nutzern und hin zur nutzer-affinen Technology bevor. Dabei sind Chatbots nur der Anfang der Dialog-Plattformen. Nach den rein text-basierten Dialogen werden die Anwendungen stärker auf Sprachassistenten wie Alexa und Siri übergehen.
Zudem werden Chatbots in vielen Bereichen Apps ablösen, da sich Nutzer_innen viel häufiger in den Ökosystemen wie Facebook Messenger, Slack und WhatsApp aufhalten und so weniger Hürden bestehen, Chatbots zu nutzen, als Apps.
Edge-Computing ergänzt die Cloud. Dabei werden in der Datenlandschaft die verarbeitenden Prozesse näher an die eigentlichen Quellen (zurück) verlagert statt in der Cloud ausgeführt zu werden. Dadurch sollen Verarbeitungs- und Reaktionszeit sowie Datenvolumen optimiert werden.
Quantencomputing wird kommerziell einsetzbar. Mobilegeeks berichtet von IonQ, die bis Ende 2018 einen Mehrzweck Quantencomputer auf den Markt bringen wollen, der nicht mehr wie die Quantenrechner von IBM oder Google als Service gemietet sondern gekauft werden können.
Das intelligente, digitale Gewebe entsteht laut Gartner, wenn Content, Dienste, Dinge und wir miteinander verwoben und die dabei entstehenden Verbindungen sinnvoll genutzt werden. Dialog-Plattformen und Augmented Reality werden eine große Rolle als Fäden in diesem Gewebe spielen.
Im Kontext des Content Management sind Dialog-Plattformen eines der interessantesten Felder der nahen Zukunft. Insbesondere die Frage: Woher bekommen die Dialog-Plattformen ihre Inhalte und wie werden sie in bestehende Kanäle sinnvoll integriert?
Digital Twins
Als digitale Zwillinge bezeichnet Gartner Objekte oder Modelle in Software, die ein einzigartiges physisches Objekt abbilden und rechnet bis 2020 mit mehreren Milliarden Digital Twins. Durch sie können hypothetische Szenarien realistisch durchgespielt werden, Big Data Erkenntnisse in Kontext gebracht und nutzbar gemacht und Wettbewerbsvorteile herausgearbeitet werden, ohne am physischen Objekt arbeiten zu müssen.
Auch hier stellt sich die interessante Frage, wie Digital Twins in den Enterprise Content Workflow intern wie extern sinnvoll integriert werden können.
Sicherheit und Datenschutz
Kryptowährungen und v.a. ihre Nutzer werden verstärkt das Ziel von Angriffen und Diebstählen werden. Nicht die Blockchain an sich, sondern die einfacher zugänglichen Schwachstellen: Wallets, Netzwerke und Geschäfte. Dabei wird verstärkt KI zum Einsatz kommen, mit denen Kriminelle die arbeits- und zeitintensiven Tätigkeiten automatisieren.
Lieferketten werden stärker attackiert. Durch immer transparentere Informationen wer, wann mit wem zusammen arbeitet und wo welcher Mitarbeiter sitzt, können Angreifer immer einfacher die Schwachstellen in einer Lieferkette globaler und regionaler Unternehmen lokalisieren und attackieren.
IoT Geräte werden verstärkt für DDoS Attacken genutzt, können Angreifern dauerhaften Zugang zu Netzwerken verschaffen bis hin zu Lösegelderpressung für IoT Device.

Operative Trends fürs Tagesgeschäft

Content, Online Marketing, SEO
Kommen wir von den Hardware und Highest-Tech Bereichen zu den praktisch anwendbaren Trends des Tagesgeschäfts:
Kurzlebiger Content: Facebook straft bereits Inhalte ab, die zu lange (ca. 2 Wochen) in Kampagnen genutzt werden. Besonders, wenn die Interaktionsraten mit den Contents schlechter werden. Zusammen mit dem absichtlich kurzlebigen Snack-Content aus Instagram und Snapchat werden Nutzer von Unternehmen eine ähnliche hohe Frequenz bei hoher Qualität voraussetzen.
Phygital Marketing: Die physische und die digitale Welt verschmelzen und die Customer Experience wird nicht nur bis zu Lead und Conversion digital vorangetrieben, sondern weit darüber hinaus. Oft beginnt die Digital Customer Relationship sogar erst nach dem Kauf eines physischen Produkts.
Gefühls-Analytics werden weit über das hinausgehen, was uns nackte Visits, Clicks und Likes bisher verraten haben: Welche Emotionen haben Nutzer gegenüber einem Anbieter und wie verändern sich diese Gefühle entlang der Customer Journey? Erinnern sich die Menschen an einen Brand und wie stark identifizieren sie sich damit?
Per-Pay Analytics möglicherweise werden Plattformen – Facebook allen voran – die genauen Auswertungen der Audience-Daten nur noch gegen Bezahlung anbieten und damit ein neues Business Model schaffen.
Dem Online-Marketer werden Mehrwert geboten und Arbeit abgenommen.
Influencer Marketing wird sich weiter entwickeln zu Corporate Influencern. Entweder werden Multiplikatoren ins Unternehmen geholt wie bsw. Sascha Pallenberg, der in 2017 zu Daimler gewechselt ist. (Was übrigens im PR-Bereich seit Jahrzehnten üblich ist: Journalisten wechseln in Pressestellen).
Andererseits werden, wie Otto es mit 100 Mitarbeitern vorgemacht hat, Mitarbeiter des Unternehmens zu Influencern ausgebildet.
Unternehmen müssen genauer verstehen, welche Influencer (und damit welche Zielgruppen) zu ihren Produkten passen. Engere Zusammenarbeit und Austausch über Analytics und Marketing Erkenntnisse werden Unternehmen das Verständnis vermitteln, welche Influencer mit welchen Inhalten erfolgreich arbeiten können. Zudem sollten Unternehmen verstehen, wie sie ihre eigene Reichweite einsetzen können, um Influencer zu unterstützen und an sich zu binden.
WhatsApp als Marketing Kanal: Unternehmen, die hier einen Zugang und kreativen Nutzen für ihre Kunden entwickeln, werden einen mächtigen Hebel gegenüber ihrem Wettbewerb entwickeln. 1-zu1- Beziehungen bedeuten möglicherweise mehr Arbeit aber auch mehr Kundenbindung. Hinzu kommen erste Experimente von Facebook mit Plattform übergreifenden Ads.

Handlungsempfehlung für 2018:

Zuhören, Zusehen, Zulesen, Mitmachen: Genau genommen die gleiche Empfehlung wie ich sie seit über 10 Jahren im Social Media Kontext ausspreche, nur: Nie war es so wichtig, seine bereits genutzten und aufkommende Kanäle zu verstehen. Überlassen Sie jedwede Form von digitalen Marketing und Kommunikation nicht nur Agenturen, sondern experimentieren und lernen Sie selbst. Machen Sie eigene Erfahrungen auf persönlicher und auf Unternehmensebene, damit Sie diese wertvollen Erkenntnisse im direkten Kontext zu Ihren Produkten und Leistungen in die Arbeit mit Ihrer Agentur einbringen können.

10 weiterführende Trend-Wegweiser für 2018

Mit den folgenden Artikeln können Sie tiefer in die einzelnen Themen einsteigen. Wenn Sie Fragen zu einzelnen Vorhersagen haben oder wissen möchten, wie sich verschiedene Ansätze für Ihr Geschäftsmodell nutzen lassen, sprechen Sie uns gerne an!
Marketing-Trends 2018 bei PR-Blogger Klaus Eck
29 Experten blicken auf die Social Media Trends 2018 beim Search Engine Journal 
8 SEO Trends, die sich lohnen genauer unter die Lupe genommen zu werden bei Search Enginge Land 
Das Content Marketing Institute hat für 2018 ebenfalls einen Glaskugel-Blick gewagt
Gartners Top 10 Strategic Technology
Security Trends von Symantec
Was erwartet uns in SaaS? Fragt Digital Current 
Vorhersagen zu Digital Experience bei CMS-Wire 
Passend dazu 7 Customer Experience Trends von Postfunnel
Information Architecture Trends
Cloud-Trends der Computerwoche
Bonus: 5 Office Design Ideen für 2018
Artikelbild: Jose Vidal Velar on Unsplash

Blogparade "Feedback": Wie, womit, was bringt's?

Mitarbeitergespräch, Performance Review, Elternsprechtag: Feedback erreicht uns in Organisationen in unterschiedlichster Form. Feedback ist für uns persönlich und das Arbeiten im Team unheimlich wichtig. Bei einigen Jobs ist Feedback zum Beispiel fester und wichtiger Bestandteil eines notwendigen Fehlermanagements, z.B. durch Meldesysteme wie das “Aviation Safety Reporting System” in der Luftfahrt oder im Debriefing nach Militäreinsätzen. In anderen Branchen ist Feedback eher Ausdruck eines Dienstleitungsverhältnisses, z.B. bei Zufriedenheitsabfragen in der Gastronomie oder im Supermarkt. Hinzu kommt personenbezogenes Feedback, sozusagen on-the-job, z.B. im Rahmen von Mitarbeitergesprächen oder anderen Feedbackformaten. Eine ganze Bandbreite eben, die man unter der Überschrift “Feedback” betrachten kann.
Ein so vielfältiges Thema verdient eine BlogparadeDie Idee dafür ist bei einem Twitter-Austausch über toolbasiertes Instant-Feedback entstanden. In kurzer Zeit waren einige Meinungen und Perspektiven auf das Thema zusammen gekommen, denen (und gerne vielen weiteren) wir hiermit eine Plattform bieten möchten.
Im letzten Jahr habe ich mich bereits an anderer Stelle dem Thema Feedback gewidmet und mich auch für eine Presseanfrage (ich verrate noch nicht, welche ;)) wieder damit beschäftigt. Der Ausgangstweet von Inga Höltmann und die damit einhergehende Diskussion rannten daher bei mir sozusagen offene Türen ein.
Deswegen möchten wir spontan eine Blogparade zum Thema Feedback ins Leben rufen. Die Idee ist, einen ganz allgemeinen Blick auf Feedback zu bekommen (also nicht nur toolgestütztes Feedback im Wissensarbeitskontext) und uns gemeinsam die Fragen zu stellen, was gutes Feedback überhaupt ist, wann und in welcher Form es sinnvoll ist und wann vielleicht nicht.

Darum geht es

  • Was zeichnet “gutes” Feedback aus?
  • Wie viel oder wie oft braucht man Feedback?
  • Wie ist ein guter Feedbackprozess gestaltet?
  • Wie können Feedback-Tools unterstützen? Wo sind ihre Grenzen?
  • Was ist überhaupt eine “gute Feedbackkultur”?
  • Welche Zielsetzung wird verfolgt? Möchte sich jemand bewusst verändern/verbessern oder möchte das Unternehmen, dass sich jemand verändert?
  • Wie kann z.B. Feedback in der Lehre (Schule, Hochschule) aussehen?
  • Wie setzt ihr Feedback um? Wie geht es euch damit?

So könnt Ihr Euch beteiligen

  • Wir würden uns über Beiträge zu den aufgeführten Fragen und auch solchen, die wir nicht gestellt haben, freuen.
  • Die Blogparade läuft bis zum 28.02.2018.
  • Verwendet bitte den Hashtag #Feedbackparade zur Kennzeichnung eures Beitrags in den sozialen Netzwerken.
  • Eine kurze einleitende Erklärung für Eure Leser zu dieser Blogparade ist empfehlenswert.
  • Verlinkt euren Beitrag hier in den Kommentaren.
  • Wenn ihr keinen eigenen (Unternehmens-)Blog betreibt, könnt Ihr Euren Beitrag gerne hier komplett in die Kommentare posten.
  • Alle bis zum 28.02.2018 eingereichten Beiträge werden wir in einem PDF sammeln und hier zum kostenlosen Download anbieten. Wir hoffen damit einen guten Überblick aus verschiedenen Perspektiven zum Thema “Feedback” zusammen zu stellen.

Wir freuen uns auf den Austausch und Eure Beiträge!

Unsere Veranstaltungsübersicht 2018 zu HR, New Work und Unternehmenskultur

Auch in 2018 gibt es wieder einige Veranstaltungen rund um die Themen HR (a.k.a. Human Relations) und Unternehmenskultur.
Meine Auflistung von aus meiner Sicht interessanten Events möchte ich hier gerne teilen.

Änderungen zum Vorjahr:

Es sind nur Veranstaltungen mit einem regulären Ticketpreis unter 1.000,- Euro aufgeführt. Deshalb fallen einige, sicher ebenfalls interessante Events raus, wie z.B. die Agile HR Conference oder das Recruiting Convent. Bei einigen Veranstaltungen gibt es noch keinen aktuellen Ticketpreis, aus den vorherigen Veranstaltungen kann man aber einen ungefähren Preis abschätzen.
Auch Standard-Seminare (wie z.B. bei der Quadriga Akademie) sind hier nicht aufgeführt. Dafür ist von Online-Konferenzen, über zweistündinge Abendveranstaltungen bis hin zu mehrtätigen Seminaren so einiges dabei, was das HRler-Herz begehrt. 
Viel Spaß beim Entdecken! 🙂

Januar

AUGENHÖHEcamp #Konzern – 25.01.2018 – Karlsruhe – ab 100,- Euro
intrinsify.me wevent – 27./28.01.2018 – Dortmund – pay what you think is right
Recruiting Offensive 2018 – 30.01.2018 – Online-Konferenz – 0,- Euro

Februar

HR Tec Night – 22.02.2018 – Stuttgart – 17,- Euro

März

New Work Experience by XING – 06.03.2018 – Hamburg – 832,- Euro
AUGENHÖHEcamp – 09.03.2018 – Nürnberg
HR Garage – 21.03.2018 – München – 799,- Euro
HR Barcamp – 22./23.03.2018 – Berlin – 110,- Euro
TALENTpro – 22.03 – München – 89,- Euro

April

Recruiter Slam – 12.04.2018 – Stuttgart – 22,50 Euro
Corporate Culture Camp – 12./13.04.18 – Hamburg – 129,- Euro
AUGENHÖHEcamp #Pflege – 20.04.2018 – Berlin
HR Tec Night – 24.04.2018 – Stuttgart – 17,- Euro
Personal Messe Süd – 24./25.04.18 – Stuttgart
Corporate Health Convention – 24./25.04.18 –  – Stuttgart – 45,- Euro
Sourcing Summit #SOSUDE – 25./26.04.18 – München – 675,- Euro

Mai

re:publica – 02.-04.05.18 – Berlin – 210,- Euro
DGFP congress – 03./04.05.2018 – Berlin – 680,- Euro
personalmarketing2null & friends – 04.05.2018 – Wiesbaden – 60,- Euro
Leadership³-Festival – 09.-12-05.2018 – Berlin – 450,- Euro
Personal Nord Messe – 15./16.05..2017 – Hamburg – 65,- Euro
brandeins Zukunftskonferenz – 17.05.2018 – Hamburg – 700,- Euro
HR Failure Night – 17.05.2018 – Wien – ?

Juni

HR Innovation Day – 02.06.2018 – Leipzig
AUGENHÖHEcamp – 07.06.2018 – Hamburg
HR Tec Night – 14.06.2018 – Stuttgart – 17,- Euro
New Work Future Conference – 14./15.06.18 – Hamburg – 950,- Euro
Transsekorale (Un-)Konferenz „Neue Konzepte für neue Arbeit“ – 15.06.2018 – Berlin – 213,- Euro

September

Zukunft Personal Messe – 11.-13.09.2018 – Köln

Oktober

AUGENHÖHEcamp – 23.10.2018 – München
Social Recruiting Days – 29./30.10.2018 – Berlin – 990,- Euro
 

Stay tuned: Bei diesen Veranstaltungen aus 2017 stehen noch keine Termine für 2018 fest

Fehlt eine wichtige Veranstaltung in der Übersicht? Gebt mir unter sarah.biendarrra@comspace.de gerne euren Event-Tipp weiter.
Bei comspace stehen die Recruiting Offensive, das Corporate Culture Camp und die re:publica schon fest in den Kalendern. Wo kann man euch treffen? Was klingt spannend oder welche Veranstaltung könnt ihr weiterempfehlen? Ich freue mich über Eure Kommentare.
 

Gibt es Montessori Unternehmen? Ein Angebot an Schulen & Beitrag zur #AUGENHOEHEmachtSchule #Blogparade

AugenhoheMachtSchule Blogparade samuel-zeller-358865


Es gibt eine Management-Theorie, die lautet sinngemäß:

„Die Hauptaufgabe eines Unternehmens besteht darin, positive Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter_innen zu schaffen, in denen sie gut und produktiv arbeiten können und sich wohlfühlen. Und dann sollte das Unternehmen den Menschen nicht im Weg rumstehen.“

Sarah hat mir mit ihrem ersten Beitrag zur Blogparade vom Projekt Augenhöhe macht Schule eine tolle Anregung geliefert, die ich hiermit gerne weiter denken möchte. Einerseits kommen hier meine meinen ersten Erfahrungen mit der Montessori-Pädagogik zum Einsatz und zum Abschluss würde ich gern ein Angebot zum Austausch mit Lehrern aus Regelschulen ableiten.
Alles fing neulich mit dieser Erkenntnis an:
Viele digitale Unternehmen sind möglicherweise (und ohne es zu wissen), so etwas wie „Montessori Unternehmen“. Und damit meine ich nicht, dass Unternehmen mit Kindergärten vergleichbar sind (auch wenn das garantiert in den besten Firmen ab und an vorkommt) ;).
Vor einigen Wochen habe ich aus Eigenbedarf begonnen, mich mit der Montessori Pädagogik zu beschäftigen und habe neben allgemeinen Infotagen auch zwei Workshopabende besucht, in denen Arbeitsweisen und Arbeitsmaterial von Maria Montessori im Kindergarteneinsatz vorgestellt wurden.
Da meine Tochter wohl bald in eine Montessori-Gruppe gehen darf, habe ich über den Tellerrand hinaus recherchiert und festgestellt: Larry und Sergei, die beiden Google-Gründer sind Montessori-Schüler. Mark Zuckerberg von Facebook und Jeff Bezos von Amazon wird ebenfalls nachgesagt, in vergleichbaren Schulen gewesen zu sein. Inwiefern es eine Kausalität zwischen Pädagogik-Formen, Lernweisen, innovativem Denken und erfolgreichem Unternehmertum geht, lässt sich auf der Basis von diesen 4 Anekdoten sicher nicht begründen. Selbst Quarks und co ließ sich in seiner Sendung aus dem Juli 2017 zum Thema Schulsystem nicht zu einer solchen Schlussfolgerung hinreißen (ab Min. 39:00)
Aber es sind interessante Anhaltspunkte, sich mal genauer mit den Schnittpunkten zu beschäftigen, oder?
Die zentrale Leitlinie von Maria Montessori geht so:

„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“ Maria Montessori

Übertragen auf das eingangs erwähnte Zitat zu Arbeitsorganisation ist das eine prima Brücke: „Hilf mir, meine Arbeit selbstorganisiert zu erledigen.“

Ist Montessori nicht dieses Konzept, in dem alle Kinder einfach machen können, was sie wollen?

Jain. Wer denkt, Kinder in Montessori Kitas oder Schulen würden den ganzen Tag nur machen, was sie wollen, sitzt (wie ich anfangs) einem Trugschluss auf.
Denn:
In Montessori Einrichtungen gibt es sehr klare Strukturen und Ordnungen. Ja, die Kinder können sich aussuchen, womit sie sich beschäftigen.
Aber:
Sie wählen dabei aus der großen Fülle von Materialien, die in den Einrichtungen immer ähnlich vorhanden und auf konkrete Lernziele ausgerichtet sind. Diese Lernziele liegen im Vorschulbereich vor allen in den Themen Sprache, Mathematik, Naturwissenschaft und alltägliche Fähigkeiten.
Das heißt:
Es wird eine Umgebung geschaffen, in der die Kids die freie Wahl haben, ob sie sich heute mit Zahlen, Buchstaben, Geometrie, Erdkunde oder oder oder beschäftigen möchten. Und dann halten sich die Erzieher_innen erstmal weitestgehend raus und lassen die Kinder selber machen.
Übrigens sprechen Montessori-Pädagogen davon, dass Kinder mit den Materialien „arbeiten“ und nicht „spielen“.
Das hat einfache Gründe:
Zum einen sind die Materialien sehr hochwertig, damit auch teuer und eben keine Spielzeuge.
So gibt es u.a. bis zu einem Meter lange Stangen, die die Zahlen von 1 bis 10 symbolisieren. Auch wenn es einladend wäre, bsw. Ritter oder Cowboy mit den Stangen zu spielen, dienen sie einem ganz bestimmten Zweck und sollen nur dafür verwendet werden.
Zum anderen wird der weiter unten beschriebene Aufmerksamkeitszustand respektiert und Kinder während sie mit einem Material arbeiten nicht gestört, damit sie sich so lange konzentriert beschäftigen können, wie es das Kind benötigt.

„Unser Material ….soll Helfer und Führer sein für die innere Arbeit des Kindes. Wir isolieren das Kind nicht vor der Welt, sondern geben ihm ein Rüstzeug, die ganze Welt und ihre Kultur zu erobern. Es ist wie ein Schlüssel zur Welt und nicht mit der Welt zu verwechseln.“ Maria Montessori

Dieser Zweck hat auch ein klares Ziel. Flow.

Oder wie es im Montessori-Umfeld heißt: Polarisation der Aufmerksamkeit. Also ein völliges Fokussieren auf die aktuelle (selbstgewählte und selbstorganisierte) Aufgabe und dabei Raum und Zeit vergessen, abwechselnd Kontrolle über die Tätigkeit haben und an die Grenzen des Könnens kommen, um weiter zu lernen, dadurch mit Leichtigkeit Erfolgserlebnisse erzeugen und die intrinsische Motivation erhalten.
Was Polarisation genau bedeutet, lässt sich hier im Blog eines ehemaligen Kollegen von mir nachlesen, der selber Pädagogik studiert hat. Dabei ist aber besonders interessant, wo und in welchem Zusammenhang er studiert hat: Bei der Bundeswehr. Unter anderem war er als Führungsoffizier an Planungsaufgaben der Restrukturierung der Streitkräfte beteiligt. In diesem Zusammenhang finde ich eine Beschäftigung mit Montessori-Hintergründen bemerkenswert. Das hätte ich weder Business-Kontext und viel weniger mit militärischen Hintergrund erwartet.
Um tiefer einzusteigen empfehle ich dieses Video hier, vom Begründer des Flow-Begriffes:

Was hat das nun mit Unternehmen und AUGENHÖHEmachtSchule zu tun?

Danke, dass Sie fragen. Ich sehe da in der Vorgehensweise und Strukturierung der Arbeit eine interessante Parallele:
So wie in Montessori-Einrichtungen die Arbeits-Materialien zur Verfügung stehen, die sich Kinder holen können, um mit ihnen selbstorganisiert zu arbeiten und zu lernen, so stehen in selbstorganisierten Unternehmen ähnliche Strukturen zur Verfügung:
Dazu müssen wir nicht mal Richtung Google schielen, sondern schauen einfach mal, wie Arbeit in Agenturen und digitalen Unternehmen abläuft (übrigens oft ganz organisch gewachsen, ohne, dass sich jemand bewusst Gedanken über Arbeitsorganisation oder gar eine reformpädagogische Ausrichtung gemacht hätte):
Einige zentrale Werkzeuge helfen dabei, den Überblick zu behalten, welche Arbeit, wann, wie und von wem erledigt werden sollte. So wird Selbstorganisation deutlich erleichtert oder sogar erst ermöglicht. Hier mal eine vereinfachte Übersicht:

  1. Standup-Meetings = persönliche Team-Koordination, Ressourcenplanung und Aufgabenvergabe, sowie die Frage: Wer kann welche Aufgabe am besten lösen?
  2. Ticketsystem & Kanban-Boards = zu erledigende Aufgaben – einmal aus Kunden- einmal aus Team-Perspektive betrachtet
  3. Kalender = Zeitplanung und gemeinsame Terminkoordination
  4. Wiki und Google Docs = Projekt-Dokumentation, Hersteller-Know-how und Absprachen mit Kunden
  5. Mail, Chats, persönliche Kommunikation = Detailabstimmungen zwischen Mitarbeiterr_innen, Partnern und Kunden

Das heißt:
So wie sich Montessori-Kinde aus den oben beschriebenen Materialien das heraussuchen können, womit sie arbeiten möchten und sich damit innerhalb bestimmter Grenzen selbst organisieren, können sich auch in selbstorganisierten Unternehmen die Menschen aus einem Pool von konkreten Aufgaben in entsprechenden Grenzen (die von Teams, Kunden und Unternehmen vorgegeben werden) frei entscheiden, woran sie aktuell arbeiten wollen:

  • neue Funktionen programmieren
  • erkannte Fehler korrigieren
  • Umsetzung von Kundenwünschen planen
  • Content produzieren und pflegen
  • Social Media Kanäle pflegen
  • Events vorbereiten
  • Termine mit Kunden oder dem Team wahrnehmen
  • sich weiterbilden und mit neuen Technologien experimentieren
  • Optimierungspotenzial herausfinden

Und das ist ein großer Unterschied zur früheren industriellen Arbeitsweise. Sei es am Fließband oder auch im Sachbearbeiter-Büro, in dem der Stapel von Aufträgen nach Auftragsnummer von oben nach unten abgearbeitet wurde. Entweder weil man das eben so machte oder auch, weil keine alternative Arbeitsweise vorhanden war und auch nicht entwickelt werden durfte.
Einen Auftrag auf Papier kann eben nur einmal in einen Aktenordner einsortiert und auch nur durch eine Person gleichzeitig bearbeitet werden.
Was die Digitalisierung verändert:
Das gleiche digitale Dokument kann an beliebig vielen Stellen gleichzeitig existieren und auch von beliebig vielen Menschen gleichzeitig bearbeitet werden.
Selbst im industriellen Umfeld können nun Maschinen digital gemanaged und Werkstücke digital entworfen oder zumindest vorbereitet werden.
Im industriellen Kontext empfehle ich da mal einen Blick auf den Toyota Weg zu werfen. Schließlich stammt das Kanban-Konzept aus den Werkshallen des Autobauers, mit dem heute agile Softwareentwicklung, Management und immer mehr Aufgaben betrieben werden. Und auch hier findet sich das Prinzip der Selbstorganisation und des Selbstwählens von Arbeitsaufgaben wieder. Ergebnis sind bsw. vielfältigere Teams mit besseren Fähigkeiten und zufriedenere – weil mündige – Mitarbeiter.
Ohne dass sich Unternehmen bewusst mit Montessori-Pädagogik beschäftigt hätten, finden sich erstaunlich viele Parallelen wieder. Es könnte also durchaus was dran sein, am Montessori-Unternehmen.
Da stellt sich dann auch die berechtigte Frage:
Wenn es doch einerseits bereits ein Schul- und Kindergartensystem gibt und vergleichbare Methoden auch im Arbeitsleben funktionieren:

Warum überträgt dann niemand diese Erkenntnisse ins Regelschulsystem?

Auf diese Frage maße ich mir keine Antwort an. Dazu kenne ich mich zuwenig mit unserem Schulsystem aus. Meine eigenen Erfahrungen liegen fast 25 Jahre zurück und bis meine Tochter eigene Erfahrungen sammeln kann, vergehen noch gut 4-5 Jahre.

Einen Ausblick auf die Zukunft von Arbeit und Bildung möchte ich trotzdem wagen

Eines lässt sich schon heute feststellen: Unsere Welt wird nicht nur immer schneller. Sie wird auch immer schneller immer komplexer. Moore’s Law besagt seit 1965: Die Rechnergeschwindigkeit bzw. Prozessorkomplexität verdoppelt sich alle 12-24 Monate bei gleichen oder geringeren Kosten.
Dieses exponentielle Wachstum ist für die meisten Menschen immer noch schwer greifbar. Es betrifft aber längst nicht mehr nur eine klitzekleine Nische von Büromaschinen, sondern unseren gesamten Alltag und nach Gerätschaften wie Smartphones oder Smarthomes beschleunigen sich nun auch Technologien wie künstliche Intelligenz und lernende Maschinen selbst.
Mittlerweile können sich die AutoML Systeme von Google besser selber beibringen, wie sie lernende Maschinen programmieren sollen, als die Programmierer, die sie gebaut haben. Und das mag im ersten Moment bedrohlich wirken.
Kevin Kelly, einer der derzeit angesehensten Futurologen und Technologie-Experten sagt dazu:

„In wenigen Jahrzehnten werden wir für die meisten Antworten eine Maschine konsultieren. Aber einige ganz wichtige Fähigkeiten werden noch sehr lange den Menschen vorbehalten bleiben, wie zum Beispiel:
Mit Kreativität und guten Fragen die richtigen Entdeckungen zu machen.“

3 Fähigkeiten, die wir zukünftig lehren (und lebenslang lernen) sollten:

Die folgenden 3 Fertigkeiten sollten wir unseren Kindern – aber auch uns selbst beibringen, um für die digitale und sich exponentiell entwickelnde Zukunft gewappnet zu sein.
Die Punkte 1 und 2 stammen ursprünglich von Seth Godin, der argumentiert:

„Es gibt unzählige Länder, in denen die Menschen in blindem Gehorsam bereit sind, für viel weniger Geld viel härter zu arbeiten. Wir können in einem solchen Wettbewerb von Gehorsam nicht bestehen. Vielmehr können wir uns nur heraus-führen oder heraus-lösen.“

1.Führen lernen

Führen zu lernen bedeutet zweierlei: Einerseits in den Bereichen, in denen man sich persönlich gut auskennt die Führung FÜR andere übernehmen zu können. Nicht um der Chef, der Anführer oder selbsternannte Leitwolf zu sein. Vielmehr sollte man sich in einer Führungsposition als Dienstleister für die Geführten sehen. Wie bei einer Stadtführung. Die Geführten sind die eigentlichen Chefs bzw. Klienten, die von der Dienstleistung des Geführtwerdens profitieren.
Mit dieser Umkehr der Perspektive gehen zwei Dinge einher:

  • Denkt man Führung aus einer fachlichen Perspektive neu, verhält man sich anders. Ist auch bereit, die Führung wieder abzugeben, sobald sich eine Aufgabe in eine neue Fachrichtung entwickelt, in der andere besser sind.
  • Sich selbst führen zu können ist eine Voraussetzung für Punkt 1 und 3. Wer sich selber führen kann – und hier ist Selbstdisziplin genauso ein Bestandteil wie Motivation, Orientierung, Spaß, und viele weitere Bestandteile, der wird nicht nur produktiver und verlässlicher für andere, sondern logischerweise auch besser darin andere zu führen.
  • Schlussendlich bringt man sich selber dazu, besser geführt zu werden. Wer selber gut führen kann, weiß um die Wichtigkeit auch gut geführt zu werden. Zusammen mit dem Dienstleistungsgedanken und der Selbstführung ergibt sich eine Fähigkeit, die Menschen mehr Empathie ermöglicht und flexibler und bedarfsorientiert die Rollen wechseln lässt.

Alle drei Ausprägungen von Führung sollten Kinder in der Schule lernen, erfahren und selbst ausprobieren können.

2.Lernen durch das Lösen interessanter Probleme

Damit sind wir wieder bei den Ansprüchen an moderne Schulen: Wer interessante Probleme lösen darf, lernt zu recherchieren, sich zu begeistern, sich in etwas hinein zu denken und hinein zu fühlen, sich zu motivieren und im interdisziplinären Team zu arbeiten (was zukünftig weitaus wichtiger ist, als Generalisten mit Standard Abitur-Wissen zu züchten).
Interessante Probleme zu lösen, vermittelt viele Fertigkeiten, die wir WIRKLICH brauchen.
In der Arbeit mit interessanten Problemen dürfen Menschen – insbesondere Schüler – sich in allen o.g. Fähigkeiten ausprobieren und werden nicht kritisiert, wenn etwas fehlschlägt. Denn Kinder sind nicht doof: Wenn sie im Falle eines Fehlschlags Ärger bekommen, gehen sie wieder zum Bulimie-Lernen und Dienst nach Vorschrift über.
Vielmehr werden Dinge, die nicht funktioniert haben, besprochen, analysiert und nach funktionierenden Lösungen gesucht.
Was können solche Probleme sein (im Arbeitsumfeld wie im Schulumfeld):

  • Events organisieren
  • Produkte entwickeln
  • Arbeitsräume planen und gestalten
  • Medien produzieren
  • Arbeitsmaterial beschaffen und/oder herstellen
  • Events, Produkte, Medien vermarkten
  • Wege finden, um Menschen zu erreichen und aufmerksam zu machen
  • Möglichkeiten finden, sich mit der Arbeit gleichzeitig sozial zu engagieren

Diese Meta-Aufgaben dürften genug Raum bieten, um 80% des Lehrplanstoffs aus Regelschulen sinnvoll unterzubringen.

3. Dinge verlernen und neu denken

Zum Lernen gehört auch das Verlernen können.
Welches Know-how hat mich zwar bis hier her gebracht, wird mir aber in Zukunft nicht mehr helfen oder sogar im Weg stehen?
Das können Prozesse sein, die einfach nur noch erledigt werden, „weil wir das schon immer so gemacht haben“ – was wir im Six Sigma bsw. Hidden Factories nennen.
Das betrifft Tools, Produktionsmittel und Methoden, die konsequent weiter genutzt werden, weil sie eben angeschafft wurden. Auch wenn sie keinen Sinn mehr machen oder technisch überholt (aber eben bezahlt) sind.
Das meint das Festhalten an Produkten, die noch einige Zeit verkauft werden, aber für die von heute auf morgen der Markt fehlen kann.
Prominentes Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Kodak-Filme. Nehmen wir als zukünftiges Beispiel die Zulieferer der Autoindustrie. Wer 50 Jahre in die Entwicklung der perfekten Knöpfe in einem Auto Cockpit gesteckt hat, dem fällt es natürlich unglaublich schwer, ein Szenario zu akzeptieren, in dem möglicherweise in 5 Jahren keine Knöpfe sondern nur noch Displays in Autos zu finden sind. Und noch schwerer zu akzeptieren, dass in 20 Jahren keine Knöpfe mehr in Cockpits zu finden sind, weil dort auch keine Fahrer mehr sitzen werden.
Die Fähigkeit das Erkennens von Überflüssigem, des Akzeptierens von Fehlern, daraus lernen und altes nicht mehr zu tun wird immens wichtig werden.
Positiv ausgedrückt gehört hierzu das Neudenken. Schnell entscheiden, welche Werkzeuge, die man vor 1 Jahre gerade erst eingeführt hat, wieder abzustoßen und zu einem neuen Tool zu wechseln, das besser zu den Unternehmensprozessen passt.
Unternehmensprozesse! Gutes Stichwort:
Gunter Dueck scherzt immer wieder gerne darüber, dass Unternehmen SAP einführen und dann Millionen und Jahre darauf verwenden, das SAP an die antiquierten Unternehmensprozesse anzupassen anstatt die Unternehmensprozesse zu kippen.
Diese Problematik wird sich noch deutlich verstärken und betrifft auch unsere Agentur-Branche. Auch wenn wir digitale Entwicklungen und Tools an unsere Kunden verkaufen und erfolgreich implementieren, müssen wir unsere eigenen Arbeitsweisen immer wieder hinterfragen und modernisieren.
Alleine schon, damit wir uns nicht zu sehr unseren Kunden in Prozessen und Arbeitsweisen annähern, sondern flexibel und agil genug bleiben, um uns als erste mit den Veränderungen, die aus der Digitalisierung hervorgehen, arbeiten zu können.
Daher sollten wir täglich Neues dazu lernen und in der Lage sein, unseren Kunden regelmäßig neue Lösungen für aufkommende Probleme zu bieten.
Dieses Zitat von Maria Montessori trifft in dem Zusammenhang genauso auf die Organisation Schule zu, wie es auf die Organisation Unternehmen zutrifft, oder?

„Die Freude, das Selbstwertgefühl, sich von anderen anerkannt und geliebt zu wissen, sich nützlich und fähig zu fühlen, das sind Faktoren von ungeheurer Bedeutung für die menschliche Seele. Schließlich bilden das Selbstwertgefühl und die Möglichkeit, an einer sozialen Organisation teilzuhaben, lebendige Kräfte. Und das gewinnt man nicht, indem man Lektionen auswendig lernt oder Probleme löst, die nicht mit dem praktischen Leben zu tun haben. Das Leben muß zum zentralen Punkt werden und die Bildung ein Mittel.“

Fazit für AUGENHÖHEmacht Schule und ein Angebot an die Regelschulen

Alle 3 vorgeschlagenen Fertigkeiten passen wunderbar unter das eingangs erwähnte Leitmotiv:
„Hilf mir, es selbst zu tun.“
Auf der einen Seite haben wir also nun die Montessori Pädagogik, die bereits seit über 100 Jahren in Kinderhäusern und Schulen erfolgreich eingesetzt wird.
Auf der anderen Seite Tech-Companies, Startups und Agenturen, in denen vergleichbare Methoden angewendet werden, die vielleicht sogar durch Menschen inspiriert sein könnten, die entsprechende Schulsysteme durchlaufen haben.
Eine Einladung:
Vielleicht sollten wir als Unternehmen allen interessierten Schulen einen offenen Austausch anbieten:
Das heißt Lehrer erleben lassen:

  • Wie arbeiten wir in digitalen Unternehmen?
  • Welche menschlichen Fähigkeiten benötigen wir in der digitalisierten Arbeitswelt von morgen eigentlich?
  • Welche Methoden und Werkzeuge kann Schule möglicherweise heute schon ohne Probleme nutzen?

Was denken Sie?
Wir würden uns jedenfalls über einen Austausch mit Schulen freuen und könnten uns beispielsweise einen Open Space vorstellen, bei dem wir gegenseitig voneinander lernen können. Bei Interesse, nehmen Sie hier einfach Kontakt mit uns auf.
 
Artikelbild Samuel Zeller on Unsplash

Unsere Veranstaltungsübersicht 2018 für das Online Marketing

SEO Campixx

Mitte Dezember. Zeit, sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Wir sind gespannt, welche neuen Entwicklungen und Tools uns im Bereich Online Marketing 2018 erwarten. Für fast alle Teilbereiche des Online Marketing gibt es mittlerweile eigene Events und Konferenzen, auf denen die aktuellen Herausforderungen diskutiert und Trends und Entwicklungen aufgezeigt werden.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, haben wir eine Auswahl an Veranstaltungen zusammengetragen, die interessanten Input und guten fachlichen Austausch erwarten lassen und die auch wir selektiv für unsere Weiterbildung nutzen werden.
Vielleicht verschaffen wir auch Euch damit einen hilfreichen Überblick für die persönliche Veranstaltungsplanung.

Februar

  • PPC Masters (PayPerClick): 22.2. in Berlin
    SEA-Konferenz mit einem branchenübergreifenden Austausch für Experten zu Pay Per Click-, SEA- und AdWords-Themen
  • CONTENTIXX: 27.-28.2. in Berlin
    In über 60 Content Marketing-Workshops und Networking-Sessions gibt es Experten-Insights und Best Practice rund um Content Marketing, Storytelling  

März

  • Content Marketing Conference & Exposition: 6.-7.3. in München
    Die Messe und Konferenz ist europäische Leitveranstaltung für die Content-Marketing Branche und richtet sich an Geschäftsführer und Marketingentscheider.
  • SEO CAMPIXX: 1.-2.3. in Berlin
    Konferenz für SEO-Insider mit deep dive-Sessions
  • SMX München, 20.-21.3. in München
    10 Thementracks, 60 Sessions und 5 Workshops zu den aktuellsten Themen im Bereich SEO, SEA, PPC und Online Marketing mit internationalen Experten und Referenten, richtet sich an SEOs aus Unternehmen
  • Online Marketing Rockstars Festival: 22.-23.3. in Hamburg
    Treffpunkt der Digital Marketing Branche mit Konferenz, Expo und Events und mit rund 40.000 Besuchern eine der größten Online Marketing Veranstaltungen Deutschlands.

April

  • Conversion Roadshow: 19.4. in Köln
    Insights effektiver Conversion Optimierung starker Marken und Experten sowie Networking
  • Performance Marketing Gipfel: 23.-24.4. in München
    Hochkarätige Experten berichten in Workshops und Best Practice über aktuelle Performance Marketing Trends im B2C-Bereich – für Einsteiger und Professionals
  • OMKB Bielefeld: 27.4. in Bielefeld
    Konferenz mit praxisnahen Workshops und Vorträgen von renommierten Online Marketing Experten für Neueinsteiger im Online Marketing genauso wie für erfahrene Marketingverantwortliche

Mai

  • Media Convention im Rahmen der re:publica: 2.-4.5. in Berlin
    Auf der Convention geht es um neben politischen Themen um Trends und Entwicklungen der digitalen Medien.

Juni

  • OMlive Online Marketing Summit 2018: 21.06. (Masterclasses) + 22.06.2018 (Main Event), in Berlin
    Keynotes und Conference Talks zu Themen wie Conversion Optimierung, UX, Content Marketing, SEO, SEA, Social Media Marketing, Youtube- und Influencer-Marketing
    Konferenzsprache: English

September

  • Online Marketing Tag 2018: 7.9. in Wiesbaden
    Konferenz mit 20 Vorträgen zu Themen wie SEO, Content Marketing, Affiliate, Tools und Podiums-Diskussion “OMT-Website Clinic“ für Unternehmer, Entscheider, Keyplayer und Online Marketing Experten.

Oktober

  • OMCap: Datum tba, in Berlin
    In 2017 gab es 20 Sessions in 2 Tracks verteilt auf 2 Tage.
  • SEO Day:Datum tba, in Köln
    Eine der größten SEO-Konferenzen im deutschsprachigen Raum mit über 45 Speakern, 850 Gästen, 200 Medienpartnern und 50 Sponsoren

November

  • Searchmetrics Summit: Datum tba, in Berlin
  • Analytics Summit 2018: Datum tba, in Hamburg
    Die einzige Google Analytics Konferenz in Deutschland mit Fachvorträgen von internationalen Analytics-Experten und -Anwendern
  • OMX: 22.11. in Salzburg
    Online-Marketing Grund- und Profi-Wissen in über 20 Sessions mit vielen Tipps und Zukunftstrends.
  • SEOKomm: 23.11. in Salzburg
    Konferenz für Suchmaschinenoptimierung mit hochkarätigen Vorträgen und Networking-Events

Für uns sind die re:publica und die SEO CAMPIXX bereits gesetzt. Die SEO CAMPIXX unterstützen wir zudem auch als Sponsoringpartner, weil uns das Konzept seit Jahren überzeugt und wir von den vielen Insights und dem intensiven Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit anderen Experten profitieren.
Habt ihr noch weitere Online Marketing Events, die ihr empfehlen könnt? Dann freuen wir uns über einen entsprechenden Kommentar unter diesem Beitrag.

CELUMIUM 2017: Keynotes, Use Cases, Konnektoren

blick auf münchen celumium

blick auf frankfurt celumiumDas Kunden- und Partner-Symposium „Celumium 2017“ fand in der Frankfurter Botschaft und dem Westhafen Tower statt. Die Veranstaltung brachte Kunden, Interessierte und Partner aus dem CELUM-Ökosystem zusammen. Dabei war der Anteil an Kunden und Partnern ausgewogen. Der 16. Stock über dem Frankfurter Westhafen bot eine tolle Aussicht und schuf einen passenden Rahmen für die rund 150 Teilnehmer. „CELUMIUM 2017: Keynotes, Use Cases, Konnektoren“ weiterlesen

JSON Service Provider for Data Exchange Framework

Endpoint JSON Service

Vor kurzem habe ich den JSON Service Provider for Data Exchange Framework auf GitHub veröffentlicht. Aber warum? Vielleicht hilft er euch beim Einstieg in die Entwicklung eines eigenen Providers oder dient sogar als Basis für euren eigenen Provider…
Und was kann der JSON Service Provider? Mittels dieses Providers können Daten aus einem beliebigen JSON REST Service ausgelesen werden, um dann beispielsweise mittels des Sitecore Provider for Data Exchange Framework an Contacts oder Items persistiert zu werden.
Zum leichteren Verständnis habe ich in dem GitHub-Repository einen vorkonfigurierten Demo Tenant zur Synchronisation der Jokes von https://api.chucknorris.io/ mitgeliefert. Zusammengefasst habe ich dort folgende Schritte durchgeführt:

1. Konfiguration Endpoint

Am Endpoint werden die Zugangsdaten zum JSON Service und die konkreten URLs zum Auslesen aller JSON-Objekte oder eines einzelnen Objekts (Token “{id}” wird im jeweiligen Pipeline Step durch definierten Identifier ersetzt) hinterlegt.
Endpoint JSON Service

2. Konfiguration Value Accessor mit JSONPath

Der lesende Zugriff auf die JSON-Attribute wird mittels JSONPath definiert, was maximale Flexibilität, auch für verschachtelte JSON-Objekte, bietet.
ValueAccessor mit JSONPath

JSON Path Beispiele

Auf das folgende JSON-Objekt 
[pastacode lang=“markup“ manual=“%7B%0A%20%09%22firstname%22%3A%22Max%22%2C%0A%20%20%20%20%20%22lastname%22%3A%22Mustermann%22%2C%0A%09%22addresses%22%3A%0A%09%5B%0A%09%09%7B%0A%09%09%09%22id%22%3A%207%2C%0A%09%09%09%22type%22%3A%20%22Shipping%22%2C%0A%09%09%09%22street%22%3A%20%22Bahnhofsstrasse%207%22%2C%0A%09%09%09%22city%22%3A%20%22Bielefeld%22%0A%09%09%09%22postalcode%22%3A%20%2233333%22%0A%09%09%7D%2C%0A%20%20%20%20%20%20%20%20%7B%0A%09%09%09%22id%22%3A%2013%2C%0A%09%09%09%22type%22%3A%20%22Invoice%22%2C%0A%09%09%09%22street%22%3A%20%22Hauptstrasse%207%22%2C%0A%09%09%09%22city%22%3A%20%22Hamburg%22%0A%09%09%09%22postalcode%22%3A%20%2222222%22%0A%09%09%7D%0A%09%5D%0A%7D%0A“ message=“JSON-Beispiel“ highlight=““ provider=“manual“/]
kann beispielsweise mit folgenden JSONPath Ausdrücken zugegriffen werden:
[pastacode lang=“markup“ manual=“%24.firstname%20%3D%3D%3E%20%22Max%22%0A%24.addresses%5B%3F(%40.type%3D%3D’Invoice‘)%5D.city%20%3D%3D%3E%20%22Hamburg%22%0A%24.addresses%5B(%40.length-1)%5D.type%20%3D%3D%3E%20%22Invoice%22″ message=“JSON-Objekt“ highlight=““ provider=“manual“/]

3. Sitecore Provider konfigurieren

  • Sitecore Endpoint anlegen
  • Ziel-Template “Joke” definieren
  • Value Accessor für die Felder des Joke-Templates konfigurieren

4. Value Mapping konfigurieren

Das Übliche halt… Id => ExternalId, Value => Text

5. Pipelines konfigurieren

Im Grunde handelt es sich hier um eine Basis-Konfiguration zum Import von externen Daten nach Sitecore.
ReadJsonObjectsStepProcessor
Die Pipeline “Sync Jokes” liest die Daten aus der externen Datenquelle und iteriert darüber.
Die Pipeline “Sync Joke” ermittelt das ggf. zum externen Identifier schon existierende Item in Sitecore, führt das oben konfigurierte Mapping aus und speichert das Sitecore Item.
Der im obigen Screen geöffnete Pipeline Step “Read Jokes” basiert auf dem mit dem Json Service Provider implementierten PipelineStep “ReadJsonObjectsStepProcessor”. Dieser erwartet den zu verwendenden Endpoint und optional einen JSONPath zur Ermittlung des Root-Knotens im JSON-Response.

6. Pipeline Batch starten

Jetzt müsst ihr nur noch den Pipeline Batch einrichten und ausführen. Idealerweise erhaltet ihr folgendes Ergebnis:
25.11.2017 18:22:50 INFO 8 json objects were read from endpoint. (pipeline step: 1 Read Jokes, endpoint: Chuck Norris Jokes API)
25.11.2017 18:22:51 INFO 8 elements were iterated. (pipeline: Sync Jokes – Pipeline, pipeline step: 2 Iterate Jokes)
Und ihr findet unterhalb von content/home die importierten Jokes, wie z.B.
“Wie viele Liegestütze schafft Chuck Norris? Alle.”

Zusammenfassung

Für das Setup dieses Demo Tenants habe ich ca. 1 Stunde benötigt. Zugegeben, es ist nicht die erste Anwendung des Providers meinerseits, aber in der Zeit hätte ich den Import nicht von Hand neu schreiben können.
Habt ihr Fragen dazu oder selber schon Erfahrung mit dem JSON Service Provider gemacht? Dann freue ich mich auf euer Feedback in einem Kommentar!

Sitecore Data Exchange Framework aus der Praxis

Sitecore Layer für Data Exchange Framework

Lesson Learned im Integration Bootcamp auf dem Symposium in Vegas: Das Data Exchange Framework wird DEF abgekürzt und nicht DXF, es heißt ja schließlich nicht Data Experience Framework 😉
Das hier wird kein DEF Tutorial, davon gibt es ausreichend. Eine erste Einordnung und hilfreiche Links zum Einstieg findet ihr in meinem letzten Post zu diesem ThemaMit dem aktuellen Beitrag möchte ich einfach meine Erfahrung aus der Arbeit mit dem DEF in den vergangenen Monaten mit euch teilen.
Die erste Implementierung eines Custom DEF Providers zum Im- und/oder Exportieren von Daten dauert mit Sicherheit länger als wenn ihr wie gewohnt einen Importer bzw. Exporter ohne das DEF schreiben würdet. Aber später führen kleinste Anpassungen dann fast immer zu einem zusätzlichen Implementierungsaufwand. Mit dem DEF können Attribut-Umbenennungen, Mapping-Anpassungen und Datenkonvertierungen einfach konfigurativ vorgenommen werden. Und mal ehrlich, die lästigen Quellcode-seitigen Attribut-Mappings ersparen wir uns ja auch sehr gerne…
Hinzu kommt: Ihr könnt euch eigene wiederverwendbare Provider schreiben, wie in meinem Fall ein generischer JSON Service Provider. Damit können wir JSON-Daten aus unterschiedlichen Quellen lesen und dann mittels des Standard Sitecore Providers in Contacts oder Items schreiben. Im Projekt ist dann nur noch der Endpoint, die zu lesenden Attribute und das Mapping zu konfigurieren und – falls für die Persistierung der Daten nötig – Template-Erweiterungen oder Contact-Facet-Erweiterungen zu implementieren.
Eine abgespeckte Version des JSON Service Providers könnt ihr euch auf Github anschauen, vielleicht hilft es ja beim ersten Einstieg.
Sitecore Layer für Data Exchange Framework

Und sonst?

Es ist ein Framework, es macht nicht unsere Arbeit, aber es ist ein tolles Werkzeug. Was uns noch an Funktionalität fehlt, können wir erweitern.
So haben wir z.B. den Sitecore Provider um eigene Pipeline Steps ergänzt:

  • UpdateWorkflow: Aktualisiert den Workflow Status eines Sitecore Items
  • CreateMediaItem: Erzeugt ein Sitecore MediaItem basierend auf einem Bildpfad
  • EnrollEngagementPlan: Schickt einen Sitecore Contact in einen Engagement Plan
  • AddItemVersion: Erstellt eine neue Item-Version

Und auch einen erweiterten ValueAccessor zum Lesen und Schreiben von beliebig verschachtelten Facet-Properties haben wir uns geschrieben. Wie ihr seht, nichts geht nicht 🙂

Wenn ich mir was wünschen dürfte (@Sitecore):

  • ReadSitecoreItemsStepProcessor: Der Dynamics CRM Connector liefert schon umfangreiche Möglichkeiten zur Filterung von Contacts im CRM, die Konfiguration ist auch schon teilweise global unter Framework eingeordnet, aber das DEF selbst und der Sitecore Provider bieten hier noch kaum Funktionalität um Sitecore Contacts oder Sitecore Items zu filtern.
    Wir haben das jetzt in unseren Projekten mittels eigens implementierter Erweiterung des Pipeline Steps möglich gemacht, das sollte aber m.E. OOTB kommen.
  • Das DEF stellt kein Konzept zum Löschen von Entitäten wie z.B. Contacts oder Items. Das wünsch ich mir für die Zukunft.

Mein Tipp an euch: Lasst euch vom ersten Eindruck nicht abschrecken, es ist anfangs etwas unübersichtlich und macht viel Konfigurationsarbeit. Aber wenn die ersten Schritte gemacht wurden, dann ist es gut zu wissen, wie einfach das DEF erweiterbar und wie flexibel es in der Konfiguration ist. Für die einfache Synchronisation von Daten würde ich immer das DEF in Betracht ziehen.