Mit “OpenUp” zu einer besseren mentalen Gesundheit im Job: Interview mit Laura aus dem People & Culture Team

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Bedarf an einer Arbeitsplatzbrille. Über körperliche Beschwerden wird heutzutage offen gesprochen und es ist zum Glück nichts Ungewöhnliches mehr, sich hierzu auch im Arbeitsumfeld Unterstützung einzuholen. 

Gleichzeitig sind psychische Erkrankungen in den letzten Jahren zu einer der häufigsten Krankmeldungsursachen geworden, wie der Fehlzeiten-Report der AOK feststellt. Die Corona-Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheiten und teils drastische Veränderungen der Arbeitswelt tragen dazu bei, dass dieser Trend verstärkt wird. Mit der Online-Plattform “OpenUp” unterstützt comspace die Kolleg*innen in ihrer mentalen Gesundheit. Hierüber haben wir mit unserer Kollegin Laura Reimann gesprochen, sie ist im People & Culture Team bei comspace verantwortlich für das Thema Gesundheit.

Laura Reimann, People & Culture bei comspace, mit Lujo, Bürohund <3

Warum ist das Thema Mental Health am Arbeitsplatz so wichtig?

Unser mentales Wohlbefinden hat große Auswirkungen darauf, wie wir denken, fühlen und uns verhalten. Es beeinflusst die Art, wie wir mit Stress umgehen, wie wir miteinander leben und wie wir Entscheidungen treffen. Es ist kein Geheimnis, dass Herausforderungen auf der Arbeit sowie im Privatleben unser mentales Wohlbefinden beeinflussen – das gilt aber auch umgekehrt. Unser emotionales Wohlbefinden hat große Auswirkungen auf unsere Arbeitsleistung.

Was tut comspace, um das mentale Wohlbefinden der Kolleg*innen zu unterstützen?

Uns bei comspace ist es wichtig, dass jede*r Kolleg*in Zugang zu einem Tool hat, um das eigene mentale und emotionale Wohlbefinden zu fördern – bei der Arbeit und Zuhause.

Hierfür arbeiten wir mit OpenUp zusammen. OpenUp bietet psychologische Unterstützungsangebote über verschiedene virtuelle Formate für Unternehmen und deren Mitarbeitende. Unsere Zusammenarbeit mit OpenUp zielt darauf ab, ein niedrigschwelliges Angebot für alle zur Verfügung stellen, welches einen sicheren und vor allem datenschutzkonformen Rahmen bietet und losgelöst vom Unternehmen stattfindet, um das eigene mentale und emotionale Wohlbefinden zu stärken – beruflich wie privat.

Seit wann gibt es das Angebot von OpenUp bei comspace?

Unsere Kolleg*innen können das Angebot seit Januar 2023 nutzen. Im letzten Jahr haben wir einige Tools und Anbieter evaluiert – aus HR-Perspektive und auch beim Thema Datenschutz. Das ist in diesem Fall total wichtig, denn es geht um die Verarbeitung der sensibelsten Daten überhaupt, den Gesundheitsdaten von Mitarbeitenden. Da wollten wir ganz sicher sein, ein gutes und sicheres Tool auszuwählen. Über einen Tipp unserer Netzwerkpartner u+i sind wir dann auf OpenUp aufmerksam geworden. Dort ist das Tool ebenfalls seit diesem Jahr im Einsatz. Außerdem konnte ich mir direkte Erfahrungsberichte bei Sarah Sosnowsi, People Managerin bei OMR, einholen. Besten Dank nochmal an dieser Stelle. 🙂

Was genau steht den Kolleg*innen bei Open up an Angeboten & Tools zur Verfügung?

OpenUp ist eine Online Plattform mit verschiedenen Ressourcen, die dabei helfen, am eigenen mentalen Wohlbefinden zu arbeiten. Alle Kolleg*innen haben unbegrenzten Zugang zu einem kurzen persönlichen Check-in, 1:1 Gesprächen mit ausgebildeten Psycholog*innen, live Masterclasses, Gruppeneinheiten und Achtsamkeits-Übungen.

Das Tolle dabei ist: OpenUp ist unter der Woche und sogar am Wochenende erreichbar. Bei uns darf dieses Angebot aber auch im Rahmen der Arbeitszeit genutzt werden, wenn man so z.B. schneller an einen Termin gelangt. 

Wie wird das Angebot von den Kolleg*innen genutzt?

Als Arbeitgeber erhalten wir monatlich eine anonymisierte Übersicht zu den Nutzungszahlen der einzelnen Formate. Die Angaben möchte ich vertraulich behandeln, kann aber sagen, dass das Angebot guten Anklang findet und die Nutzungszahlen in dem erwarteten Rahmen liegen, den auch OpenUp aus Erfahrungswerten kennt. Mir ist auch wichtig zu sagen, dass wir das Angebot nicht nur nach der Höhe der Nutzungszahlen bewerten. Für uns ist die Kooperation mit OpenUp bereits ein Erfolg, wenn sie nur einer einzigen Person in einer herausfordernden Zeit als Unterstützungsangebot geholfen hat. Als Organisation wollen wir außerdem das Thema mentales Wohlbefinden enttabuisieren und mentale Herausforderungen als Geschehnisse im Leben anerkennen. Wenn wir es schaffen, dass wir uns für das Thema mentale Gesundheit öffnen und für dessen Relevanz sensibilisieren, ist das für uns im P&C-Team ein großer Erfolg.

Wie offen geht ihr mittlerweile mit dem Thema mentale Gesundheit im Unternehmen um und was hat das für einen Effekt? 

Ein vertrauensvoller Austausch ist ein wichtiger Faktor für die Thematik der mentalen Gesundheit und wir versuchen, Gelegenheiten und geschützten Raum hierfür zu schaffen (z.B. in entsprechenden Sessions bei unserem internen Open Space). Es gibt Kolleg*innen, die mittlerweile offen über eigene Therapieerfahrungen und Herausforderungen sprechen. Diese Personen machen anderen Mut und geben dem Thema einen Raum, ohne es groß aufzuhängen. Mein Wunsch ist, dass alle bei comspace das Gefühl haben, dass man nicht nur über das physische Wohlbefinden sprechen kann, sondern auch über das mentale! 

Ganz konkret gefragt: Welche Tipps hast du für HR-Teams, die sich mit dem Thema “Mentale Gesundheit” auseinandersetzen möchten?

  • Offen über dieses Thema sprechen, denn es betrifft uns alle
  • Informationen bereitstellen, wie z.B. örtliche Anlaufstellen auflisten
  • Unterstützungsangebote losgelöst vom Arbeitgeber anbieten
  • Bei der Auswahl eines externen Anbieters einen strengen Blick auf das Thema Datenschutz haben 
  • Bei der Implementierung jede Person abholen (z.B. durch Vorstellung des Anbieters je Team) und den persönlichen Nutzen erklären. Es geht um ein präventives Unterstützungsangebot, welches jede Person zum individuell geeigneten Zeitpunkt nutzen kann. Ganz wichtig: Auf Anonymität hinweisen.
  • Informationen zum Anbieter bereitstellen, Fragestunden anbieten, Abläufe so erklären, dass man es auch anonym nutzen kann
  • Im Nachgang stetig niedrigschwellig auf das Angebot hinweisen – z.B. im Rahmen eines monatlichen Gesundheits-Newsletters
  • Offenes Austauschformat zum Thema der mentalen Gesundheit anbieten

Danke für das Interview, Laura!

Für weiteren Austausch zum Thema mentale Gesundheit ist Laura gerne per Mail (laura.reimann@comspace.de) oder über LinkedIn erreichbar. 

Du möchtest noch mehr lesen? Dann schau mal hier: Burnout und psychische Belastung: Do’s und Don’ts für Führungskräfte (Haufe)

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