“Smarte neue Welt – Wie digital wollen wir leben?”

130 angemeldete Gäste und zahlreiche Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Teildisziplinen kamen unter dem Motto “Smarte neue Welt – Wie digital wollen wir leben?” zusammen. Bereits zum Eintritt wurde klar, wie digital vernetzt wir bereits leben. Von allen anwesenden Personen, hob gerade einmal eine die Hand, als die Frage formuliert wurde, wer kein Smartphone verwendet. 

Dass die Leitfrage der Konferenz alles andere als trivial ist, zeigt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2020. Laut dieser erkennen fast 70% der Befragten im technologischen Fortschritt der letzten 10 Jahre einen positiven Nutzen. Gleichzeitig sind mehr als 60% unsicher, ob die Bedürfnisse der Menschen weiterhin im Fokus des digitalen Fortschritts stehen. Insbesondere Themen wie Big Data, Industrie 4.0 oder Künstliche Intelligenz erscheinen für viele Menschen noch komplex und wenig greifbar. 

Warum KI kein Allheilmittel ist und die Forschung zur Pflegerobotik in eine falsche Richtung läuft?

Umso wichtiger war deshalb der Eingangsvortrag von Prof. Dr. Gitta Kutyniok, die als Professorin für Mathematische Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der Ludwig-Maximilian-Universität München einen hervorragenden Einblick in das Thema gab. Bereits heute kommt KI an vielen verschiedenen Stellen zum Einsatz und kann Menschen bei ihren Entscheidungen unterstützen, bspw. bei medizinischen Diagnosen oder auch einfach durch einen Chatbot, der Auskünfte gibt. Unsere Partner von Mercury.ai, die übrigens eine Ausgründung aus dem CITEC der Uni Bielefeld sind, bieten einen solchen Chatbot an, der eine vollautomatisierte Kundenkommunikation ermöglicht.

Laut Prof. Kutyniok seien in den kommenden Jahren bei der Entwicklung von KI zwar deutliche Sprünge (#Quantencomputing) zu erwarten, aber gleichzeitig warnte sie davor, KI zu einem Allheilmittel zu machen. Insbesondere bei den Themen Sicherheit, Datenschutz und Ethik müsse in naher Zukunft mehr Klarheit geschaffen werden. Eine Aussage, welche im comspace-Universum auf offene Ohren stößt und mit dem sich meine Kollegin Miriam Reichelt schon ausführlich beschäftigt hat: Der “comspace-Weg” beim Datenschutz. 

Pepper ist süß und futuristisch, aber welchen Zweck erfüllt er eigentlich?

Weiter ging die Konferenz mit Dr. Andreas Bischof, Juniorprofessor für Soziologie an der TU Chemnitz mit dem Schwerpunkt Technik. Er hob hervor, dass die Menschheit bereits über 100 Jahre auf die Ankunft von “sagenumwobenen” Robotern warte, die den Menschen die Arbeit wegnehmen würden. Denn obwohl sie bereits an vielen Stellen das menschliche Handeln unterstützen, bspw. durch einen Autopilot in modernen Passagierflugzeugen, ist die dystopische Vision von Robotern, die die Menschheit kontrollieren, bisher ausgeblieben. 

Pflegeroboter Pepper_Photo by Owen Beard on Unsplash

Am Beispiel der Pflege erläuterte Bischof, dass die Forschung bei Pflegerobotern jedoch in eine falsche Richtung gehe. Anstatt auf eine menschenähnliche Universalmaschine zu setzen, wie es aktuell erfolglos versucht würde, sollte vielmehr die Arbeit der Pflegekräfte unterstützt werden, entweder durch Hebehilfen (#Exoskelett) oder digitale Assistenzsysteme. Sein Plädoyer für einen anderen Fokus in der Forschung kam bei mir und vielen weiteren Zuhörer*innen gut an. 

Zeit für einen Schnack über Virtual Reality, Open Data und mein Fazit 

Zwischen den Vorträgen wurden die Teilnehmenden der Konferenz durch eine künstlerische Ausstellung mit ihrer eigenen Rolle in der digitalen Welt konfrontiert, sei es die Nutzung von Smart Watches oder Smart Home-Produkten. 

Alternativ konnte man sich eine VR-Brille schnappen und mit Studierenden der FH Bielefeld einen virtuellen Rundgang durch deren Smart Element Application Lab machen, oder bei einem Kaffee mit dem Digitalisierungsbüro der Stadt Bielefeld über das Thema Open Data sprechen. 

Der Blick über den Tellerrand hat mir neue Erkenntnisse gebracht. Unsere Welt erlebt multiple Krisen, welche u.a. auch mit Hilfe von digitaler Transformation gelöst werden können. Die abwechslungsreiche und informative Konferenz im ZIF, mit äußerst engagierten Vorträgen zu Datenkapitalismus bis Social Media, hat die Vielschichtigkeit unserer Wissenschaft hervorgehoben. Für die kommenden Jahreskonferenzen wäre der verstärkte Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft sicherlich noch ein spannender Punkt, der die Tagung bereichern könnte. 

Eine Antwort auf „“Smarte neue Welt – Wie digital wollen wir leben?”“

  1. Digital skills sind die Fähigkeiten, die für die Nutzung von digitalen Technologien und Tools erforderlich sind. Dazu gehören zum Beispiel die Fähigkeit, sich im Internet zu bewegen, E-Mails zu schreiben und zu verwalten, Dateien zu bearbeiten und zu teilen, sowie die Nutzung von Social-Media-Plattformen. Digital skills werden immer wichtiger, da immer mehr Arbeitsplätze von digitalen Technologien abhängig sind. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in digitalen Fähigkeiten unterstützen, können ihre Effizienz und Produktivität steigern und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.

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